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DES

RK.

STADT VORWARTS

BEILAGE

Sebung der Bolksgesundheit. Ergebnis 1929: 21250 Kleinwohnungen

En Vortrag über die Organisierung des Anstaltswesens.

Ueber das Thema: Organisierung und Ein­gliederung des Anstaltswesens in die Gesamt­gesundheitsfürsorge" fpradh fürzlich Dr. Roeder im Berliner Berein für öffentliche Gesundheitspflege. Wir eninehmen seinen Ausführungen folgendes:

Der offenen gesundheitlichen Fürsorge ist es in hohem Maße gelungen, nicht nur der Einzelperson zu helfen, sondern auch Gesamterfolge zu erzielen, d. h. die durch­jchnittliche Gesundheit des Boltes zu heben. Beweis ist das Herabgehen der Säuglings-, der Tuberkulosesterblichkeit, der englischen Krankheit, der Krüppelleiden usw. Die Krankenanstalten erzielen ihre häufig staunenswerten Erfolge immer nur im einzelnen, an dem allgemeinen sozialhygienischen Ziele haben sie bisher noch nicht teil. Grund hierfür ist neben anderem vor allem ihre Isoliertheit innerhalb des sonstigen Gesundheitswesens, es ist wie eine Mauer um sie herum, die sie zu ihrer eigenen vollen Wirkung nicht gelangen läßt. Es ist daher eine der wichtigsten Aufgaben der nahen Zukunft, die Anstalten aus ihrer Isoliertheit zu erlösen, sie in sich in Uebereinstimmung zu bringen und sie in die Sonstige gesundheitliche Fürsorge organisch einzugliedern.

WOHNUNGSFÜRSORGE DER STADT BERLIN

1925

9307

HAUSZINSSTEUER NEUBAU - WOHNUNGEN

1927

鐵爐

ΠΠ

26 745

1929

25.000

DAVON SIND KLEINST- UND KLEINWOHNUNGEN

1925

BI

5557 5271%

1927

21003 78.53%

1929

21 250 8500%

Aus der Darstellung ist einmal die Anzahl der von der Wohnungsfürsorgegesellschaft m. b. H., Berlin , mit Hauszinssteuerhypothe­ken insgesamt beliehenen Neubauwohnungen ersichtlich und ferner die Anzahl der Kleinst- und Kleinwohnungen, die mit Haus­zinssteuerhypotheken erbaut wurden. Es ergibt sich daraus, daß im Jahre 1925 59,71 Prozent aller Neubauwohnungen Kleinst­und Kleinwohnungen waren, im Jahre 1927 bereits 78,53 Proz. und der Abschluß des Jahres 1929 wird rund 85 Proz. an Klein­und Kleinstwohnungen ergeben. Unter Kleinst- und Kleinwohnungen sind solche bis zu Zimmern zu verstehen.

Als durchschnittliche Stärke der Bettenzahl in einer Gemeinde gilt im allgemeinen die Ziffer 7 auf 1000 der Bevölkerung. Jedoch pflegt bei dieser Bettenstärte im Winter eine bedrohliche Betten not aufzutreten, während im Gegenfaz hierzu im Sommer gewöhnlich Betten leer stehen; eine Erfahrung, die auch in Berlin gemacht wurde. Andere Städte, die diese Durchschnittsziffer zum Teil erheblich überschreiten, sind aber auch nicht besser daran und klagen 650 000 Menschen werden täglich über den Plak befördert. stig vorwärts. Aber noch ist die Baustelle durch einen

immer noch über Bettennot. Hiernach hat es den Anschein, als ob eine rein quantitative Durchführung der Anstaltspolitik bas Broblem nicht lösen könne, und daß eine feinere qualitative 3ergliederung entsprechend den differenzierten Bedürfnissen des Lebens geeignet ist weiterzuführen. In den meisten Kranken­häusern, auch Berlins , befindet sich dauernd eine große Reihe chronisch Kranker und Siecher( bis zu 10 Prozent), denen dort feine Besserung zuteil werden fann und die sich deswegen dort nicht wohl fühlen, weil unsere Krankenhäuser nicht auf ihre Bedürfnisse,

Betrieb am Alex.

Allmählich baben die Berliner fich nun bazan gewöhnt, ihren Aler durchwühlt und mit Bretterzäunen versperrt au feben. Man tröstet sich bei dem wenig erfreulichen Anblidt mit dem Gedanken, daß auch das einmal ein Ende haben wird. Dann aber wird das neue Berlin um einen bet repräsentativsten und städtebau. lichen schönsten BIäte reicher fein. Borläufig aber brängen sich die Straßenbahnen, Autobuffe, Tagen und sonstige Fahrzeuge in den Hauptverkehrsstunden noch in fürchterlicher Enge. Und für den armen Fußgänger ist die Ueberschreitung des Plages oftmals cine artistische Angelegenheit. ,, Alexanderplatz

-

-" Der Autobus ist noch nicht zum

halten gekommen und schon drängt alles zum Ausgang. Eng an­einandergepreßt, mitgeriffen vom Strudel der Aussteigenden, mehr gegen, als mit dem eigenen Willen wird man hinausgeschoben. Wer weiterfahren will, versucht rechtzeitig dem Strom zu entrinnen. Man flüchtet in Ecken, stellt sich zwischen Bantreihen,... suche dir stets einen Halt"... Dämmert es in der Erinnerung. Glüd. vergessen. Mit der Morgenzeitung bewaffnet, sieht man dem An­sturm der Einsteigenden mit Ruhe entgegen. Es war aber auch höchste Zeit, einen Blaz zu sichern. Eine fompatte Masse schiebt sich herein, besetzt die Sitzpläge, füllt die Gänge und die hintere Platt form. Jetzt noch aussteigen zu wollen, grenzt an Tollkühnheit und würde auf vereinten Widerstand stoßen. Der Wagen ist schnell ge­füllt, nur noch oben"; fchon geht es weiter.

sondern auf die der akut Schwerkranken zugeschnitten sind. Ihnen ist mit ihrer gesundheitlichen Not angepaßten, ärztlich gut ver­jorglen und pflegerisch liebevoll geleiteten Giechenanstalten trotz dieses häßlichen Namens viel besser gedient. Diesen Weg ist Berlin schon planmäßig gegangen und muß ihn weiter verfolgen. Eine Reihe anderer Kranter, die einer vorzugsweise physita­lischen Behandlung mit Wasser, Dampf, Gymnastik, Massage, Moor, Sand, Licht, Glettrizität, Inhalation, Brunnenduren bedürfen, findlich, wer einen Sipplag erringt Dann ist alle Unbill der Fahrt in den allgemeinen Krankenhäusern auch nicht gut aufgehoben, weil diese solche Einrichtungen entweder überhaupt nicht oder nicht in dem wünschenswerten Ausmaße befizen. Da es aber äußerst un­rationell wäre, jedes Krankenhaus mit einem solchen gut ausgebauten Institute zu versehen, so ist, ganz besonders für Berlin mit seiner großen Bevölkerungszahl, der Bau eines neuen Typs Kranten­haus zu empfehlen, das als charakteristisches Zentrum ein solches erstklassiges Behandlungsinstitut hätte, während die großen Operationsfäle mit ihrem ausgedehnten Zubehör, die großen bakteriologischen, chemischen und pathologischen Institute fehlen tönnten. Für Krante, die noch einer tomplizierten ärztlichen Be handlung bedürfen, sind städtische Ambulatorien, die nach den Instruktionen der Krankenhausleiter weiter behandeln, bereit­zustellen.

Schließlich leidet auch das Einweisungsverfahren ins Kranten haus an großen llebelſtänden. Eine Vereinbarung mit der ärzte lichen Organisation ist zu empfehlen, die zum Ziele hat, wirklich Krantenhausbedürftigen eine schnelle Aufnahme zu ermöglichen, den andern Kranten durch Benehmen mit den Gesundheitsämtern, Wohl fahrtsämtern, Krantentassen usw. das für sie gesundheitlich Not wendige so schnell wie möglich zu beschaffen. Durch alle diese Arten gesundheitlicher Hilfsmittel soll erreicht werden, daß eine ein heitliche und gerade Linie der besten Behandlung von der offenen Fürsorge in die Anstalten hinein und von diesen wiederum nach der Entlassung in die offene Fürsorge zurüdführt. Dieser Organisations­plan, der für reguläre Zeiten gift, während Epidemiezeiten außer dem besondere Notmaßnahmen verlangen, tönnte Berlin etwa 2300 effektive Betten schaffen. Er würde nach Angaben des Redners etwa 10 Millionen an einmaligen Kosten verursachen.

In ununterbrochener Reihe folgt ein Autobus dem andern, die Straßenbahnen fahren buchstäblich in Schlangenlinien vor. Etwa 650 000 Menschen werden täglich mit Autobus und Straßenbahn über den Alexanderplatz befördert, weitere Hundert­tausende fahren mit der Untergrundbahn aus den dichtbevölkerten nördlichen Bezirken ins Stadtinnere. Der stärkste Verkehr spielt sich in den Stunden vor und nach Bureauschluß ab. Morgens zwischen acht und neun Uhr benutzen fast zehn Prozent der täglichen Fahrgäste die Verkehrsmittel. Etwas beängstigend ist der Ansturm auf Autobus und Straßenbahn zwischen 28 und 48 Uhr, um 8 Uhr öffnen die Geschäfte und großen Bureaus. Jetzt will niemand zurückbleiben. Die Schaffner haben einen schweren Stand, fast schlägt die Welle der Hereindrängenden über ihnen zusammen. Der berechtigte Wunsch aller, nicht zurückzubleiben, führt manchmal zu Reibereien und Anrempelungen der Fahrgäste untereinander und zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Schaffner, der nach Meinung der Zurückbleibenden völlig ungerechtfertigterweise sein Besetzt" ruft und das Zeichen zum Abfahren gibt. Man gebraucht seine Ellbogen, um noch mitzukommen, aber im allgemeinen widelt sich alles in Ruhe ab. Das vertrauliche Oller Dussel" hört man wohl hin und wieder, aber niemand hat Zeit, sich in längere Wort gefechte einzulassen.

Nach acht Uhr nimmt der Berkehr wieder gewöhnliche Formen

an. Ein paar Tagen fahren über den Aler, Straßenbahn und Omnibus verkehren in normaler Reihenfolge. Im Untergrundbahn­neubau wird immer noch tüchtig gebuddelt, der Bau schreitet

grünen, verwaschenen Bretterzaun abgesperrt, fast die Hälfte voi Alexanderplatz ist dem Verkehr entzogen. Aber eine geschickte Linien­führung macht das Hindernis wenig spürbar, nur in den Haupt­verfehrsstunden fommt es zu gelegentlichen Stauungen. Zwischen vier und sechs Uhr erreicht der Verkehr seinen zweiten Höhe= puntt. Jetzt aber geht der Hauptverkehr in umgekehrter Rich tung, die Bahnen fahren gefüllt und überfüllt in die Außenbezirke. Gleichgültiger als am Morgen sind die Menschen jetzt. Sie find alle müde und abgearbeitet..

Ein Kinderheim in Schöneberg .

Im Berwaltungsbezirt Schöneberg ist in dem Gebiet füd lich der Runobaht aus Metein der Stadt durch das Bezirksamt ein Rinderheim geschaffen worden, das tagsüber Kletna finder und Schultinder in Obhutnehmen soll. Gerade in diesem Bezirksteil, wo in den letzten Jahren gemeinnükige Bau­tätigkeit eine beträchtliche Mehrung der Kleinwohnungen gebracht hat, ist das Bedürfnis einer solchen Einrichtung der Kinderfürsorge stärker geworden. Den Betrieb des Heims hat die Bezirksverwal­tung dem Pestalozzi- Fröbel- Haus des Berliner Vereins für Boltserziehung übertragen, das auch die anderen Einrichtungen der Kinderfürsorge des Bezirks zusammen mit dem Bezirksjugendamt führt. Das Heim ist dicht am Bahndamm der Wannseebahn auf dem Grundstück Eifadstr. 23 in einem Gebäude untergebracht, das nach dem Entwurf des Baurats Lassen errichtet wurde und sich durch vorbildliche 3weckmäßigkeit auszeichnet. Am Sonnabend wurde dos Heim mit einer fleinen Feier eingeweiht, bei der für bas Pestalozzi- Fröbel- Haus der Minister a. D. Dominicus auf die Notwendigkeit gut eingerichteter Kinder. ärten hinwies. Das neue Kinderheim fann 80 Kinder auf nehmen, 40 Schulkinder in einem Kinderhort und 40 Kleinkinder in einem Kindergarten. Es ist hauptsächlich für bedürftige Kinder bestimmt, deren Mütter erwerbstätig sind. Der von der Familie zu leistende Koftenbeitrag ist nach dem Einkommen abge­stuft. Aufnahmen vermittelt das Bezirksjugendamt, doch sind schon jetzt alle Blähe befeht und weitere Meldungen liegen bereits in reichlicher Zahl vor.

Amtlicher Wohnungsanzeiger.

Die Wohnungsfürsorgegesellschaft gibt in ihrem regelmäßig etwa monatlich erscheinenden Wohnungsanzeiger für Hauszins steuerneubauten die vermietbaren Neubauwohnungen nach Bage, Größe, dem voraussichtlichen Bezugstermin und sonstigen näheren Bedingungen bekannt. Dieser Wohnungsanzeiger ist fostenlos zu haben bei der Wohnungsfürsorgegesellschaft( Stadthaus, Zimmer 353), beim städtischen Zentralwohnungsamt( Stadthaus, Zimmer 376), beim Nachrichtenamt der Stadt Berlin ( Rathaus, Zimmer 129) und bei fämtlichen Bezirkswohnungsämtern.

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