Einzelbild herunterladen
 

,, Berlin , vorwärts marsch!"

Das Hallensportfest der Arbeitersportler./ 1500 teilnehmende Sportler und 7000 Zuschauer waren begeistert!

Berlin , vorwärts marsch!"

Dieser Titel einer Programmnummer foll als Motto über dem Bericht vom Riesenhallensportfest der bun­destreuen Arbeitersportler im Sportpalist ftehen.

-

Wenn es den Berliner Bundestreuen gelingt, nicht nur 1200 Sporfler aus allen Vereinen Berlins , sondern auch 300 aus dem ganzen Reist aktiv an dem großen Hallensportfest zu beteiligen, wenn es ferner gelingt, den Riesenbau in der Pots­ damer Straße bis auf den letzten Plah- Steh- wie Sigplatz - zu füllen, wenn Partei und Gewerkschaften, wenn Magiftrat und Stadtverordnete, Reichs- und Staatsbehörden, wenn der Bundesvorstand in Leipzig ihre Vertreter schickten nun, fo fann dem Berliner Arbeitersport bescheinigt werden, daß er nach der Kommunistenbelagerung fröhliche Urständ gefeiert hat und lebt, lebt, wie nur Sport leben fann! An der Spizze ein Tambour- und Hornistentorps, 1500 Sportler und Sportlerinnen in buntem Aufmarsch in der Halle? So hielt Bundessportwart Bühren- Leipzig seine Begrüßungsrede. Gruß den Erschienenen, Gruß insbesondere der sporttreibenden Jugend, die mit eisernem Fleiß dabei ist, den Körper zu stählen! Gruß der Kulturarbeit des Arbeitersports, der das Erhebendste in der Natur, den Menschen, pflegt und hegt! Dank den Auswärtigen und ihrem Solidaritätsgefühl! Wir sehen zwar Sportler im Wettkampf, aber wir verzichten auf die Zirkustünfte bezahlter Retordbrecher; der Arbeitersport stellt die Masse in die Arena um seinen Grund­gedanken, den Massensport, zu demonstrieren. In diesem Sinne Gruß und Frei Heil!"

Ein Lichtbild fordert auf: Treibt Sport in den Vereinen des Arbeiter- Turn- und Sportbundes!"

-

Achtung! Tretet weg! Im Nu sind die Teilnehmer verschwun­den. Pistolenschuß, los! Und nun beginnen die Wettkämpfe der Arbeitersportler aus Braunschweig , aus Benneckenbed, Diesdorf, Buckau , Fermersleben, Neustadt, Neuhaldensleben , Gardelegen , über­haupt dem ganzen Magdeburger Bezirt; aus Hamburg , Dresden und seinem Bezirt, aus den vielen Leipziger Vereinen, ferner aus Stettin , Neudorf, aus Rottbus, Forst, Guben , Rohne und Weiß­ wasser , aus der engeren Brandenburger Heimat wie Brandenburg­Stadt, Eberswalde , Cladom, Luckenwalde , Ertner, Klein- Besten, Köpenid, Fürstenwalde, Müncheberg , Strausberg , Schönow , Wildau . Bei 3, Zehlendorf , will der Berichterstatter, nicht aber das Pro­gramm, Schluß machen. Und die Berliner ? Die waren alle da, alle, die treu zum Bund halten und sogar auch welche von der ,, Opposition", die allerdings als ganz stille Zuschauer und Erstaunte! Das jagte und raste um das große Oval, daß der Bretterbelag nur so dröhnte. 60 Meter Sprinterlauf, 60 Meter für die Jugend, für die Frauen, 1000 meter, 3000 Meter für die Steher, Stafetten die Unmenge, Geräteturnen erstklassiger, elegant- geschmeidiger Män ner und Frauen, Radspiele und-reigen und schließlich ein schnelles Handballspiel... elu taufendfältiges Programm, bas in allen Rum mern Bestes bot. Warum und wie Arbeitersportler üben, wurde in Ausschnitten aus dem Uebungsbetrieb gezeigt, Schwimmerinnen demonstrierten Trockenübungen. Und das alles in peinlichster aber freiwilliger Disziplin und Ordnung, in pünktlichster Abwidlung, so wie es der Terminkalender vorschrieb, in glänzender, nie versagender Organisation. 3wei Leute sollen hier für ihre Riefenarbeit Decharge erhalten: Beutloff und Lippert, die Regisseure.

Sport und Musikvereinigung in der Mitte der Arena Aufstellung nahm und die Internationale spielte. Zuschauer und Sportler ehrten den Gesang der Völker durch Erheben von den Plägen.

Was das Hallensportfest sollte? Nun, mehr sein als eine Vor: ftellung von Prominenten. Es sollte sein eine Visite des volf­und völkerverbindenden Arbeitersports, es sollte sein eine Prüfung für die Lebenskraft des bundestreuen Arbeitersports in Berlin . Es war, alles in allem, ein Beweis für die Gleichwertigkeit des Ar­M. J. beitersports in der modernen Arbeiterbewegung!

Der sportliche Verlauf.

Sportlich stand das Hallensportfest auf der angekündigten Höhe. Alle Auswärtigen waren pünktlich zur Stelle. Absagen durch Krankheit" wie bei den gegnerischen Organisationen find bei den Arbeitersportlern Seltenheiten. Das Reich hat bewiesen, daß es den Berlinern in nichts mehr nachsteht, denn die Gäste waren den Ein­heimischen mächtig auf den Fersen. Letztere hatten oftmals außer dem bei den Wettkämpfen reichlich Glück, was ja bei Hallenfesten mit zum Erfolg gehört. Beinahe hätte der schlechte Bodenbelag des Sportpalastes die Leitung um den organisatorischen Erfolg gebracht. Die Herrichtung des Sportpalastes sowie Ausbesserungen des Fuß­bobens während der Vorkämpfe verursachten eine fast einstündige Verzögerung. Die Leitung hat es verstanden, diese Beeinträchtigung der genau bemessenen Zeit trotzdem wieder auszugleichen, großen Ereignisse warfen in den Vorfämpfen bereits ihre Schatten voraus. Die Stafetten und Einzelkämpfe stempelten fast jeden Vorlauf zu einem Endlauf. Die erste Entscheidung fiel im 3000- Meter- Lauf der B- Klasse; Leistikom- ASC.- Berlin gewann mit furzem Vorsprung aus einem Feld von 40 Läufern knapp vor Rosita- Tempelhof.

Die Hauptkämpfe.

Die

In Jugendklasse 14/15 der 60 Meter dominierten die Aus­wärtigen. Sie hatten vorzügliche Vertreter und erreichten die her­vorragende Zeit von 7,3 Set. Bügge- Rathenow hieß der Sieger. Krüger- Leipzig und Böhme- Braunschweig folgten dicht auf. Den 60- Meter- Lauf der Achtzehnjährigen gewann Nonnenmacher- Ban­

Sportlerinnen beim 60- Meter- Lauf.

fom in 7,5 Gef., bei den Frauen überraschte die Leipzigerin Wintler. Sie fonnte die Berliner Favoriten Rau und Schacht hinter sich lassen. Die Männer der beiden Sprinter- Klassen konnten

Einiges aus dem Belprogramm sei genannt. Die Leute aus der tausendjährigen Stadt Brandenburg , die Freie Turnerschaft Berlin und die Kreisfrauenschule vereinigten sich zu Borführungen aus dem Uebungsbetrieb. Die Brandenburger trieben Beintraining mit Springschnüren so schön, wie man es sonst nur bei den Mädchen im Frühjahr auf der Straße sieht. Aber es war schwer. Mitglieder Don Groß- Berlin spielten, nein, übten ernsthaft- spaßig mit dem Medizinball. Was diese Uebungen einbringen, zeigten ihre mustu­lösen Körper. Ein besonderes Lob der Frauenschule. Namen­Loje wollen hier Lehrerinnen für die namenlose Masse werden. Im bürgerlichen Refordsport heißt man die Behrenden Dozenten", die Es ist erschienen: Bernenden Studentinnen" und die Schule selbst Hochschule!" Mag man titulieren, Arbeitersportler sagen einfach: Kreisschule! Sehenswertes zeigten die Nowamefer, bie Brandenburger und die Luckenwalder Arbeiterrabfahrer beim Radballspiel und beim Meister­

Der

10 PF

SPARKASSI DSKABRUCE

100

MARK

Quittungs-, Rabatt­u.Reklamemarken

sozialdemokratische gegen Nachahmung

reigen. Dann zeigten 16 Mann vom Athletik- Sportclub ebungen Abreißkalender1930

in neuer Aufmachung, so quasi in bengalischer Beleuchtung. Sech­

,, Sonny Boys" vom Athletik- Sportclub.

zehn Sonny Boys vollbrachten Tiller- Girls- Training in Zeitlupen. bewegungen. Dunkler Saal, nur die Tiefftrahler auf die Sechzehn. Nebungsbetrieb, in neuem Gewande gezeigt, das schlug ein. Berlin , Dormärts marsch!" hieß die Sache, Jeder einmal in Berlin ", spielte bie Mufit einverstanden!

Das neumundneunzigmal totgesagte Gerätefurnen hat gestern zum hundertsten Male seine Daseinsberechtigung bewiesen. Was am Red, am Barren und am hohen Disch gezeigt murbe, maren Muster­leistungen. Bielleicht haben die Turner, die richtigen, alten, denselben Beifall gehabt, wie die Nurleichtathleten. Aber man darf diese beiben Disziplinen nicht zusammenwerfen: Jede hat ihre Berechti gung, ihre Anhänger, es gibt eben ,, fone und solche"... Schließlich erreichte das Fest seinen Höhepunkt, als die neuaufgebaute Freie

In Kupfertiefdruck hergestellt.

gesetzl. gesch. als

Spezialität.

Conrad Müller Leipzig Schkeuditz

768 Seiten stark. Er bringt Krause- Pianos

historische Daten aus der Ar­

beiterbewegung, astronomische zur Miete Angaben( Sonnenauf- u.-unter- W50, Ansbacherstr.1 gänge, Mondphasen, Planeten­bewegung usw.). Gute Bilder beleben den Kalender, so daß

KLEINE ANZEIGEN

er in jedem Haushalt, in jedem Büro eine Zierde darstellt. Der Kalender kostet 2.- RM. Zu beziehen durch die Botenfrauen und Ausgabestellen des Vor- in der Gesamtauflage wärts", sowie direkt vom Verlag. besonders wirksam

M

"

des Vorwärts sind

end trotzdem

sehr billig!

öbel- Nolte

Schlafzimmer, Speisezimmer, Herrenzimmer, Einzel- Möbel, Küchen, Sofas, Ruhebetten auch gegen

24 Monatsraten Schönhauser Allee 141 a

( Hochbahn Danziger Straße) Verlangen Sie Vertreterbesuch.

seit 1862

nur ,, handbreite Erfolge" erringen. Im B- Lauf siegte Strehlow­Berlin vor Kroh- Leipzig und Just- Stettin. Der Lauf A sah Stoll vor Wienicke- Berlin und Naumann- Leipzig am Band. Zeit für beide Läufe 7,3 Sef. Der harte Kampf im 1000- Meter- B- Lauf ließ Großes für den A- Lauf ahnen. Im letzteren gings in mächtigem Tempo los. Hume- Ruhlsdorf wollte es durchaus ,, wissen", doch die

Die 3000- Meter- Leute beim Stari. Nürnberger Kämpfer ließen sich nicht abschütteln. Braun und Gideon folgten wie Schatten. Unter großer Begeisterung jagten die drei Kämpfer in den letzten 300 Meter dem Felde davon. Erst im Ziel passierte Braun- ASC.- Berlin um Handbreite unter brausendem Beifall den Ruhlsdorfer, Gideon- Hamburg kam einige Meter zurück als Dritter vor E. Bagner- Leipzig ein.

Der Sprinterdreifampf war eine ganz neroöfe Angelegenheit. Die vielen Fehlstarts fielen sogar den Zuschauern auf die Nerven. Jeber der sechs Gleichwertigen wollte doch den Erfolg des großen Festes mit nach Hause nehmen. Und doch überraschten die Aus­wärtigen wieder. Voigtmanne Leipzig war der Glückliche in den 3 × 60- Metern. Er fonnte den heißen Favoriten Heldt- Berlin in allen drei Läufen hinter sich lassen. Gönnen wir es ihm von Herzen, oft schon mußte er den zweiten Platz hinter Heldt ein­nehmen. Die Leipziger waren fiberhaupt mächtig in Fahrt. Die Siegerin der 60 Meter nahm auch den Hochsprung mit 1,37 Meter Sprunghöhe mit nach Hause. Eine besondere Delikatesse stand natürlich im

C

3000- meter- Einladungslauf

"

bevor, Wird unjer beliebter, after Crad" Max Wagner Leipzig noch bestehen gegen die aufstrebende Generation, das war die Frage? Der Starter fchidt die 24 userlefenen auf die Reife, Musit begleitet die Läufer. Einer der Vorausgefagten, Birtholz- Stettin, zieht in flottem Tempo mit dem Felde davon. Wagner- Mar" tennt seinen Körper und seine Leistungen noch sehr genau. Er läuft taktisch flug und erfahren und beobachtet als Biertvorlegter seine Hauptgegner: Mittag Dresden und Such- Leipzig erreichten schon sehr gute Leistun gen. Nach einigen Runden arbeitet sich Wagner in gewohnter Weise an die Spigengruppe heran. Birtholz hat sein Pulver zu früh verschossen. Jetzt beginnt ber Rampf ber Erfahrenen. Unter tofendem Beifall übernimmt Wagner auf halber Strede das Kommando. Vor Mittag Dresden muß er auf der Sut sein. Such ist nicht auf der Höhe seines Könnens, aber

So leicht

Durch meine Sprachkenntnisse, die ich Ihrer Methode verdanke, habe ich jetzt eine Ia- Korrespondentenstelle erhalten. Als ich mich vorstellte, sagte mir der Chef: Natürlich müssen Sio Englisch Faerber, Zürich . fließend sprechen und schreiben; können Sie das?" Er wollte mir, da ich erst 19 Jahre alt bin, nicht recht glauben. Ich begann zu sprechen. Zwei Minuten später war ich mit einem Gehalt angestellt, das nur wenige meiner Alterskollegen bekommen dürften. Das verdanke ich nur Toussaint- Langenscheidt.

erlangen Sie durch Touffaint- Langenfcheidt

eine gute Stellung!

Ein halbjähriges Studium der Methode Toussaint- Langenscheidt bringt Sie genau soweit wie Herrn Faerber: Nach einem halben Jahr können Sie jede mündliche Verhandlung mit Ausländern, jede fremdsprachige Korrespondenz übernehmen, Sie lesen und verstehen natürlich auch jeden fremdsprachigen Text. Kürzer gesagt: Sie können schon nach einem halbjährigen Studium jeden fremdsprachlichen Posten ausfüllen, also mehr als jetzt verdienen. Der Sprachunterricht nach Toussaint- Langenscheidt kostet dabei nur 3 M. im Monat ( 12 M. im ganzen)!

Wollen Sie nicht auch einmal einen Versuch machen und probieren, wie angenehm es sich nach Toussaint- Langen­scheidt lernt? Wir geben Ihnen gern eine Probelektion vollständig kostenlos und unverbindlich. Nennen Sie uns nur durch den nebenstehenden Abschnitt Ihre Adresse und die Sprache, die Sie beherrschen möchten das genügt. In wenigen Tagen be­ginnen Sie dann schon Ihr Studium. Aber schreiben Sie uns noch heute!

Langenscheldtsche Verlagsbuchhandlung

( Prof. G. Langenscheidt) G. m. b. H. Berlin- Schöneberg

Ich er­

sucha u Zusendung

der Im., Vor wärts" angebote

nen Probelektion d.

Sprache, kostenlos, portofrei und unverbindlich.

420 Name:

Beruf:...

Ort u. Str..