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Ä Million Mark vertan! �Soviel kostet das Znflationsbegehren der Stadt Berlin . Die Stadl Berlin , die dank der Politik des Herrn Schacht im Augenblick nicht weiß, wie sie die dringenden Geldsorderungen b«. frled.gen soll, ist gezwungen, eine viertelmilllon Mark süc das durchgefallene Zuflalionsbegehreu zu bezahlen. Der Betrag mußte sofort flüslig gemacht werden, weil nach ß 42 de» Reichewahlgesehes und§ 44 des G-fetzev über den Volkeeotfcheid die Kommunen vier fünftel der enlstaadene« Kosten selbst tragen müssen. Um das InflationTbegchren des Herrn Hugenberg brauchte sich nach dem glänzenden Reinfall, den es erlitten hatte, kein Mensch mehr zu kümmern, wenn wir es nicht bezahlen müßten! Wäre das Volks begehren gescheitert, so hätten die Hugenberger die Kosten aus chrer Tasche bezahlen dürfen. So aber muh nach dem Gesetz die Allgemeinheit die Kosten der Durchführung aufbringen. Die Stadt Berlin muß daher in einer Zeit höchster finon- zieller Not ZöOllOO M. völlig nutzlos hinauswerfen, weil Herr hugenberg einmal den Ehrgeiz hott«, das deutsche Volk aus seine Art zubefreien*. Oie Abhörstation tm Postgebäude. Eine Bitte an den Llnt-rsuchnngsrichter in Warschau Warschau , 11. Januar. Die Abhörung eines Telephongcfprächs zwischen Staatspräsident und Ministerpräsident ist noch immer nicht aufgeklärt worden. Der Untersuchungsrichter, der diese Angelegenheit aufzuhellen bemüht ist, hat schon zahlreiche Personen verhört. Robotnik* gibt dem Untersuchungsrichter den Rat, um die angeblich unauffindbare Abhörstation zu entdecken: Er möge sich in das Haupttelephongebäude in der Zielnastraß« SS be­geben. aber nicht durch den Haupteingang zumaal. wo di« Fern­verbindungen hergestellt werden, sondern gleich links über ein« Nebentreppe. Dann werde er leicht in ein besonderes Zimmer ge­langen, das unter dem großen Saal für die Ferngespräche gelegen sei. In diesem Zimmer befinde sich di« Abhörstation, di« während der Amtstätigkeit des gegenwärtigen Postministers eingerichtet worden ist. Oie Waffenfunde bei den Kommunisten. Auch Frauen waren bewaffnet. Me wir heule früh bereits berichteten, wurden gestern bei einer kommunistischen Demonstration aus dem Helm- holhplah die Teilnehmer nach Waffen durchsucht. Die Aktion der politischen Polizei zeitigte dann auch ein über- raschendes Ergebnis. Eine ganze Serie von Wordwafs a konnte beschlagnahmt werden. Sogar be! einigen Frauen worden geladene Waffen gesunder». Vom Polize Präsidium wird hierzu noch folgendes niitg:tci't: Bei der gestrigen kommunistischen Demonstration auf dem hel.n- holtzplatz wurden LSl> Personen, darunter 34 Frauen, festgenommen. Die Männer wurden an Ort und Stelle nach Wassel, durchsucht. Die Frauen wurden zum nächsten Polizeirevier gebracht und dort von weiblichen Beamten einer Durchsuchung unterzogen, da die Der. mutung bestand, daß die Männer den Frauen Waffen zugesteckt hatten. Dies« Vermutung bestängt« s i ch dann auch vollständig. Sämtliche Festgenommenen wurden zum Polizeipräsidium gebrach!. Bei den polizeilichen Maßnahmen auf dem helmholtzplatz wurde«in Schutzpolizeibeamter durch Wurf mit einem harten Gegenstand ve» letzt, worauf die Polizei einige Schreckschüsie abfeuert«. Klassenkampf mit Eiern. Oie neuest« kommunistische Erfindung Leipzig . 11. Januar.(Eigenbericht.) In der Freitagsitzung der Leipziger Stadtverordnetenversalmn- lung kam es zu kommunistischen Tumultszenen. Als dem kommunistischen Stadtverordneten Hermann vom Vorsitzenden das Wort entzogen wurde, entstand auf der Tribüne Krawall. Dort postiert« Kommunist«» warfen plötzlich faul« Eier in den Saal, dazu machten die kommunistischen Abgeordneten«in Pult- deckel-Konzert, so daß die Sitzung unterbrochen werden mußt«. Die Eierwevser aus der Tribüne wurden festgenommen. Aus der Straße hatte die KPD. «ine Erwerbslosendemonstration organisiert, die zum Rochaus ziehen sollte. Die Polizei löste diesen Zug aber auf. Es sammelten sich nun in der Näh« des Rathauses verschiedene Trupps, die dt« Polizei wiederholt angristen, Stein«, Eisenstücke und Eisenschrauben dienten- dabei als Wurfgeschosse. Dabei wurden eine große Fensterscheibe«ine» Warenhauses und mehrer« Straßenlaternen zertrümmert. Die Zusammenstöße dauerten bis m di« späte Nacht. Es wurden eine Anzahl Personen verletzt und einige Derhaitungen vorgenoi�men.- Oeuischland und China . Regierungserklärung über veutÄe Hilfe für Tschiangkaifchek Das Schanghaier BlattEvening New»* veröffentlicht einen Ausruf des Führers der extremen Linken der Kuomintang, Wang- tschingwei, überschrieben:Warnung an Deutschland *, in dem be- hauptet wird, die deutsche Regierung habe die deutschen Ossi- ziere, die sich augenblicklich als Ratgeber Tschiangkaischeks in China befinden, diesem zur Verwendung empfohlen. Deutschland wird serner beschuldigt, große Mengen Waffen und Munition und anderes Kriegsmaterial nach China geschickt und dadurch den Der- sailler Bertrag verletzt zu haben. Don Berliner amtlicher Stell« wind hierzu erklärt: 1. Es sei n i ch t w a h r, daß!n« deutsch « Regierung die sich bei Tschiangkaifchek aufhaltenden deutschen Offizier« ausgesucht od«r auch nur zur Verwendung empfohlen habe. Deutschland Hab« in keiner Weise einen Einfluß auf dei Auswahl der Offiziere gehabt. Die Freunde Tschiangtalscheks hätten sich in Deutschland diese Herren ausgewählt und Tschionglaischek empfohlen. 2. Die deutsche Regierung mißbillige grundsätzlich jeg. lich« Teilnahme von deutschen Reichsangehörigen an inneren Kämpfen eines anderen Lande». 3. Di« Deutschen , die sich entgegen der Stellungnahme der Reichs- regierung in ein jremdes Land und dort in Gefahr begeben, han- Velten auf eigene Verantwortung. 4. Es sei nicht wahr, daß die deutsch « Regierung mit der Verschiffung von Kriegsmaterial nach China irgendwie zusammen- hänge. Seit der Aufhebung des Aussuhrverb at» nach China Hab« Deutschland keine handhabe, deutschen Schffseu zu verbieten, Kriegsmaterial nach China zu bringen. Da» auf deutschen Schiffen nach China gebrachte Kriegsmaterial stamm« nicht aus Deutschland ,! 'ondern aus anderen Ländern, die ein Interesse daran hätten. "s>e Kriegslieserungen Deutschland in die Schuhe zu schieben.

Oer Tunnel unter dem Friedhof. Wozu dienten die unterirdischen Gänge der Gebrüder Gaß?

Die Aufdeckung de» unterirdischen Gangs iu der Eauer- straße zu Charloltenburg und die neue Verhaftung der Gebrüder Sah, der verdächtigen vom Trcszrraub in der Sleiststraße, hat zu den seltsamsten Kombinationen Anlaß gegeben. Während der nächtlichen Jagd über den Fried» h o f sind Franz und Erich von drei Beamten einwandfrei er- kannt wölben. Einer der Kriminalbeamten, der die Straß« ab- patrouillierte und die Brüder vom vergangenen Jahre her kannte, sah sie bei ihrer Annäherung an den Friedhof ebenfalls. Sie trugen auf dein Friedhof nicht Jacketts und Hof«, sondern zusammen- Hängcad« sogenannte Trainingsanzüge oder eine Art Man- teurkittel. Die Beinlinge waren zugebunden. Ob sie diese Schutz- kleidung über ihre Anzüge gestreift hatten, konnte natürlich nicht festgestellt weiden. Es konnten nicht Masten von Kriminalbeamten ausgeboten werden, da«ine große Schar ohne Zweisel die. Ankam- menden verscheucht hätte. Weiter waren die Beobachter dadurch im Nachteil, daß sie seit 6 Uhr abends auf dem Posten waren und sich nicht viel bewegen durften, um keinen Verdacht zu erregen. Die Wache, die sich bis in di« Naaststunden hineinzog, hatte auch unter der Nachtkülie zu leiden, die bei dem andauernden Stillsitzen uiid-stehen die Glieder allmählich steif mochte. Als die Brüder zunächst entkommen waren, fuhren die Beamten mit einem Auto schnell nach der Birkenstraße. Beim Eintreffen der Brüder dort war etwa eine halbe bis eine dreiviertel Stunde verganzen. Nach dem Umkleiden in dem noch unbekannten Quartier haben sie wahrscheinlich auch«in« Taxe genommen und sind bis in die Nähe ihrer Wohnung gefahren. Dos letzte Stück des Weges haben sie' zu Fuß zurückgelegt. Es wäre wünschenswert, wenn sich der E h a u f f e u r, der in der Gegend der Cauer. ober Berlin«» Straße angerufen worden sein muß. melden würde. Er. muß sein« Fahr- gast«, einen großgewachsenen schwarzhaarigen jungen Mann und

einen kleineren blonden bis in die Gegend von Alt-Moabit gebracht l>aben. Beide hatten bräunliche Mäntel und bräunliche Anzüge an und waren, wie schon gesagt, ohne Kopfbedeckungen. Die Brüder Saß besaßen ein D.-K.-W.-M o t o r r a d mit der Nummer l. A. 36 984, das bis vor drei Tagen in einer Garage in der Lüneburger Straße gestanden hat. Seitdem ist es von dort ver- schwunden und noch nicht wieder aufzufinden gewesen. Mit dieser Maschine haben sie schon früher und auch jetzt vor der Stollenarbeit Fahrten in die Umgebung Berlins gemacht. In der kesselhöhle wurden etwa 50 Quadratmeker Bretter vorgefunden. Sie sind etwa% bis 1 Zoll stark und etwa 1520 Zentimeter breit. Di« Bretter sind schon durch ein« Moschine gegangen, denn sie sind an den Kanten abgestoßen. Sie sollten zum Versteifen der Wände benutzt werden, der Fußboden war schon belegt. Wo hcüen die Gebrüder Satz diese Bretter getauft und wer hat beobacktet, wie sie auf den Friedhof gebracht wurden? Durch diese neue Grabung, die ebenso wie seinerzeit b«i der D i» c o nt o- Ges e l l scha st geschickte Arbeit ersor- d e r t e, haben die Brüder bewiesen, daß sie für derartige Minier- arbeit geeignet sind Der Bau des Stollens und des Kellels der. wie schon gesagt, wahrscheinlich zum Unterbringen von B:ute dienen sollt«, ist nach dem Gesetz nur«Ine straflose Vorbereitung zu einer strafbaren Handlung. Di« Brüder werden deshalb vor- mmsichtlich im Laufe des hsutigen Tages vou der Polizei wieder entlaslen werden. Der Tunnel wird heute freigelegt werden, um ihn in allen Einzelhelten durchforschen zu können. Wer irgendwie zur Aufklärung der Vorgänge oder der obengestellten Fragen bei- tragen kann, wird ersucht, sich bei Kriminalk�nimistar Zapfe bei der Dienststelle L. 6 im Polizeipräsidium zu melden.

Ltralzsssdrückt auf die Knöpfe". phantastische Gchmugglergeschäste nach Ruß and und LlG A.

Im Raiffeisen-Zlusschuß des Landtags wurde di« Vernehmung Uralzeffs in Sachen des ominösen Schmucklästleins fortgesetzt. Alle Versuche, diese Sache auch durch die Vernehmung uniergeordneter Angestellter der Rarffeisenbonk als Zeugen zu klären, schlagen jedoch seht. Die Direktoren Schwarz und Dr. Lang« bestätigen die Behaup- tung Uralzeffs, daß bei der Hereinnahme als Psand das Schmuck­kästlein außer Schmuck auch lose Steine entholten habe. Als jedoch im Oktober 1925 das Depot revidiert wurde, fanden sich nur die ge- faßten Schmuckstücke von verhältnismäßig geringem Wert vor, während dt« lose« Steine feh'ten. die nach Uralzeffs Behauptung besonders kostbar sein sollten. Wer sich an dem Depot in der Zwilchenzeit zu schassen gemacht hat, kann trotz stundenlangen Verhörs nicht aufgeklärt werden. Nunmehr geht der Ausschuß zu dem russischen Geschäft Uralzeffs über. Zeuge Uralzeff:Ehe ich aus die Einzelheiten eingehe, muß ich den Herren erst erklären, wie ein russisches Geschäft zustande kommt. Wenn man in Rußland Geschäfte machen will, dann muß man(mit entsprechender Handbewegung) auf die Knöpfe drücken.(Große Heiterkeit.) Ich will ganz offen sagen: Man muh mit Bestechung arbeiten, sonst kann leine Firma ein Geschäfte zustande bringen.* Be- richter statter Abg. Kuttner:ihat die Raiffeisenbant ge­wußt, daß Sie mit Bestechung arbeiteten?* U r a lz e f s:0 ja, ich habe es den Herren ja oft genug gesagt.* Die Direktoren Dr. L a n g« und Schwarz bestätigen dies. Bericht­erstatter: ,�aben Sie nicht besonders damit renommiert, daß Sie den Schwager Rytows kennen?* Uralzeff:Der Schwager Rykows ist ein gewisser Marschak. Der saß in der russi- schen Handclsde'cgation und war mir gut bekannt. Er ist aber ein sehr hochanständiger Mensch bis aus seine politische Gesinnung.* (Große Heiterkeit.) Uralzeff erklärt weiter:Wenn man mit den Russen ein Geschäft machen will, so muß man den bestechen, der den Auftrag erteilt, den, der die Ware abnimmt und noch ein paar ander«. So machen«s auch all« großen Firmen.* Bericht­erstatter:Es wird Ihnen nun vorgeworfen, daß Sie die Raiffeisenbank stets getröstet haben mit 5 Millionen Mark, die Sie von der russischen Handelsdelegation in Paris erhalten sollten. Sie haben auch Bescheinigungen darüber vorgewiesen. Diese sollen aber gefälscht gewesen sein.* Uralzeff:..Meine Geschäfte mit Rußiand waren illegal. Rußland hat bekanntlich ein Außen- Handelsmonopol. Meine Geschäfte wurden aber unter Umgehung diese» Außenhandelsmonopol» getätigt. Für die Handelsdelegation war di« Zahlung besonders delikat, weil der Charakter des Geschäfts nicht in den Büchern der Handelsdelegation erscheinen durfte. Als nun die Roisfeisenbank den Herrn Direktor Huguenin nach Pari, schickt« und dieser der Handelsdelegation schlankweg meine Zertifikate vorlegte, da mußte dt« HandÄsdelegation mich verleugnen und erklären, daß sse mit mir nichts zu tun hätte.* Der Berichterstatter verliest den B e- richt Huguenins über seine Pariser Reise. Au» ihm geht hervor, daß der Borsteher der russischen Handelsdelegation in Paris , L o m e n« w. kategorisch erklärte, weder von Uralzeff. noch von der Orion A.-G.. noch vou irgend welchen Geschäsleu mit beiden etwa» zu wissen. Was die angeblichen Schuldurkunden betrefse, so existiere von den beiden Unterzeichnern der«ine überhaupt nicht, das ander« sei die Unterschrist einer untergeordneten Sekretärin, die nicht» selbständig veranlassen könne. Uralzeff:Die russische Handelsdelegation hat mich absichtlich verleugnet, die Pariser politische Polizei hat mich cuff Beraniassung der russischen Handelsdelegation wochenlang verfolgt.* Abg. Schulz» Neukölln:Das glauben Si«?I* Uralzeff:Die Sowjetrussen Kekommen noch ganz aicher« Sachen fertig-*(Heiterkeit.) Be» richter statter:Ihr russisches Geschäft war nicht legal, Ihr amerikanisches Geschäft war auch nicht ganz legal?*--Uralzeff: Nein, e» war nicht legal. Es handelte sich um Spriteinfuhr nach USA. * Berichterstatter:So daß mit dem Geld der Raifseisenbaot hüben und drüben abenteuerliche Schmuggler- geschäste finanzier« wurdeot* U r a l z e s f: Da muß ich die Rafff-

eisenbant in Schutz nehmen Wie ich das Geld verweichen wollt«. habe ich ihr nicht gesagt.* Im weiteren Verhör Uralzeffs kommt es zwischen diesem und dem Abg. S ch u l z- Neukölln zu einigen Zusammenstößen, weil Uralzeff aus die Frage, warum er in Rußland zum Tode oer- urteilt worden sei, die Antwort verweigert. Ebenso oerweigert Uralzeff die Antwort auf die Frage, wer ihm die Reise Huguenins nach Paris verraten habe, nachdem er sich vorher dahin oerplcppcrt hat, daß er durch einen Angestelltender Ralffelsenbank davon erfahren habe. Der Ausschuß nimmt zu diesen Dingen in nichtöffentlicher Sitzung Stellung: Weiteroerhandlung am San». abend. Oer Kokainschleber aus Reval . Zu Beginn der heutigen Sitzung des Raffseffen-AucschuNes im Preußischen Landtag kommt es zu einem eigenartigen Zwischensoll. Der Abg. S ch u l z- Neukölln(Komm.) fragt Uralzeff aus Grund einer Zsitungsnotiz, ob er wirklich Uraizeff heiße und aus Iekaterinoslaw stamme. Nach der betreffenden Notiz soll Uralzeff ein aus R e v a l in Estland gebürtig« Apotheker nomens Mol- jawski und im Jahre 1925 wegen Kotainhandels von dem weißgardfftischen Generai Judenitsch aus Ncnwa ausge- wiesen sein. Uralzeff gerät in Verlegenheit und will sich über diesen Punkt nicht äußern. Dom Bericht- « r st a t t e r wird er darauf hingewiesen, daß«r auch die An- gaben über seine Person auf seinen Cid nehme Uralzeff verweist jetzt auf Angaben, die er bereits vor dem Unter- suchungsrlchter und dem StaatsomvaA über seine Person gemacht Hab«. In nichtöffentlicher Sitzung beschließt der Ausschuß, diese Akten heranzuziehen. Es kommt zu heftigen Zusammenstößen, als der Abg. Schulz» Neukölln den Zeugen absichtlich beleidigt, iedem er ihnSchieber*.lügnerischer Gauner*,Schwindler* usw. tituliert. Uralzeff reoanchert sich durch Rufe wie: ,/vie größten Gauner sind die Sowjetbehörden.* Dem Borsitzenden Leinert gelingt es dank seiner Energie und Ruhe beide Teil« in ihre Schranken zu verweisen und di« Ordnung in der Verhandlung wiederherzustellen, die danach weiter- geht. Der Abg. K a u f h o l d(Dnat) verliest einen Brief Ural - z e f f s aus dem Jahre 1927, in dem Uralzeff folgende Angaben macht: Ihm sei bekannt, daß der Abtellungsdiret or Rathte und der Bankier Fabian durch- Zusammenwirken der Raiffeisen-Bank das Ostwolle-Paket zu einem viel zu hohen Preis« angehängt hätten. Das habe ihm Fabian persönlich mitgeteilt. Als die Raiffeisen-Bank auf dem Paket sestsvß. habe sie ihn durch Freundlichkeiten zur Uebernohme des Paketes zu veranlassen gesucht, namentlich durch das Versprechen, in der Gewährung künftiger Kredite freigebig zu sei». Cr habe versucht, das Paket an ein Handelskonsortium loszuwerden. als b'es mißlungen sei. habe er selber das Obligo übernommen. Es habe aber zwischen ihm und der Raiffeisen-Bank immcr fest- gestanden, daß er nur Strohmann sein sollte. Hierüber sei ihm auch ein Schriftstück versprochen worden. Als er es jedoch verlangte, habe die Raiffeisen-Bank Ausflüchte gemacht-

OSerprasiöeni Schwander pensioniert. Kassel , 11. Januar. Oberprästdesl Dr. Schwander hat beim S aotsministelium sein Abschiedsgesuch eingereicht und um seine Entlassung aus dem Staatsdienst zum 1. April gebeten. Zugleich hat Dr. Schwander zur Wiederherstellung seiner Gesundheit einen längeren Urlaub angetreten. Der Minister bat nach vergeblichen Bemühungen. Dr. Schwander zu holten, das Slbschiedszesuch angenommen. Dr. Schwander steht tm 62. Lebensjahr und war über zehn Jahre an der Spitze der Derwoltung der Provinz Hessen-Nassau .