(8. Fortsetzung.) Er beugte sich über ihre chanh unb fragte mit einer seinen ironisch-heiteren Betonung:„Wo beziehen Sie Ihre Handschuhe? Ich habe noch niemals solch wundervoll weiches Leder gesehen.� Frau Iallowicz wurde plötzlich tief rot. Ihr Mann, der die letzt« Frag« gehört hatte, sah es mit Erstaunen. Manchmal war sie wirklich komisch, seine Grete, die auf einmal darauf bestand. Margot gerufen zu werden. Er wurde aber sofort wieder abgelenkt. Der Mann neben ihm, der glücklich« Besitzer eines dicken Bauches, hatte feine Stirn in schwere Fallen gelegt. Er zog Jaklowicz am Rock- ärmel zu sich heran. „Sagen Sie mal. Jaklowicz. ob wir mit der Sache nicht rein- schliddern? E» is doch ne Menge Geld, das wir riskieren. Und schließlich für einen ganz neuen Mann. Ich weiß nicht. Na. nu hilft» ja nicht mehr."' Jaklowicz bekam glänzende Augen.„Mensch, wenn Hurt sein eigene» Geld reingesteckt hat. dann ist der Laden richtig/ beschwich. tigt« er den anderen.„Ich gehe immer mit und— Sie sehen doch, der Laden is voll. Was woll'n S« denn noch mehr/ „Na ja, jetzt is der Laden voll. Aber die beiden nächsten Male? Wo wir auch mitmachen müssen? Wenn der Mann nun die Fresse voll kriegt?� „Fresse voll? Sie sind«in schöner Sportemann. Er kann ge- schlagen werden, aber die... na, wissen Sie/ „Ach, Sportsmonn! Wer is von uns schon Sportsmann? Ge- schäft is Geschäft. Sie sagen doch selbst, er kann geschlagen werden. Gott , unser schönes Geß>!!" „Aber ich bitte Sie. Er kann eben nicht geschlagen werden, wenn Hurt das macht. Ich meinte doch nur, in dar Theorie." Jaklowicz war so in Eifer gekommen, daß«r nicht hört«, wie neben ihm Hurt seiner Frau zuflüsterte:„Wir haben un» noch immer verstanden, gnädig« Frau. Was wäre ich manchmal ohne Ihre fabelhaft« Unterstützung bei Ihrem Mann, wenn er mir Schwierigkeiten machen will?" Ihre gepflegte Hand klopfte nachlässig auf die Sessel- lehn«. Hurt redet« weiter.„Ihr Mann hat eine ganz anständig« Summ« in diese» Unternehmen gesteckt. Wird tadellos abschneiden. Sicher. Aber diesmal geht's um mehr als eine augenblicklich« Bin- dung. Aus dem da, den wir heute machen,:st für uns alle was zu holen. Aber man muß ihn richtig leiten. Auf keinen Fall darf er ins Austoben kommen. Er braucht außer seiner geschäftlichen Führung auch noch ein« menschlich«. Er ist doch ein fabelhafter Junge, gnädig« Frau!" Di« letzten Sätze sprach Hurt etwas abgehackt, immer mit einer Pause dazwischen. Er wüßt« nicht ganz genau, wie Frau Jaklowicz diese für ihn rein geschäftlliche Angelegenheit auffassen würde. Frau Jaklowicz klatschte mechanisch mit. als da» Publikum den eben abgeschlossenen Kampf wertete. Die wenigiten Besucher der teuren Plätze wußten, was in den Rahmenkämpfen vor sich ging. Ein Boxabend war eine gesellschaftlich« Angelegenheit, und die Zeit um den Hauptkampf herum wurde dazu benutzt, die Anwesenden und ihre Toiletten zu besehen und zu besprechen. „Wann steigt sein Kampf?" versuchte Frau Jaklowicz abzu- lenken. Hurt fuhr aus:„Jetzt. Ich muß ja hinunter, Gnädigste. Auf nachher!" Der Kampf beginnt! Jede Minute erschien Tom wie ein« Ewigkeit. Er fieberte jetzt tatsachTuh. Wie befreit atmet« er auf, als Hurt«intrat. „Los, vorwärts, Tom! Wie ist es denn? Lampenfieber? Was denkst du, wie die auf dich warten! Paß mal auf, wie du emp- fangen wirst." Hurt, der Groß«, war auch etwas aufgeregt. Sonst hätte er nicht so viel geredet. Tom merkte es und wunderte sich. Er ging, von seinem Hofstaat begleitet, hinauf. Die Bewe- gung,. die er sich macht«, befreite ihn. Er wurde bedeutend ruhiger. Voran marschiert« Hurt. Um ihn herum tanzte der Mas- seur. Neben ihm ging Max Milhan und gab ihm dabei noch hundert Ratschläge, von denen er natürlich keinen einzigen verstand. Marder trollt« mit verbittertem Gesicht hinterher. Als Tom sich einmal umwandt« sah er zwanzig Meter hinter sich Karl Mart, ebenfalls von einer ganzen Schar Betreuer um» geben. Je näher man der Treppe kam, die in die Arena führte, um so lauter hörte man die Musik, das Klatschen und Trampeln der Meng«. Zwischendurch gellten scharfe Pfiffe, die Krück« ausstieß. Als Toms Kopf sichtbar wurde, setzte wilder Beifall«in, der sich immer mehr fortpflanzt«. Es rauschte, als wenn es regnete. Tom Matth« klettert« die Treppe hoch, die zum Ring führt«. Mit einem Satz sprang er über die Seile und stand im Ring. Das helle Scheimoerferlicht umstrahlte ihn. Der Beifall wuchs einen Moment zum Orkan an. Der ganze Olymp rief„Kastanie!" Tom setzte sich in seine Ecke. Cr hatte ein stolzes Gefühl in der Brust. Mit strahlenden Augen sah er sich um. während die Sekundanten ihre Dorbereitungen trafen. Er erblickt« Frau Jaklo» wicz, die ängstlich lächelte und ihm ihre beiden eingebogenen Dau- men hochhielt. Tom nickte freundlich. Ueberall sah er Fern- gläser auf sich gericht't. Auf der Galerie zähll« Krücke leise:„Eins, zwei, drei!"„Ka- stanie!— Kastanie!— Kastanie!" brüllte e». Tom lachte hinauf. Sein Lampenf.eber war jetzt fast weg. Er fühlte sich berühmt. Wieder wurde Beifall gespendet. Er wurde stärker. Tom sucht« Karl Wart, dem ebenfalls von allen Gesten zugejubelt wurde. Mrrt kam in den Ring geklettert und reichte Tom die Hand. Der sah ihn nnt einem bösen Blick an. Seine Augen wurden rot und bluttmtcr- laufen. Wilde Entschlossenheit stieg in ihm auf. Er bekam sein« Wut. Cr fühlte« und dachte: da«'st gut. Die Handschuh« wurden ausgelost. Marder wurde in die gegen- üb erliegend« Ecke geschickt, um aufzupassen, daß dort alle» nach dem Reglement gemacht wurde. Zu Tom kam Mart» Masseur, Kräpli. Eine kleine dicke Gestalt, die sich förmlich herüberrollte. „Tach, Fußball mit Beene/ brüllt« Krück« herunter. Alles lachte. Am meisten Kräpli selbst, der dem Rufer«ine Kußhand hinaufwarf.
Tom gefiel der Dicke. Der machte ihm Spaß. Beide Boxer wurden in die Mitte gerufen. Sie stellten sich auf und die Photo- graphen traten in Tätigkeit. Dann ermahnte der Ringrichter die beiden Boxer, fair zu kämpfen und seinen Anordnungen sosort zu folgen. Sie schüttelten sich die Fäuste und gingen dann in die Ecke. „Ring frei!" ertönte das Kommando vom Zeitnehmer. All« mußten aus dem Ring. In der Riesenhalle wurde es totenstill. Schnell flüsterten die Hauptsekundanten ihren Leuten noch die letz- t«n V.'rhattungsmaßregeln zu. „Ran. Tom! Der muß gar nicht zur Besinnung kommen. Ran, immerzu ran!" Tom starrte geistesabwesend irgend wohin.„Hast du oerstanden. Tom?" fragte Hurt.„Ran!" Tom sah ihn jetzt an. Hurt hätte sich fast erschrocken. Wirtlich tierisch sah der Bursche aus. Wie ein gehetztes Raubtier, das keinen Ausweg mehr sieht und nun verzweifelt zum Angriff übergeht. Drüben warnte Pechthold Karl Mart.„Also Vorsicht! Spar Deine Kraft. Der wird zuerst mächt'g rangehen. Deine Zeit kommt erst, wenn dieser Grünling ausgepumpt ist." Karl Mart nickt«. Er war nur äußerlich so ruhig. Sein Herz klopfte doch sehr stark. Diese paar Sekunden vor dem Gongschlag kosteten Nerven. Bang. Der Gong. Noch war er nicht verklungen, da stürzte Tom schon auf seinen Gegner zu. All« Wucht, deren er fähig war, warf er in eine» Schlag. Er traf an der linken Schläfe. Mart sank für den Bruch- toll einer Sekunde in den Knien etwas zusammen. Donnerwetter, vorsehen! Pechthold hat recht, schoß es hart durch den Kopf. Durch die ganze Halle ging es wie ein Schrei. Tom sah und hört« nichts. Er schlug noch eimnal so heftig zu. Mart war diesmal aber auf der Hut. Ein winzig kurzer Rück- schritt und die Wirksamkeit des Schlages wurde zu einem Nichts. Mart wurde kaum gestreist. Tom kam etwas zu sich. Er war nicht mehr blind. Er gnfs immer wieder an. Mart ging vorsichtig Schrstt um Schritt zurück. Er pendelte mit dem Oberkörper hin und her. Tom Matthes konnte daher weder wirksam schlagen, noch seine Schläge überhaupt ab- schätzen. Karl Mart sah die Ungeduld seines Gegners, seinen Vernich- tungswillen. So war es richtig. Pechthold war ein kluger Kopf. Mochte er sich ausgeben bis zum Letzten. Der Schluß war sein« Sache.
Dies« erst« Runde bracht« die Sympathie der Zuschauer aus Toms Seil«. Nur wenige sahen in Karl Marls Derhalten Taktik. Di« Sekundanten bemühten sich, ihre Boxer in der Minuten- paus« wieder frisch zu machen. Hurt stand auf. Er sah über de» Boden des Podiums einen Augenblick zu Karl Marls Eck« hinüber. Pechthold nickte unmeck- lich. Hurt schloß seine Augen für eine» Moment Er hatte vor- standen. „Gut, Tom," rief er seinem Mann zu.„Immer so weiter." „Halt dich bloß weiter zurück, Karl. Bedenke, noch vierzehn Runden. Wenn der drüben noch eine Weile so weiter macht, is es bald vorbei mit ihm," sagt« Pechthold zu seinem Schützling. Die zweite Runde begann mit denselben kroftoollen Attacke» Toms. Das Publikum seuerte ihn durch leidenschaftlich aufgeregte Zurufe an. Tom hörte es und wurde immer wütender. Er fühlte die Erregung, die den ganzen Sportpalast ergriff. Er begann vor sich hinzuschimpfcn. Nach jedem Schlag, den er oorteitras, rief er Karl Mart ein Schimpfwort zu Bor tfym war ein Hindernis, das ihn vom Sieg, vom Ziel trennte Ein Hindernis aus Fleisch und Blut, das er niederschlagen mußte. Mart hatte eine gute Technik. An ihr scheiterten Toms ver- bissene Angriffe. Er ließ ihn in die Luft schlagen oder aus die Deckung. „Kastanie, feste, jib ihm! Feste, Kastanie! Matt ist ja feige, der traut sich mch!" In der Paus« knirschte Matt seinem Manager zwischen den Zähnen zu:„Jetzt werd ich mal aufdreh'n. Di« sollen sich wundern. Der Hund schimpft mich ja dauernd aus. Ich will's jetzt wissen." Pechthold wurde vor Schreck ganz kalt. Er zappelte aufgeregt hin und her.„Um Gotteswillen noch nicht. Du hast keinen Schim- mer, was der einstecken kann Ich Hab ihn doch heimlich im Training beobachten lassen. Der hat noch gehörig was drauf. Warum denn auch? Du bist doch an Punkten gar nicht zurück." Er redete wie ein Wasserfall.„Er trifft dich doch nicht. Bis jetzt ist's doch ganz unentschieden. Ihr habt doch noch viele Runden vor euch. Gib dich bloß nicht zu früh aus. Du bist auch nicht mehr der Jüngste." Der Kampf war nicht mehr so spannend. Das Bild blieb sich immer gleich. DI« Zuschauer, vor allem bie vornehmen, gähnten sich an. Wozu hatten sie ihr teures Gold bezahlt? Sie fanden es sehr ttchtig, daß die Galeriebesucher zu pfeifen begannen und schimpften. Tom hatte tatsächlich keine Lust mehr. Dieses viele Vorbei- schlagen strengte an. Er verlor die Geduld. Wie lange sollte er sich noch lächerlich machen lasten? Jetzt begannen die Zuschauer schon jedesmal zu lachen, wenn er diesen Mart, den Hund, nicht traf. „Du verfluchtes Aas, greis doch endlich mal an!" brüllte er heiser.„Die schreien ja schon, daß du feige bist. Ich möchte bloß wissen, wo du dir den Titel geholt hast, von was für'ner Pflaume." „Maul halten, sonst raucht's!" „Komm doch ran. feiger Hund!" Diesmal zog's. Im Nu war Matt dicht vor Tom und be- arbeitete seinen Magen.«Nun hältst du vielleicht die Schnauze!" Matts Faust saust« Tom unter das Kinn, daß der einen Augenblick schwankt«. Das Publikum begann unruhig zu werden. Mit einemmal war es wieder Feuer und Flamme.„Ran, Karl, ran, Kastanie!" Es brüllte wieder von allen Seiten.(Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT,
VSget mit goldenem Magen. Im Stromgebiet der Lena in Sibirien wird zur Zeit eifrige Jagd aus Auer und Biriwild gemacht. Ein« russische Forschung»- expedltion hatte durch Zufall entdeckt, daß in den Mögen der Vögel nicht nur einzelne Goldkörnchen. sondern direkte JHumpen von mehreren Gramm vorhanden sind. Untersuchungen ergaben, daß die Vögel zur Förderung der Verdauung den stark goldhaltigen Flußsand schlucken und im Magen dann die Absonderung des Goldes stattfindet. Wie weit dringt Tageslicht ins Seewasser ein? Da bei der Bergung gesunkener Schiffe die Arbeit der Taucher vom Tageslicht abhängig ist, hat die englische Regierung im Kanal umfangreiche Versuche durchgeführt, um festzustellen, wie weit Tageslicht in das Seewaster eindringt. Die Ermittlungen ergaben, daß in 20 Meter Tief« noch durchschnittlich 6,62 Proz. des Tages- lichtes gelangen, in 40 Meter Tiefe 0,72 Proz. und in 60 Meter Tiefe nur noch 0.085 Proz. Schwankungen dieser Zahlen wurden kaum festgestellt. Einer, der 20 Korbe auf dem Kopt trägt. Unter den Trägern von Covcnt Garden in London besitzt einer eine besondere Berühmtheit: das ist der„Äörbe-Iim", der zwanzig hohe Körbe auf seinem Kopf trägt und mit dieser hochgetünnten Last sicher durch die belebten Straßen wandert. Eine große Menschen-
. vleosto«. Zl. Januar. Berlin . 16.05 Mir.iiterialdiricem Dr. Kurt lUnlMchel: Bilduni«eines internationalen Ehrengericlitshofe» der Presse. 16.30 Von Leipii«; Opern-Nachmittag. 17.30 Crawlschwlmmen.(Sprecher: Paul Kellner.) 18-00 Stunde mit Büchern. Neueste Lyrik.(Am Mikrophon: Bruno Schönlank .) 18.30 Max Hansen singt. 19.00 Prot. Dr. Hans Reichenbach :„Licht und Strahlung". 19.30 I. Snk: Serenade tür Streichorchester Es-Dur. op. 6.— Z. tiubay: Konrertstllck für Vloloncell und Orchester.(Prof. Arnold Pöldesy-)—- 3. Tscheikowsky: Ouvertüre„1813".—< Qrieg: Peer-Qynt Suite Nr. 3. — 5. Ertel. geb. 23. I. 1865: Die qiehtllche Heerschau, op. 16.(Berllnor Psnk-Orchestcr)— Wihrend der Pause: Tünfielm Minuten: Francis .tammes.(Sprecher: Anna HSIlerlng.) 31.20 Zeiihcrlcbte. Die Auseinandersetzung zwischen PilsudskI und dem polnischen Sejm.(Gleichseitig mit der Frankfurter Uraofföhninr) Anachllesend: Pelltisch» ZeUungsschau.(Dr. Jose! Rlnschcr) Kflnigswustetbeusen. IMO Nadinn itiagskoneert von Leipzig . 1730 Robert Hensellng; Welt und Measch. 18 00 Schapterisches Musikerkennen. 1830 FransOslsch lür Fortgesehrlttene. 18.85 MJn.-Rat Goslar : Die Sehveis als Volksstaat. 19.20 Qedichtnlsstnndt für Walter Cald.(Einleitung: Gerhard Schreiber.) 20.00 Emil Lucka liest ans eigenen Werken. 20.30 New York — Berlin im 19. Jahrhundert MItv: Lisa Frank. Sopran: Fritz Düttbernd. Bariton. Kapelle Ferdy Kanltnunn. Am Flügel: Julias Bürger. Verbindende Worte: Johann Wolfgang Schottlinder.
menge sammelt sich an, um diese Rekordleistung zu bewundem, und von weit her kommen Leute, um einmal den„Körbe-Iim" bei der Arbeit zu sehen. Es handelt sich dabei nicht um irgend einen be- sonderen Trick, sondern nur um Geschicklichkeit. Jeder Korb ist etwa einen Fuß hoch, und Jim bedient sich einer hohen Stehleiter, wenn er sein« Lost fertig macht. Dabei kommt es vor allem darauf an, daß jeder Korb genau auf dem Rande des andern steht, denn der kleinste Irrtum in der Ausbalancierung würde den ganzen hohen Turm, den er auf den Kops trägt, zum Umstürzen bringen. Hat er die zwanzig Körbe so übereinander aufgebaut, dann steigt er von seiner Leiter herunter und packt den untersten Kvrb mit beiden Händen. Zuerst hebt er die ganze Ladung nur einige Zoll vom Boden auf und gibt genau acht, daß nicht irgend«ine Unregel- Mäßigkeit in der glatten Wand des Körbeturms entsteht. Hat er sich der richtigen Anordnung versichert, dann hebt er mit einem Ruck die Last bis zur Taille und setzt sie sich dann mit einem zwetten raschen Ruck aus den Kops. Er trägt eine Unterlage von Tuch auf dem Kopf, die für den Haufen der Körbe eine gleichmäßige Unterlage bietet. Als den schwierigsten Augenblick bei seiner Leistung bezeichnet Jim den Augenblick, wo er den Turm aus den Kopf setzt: wenn er dann nicht sofort das Gefühl der Sicherheit hat, dann setzt er ihn wieder ab. Ruht aber erst der Turm einmal fest auf seinem Kopf, dann gelingt ihm die Ausbalancierung mit seinem muskulösen Nacken ganz le'cht. Das Stehen mit dieser Be- krönung ist schwieriger als das Gehen, und Jim marschiert ganz vergnügt und rasch durch die Meng«, die bei dem seltsamen Anblick stehen bleibt und nur durch seine durchdringendeu Rufe zum Beiseitetreten veranlaßt wird. Er hat sich die Fähigkeit durch jahrelang« Uebung angeeignet und ist stolz darauf, daß ihm keiner sein Kunststück nachmachen kann. Ein Pterdetreund. Der vor einiger Zeit verstorbene John Sanger, der unter dem Namen„Cirkus-Lokd" vor Iahren in England ungeheuer populär war. hat sein gesamtes Vermögen in Höhe von 35 000 Lvstl. einem Fonds vermacht, der erst im Jahr« 1989 angegriffen werden darf. Sanger prophezeit in seinem Testament für diesen Zeitpunkt das vollständige Verschwinden des Pferdes, und aus dem Fonds, der dann etwa 5 Millionen Mark betragen dürft«, sollen die dann noch vorhandenen Pferde angekauft werden, um sie sorgfältig zu pflegen. Ein WS jähriger Este. Wie der„Renaler Bote" berichtet, wurde dieser Tage in einem Renaler Kronkenhaus einem alten Esten ein Bein wegen Greisen- brandes amputiert. Bei der Feststellung der Personalien ergab sich aus seinen Papieren, daß er im Jahre 1825 als Sohn eines est- nischen Bauern ln Hapsal geboren wurde. Der noch sehr rüstige Alle ist fast die Hälft« seines Lebens Soldat in der rustischen Arme« ge- wesen. hat eine ganze Reihe von Feldzügen mitgemacht und e» bis zum Feldwebel gebracht. Die Operation ist gelungen und der Arzt hofft, den Wen demnächst als geheilt entlasten zu können. Deutsche Professur an der Universität Stockholm Auf Anregung des Rettors der Stockholmer Hochschule, Prof. Tunborg, wird im Sommer 1930 dort ein« Professur für deutsche Sprache und Literatur errichtet werden. Von deutschen und schwedischen Spendern wurde zu diesem Zweck ein Fond? v--" 350 000 Kronen gestiftet.