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Politisches Landsknechttum.

Zwischen Hafenkreuz und Sowjetstern.

,, Der ehemalige Nationalsozialist Walter Kreuz wird in Sufunft nicht mehr in fommunistischen Versammlungen auftreten. Er besigt noch einen Presseausweis der Roten Fahne", der jetzt ungültig ist. Wir ersuchen die Genossen, ihn denselben abzunehmen und der Redaktion einzusenden." Das stand in der Roten Fahne" vom 31. Oftober. Es ist nicht das erstemal, daß die Kommunistische Partei   Ueberläufer aus dem nationalsozialistischen Lager in ihren Dienst stellt. Als vor Jahresfrist der ehemalige Reichsmusikleiter der Nationalsozialisten Hillebrand sich mit Hitler   überwarf und nach Veröffentlichung seiner Broschüre Herunter mit der Maske" aus der National­ sozialistischen   Partei ausschied, wurde in der Roten Fahne" eine Bersammlungsanzeige veröffentlicht, in der er als Redner ange­fündigt war.

Auch Walter Kreuz ist bald nach seinem Scheiden von den Nationalsozialisten mit offenen Armen aufgenommen worden. Er war nicht nur für die Rote Fahne" tätig, er wurde auch im Auf­trage der Zentrale nach Thüringen   geschickt, um eine Werbeaktion für den Roten Frontfämpfer- Bund" durchzuführen.

Wie die Nationalsozialisten und Kommunisten lebensunerfahrene junge Leute ihren Zwecken dienstbar machen, zeigt so recht der Werdegang dieses Mannes. Ende Juni 1922 aus der französischen  Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, wurde er als Arbeitsloser für die NSDAP  . gewonnen mit dem Versprechen, bald in Stellung gebracht zu werden. Am 1. Dezember 1922 trat er der NSDAP.  , Standarte I, in Köln   16. Sturmabteilung bei. Nach dem Verbot bestanden die Sturmabteilungen illegal weiter. Das war nicht schwer, da die Mitglieder der NEDAP. durch die Arbeit in gewissen| Betrieben in einem Abhängigkeitsverhältnis standen:

Wer sich an den illegalen Organisationen nicht beteiligte, verlor die Arbeit.

Fast alle Nationalsozialisten waren in der Maschinenfabrik von Franz Mehler in Aachen   untergebracht. So ging es nun ein paar Jahre. Im Juli 1929 wir aber der Reichsparteitag der Nationalsozialisten in Nürnberg  . Schon am 24. Juni 1929 bekam die Sturmabteilung des Kreuz den Befehl zum Abmarsch, um Vorbereitungen für den Parteitag zu treffen. Für

Berzweifelte Spaltungsverfuche.

Die Zabalarbeiter zeigen die falte Schulter. Bon der Ortsverwaltung Berlin   des Deutschen Tabatarbeitera sverbandes wird uns geschrieben:

wieder, wenn ein wirtschaftlich gut geftelltes Mitglied der Drisgruppe Nürnberg es auf seine Kosten übernahm. Abends wiederum ein Stück trockenen Brotes und ein Stückchen Wurst.

Diese ungenügende Verpflegung löfte große Empörung aus, und viele Abteilungen der Nationalsozialisten rückten noch vor Be­endigung des Reichsparteitages fast geschlossen ab. Nachdem Kreuz infolge dieser Vorgänge aus den Reihen der Nationalsozialisten aus geschieden war, wurde er ohne weiteres von der KBD. beschäftigt, und das obwohl der KPD.  - Zentrale seine Ber­gangenheit wohlbekannt war. Wie von den Nationalsozialisten wurde dem Kreuz auch von der KPD  . Versprechen auf Arbeit und Unterhalt gegeben. Zunächst wurde er aufgefordert, sich bei der Piscator­Bühne zu melden. Die Papiere wurden dort abgegeben, aber eine Tätigkeit bei der Piscator- Bühne tam nicht in Frage, da er nur der Partei zur Verfügung stehen solle. Das Ganze sollte nur eine Form fache sein. Ausgerüstet mit fommunistischem Referentenmaterial wurde Kreuz auf die Tour geschickt, um auch seine Erfahrungen mit der NSDAP   zu verwenden. Zunächst referierte er in 9 Verfamme lungen in Berlin  , und dann wurde er nach Sachsen  , Thüringen  , Pommern   usw. geschickt. Pro Tag wurden ihm 10 Mart und das Fahrgeld zugesprochen. Gegen Ende Oftober tam er von einer Agi tationstour nach Berlin   zurüd und sollte gleich wieder einen neuen Auftrag entgegennehmen.

Da er aber endlich auf Abrechnung bestand

und man ihn wieder vertrösten mullte, manbte er sich schriftlich an Wilhelm Pie mit der Bitte, seine Sache zu bereinigen. Antwort blieb aus, und so tam es am 26. Oftober zum Bruch. Die ganze An gelegenheit wird noch vor dem Arbeitsgericht ein Nachspiel haben. Kreuz hat unter dem 29. Oftober 1929 Alage erhoben gegen das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, weil ihm dieses angeblich an Gehalt für die Zeit vom 8, August bis zum 26. Oftober 1929 noch 122,35 Mark schuldet.

Ein Einzelfall, aber ein typischer Fall! Er zeigt, wie strupellos Kommunisten und Nationalsozialisten arme, politisch unerfahrene junge Menschen für ihre Zwecke ausnutzen. Handgeld und Sold be­deuten mehr als politische Ueberzeugung. Auch die kommunistischen

Die Zentrale gibt sich mit ihrer Niederlage bei den Tabat­arbeitern nicht zufrieden. Am Dienstag fand wieder eine Ber sammlung der Opposition" statt, in der eine Wahl von Bevoll mächtigten stattfinden sollte. Nämlich der vom Apparat" ent­laufenen Kreaturen. Anwesend waren etwa 100 Personen. Die Versammlung wurde mit einer Stunde Verspätung eröffnet, weil man auf das Erscheinen der Massen" wartete.

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Zuerst gab ein streikender Rohrleger einen Bericht vom Abbruch des Rohrlegerstreits und forderte zur Inter­fügung der Opfer auf. Dann beriet man über Mittel und Wege, das Heft wieder in die Hand zu bekommen. Ein Borschlag, die Mitgliedsbücher in den Betrieben einzufammeln und der jetzigen Leitung zuzuschicken, wurde abgelehnt, weil man den ,, Terror" der Betriebsräte fürchtet. Eine Arbeiterin von Garbatn beflagte sich darüber, daß sie mit ihrem Werben für die Opposition" in ihrem Betriebe teine Gegenliebe findet.

In der Berlegenheit wurde eine Kommission von 15 Ber­fonen eingefeßt, zu der die ausgeschlossenen früheren Bevollmächtigten gehören. Diese Kommission foll Unterschriften von Anhängern ber Opposition" sammeln. Also ein Boltsbegehren en miniature. Bei einer genügenden Zahl von Unterschriften wird dann jedenfalls die befohlene Gründung der neuen Organisation vor sich gehen.

Der Hauptporstand des Tabafarbeiterverbandes hat unterbeß megen der Vorkommnisse in der Mitgliederversammlung am 23. Oftober neun der größten Radaumacher ausgeschlossen; einige davon gehören dieser Kommission an. Die anderen Mitglieder der Kommission werden jedenfalls auch die Konsequenzen ihrer Handlungsweise tragen müssen.

Wir können wohl mit Recht annehmen, daß die ,, Opposition" diesmal alles auf die Beine gebracht hat, was möglich war, denn es wurde mit Flugblättern und Plakaten vor den Betrieben ge­arbeitet, Der flägliche Besuch veranlaßte die Leitung, die beab= sichtigte ,, Wahl der Bevollmächtigten" nicht vorzunehmen. Auch will man vorläufig feine Oppositionsversammlung mehr abhalten, da die Massen doch ausbleiben. Trotzdem ersuchen wir unsere Mitglieder, aufmerksam zu sein und warnen ausdrücklich davor, Unterschriften für irgendwelche Zwecke zu geben.

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machenlange schwere Arbeit gab es keine geldliche Entlohnung, ja Arbeiter werden sich wohl für solche Vertrauensleute bedanken. Bir Die Opposition" weiß nichts zu sagen.

nicht einmal ausreichendes Essen. Wie die Soldaten der alten Armee wurden die proletarischen Mitglieder der NSDAP  . mit einem Frühstück, bestehend aus einem Stüd trodenen Brotes und einer Tasse Kaffee, abgespeist. Warmes Mittagessen gab es nur hin und

Sozialdemokraten haben uns über das politische Landsknechttum dieser Berufsrevolutionäre längst unser eigenes Urteil gebildet, und wir werden nicht ruhen, bis auch der letzte Arbeiter weiß, mas er von einer solchen Führung zu halten hat! Franz Künstler.

Blutwelle über Sowjetrußland.

Am Vorabend des zwölften Jahrestages der Novemberrevolution.

Ueber Sowjetrußland ergießt sich ein neuer Blutstrom. Die Erinnerung an das Jahr 1919/20, das Jahr der reichsten Ernte des roten Terrors, steht wieder auf. Massenhaft Erschießungen auf Grund von Gerichtsurteilen revolutionärer Tribunale. Zu Hunderten frachten die Hinrichtungsschüsse der Tscheka  . Massenerschießungen von aufständischen Bauern, von Offizieren und Kaufleuten, von Geistlichen und Konterrevolutionären jeder Ari waren schon fast Erscheinungen des Alltags geworden. Der Tod galt damals als un­entbehrlicher Helfer des Kriegsfommunismus.

Die Tscheka   resp. die GPU.   hat den Terror eigentlich nie ganz eingestellt. Wohl gab es Perioden, in denen der standrechtliche Tod weniger Opfer forderte. Die Formen des Kampfes hatten sich ge= wandelt. An Stelle der Bauernaufstände herrschte nun Partisanen­

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fampf. Zu Hunderten wurden Arbeiter und Bauernforrespondenten, Borsigende von Dorfräten und Kommunisten einzeln niedergemacht. Die Gerichte quittierten diese konterrevolutionären Afte mit Todes­urteilen. Nur hin und wieder erfuhr man von standrechtlichen Erichießungen Konterrevolutionärer durch die GPU. Die letzten Wochen zeigen aber einen plöblichen Umschwung. Eine neue Welle roten Terrors ergießt sich über Sowjetrußland am Vorabend des zwölften Jahrestages der Novemberrevolution. Steht denn die sozialistische Sowjetrepublik nicht festgefügt da? Die Erschießung der Schachty   Ingenieure laut lirteils spruch des obersten Gerichtshofes bedeutete ein schlimmes Symptom. Die standrechtliche Erschießung der drei hervorragenden Eisen bahningenieure fündete schon Unheil an. Die Hinrichtung der fünf leitenden Männer aus der Kriegsindustrie, alles frühere zaristische Generäle, bewegten sich in der gleichen Linic wie die ersten Erfchießungen. Jetzt folgten Schlag auf Schlag: Bierzehn Todesurteile im Astrachaner Prozeß gegen die leitenden Männer der Finanzabteilung, der Konsumgenossenschaft und des Fischhandels furz vorher waren zwei Todes: urteile in dem Moskauer   Juwelen- und Valutafchmuggel- Prozeß gefällt worden, die Erschießung von neun Bauern in Rjasan   wegen Brandstiftungen an Häusern von Kommunisten, die Hinrichtung von zwölf Konterrevolutionären im Nordkaukasus, von einundzwanzig Konterrevolu tionären im fubanschen Gebiet, von einigen Dußend Bersonen in Mostau; in Kimry wurden vom Gericht fünf Bersonen, darunter ein Pfarrer, zum Tode verurteilt, in 3wa nowo- Mofnesenst vier Perfonen, in Samara   fünf Bauern

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und ein Pfarrer, in den verschiedensten Gegenden Tag für Tag sogenannte Kulafen, und eine Anzahl neuer Prozesse steht bevor: In Dagestan   gegen Konterrevolutionäre, in Moskau   gegen leitende Persönlichkeiten der Staatsbant, in Jaroslaw gegen Konter­revolutionäre usw. Neun Todesurteile sind zu er warten. Ein Blutstrom ergießt sich über Sowjetrußland. Bas mag der Grund dieser Terrorwellen sein?

Die Sowjetregierung befindet sich in Nöten. Der Fünfjahres: plan droht zu scheitern, die Hauptindustriezentren leiden unter Lebensmittelmangel, der Transport stockt, die Bauern geben das Brot nicht her. und all das in einem Augenblick, da die Kriegs: gefahr im Osten im Lande eine ungeheure Spannung verursacht In der roten Armee treiben sowjetfeindliche Agitatoren ihr

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Das Haus

Sie möchte aber Kilometerreden halten.

Die Generalversammlung der Berliner   Gemeindearbeiter vor ein paar Tagen zeigte wieder, daß die sogenannte Oppofition" oftmals selbst nicht weiß, warum und wie sie eigentlich Opposition machen soll. Der zweite Bevollmächtigte, Genosse Rochowski, hatte in seinem Bericht über den Berbandstag der Gemeinde­arbeiter und den Verschmelzungsverbandstag auch das Berhalten der Kommunisten beleuchtet. Als nach dem Bericht der Antrag auf zehn Minuten Redezeit für die Diskussionsredner gestellt wurde, wandte sich die Opposition entrüftet gegen diesen Antrag, der ihr angeblich die Möglichkeit nahm, ihre ablehnende Stellung­nahme zur Verschmelzungsfrage eingehend zu begründen. Daß diese Entrüstung nur Theater war, bewies die Diskussion Der erste Diskussionsredner wußte nach fünf Minuten nichts mehr zu sagen und trat ab. Die anderen kommunistischen   Redner wußten noch viel weniger zu sagen und füllten die zehn Minuten mit Debatten über den Young- Plan, den Rohrlegerstreit und die Auflösung der Berliner   Zahlstelle der Zimmerer aus.

Genoffe Schaum schilderte dann in seinem Geschäftsbericht furz den Verlauf der im dritten Quartal geführten Lohn- und Tarifbewegungen und fam in diesem Zusammenhange aud auf die Einleitung von zwischentariflichen Lohnbeme= gungen zu sprechen. Die meisten dieser Anträge tragen der Stempel der KPD  . Die Organisation fann sich im Augenblic nicht darauf einlassen, zwischentarifliche Lohnbewegungen einzu­leiten. Es müssen vielmehr schon jetzt alle Kräfte angespannt werden, damit die Frühjahrslohnbewegungen zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht werden können. Genosse Schaum gab dann noch bekannt, daß im Hause der Ortsverwaltung der Gemeinde- und Staatsarbeiter in der Johannisstraße bereits Blaz geschaffen worden ist, um die Ortsverwaltung des Gesamt­verbandes" am 1. Januar 1930 dort unterzubringen.

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Aus dem vom Genossen Ziete mann erläuterten Kassenbericht

der Ticheka ging hervor, daß traß der Ausgaben für die Beschaffung diefer

Räume der Lokaltassenbestand im dritten Quartal von 422 500. auf 449-952 m. gestiegen ist. Der Mitgliederbestan> stieg während der Berichtszeit um 1637 auf 42 914 Mitglieder. Im Oktober find bereits wieder über 1000 Neuaufnahmen vollzogen worden.

Das Gebäude der Ticheka in Moskau  , von dem die Bluturleile ausgehen, arbeitslojen Mitgliedern und den bedürftigen Bensionären aus Die Generalversammlung beschloß einstimmig, daß den die gerade in letzter Zeit wieder ermitteln der Lokalkasse zu Weihnachten eine Ertraunter­schreckenden Umfang angenommen it ügung gezahlt werden soll, deren Höhe durch die Verwaltungs­haben. förperschaften bestimmt wird. Schließlich wurde noch ein Antrag angenommen, wonach alle Funktionäre, vom Beitragssammler bis zur Geschäftsleitung, die jetzt neu gewählt werden müßten, bis zur Neuwahl der Funktionäre des Gesamtverbandes" im Amte bleiben follen.

Unwesen, in der studentischen Jugend machen sich sowjet­feindliche Organisationen breit, die Zahl der Seften nimmt zu, innerpolitisch ist ein harter Kampf gegen die rechte Opposition aus­zufämpfen. Da gilt es, einen Bligableiter zu finden, ein Erempel zu statuieren. An der wirtschaftlichen Desorganisation tragen die bewußten Schädlinge die Schuld: die Schachty  - Ingenieure, die Eisenbahningenieure, die leitenden Männer der Kriegsindustrie, die Balutaschieber, die bestechlichen Beamten usw. Ihre Erichießung soll es dem Bolt glaubhaft machen. Und die Erschießung der Sonterrevolutionäre unter den Bauern, Militärs und Geistlichen foll all denjenigen Angst einjagen, die gegen die Sowjetregierung 34 fonspirieren gedenken. Was tut es zur Sache, daß es sich bei den Militärorganisationen um längst liquidierte Gebilde handelt! den Militärorganisationen um längst liquidierte Gebilde handelt Die GPU.   hat von Stalin   freie Hand bekammen. Die gefestigte Sowjetrepublik wird wieder einmal zur Legende. Das Manifest zum zwölften Jahrestag der Novemberrevolution wird diesmal nicht stolz proklamieren können: Wir befinden uns auf dem Bege zum friedlichen sozialistischen   Aufbau." Innerer Friede und blutiger Terror find unvereinbare Begriffe!

Märchenaufführungen veranstaltet das Voltsbildungsamt il me re dorf im Stadthaus( Kaiferallee 1-12) am 6. November, 16 Uhr, Mote täppchen und der Wolf" in 3 Atten mit Mujit, am 13. November, 16 Uhr, ,, Hänsel und Gretel" in 3 Bildern mit Mufit und Kindertanzen nad Sumberdindschen Metiven. Die Dersteller find Berufsichouivieler aus der Vereinigung Berliner   Märchenspiele". Eintrittsforten( Erwachsene M., Kinder 50 Bf.) beim Volfsbildungsamt im Stadthaus, Cecilienbuch handlung, Hohenzollerndamm 13, Buchhandlung Lüdersdorff, Sindenburg­traße 35, Buchhandlung Abelsdorff. Weimarische Gir. Ga und 17, 9ticolars Buchhandlung, Friedenau  , Rheinstr. 65 und an der Abendkaffe.

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Kranfenfaffe fauft Radium.

1 Gramm für 300 000 Mart.

In der Bekämpfung von Krebsleiden ist das Radium unentbehrlich. Deshalb dürfte es großes Aussehen er­regen, daß der Ausschuß des Verbandes der Kranten. fallen Berlins   in feiner Sigung am 31. Oktober d. J. be­schlossen hat, die in der ihm gehörenden Klinit Cecilien­haus( geleitet von Prof. Dr. Liepmann) vorhandene Radium­menge von 200 milligramm auf 1 Gramm zu er böhen. Dei hierzu benötigten Mittel von 300 000 mart werden durch eine Kapitalaufnahme beschafft und auf dem Umlage­wege von den Kranfenfaffen in Raten, die sich auf drei Jahre ver. teilen, getilgt werden. Der Beschluß des Verbandes der Kranten fassen Berlins   ist ein Beweis dafür, was die durch die Krankenvers ficherung organisierte Selbsthilfe der arbeitenden Be. Dolferung zu leisten vermag.

Sechs Tote bei einem Autounfall in 3talien.

In der Nähe von Benedig stürzte im Nebel ein Automobil mit acht perfonen eine Böschung hinab in einen Kanal. Der Besizer des Autos vermochte sich aus dem Wagen herauszuarbeiten, zer­schnitt mit seinem Taschenmesser das Verdeck und konnte auf diese Beife ſeine älteste Tochter noch lebend retten. Die übrigen sechs Personen ertranten.