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Wie lebt der Angestellte? nd

Ein Bergleich zwischen Arbeiter: und Angestelltenhaushalt.

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tachdem man vergeblich fast ein Jahr lang auf die Veröffent­fichung der amtlichen Haushaltungsstatistit gemartet hatte, glaubte jedermann, das Statische Reichsamt würde nunmehr in rascher Folge möglichst zusammenhängend die Ergebnisse der amtlichen Erhebung von Wirtschaftsredinungen im Jahre 1927/28" Herausbringen weit gefehlt! Die Resultate erscheinen bruchstück­weise in Zwischenräumen, die vorläufig eine fritische Gesamt darstellung in weite Ferne rücken. Inzwischen hat der 2 f 2 Bund, der nach der Inflation als eine der ersten gemertschaftlichen Organi sationen eine Haushaltungsstatistik unternahm, bereits die ersten Ergebnisse einer neuen Erhebung veröffentlicht. An der Führung der Wirtschaftsbücher vom Jahre 1927/28 beteiligten sich diesmal 185 faufmännische Angestellte, Wertmeister und vor allem Techniker. Leider aber begreiflich- maren es wieder nur die besser= bezahlten Angestellten, die sich der mühenollen Aufgabe unter­zogen, ein Jahr lang alltäglich alle Ausgaben zu verbuchen, cine Erscheinung, die auch die Allgemeingültigkeit der amtlichen Er­hebung beeinträchtigt. Im großen und ganzen bestätigt aber dia zweite Haushaltungsstatistik des AfA- Bundes seinen ersten Versuó), so daß die folgende Bilanz des Angestelltenhaushalts auf verhältnismäßig sicherer Basis beruht. Kleine Beränderungen ergeben fich aus den inzwischen eingetretenen Breisverschiebungen, der etwas anderen Zusammensetzung der Familien und durch die Gehaltsunterschiede.

-

Bilanz des Angestelltenhaushalts.

Monatliche Einnahmen.

1. Arbeitseintommen: Bruttogehalt des Mannes

Nebenermerb des Mannes

der Frau

der Kinder.

II. Andere Einkommen

·

.

"

348,41. 83,6 Proz 16,97 7,49 9,25

4.1

P

1,8

"

2,2

"

" P

unh

18,08, 4,3

I

1,5

" P

2,5

AP

"

zwar aus: Untervermietung, Renten ufm.

III. Kapitalbemegung: Abachobene Spargelder

Gehaltsvorschußu. sonstige Darlehen

Summa

.

" P

6,27 10,59 417,06 R. 100,0 Proz

Monatliche Ausgaben.

I Rahrungs- und Gemißmittel

II. Bohnung( einschließlich Heizung und Beleuchtung).

III. Bekleidung und Bösche

IV. Sonstige Lebensbedürfnisse

V. Kapitalbewegung:

a Ersparnisse

b) Schuldentilgung

Summa

137,99 m. 33,6 Proz

81,46 47,66 119,02, 28,8

-

"

19,8 11,6

"

PP

3,6

"

"

14,25 10,90 2,6 411,28 m. 100,0 Proz

"

Bor allem sind die Ausgaben für die Wohnung in den letzten drei Jahren mesentlich gemachsen, nicht nur, daß die Miete non 90 auf 120 Broz. der Friedensmiete anstieg, sondern in ständig wachsendem Maße nergrößern sich auch die Aufwendungen für die Neuanschaffungen im Haushalt. Man beginnt allmählich die Löcher zu stopfen, die Krieg und Inflation im Ange: stelltenhaushalt geriffen haben. Wieder fallen die verhältnismäßig geringen Ausgaben für Nahrungs- und Genußmittel für eine. Familie von 3,5 Köpfen auf.

Als Ganzes ergibt sich nun folgendes Bild bei dem Angestellten. haushalt der Nachfriegszeit: ein Drittel aller Ausgaben entfällt auf die Nahrung, faft ein Fünftel auf die Wohnung, fnapp ein Achtel auf die Kleidung der große Rest dient den sonstigen Lebensbedürf­niffen, wobei die zwangsläufigen Ausgaben für Steuern und Ber­ficherungen eine ausschlaggebende Rolle spielen.

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Die Reichsbank Ende November.

Starte Zunahme der Wechselziehungen.

Der Ausweis der Deutschen Reichsbank vom 30. November zeigt eine Zunahme der Kapitalanlage der Bank in Bechseln, Scheds und Lombards um 596,8 auf 2667,1 millionen. Hiervon entfallen auf Bechsel und Schecks allein 450,2 Millionen, so daß sich der gesamte Wechselbestand der Reichsbank zum Illtimo Rovember auf 2367,9 millionen erhöht. Allerdings fommt diese Belastung der Reichsbant nach dem Stande des Geldmarktes in den letzten Tagen des November nicht überraschend und liegt auch nur wenig höher als die Belastung Ende November 1928

Es ist nun außerodentlich reizvoll, diese Bilanz des Angestellten haushalts mit der Lebensführung des Arbeiters zu ver­gleichen. Dazu bietet die amtliche Haushaltungsstatistit, die auf Wirtschaftsbücher fast derselben Zeit beruht, eine glüdliche Möglich teit. An der amtlichen Erhebung beteiligten sich 84 Arbeiterfamilien mit einem durchschnittlichen Monatseinfommen von 419 M., während die monatlichen Einnahmen der vom AfA- Bund untersuchten Ange stelltenfamilien 417 M. beträgt. Es ist nun gewiß fein Zufall, daß die durchschnittliche Kopf zahl der Arbeiterfamilie 4,9. der Angestelltenfamilie aber 3,5 beträgt. Die ratio nelle Beschränkung der Kinderzahl jetzt sich in Angestelltenfreifen schneller durch als in Arbeiterfreifen.

Einnahmen

Arbeitseinkommen des Mannes Nebenerwerb des Mannes der Frau

P

ber Kinder. Sonstige Einnahmen Abgehobene Sporgelder Borschüsse, Darlehen

Ausgaben

im Haushalt des Urbeiters des Angestellen 66,5 Proz. 83,6 Proz 4,1

الان

"

1,2

SP

"

6,0

1,8

" P

16,6

2,2

" P

"

7,2

4,3

" 7

1,0

1,5

"

" P

1,2

2,5

"

im Haushalt

des Arbeiters

41.5 Proz

16,9

" P

14.6

"

11,6

"

23,1

28.8

P

P

2,8 0,9

3,6

"

"

BP

2,6

" P

Nahrungs- und Genußmittel Wohnung einschl. Heizung usm. Bekleidung und Wäsche

Sonftige Lebensbedürfnisse Ersparnisse.

Schuldentilgung.

des Angestellten 33,6 Proz 19,8

Aber der Bergleich wird noch interessanter, wenn man den eine zelnen Positionen der Bilanz nachgeht. Im Angestelltenhaushalt spielt der Nebenermerb des Mannes eine verhältnismäßig große Rolle, weil hierbei die lieberstunden, Gratifitationen mit zur Berrechnung fommen. Dagegen spielt der Nebenermerb der Frau mit 1,8 Proz. aller Einnahmen eine wesentlich fleinere Rolle als im Arbeiterhaushalt, wo die Frau 6 Proz. aller Einnahmen bei bringt. Noch deutlicher wirkt sich die verschiedene Struktur der Arbeiter und Angestellten familie aus bei den im Haushalt abgegebenen Einnahmen der Kinder, die im Arbeiter. haushalt auf 16,6 Proz. der Gesamteinnahmen steigen. Wiederum eine ganz andere Rolle spielen Borschüsse, Spargelher, Darlehen im Angestelltenhaushalt als unter den in gleichen finanziellen Berhält nissen lebenden Arbeiterfamilien.

Dieselbe Berschiedenheit findet sich auf der Ausgabenfeite des Haushaltsbudgets wieder. Im Angestellterhaushalt ent­fallen nur 33,6 Broz. aller Ausgaben auf die Nahrung, im Arbeiter haushalt 41,5 Proz. der Arbeiter hat aber 4,9 und der Angestellte nur 3,5 Köpfe zu ernähren. Die Größe der Familie mirkt sich auch bei den Ausgaben für die Kleidung aus, dagegen nicht im Aufmand für die Wohnung.

Der Angestellte stellt mesentlich höhere Ansprüche an die Woh. nung als der Arbeiter aber der Aufwand an Kleidung in den befferbezahlten Arbeiterfreifen ift heute faum meniger als bei den Angeffelffen.

Die hier bemußt: hernorgehobene Berschiedenheit im Haushalt tes Arbeiters und des Angestellten darf nicht zu hlschlüssen ver führen. Im großen und ganzen hat sich im Bergleich mit der Bor­Priegszeit zweifellos eine mejentliche Angleidung in der Lebensführung des Arbeiters mie des Ange stellten vollzogen. Auch im Arbeiterhousholt sind seit der Bor­friegszeit die Ausgaben für die sonstigen Lebensbedürfnisse zwangs­läufig durch Steuern, soziale Abgaben auf Kosten des Nahrungs: aufmandes gestiegen.

nehmens non Henschel in eine Attiengesellschaft und die Verschmel zung der Münchener Maffei AG. mit dem Kasseler Unternehmen durchgeführt. Zugleich mar er der scharffte Bertreter einer durchgreifenden Rationalisierung und Konzentration im Loko: motinbau.

Sein Ausscheiden aus dem Henscheltonzern hängt mit zwischen Borstand und Aufsichtsrat entstanden sind. Die Leitung des Differenzen zusammen, die nach der Fusion mit der Maffei AG. Konzerns ist jetzt wieder an Oscar Henschel übergegangen.

Klagen gehört zum guten Ton.

mit 586 Millionen. Ende Oktober hatte die gesamte Kapitalanlage Zum Abschluß des München- Augsburger Maschinenkonzerns

der Reichsbant fogar einen Zuwachs von 620 Millionen zu ver­zeichnen, lag also um rund 23 Millionen höher als zum Ultimo November.

Schon seit Jahren läßt die Termaftung der Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg A.-G., die zum Haniel- Konzern gehört, in ihrem Geschäftsbericht die gleiche Walze spielen. Regelmäßig wird der an und für sich dürftige Jahresbericht zum größten Teil mit Klagen über zu hohe Löhne, Soziallaften und mangelnde Kapitalbildung ausgefüllt.

Dabei find die Abschlüsse der Maschinenfabrik Augsburg- Kürn

An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen sind in der Berichtswoche 780,5 Millionen neu in den Bertehr geflossen, also erheblich mehr, als nach der Inanspruchnahme der Reichsbank durch Wechsel- und Lombardkredite anzunehmen war. Diese Differenz erklärt sich in erster Linie durch die starken Abhebungen an Giroguthaben, die sich um 114 Millionen verminderten. Offenberg Musterbeispiele dafür, wie vor der Deffentlichkeit Gewinne bar sind hier hauptsächlich Geldreserven von öffentlichen Stellen ab­gerufen worden. Der Gesamtumlauf an Reichsbanf. noten und Rentenbanfscheinen hat sich in der Berichtswoche auf 5310,6 Millionen Marf erhöht.

Die Bestände an Gold und dedungsfähigen Denisen fonnten in der Berichtswoche weiterhin aufgefüllt werden. Sie haben in der Berichtswoche insgesamt einen Zuwachs von 11,7 millionen zu verzeichnen, darunter 4,1 Millionen Goldbestände, die sich damit auf insgesamt 2240,4 Millionen erhöhten, und eine Zunahme von 7,6 Millionen deckungsfähigen Denisen. Die Dedung der Noten durch Gold allein stellte sich auf 45,6 gegen 53,7 Proz, diejenige durch Gold und deckungsfähige Devilen ouf 53.6 gegen 63,1 Proz.

Differenzen im Henschel - Konzern.

Generaldirektor Canaris zurüdgetreten.

Der Leiter des Henscheltonzerns in Kassel , Dr. Canaris, ist zum 1. Dezember überraschend von seinem Bosten zurüdgetreten. Erst im vergangenen Jahre wurde Dr. Canaris, der vorher die Maffeimperfe in München geleitet hatte, zum ersten Direktor der größten deutschen Lokomotivfabrif bestellt, um mit der Geschäfts: führung bei Henschel u. Sohn zugleich auch die Leitung in dem Sonzentrationsproze der Lokomotivindustrie in die Hand zu

nehmen.

Innerhalb der Henschelgruppe hat Dr. Canaris im Laufe des festen Jahres die Umwandlung des bisherigen Familienunter­

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verstedt merden. So ist im letzten Jahr wie auch diesmol eine Dinidende von 6 Broz. zur Verteilung angelegt, obmoh! allein der in der Bilanz ausgemiesene Reingeminn mehr als 13 Proz. des Kapitals beträgt. Aber auch dieser Reingewinn scheirt norber ganz erheblich zurecht geftugt morden zu sein. Bon den ausgewiesenen 2,7 Millionen Mark entfallen nach dem Ge: schäftsbericht nämlich nur 1,2 millionen Marf auf das abgeschlossene Betriebsjahr, während 1,5 Millionen Marf aus dem Gewinnvortrag des letzten Jahres entnommen sind. In dem Bericht ermähnt aber die Verwaltung, daß der Umsag bei einer von 15 300 auf 15 030 Mann verringerten Belegschaft ge­stiegen sei, so daß der Gesamtumsag in dem abgeschlossenen Betriebsjahr auf 130 bis 135 Millionen Mart geschätzt werden

fann.

Rentabilität bei dent MAN- Konzern sehr gut bestellt ist, und daß neben dem hohen Geminnausmeis von mehr als 13 Proz. des Aftientapitals noch reichliche Fettpolster angelegt merden fonnten.

Der Konzern scheint auch zurzeit noch sehr gut beschäftigt zu sein, denn die Anzahlungen der Besteller sind von 18,8 Millionen auf 19,3 Millionen Marf gestiegen. Da der Wert der Aufträge in der Generalversammlung nom Dezember 1928 auf 90 Millionen beziffert wurde, fann er diesmal mindestens gleich hoch geschätzt werden.

Maschinenbau und Belegschaften.

Starfe Zunahme der Facharbeiterschaft.

ter Epigenverband der Moschinenindustrie, bat jeßt seinen Geschäfts Der Berein deutscher Maschinenbauanstalten, bericht über die letzten beiden Jahre 1927/28 veröffentlicht. Ueber die Zahl der Beschäftigten fagt der Bericht, daß diese um die Mitte des Jahres 1926 ihren tiefsten Stand erreicht haite. Sie nahm im Laufe des Jahres 1927 und auch noch in der ersten Hälfte 1928 stetig zu, so daß die Beschäftigtenzahl um die Mitte Des vorigen Jahres um etwa 35 Broz. höher war als im Anfang 1927. Im Laufe des zweiten Halbjahres 1928 gingen die Be­fchäftigtenzahlen sodann um 9 Broz. zurüd.

Bon dem Sinken des Beschäftigungsgrades wurde die Bes triebsbelegschaft stärfer betroffen als die An­gestelltenschaft. So famen am 1. Juli 1928 nur 217 Angestellte auf 1000 Arbeiter, dagegen am 1. Januar 1929 240; der Brosentsatz zwischen Angestellten und Arbeiterschaft hat sich also in diesen sechs Monaten ganz erheblich zuungunsten der Betriebsbelegschaft ver schoben. Ileberhaupt tommt in dem Verhältnis zwischen der Zahl der Angestellten und der Arbeiter in der Maschinenindustrie sehr deutlich die schärfere Ausmirfung der Rationalte sierung im Betrieb zum Ausdrud. So tamen auf 1000 Arbeiter 1914 mur 19,5 Proz. Angestellte, 1926 dagegen 26,3 Broz. und nach der Durchführung des Angestelltenabbaues liegt das Berhältnis von Angestellten zu Arbeitern mit 24 Proz. doch ganz erheblich über dem Stande von 1914.

In der Gliederung der Belegschaft in der Majdinenindustrie zeigt sich in den letzten zwei Jahren vor allem ein sehr starfes Anwachsen der Facharbeiter auf rund 52 Proz. der gesamten, im Maschinenbau beschäftigten Arbeiterschaft In dem letzten Jahre vor dem Kriege betrug der Anteil der Facharbeiter an der Gesamtbelegschaft 50,9 Proz., ging sodann 1924 auf 48,8 Proz. zurück, um 1928 mit 52,4 Broz. seinen bisher höchsten Stand zu erreichen. Demgegenüber ist der Anteil der ange= lernten Arbeiter in der gleichen Zeit von 20,2 Proz. auf 19,4 Proz. und der ungelernten Hilfsarbeiter von 14.7 auf 11 Broz. zurückgegangen. In diesen Zahlen fommi die in den Betrieben vorgenommene Rationalisierung fehr deutlich zum Ausdrud.

Die Berteilung der Beamien auf Berwaltung, Ron­struktion und Betrich hatte sich 1927 nur unwesentlich verändert. Im Jahre 1928 dagegen trat eine Bermehrung der in der Ber­maltung tätigen Beamten von 42,6 auf 43,6 Proz. ein, mas offenbar auf die Tendenzen zur Exportförderung zurückzuführen ist.

Die Krise im Fahrradbau.

Zusammenbrüche fördern Zusammenschlüsse.

Zahlungseinstellungen der beiden bedeutenden Fahrradunternehmen. Die schnell hintereinander erfolgten Zusammenbrüche, ham. 2.-G. hat jezt die Zusammenschlußbewegung in dieser start über. der Göride werte in Bielefeld und der Elite Diamani. festen Industrie endlich in Fluß gebracht.

So sind Verhandlungen über die Bereinigung der beiden Werle Zusammenschlüsse mit der Fahrradfabrit Weyersburg im Gange, mährend für weitere Nürnberger und Brandenburger Fahrradfabriken genannt merden. Länger als ein Jahr noch den ergebnislosen Berhandlungen in Düsseldorf ergreift also die Fahr radindustrie unter dem Druck der Berhältnisse endlich Maßnahmen, die zur Bekämpfung der anhaltenden Krise in dieser Industrie schon längst reif gewesen wären.

Maschinenfabrit Kirchner in Leipzig hamstert Gewinne. Niedrige Dividenden werden von den Unternehmern stets dazu berugt, um die öffentliche Meinung mit Klagen über mangelnde Kapital­bildung und unzureichende Gewinne einzunebeln. Bie willfire lich aber oft Dividendensenfungen, melche die Unternehmer dann gegen ihre Belegschaft ausspielen, vorgenommen werden, zeigt das Beispiel der Maschinenbauanstalt Rirchner 11. Co. in Leipzig . Diese Gesellschaft zahlt für das Geschäftsjahr 1928/29 eine non 6 auf 4 Proz. verringerte Dinidende, mofür bei einem Der in der Bilanz ausgewiesene Reingewinn beläuft sich jedoch Rapital non 4,6 Millionen Marf 185 000 Mark beansprucht werden. auf rund 420 000 Mart, die einer Dividende von 9 Brez. entsprechen. Das Unternehmertum hält also vom Reingewinn rund 230 000 Mart als Flüffigkeitsreserve zurück.. Daß in unsicheren Wirtschaftszeiten Unternehmungen fich Betriebsreserven halten müssen, liegt auf der Hand. Das Beispiel bei dieser Gesellschaft aber zeigt der Arbeiter­schaft, daß die Flüssigkeitsreserven bei Unternehmen oft weit größer find als die ausgeschütteten Dividendenbeträge, und daß daher die Borsicht zu genießen ist. Dividendenstatistik der Unternehmerverbände nur mit größter

Der Reichsinder für die Lebenshaltungskosten( Ernährung, Woh nung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und Sonstiger Bedarf") beläuft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts für den Durchschnitt des Monats November auf 153,0 gegen 153,5 im Bormonat. Sie ist somit etwas zurüdgegangen. Diefer Rückgang ist im wesentlichen durch eine Senfung der Er nährungsausgaben bedingt; im einzelnen lagen die Preise für Ge müje, Butter, Brot und Mehl, Hülsenfrüchte sowie für Kartoffeln niedriger, diejenigen für Eier dagegen höher als im Vormonat. Die Inderziffern für die einzelnen Gruppen betragen( 1913/14 100): für Ernährung 153,0, für Wohnung 126,6, für Heizung und Beleuch tung 152,6, für Bekleidung 170,5, für den jonstigen Bedarf" ein. schließlich Berkehr 192,5.

Aufbau des deutschen Kabeltrusts. In Berlin ist jetzt mit einem vorläufigen Kapital non einer halben Million Marf die Interessen gemeinschaft deutscher Spezial- Kabelfabrifen( Indesta) gegründet gemeinsamer geschäftlicher Interessen fomie Errichtung oder Erwerb worden. Der 3wed dieses Unternehmens ist die Förderung nehmen sowie verwandten Fabrikationszweigen wie auch die Be­von Draht- und Kabelwerten, Telegraphen- und Telephonunter teiligung an derartigen Unternehmungen im In- und Auslande irum des vor wenigen Monaten zustande gefommenen Rabel. trusts bilden. Allerdings läßt die dem Handelsgericht als 3med des Unternehmens angegebene fünftige Tätigkeit einen reichlich erpanlipen Charakter erkennen so daß der wahre 3med die drei großen Konzerne Siemens, AEG. und Felten u. Guilleaume des neuen Kabeltrusts vielleicht meniger auf Schurmaßnahmen gegen zurüdzuführen sein dürfte als auf das Ziel der eigenen Markt­beherrschung.

Der im letzten Jahr erzielte Reingeminn von 1,2 Millionen Mark würde aber bedeuten, daß die Gesellschaft mit einem Rugen von weniger als 1 Broz. gearbeitet hätte. Auch wenn man m Betracht zieht, daß verschiedene Auslandsaufträge vielleicht nur die Selbstkosten gedeckt haben, muß eine derartige Gewinnrechnung nach den Durchschnittsergebnissen im deutschen Maschinenbau govorgesehen. Diese neugegründete Gesellschaft wird das Ben test anmuten. Die Berwaltung muß auch selbst zugeben, daß, abgesehen von den ordentlichen Abschreibungen auf Gebäude und Maschinen in Höhe von 1,36 Millionen Mart, namhafte außerordentliche Rüdstellungen und Abschreibungen auf Forderungen und jogar auf in Arbeit befindliche Aufträge gemacht murden.

Bei näherer Untersuchung zeigt sth also, daß es mit der