Nr. 608 46. Jahrgang
3. Beilage des Vorwärts
Bilanz der Bauwirtschaft.
Nach einem schlechten Jahre teine günstigen Aussichten. Aus einer vorläufigen Jahresbetrachtung des Deutschen Baugewerksbundes über die Bauwirtschaft entnehmen wir:
Die Betriebsleistung, die die Bauindustrie in diesem Jahre vollbracht hat, ist an diejenige des Vorjahres nicht herangetommen. Der Leistungsausfall darf im Augenblick auf etwa 15 Prozent geschäßt werden; verläßlichere Angaben werden erst in einigen Monaten gemacht werden.
Bezeichnend für den verminderten Umfang der Bautätigkeit ist, daß die Beschäftigung der Bauarbeiterschaft niemals den Stand des Vorjahres erreicht hat. Die anfängliche Hoffnung, daß es gelingen würde, die riesigen Arbeitsausfälle des vorigen Winters einzuholen, erwies sich sehr bald als trügerisch. Bon Anfang Mai an begann die Besserung der Beschäftigungsverhältnisse wieder merklich nachzulassen. Von den Bundesmitgliedern, die zu Ende der einzelnen Monate arbeitslos waren, fanden im Laufe des jeweils folgenden Monats Beschäftigung: im April 58,3 Proz Juni 19,4 Bon Juli an hört die Besserung beinahe ganz auf, und im August begann bereits wieder eine Verschlechterung. Von Ende Juni bis Ende Oktober stieg die Arbeitslosigkeit um beinahe das Doppelte, bis Ende November um mehr als das Dreifache.
im März
Mai.
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36 Proz 41
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Besonders schlecht war die Bage während des ganzen Jahres in Ostdeutschland ; mur im Stettiner Bezirk gestaltete sie sich im Herbst günstiger. Ausgesprochen günstig immer am Reichsdurch immer am Reichsdurch schnitt gemessen! war die Beschäftigung nur in den Bezirken Berlin , Magdeburg und Rostoc.
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Die Auftragsvergebung war sehr unterschiedlich. Die Industrie dürfte allein in den Groß- und Mittelstädten 200 Millionen Mart weniger an Aufträgen vergeben haben als im Vorjahr. Der Wohnungsbau war in den Großstädten im allgemeinen recht günstig, in den Mittelstädten auch noch ansehnlich, in den Kleinstädten und auf dem flachen Lande blieb er hinter dem Vorjahr erheblich zurüd. Aber auch in den Großstädten mar die Wohnungsbautätigkeit nicht überall gut; im allgemeinen wurden mur dort viele Wohnungen erstellt, wo die Spartassen große Mittel zur Verfügung stellen konnten. Im Tiefbau war die Lage ähnlich wie im Hochbau. Auch hier dürfte es faum gelungen fein, ein ähnlich großes Bauvolumen wie im Vorjahre abzuwideln, Die Aussichten für das nächste Jahr sind trübe An der Einschränkung der Auftragvergebung durch die Städte ist nicht zu zweifeln. Die Behörden dürften jedenfalls nur dann in der Lage sein, mit größeren Aufträgen herauszufommen, wenn sich die Berhältnisse am Anleihemartt im In- und Auslande durch greifend beffern. Mehr Hoffnungen darf man auf die Industrie fegen vorausgefeßt, daß die vielfach geäußerte Anficht, die Industrie habe die Betriebsumstellung bereits gegen Ende des Jahres 1928 im wesentlichen beendet, nicht zutreffend ist. Auch der Wohnungsbau hat teine sehr günstigen Aussichten. Das riesige Loch in der Finanzierung, das dieses Jahr entstanden ist, wird sich erst zu Beginn des nächsten Jahres voll auswirken.
Umgruppierung des Henschel - Konzerns.
Abstoßzung der schwerindustriellen Betriebe.
Mit der Erneuerung und Festigung der deutschen Eisensyndikate hat eine neue Ronzentrationswelle eingesetzt, die von der Stahlindustrie jest auch auf die Maschinenindustrie übergegriffen hat. So hat der führende deutsche Lokomotivkonzern Henschel u. Sohn in Raffel seine Stahlbasis, die Henrichshütte in Hattin: gen, sowie seinen Sohlenbeli, die Essener Steinfohlen Bergwerte A.-G., an eine schwerindustrielle Gruppe unter Führung des rheinisch- westfälischen Stahltrusts abgestoßen. Die Hütten werte in Hattingen befizen eine Leistungsfähigkeit von 300 000 Tonnen, wovon annähernd ein Biertel von den Maschinenbetrieben von Henschel aufgenommen wurde. Die Belegschaft erreichte im letzten Jahr etwa 5000 Manh. Die Effener Steinfohlen- Bergwerke, deren Kapital 52 Millionen Mart beträgt, werden direkt von der Gelsen firchener Bergwerts A. G. übernommen, die damit einen wertvollen Betriebszuwachs erhält.
Die Gründe für die Abstoßung der schwerindustriellen Betriebe durch Henschel sind in erster Linie in der vorgesehenen Forcierung des Maschinengeschäftes zu suchen. Besonders für den Ausbau des Auslandsgeschäftes ist eine möglichst große Bewegungsfreiheit in der Kreditgewährung erforderlich, die fich Henschel durch die jetzt hereinfließenden Mittel verschafft hat.
Das Genfationelle an dieser Transaktion liegt darin, daß zum erstenmal ein sogenanntes fombiniertes Unternehmen, das als Maschinenkonzern über eine eigene Rohstoffbafis verfügte, den Rüdweg zu einem Speziafunternehmen nimmt. Db der Fall Henschel nur den Auftakt für eine weitere Entwicklung in dieser Richtung bildet, muß die Zukunft lehren.
Stadtanleihe durch die Arbeiterbant.
Zur Förderung des Wohnungsbaus.
Die Stadtverordnetenversammlung von GelsenkirchenBuer hat der Uebernahme einer Anleihe in Höhe von 5 millionen Mart zugestimmt, die von der Arbeiter bank zur Verfügung gestellt wird. Der Anleiheertrag muß dazu benutzt werden, um die Fertigstellung einer Siedlung durch den gemeinnützigen Bauverein Essen durchzuführen. Die Anleihe wird von der Arbeiterbant zu normalen Bedingungen gegeben. Die Arbeiterbant zeigt mit der Hergabe der Anleihe wieder einmal ihre Bereitwilligkeit, nach Kräften an der Ueberwindung der Wohnungsnot mitzuarbeiten. Merkwürdigerweise stimmten die Nationalsozialisten und die Kommunisten gegen die Anleihe. Für fie scheint eine Wohnungskalamität nicht zu bestehen.
Amerifa bald wieder aufwärts?
Für 3.46 Milliarden Mark öffentliche Bauten. Nach einer Konjunkturanalyse des Havard- Instituts haben sich die wirtschaftlichen Folgen des Börsentrachs noch nicht voll aus. gewirtt; zwei bis drei Monate allgemeiner Gefchäftsflaute stehen noch bevor. Der fonjunkturelle Rückschlag jei bereits jest als außerordentlich drastisch anzusprechen. Die industrielle Produktion habe einen weit schärferen Rüdgang aufzuweisen als im Jahre 1923. Dennoch erscheine die Borausfage berechtigt, daß eine Belebung der Konjunktur im Frühjahr und eine weitere Befferung der Wirtschaftsfage im Herbst zu erwarten ift.
Sonntag, 29. Dezember 1929
Es lebe der Alkoholprofit.
Biermagnaten flagen ohne zu leiden.- Die Liebe zum„ kleinen Mann".
Die von ber Reichsregierung vorgeschlagene Erhöhung der Biersteuer hat eine scharfe Gegenagitation des Brautapitals zur Folge gehabt. In jedem Geschäftsbericht der seit Wochen dicht hinter einander folgenden Brauereiabschlüsse wird eine fatastrophale Abdrosselung des zur Ernährung der Bevölkerung unentbehrlichen Bierkonsums" und die Zerschlagung der blühenden Brauindustrie prophezeit.
Daß die Bertreter des Braufapitals das Hungergefpenft immer dann dem Bolt vor Augen zaubern, wenn es ihnen am besten geht, ist nichts Neues Jahren bei der damaligen Erhöhung der Biersteuer auch vernommen, Die gleichen Klagelieder hat man vor drei und auf den Generalversammlungen im vorigen Jahr waren es besonders die Bertreter der Großbrauereien und führenden Alkohol fonzerne, die infolge der schlechteren Wirtschaftslage auf den drohenden Rückgang des Bierkonsums hinwiesen.
Die Bierproduktion ist weiter gestiegen.
Wie so oft ist aber die Praxis auch in diesem Falle ihre eigenen Wege gegangen. So weist das Statistische Reichsamt jetzt in feiner Zeitschrift ,, Wirtschaft und Statistik" nach, daß die Bierproduktion in Deutschland in den letzten drei Braujahren eine ständige und erhebliche Zunahme erfahren hat. Sie stieg von 48,3 millionen Hektoliter im Braujahre 1926/27 um 6,8 Proz. auf 51,6 Millionen Hektoliter im folgenden Jahr und er: höhte sich in dem am 30. September abgeschlossenen Braujahr 1928/29 um weitere 6,5 Proz. auf rund 55 Millionen Heftoliter. Die Steigerung der Bierproduktion hat also im Braujahr 1928/29 angehalten, obwohl die Einflüsse der Kälteperiode im vergangenen Rückgang hätten erwarten lassen. Winter und die schlechtere Lage auf dem Arbeitsmarkt einen gewissen
Noch schneller fliegen die Profite.
In weitaus schnellerem Tempo jedoch als die Borduktions- und Umsatzahlen sind auch im letzten Braujahr die Gewinne der einzeinen Unternehmen gestiegen. Soweit dies in der Brauindustrie mit Rücksicht auf die Deffentlichkeit überhaupt noch ristiert werden tann, hat auch im letzten Jahr eine große Anzahl von Unternehmungen erhebliche Dividendensteigerungen vorgenommen. nehmungen erhebliche Dividendensteigerungen vorgenommen. Aus der großen Zahl dieser Gesellschaften wollen wir nur einige beson ders markante Unternehmen herausgreifen. So zahlten: Dividende
Dortmunder Att- Brauerei Bonarth- Brauerei Rgb. Bill- Brauerei Hamburg Attienbrauerei Essen. Hofbrauhaus Koburg . Paulaner München .
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1928/29 17 Broz.
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Die bekanntesten Großfonzerne im deutschen Braugewerbe haben es diesmal vorgezogen, ihre Aftionärgewinne zu stabilisieren und die darüber hinaus erzielten Mehrgewinne
in Rüdftellungen und Refervefonds verschwinden zu laffen. So ist die Berliner Engelhardt Brauerei bei 13 Proz., der Schultheiß- Bazenhofer- Konzern bei 15 Prog. Dividende geblieben, während die Berliner Kindl- Brauerei mit 24 Proz. Dividende ihren Rekordstand weiterhin aufrechterhält. Bieten die ausgeschütteten Aktionärgewinne in der Industrie schon im allgemeinen einen sehr schlechten Anhaltspunkt für die tatsächlich erzielten Profite eines Unternehmens, so ist bei der Beurteilung der Brauereibilanzen noch besonderes Mißtrauen am Blazze. Jedes Jahr bieten sich hierfür genügend Beispiele. So mußte vor wenigen Tagen die Verwaltung des Paulanerbräu in München auf der Generalversammlung zugestehen, daß allein in dem Posten Wert papiere Reserven von mehr als 4 Millionen Mark steckten. Da das arbeitende Rapital dieses Unternehmens nur wenig mehr als 6 Milfionen ausmacht, so find allein in diesem einen einzigen Bilanzposten Reserven in Höhe von fast 70 Proz. des arbeitenden Kapitals versteckt. Es gibt aber für die Brauereiunternehmen noch ganz andere Möglichkeiten zum Verstecken der Gewinne. Sehen wir uns die drei größten Berliner Brauereien, Schultheiß- Bazenhofer, Engelhardt und Berliner Kindl, etwas näher an. Bei vorsichtiger Schätzung dürften sich die Umsäße, bei Schultweiß- Bazenhofer auf 3,3 Millionen, bei Engelhardt auf 1 Million und bei der Berliner Kindl- Brauerei auf 0,83 Millionen Hettoliter belaufen haben. Da eine Brauerei erfahrungsgemäß mindestens auf 10 Wochen Bier vorrätig halten muß, Malz und Hopfen mindestens auf ein Vierteljahr,
wird man in Deutschland für die Führung der ausländischen Anleihepolitik diese Zeichen verstehen? wird man die vielleicht nie wiederkehrende Chance, Anleihen relativ billig nach Deutschland zu legen, ausnuten, eventuell auch froh des Widerspruches der Reichsbank, deren Leiter feine rein wirtschaftlichen Absichten mehr verfolgt?
Nach einem Bericht der 26 Bundesstaaten- Gouverneure fieht das Programm der öffentlichen Bauten im Jahre 1930 einen Betrag von 825 Millionen Dollar oder 3,46 Milliarden Mart vor.
Zusammenschlüsse im Fahrradbau. Arbeitsgemeinschaft Brennabor- Corona- Fahrradwerke.
Die Verschärfung der Krise in der deutschen Fahr radindustrie hat jetzt endlich die Rationalisierung dieses über seßten Industriezweiges in Fluß gebracht. Neben den Bestrebungen zur Gründung eines Fahrradsynditats zeichnet sich jetzt auch die Konzentrationsbewegung innerhalb der Industrie deutlich ab. Außer den schon längere Zeit schwebenden Verhandlungen über einen Zusammenschluß der Nürnberger Fahrrad gruppe Triumph- Mars, sowie der Elite- Diamantwerte wird jetzt der Abschluß eines Arbeitsgemeinschaftsvertrages in der Branden burger Fahrradinduftrie zwischen den Brennabor Berten und der Corona- Fahrradmerte und Metallindustrie A.G.
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so laffen sich die unbedingt notwendigen Borräte un gefähr berechnen. Die Biervorräte würden sich auf Grund der Ausstoßziffern bei, vorsichtiger Schäßung auf mindestens 700 000 Hettoliter bei Schultheiß, 200 000 Hektoliter bei Engelhardt und 170 000 Hektoliter bei der Berliner Kindi- Brauerei, zusammen also auf mindestens 1 Million Hektoliter belaufen. Seht man als Bilanzwert je hektoliter 20 Mart ein der Abgabepreis der Brauereien stellt sich in Norddeutschland auf 33 bis 36 Mart je Hettoliter-, so würde sich allein bei den Biervorräten dieser drei Gesellschaften ein Bilanzwert von mehr als 20 Millionen ergeben. Hierzu kommen die Hopfen- und Malzvorräte, deren Wert sich auf 8 bis 10 Millionen Marf bei allen drei Unternehmungen schätzen läßt. In den fürzlich veröffentlichten Bilanzen erscheinen aber die Borräte bei Schultheiß- Bazenhofer mit nur 5.1 Millionen, bei Engelhardt mit 3,2 und bei der Berliner Kindl mit 2,5, zusammen also mit 10,8 Mislionen Mart. Ohne daß wir den Anspruch erheben, mit unseren Borratsschäßungen ins Schwarze zu treffen, zeigt sich doch im großen gefehen, daß der Bilanzposten ,, Borräte und Rohstoffe" der
wichtigste Tresor für versteckte Gewinne
der Brauereien ist. Diese Beispiele, die sich beliebig vermehren laffen, beweisen, daß die ausgeschütteten Attionärgewinne in der Brauindustrie in größerem und fleinerem Umfang stets nur einen Teilausschnitt aus der Profitwirtschaft des Brautapitals geben. Wie llein dieser Teilausschnitt sein kann, zeigt sich am deutlichsten bei der Berliner Kindel- Brauerei, obwohl dieses Unternehmen auch in diesem Jahr mit 24 Proz. Dividende wieder an der Spize marschiert. Es mußte den Reingewinnn erheblich frisieren, um nicht zu noch höherer Ausschüttung genötigt zu sein. Da die Gewinne aber irgend mo untergebracht werden müssen, hat die Gesellschaft die Abschrei bungen auf die Anlagen ohne nähere Begründung um fast eine Million auf 2,54 Millionen heraufgefeht. Reingewinn und Abschreibungen zusammen ergeben ohne die in anderen Boften untergebrachten Reserven 80 Broz. des Kapitals, die das Unternehmen im letzten Jahr aus dem Betrieb herausgewirtschaftet hat.
Troß dieser phantastischen Gewinne scheuen die Direktionen der einzelnen Brauunternehmungen vor der schäbigsten Dema agogie nicht zurüd, um die Deffentlichkeit von der Untragbarteit ihrer Lasten zu überzeugen. So wagt die Berwaltung der Berliner Kindl- Brauerei in ihrem Geschäftsbericht zu schreiben, daß im letzten Jahr das Unternehmen 12,8 millionen, das sind 250 Pro3. des Attientapitals, an die verschiedenen Steuer- und Zollfaffen abgeführt worden seien. In die gleiche Kerbe schlägt die Engelhardt Brauerei, die Steuerzahlungen von 11,8 Millionen faft in Höhe ihres eigenen Attientapitals geleistet haben will. Der naive Leser faßt sich an den Kopf und ist von der furchtbaren Ueberbürdung der Brauindustrie mit Steuerlasten völlig überzeugt. Er weiß meistens nicht, daß der Löwenanteil dieser Steuerlasten von den Bier. tonjumenten bezahlt wird, was von den Vertretern des Brautapitals bewußt verschwiegen wird.
Die Brauindustrie hat es überhaupt glänzend verstanden, die letzte Biersteuererhöhung vor drei Jahren zu einer reichlich fließenden Profitquelle zu machen, indem sie den um 2 Mart heraufgefeßten Heftoliterpreis in dreifacher Höhe
auf die Berbrauchermaffen abgewälzt
fleinen Mannes auf und läßt alle Minen springen, um die Unhallhat. Jezt spielt sich die Brauindustrie wieder als der Freund des barkeit der Steuererhöhung zu beweisen. Gewiß ist die Biersteuerherauffezung ein Uebel und die Vertreter der Arbeiterschaft haben fich nur mit größtem Widerstreben wegen der Finanznöte des Reiches hierzu entschließen können. Das scheinheilige Liebeswerben bes Brautapitals muß aber die Arbeiterschaft scharf ablehnen. Ist es den Brauunternehmern damit Ernst, die Intereffen des„ Kleinen Mannes" zu wahren, so sollen sie das durch die Tat beweisen. Dann sollen fie ihre rücksichtslose Preispolitik von 1927 damit ausgleichen. daß fie mindestens die Hälfte der Steuererhöhung, also zwei Mart auf ihre eigene Kappe nehmen und bei den restlichen zwei Mart Mehrbelastung für den Hektoliter scharf acht geben, daß die Belaftung für den Berbraucher sich in feinem Fall höher stellt. Wird der Gastwirt beim Ausschant sich
haarscharf an die Pfennigrechnung halten, wie es in Süddeutschland schon immer der Brauch ist, so würde die Mehrbelastung des Verbrauchers beim Becher Bier noch nicht einen einzigen Pfennig ausmachen. Daß unter solchen Umständen ein Rüdgang im Biertonfum eintreten sollte, wird auch der größte Peffimist nicht annehmen wollen. Das Brautapital hat es also unter durchaus tragbaren Zugeständnissen an den Zecher in der Hand, einen wirklichen Dienst am Volfe zu leisten und damit alte Sünden wiedergutzumachen. R. B.
gemeldet. Die Coronawerfe haben schon sei drei Jahren ihre Dividendenzahlungen eingestellt und arbeiten seit dem Frühjahr 1928 verkürzt. Durch die in den letzten Monaten vorgenommenen Ent lassungen dürfte die Belegschaft auf weniger als 300 Mann zu| sammengeschmolzen sein. Auch bei den Brennabor - Werken Gebr. Reichstein A.-G. in Brandenburg hat die Krise für die Belegschaft schwere Folgen gehabt.
Die jetzt abgeschlossene Arbeitsgemeinschaft zwischen den beiden Unternehmen sieht eine gemeinsame Produktion bei gegenseitigem Austausch der technischen Erfahrungen vor, wobei jedoch beide Unternehmen ihre volle Selbständigkeit bewahren. Dadurch soll bei rationellster Ausnutzung der Betriebsanlagen eine wesentliche Sentung der Selbsttoften erzielt werden.
gemeldet wird, ist die 600 000- Gulden- Anleihe des fatholischen Kirchenanleihen ein gesuchtes Geschäft. Wie aus Amsterdam Marienstiftes und auch die 500 000- Gulden Anleihe des Instituts der Schulschwestern in Speyer vollständig untergebracht worden. Die Maatschappij vor Buitenlandsche Hypothecair Kerfely! Crebiet( Ge sellschaft für ausländische hypothetarische Kirchentredite) bat be schlossen, ihr Gesellschaftskapital von 1 auf 5 Millionen Gulden zu erhöhen.
Distontherabfehung auch in Norwegen . Die Bant von Nor megen hat den Distonijah von 5% auf 5 Bros. herabgesetzt, nachdem die schwedische Reichsbant mit einer Distontermäßigung um Broz vorangegangen ist.