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Giaaisgenchishos für Kirche. OaS kanb Arsonschveig sott zahlen. Leipzig  . 7. Dezember. Im LraunIchweiger Airchenstreit Hot der Staats- g-richtshof für dos Deutsche Reich folgende Entschfießung qo iällt, die der Vorsitzende, Reichzgerichtspräsident Dr. Lumke, heut« abend um 8 Uhr verkündet«: Das Land Braunschweig   ist verpflichtet, für die Zeit vor» 1 April lS?5 an unter Anrechnung der für diese Zeit von ihm be- reit? bezahlten Beträge als Staatszufchüsl« für die im Dien st e der Landeskirche befindlich gewesenen oder befind- üchen höchstens 23! Geistlichen(einschließlich Lollabaratoren) des Landes Braunschweig  , mit Ausnahm« der Stadt Vrounschmeig, einen Betrag in Reichsmark zu zahlen, der ziffernmäßig aleich ist einem Drittel der Markbeträg«. die diese Geistlichen auf Grund der braunschweigischen Landes- und Kirchengesetze vom 28. Juni 1902 uiÄ, vom 27. März 19!! zustehen wurden. Diese Zuschüsse sind für Geistliche nicht zu zahlen, deren Pfründe Ginkommen ihren noch den vorstehenden Gesetzen errechneten Bezügen in Reichsmark zum mindesten gleich- kommen. Unberührt bleiben die Verpflichtungen der Landeskirch« Hinsicht- sich des Pfarrbesoldungsfonds. Mit ihrer Mehrforderung diese bezog sich namentlich auf Nachzahlungen vom 1. Dezember 1923 bis 30. November 1927 wird die Landeskirche abgewiesen. * Die Vertreter der Landeskirche«klärten vor dem Staats- michtsbof. daß die Pastoren in Braunschweig   hungerten, und wer lungere, könne nicht warten. Die Finanzlag« der Kirchen in Braunschweig   sei mit einer Schuldenlast von 178 000 Mark traurig. In den Jahren von 1924 bis 1928 seien durchschnittlich etwa 2 0 00 Leute jährlich ausgetreten. Diese seien jedoch nicht allein Freitenker, Kommunisten usw., sondern auch gebildet«. lupitalkröftige Personen. Die Abwanderung aus der Kirche würde immer größer, weil die Bevölkerung nicht ausreichend geistlich versorgt werden könnte. Es ging« in diesem Prozeß für die Bmmschweigische Landeskirche um Sein oder N i ch t s e i N. Der braunschweigische Ministerpräsident Jasper erwiderte den kirchlichen Vertretern, daß doch alle diese Vorhaltungen der Gegenpartei nicht mit diesem Prozeß in Einklang zu bringen seien. Wenn in der Bevölkerung kein Interesse für die Kirche vorhanden sei. dann müsse sie dafür sorgen, daß ein entsprechend« Personalabbau stattfinde. Die Kirch« könne nicht auf ihrem Pastorenbestand bestehen bleiben, wenn es für diesen keine Verwendungsmöglichkeiten mehr gebe. Guie Arbeit in Eydikuhne«. Reichliche Seireuuog der Flüchtlinge. 3» Rote Krsuzschwestern. S«erzte und V Sanität« betreuen tn Eydtkuhnen die ankommenden Deutschrussen. Als mit dem vierten Transport SO Krank« angekündigt waren, was sich«feullcher- weise nachher als irrig herausstellte, beorderte Major Landrock. Polizeidezernent bei d« Regierung Gumbinnen  . sofort SO Deuten und ISO Decken vom Schupokommando Jnsterburg nach Eydtkuhnen  ; -sie waren im' Nachttranport in zwei Stunden zur Stelle. Der "Prozentsatz der Kranken in den Transporten ist kaum nennenswert. Es handelt sich um wenige von Masern und Keuchhusten behaftet« Kind« und um ewig« Wöchnerinnen. Kanossa   im Kreml  . Wie die Rechtsler büßen sol'en. Moskau  . 7. Dezember.(Ost-Expreß.) Di« Beröffentüchtung der Unterwerfung von Rykow  . Bucharin Xauiski hat die üblichen Kundgebungen einet ganzen Reih« Provinz. Organisationen her Part« hervorgerufen. Darin wird mnner wieder oerlangt, daß die..Zurückgekehrten' immnchr durch die Tat die Echtheit ihr« Reu« und Bekehrung beweisen sollen. Die Partei. zelle der Garnison   Odessa   d« Roten Arm« verlangt, daß die Gemäß. regellen sich durch Enthüllungen über die Rechisopposition aktio zeigen sollen'. Di« bisherigen Führer der Rechtsopposition sollen also gegen ihre Freunde von gestern Material liefern.
Gefahr für Nanking. Twpptmmfstanl» gegen den Viktator. Schanghai  , 7. Dezember.  (Reuter.) Jivfolge der Ausbreitung der Aufstandsbewegung wird die Lage der Nankingregierung heikel. Die Wirkung der Kundgebung Tichanahsueliangs, Fengjuhflangs und anderer General«, in d« der Rücktritt Tf�iangkaifchek« gefordert wird, äußerte sich hcu'e darin, daß drei Regiment« der bei Tschangtfchou, etwa 100 Kilometer östlich von Nanking an der nach Schanghai   führenden Bahnlinie stehenden Truppen gemeutert haben. Die Aufrühr« durchschnitten die Tclephonleitungen zwischen Schanghai   und Nam kina auch der Zugverkehr wurde«ingestellt, da man befürchtet. daß' di« bei JukaU stehenden Ausständischen die Bahn angreifen werden. Eine Meldung aus Tschangtfchou besagt, daß morgen«in britisches Kriegsschiff von dort nach Nanking abfahren werde um die Frauen und Kinder der britischen Kolonie in Nanking cn Bord zu nehmen. Aus Hankau   wird berichtet, daß wfolge d« Unruhe die Kundgebun? der Generale dort das Krieg-recht v«r. kündet worden sei. Alle chinestschen Dampfer seien be schlag- nahmt worden, um Truppen nach Nanking zu bringen. Tschionglaischek abgetreten. Xsch.analaischef'st als Präsident der chinesischen Republik zu- r ü ck g e t r« t e n. Cr wurde vorläufig durch den Dorfitzenden des Vollzugsausschusses Tangjenkai ersetzt. Gklareks Konkursmasse. 3n Berlin   verschleudert- in Waren geklaut? Waren(Mecklenurg). 7. Dezember In ,w« der letzten Nächte drangen Dieb« w die Skloreksche Jagdvilla w Waren und stahlen hauptsächlich das Silber- aerat. dam, eine Menge Wolldecken, vtelleicht auch Gemälde. lieber den Umfang des Diebstahls läßt sich noch nichts feststellen, da ein Gesamtverzeichnis der mit Beschlag belegten Einrichtung nur der Kowrolloerwaller in Berlin   in Händen hat. Di« Villa war seit dem 1. November vereiiisamt, da Förster und Hausmeist« entlassen waren. Infolgedessen läßt sich auch nicht genau fessstellen, wann der Diebstahl begangen wurde. Entdeckt wurde der(Einbruch am Sommbend iwchmsttng_____
Krau Fabrikant pinke kaust für die Armen.
..packen Sie mir die enkzückmden Sachen hier da. Fräulein, ich brauche sie für eine Veihnochisbescherung der Armen.'
«Etwas viel Geld, selbst für mich, aber was tut mau nicht für die Wohltätigkeit! Ihr Hausdiener kana mir die Sachen tragen.'
..Auch da» find Sache», die meine Arme« wohl werden gebrauchen können.'
«Hier kommen die neuen Sachen, Minna, stellen Sie die Pakete in» Büfett für unsere weihnachlsbeschernug. Und das a l l e Z e u g hier, das ich gestern dafür ausrangiert habe, tragen Sie auf die weihnachlsbeschernug des wohllällgkeitsvereias.'
Die neuen Minister in Prag  . Drei tschechische und ei« deutscher(Sozialdemokrat im Kabinett.
Prag  . 7. Dezember. Das neue Kabinett fehl sich ml« folgt zusammen: Aliuisterpräsidiunu Udrzcll(Tsch Agr.). Inneres: Slavik(Tsch. Agr.), Aeußercs: Dr. Venesch(Tsch. Ztalsoz.). Flmmzen: Dr. Englisch(Fachmann). Ackerbau: prolac(Tsch. Agr.), Justiz: Dr. Meißner(Tsch. Soz). llnketrichli V«. Derer.(Tsch. Soz.). Ernährung: Lechyue(Tsch Soz.). Fürsorge: Dr. Ezech(venlfcher Soz.), Gesundheit: AeüuersUäksprosehar Dr. SMa(Deutscher   Agr.), Post: Dr. Franke-(Tsch. Zlassoz.), Oefsenlllchi- Arbeiten: Ingenieur Vostalek(Tsch kach. Dp.). Rechteangletchung: Schräme!(Tsch kach. Dp.). Verteidigung: Dischkovsky(Tsch Agr.). Handel: Matouschet(Tsch Haldem.). Eisenbahn: Ml ach(Tsch Gewerbep.). Dr. E z e ch, d««ste deutsche sozialdemokratisch« Minister in d« Tschechoslowakei  , steht im 60. Ccfaenssaht.(am In jungen Jahren zur Arbeiterbewegung, war schon lange vor dem Kriege Vorsitzeuder der Mährischen Laudespariei und wurde nach dem Tode Selig«» 1920 Vorsitzender der Vartei, deren Vertreter er auch tu der Exekutiv  « der Sozialistischen Arbetter-Inkernattonale ist. Dem
Prag  « Abgeordnetenhaus gehört Ezech fett dem Jahr« 1SZ0 an. Dem Parlament wird sich die neue Regierung am 12. Dezember vorstellen. Die neue Regierung enthüll zum Unterschied von der vorigen olle tschechischen Parteien tnll Ausnahme der Kom­munisten. die Slowaken aber nicht mehr. Der Hauptunter- schied ist die. Teilnahme der Sozialdemokraten. Unsere Ische- chische» Genossen haben sell der Existenz des Staates den meisten Regierungen angehört: die Niederlage des Bürger- blocks bei der Neuwahl hat die Sozialisten wieder in die Regierung gebracht. Zum ersten Male aber ist die deutsche Sozialdemo- kratie in d« Regierung der tschechoslowakischen Republik vertreten: unier lieber Freund Dr. Ludwig Ezech hat als Vorsitzender der Partei das Ministeramt angetreten. Er und die Partei werden das nicht getan haben, ahne zu wissen. daß sie damit der deutschen   Arbeiterklasse in diesem Staate dienen. Ohne die deutschen   Sozialdemokraten wären die tschechi- schen nicht in die Regierung eingetreten. Das enge Zu­sammenwirken der beiden Bruderparteien in der Zeit des übernationalen Bürgerblocks hat darin seine wirksame Fprt- setzung gefunden, und in ihm liegt die Gewißhell des Fort- schreitens des Proletariats in dem uns benachbarten Biel  - völkerstaat zu stets größerem Einfluß.
£,6*n Blum und die Koalitiouspolttik. Eine Richtigflettvng. In unserer gestrigen Morgenausgabe veröffentlichten wir einen uns aus Paris   telephomsch Übermittellen Auszug aus dar Frettagnumm« desP a p u l a l r«', die im weseittlichen der Diskussion üb« das Koalitionsproblem gewidmet war. Wir setzten natürlich voraus, daß die Zttate wenn nicht wörtlich, so doch mindestens sinngemäß richtig wiedergegeben waren. Deshalb muß- ten wir gegen die uns gemeldete Aeußerung Blums, wonach Koa- littonspolitik einenVerrat des Klaslevkampfes und der reoolutw- nären Aufgaben' bedeute, entschieden Einspruch erheben. Aus d« inzwischen«ngetroffenen Originalnmnmer desPopu- lettre' konnten wir zu unserem Erstaunen sessstellen. daß jene Wort« in dem Artikel uon Blum garnicht vorkommen. Es handell sich um eine ebenso überflüssige wie»»zulässige Erläuterung durch den Berichterstatter. Blum warnt in seinem Artikel vor einer zur Gewohnheit werdenden Koalitionepolllik..die die Partei ihres Daseinszweckes berauben würde'. Es mag zwar zutreffen, daß er damit den reooluttonären Älassenkainpf meint, da er und feine engeren Freund« die Auffassung wieder- Holl geäußert haben, daß Koalillonspolitit und Klassenkampf gegen- sätzliche Begriffe stnd eine Auffassung, deren Richtigkell wir ent- schieden bestrellen. ober in diesem Artikel steht es nun einmal nicht ausgesprochen. Und deshalb sst es ein« Pflicht der Loyalität gegenüber unseren französischen Genossen, den Tatbestand richtig- zustellen und unsere scharfe Erwiderung in diesem Falle für gegen- stqndslos zu erklären. Staatliches Schiller  -Theater. Neueinstudierung:Kabale und Liebe  '. Eine Vorstellung sozusagen aus dem Theaternmseum. Der Re­gisseur Leopold Lindtberg   wollte wahrscheinlich zeigen, wie man früher mal Theater gespiell hat. Den Geschmack de» Publikum» hat er damit offenbar getrosten. Außerordentlich stürmischer Set» fall.....»gr.
Eine Wiedergutmachung. Litauische Spitzelmache abgetan. Kowno  . 7. Dezenib«.(Ost-Expreß.) Woldemara» wollte die lttauische sozialdemokratisch« Partei ver- bieten. Dieses Verbot gründete sich auf Dokumente, welche die Polizei im Parteilokal..gefunden' haben wollte, während der Partei- oorstand behauptet, daß dieses Material von der Polizei esst in das Haus geschafft worden sei. Der Parteisekretär G o l« n i s und einige andere Parteimitglieder wurden damals knegsgenchtlich zu langen Freiheitsstrafen verurteill, ebenfalls auf Grund dieses Mate. rials, aus welchsm das Offiziersgericht den Beweis für einen Zu- fammenhang mit den regierungsfeindlichen Emigranten als erbracht «sah. Die Partei hat gegen das Verbot eine Beschwerde erhoben. der mm. nach dem Sturz des Woldeinaras, vor dem Krcisgericht in Kowno   stattgegeben wurde. Das Gericht befand das umstrittene Material für n i ch t beweiskräftig genug, um ein Derbst der Partei zu rechtfertigen. Lt. G. A. greift in Haiii ein. AmeHkavifche Marineinfanterie gelandet. washlugtou. 7. DezemÄsr. Wie au? Port-auePrince gemeldet wird, wurden bei 7>'n gestrigen Zusammenstößen mehrere ameritanische Staatsongr hörige von Manifestanten schwer»«letzt. Zahlreiche Führ« der Streik- bewegung wurden verhaftet. Abteilungen her amerikanischen Infant«!« sind gelandet worden und well«« Truppentrans- porte werden«wartet. Aus Norfolk wird berichtet, daß das Flaggfchiss.Wright' einen Befehl erhalten hat. Heine ein« Mtei- llmg Marinesoldaten an Bord zu nehmen und in See zu gehen. Die Lage auf Haiti  , wo bekanntlich der Belcigerunzszustai-d oerhängt wurde, ist noch«in« Mitteilung de». Staatssekretärs Stirn- son außerordentlich ernst. Gewisse politische Kresse, so«klärte der Staatssekretär, hätten die gespannte Lage vor den Wahlen aus Hallt pt«wer heftigen cmäamerikansschen Propaganda benutzt.