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Ludwig Lazarus Zamenhof  

Zur 70. Wiederkehr feines Geburtstages; 15. Dezember

Bon jeher hat die Sprachforschung zweierlet zu ergründen ver-| fucht: erstens, ob es eine Ursprache gegeben habe, und dann, ob eine Universalsprache möglich sei. Zu allen Zeiten haben Sprachkenner und Geschichtsforscher ganz ernsthaft Untersuchungen hierüber angestellt, ohne freilich etwas mehr als ein hypothetisches Ergebnis zu erzielen. Von Wissenschaft in strengem Sinne fann dabei nicht die Rede sein, da die Frage nach der Ursprache außer halb jeglicher Erfahrungsmöglichkeit liegt und das Problem der sogenannten Bafilalie, der Allsprache, bisher nicht gelöst worden und

offenbar unlösbar ist.

uns

Die Frage nach der Ursprache des Menschengeschlechts hat be= reits im grauen Altertum die Menschen beschäftigt. Herodot   weiß von einem Bersuch zu berichten, den der ägyptische König Bfammetich zur Lösung dieser Frage angestellt habe. Diefer ließ nämlich zwei Knaben abgesondert von allen Menschen erziehen, so daß kein Bauf einer menschlichen Sprache zu ihnen dringen konnte. Damit sollte der sprachbildende Nachahmungstrieb bei den Kindern ausgebildet und sie fonach gezwungen sein, sich eine eigene Sprache zu erfinden; ihre selbsterfundenen Worte sollten darüber Aufschluß geben, welches die erste Sprache des Menschengeschlechts war. Im Laufe der Zeiten wurde abwechselnd jeder einzelne der orien talischen Sprachen die Ehre zuerkannt, die gemeinsame Ursprache der Menschen gewesen zu sein. Die moderne Sprachwissenschaft tut je­doch die ,, Ursprache" als eine Art Fabelwefen ab.

Mit seiner Hilfssprache wollte Zamenhof  , nach seinem eigenen Ge­fländnis, eine Brücke schlagen von Mensch zu Mensch und von Rolf zu Volf; er wollte ein Instrument schaffen, das die Menschen verschiedener Nationen, die aneinander vorbeireden, weil einer die Eprache des anderen nicht versteht, näher zueinander bringt. Daß hier der Idealist nicht zugleich der lltopist war, beweist die Ver­breitung des Esperanto.

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Ludwig Lazarus Zamenhof   wurde am 15. Dezember 1859 als Sohn eines Gymnasiallehrers in Bialystok   in Litauen   geboren. Wie einst Moritz Lazarus   schon als Knabe von seinem damals gegen 3000 Einwohner zählenden, ungefähr in gleicher Zahl von Juden, Deutschen   und Bolen bewohnten Geburtsstädtchen Filehne   den Keim zur Idee der Völkerpsychologie empfing( Siehe: Bazarus, Aus meiner Jugend") fo empfing Ludwig Lazarus Zamenhof   bereits aus den ersten Eindrücken seiner Kindheit den Gedanken an eine Menschen und Bölker verbindende neutrale Belthilfssprache. Der Boden Litauens   war wie eigens dazu geschaffen, die Idee einer internationalen Hilfssprache aufteimen zu lassen. In diesem kleinen Lande"- so schreibt ein hervorragender Esperantist in einer bio­graphischen Stizze über Zamenhof ,, lebten fünf verschiedene Bölker zusammen oder richtiger gegeneinander. Die angeftammten Litauer beftebelten als Bauern das Land, die Bolen saßen in Schlössern, Kirchen und Schulen, die Ruffen übten als Beamte und Militär die Gemalt aus, die Deutschen   bildeten städtische Kolonien, und die Juden belebten als Handwerker und Handelsleute die Straßen. Jedes der fünf Bölker betonte seine völlische Eigenart in Sprache, Glauben und nationaler Gesinnung. Es hatte sich eine Atmosphäre des Mißtrauens und der Feindschaft unter diesen Völkern gebildet. In diesem Milieu gewann Zamenhof   seine ersten Ein.

drücke." Hier auch fam ihm die Idee, durch eine neutrale Welt­

Sprache die Annäherung der Völker praktisch zu verwirklichen.

Wird die Ursprache in das Reich der Fabel verwiesen, so die Universalsprache in das Reich der Utopie. Der Plan, eine Lingua universalis zu schaffen, stammt von feinem Geringeren als Leibniz  der mit seiner Lingua characterica universalis allerdings nur eine allgemeingültige, jedem Denkenden leicht verständliche philosophische Weltsprache" zu schaffen unternahm. Dem Plan liegt der Gedanken­gang zugrunde, daß es möglich sein müßte, ähnlich wie die unend- sprache liche Menge aller möglichen Zahlen durch das Zahlensystem, alle Gedanken der Menschen in eine bestimmte Ordnung zu bringen und eine allgemeine Sprache zu erfinden, die leicht sprech- und schreibbar wäre. Die Universalsprache sollte vornehmlich alle Ge. dontendinge in einheitlicher Ordnung umfassen. Ganz anders ver­hält es sich mit den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ge­hält es sich mit den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ge machten Versuchen, eine praftischen Bedürfnissen dienende Welt­sprache zu schaffen. Bei diesem Plane war die Möglichkeit der Aus: führung wohl gegeben, scheiterte aber zumeist an den allzu weiten Grenzen, die sich der Erfinder einer solchen Sprache geftedt hatte. Den meisten dieser Bersuche war tein Erfolg beschieden. Einzig das Bolapük" schien einen Siegeslauf durch die Welt zu nehmen; es verschwand indes bald wieder in der Versenkung. Das Bola­pürt hatte sich von vornherein als Weltsprache" präsentiert und wollte offenbar mehr als vorwiegend praktischen Zweden dienen. Einen anderen, bei weitem bescheideneren Beg beschritt Dr. Ludwig Lazarus Zamenhof  , der Erfinder des Esperanto". Er bezeichnete das Esperanto" nicht als eine Universalsprache, sondern als eine internationale Hilfssprache"; Esperanto follte nichts an deres sein als Mittel der Berständigung in der Welt des Berkehrs.

Zwei

Und eben dieses Aufteimen eines praftischen Gedankens aus edlem, höherem, rein sittlichem Antrieb ist für den Schöpfer des Esperanto höchst bezeichnend. Ludwig Lazarus Zamenhof   ist nicht auf Grund reicher Sprachkenntniffe und eingehender Sprachfor ichung zu der Idee einer Weltsprache gekommen, sondern umgefehrt, die Idee, eine neue Weltsprache zu schaffen, veranlaßte ihn, fich durch Selbststudium Sprachwissenschaft und Sprachenfenntnis in reichem Maße anzueignen. Zamenhof   war von Beruf Augenarzt; feine Studien lagen demnach ziemlich abseits von der Linguistit, so daß man füglich fagen fann, er war von Berufs wegen zum Schöpfer einer neuen Weltsprache durchaus nicht prädestiniert. Es waren vielmehr rein ethische Erwägungen, die ihn zum Sprach schöpfer gemacht haben; der Gedanke entsprang bei ihm einem rein fiftlichen Idealismus. Die Weltsprache Esperanto, diefe eminent praktische Erfindung, die vornehmlich praktischen 3meden dienen foll, ist das Bert eines Idealisten. Zamenhof   erkannte, daß die Menschen nie einander verstehen werden, menn sie sich nicht mitein­ander werden verständigen fönnen.

fentlichtett übergeben. Die Sprachgefehrten runzelten die Stirn und sprachen höhnend von der neuen tünstlichen ,, Universalsprache", die gar feine Sprache sei, sondern ,, eine zum Spiel erfundene Schein­sprache, die weder dem Dichter noch dem Gelehrten genügen fönnte"; fie spotteten über den findlichen Versuch, fünstlich eine Sprache aus den Rockärmeln zu schütteln, und prophezeiten der neuen Weltsprache ein ebenso rasches Ende, wie es ihr Vorgänger, das verheißungsvoll entstandene und rasch verblichene Bolapük, ge funden hatte. Es kam indes ganz anders; aus dem Spiel wurde ein Ernst. Esperanto machte riesige Fortschritte und feine Ans hängerschar wuchs ven Jahr zu Jahr. Die Anwendungsmöglichkeit dieser Sprache wird heute von niemand mehr bezweifelt. Die inters nationale Hilfssprache Esperanto sprechen heute Hunderttausende. Auf dem letzten Esperantofongreß in Nürnberg   waren nicht weniger als 6000 Esperantisten aus 41 Nationen anmesend. Esperanto mira heute vielfach in Privat- und Staatsschulen gelehrt, Esperanto­Lehrbücher sind in der ganzen Welt in Millionen von Exemplaren verbreitet, und überall, in allen Ländern und in fast allen Städten, gibt es Esperantovereine, wo der Esperantist aus der Fremde seine Sprachgenoffen findet. Das ist der große Erfolg von Zamenhofs  

Unter dem Decnamen Doktoro Esperanto" hat 3amenhof seine Beitsprache in die Welt geschickt, und lange Zeit wußte nie. mand, mer eigentlich dieser Dottor Esperanto ist. Frei von jeder

Eitelkeit, auf Dank und Anerkennung nicht erpicht, war Zamenhof  mur auf den Erfolg seines Werkes bedacht. Mit wahlbedachter Ab­ficht hielt er sich lange im Hinterrgund. Jahrelang wollte er den Schleier seines Pseudonyms nicht lüften. Ihm war es nur um die Sache zu tun, nicht um das Bekanntwerden seines Namens. Er war unermüdlich am Wert, unverdrossen arbeitete er am Ausbau feiner Sprache. Wie alle großen Sprachschöpfer übte auch 3amenhof die Kunst seiner Sprache an der Uebersetzung des ältesten Buches der Menschheit, der Bibel. Er hat sowohl das Alte wie das neue Testament in Esperanto übersetzt. Als Dr. Esperanto  " was der Hoffende" bedeutet trat er auf, und seine Hoffnung trog ihn nicht. Der Erfolg blieb nicht aus. Der Sieg des Espe

ranto machte den Namen seines Urhebers von selbst bekannt. Und Anerkennung und Ehrung ward im reichen Maße ihm zuteil. Doktor Ludwig Lazarus Zamenhof   starb am 17. April 1917 in Warschau  . S. Meisels.

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tistischen Bierteljahresberichten des Deutschen Städtetages ist die Zunahme der Feuerbestattungen in Deutschland  , Nach den Sta Bahl der Feuerbestattungsanlagen in Deutschland   in den Jahren 1900 bis 1928 non 4 auf 88, die Zahl der Einäscherungen von 639 auf 48 385 geftiegen. Zurzeit bestehen in Deutschland   einschließlich Danzig   91 Anlagen, die Zahl der Einäscherungen betrug im ersten Halbjahr 1929 32 185, jo haß also wiederum eine außerordentliche Steigerung gegen das Vorjahr eingetreten ist. Bei näherer Unters Frauen, denn von hundert Feuerbestattungen Erwachsener famen fuchung ergibt sich, daß sich mehr Männer einäschern lassen als 54,6 Proz. auf Männer, 45,4 Proz. auf Frauen. 21,1 Proz. aller Bestattungen sind Einäscherungen gewesen. Den bei weitem höchsten Anteil der Feuerbestattungen an den Bestattungen über­haupt hat unter den Ländern Thüringen   mit 5,6 Proz. Preußen meist im Gesamtdurchschnitt auf 100 Geftorbene 18,4 Broz. Feuer bestattungen auf. Von den in den Monaten April bis Jami d. 3. 13 596 Eingeäscherten waren 68,2 Broz. evangelischen und 4,2 fatho lischen Bekenntnisses; Ifraeliten waren 1.1 Broz, befenntnisios Im Jahre 1887 hat Zamenhof   seine neue Beltsprache der Def. 17,4 Proz. Bei 8,3 Proz. ließ sich das Bekenntnis nicht ermitteln.

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