Rindestötung aus Mitleid.
Beil sich niemand um das Kleine fümmerte.
Mit einer schmeren Schußmunde in der Herzgegend murde am Sonnabend, dem 14. Dezember, gegen 11 Uhr der 27 Jahre afte Arbeiter Robert Palmert aus Rangsdorf im Wartesaal dritter Klasse des Potsdamer Bahnhofes bemußtlos aufgefunden. Balmert gab an, daß er von Räubern angeschossen worden sei. Am folgenden Sonntag fand man aber in Rangsdorf auf dem Friedhof die Leiche des drei Jahre alten Baul Palmert, des Sohnes des Ar beiters. Das Kind war erschossen.
Der Bater ist inzwischen im Elisabeth- Krantenhaus so weit her gestellt, daß er non der Kriminalpolizei vernommen werden konnte. Er blieb zunächst bei seiner Darstellung von dem räuberischen Ueberfall. Gestern aber legte er ein umfassendes Geständnis ab und schilderte, mie er zu der Tat gekommen war. Der leine Baul mar sein uneheliches Kind, das er mit seiner Braut hatte. Er hatte jetzt die Absicht, das Mädchen zu heiraten und sparte soviel er fonnte. Inzwischen hatte aber die Braut ein zweites Kind von einem anderen Manne bekommen. Zu allem Unglid wurde Balmert von einem Unfall heimgesucht, der ihn in der Erwerbstätigkeit zunächst hinderte. Jezt faßte er den Entschluß, aus dem Leben zu scheiden. Den kleinen Paul mollte er mitnehmen, meil er sah, daß sich niemand recht um das Kind fümmerte, unb es trog des Geldes, das er dazu hergab, schlecht ernährt wurde. Am Sonnabend holte er es angeblich zu einem Spaziergang von feiner Braut ab und erschoß es dann, als es por Schwäche auf feinem Arm eingeschlafen mar. Er selbst fand nicht gleich den Mut, sich auch zu töten. Er irrte erst eine Weile umher und brachte sich dann die Schußverlegung bei, die aber nicht tödlich wirkte. Balmert befindet sich vorläufig noch im Staatsfrankenhaus.
Ende der gewerblichen Stellenvermittlung. Das Gesetz über die gewerbsmäßige Stellenbermittlung ist ab. gelaufen und der staatliche, öffentliche, gemeinnützige Arbeitsnach meis für alle Berufstategorien beherrscht das Feld. Die gesetzlich festgelegte Existenz der Gesindevermieter reicht bis auf das Jahr 1845 zurüd; bamals galt als Borausfegung der Gewerbeausübung obrigkeitliche Anstellung oder Konzeffion, und den Polizeibehörden war das Recht zur Festsetzung der Tagen vorbehalten; späterhin wurde die Bedürfnisfrage von der Konzeffionserteilung abhängig gemacht, Bermittlergebühren wurden behördlich festgesezt und es entstanden weitere Schußmaßnahmen für die Stellungfuchenden. Als dann nach Jahren mühevolliter sozialer Arbeit die städti jchen unentgeltlichen Arbeitsnachweise geschaffen wurden, war es dem Arbeitsuchenden möglich, fostenlos in den Besitz einer Stellung zu gefangen. Im Oftober 1928 wurden die städtischen Arbeitsnach weife pom Reich übernommen und jetzt, nach Ablauf der privaten, gewerbsmäßigen Vermittlertätigkeit, wird die gesamte Stellen vermittlung unentgeltlich ausgeübt werden.
Daß die privaten Vermittler gegen die Aufhebung ihrer Existenz Sturm laufen, ist selbstverständlich; schließlich sind aber die betreffenden Paragraphen(§§ 48 und 35 des Arbeitsnachweisgeleges vom 22. Juli 1922 und 16. Juli 1927) den Gewerbsmäßigen längst bekannt, so daß sie genügend Zeit hatten, sich eine einwandfreiere Ermerbs tätigkeit zu fuchen.
Das gesamte Stellenvermittlungswesen unter die Bermaltung des Reichs zu bringen, mit zweifelhaften paritätischen" Arbeits nachweisen und den Innungsarbeitsnachweisen aufzuräumen, wird bestimmt tein leichtes Stüd Arbeit sein und noch auf allerhand Shwierigkeiten ftoßen. Die öffentliche Arbeitsvermittlung muß sich dennoch durchsetzen. Sie wird objektiv gehandhabt und fann den besonderen Anforderungen der einzelnen Berufe durchaus gerecht werden.
Der öffentliche Arbeitsnachweis ist bestrebt, den rechten Mann an den rechten Platz zu bringen. Die gewerbsmäßige Stellenvermittlung hatte nur noch einige Bedeutung für die Hausfrauen und die Hausangestellten, zum Teil auch für die Landarbeiter. Leider fehlt es bei den Hausange. ſtellten noch an ber notwendigen gemertschaftlichen Organisation. Das zeigen deutlich die Klagen vor dem Arbeitsgericht, wobei Verhältnisse aufgededt merden, die mitunter noch an die Zeiten der Leibeigenschaft erinnern. Der Zentralverband der Hausangestellten ist mit Erfolg bemüht, hierin gründlichen Bandel zu schaffen. Der gewerbsmäßigen Stellenvermittlung aber wird, ihre Nutznießer ausgenommen, niemand eine Träne nachweinen. Die C. K. Galgenfrist, die thr noch gefeßt war, ist abgelaufen.
Bon Dr. Paul F. Schmidt.
In einem früheren Auffah( Borm." Jr. 605) wurden die jo| tionalen Schaffens: die Steinbergiche Hutfabrif in Rudenwaffe von zialen, ethischen und technischen Bedingungen erörtert, die zur Ent 1921, der Erstlingsbau des neuen Stils in Deutschland , eine in der stehung der modernen Baukunft, des sogenannten Funktionalismus, großen Linie mie in allen Ginzelheiten glänzend gelöste Aufgabe, geführt haben. Dieser stärkste, nämlich architektonische Ausdrud der Arbeit selber das passende Gehäuse zu errichten, ein hygienisch. einer neuen Gesinnung und Borbote aufrichtigerer Menschheit hat fabritmäßig, architektonisch ppllfommen gelungenes Wert. Seitdem sich endgültig durchgesetzt; es gibt, wenigstens in Deutschland und ist Mendelsohn vor allem auf dem Gebiet des Kaufhauses zum Holland, aber auch in anderen Ländern Mittel- und Nordeuropas , Meister der Zweckarchitektur geworden, von Bau zu Bau reifer teine prinzipiellen Widerstände mehr gegen das Bauen aus dem geworden. Geiste des Raumes. In Deutschland vor allem, das uns hier angeht, werden tatsächlich alle wichtigen Aufgaben, die fünstlerisch ernst zu nehmen sind, funktional gebaut, und es will etwas bedeuten, daß fich angesehene Architekten der Borkriegsgeneration zu der neuen Anschauung bekannt haben: Boelzig und Behrens( in Häusern der Stuttgarter Weißenhoffiedlung), Bruno Baul ( Rathreiner- Hochhaus, Berlin ), Schumacher( Wohnhotel in Köln ), Straumer( Reichstanzlerplah. Berlin ), Mebes ( Wohnhausblöde in Reuföln).
Ban der anderen Seite aus ist daran zu erinnern, daß sin: eine Pioniere den Sinn der Neugestaltung schon vor dem Kriege poll erfaßt hatten. In diesen hervorragenden Baumeistern war das Gefühl des Umschungs von 1910 an fo mächtig geworden, daß sie die verschiedensten Aufgaben im heutigen Sinne angefaßt haben; teils formal, wie Josef Hoffmann in Wien ( z. B. in dem ausgezeichneten Sanatorium Burfersdorf 1910), Boelzig( in einem Bohnblod in Breslau 1910; der Laubaner Fabril 1911; am vollkommensten im Wasserturm Bojen 1913), 5. Tessenom ( Dalcroze- Schule in Hellerau - Dresden ) und Adolf Loos ( Michaelerhaus in Wien 1912); teils tonftruftin, bisweilen wohl Don den Betonarchitetten Frankreichs angeregt, wie Mag Berg ( Breslauer Jahrhunderthalle 1913, dem größten Rundbau Deutic Ausstellungspavillon für den Stahlwertsverband 1913, in Eisen und lands, in reiner Betontonstruktion), Bruno Taut ( Leipziger Blas, allerdings noch mit vertitaler, beinahe flaffischer Tenbenz) und Gropius in Verbindung mit Adolf Meyer ( Fagus Berte in Alfeld , 1918 begonnen: der erste vollkommene Eisen- Blas Bau neuen Stils in Deutschland , und die Kölner Bertbundbauten
1914).
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Für diese so wohl begonnenen und vielverheißenden Anjäße bedeutete der Krieg das raditale Ende. 1919 mußte von vorn an gefangen werben. Deutschland war von der Welt abgeschnitten die inzwischen erheblich weiter gefonmmen war und lag in einem schweren Fieberzustand, der sich architektonisch auch sofort in einer alles Maß übersteigenden Phantastit äußerte; Stunft mar hier, mie immer, deutlichstes Abbild des geistigen Zustandes im ganzen Boll. Gerade bei den heute führenden Architekten begegnen wir in jenen Jahren den merkwürdigsten Unternehmungen. Da fie nichts zu bauen befamen( es war ja tein Geld da), verfielen sie auf uto pistische Träumereien; Bruno Taut auf eine extreme Glas architektur, die fich bis zum Umbau von Gebirgen steigerte, Brüder 2udhardt, Mendelsohn und andere auf die verwegenſten Luftgebilde, halb zmedbefreites Bauen an sich, halb Riesenstulphur, aus Beton zu fneten; alles auf dem geduldigen Bapier. Diese Frei übungen hatten nichts mit der Wirklichkeit zu tun und haben auch auf das praktische Birten ihrer Schöpfer feinen Einfluß geübt.
Charakteristisch für die rasche Wandlung zu den strengen Forde rungen der Baukunft und zur funktionellen Ehrlichkeit sind dann die Entmidlungsstufen dieser Führer, die binnen menigen Jahren an praffischen Aufgaben zur Höhe und Reife ihrer Schaffenstraft führen. Die Inflationsjahre beziehen den Umschmung in fich. Iaut wurde zum Stadtbaurat von der sozialistischen Verwaltung Magdeburg berufen, machte zuerst durch seine wilden Farben experimente an allerlei Bauten von sich reden, fand sich aber sehr bald vor ernſten Aufgaben der Wohnungsfürsorge zu seinem eigent lichen Gebiet durch: dem Bau von Massenquartieren für das arbeitende Bolt, in Berlin fortgefeßt zu riefiger Ausdehnung seiner Tätigkeit( er hat seit 1924 hier die ausgedehntefte Tätigkeit für Miethausblöcke und Siedlungen entfaltet). W. und . Ludhardt bauten noch 1921 ein Landhaus in expreffionisti. schen" Kristallformen, im nächsten Jahr war bereits ihr funktionaliftisches Gefühl in einer Zwölfhausgruppe in Dahlem bis zu reft Lofer Sachlichkeit gediehen, seither haben sie sich zu den typischsten Bertretern des Wohn- und Geschäftshausbaus mit eleganter Hori: Höhepunkt ihr großartiger Entwurf 8ontalgliederung entwidelt: für den Alexanderplat- Umbau in Berlin . Bollends ist Erich Mendelsohn rasch und tonsequent zu einem eigenen, fairm pon außen her beeinflußten Stil gelangt. Noch der Einstein- Turm ", das Astrophysikalische Institut bei Botsdam von 1920, ist das große der
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Unsere Bautätigkeit, soweit sie als stilbildend in Betracht kommt, verteilt sich gleichmäßig auf den Arbeits- und den Wohnbau. Man tann von beiden Arten eine überraschende Fülle gelungener Werke nennen. Betrachten wir zunächst die Fabritbauten. Hier war Behrens( AEG. in Berlin ). Der Funktionalismus hat bisher hier vor dem Kriege am stärksten vorgearbeitet, vor allem von Beter nicht viele Gelegenheiten gefunden; selbst Mendelsohn hat außer Ludenmalde mir die Textilwerte in Büstegiersdorf umgebaut und einen höchst großartigen Entwurf für Tertilwerke in Leningrad geliefert, dessen Ausführung nicht sicher scheint. Ein fleiner Bau, die Keramische Fabrik in Bandsbet, von Karl Schneider , ist eins der wenigen ausgeführten Mustermerte; sonst haben Alfred Fischer ( in einigen Zechenbauten des Ruhrgebiets) und der jüngst gestorbene Adolf Meyer ( in den Städti ichen Gas- und Elektrizitätswerten Frankfurts ) Meisterstücke rein technisch orientierter Fabrikanlagen gegeben, deren ästhetische Be deutung in ihrer industriellen Zweddienlichkeit liegt.
Großstädtische Geschäftsbauten find in sehr viel größere 3ahl entstanden, Berlin ging voran mit finngemäßen Umbauten non Fassaden( durch Brüder Suchardt: Haupttyp bas Telichomhaus am Boisdamer Play; Entwürfe für den Meranderplag und den Jostyturm) und die bahnbrechenden Umbauten von Typus des horizontal betonten Glasfenster- Hauses in vielen NeuMoffe und Herpich durch E. Mendelsohn. Dieser hat dann den bauten bis zur letzten Konsequenz durchführen können, vor allem in Kaufhäusern von Nürnberg , Duisburg , Stuttgart und Breslau ( Petersdorf, die glänzendste und kühnfte Lösung). Die in ihrer Folgerichtigkeit der Beton- Glas- Konstruktion am weiteften vorge schrittenen Entwürfe von Mies van der Rohe sind leider immer noch Modelle geblieben. In seinem Geiste hat Oswald einen schlanken Turmbau von 15 Stockwerfen für das Tagblatt in Stuttgart ausgezeichnet durchgeführt; schmerfälliger und nicht tompromißlos find Bartnings Elettro- Thermit- Gebäude in Tempel hof und das elegante Kathreiner- Hochhaus von Bruno Paul in der Potsdamer Straße ; vorzüglich gegliedert der riesige Bureaublod 2lfred Fischers in Gelsenkirchen .
Auf dem Gebiet öffentlicher Bauten find an vielen Orten Standardleistungen zu erwähnen; besonders harmonisch und großzügig, meil hier wirklich für soziale Bedürfnisse in follettivem Geiste geschaffen wurde. Das bahnbrechende Wert ist das Dessauer Bauhaus von Gropius, ein Beispiel modernster Betonfonstruftion und ausschweifender Verwendung von Glaswänden; das tübuste und erhabenste: der Entwurf Le Corbusiers für den Bölterbundspalast in Genf . Man muß dieses großartige Projeft auch in diesem Zusammenhang ermähnen, obwohl es von einem Franzosen stammt, meil es die Idee der neuen Kunst an einem ganz großen Auftrag vorbildlich und mit leuchtender Ueberzeugungstraft vorträgt und eben darum von den Banaulen des Bölerbundes nicht zur Ausführung bestimmt worden ist. Bon ästhetischem Geiste radikaler Aufrichtigkeit ist die gewaltige Markthalle für Frankfurt am Main von M. Elsässer und die Bundesschule des ADGB. bei Bernau von Hannes Meyer in Konstruktion und Bauerscheinung beseelt und, auf einem anderen, dem Lurus näheren Gebiet die blendende Leistung des Universum- Fümtheaters( Stur fürstendamum, Berlin ) von Mendelsohn, die vor allem durch ihre Beleuchtungskunst verführt. Nicht ohne Einschlag traditioneller Gemütsmerte die an sich vortrefflichen Bauten Bartnings ( Musikheim Frankfurt a. d. D., Kinderklinik in Lichterfelde ), Mar Tauts Buchdruder- Gemertschaftshaus in Berlin , mit Stulpturen Don Belling, und 2 bels Kölner Ausstellungsbauten von 1928, ein bemerkenswertes Muster reizvoller Kompromißwirkungen. Sehr für sich steht der vornehme Flügelbau für die Reichswehr in Bres lau pon Salpisberg und die Bauten auf dem medlenburgischen Gut Gartau von H. Häring, einem unserer stärksten und viel zu menig beschäftigten Architekten, dessen Pläne für das Reichs tagsforum in Berlin grundlegende Bedeutung befizen.
Der moderne Rirchenbau steht noch völlig auf dem Stand punft des Experiments; außer Bartnings radikalen Versuchen ist als gelungene Leistung mur Karl Mosers Antoniuskirche zu Bekenntnis zur Moderne hat der Franzose Perret in der BetonGlas- Kirche zu Raincy abgelegt.
Koalitions und Sozialpolitik.iplet be? Phantaſtiſchen, aus dem Nichts schöpfenden Ausdrucks. nennen, die auf Schweizer Gebiet in Bajet steht. Das ſtrengſte
idee, mie aus bildsamem Ton plastisch geformt, reiner Betonbau. Der erste fachliche Auftrag sah ihn bereits auf der Höhe seines funt.
" Phantome des Glücks."
Mozartsaal.
Das Thema ist nicht neu und die einzelnen Szenen werden zu lang ausgespielt. Außerdem geben sie nicht immer Wesentliches. Der Regisseur Reinhold Schünzel verliebt sich in gut gesehenen Einzelheiten, die den Ablauf der Handlung oft hemmen. Buviei Revue, vielleicht, weil der Film als Tonfilm deflariert wird und sich gerade diese Dinge für eine musitalische Untermalung gut eignen. Trogdem entsteht ein kultiviertes Wert, das sogar eine seelische Ausdeutung der Borgänge versucht, und dies ist das Berdienst des russischen Schauspielers Michael Tschechoff.
Grundsätze und Forderungen der Sozialdemokratie. Das Januarheft der Gesellschaft" beginnt mit einer Situations analyse von Deder, der die legten Wochen politischen Lebens in der For mel oalitionsträmpfe zusammenfaßt. Decker zeigt darin die Möglichkeiten und Grenzen jeder Roolitionspolitik für die Sozialdemokratie. Drei große grundfäßliche Auffäße aus verschiedenen Sphären des fozialen Lebens stoßen von tontreten Einzelfragen 3u grundsäglichen sozialistischen Forderungen und Erwägungen vor. Hermberg veröffentlicht seinen Bortrag, den er auf der Heidel berger Volkshochschullehrertagung im vergangenen Jahre gehalten hatte und der großes Aufsehen erregte, über die Möglichkeit pro letarischer Bildungsarbeit. Es wäre erfreulich, wenn sich an diese grundsätzliche Ausführung emne lebhafte Diskussion an schlösse. Ferner behandelt Croner die Grundzüge einer Theorie proletarischer Sozialpolitit. Nachdem er kurz die Funktionen der Sozialpolitik behandelt und in einem praktischen Erturs über die Sozialversicherung schreibt, gelangt er in einem dritten Teil Er gestaltet einen Menschen, der sich für eine Frau ruiniert, über Funktionserweiterung der Sozialpolitik und den Gegenstoß einen abseitigen, schüchternen Mann in guter, wirtschaftlicher Posi des Unternehmertums zu einer scharf herausgearbeiteten Beschrei- tion, einen Phantasten, der die geliebte Frau mit rauschendem bung der gegenwärtigen Situation. Der dritte grundsäßliche und Lurus umgeben will. Aber jalbyt der Direttor einer renommierten praktische Artikel wird von dem italienischen Genossen Trenes Versicherungsgesellschaft ist tein Magnat. Unterschlagung ist die geliefert, der das herrschende politische System in Italien zu einer Folge einer schweifenden Phantasie, Gefängnis und Deportation Besinnung über Funktion und Sinn der Gewaltenteilung bilden das Nachspiei, und der Ausflang deutet auf ein bescheiden für die Sozialdemokratie benutzt. Ein finanzpolitischer Auffah von gewordenes Glück hin. Tschechoff verlebendigt diesen Mann jenseits Bruno Asch über Finanzausgleich und Gemeinden nimmt entjeder Schablone. Er fügt Mosait an Mofait, aber er fast alle febieden Stellung gegen die vorgeschlagene Kopfiteuer im Rahmen Details zu einer Einheit zusammen. Er durchbringt trog fiebeder Finanzreform. Zur geistesgeschichtlichen und geisteswissenschaft Doller, naturalistischer Zeichnung den Menschen von innen hetaus. lichen Situation des Sozialismus find zwei Beiträge einer aus Die Regie sucht das Stimmungsmäßige einer Szene, sucht um der alten, einer aus der jungen Generation im Januarheft en die Darsteller Atmosphäre zu schaffen. Bor allem aber versteht es halten. Genoffe Stautsty hat in unermüdlicher Teilnahme an der Schünzel , die fynchronisierten Chansons an die richtige Stelle zu Arbeit der Gesellschaft" einen Nachruf für Eugen Dieggen beilegen. Sie erwachsen aus der Handlung und finb nie Selbstzwed. gesteuert, und Marcufe bespricht im Rahmen eines großen Auf Karin BeII verfügt neben threr blonden Süße über genug 3ürüd. jages das Buch des Genoffen Siegfried Mard über bie Dialettit in baltung unb Talent, um sich gegen Tschechoff zu behaupten, F. Sch. der modernen Philosophie. Er benugt diesen Anlaß zu einer grund fäglichen Befinnung über die Dialettit im geiftigen System bes Sozialismus. Unter den Mitarbeitern an den Bücherbesprechungen feien genannt Braunthal, Colm, Lüttens, Birnbaum, Rinner, Kehr, Kirchheimer, Mendelsohn, Wendel..
Das Drama in Rußland und merite lautet das Theuta eines Bore
trages, ben Julius Bab Sonntag. 8 Uhr, auf Einladung der Bolfsbühne im Rathause hält. Dem Bortrag folgen am 12., 19. unb 26. Januar weitere Ausführungen über Das Drama in der Gegenwart.
Freundlicher kleiner Opernabend. Linden- Oper.
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3mei heitere Einmatter in der Lindenoper, für den Silvesterabend gestellt und zusammengestellt:„ Bersiegelt" und" Die schöne Galathée ". Auch die erste Wiederholung findet und entläßt das Haus in freundlichter Stimmung. Irgendwelche Probleme" gibt so wenig wie Franz v. Suppés Operettchen Leo Blechs Lustspieloper dem heutigen Hörer zu lösen. Suppe, einer schon historischen Epoche an gehörend, und für seine Berson als Begründer der österreichischen Operette ein wenig zur historischen Figur geworden, hat es zur Stunde gewiß leichter zu bestehen. Seine„ Galathea", Urbild der Gattung, deren fläglichsten Berfall wir erleben, profitiert vom Bergleich mit dem, was sich heute Operette nennt. Eine liebenswürdige, angenehme, fünstlerisch saubere Sache war das damals. Bersiegelt" besteht die gefährlichere Probe: nach zwanzig Jahren nicht veraltet" zu fein. Musterbeispiel des musikalischen Komödienstils und Konversationstons, der in den Meistersingern vorgebildet war. Die Poesie der Librettisten freilich, von ihrem Humor nicht erst zu reden, Grundstimmung munterer Kleinbürgerlichteit ist nicht jedermanns Sache. Aber die Partitur, reich an reizvollem Detail, fo fparfam an Mitteln wie im Ausdrud, schein: non derselben, zugleich unfehlbar ficheren und wunderbar leichten Hand geschrieben, die den Operntapellmeister Blech auszeichnet. In deffen Zeichen steht der gange benb; und im Zeichen der Berliner Operngemeinschaft, Hauptdarsteller aus allen brei Haufen ( nur für intimes Opernspiel hat Berlin teins): in Bersiegelt" Botte Shine, non ber neuerbings in Notizen und Blabaten ein bigen viel hergemacht mird, fleine Stimme, zierliche Erscheinung: und Herbert Sannien, immer vornehm in der gefanglichen Haltung, diesmal überraschend in der freundlichen Luftspielfigur,' die er auf die Bühne stellt. As Galathea Margret 3ahl, die so hübsch fingt wie sie aussieht; neben ihr Else Ruziczta und Marcei Wittrisch; und vor allem Waldemar Hente, K. P