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Sonntag

15. Dezember 1929

2 pianhua

Unterhaltung und Wissen

Beilage des Borwärts

stimmten wir ergeben zu ,,, bitte geben Sie uns doch für 5 Pf. von

Louis Victor de Broglie  , Träger des Physiknobelpreises 1929: Ihrem schönen Bruch." Nun ward's gefährlich! Sie schrie ervoſt:

Woraus besteht das Licht?

Es dürfte kaum möglich sein, die Bedeutung des Lichtes im Gesamtbilde der Naturerscheinungen zu überschägen. Das Licht ist nicht nur lebensnotwendig, sondern die Physit hat uns sogar gelehrt, daß die Substanzen der Materie sich mit dem Licht in ständigen Energieaustausch befinden, so daß der Zustand unserer Ummelt nich: mit Unrecht als eine Art von Gleichgewichtsverhältnis zwischen Materie und Licht bezeichnet werden kann.

Daraus ergibt sich, daß die Frage nach den Eigenschaften des Lichtes und die Bestimmung der von ihm abhängigen Erscheinungen von allererster Bedeutung ist. Ein derartiges Studium ist zwar im Altertum schwach stizziert worden, es hat sich jedoch erst seit dem 17. Jahrhundert richtig entwickelt. Bon dieser Zeit an hat die Ent deckung einer wachsenden Anzahl von Lichtphänomenen, deren Beob adftung immer größere Sorgfalt forderte, eine umfassende Wissen schaft, die Optit, zu schaffen gestattet, deren Gebiet fich ständig er weitert hat. Wie in den anderen Wiffenszweigen hat man sich jedoch auch in der Optik nicht damit begnügt, Tatsachen zu beobachten und zu registrieren: man hat vielmehr versucht, sich von dem Wesen des Lichts ein Bild zu machen, indem man die bekannten Tatsachen auszudenten und neue vorauszusehen trachtete. Seit dem Beginn dieser Bestrebungen haben zwei große Theorien über das Licht die Physiker beschäftigt.

Die eine von ihnen behauptet, daß das Licht durch bewegliche Elementarkörperchen erzeugt wird und daß die Lichterscheinungen auf die Bewegung unendlich schneller minimaler Projektile zurück zuführen sei: das ist die sogenannte Emissionstheorie, welche der Engländer Isaac Newton   ihre ursprüngliche Faffung gegeben hat.

Die andere bildet sich eine wesentlich andere Idee vom Licht: nach ihr wäre es die Fortpflanzung einer Erschütterung, einer Welle, wie man sie an der Oberfläche des Wasserspiegels beobachten tann, oder beffer, einer solchen, wie sie sich durch die Luft fortsetzen und den Schall erzeugen: die Wellentheorie ist das Wert des Holländers Christian Huyghens   und wurde durch den Franzosen Augustin Fresnel   vervollständigt. Die Vorausseßung dieser zweiten Theorie ist die Lehre von der Eristenz eines sehr subtilen Elements, des Aethers  ", der selbst die härtesten, durchsichtigen Körper durchdringt und dessen Erregungen das Licht bilden,

Nach einem Kampfe zwischen beiden Theorien, der drei Jahr hunderte gewährt hat, ist man wohl oder übel zu einer synthetischen Theorie gelangt, die annimmt, daß die elektrischen Wellen, die Wärmestrahlen,( Infra- Rot) Licht, Ultraviolett und Röntgenstrahlen durch Wellen und Körperchen also alle Arten von Strahlung gleichzeitig gebildet werden, die engitens miteinander verbunden find. Da die Entwicklung dieſer ſouthetiſchen Theorie jedoch ehr

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toptiziert ist, bietet die Optik zur Zeit den Eindruck einer Krije

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Ich kann hier nur sehr kurz andeuten, in welchem Sinne die neue Lichttheorie fich entwickelt. Nach der alten Auffassung be­trachtete man die Wellen, als ob sie sich von einem Buntte aus ver­breiteten und glaubte, die Vibrationsenergie sei in fontinuierlicher Form auf die Welle verteilt. Das steht jedoch im Widerspruch mit der Erzeugung von elektrischem Strom unter Einfluß des Lichtes denn aus dieser photoelektrischen" Erscheinung die neuerdings crforscht worden ist und schon in der Photozelle" zu den munderbarsten Anwendungen geführt hat ergibt sich, daß die Strahlungsenergie in Elementarladungen enthalten sein muß Troß dieser phtoelektrischen Erscheinung, froß der von dem Deutschen Mag Plant aufgestellten Quantentheorie, muß man jedoch den Begriff der Welle festhalten, um in der Definition einer Wellenlänge und frequenz fortfahren zu können und um die Interferenz, d. h. diese Tatsache, nach der Licht zu Licht ge­fügt, Finsternis ergeben tann, erklären zu können.

Um eine solche Interferenzerscheinung zu beobachten, ist die Verwendung einer ziemlich erheblichen Menge von Lichtenergie eine notwendig, sei es, daß man wie es meistens üblich ist rasche Beobachtung mit einem dichten Lichtbündel anstellt, sei es, daß man eine sehr fangdauernde Beobachtung wie etwa eine photo­graphische Zeitaufnahme mit einer winzigen Intensität vornimmt. Wenn man ein Interferenzerperiment macht, so wird man immer zu dem Ergebnis kommen, daß dort, wo die alte Wellentheorie, ein Magimum von Licht vorausfah, sehr zahlreiche, dort dagegen, wo sie ein Minimum oder Finsternis voraussah, wenige oder gar feine Photonen auftreten merden. Die Verteilung der Lichtenergie in den Interferenzzonen ist demnach bei Anwendung der neuen Theorie dieselbe, die die klassische Theorie voraussah, obwohl nach ihr die Lichtenergie in Elementarförperchen zerstreut statt in tontinuier­licher Form verbreitet wird.

Diese wenigen Hinweise mögen genügen, um den Weg anzu­deuten, auf dem man jetzt die Resultate der Wellentheorie mit der deuten, auf dem man jetzt die Resultate der Wellentheorie mit der Hypothese einer Quantenstruktur zu vereinigen sucht. Die bedeut­fame Tatsache, die man heute als fest begründet betrachtet, ist die, daß das Licht gleichzeitig aus Beffen und Urtörperchen besteht, die übrigens in engstem Zusammenhange stehen und, nach dem Ausdruck des Dänen Niels Bohr   zwei Komplementärfronten der Wirklichkeit" bilden.

Eine ganz neue Tatsache von großer Bedeutung hat dazu bei getragen, die tiefe Bedeutung dieser Theorie von Dualismus des Lichtes zu bestätigen. Das Elektron ist eines der Elementar­bestandteile der Materie, bisher hatte man es immer für ein ein faches Urtörperchen gehalten. Mußte man nicht aber nach der Feststellung der engen Verbindung von Wellen und Elementar­ teilchen   auch mit diesen Urtörperchen Wellen in Verbindung bringen? Anm. der Redaktion: Diese Wellen werden in der Physit heute allgemein nach Louis de Broglie als de Broglie­

Strahlen bezeichnet.)

For euch, verhungertes Jemüse, bin ich noch lange nicht Witwe, und de feine Angrohbestellung wer ick jratis und franko in de allerwerteste Wohnung schicken!" Wir entflohen lachend dem Wort­schwall, trugen aber die geiftvollen Verse als Gedächtnisgut mit nach Hause.

Auf einem Herzen von der Größe einer mäßigen Tischplatte fonnte man lesen:

Ich mußte dieses Herz Dir toojen, Ik dachte an Dir immerzu,

In meinem Zimmer rußt der Ofen

In meinem Herzen ruhst nur Du!"

Sehr sinnig fanden wir auch den süßen Happen mit der Widmung:

,, Du bist der Herr im Haus,

Wenn Deine Frau is aus,

Und teener widerspricht,

Drum, Oller, brumme nicht!"

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Steene

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Nach dem wenig ehrenvollen Abzug ging's schnell zu unserem speziellen Freund, dem Schmalzemil". Mit dem konnte man un­bedenklich einen kleinen Scherz wagen, und was war uns Genuß tenor gewesen, hätte seine Stimme verloren, und sich dann dem ohne Scherz? Von Schmalzemil" ging die Sage, er wäre Opern­süßen Gewerbe des Schmalzkuchenbackens zugewendet. Uns waren die Erzeugnisse seiner späteren Kunst wenigstens weit lieber. Mit sicher einst weißer Müze stand er gewichtig vor seinem Kessel. Hier hieß es, erst zahlen, dann triegen! Ach, Herr Emil", schmeichelten wir, Shre Konditorei riecht wieder so wunderschön! It's wahr, daß Sie alles in reinstem besten Affenfett baden?" Angst, schöne Damen", meinte er beruhigend, und blißschnell langte seine Hand nach unseren Backfischarmen. da woll, reines Affen­fett nehm ich schonst. Aber Ihr't fann ich nich vawenden, ihr habt ja allesamt nich een Lot Fett unter de Belle. Borläuf's hab' ick dicke voll Affen jetooft ma drum een Urwald in Afrika  for dies Jahr reich ick! Balle echt mach'n Se nächſtet Jahr wieda mal Offerte." Kreischend vor Vergnügen steckte ihm jeder seinen Sechser hin und gemeinsam saben wir seinem geschickten Balien zu. In einem großen Steffel siedete Fett über Holzkohlenfeuer. Er schöpfte aus einer Schüssel mit buttergelbem Teig eine große Kelle voll. In, elegantem Schwung ließ er sechs wohlabgemessene Teilchen in das Schmalz fallen. Das Fett zischte, schrle auf und warf nach wenigen Minuten sechs lieblich duftende, braune Kugeln an die Oberfläche. Sie wurden herausgefischt, und unbekümmert um Hygiene, in Zeitungspapierdüten gebettet, die im Augenblick von Fett getränit, appetitanregend nach Druckerschwärze rochen. Unsere jungen Mägen fanden sich leicht damit ab. Ein guter alter Mann war mein Freund, der Schablonen= schneiber. Er schnitt mit großem Geschick Monogramme in fleine denn Hand­dünne Kupferplättchen. Mit seinen bloßen Händen schuhe pertrug sein Gewerbe nicht fror er erbärmlich, und als ich gefroren habe, fagte er langsam und beſtunlich, denn seine garuh einmal meiner Freude Ausdruck gab, daß er sich noch nicht tot fame Arbeit hatte ihn zum Philosophen gemacht: Nee, det Sterben, det laß ich mir nu bis janz zuletzt!"

Sollte man nicht dem Elettron gegenüber den entgegengesegten Irrtum von dem aus der Optik begangen haben? Mit anderen Worten: während Fresnel und seine Nachfolger die lrkörperteile zu sehr aus den Augen verloren und sich nur auf die Wellentheorie geworfen hatten, hatte man sich andererseits zu sehr an den rein förperlichen Anblick des Elettrons gehalten und hier die Wellen­frage vernachläffigt. Wenn man das zugibt, tommt man zu folgen dem Schluß: mit Elektronbündeln muß man zur Erzeugung von Interferenzerscheinungen gelangen können, die denen der Lichtbündel entsprechen. Vor wenigen Jahren noch wäre ein solcher Schluß als kühne Annahme sich nachprüfen laffen. Man hat mit Elettronen widersinnig erschienen. Seit zwei Jahren hat jedoch diese Interferenzen erzielt, die Länge der mit ihnen verbundenen Wellen gemessen und dabei Resultate erzielt, die den Annahmen der neuen Theorie entsprachen. Damit hat sich ein völlig neues Gebiet der Experimentalphysik eröffnet: die Spettrostopie der Elet  - frorenen Kinder, die ihre billigen Waren feilboten. Ueberall

tronen.

Der Dualismus der Wellen und Quanten geht über den Rahmen der Optit hinaus. Es zeigt sich bei der Materie wie beim Licht. Es ist also eines der großen Natur prinzipien, vielleicht sogar ihre Grundlage. Es ist aber gleichzeitig eines ihrer großen Geheimnisse, denn die wahre Bedeu­tung dieses Dualismus in seinem Grunde zu erfassen, erscheint sehr schwierig. Für den Laien ist ein Lichtstrahl etwas furchtbar Ein­faches und unerhört Alltägliches. Der Forscher dagegen schlägt sich an die Brust und spricht zu sich selber: ,, Was wüßten wir nicht alles, wenn wir wüßten, was ein Lichtstrahl ist."

( Autorisierte Uebersehung von$. A. v. Malzahn.)

Vom Alt- Berliner Weihnachtsmarkt

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,, Berliner   Kinder" nahmen von jeher eine Sonderstellung ein, leider feine rühmliche. Berliner   Kind" ist leider Begriff geworden für eine Art unbequemer Jugend, die selbstbewußt überall un erbetene Kritik übt, ohne Achtung vor Reife und Alter. Nun ist nichts gefährlicher als: einen Ruf zu haben". Idy kann zwar der Berliner   Jugend" eine gewisse vorlaute Art nicht absprechen, aber immer wieber, perföhnt die Munterfeit, der helle Berstand, der Wig With und das warme Herz, trog borstiger Schale,

Der Typ dieses Kindes hat sich Jahrzehnte hindurch unperwässert behauptet. Nur die Umwelt ist eine andere geworden, und das Berliner Kind", eingeboren in die neue Zeit, hat sich voll zu dieser bekannt. Und wenn fich jetzt zur Weihnachtszeit die tausend gliedrige Schlange von Kindern durch die Spielwarenläger der Kaufhäuser ringelt, hat man feine helle Freude. Die Augen trinken, und der Mund, stets rege, fprudelt drastische Kritit. Und: Mensch fiek doch mal, wat se for' ne Sarrete uffs Schaffie jepappt ham, det is doch Blödsinn mit Bafrige", oder: So'n Radio bat, jloob id, fchonft mein Urjroßvater in de Spielschule jefümmert", fo flingi's im lieblichen Chor. Die technischen Errungenschaften, die winzigen Modelle von Dampfern, Autos, Luftschiffen haben es Jungens und Mäbels angetan. Man hört sie fachverständig von Raumschiff, Be förderungsmittel der Zukunft, Tragflächen, Stoßdämpfer und Ber gajer sprechen, und meint, daß fie erfolgreiche Prüfungen als Biloten und Chauffeure längst hinter sich haben.

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Run jebe Beit hat seine Generation, und Berliner   Kinder" wußten sich immer anzupaffen. 3or 50 Jahren waren die Freuden der.. Borweihnacht piel einfacher, aber das intensive Ge und das nießen, die Lust am Schauen, das ungenierte Urteil Mundwert war und ist stets gleich geblieben. Der Zummelplàg unferes Genießens war der liebe, alte Weihnachtsmartt. Der heute wieder aufgelebte ist faum ein Surrogat bes vergangenen. In meiner Erinnerung find bie Tage des Weihnachtsmarties vom 11. bis 24. Dezember immer überfonnt gewefen von flingenbem Frost oder luftigem Schnectreiben.

Auf dem weiten Blag vor dem alten Schloß lag ein Schnee­teppich, von zahllojen Füßen zu glatter Majie geftampit, mit herr lichen Schlitterbahnen" Brimitive Buden zogen Gassen und Gäßchen hindurch, eine Wunderſtadt war entstanden. Mit allen

Sinnen geneß man schon aus der Ferne. Der Duft von Tannen, Schmalzgebadenem, Aepfel und Pfefferkuchen, blatenden Betroleum lampen zog einen weiten Dunstkreis, Surren von Waldteufeln, Salvengefnatter von Knarren, leises Klingen von Schlittenglöddhen waren uns herrliche Musik Und Kinderjubel schwebte über allem.

Der Luftgarten war die Eingangspforte zu dem Paradies. Alleen von Weihnachtsbäumen bildeten einen 3auberwald. Und im Hintergrund das graue Schloß, die grüne, plumpe Kuppel des alten Doms unter dem blaßblauen Winterhimmel und überall Jugend und Frohsinn und lachendes Leben.

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Die Schüler und Schülerinnen, die siel fragten und wenig tauften, waren ebenso zahlreich wie unbeliebt, und der Verkehr tauften, waren ebenso zahlreich wie unbeliebt, und der Verkehr zwischen Käufern und Berkäufern war ganz anders, als ihn der Dienst am Kunden" heute erstrebt.

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Uns erschien alles wunderbar. Aber das war ja mur Beiwert, fleine Mitläufer großer Genüsse. Im Herzen des Marktes drei Stände einnehmend erhob sich ein Gebirge pon Tonnen und Säden, gefüllt mit Pfeffertuchen, Marzipan und Bregeln. Darinnen thronte über einem wärmenden Kohlenbecken die umfängliche Gestalt der Witwe Neumann aus Braunschweig  ", die nie Berline Weich bild verlassen hatte. Die dice wollne Jacke und der meterlange Rauh van Schal erhöhten. die. Anmut ihrer Erscheinung nicht. außen und leider auch rauh von Sitten. Was sie aber weit über den Alltag hob, waren die poetischen Ergüsse, die zudergespriẞt auf ihren riesenhaften Bieffertuchen prangten. Unserem schmalen Geld ihren riesenhaften Pfeffertuchen prangten. Unserem schmalen Geld beutel waren fie unerschwinglich, es langte meistens nur zum Bruch. Unaufhörlich umrundeten wir den Stand, die Berse zu lesen, und weil uns die Branche so glühend interessierte,

,, u macht aber mal Schluß, ihr elendigen Spinatwachtein", tönte schließlich die liebliche Stimme der braven Witwe. I hab' moll for euch' ne Boltsbibelthet, wat? Det ihr imma lefen tommt un nicht fooft?"

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" Uch wir woll'n doch laufen", lenften wir bescheiden heuchlerisch ein, mir streiten uns nur, ob die schönen Verse von Goethe oder Schiller find, unser Lehrer meinte vielleicht von Leffing." ,, Det hab' id mir body jleich jedacht, det ihr uff de hohe Schule jaht", hab' id mir boch jleich jedacht, det ihr uff de hohe Schule jaht", antwortete die Holde, jonstens wärt ihr doch nich fo, ochfendämliche Luders!" Sie haben gang recht, Frau Witwe Neumann, es ift fo",

Schatten in dieser Welt voll Frohsinn waren die elenden, ver­fangen die blechernen Stimmchen:

,, Genen Dreier det Sechserschäfchen! Cenen Froschen de Knarre! Zehn Fennig nur der Hampelmann, Der Arm und Been bewejen kann!" ,, Een Iroschen nur det fleene Aas, Kost nich vill, macht mad'jen Spaß, Und tut nich weh!"

So flang's von allen Ecken und Enden. Jeder kaufte, und das Geschäft war nicht das schlechteste.

Blöglich hieß es: der Weihnachtsmarkt wird abgeschafft! Ar höherer Stelle wäre er nicht wohlgefitten, der Schloßplaß sei für folchen Jahrmarktsrummel nicht geeignet, und der ganze Betrieb einer emporblühenden Weltstadt unwürdig. Wir fonnten es nicht glauben. Hofften und zitterten dem nächsten 11. Dezember entgegen. Aber der Schloßplay blieb öde und leer. Es ist möglich, daß die flugen Leute, die Stadtväter, recht hatten. Wir aber haßten sie um dieser Maßnahme willen, denn sie nahmen uns ein Stück Jugend, dem wir lange nachtrauerten.

Der Erfinder der sprechenden Puppe. Unter den Franzosen  , die von den Engländern in der Schlacht von Trafalgar gefangen ge­nommen wurden, befand sich auch der Matrose Cruchet. Dieser, ein geschickter Mechaniker, benußte die langen Jahre der Gefangen­schaft, um sich in einer damals noch wenig bekannten Kunst zu üben, in der Herstellung von mechanischem Spielzeug. So fon­struierte er ein Meisterstüct, ein fleines Kriegsschiff, für das man ihm die Freiheit schenken wollte. Diese wollte er aber nur unter der Bedingung annehmen, daß man gleichzeitig auch fünf seiner gefangenen Kameraden freilasse, was die Engländer nicht bewillig­

ten. Zu seinen besten Erfindungen gehört auch die Herstellung der ersten sprechenden Puppen. Es gelang ihm, im Innern der Puppen­förper ein Instrument einzufügen, aus dem, wenn es durch die Bewegung einer Spiralfeder geöffnet wurde, ein lautes deutliches " Papa" und, wenn es sich schloß, ein etwas leiseres" Mama" fönte. Obgleich man schon früher Bersuche angestellt hatte, um sprechende Puppen zu konstruieren, war es bisher doch nicht gelungen; erst die unermüdliche Ausdauer und Geschicklichkeit des gefangenen Ma­trojen löfte das Problem.

Die Zahl der Radioempfänger übersteigt jest nach einer amerikanischen   Statistit 20 Millionen. Davon entfallen allein auf die Vereinigten Staaten 10 Millionen, auf Deutschland   und England ie 2% Millionen, auf Frankreich   Million, auf Japan   und Argentinien   Million.

Trägfähigkeit des Eijes. Eine Eisfläche von 4 Bentimeter Dicke trägt einen allein gehenden mittelschweren Menschen; bet 9 Senti­meter Dice   vermag eine Infanterieabteilung schablos über das Eis zu marschieren, vorausgesetzt, daß sie ausschwärmt. Eine 12 Benti­meter starte Cisichicht trägt bereits fleinere Kanonen, eine 14 Benti­meter dicke auch die schwersten Artilleriegeschüße auf Schlitten. Ueber eitte istede von 16 Bentimeter Dicke fönnen schwere Geschütze hinter den Broken fahren, und eine Eisschicht von 30 Zentimeter, die allerdings selten erreicht wird, trägt auch die schwersten Gewichte. In allgemeinen wird eine Eisdede von 10 bis 12 Bentimeter ais ausreichend erachtet, um das Eis zum Schlittschuhlaufen freizugeben.