Die zehn Prozent.
( Fortseßung von der 1. Seite.)
es war die erste Niederlage Hugenbergs, daß er beim Boltsbegehren fast drei Millionen Rechtswähler nicht in die Eintragungslokale bringen fonnte. Seine zweite Niederlage war die Zertrümmerung seiner Partei bei den Wahlen in Baden. Die dritte wird am 17. November bei den Gemeindewahlen kommen und im Hintergrund steht die riesengroße vierte: die Pleite der Volksabstimmung.
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Einstweilen freilich wäre die Führerschaft Hugenbergs für ein paar Wochen noch gerettet. Legte Galgenfrist eines politischen Banterotteurs!
Endergebnisse.
Königsberg , 2. November. Das vorläufige amtliche Ergebnis im Wahlkreis I ( Ostpreußen ) für das Boltsbegehren beträgt 330 738 von 1339 120 Stimmberechtigten, d. h. 24,5 Proz
Nach vorläufiger amtlicher Feststellung haben sich im Lande Baden von 1477 261 Stimmberechtigten 32 325 Personen in die Liften für das Voltsbegehren eingetragen, das sind 2,1 bis 2,2 Pro3. Kassel , 2. November.
Das vorläufige amtliche Ergebnis der Eintragungen zum Boltsnegehren im Wahlkreise Hessen- Nassau lautet auf 89 724 Eintragungen bei 1644 365 Stimmberechtigten. Das sind 4,56 Proz.
1742 neue Mitglieder.
Hannover , 2. November. ( Eigenbericht.) Das Parteisekretariat Hannover teilt mit, daß als vorläufiges Ergebnis der sozialdemokratischen Werbewoche in der Stadt Hannover 1742 neue Mitglie der zu verzeichnen sind.
Beschimpfung der Arbeiterschaft. Kommunisten verbinden sich mit völkischem Straßenpöbel.
Die widerlichen Szenen, mit denen der Oberbürgermeister Böß bei seiner Rückkehr nach Berlin empfangen worden ist, haben den vollen Beifall der Rechtspresse gefunden. Aber auch ein sogenanntes ,, Arbeiterblatt", die Rote Fahne", ist begeistert darüber, daß Böß mit Schimpfworten, mit Radau und mit förperlichen Bedrohungen begrüßt wurde. In seiner heutigen Ausgabe schreibt das Blatt darüber: ,, Mit gellenden Pfiffen und Bfuirufen ist Böß von der Arbeiterschaft(!) empfangen worden. Ein schwerbewaffnetes leberfallkommando mußte das Haupt der Stadt Berlin vor der berechtigten Empörung der Arbeiterschaft(!) schüßen."
Es ist ein alter Rechtsgrundsay, der selbst bei untultivierten Bölkern gilt, daß kein Angeklagter bestraft werden darf, solange ihm nicht seine Schuld nachgewiesen worden ist. Nach diesem Grundsatz handelt auch im Falle Böß jeder anständige Mensch; nattonat sozialisten und Kommunisten handeln nicht so. Noch mehr: die ,, Rote Fahne" behauptet, daß ,, die Arbeiterschaft habe Böß mit Johlen und Schimpfen empfangen".
Wir stellen fest, wer diese Arbeiterschaft" war. Am Bahnhof Zoologischer Garten hatte sich sogenannter besserer Pöbel ein gefunden. Es waren zumeist Leute, die von der hakenkreuzlerischen Bresse dahinbeordert worden waren. Ihre Gesinnung offenbarte fich in dem Rufe: ,, Deutschland erwache!" Arbeiter befanden sich nicht in diesem Haufen! Hatten sie sich nun etwa vor der Dienstwohnung des Oberbürgermeisters in Char lottenburg eingefunden? Nein, hier bestand die Masse vorwiegend aus Mitgliedern der nationalsozialistischen Studenten organisationen von der in der Nähe liegenden Technischen Hochschule.
Ein hakenkreuzlerischer Student hatte sich einen großen Belz angezogen, mit den er die Leibnizstraße unter dem Hallo des Böbels auf- und abzog, bis die Polizei dem Treiben ein Ende machte.
Es ist also eine Beschimpfung der Arbeiterschaft, wenn die„ Rote Fahne" sie mit diesem nationalistischen Pöbel gleich stellt. Bielleicht ist das Bündnis zwischen Satentreuz und Sowjetstern schon wieder so weit gebiehen, daß die., Rote Fahne" den Nationalsozialisten zurufen darf:„ Deine Sache ist auch meine Sache!" Dann aber sollte das Blatt die Arbeiterschaft dabei aus dem Spiele lassen!
Das Disziplinarverfahren gegen Böß.
Beurlaubung voraussichtlich noch heute. Der Oberpräsident Dr. Maier hat heute morgen das Schreiben des Oberbürgermeisters Böß erhalten, in dem der Wunsch nach einem Disziplinarverfahren ausgesprochen wird. Der Oberpräsident wird im Laufe des heutigen Tages noch mit Bürgermeister Scholh und dem Stadtfämmerer über die durch
Wegen der Abwehr der Hahnenschwänzler.
Wien , 2. November. Der um die Frage der Einstellung von Heimwehrleuten entstandene Konflikt mit der Belegschaft hat die Maschinenfabrik Heldt in Stoderau veranlaßt, im Sinne der gestern im Wiener Industriellenverband abgegebenen Erklärung die Ausfperrung der gesamten Arbeiterschaft und somit die Stilllegung des Betriebes zu verfügen.
Der Konflikt.
Die Vorgeschichte des Konflikts ist, wie die Biener Arbeiter. Beitung" mitteilt, folgende: Bei der Firma Heidt galt seit langer Beit die Uebung, daß Arbeiterentlassungen und Arbeiteraufnahmen nur im Einvernehmen mit dem Betriebsrat durchgeführt werden dürfen. Seit Wochen werden wegen Arbeitsmangels Arbeiter aus dem Betrieb entlassen; die Firma hatte sich immer mit dem Betriebsrat über den 2bbau ins Einvernehmen gesetzt. Und nun ganz plötzlich und gerade an dem Tag, da befanni wurde, daß der Industriellenverband die weitere Finanzierung der Heimwehren beschlossen hat, erschienen im Betrieb zwei Heimwehrleute, die ohne Befragung des Betriebsrates, neu aufgenom men worden waren. Die Betriebsräte gaben sofort ihrem Befremden über den krassen Bruch alter Vereinbarungen Ausdruck, die Direktion aber best and darauf, daß die beiden Heimwehrleute die Arbeit aufnehmen. Als nun die Betriebsräte das Ergebnis threr Berhandlungen mit der Direktion der Arbeiterschaft mitteilten, bemächtigte sich dieser große Aufregung. In der Frühstückspause tam es zu einer erregten Versammlung im Betrieb, in deren Verlauf die beiden Heimwehrleute den Betrieb verließen. Niemand legte Hand an sie, vollkommen unbehelligt tamen sie aus dem Betrieb heraus. Sie nahmen auch gleich einen seit langem bei der Firma beschäftigten Heimwehrler mit. Damit war der Konflict für die Arbeiterschaft erledigt, fie setzte die Arbeit nach der Frühstückspause ruhig fort. Direktor Lenhart hatte mit den Betriebsräten in zwischen die Vereinbarung getroffen, den Konflikt in Berhand lungen von Organisation zu Organisation auszutragen.
Die drei Heimwehrleute waren vom Betrieb meg zum Komman danten der Stockerauer Heimwehr , Hainisch, gegangen. Dieser verständigte sich mit der Landesleitung der Heimwehren und dann rief er zwischen 9 und 49 Uhr vormittags den Genossen Nationalrat Rösch an, dem er
in frechstem Ton mitteilte, daß, wenn die drei Heimwehrleute nicht fofort eingestellt würden, die Heimwehr des ganzen Bezirtes in Stockerau einmarschieren werde,
um Ordnung" zu machen. Er habe im Auftrag der Landesleitung die Heimwehr des Bezirkes bereits alarmiert und einige Heim
Neues Fememordverfahren.
Die Boruntersuchung gegen Fahlbusch und Schulz. Der Untersuchungsrichter beim Landgericht III hat die Borunterfuchung, die gegen den früheren Feldwebel Fahlbusch wegen Ermordung der Brauer, Legner und Wilms und gegen den früheren Oberleutnant Schulz wegen Anstiffung zur Ermordung des Brauer geführt wurde, gestern geschlossen. Die Aften sind der Staatsanwaltschaft III zur Stellung ihrer Anträge zugeleitet.
Berfaulte Kommunisten.
Die Weltrevolution in Defterreich.
In Desterreich werden die Kommunisten demnächst Weltrevo lution machen. Sie werden die Arbeiter in den Straßenkampf führen und die Diftatur des Proletariats errichten. Sowjet- Defter. reich, so fann man der kommunistischen Bresse entnehmen, ist so gut wie fertig. Heroische Kühnheit, eiserne Entschlossenheit, boliche mistische Klarheit sind die einzigen Garantien für den Sieg."
Bei den letzten Wahlen in Desterreich wurden 3 572 889 Stimmen abgegeben. Davon erhielt die Sozialdemokratie 1513 313. Die RPDe. brachte es auf 7632( siebentausendsechshundertundzwound breißig) Stimmen. Ist das zu wenig? Rein, es ist zuviel! Benn die KPDe. Weltrevolution machen will, muß sie noch etliche rausschmeißen. Also verkündet die Berliner ,, Rote Fahne":
einer welt:
Unsere österreichische Bruderpartei steht vor einer geschichtlichen Aufgabe, die sie mir durchführen fann, wenn fie alle angefräntelten und verfaulten Elemente, alle schwankenden Gestalten und spießigen Schwäger aus ihren Reihen entschlossen und erbarmungslos über Bord wirft. Also, der erste Aft der weltgeschichtlichen Aufgabe ist der Rausschmiß, zweiter die Weltrevolution. Bisher ist man immer im ersten
stecken geblieben, und so wird es diesmal wohl auch wieder sein. Die paar Laufejungen, die nach der Reinigung" der KPDe. übrig bleiben, werden kaum ausreichen, den Heimwehren jene Liebesdienste zu leisten, die sie sich vorgenommen haben.
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mehr kompagnien seien bereits im Anmarsch. Genosse Rösch gab ihm die einzig richtige Antwort: unter Drohungen wird nicht verhandelt und läutete das Gespräch ab. Tatsächlich waren die Heimwehren des Viertels unter dem Manhartsberg bis an die böhmische Grenze mobilisiert. Zwischen elf und zwölf Uhr rüdten fie in Stockerau ein, bewaffnet mit Epaten und Stahlhelm; am 12 Uhr tam ein Lastauto mit Heimwehrleuten aus Rez. Im Gasthaus Deller nahmen sie Quartier und vertrieben sich nun die Zeit mit Exerzieren und Kommandieren Am Nachmittag, als der Aufmarsch also scheinbar beendet war, wurde beim Rapport ein ausgerüdter Stand"- von einhundertvierundsiebzig Mann gemeldet. Um dieselbe Zeit waren schon doppelt soviel Gen= darmen aus der Umgebung zusammengezogen morden, die in der Artilleriefaserne biwafierten. Das in Stockerau garnifonierte Militär hatte Bereitschaftsdienst.
Die Borgänge hatten sich natürlich rasch herumgesprochen, aller Betriebe in und um Stockerau bemächtigte sich große Unruhe. Auf Anfragen im Arbeiterheim wurde den Belegschaften mitgeteilt, daß kein Grund zur Beunruhigung vorhanden sei; es wurde lediglich die Weisung ausgegeben, nach Betriebsschluß ins Arbeiterheim zu fommen. Da einige Betriebe schon mittags schließen, strömten schon in den Mittagsstunden die Arbeiter im Arbeitskleid im Arbeiter. heim zusammen. Darauf forderten die Redner
strengste Disziplin
und wiesen darauf hin, daß alle ausgerüdten Heimwehrler zufammen gegen die Masse der Stockerauer Arbeiter nur eine Handvoll seien, die es nicht wert sei, daß ihretwegen auch nur ein Arbeiter zu ein paar Stunden Arreft verurteilt werde. Es müsse aber auch vermieden werden, die Kräfte, jetzt vor dem großen Entscheidungstampf, zu verzettein. Der Streitfall bei der Firma Heidt fei eine gewerkschaftliche Angelegenheit, die auf gemerfschaftlichem Wege bereinigt werden müffe. Die Heimwehren, die ohne jeden Grund ihr ganzes Heer mobilisiert haben, haben es offensichtlich auf eine Provotation angelegt, aber die Arbeiter. schaft wird sich nicht von ihnen vorschreiben lassen, wann sie den Kampf aufnimmt. Sollten die Heimwehren die Herausforderung weitertreiben und vielleicht, wie sie angekündigt haben, versuchen Ordnung" zu machen, dann werden sie eine Antwort bekommen, die sie sich nierten werden. Diese Ausführungen wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen. Der Bersammlung wurde dann mitgeteilt, daß mit dem Bezirkshauptmann der Abzug zuerst der auswärtigen Heimwehrgruppen, dann der einheimischen vereinbart worden war. Der Abmarsch ber Hahnenschwänzler begann unter ftarfer Gendarmeriebedeckung bei einbrechender Dunkelheit und strömendem Regen vollfommen unbeachtet von der Bevölkerung um ½25 Uhr Um 6 1hr war der ganze Sput zu Ende. nachmittags.
Mit acht Mann gesunken.
Das Schick al des vermißten Frachtdampfers, Stolpmünde" Wie aus Kolberg gemeldet wird, wurden an dem Küstenabschnitt Rügenwaldermünde Funkenhagen zwei Stahl. flaschen angespült, die zur Ladung des seit einigen Tag n vermißten in Stolpmünde beheimateten Frachtdampfers Stolymünde gehörten. Man muß daher damit rechnen, daß das Sof mit seiner achttöpfigen Bejahung in unmittelbarer Nähe dieser Küste untergegangen ist.
Der Wind spielt mit Fünfzigmartscheinen. 1500 Mart liegen auf der Straße.
Einen feltenen Fund machte man am Freitag mittag am Sieger Weg in Lichtenberg . Einige Bassanten hatten dort Bapierschnitzel liegen sehen, sich aber nicht weiter darum gefümmert. Andere, die aufmertsamer hinschauten, nahmen einige Schnitzel auf und entdeckten nun, daß es Stüde von Fünfzigmarf ich einen waren. Sie benachrichtigten das 251. Polizeirevier und Kriminalbeamte sammelten alle Stüde auf. Manche der Scheine waren nur einmal, andere zwei und dreimal durchgeriffen, wieder andere gänzlich zerfetzt. Die erste Annahme, daß ein Fahrgast dic Scheine in einem Ringbahnzug zerrissen und aus dem Fenster geworfen habe, ist nicht stichhaltig, denn die Bahnstrecke liegt zu weit ab und die Windrichtung stimmte auch nicht. Die aufgefammelten Feßen lassen sich zu etwa 30 Fünfzigmartscheinen zusammensetzen. Es gibt also in Berlin jemand, der 1500 Mart auf die Straße werfen tann.
Pflastersteinangriff auf eine Borwärts"-Filiale.
den Brief des Oberbürgermeisters geschaffene Lage Rücksprache Straßenbahn fährt Streckenarbeiter tot. Brinzenstraße 63 mit einem vier Pfund schweren Feldstein,
nehmen, da auch in der Stadtverwaltung eine Umordnung der Geschäftsverteilung notwendig feln wird, falls das Untersuchungsverfahren sich längere Zeit hinziehen sollte, Man ist wohl im Oberpräsidium grundfählich geneigt, dem Wunsch des Oberbürgermeisters zu entsprechen. Voraussichtlich wird schon heute der Oberpräsident mitteilen, daß er der Beurlaubung des Oberbürgermeisters Böß bis auf weiteres zustimmen will.
Im Oberpräsidium haben auch heute Besprechungen über den Stand der bisherigen Disziplinarverfahren gegen die städtischen Beamten stattgefunden. Dabei hat sich herausgestellt, daß der Interfuchungskommiffar, Oberregierungsrat Dr. Ta polski, der die ganze Materie am besten kennt, dadurch eine gewisse Entlastung erfahren hat, daß die Disziplinarverfahren gegen die drei Stadtbant: direktoren Hoffmann, Schmitt und Schröder wegen der Eröffnung der Boruntersuchung ruhen müssen. Auch die Disziplinarverfahren gegen die beiden unbesoldeten Stadträte Gäbel und Busch merden zur Einstellung fommen müssen, und zwar aus dem Grunde, meil diese beiden nicht wieder aufgestellt worden sind und mit Ablauf der gegenwärtigen Wahlperiode automatisch aus dem Amt icheiben, so daß alfo nach Neutonstituierung des Stadtparlaments gegen sie nicht mehr im Disziplinarwege eingeschritten werden tann. Die Disziplinarbehörde fönnte nämlich gegen sie als Höchftstrafe nur unter Umständen auf Dienstentlaffung erkennen, die sowieso eintritt. Eine Geldstrafe ist ebenfalls nicht möglich, da die beiden als un befoldete Stadträte nicht pensionsberechtigt find.
Tödlicher Motorradunfall in Spandau . Heute vormittag ereignete fich in der Grünstraße ein tödlicher Unfall, der in seinen Einzelheiten noch ungeklärt ist. Vor dem Hause Grünstraße 20 werden zurzeit an den Straßenbahnschienen Gleisarbeiten vorgenommen. Rurz nach 9 Uhr näherte sich der Arbeitsstelle, an der eine größere Rolonne von Straßenarbeitern tätig war, ein Straßenbahnwagen der Linie 20. Der 58jährige Arbeiter Gustav Bohl aus der Jägerstraße 73 in Neukölln wurde aus noch ungeflärter Ursache vom Triebwagen erfaßt und schwer verletzt. Mit einem doppelten Schädelbruch wurde der Berunglückte durch Arbeits. tollegen sofort ins Urban- Krankenhaus gebracht, wo er furze Zeit nach feiner Einlieferung starb. Eine polizeiliche Untersuchung ist inzwischen eingeleitet worden. Die Leiche des tödlich Berunglückten wurde beschlagnahmt.
In der Neuendorfer Straße in Spandau wurde in der vergangenen Nacht ber 60jährige Privatlehrer Hermann Roßmann aus der Achenbachstraße 19 in Spandau beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem in rasender Fahrt einherkommenden Motorradfahrer überfahren. Koßmann wurde mit schweren Berlegungen ins Städtische Kranken haus Spandan übergeführt. Heute vormittag ist er dort seinen Berlegungen erlegen.
Kommunisten und hatenkreuzfer, die sich im Kampf gegen die gewaltig aufsteigende Sozialdemokratie den Rang ab laufen, fönnen wieder einen ihrer befannten ,, Erfolge" buchen. In Der Nacht zum Sonnabend warteten fie einen günstigen Augenblic ab, um das Schaufenster der Borwärts" Filiale den sie extra dazu mitgebracht hatten, zu zertrümmern. Eine An zahl junger Burschen mit Windjacke und Widel. gamaschen vollbrachten das Heldenstüd" und konnten danach froß Berfolgung entwischen. Abzeichen trugen diese Helden" nicht. Der Stein, der im Schaufenster zur Schande der Terroristen aus. gestellt ist, gibt faft allen Arbeitern, die dort vorbeikommen, Celegenheit, mit Entrüftung diese Geistige Waffe" der Rechts. und Linksbolfche wisten zu betrachten.
In der gleichen Nacht gegen Morgen wurden in der SchmidtStraße auch auf eine Vorwärts". Austrägerin ein Ueberfall versucht. Nur durch die Hilferufe der Botenfrau ließ der Angreifer sein Opfer los und entfam, ehe Polizei zur Stelle war.
Politisches Bandalentum.
Die Neuköllner Parteiorganisation der Sozial demokratie hat am Rathaus Neukölln und den Ringbahnhöfen große Türme aufgebaut, die als Werbemittel dienen und die Neufölner Wählerschaft auffordern, sozialdemokratisch zu wählen. Einige dieser roten Türme haben Inschriften auf Glasplatten, die abends erleuchtet werden. In der vergangenen Nacht haben politische Gegner, offenbar Sefenkreuzler oder Kommunisten, bei zwei Säulen die Glasscheiben zerschlagen. Die sozialdemokratijde Arbeiterschaft wird ihre Wahltürme zu schüßen wissen und gegen jeden energisch vorgehen, der sie beschädigen will.