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Ltralzeffs Märchen. Sie werden langsam aufgedeckt.
Der Raiffekfen-Untersuchungsausschuß des Preußischen Landings prüfte am Donnerstag durch eine Reihe von Zeugenvernehmungen die schon an sich sehr unwahrscheinlich Uingenden Behauptun­gendes Uralzeff nach. Banldirektor Dr. Wiglow b« st r e i t« t energisch die Uralzejssche Behauptung, wonach er Wiglow bei einer Besprechung in Paris   einen Ausgleichsoorschiag auf der Basis von 500 000 Mark, die Uralzosf zahlen sollte, gemacht und schließlich selbst aus diese 500 000 Mark verzichtet habe. Zu einem solchen Vorschlag sei der Zeug« gar nicht befugt gewesen. Der Berichterstotter K u t t n e r verliest einen Brief Uralzesfs vom 23. Februar 1026, der Uralzeffs jetzige Behauptungen Punkt für Punkt widerlegt. Uralzeff macht in diesem Brief der Raiff- eisen-Vank einen Vergleichsvorschlag in Höh« von drei Millionen Mark, die er bar bezahlen will. Heute be- hauptet Uralzeff, daß er Vergleiche in Höhe von 500 000 Mark, ja auf der Höhe von gar nichts stolz abgelehnt habe. Uralzeff gibt weiter in diesem Schreiben zu, daß die ihm übersandten Konto- auszüge richtig aufgestellt sind, während er jetzt behauptet, daß die Raiffeisen-Bank Zahlungen von mehr als zwei Millionen Mark, die er geleistet haben will, nicht verbucht habe. Weiter gesteht Uralzeff ein, daß er ruiniert sei und nur noch über ein winziges Ver- mögen verfüge. Er bietet sich an. bei Verwertung seiner Läger aus diesen 750 000 Mark herauszuholen. Heute sagt Uralzeff bekanntlich. daß die Läger 10 Millionen wert gewesen seien und daß bei rich- tiger Abwicklung der Geschäfte noch ein großer Ueberschuh zu seinen Gunsten verblieben worden wäre. Am 23. Februar 1026 jedoch bittet Uralzeff die Dank kniefällig. auf einen außergerichtlichen Vergleich einzugehen, da er sich sonst eine Kugel durch den Kopf schießen müsse.(Was er jedoch trotz des ablehnenden Standpunktes der Bant Unterlasten hat.) Der stellvertretend« Vorsitzende, Abg. L e i n e r t. verliest ein weiteres Schreiben Uralzeffs an Herrn Rechtsanwalt Türck, in dem Uralzeff angibt, in das russische Geschäft 3,2 Millionen, in das
amerikanische   Spritschmuggelgeschäft 6 Millionen gesteckt zu haben, die restlos verloren worden seien. Es entspinnt sich«ine längere Debatte, woher Uralzeff das Geld gehabt haben will. In die Enge getrieben, ruft Uralzeff erregt: Ich sage hier nur 25 Proz. aus, 75 Proz. werds ich erst vor dem Gericht aussagen." Der stellvertretend« Vorsitzende Leinert macht Uralzeff darauf aufmerksam, daß er nur wegen strafbarer Hand- langen die Aussage verweigern dürfe. Man könne seinen Ausruf leicht dahin auslegen, daß 75 proz. selner Geschäfte strafbare Handlungen gewesen seien.(Große Heiterkeit.) In der Nachmittagssitzung des Untersuchungsansschufles wird mit Uralzeff die Verwertung seiner Villa und der Inneneinrichtung durchgesprochen. Uralzeff überreicht ein Album mit Photographien, aus denen tatsächlich ein großer Luxus der Einrichtung hervor­geht. Namentlich steht man eine Anzahl wahrscheinlich sehr wertvoller altpersischer Teppiche und Seidengobelins. Di« große Frage, die ungeklärt bleibt, ist ober die, ob die koslbareu Stücke wirklich tu die Versteigerung gelangt flod. die für das gesamte Inventar nur 50 000 M. erbracht hat, wovon der Steuexfiskus 15 000, die Raiffeisen-Bank 35 000 M. bekam. Die Teppich« waren nach der Verpfändung in ein Zimmer gebracht worden, zu dem Direktor Dietrich den Schlüssel erhielt. Es scheint aber, daß Uralzeffs Schwager Pfeiffer auch einen Schlüssel gehabt hat. Uralzeff: Pfeiffer hat nur die Teppiche abgeholt. die ihm gehörten, etwa zehn bis zwölf. Stelloertretenker Vor- sitzender Leinert: Woher wissen Sie denn das, Sie waren ja damals in Paris  . Uralzeff: Pfeiffer wird sich doch nicht an fremden Teppichen vergreifen.(Zahlreiche ironische Rufe:Aus- geschloffen.") Damit ist die Beweisaufnahme in der Sache Raiffeifeu- Bank beendet. Am Freitag soll mit dem zweiten Abschnitt der Untersuchungen, den Landbundgenosteirschaften, begonnen werden.
Arbeiterschuh in Gowjetrußland.
Sowjellegenden müssen zerstört werden je gründlicher. desto besser. Wir wissen, es gibt auch in Deutschland   noch viel Schutt wegzuräumen: es wird noch harte Kämpf« geben, ehe die deutsch  « Republik eine wirtlich soziale Republik wird. Nichts gefährlicher aber, wenn die koinmunistifche Prest«, um ihre bolsche­wistische Sowjettattik in Deutschland   zu rechtfertigen und den zähen gewerkschaftlichen und politischen Kamps der Arbeiterschaft auf das Gebiet des sinnlosen Putsch« abzubiegen, immer wieder den beut- sehen Arbeitern Potemtinsche Dörfer des Sowjet-Arbeiter- lebens vorgaukelt. Man nehme, welches Gebiet man will, ma feilen eine wird als nachahmenswerte» Beispiel für die Gestaltung' unserer sozialen Der- hältnisse gelten können. So z. B. der Arbeftcrschutz. Das Zentral. orgao der Gewerkschaften,Trud", schlägt wiederum Ala r m: Die für Arbeiterschutzvorrichtungen ausgeworfenen Mittel bleiben zu einem großen Teil« ungenutzt; die Unglücksfälle häufe» sich geradezu in erschreckender Weise. Und das trotz Kontrolle der Partei- zellen, der Betriebsräte und der Gewerkschaften. Der Grund dafür: Ulltzachlung de» menschlichen Lebens und das allgemein niedrige Snlturoioean. In Leningrad   waren 5 700 000 Rubel bewilligt worden. aber nur etwas über IVL Millionen würben oeraus­gabt: im Ural   von 4 Millionen nur% Million; im Nordkaukasus von bewilligten 3)4 Millionen Rubel 1)4 Millionen: in Sibirien   von 817 000 nur 274 000 Rubel; alles in allem sind von 34 557 000 Rubel für Arbeilerfchnh nur 17 840 000 Rubel ausgegeben worden. Wie hat ober das Volkskommissariat der Arbeit auf die Tatsache reagiert? fragt das Blatt. In gar keiner Weife. Erst am 10. Oktober hat es für gut befunden, die Leitung einer einzigen Fabrik, die von 430 000 Rubel, für den Arbeiterfchutz nur 30 000 verausgabt hatte, zur Verantwortung zu ziehen. Jetzt soll das gleiche mit der Leitung verschiedener anderer Fabriken geschehen. Schlimm stehen die Dinge auch im Moskauer   Gouver- nement, das sich ja in unmittelbarer Nähe der zentralen Be- Hörden befindet. In den 252 kontrollierten Fabriken sind von 4 Millionen für Arbeitsschutzzwecke veranschlagten Rubel, nur 52,45 Prozent verausgabt worden. Ja. auf einer chemischen Fabrik, die bekanntlich zu den besonder« gesundheitsschädlichen Be-
trieben zählt, sind von den 25000 Rubel, sag« und schreibe bloß 450 Rubel verausgabt worden. Das Blatt führt auch einige Beispiele an, die dl« Folgen dieser Arbeiterschuhsabotage schlaglichtartig beleuchten. Selbst eine durch fehlende Schutzmaß- nähme verursachte Explosion auf der Fabrik des Roten Kreuzes sie hall« 12 Arbeitern das Leben getastet hat an der völligen Vernachlässigung des Arbeiterschutzes in diesem Unternehmen nichts geändert. Erst die Veröffentlichungen in der Press« oeranlaßte di« Behörden,«inzugreifen. Ein anderes Beispiel aus Tatarien. Auf der staatlichen Alabasterfabrik, die ihr« Arbeiter in Bergwerken beschäftigt. sprechen die Arbeitsbedingungen jeglichen Schutzmaßnahmen geradezu Hohn. Die Arbeiter hantiere» in der Nähe von Dynamilkifken mit Streichhölzern und scheuen sich nicht, mit ganz primitiven Lateracn in die Dynamitkammern zu gehen. Die Stollen werden nicht ventiliert. Noch ehe sich der Rauch von den Explosionen ver­zogen und die atemberaubende Lust verflüchtigt hat, begeben sich schon die Arbeiter in die Stollen. Das Gestein wird auf wackligen Gleisen geschoben, aus Karren, die längst ausgeleiert sind; in einem- fort kommen Unglücksfälle vor. Berufskleidung gibt es überhaupt nicht. In einem anderen Falle hat«ine Lederfabrik, die den NamenLenin  " trägt, 20 000 Rubel auf Arbeiterfchutzvorrichtungen erspart". Niemand iateressterk diese Verhöhnung des Arbefterschutzes". klagt das Blatt. Schließlich die Metallwerke, die den Namen des Borsttzenden der allrussischen Tscheka.T> s e r s ch i n s k i" führen. Die sanitären Verhältnisse befinden sich hier in einemerschreckenden" Zustande. Bei dem neuen Martinofen passierten drei Unfälle mit tödlichem Auegang«. Die Ofengas« verursachen nach wie vor Er- stickung der Arbeiter. Ohnmachtszustände sind bei den Waagearbeitern keine Seltenheit. Das neu« Elektrizitätswerk ignoriert einfach die Forderung der Arbeiterinspektion. Die Wägelchen stürzen von einer Höhe von 10 Metern herunter, nur durch Zufall bleiben die Arbeiter am Leben. Di« Fabrikohöf« sind derart vernachlässigt, daß die Arbeiter sich in einem fort an dem herumliegenden Eisen stoßen und Fußverletzungen davontragen. Die Zahl der Unfälle beträgt mitunter 70 an einem Tage usw. So sieht der Arbeiterschutz in Sowjetrußland au«!
ihrem letzten Heft einen Leitartikel von Werner Th or- in a n n in dem es heißt: Die Ereignisse, die sich im Haag am Montag dieser Wache ab- gespielt haben,' mußten die letzten Zweifel beseitigen: Reichsbank- Präsident Dr. Schacht ist es nicht um das sachlich Möglich«, sondern nur um eine Demonstration für seine Person gegangen. Er hat nun einmal den Ehrgeiz, der Mann desnationalen" Vertrauens zu werden. Die Begeisterung der Stammtische östlich der Elbe  tröstet ihn für das entschwundene Vertrauen Eui opos. Hjalmar Schacht   gehört als Typ an die Seite Alfred Hugenbergs. Ein öder Konsequenzmacher. Recht behalten ist ihm wichtiger als das Richtige tun. Der Beifall einer Kliqu« macht ihn taub und blind für jede Kritik aus anderem Lager. Solche Leute richten in der Politik, wo sie nur auftauchen, unsagbares Unheil an. Thormann ist der Meinung, daß Schacht, wenn er wirk- lich konsequent sein wollte, jetzt selber seine Demission er- klären müßte. Sie letzten Verhandlungen. Sie Haager   Konferenz geht dem Ende zu. V. Lab. Haag, 17. Januar.  (Eigenbericht.) Di« Sitzung der sechs Mächte beschäftigt« sich zwischen 11 und 141 Uhr bereits mit der Verabschiedung des juristisch sormu- lierte» Gesamtprotokolls und seiner 13(!) Anlagen. Heute nachmittag Weiterberatung. Daneben laufen unter Teilnahm« von Schätzet und Dorp- m k l l« r Besprechungen über das deutfch-französtsche Gentleman- Agreement und die Mobilisierungsfrage. Es seheint, daß man sich bei aller Schwierigkeit der Materie einem Einvernehmen nähert. Es handelt sich jetzt um«in« Auseinandersetzung um die Quotenfrage. Es gibt zwei Versionen: nach der ernen   würde Deuffchland 500 Millionen von insgesamt 1300 Millionen, nach der anderen 300 Millionen von einer Milliarde erhalieu. Man scheint jetzt die Absicht aufgegeben zu l>aben. auch di« Ost- reparationen hier zu regeln, so daß davon die Rede ist. daß die Haager Konferenz schon morgen, Sonnabend, nachmittag mit der Lösung des deutschen Reparationsproblems abgeschlossen sein wird
Geschichten um die Brüder Saß. Oer seltsame Weg eines Alibis. Einen mehr als sonderbaren Weg haben die Brüder Saß ge- wählt, um ihr Alibi für die Nacht, in der sie von Kriminalbeamten auf dem Luisensriedhos gesehen worden sind, jetzt endlich nach sechs Tagen nachzuweisen. Wie in einem Teil der Berliner   Presse berichtet wird, soll dem Verteidiger der Brüder Saß am Mittwochabend aus leinem Auto heraus, das einig« Zeit in der Dorotheenstraße unbewacht stand, eine Aktentasch« entwendet worden sein, in der sich die Hand- akten der Brüder Sah befanden. Daran wurde die Ver- mutung geknüpft, daß der oder die Täter großes Interesse an den Akten gehabt haben müssen. Woher der Dieb wohl gewußt haben mag. daß in dem Auto gerade die Saßschen Akten lagen, bleibt dabei allerdings ein Rätsel. Um so sonderbarer berührt es. wenn jetzt bekannt wird, daß die Tasche gar nicht dieAkten Saß". sondern Grundstücks papiere enthielt, die später irgendwo gefunden und dem Verteidiger inzwischen wieder zugestellt worden sind.... Weiter wird gesagt, daß di« Brüder Saß den Nachweis er- bringen können, wo sie sich an dem fraglichen Abend von 21 Uhr bis kurz nach Mitternacht   oufgehallen haben. So wird behauptet, die beiden Saß' hätten von 21 bis 22.30 Uhr ein Kino am Kurfürsten- dämm besucht. Anschließend daran seien sie bis zum Knie(die Cauerstraße liegt nicht weit davon!) gebummelt und hätten dort «in Easä aufgesucht. Sonderbar, sehr sonderbar, daß die Ver- dächtigens ch o n" nach sechs Tagen den Beweis führen wollen, wo sie sich In dem kritischen Zeitabschnitt aufgehalten haben Bai ihrer ersten kriminalpolizeiiichen Vernehmung hatten doch beide die beste Gelegenheit, ihr Alibi nachzuweisen und kurze Ermittlungen der Polizei hätten genügt, um«s zu überprüfen. Es sollen angeblich zwei Kinokarten bei d«n Saß' vorgefunden worden sein, woraus hervorgehen soll, daß die Brüder Saß an dem fraglichen Ab«nd in der Zeit von 21 bis 2l.30 Uhr ein Kino besucht haben. Wie wir hierzu erfahren, sind tatsächlich zwei Karten in den Taschen der Saß' gefunden worden. Aber mit dem Datum stimmt«s nicht ganz. Eine Karte Ist nämlich schon am 14. Dezembers!) ver. gangenen Jahres und die ander« bereits am 2. Januar gelöst worden. Es ist sonderbar, daß zwei Angeschuldigte vor der Polizei schweigen und Ausflüchte gebrauchen, um dann nachher durch«inen Teil der Berliner   Presse, die sich willig dazu hergibt, ein angeb- liches Alibi zu erbringen. Es wäre dringend zu wünschen, daß die Kriminalpolizei zu der mysteriösen Angelegenheit ausführlich Stellung nimmt._
Em weriloser Millionenfund. Sie Frage des FinderlohnS. Die preußisch« Stao ts s chu ld e n v e rwa lt u n g hall« im Auftrage der preußischen Staatsregierung Schuldverschreibungen auf den Betrag von 7 005 000 Mark an dl« Preußische Staatsbank  geschickt, um das entsprechend« Geld zu erhallen. Es waren nur ein« geringe Anzahl Scheine, die auf ganz große Beträge lauteten. Die beiden Kossenbeamten, die diesen Austrag auszuführen hallen, gingen zuerst zur Reichsbant und gaben dort Wechsel ab. Als sie nun ihren Weg zur Staatsbank fortsetzten, mußt« der ein« Kassen- bot« sesfftellen, daß er die preußischen Schein« samt chrem Umschlag verloren hatte. Er verständigte sofort seine Behörde. Gleich daraus lelephonierte schon da» Polizeirevier für die Schützenstroße. daß ein Umschlag mit 7 005 000 Mark Schuldoerschreibungen des preußischen Staate, von einem Mann aus der Skraße gefunden und der Polizei übergeben worden war. Selbstverständlich hat die Staatsschulden- Verwaltung ihr Eigentum nachher zurückbekommen. Der Kassenbote. der haftpflichtig ist, und auch eine Difziplinarstrafe zu gewärtigen hat, war natürlich heilsroh, setzte sich mit dem Finder in Verbindung und bot ihm aus eigener Tasche eine Belohnung von 100 Mark an. wovon er ihm zunächst 50 Mark gab. da er i.cht mehr bei sich Halle. Er ließ sich ein« Bescheinigung ausstellen. worin der Empfänger sich als abgefunden erklärte. Der gesetzliche Finderlohn beträgt bis zu 3000 M. 5 Proz.. darüber hinaus 1 Proz. Auf Finderlohn aber hw der Betreffende, wie die Behörden glauben, wahrscheinlich keinen An­spruch, weil die Wertpapiere gar nicht verwertet werden, etwa in den Handel gebracht öder vertauft werden konnten. Indessen hat die Staatsschuldenverwallung an den preußischen Finanzminister N-n Antrag gerichtet, aus seinem Dispositionsfonds dem redlichen ' i-der«inen angemessenen Betrag zuzuwenden.
Er woMe feine Krau los werden und schob sie in eine portierstelle ab. Ein bereits an der Schwelle des Greisenatters stehender kleiner Fuhrmann wollte sich von seiner Frau trennen. Möglich, daß die Frau mit der Trennung einverstanden war unier der Do.au e- setzung, daß der Mann für ihre Existenz sorge. Aber, der Frau einen eigenen Haushall«inzurichten und zu unterhalten, dazu reichten wohl die Mittel des Fuhrmannes nich-t aus. Das war auch nicht fein« Absicht. Vielmehr suchte er durch ein« Schiebung sein Ziel zu erreichen. Er bewarb sich bei einem Derwaller mehrerer Häuser, mll dem er als Fuhrmann in Geschäftsverbindung stand, um eine Portierstelle und«rhiell eine solche. Er selbst dacht« aber nicht daran, die Portierstellt zu oersehen, was ihm neben seinem Fuhrgeschäft auch gar nicht möglich gewesen wäre. Rur   die Frau bezog»i« Porllerwahnung. Der Mann dagegen oerkaufte die Wohnung, die er bicher mll seiner Frau innehatte und zog zu seiner Geliebten, die ein« eigene Wohnung hat. Bald zeigt« sich jedoch, daß die in hohem Grade nerven- kranke Frau die Portierarbelten nicht zur Zufriedenhett des Hausverwalters ausführen konnte. Vergebens oerlangt« der V«r- waller, daß auch der Fuhrmann i» die Portierwohnung«inzieh« und als Portier tätig sein solle., Es kam zu einer Klage beim Arbeitsgericht Der Fuhrmann behauptet«, er habe sich beim Verwoller beworben mll den Warten:Hoben S i««in« Portierstelle f ü< meine Frau." Daraufhin habe die Frau, aber nichr er die Siellc er- j
halten. Daß er als Portier tätig sein solle, davon sei nicht die Rede gewesen. Dagegen gab der Verwalter al» Zeug« an, der Mann habe sich bei ihm um eine Portierstelle beworben, und die mündliche Vereinbarung sei dahin abgeschlossen worden, daß dag Ehepaar die Portierstelle gemeinsam versehe, wie es ja allgemein üblich sei. Auf Grund dieser Zeugenaussage erkannt« das Gericht, t«m Antrage des Hauswirt»«nifprechend, daß der Portt«r- vertrag nicht erfüllt fei, weil nur die Frau, ab«'' nicht der Mann die Stelle angetreten habe. Gestützt auf das Urteil des Arbeitsgericht« kann nun der Haus- wirt und das Ist der Zweck feiner Klage mll Erfolg beim Amtsgericht die Räumungsklage gegen di« Frau durch- führen. Dann steht die arme Frau ohne Wohnung und ohne Existenzmittel da. Es wird also nichts anderes übrig bleiben, als daß das Wohlfahrtsamt für den Unterhalt der verlassenen Frau sorgt und sich an dem Manne schadlos hält, oer sich durch«ine ver- wersliche Schiebung seiner Frau zu entledigen versucht hat.
Wechsel m der M tidetherettabteilirng. Gens, 17. Januar.(Etgenb-rtcht.) Der Letter der Mtndertzeitenabteilung des Völkerbundes, der Spanier Aguirro, der erst im vorigen Lahre jein Amt antr.ü, hat demissioniert. Zu seinem Nachfolger wurde der langjährig« Beamte der Minderheitenabteilung, A s e a r a t e, gleichfalls ein Sparier, ernannt Aguirra hatte sich einer sehr objektiven Amts- führung besieißigt, vermochte sich aber nicht recht durchzusetzen.