Wintersport in 2000 m Höhe
Reichsbanner in Tirol.
A. S. Untergurglim Dehtal, 31. Dezember 1929. Die vom„ Deutschen Wintersportverband" und der„ Reichsbanner- Wintersportabteilung unternommene Weihnachtsfahrt nach Tirol hat die Teilnehmer über München , Innsbrud nach dem Dehtal geführt. In Innsbruck wurden die Wintersportler vom Schußbund herzlichst empfangen. Nach einem einfägigen Aufenthalt ging es weiter mit der Arlbergbahn bis zur Station Detztal. An der Station warteten schon vier Touristenautos, die einen Teil der Sportler nach turzer Mittagsraft bis nach Zwieselstein brachten. Dieser Markifleden, malerisch eingelagert zwischen dem Geislacher- und Brunnenkogel ist die letzte Ortschaft, die noch mit Autos oder Schlitten erreicht werden fann. Jetzt heißt es die Breiter wachsen oder die Felle unter. schnallen.
Die Bergwände find eng zusammengerüdt, am Hang entlang führt der Weg in dauernder Steigung in das Gurgler Tal. Nur eine schmale Stijpur zeigt den Weg. In gleichmäßigem Rhythmus stapfen sich die Sportler ihren Weg; von Zwieselstein, das 1472 meter hoch liegt, müssen noch 300 Meter emporgeflettert werden. In zwei Stunden winkt die erste Abfahrt, und schon ist der Untergurgl erreicht. Im ganzen Dörfchen sind alle Zimmer für den„ Deutschen Wintersportverband" reserviert. Schnell werden die Quartiere perteilt. Bieder werden die Bretter untergeschnallt, um die Schnee. lage zu prüfen. Bald zeugen auch die ersten Badewannen" von den allzu gründlichen Feststellungen der ,, Stijäuglinge", die bei ihren Stürzen anderthalb Meter tief den Schnee aufwühlen und iminer noch feinen Grund fanden.
Im Mohrenhäufl" ist das Hauptquartier und die Verpflegungsstation. Dort herrscht recht bald ein reger Hüttenbetrieb. Die fleine Kraftstation, die sich die Untergurgler angelegt haben und die von der Gurgler Ache angetrieben wird, hat zwar zu wenig Baffer, das elektrische Licht glimmt nur, aber auch das kann die gute Laune nicht verderben.
Am nächsten Tage geht's zum ersten Male auf den lebungshang. Auch die Nachzügler aus Detz werden von Zwieselstein abgeholt und sicher über den Steg zum„ Mohrenhäuft" geführt. wo schon ein reichliches Mittagsmahl wartet. Auch ein Tannenbaum und die Weihnachtsgeschente haben gemeinsam mit einem richtig gehenden Weihnachtsmann auf schmalspurigen Schlitten den Weg nach oben gefunden. Allerlei luftige Geschenke hat er mitgebracht, die jogleich ausprobiert werden. Daß sogar in ein Stüd Käse, das naturgefreu aus Seife geformt wurde, recht kräftig hineingebissen wird, erhöht nur die lustige Stimmung. Noch recht lange leuchten im Mohrenhäusl" die Lampen in die Winternacht. Die Berggeister in Gestalt von einigen Kameraden haben indessen in fast allen Quartieren recht fleißig gearbeitet. Die Kobolde haben einen netten Budenzauber gemacht und haben alles durcheinander geworfen. Laminenschüre waren durch die Stuben gezogen, auf denen funterbunt der ganze Rucksackinhalt ausgebreitet mar. Kurzum, alles war ,, aufgeräumt. Selbst die Betten waren auseinandergenommen. Am ersten Weihnachtsfeiertag geht's noch höher hinauf nach Obergurgl, bem höchsten Pfarrdorf Europas , das 1927 Meter hoch liegt. 211 Meter müssen emporgetlettert werden. Eine herrliche Abfahrt zurüd belohnt die Anstrengung.
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Bei Birchet wird am Steilhang haltgemacht. Mit einigen Schuß. fahrten mar der Hang zurechtgefahren. Bald üben 40 Sportler auf dem Hang. Die Mannschaften, die in den nächsten Tagen auf Hochtouren gehen, üben angeseilt. Ein Kamerad bricht unten am Hang zusaminen, die Samariter stellen schwere Sehnenzerrung fest, er muß abgeschleppt werden. Die Rettungsmannschaft wird zusammengestellt, der Berlegte wird auf einen Schlitten geladen und mit Grätenschritten den Steilhang emporgezogen. Auf schmalem Steig geht's zurück nach Intergurgl, mit dem Skifahren ist es für den Berletzten zu Ende. Am nächsten Feiertag wird ein Versuch unternommen, das Gaisbachtal zum 2202 Meter hohen Biz zu befahren. Schneefall und Laminengefahr zmingen zur vorzeitigen Umfehr. Auch die für den 27. Dezember angesetzte Hochtour muß abgefagt werden, die Bergund Stifahrer warnen vor Lawinengefahr, in zwei Tagen ist fünfzig Zentimeter Neuschne gefallen, der sich noch nicht gesetzt hat. Auch der Uebungshang darf nur unter großer Borsicht befahren werden. In ganzen Lal donnern die Lawinen von den Hängen. Kurz bei hen Quartieren, dicht am liebungshang, ist ein Schneebrett abgerissen
und mit Boltern fuhr der Schnee ab. Auch der Weg nach Obergurgl und Zwieselstein ist lawinengefährlich. Eine Lewine hätte beinahe unseren Broviantmeister, der mit Lebensmitteln vom Tal aufgestiegen war, mitgeriffen. Trotzdem werden die Bretter angeschnallt und fieine Streifzüge ins Taf unternommen. Einige Sprungtünstler haben sich eine Schanze gebaut, und in rasendem Tempo fliegen die
Springer vom Hang.
Das internationale Sechstagerennen in Brüssel endete gestern abend mit dem Siege der holländisch- deutschen Mannschaft van Kempen Buschenhagen( 762 Punkte) vor dem belgischen Paar Bauters- Vermandel( 404 Bunfte), Rielen- van Blockhoven( 224 Punkte) und Charlier- Duran( 1 Runde zurüd, 327 Punkte). Die Siegermannschaft hat in 144 Stunden 3567,690 Kilometer zurüdgelegt.
Dauerweltrekord für Frauen gebrochen. Sie schwamm im Die Schwimmerin Mercedes Gleize hat am Mittwoch den Seebad von Edinburgh 26 Stunden ununterbrochen. Der bisherige Reford betrug 25 Stunden. Nach Beendigung ihrer Leistung brach Rekord betrug 25 Stunden. Nach Beendigung ihrer Leistung brach Fräulein Gleize vollkommen zuſammen.
Zu wüsten Auftritten fam es am Neujahrstag auf einem Sportplaz in Marseille , auf dem eine Borveranstaltung stattfand. Das Publikum war mit der Haltung der Borer nicht einverstanden, es begann plötzlich zur toben und Stühle und Bänke zu zerschlagen. Der Borring wurde vollständig zertrimmert. Die wütenden Zuschauer versuchten dann die Trümmer in Brand zu steden. Nur dem tatkräftigen Eingreifen der Feuerwehr gelang es, in letzter Minute größeres Unheil zu verhindern.
Der nächste Morgen beginnt zunächst mit Schneejchippen. Die Eingänge zu den Quartieren müssen freigeschaufelt werden. In der Nacht ist wieder tüchtig Neuschnee gefallen. Dann treten die guten Läufer zum Gfirennen an, das die Kameraden Jaschec, Heymann und Pfeifer gewinnen. Der 29. Januar bringt Abwechslung in das Programm. Ein lustiges Masterfest auf Brettern wird veranstaltet. Die Untergurgler haben alte Kleidungsstüde opfern müssen. Da sausen die Burschen in Brautkleidern oder als„, olle Tanten" tostümiert über die Hänge. Abends wird im Fackelschein nach Obergurgl gefahren. In den Abendnebel leuchten die Facel richtung weist. Aber am nächsten Morgen ist die Sonne wieder flammen und beleuchten gespenstisch den schmalen Steg, der die Wegdurchgebrochen. Zuerst glizern die Bergipizen, dann steigt sie auch ins Tal. Sofort werden die Liegestühle herausgeholt, und halb- stellung der Einheit im Arbeitersport" hat große nackend werden Sonnenbäder genommen.
Radsportliches Allerlei.
Berufsfahrer oder nicht?
Die bekamien mestdeutschen Amateure Kilian und Büßfeld sind, wie wir bereits mitteilten, Berufsfahrer geworden, ohne die Mitgliedschaft der Deutschen Rennfahrervereinigung zu erwerben. Sie ftüken sich auf den umstrittenen Beschluß des Sportausschusses des BDR., wonach Berufsfahrer auch ohne die Mitgliedschaft des DRB. lizenjiert werden können. Die Rennfahrervereinigung, die diesen Beschluß des BDR. als unbefugten Eingriff in ihre Rechte betrachtet, machte ihre Mitglieder nun darauf aufmerksam, daß der Start gegen Fahrer, die nicht Mitglieder des Berufssport g aues bzw. der Rennfahrervereinigung sind, nicht erlaubt ist. Kilion- Büz feld haben nun am Neujahrstag in der Westfalenhalle ihr Debüt gegeben. Auch alle übrigen Fahrer sind am Start erschienen und haben mit Kilian und Büzjeld um Positionen gekämpft. Vielleicht haben die beiden Westdeutschen noch in der letzten Minute die Mitgliedschaft des DRB. erworben. Vielleicht aber auch nicht...! Die Berliner Stellen des DRV. vermochten jedenfalls auf Anfrage feine genaue Auskunft zu geben! Im übrigen wird die Hauptversammlung des DRB., die in den nächsten Tagen hier stattfindet, zu dem umfämpften Beschluß des Sportausschusses endgültig Stellung nehmen.
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Die ,, Drei Stunden" in der Dortmunder Westfalenhalle wurden von den Franzosen Beyrode- Bandenhone mit RundenBorjprung gewonnen, die im Berlauf der Fahrt zu den allein führenden Stener- Schent aufschließen konnten. Rausch- Hürtgen endeten auf dem neunten Blaz. In Basef belegten RiegerRichli in einem 500- Runden- Mannschaftsfahren den zweiten Play. Den erifen Blak sicherten sich mit Rundenvorsprung Bambst Lacquehan in 2:15:27 und 27 Punkten. Ronnien die Franzosen
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Die Naiven.
Was man als Arbeitersportler erleben kann. Die Interessengemeinschaft zur Wiederher Sorgen. Nicht allein daß trotz Anwendung leninistischer Methoden Erfolge im Einheitsstreben ausbleiben, fracht es jetzt im eigenen Gebält inner bedentlicher, Was im Haydudentager nicht ausbleiben fonnte, nimmt bereits Formen an, die deutlich die immere 3erriffenheit der Interessengemeinschaft zeigt: Das Reinigen in der Führerclique beginnt bereits! Ein freier Meinungsaustausch, eigene Gedanken sind nicht gestattet, Moskau Das diftiert durch Friedmann- Haydu. wer nicht pariert fliegt. Interessanteste ist jedoch, daß man allein nicht auszukommen scheint. Jetzt werden sogar die dreimal verfluchten Reformisten zu Schiedsgerichtssigungen der Kommunisten geladen, um Zeugnis gegen tommunistische Größen, die einmal opportunistische Anwandhengen hatten, abzulegen.
Es ist frech und naiv zugleich, solche Ansinnen an bundestreue Arbeitersportler zu stellen. Bei einiger Ueberlegung hätten sich die Einheitsfrontler" doch selbst darüber klar sein müssen, daß sie ihren Dred allein auszuräumen haben. Oder reicht es bei den verschiedenen Bergfriedmännern schon nicht mehr dazu, fleine Gernegroße wie einen Lösch zu beseitigen? Der Stampi aller gegen das ist die Einheitsfront Moskaus !
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Cinaris Weltrekord im Radfahren über 500 Meter, den der Staliener am 20. Oktober auf der Bahn in Florenz mit 30,6 Setunden aufstellte, ist jetzt von der Union Cycliste Internationale offiziell anerkannt worden.
Bundestreue Vereine Peilen mit:
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Touristenverein„ Die Naturfreunde", Zentrale Bien. Abt. Brenaleuer Berg: Donnerstag, 2, Januar, 20 Uhr, Danziger Str. 62, Barade 2: Seiteres. Musif, Gefang. Instrumente nubringen. Abt. Tiergarten: Sonnerstag, 2. Jenuar, 20 Uhr, Lehrter Str. 18-19: Abt. Südweft: Donnerstag, Saxuar, 20 he, Nordstr. 11: Buries Allerlei Naturkundliche Abteilung: Donnerstag, 2. Sanuas, 20 Uhr, Sohannisft. 15 ferlei. 2. Charlotten burg : Freitag, B. Januar, 20 Uhr. Spreestr. 30. Bortrog:" Tunis ". Referent: ange. Abt. Suboft: Freilag, 3. Sanvar, 20 Uhr, Briger Str. 27. Generalversammlung. Abt. Treptow : Freitag, 3. Januar, 20 Uhr, Effenfte. 3. Seim in Basel so gut abschneiden, versagten sie 24 Stunden später auf abend. Faltbootabteilung: Freites, 3. Sanuar, 20 Uhr, Briker Sir, 27. der Pariser Winterbahn! Sie belegten hier im 100- KilometerMüblid und Ausschau, Abt. Brig : Freling, 3. Januar, 20 Uhr, ChaufferStraße 48. Lustig geht's in's neue Jahr. Bhotsgemeinschaft: Moning, Mannschaftsrennen den letzten Platz. Das Rennen selbst wurde 6. Januar, 20 Uhr, Frankfurter Allee 307, Vortrag: Die Reproduktion". von Faudet- Marcillac in 2: 14: 10,2 und mit 47 Buntten gewonnen. Maltun sigemeinschaft: Montag, 6. Jamuar, 20 Uhr, Wrangelftr. 128. Vortrag: Raumgestaltung". Die Sieger überrundeten im Verlauf des Remens gemeinsam mit Freie Schwimmer Groß- Berlin, e. V. Gruppe Neukölln : Turnabend für Louet- Mouton und Foucaur- Merviel das gesamte Feld und hielten Stauen 10. Januar( nach dem ersten Badeavens). Gruppe Lichtenberg : Generalversammlung Conntag , 5. Januar, 15 Uhr, bei Wegener, Frankfurtec in diefer Reihenfolge ihre Positionen bis zunt Schluß. Afee 296, Gruppe Friedrichshain : Altersriegen verfammlung Dienstag, 7. Januar, 20 Uhr, bei Lehmigt, Mühlenstr. 58. Gruppe Siemensstadt : Generalversammlung Freitag, 10. Januar, bei Sommer, Nonnendanamallee. Grappe Köpenid: Generalversammlung Dienstag, 7. Jannar, 20 Uhr, bei Scene, Gartenstr. 61.
Kleiner Sport.
Ruderverein Collegia", Charlottenburg , e. V. Sigung 3. Januar, bei Thunad, Charlottenburg , Wielandstr. 4. Das Bajiintudern ist, jetzt wieder Sonnabends von 18-22 Uhr. Erster Uebungsabend 4. Januar.
ASE. Freitag, 3. Januar, 20 Uhr, Saffentraining in der Turnhalle in straße Ede Brommybrücke.
Die zur Zeit auf einer Gastspielreise nach München , Mailand und Paris befindliche Repräsentatio- Fußballmannschaft des Ver- Treptow, Neue Krugallee. Mittwoch, 8. Januar, 20 Uhr, bei Lehnigt, Mühlenbandes brandenburgischer Ballspielvereine absolvierte am Sonntag ihren zweiten Start in Mailand und mußte abermals eine Niederlage einstecken. Sie wurde 4: 2 geschlagen.
Solidarität Charlottenburg . Die Generalversammlung findet für Motorand Radfahrer nicht am Mittwoch, dent 8. Januar, sondern heitte, Donners fag, 30 Uhr, bei Reimer, statt. Freier Körperkulturtreis Strensberg. Seute ist kein heimabend.
DAS HAUS DAS JEDEN ANZIEHT