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(4. Fortsetzung.) Xom hätte gern mehr gehört. In seinem Hirn begann es zu arbeiten. Sollte«r nicht einmal wissen, gegen wen er zu kämpfen hatte? So machte es Herr Hurt mit allen. Nie wartete er die Ant- wort ab. Er sagte einfach, was er verlangte und gab Geld. Wurde es angenommen, so betrachtete er es als Zusage. Man war doch kein Tier, das einfach eingepackt und dann irgendwohin verfrachtet wird, ohne zu wissen, wozu und warum! Mindestens eine Woche vor dem Kampf mußte er doch davon eine Ahnung haben. Tom fühlte sich gar nicht sicher genug. Was dachte sich dieser Herr Hurt denn eigentlich? Aber das kurzeDu" des Mannes, de» er respektvoll Herr Hurt nannte, schuf einen großen Zwischenraum zwischen ihnpn. Hurt hatte eine merkwürdige Art, ihn bei unangebrachten Fragen erstaunt anzusehen, ohne eine Antwort zu geben. Er hielt Tom immer wieder im Zaum. Nachdem er schwerfällig darüber nachgedacht hatte, ließ er die Wut, die in ihm lodert«, an Marder aus. Erst schimpfte er mit ihm herum. Dann reichte er ihm ein paar Geldscheine.So, da, besorgen Sie mir, was ich Ihnen sage." Er ahmte den Tonfall Hurts nach. Marder steckt« die Beleidigungen ruhig ein. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig. Denn Hurt, von dessen Gnade er abhing, hatte ja an dembramsigen Lümmel" einen Narren gefressen. Während Marder fort war und einige Kleinigkeiten besorgte, schlief Tom sich aus. Das Mittagessen ließ er sich ans B'tt brin- gen, dann döste er vor sich hin. bis es drei Uhr war. Ihm siel dabei«in, daß er seinen Eltern noch gar nichts von seiner verändcr- ten Lebenslage geschrieben hatte. Na, die würden staunen, wenn er erst berühmt war. Er fühlte sich schon als große Nummer. Seine Kollegen wollten nicht mehr� mit ihm hart trainieren. Das war doch der beste Beweis, das es mit ihm vorwärts ging. Ein etwas banges Gefühl beschlich ihn, wenn er an seinen morgigen Kampf dachte. Wenn er wenigstens wüßte, gegen wen er antreten mußte! Bill Brown, der Neger. Toms Herz schlug Generalmarsch, als sie in Hamburg ein- fuhren. Hamburg , welches Matrosenherz bliebe gelassen bei diesem Namen? Aber er verriet seine Freude nicht Immer mußte man über der Situation stehen, wie es Hurt tat. Auf dem Wege ins Esplanade" sah er überall auf den Plakatsäulen groß und fett- gedruckt seinen Namen stehen. Er reckte sich heraus. Di« Jungens würden staunen. Sicher waren ein paar alte Kameraden aus seiner Seglerzeit hier. So,«in holländischer Neger war's also, Bill Brown. Der zweit« Hauptkampf. Und er war derkommende Mann Deutsch- lands". Tom konnte kaum erwarten, bis das Abendbrot verzehrt war. Es zog ihn gewaltig, fortzukommen. Er wurde aber schwer, sehr schwer enttäuscht. Hurt ging zwar fort, aber Tom mußte nach einem kleinen Spaziergang zahm und brav um die Binnenalster herum, ins Bett. Nicht mal Marder, den ewigen Schotten, konnte er loswerden. Daß er auch den ganzen nächsten Tag unter Aufsicht blieb, war ihm nicht mehr so unangenehm, denn das Lampenfieber machte sich bemerkbar. Es war ihm ganz lieb, daß er jemanden hatte, mit dem er sich aussprechen und an dem«r sein« Launen auslasten konnte. Marder ertrug alles geduldig. Es war sein Brot. Um acht Uhr holte sie der unerschütterliche Herr Hurt ab. Marder war glücklich. Den ganzen Weg über, den sie im Auto zurücklegten, flehte er sämtliche himmlischen Mächte an, Tom ver- lieren zu lasten. Denn seine Geduld war bald zu Ende. Und die gute Stellung wollte er auch nicht verlieren. Bor der Kampfftätte standen viele Menschen, die das Auto um- ringten. Sie starrten Tom neugierig an. Würden die alle drinnen sein? Hurt schob ihn ohne Umstände durch einen Nebeneingang und bracht« ihn zu seiner Kabine. Zelt zum Nachdenken blieb ihm nicht. Er zog sich schnell um. Dann war es auch schon so weit. Er mußte in den Ring. Was Tom nur undsutlich sah, waren Köpfe, Köpfe und Köpfe. Alle blickten zu ihm hin. Er fühlte, wie ihn fror. War es Kälte? Lampenfieber? Er wüßt.» es nicht. Weit, weit weg von ihm, sah er einen herkulischen Neger stehen. Sein« weihen Raubtierzähne grinsten ihn höhnisch und bösartig an. Tom war, als träume er. Plötzlich, er wußte nicht, wie es angefangen hatte, war er mitten im Kampf. Er dachte an die blutdü'-stlgen Gesichter des Schlächters und seiner Freunde damals im Zirkus Busch, die olle auf den Sieg des Griechen gewettet hatten. Wut stieg in Ihm auf. eine irre Wut Er haßte den Schlächter, das tausendköpfige Tier Publikum, den Schwarzen, deil sie bejubeln würden, wenn er ge- schlagen am Boden lag. Und er kämpft«. Dann kam der Gong- schlag. Es war Pause Was man ihm zuflüsterte, hörte Tom gar nicht. Warte, du Hund! Er war schon wieder dabei. Jeden Schlag, den er bekam, gab er doppelt zurück. Wieder Pause? Irgendwo im Gesicht blutete er. Als man mit dem Schwamm darüber fuhr, stöhnt« er auf. Du hast schuld, du schwarzes Biest! Wie Schmiedehämmer schlug Tom seine Fäuste in den Magen des Negers. Dessen Mus- kein hielten ein kleines Weilchen stand. Ununterbrochen fluchte Tom dabei. Er schlug härter zu. Mit seiner ganzen Kraft Mit wildem Feuer. Bill Brown sank in die Knie. Er stohme erst tief auf. Dann ging sein« Stimme ine Helle über. Es war fast so, als ob ein Terrier kläff«. Der Ringrichter zählte. Toms Spannung stieg ms Ungeheure. Er stand mit vorge- beugtem Oberkörper würde der andere sich wieder zirsammen- raffen? Dann wollte er ihn töten. ... acht neun- aus!!! Tom erwachte aus dem wilden Rausch. Jedes seiner Glieder zitterte Das Toben des Publikum» brachte ihn jetzt vollends zu sich. In der ersten Reih.» sah er Hurt sitzen. Der beugte seinen Körper vor und bedeutet« ihm, daß er sich verneigen solle. Tom verstand nicht Er lacht«. Er war«in Marn Cr stand vor Tausenden, die ihm zujubelten. Menschen umringten ihn. Er wurde vorgestellt, sagt«!rg>ud Uwas. Sie schüttelten ihm fast die Hände aus den Gelenken. Seine

Muskeln wurden befühlt- Frauenaugen glühten auf. Ueberall wurde er beglückwünscht. Ein Weilchen ließ ihn Hurt das Sieges- gesühl auskosten, dann schob er ihn energisch zur Treppe, die zu den Kabinen führte. In der gleichen Nacht fuhren sie zurück. Im Zug gab ihm Hurt einen Packen Banknoten und klopst« ihm freundlich aus die Schuller. Das hast du gut gemacht, mein Junge. In vier Tagen, in Leipzig , will ich dasselbe sehen, verstanden?" Das war die einzige Bekanntgabe des neuen Kampfes. Nun war es erst richtig. Tom hatte große Lust zum Kämpfen bekommen. Er hatte sein Bild in der Sportzeitung gesehen und einige Artikel über sich gelesen. Er trainierte zwei Tage mit ver- bistenerer Energie. Der Bäckerjunge rief nicht mehr:Hall ihn!", sondern ließ Pflicht Pflicht sein und trampelle mll Fahrrad und Schrippenkorb hinter ihm her, um den berühmten Boxer zu sehen. Es war ganz schön, angestaunt zu werden. Die Leute aus dem Haus grüßten immer so höflich, wenn er ging oder kam. Tom wuchs in seinen eigenen Augen himmelhoch. Aber irgendwo in seinem Innern drückte ihn doch das Gefühl, daß er nicht ganz selb- ständig war. Warum hatte er Marder noch nicht abgeschüttelt? Er fühtt« den Faden, an dem man ihn zog. Wenn er an Hurt dacht«, lastete irgend etwas auf»hm. Ied Woche zwei Siege. Tom fuhr nach Leipzig und gewann. Dann ging es sofort weiter, nach Dresden . Dann nach Breslau . Er hatte jede Woche zwei Kämpfe. Bon Sieg zu Sieg eilte er. An jedem Bahnhof empfing ihn ein« große Menschenmenge. Er war verblüfft, so be- kannt zu sein. Hurt rieb sich die Hände. Seine Reklame klappte, sein Geschäft blühte. Als er nach sechs Wochen in Berlin am Bahnhof Frtedrichstraße eintraf, wartete eine Anzahl Kollegen auf ihn, die ihm ihr« Glück- wünsche brachten. Tom hielt stotternd sein« erste Rede. Jetzt konnte«r sich endlich eine Zeitlang ausruhen. Er war umgezogen. In die Nähe der Schöneberger Boxschule. Er hatte jetzt ein elegantes Zimmer für sich. Den Marder war er aber noch nicht los. Der hatte ein Zimmer neben ihm, bei derselben Wirttn. In der Boxzeitung war sein Bild, über die ganze Titelsette hinweg. Tom las erstaunt seine Lebensgeschichte Da hatte er nun soviel erlebt und wußte es selbst nicht. Mit offenem Munde saß er da. Tom hockte in seinem Klubsessel und telephoniert«. Ueberall hin. Was er so in den Zeitungen las. Was das oder jenes toste. Kaufen braucht« er es ja nicht. Immer wenn er sagte: J)l«r ist Thomas Matthes", waren die Leute so schrecklich Höfsich. Ja, sie kannten ihn alle. Er ließ sich gutsitzende Anzüge machen. Blätterte in Modezeitungen. Er war berühmt, stark, hatte Geld. Wer wollte ihm etwas? dachte er. Aber dann gerade klopft« Marder an die Tür und erinnerte ihn dadurch jedesmal an Hurt. Und Toms Selbstbewußtsein sank. Ganz insgeheim hatte er ein«

Ahnung, als ob sein Wohlergehen doch sehr mit Herrn Hurts Wohl- wollen zusammenhing. Jetzt sieh er seinen Aerger an Marder aus. Er quälte ihn. Diese ständige, lästige Kontrolle glaubte er durch ein möglichst unver- schämtes Betragen wieder ausgleichen zu müssen. Er ließ Marder immer mehr fühlen, wie lächerlich und eklig er ihm erschien. Der steckte alles mll seinem immer gleichen devoten Gesicht ein. Er, der Gebildete, lleß sich nicht von dem protzigen Auftreten des Boxers berühren. Er ließ sich hänseln. Er lieh sich wie«inen Huick» behandeln. Trotzdem konnte ihn Tom nicht völlig abhängen Marder blieb auf seinem Posten. Er weckte ihn des Morgens und deckte ihm abends, nach der letzten Niedertracht, die seidene Steppdecke über den Athletenkörper. Verdammt, jetzt konnte Tom es wirklich nicht mehr aushallen, immer zu Haus« zu hocken. Eines Nachts rückte er kurzerhand aus, als der Unerschütterlich« unhörbar hinausgeglllten war. Aber Marder� mußte es doch erfahren haben. Am nächsten Morgen stand Hurt vor dem verdutzten Tom. Sein« Augen blickten eiskalt. Das passiert nicht noch einmal," sagte er ruhig, aber eisenfest. Sonst ist es aus mit uns. Entweder bummelst du oder du arbeitest. Du hast die Wahl! Bars und Weibervolk oder Aufstieg und Geld." Tom wollte sich entschuldigen. Erzählen, daß er nur in einem Lokal war und eine halbe Flasche Wein getrunken hatte. Hurt ließ ihn nicht zu Wort kommen. Mll einer kurzen Handbewegung schnitt er seinen angesangenen Satz ab. Uebrigens kannst du morgen wieder mit dem Training b«- ginnen. Das vertreibt dir die Dummheiten, und außerdem hast du bald deinen ersten Kampf hier in Berlin . Halte dich ran, diesmal gilt's!" Der Faden wurde straffer gezogen. Tom mußte ein aus die Minute ausgearbelletes Tagesprogramm durchhalten. Die Presse beschäftigte sich mll seinem, wie sie schrieb, oorbildsichsn Training. In den wenigen Monaten seines Bestehens war der Boxsport in Deutschland zu einer ernsthasten, anerkannten Sportangelegenhell geworden. Die Boxer schlössen sich zu einem Verband zusammen. der«ingetragen wurde und Regeln aufstellte. Man erkannte die ver- schieden«» Titellräger der einzelnen Gewichtsklassen öffentlich an. Im Schwergewicht nannte sich Karl Marl Meister von Deutschland . Da ein Deutscher gegen ihn bisher noch keine Chance hatte, war ihm der Titel bestätigt worden. lFortsetzung folgt.)

voooerstaL. 16. Januar. Berlin . 16X5 Dr. Herbert Bjeble: Mozart und Berlin . 16.30 W. A. Mozart : Oaart'tt X. V. 590. 17.00 I. Job. Scb. Bach: Französische Suite. Q-Dur. 2. Toch: Kleinstadtd bilder; Erstauiiiihrunz,(Ernst Toch am flügel.) 17.30 Jugendstunde(Sagen nnd Abenteuer).(Sprecher: Harry Landry.) 18.00 Dr. C. F. W. Behl und Ministerialrat Dr. Corslng: Der geistige Mensch und die Politik. 13.30 Teeraustk. 19.00 Das Interview der Woche. 19.25 Städtische Oper Charlottenbarg:..Othello ", Oper von Verdi. Dirigent; Dr. Fritz Stledry- 22.30 Funk-Tanz-Unterrlcht für Fortgeschrittene. AnschlieBend bis 0X0: Tanzmusik. Königs Wusterhausen . 16.00 Volksschule und Berufsschule auf dem Felde der Jogendbildung.(Schul­rat Georg Wollt und Berufsschuldlrektor Otto Schulz.) 17X0 Ilse Blumenthal-WeiB; Paula Modersohn-Becker zum Gedenken. 18.00 Edgar Stabil: Bei ausiandsdeutschen Sportlern. 18X0 Spanisch für Fortgeschrittene. 18X5 Schäfereidirektor Larras: Schafzucht.

FÜR DEN KLEINGÄRTNER.

Vom Beizen des 1 omatensamens. Als das Beizen des Getreidesaatgutes aufkam, lag es nahe, zu versuchen, ob die Beizung auch den Gemüsesämereien diensich seif. Völlige Klarheit über diese wichttge Frage ist noch nicht«rziell worden, da es wohl an einer Zusammenfassung der Versuche gefehlt hat, für die doch der Gärtner-Reichsverband die geeignete Stelle sein könnte. Der neueste Bearbeller einer Einzelfrage: Wie verhält sich der Tomatensamen zur Beizung streift in seiner Cinlellung die Frage: er bemerkt u. a.. daß Uspulun bei Bohnen und Erbsen auch eine Sttmulatton der Keimung, also einen Mehr- ertrag hervorrief. Was dieser Forscher F. Zimmermann von der Station für Pflanzenschutz in der Landwirtschaftlichen Abteilung der Prager deutschen Technischen Hochschul« aber für Tomatensamen- beizung sestgestelll und in einem Heft derGarienbau-Wissenschaft" veröffentlicht hat, zeigt, wie verkehrt es sein würde, nun alle Ge- müsesamen gleich empfänglich für die Vorteile der Beizung anzu- sehen. Die Zimmermannschen Untersuchungen sind um so wertvoller, als sie bestättgen, was der Holländer H. R. A. Müller bereits 1925 festgestellt hat: daß Beizung des Tomatensamens die Ernte beeinträchttgt. Während Müller verschiedene Tuckswood-Sorten und Aisly Graigh untersucht«, unterwarf Zimmermann außer der letzt- genannten folgende Sorten der Beobachtung: Dänische Export, Coopers erste Ernte, Kirfchförmige Gelbe, Iohannisbeer« und Prinz Vorghefe. Auch Samen aus verschiodenen Erntejahren wurde ge- nommen, das Resullat wurde davon nicht beeinflußt. Nur die Stärke der Beizflüssigkeit und der Wärmegrad beim Keimungs- prozeß hatten Einfluß auf die Ergebnisse. Zur Anwendung ge- langten Uspulun und Germisan. Das abschsießende Ergebnis lautet nun dahin: Verwendet man das Beizmlltel in der vom Hersteller an- gegebenen Stärke, so setzt Uspulun die Keimungs- Prozente herab(und zwar-in sehr hohem Maße) und Ger - mlsan oerzögert die Keimungsgeschwindigkeit. Erst bei starker Schwächung des Prozentgehaltes der Lösung tritt wieder ein Ausgleich em. aber mll Recht wirft Zimmermann die Frag« auf. ob eine so stark verdünnt« Lösung dann noch ihre Wir- kung als Beize tun kann? In dieser Hinsicht wird der Praxis das letzte Wort vorbehallen fem. Wenn Tomatenerkrankungen vorkommen, so können deren Erreger auch aus der Frühbeeterde stammen wir möchten bei dieser Gelegenhell daran erinnern, daß der Forscher, der in der gleichen Zellschrift über Sellerieanbau be- richtet, eine Desinfektion der Frühbeeterde durch eine Formaldehyd­lösung anrät. P. D. Die Keimkraft des Samens. Di« Beschaffung eines guten keimfähigen Samens ist die Bor- oussetzung des Erfolges. Man kann ihn selbst ziehen, muß aber dabei bedenken, daß der im selben Boden gezogene Samen nach einigen Iahren ausartet. Das gilt auch von Kartofseln, bei denen man ebenfalls häufiger Sorten- bzw. Bezugswechsel vornehmen soll. Auch allerer, übriggebliebener Samen läßt sich durch zweckmäßige

nmdiiMiiiimiim» Aufbewahrung gebrauchsfähig erhalten, aber er verliert doch meist an Zuverlässigkeit. Bei ihm ist eine Probe aus seine Keimfähigkeit durchaus angebracht, bei gekauftem Samen immerhin zweckmäßig Um solche Kontrolle auszuüben, legt man einen Streifen groben Flanell in eine mit warmem Wasser gefüllte Schale, streut eine kleine Portton Samenkörner darauf, schlägt das Flanellstück zusamm«n und stellt dann die Schale an«inen warmen Ort. Nach einigen Tagen wird man schon sehen, wieviel Keime sich entwickeln sind es nur wenige, so sehe man lieber von einer Verwendung des Samens ab. Will man bei einigermaßen zufriedenstellendem Re- sultat den Samen verwenden, so tut man gut, im Verhältnis zu der gezeigten Unsicherheit so viel mehr Körner der Erde nachher anzu- vertrauen. Man wolle aber beachten, daß schlecht keimender Same» durch ungünsttge Witterung sich noch verschlechtern kann, und daß die Sämling« wohl auch hinter den aus einer Normalsaat sprießen- den zurückzubleiben pflegen. P. D. Nistgelegenheifen für Vögel. Schafft Nistgelegenheiten für die Vogelwell in eurem Garten! Vergeht eure kleinen Freunde nicht: denn kein Kalken, Spritzen und kein Anlegen von Leimringen kann ihre Arbeit ersetzen und so gründ- lich mit den lästigen Insekten aufräumen. Nistgelegenheit für Rotschwänzchen, Fliegenschnäpper und Sper- linge schafft man dadurch, daß man aus einem Blumentopf den Boden herausschlägt und ihn dann oben mll einem Brettchen, an dem man eine Oes« oder Schlinge anbringt, oerschließt. Das Ganze hängt man dann an einer windgeschützten Stelle am besten an der Haus- oder Scheunenwand auf.' Hat man Meisen im Garten, so beachte man, daß die Nistkästen eine Höhe von 10 bis 12 Zenttmeter haben und daß das Flugloch nicht mehr als drei Zentimeter ini Durchmesier hat. Wer Starkästen aufhängt, achte daraus, daß das Flugloch stets gen Osten also der Morgensonne zu gekehrt ist: denn sonst wer- den sich keine Stare ansiedeln. Ale Futter empfehlen sich außer Hanfkörnern, Getreidetörnern, Sonnenblumenkernen und kleinen Samen unter anderem auch durch- gesägte Kokosnüsse, die man mittels Draht so an den Baumästen be- festigt, daß die ausgepickten Schalen nachher zum Nestbau verlocke». G. B. Aas der Praxis. Hasen und Kaninchen richten im Winter durch das Benagen der Baumrinden und das Abfressen der Nelkenpslanzen großen Schaden an. In sehr talien und schneereichen Wintern haben die Obstbäume aber nicht nur von ihnen zu leiden, sondern auch durch die Feldmäuse. Deren Liebhaberei für Tulpenzwiebel macht auch Vorsichtsmaßregeln beim Eingraben der Holzkästen mit den zum Treiben bestimmten Zwiebeln notwendig. Nelkenquarttere müssen eingezäunt werden, die Zwiebeltästen durch Drahtnetze ge- sichert werden. P. D.