Bürgerblock mit Demokraten. Der Blutsonntag von Petersburg.
Kennzeichen einer neuen Entwicklung.
Die Vorgänge, die zur 3errüttung der Demotrati. fchen Partei in Württemberg und wahrscheinlich darüber hin aus führen, beleuchtet der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Schumacher in einem Aufsatz, in dem es heißt:
Nach den Wahlen vom Mai 1928 hatte die Rechtsregierung Bazille Bolz ihre Mehrheit von 42 unter 80 Mandaten ver loren und sant auf 37, ja auf die Anfechtungsflagen einiger Splitterparteien hin auf 35 Mandate. Sie half sich von Fall zu Fall weiter, indem sie mal die vier Mandat des der Deutschen Volkspartei , mal die drei Mandate des Christlichen Boltsdienstes und neuerdings auch die zwei Leute der Boffsrechts partei und den einen Nationalsozialisten für sich in Anspruch nahm. Die Bertrauensfrage zu stellen, war die Regierung Bolz- Bazille nicht in der Lage. Sie mußte sich darauf verlassen, daß aus Haß gegen die Sozialdemokratia bei diretten Mißtrauensanträgen ihr die Splitter oder wenigstens ein Teil von ihnen die Gefolgschaft nicht verlagen würden era mild
Die Mißtrauensanträge der Sozialdemokratie wurden dementsprechend mit 40 zu 36 Stimmen bei pier Ent
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ber Senior der deutschen Demokraten, hat wegen der Rechtsschwentung seiner Parteifreunde in Württemberg den Austritt aus ber demokratischen Landesorganisation vollzogen.
Es war vor 25 Jahren. Im Fernen Osten tobte der russisch japanische Krieg. Als Ablenfungsmanöver gedacht, hat er gleich bem Krinkrieg von 1854 nur die innere Fäulnis des morschen zariftischen Regimes enthüllt und damit den Revolutionsprozeß im Lande beschleunigt. Die Kriegsniederlagen hatten dem Prestige der Selbst. herrschaft einen starten Schlag verfeßt. Der patriotische" Kriegsrausch zerstreute sich schnell. Die oberen Schichten der Gesellschaft gerieten in Bewegung. Der bürgerliche Liberalismus trat im November 1904 mit den zwar sehr bescheidenen politischen For derungen auf. Aber der russische Liberalismus war fampfscheu, weil wolfsschen. Das Bolf war übrigens von seinem geschichtlichen Schlaj noch nicht ermacht. Die Liberal - bürgerliche Offensive verlief im Sande. Aber in derselben Zeit reiften in der Boltstiefe unficht. bar neue Prozesse. Die Wirtschaftskrise, durch den unheilvollen Krieg verstärkt, hat die auch sonst schlechte Lage der Arbeiter ungemein verschlimmert. Die Unzufriedenheit muchs. Sie fand aber feinen Ausmeg. Die ilegalen egalen foaialbemotratifden Organisationen waren unter dem zaristischen Terror zu schwach, um sich mit den breiten Arbeitermassen verbinden zu können. Die machfende Unzufriedenheit der Arbeiter fand einstweilen für sich ein anderes Flußbett. Der Wiz der Geschichte mollte es, daß dies Flußbett eine
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mit Kugeln beantworten werde. Umfanft versuchten die Bertreter der Intellektuellen, u. a. Gorfi, die Minister aufzusuchen, um das Unhet zu vereiteln. Bom Morgen an stellte Petersburg ein Kriegslager bar. Ueber 30 000 Mann Infanterie und Kavallerie wurden auf den Straßen der Fauptstadt in Kriegsbereit fchaft aufgestellt. Aber die Arbeitermassen glaubten noch an ihren" Saren. Aus allen Arbeitervierteln zogen in dichten Scharen mehrlose Arbeitermassen mit Frauen und Kindern, die Zarenporträts, die Heiligenbilder und die Kirchenfahnen vorantragend. An der Spize des Putilow- 3uges ging Gapon selbst in der vollen Popentracht und mit dem Kreuz in der Hand. Mit Salven wurde dem Arbeiterpolf begegnet, das voll naiven Vertrauens zu feinem Baren ging, um Gerechtigkeit zu erlangen. Tausende von Ar beitern, darunter Frauen und Kinder, haben das Pflaster der Straßen mit ihrem Blut befleckt. So haben die Garderegimenter nach dem Befehl des Zaren das An- den- Zaren- Glauben der Arbeiter zerschossen.
„ Wir haben feinen Jaren mehr!"
erfcholl es aus den Reihen der entrüfteten Arbeiter. In den entlegenen Straßen versuchten die perzweifelten Arbeiter unter der Führung der einzelnen Revolutionäre die ersten Barrikaden zu bauen. Statt der Kirchenfahnen wehte auf einer Barrikade die rote Fahne der Revolution; statt der Petition hielten die Ar beiter Steine, Meffer und Revolver in ihrer Hand. Die Barrikaden wurden bald weggefegt, die Arbeiter zerstreut, die„ Ordnung" wieder hergestellt. Aber nicht der Revolution, die soeben geboren war, sondern dem Zarismus murde am Blutsonntag ein Stoß verfegt, von dem er sich nie erholen fonnte. Durch das ganze Land ging ein Sturm der Entrüstung. Eine spontane Streit- und Demonstrationswelle wälzte sich von Stadt zu Stadt. Der Zarismus wurde auf einmal isoliert. Alle Gesellschaftsschichten forderten Bürgerrechte und Konstitution. Die Forderungen der Petersburger Betition wurden zu Volksforderungen. Der 22. Januar war weder ein Aufruhr noch eine Revolution Aber der Blutsonntag wurde zum Borfpiel der Revolution.
Polizeiorganisation der Petersburger Arbeiter mar, die von der Ohrana für die Ablenkung der Arbeitertiaffe von der Sozialdemofratie furz vorher gegründet worden war. Der With der Geschichte ging noch weiter. Indem er den Polizeifozialis mus zur provisorischen Etappe im Brozeß des politischen Erwachens des russischen Proletariats machte, hat er gleichzeitig an der Spize der polizei- sozialistischen Arbeiterorganisation einen Vertreter der Orthoboren Kirche, dieser treuesten Stüße des Sarismus, gestellt: fein anderer als der Pope Gapon sollte die russische Ar beitertiasse zur Revolution führen. Wahrhaftig: die Bege der Geschichte sind unerforschlich... Es begann mit einer Kleinigkeit. In den Butilow- Werfen wurden an der Jahreswende drei Arbeiter, Mitglieder der Gaponschen Arbeitervereinigung, ent laffen, was unter der Belegschaft eine Entrüstung hervorrief. Gapon fah sich genötigt, für die Entlassenen einzutreten, um das Das russische Proletariat ist auf einmal in den politischen VorderPreftige seiner Organisation in den Augen der Arbeiter zu begrund als die Hauptfraft der Freiheitsbewegung gerückt. Die wahren. Der Direktor der Putilow- Werke blieb aber unerbittlich: Sozialdemokratie fand den Weg zu den breitesten Arbeitermassen. der Polizeisozialismus gefiel den Kapitalisten nicht. Am 3. Januar Das seltsame Zwischenspiel vom Bolizeifozialismus und Arbeiter. traten die Putilow- Arbeiter in den Streif. Es wirkte wie ein popen ging zu Ende. Die revolutionäre Agitation begann in die Funken im Bulverfaß. Am 6. Jamar streiften bereits in Peters. Armee und Bauernschaft einzudringen. Im Juli wurde bereits auf burg 140 000 Arbeiter, am 7. Januar hat der dem Panzerkreuzer Potemtin" die rote Fahne der Revolution gehißt. Die Revolution marschierte. Sie tam im Oktober 1905. Sie trug einen Bolfscharakter. Aber ihre entscheidende Kraft war das Proletariat, ihre organisatorische Form der Arbeiterrat, ihre Kampfwaffe der Generalstreit. Die Bauernschaft regte fich aber zu langsam, die Armee war noch zarentreu. Der erste Revolutionssturm führte also nicht zum Sturz des 3arismus, sondern nur zum Halbfieg. Im Sarenmanifest wurden sehr bee scheidene Bürgerrechte und die Einberufung der Reichsduma etm nach dem Wuster der preußischen Dreitlaffentammer pertündet Diese färglichen Zugeständnisse genügten, um einen Teil der be fizenden Klassen, durch die drohende Agrarrevolution gelähmt, von der Freiheitsbewegung abzufplittern. Der Barismus ging antwortete im Dezember 1905 die Verhaftung des Petersburger von der Defensive zur Offenfive über. Das russische Proletariat be Arbeiterrats mit einem Generalstreit und die Moskauer Arbeiter mit einem bewaffneten Aufstand, der im Blut erstickt wurde. Die Realtion triumphierte. Es bedurfte des Weltfrieges und einer. neuen Revolution, damit die Aufgaben der ersten von 1905- Sturz des Zarismus, demokratische Republif, Enteignung des Großgrundbesitzers gelöst werden tonnten. Aber derfelbe Weltfrieg, der die zweite russische Revolution entfesselt hat, murde zu ihrem Verhängnis. Die Machtergreifung der Bolschewiften im Oftober 1917 wurde, wie es Trogti bestätigt hat, nur durch das nie wiederkehrende Zusammentreffen der Verhältnisse, die durch den Weltkrieg geschaffen wurden, ermöglicht. Der Blutfonntag 1905 war nicht nur der Anfang der russischen Revolution. Gleichzeitig murde er zum Scheideweg des russischen und dann des internatio nalen Sozialismus.
Generalstreit das gesamte Petersburger Proletariat erfaßt. Die elf Abteilungen der Gaponfchen Organisation wurden zu Mittelpunkten der Maffenagitation. Auch die Sozialdemokraten, die durch die Bewegung überrascht wurden, begannen in den Gaponschen Versammlungen mit zunehmendem Erfolg aufzutreten. haltungen abgelehnt. Gegen den Kultusminister Gapon , der durch den Anfturm mitgeriffen wurde, versuchte noch Bazille brachten bie Demokraten Mißtrauensanträge und bei einmal den Uebergang der aufgewühlten Arbeiterschaft zur Revo einmal den Uebergang der aufgewühlten Arbeiterschaft zur Revo diesen stimmte auch die Deutsche Volkspartei mit und verlution zu vereiteln. Er hat den Gedanken einer Betition auf meigerte Bazille ihr Bertrauen, so daß er nur durch gebracht, die die Arbeiter selbst dem Bäterchen- 3aren vor dem die einzigartige Geschäftsordnung des Württembergischen Winterpalais überreichen follten. Die Arbeiter nahmen den VorLandtages, nach der die Enthaltung als ein gezählt fchlag Gapons mit Enthusiasmus an. Das naive Glauben an den wird, mit 39 gegen 40 Stimmen bei einer Enthaltung sich am Ruder 3aren war noch felfenfeft. Die Sozialdemokraten sahen von An halten fonnte. Nach der Berfaffung gestürzt, durch die Geschäfts fang an ein, daß diefer Barengang mit einer blutigen Rata ordnung gerettet", rief damals das Stuttgarter Neue Tageblatt", ftrophe enden werde. Es scheint, daß Gapon selbst es schließlich das heute einer der Haupttreiber für den Eintritt der Demokraten erraten hatte. Durch die elementare Welle der Massenbewegung in die Bürgerblodregierung ist. getragen, hat der Pope bereits selbst die Berbindung mit den Revolutionären gesucht. Unter dem Einfluß der Sozialisten wurden in der Petition an den 3aren radikalere Forderungen aufgenom. men: Einberufung der konstituierenden Bersammlung, das allgemeine und gleiche Wahlrecht, Bürgerrechte, Achtstundentag ufm. In zwei, drei Tagen haben die Petersburger Arbeiter die Forderungen der Sozialdemokratie sich zu eigen gemacht. Aber diese revolutio nären Forderungen sollten
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Der Stein fam ins Rollen durch die dauernden Versuche der vier Leute der Deutschen Boltspartei, offenen An
fluß an die Regierung zu belommen. Die Demokraten befanden sich dabei in einer wenig beneidenswerten Situation. Ihre Wählerstimmen kommen überwiegend aus dem Lager des Hand merts und des Hausbesizes. Deren demokratische Führer Ponnten sich aber der Konkurrenz ihrer engeren Berufsfreunde im Lager der Deutschnationalen und des Zentrums nur mit Mühe. ermehren und wurden darum von Tag zu Tag regierungswilliger. Die Demokraten wurden unter dem Druck der Ereignisse immer peffimistischer. Gingen fie in die Regierung, dann verleugneten fie ihre ganze Politik und mußten mit dem Abfall der Lehrer, Intellektuellen, Arbeiter und Angestell ten rechnen. Blieben sie jedoch draußen, dann ging nach ihrer Meinung ihr Mittelstand und Handwerf entweder zur Deutschen Volkspartei oder machte eine eigene Wirtschaftspartei auf, tie in nennenswertem Umfang bis heute in Württemberg noch immer fehlt. Außerdem drängten verschiedene Industrielle. mie der Reichstagsabgeordnete Wieland Ulm, ber Landesvor figende Bruckmann- Heilbronn und andere mehr in die Re
gierung."
Das Wirtschaftsministerium, das der Bentrums- Bolz den Demofraten angehängt hat, ist eine völlig bedeutungslose Einrichtung. die bisher vom Juftizminister Bayerle nebenber verwaltet wurde. Es hat feine eigene nachgeordnete Verwaltung und bildet das fünfte Rab an dem reaktionären Regierungstarren.
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Ein demokratisches Urteil.
leber die Gründe des Austritts v. Payers aus der Demokratischen Partei Bürttembergs meldet die Frankfurter Zeitung " aus Stuttgart :
im Namen des Proletariats durch einen Popen dem Jaren überreicht werden.
Es geschah am 22. Januar. Bereits am Borabend wurde befannt, daß der Zar sich dem Bolte nicht zeigen und die Volkspetition
Die Dollar Fälscher.
Polizei vermutet ein großzügig organisiertes Unternehmen.
Wie im Vorwärts" bereits gemeldet, ist es jetzt gelungen, nachzuweisen, daß über eine Anzahl deutscher Bankgeschäfte und Großbanken erhebliche Mengen falscher Dollars weitergeleitet worden sind. Die Berliner Polizei, die mit großem Eifer alle Spugroßzügiges, wahrscheinlich über mehrere Länder verbreitetes ren verfolgt, steht auf dem Standpunkt, daß es fich hier um ein gang Unternehmen handelt und daß bei der außerordentlich hohen Qualität der Falschnofen schon fehr erhebliche Beträge umgefeht worden sind, zum Schaden deutscher und amerikanischer Unternehmungen und Bankinstitute.
Soweit sich die Dinge bisher übersehen lassen, ist der geflüchtete Franz Fischer alias Bogt nur ein Mitglied einer großen, sehr gut organisierten Fälschergesellschaft, die Leute wie Bogt mit dem Absatz des Falschgeldes wahrscheinlich in ganz Europa beschäftigt, und deren Zentrale bisher noch nicht festgestellt werden konnte. Allem Anschein nach ist das Papier, das zum Druck der falschen 100- Dollar- Scheine benutzt worden ist, aus Amerita ein geführt worden, denn die Faferung und die Wafferzeichen find fo ausgezeichnet, daß selbst die Deutsche Bant und die Danat - Bant feine Bedenken hatten, die falschen Dollars anzunehmen und weiter. zugeben. Auch der Drud ist durchweg vorzüglich. Neben den bereits mitgeteilten Abweichungen im Medaillon auf der Borderseite, bat man ießt auch festgestellt, daß das Natenbid der Rückseite Ab den echten, vollkommen gradlinig, sondern es ist eine teine, aller weichungen enthält. Das Notenbild verläuft nämlich nicht, wie bei dings auch parallel laufende, furnenförmige Ausbuchtung wahr.
Die Tatsache, daß Friedrich von Bayer sich von der Demokrati. ichen Partei Württembergs wegen des Eintritts der Partei in die Reglerung Bolz- Bazille getrennt hat( und er ist natürlich teinesmegs der einzige, der diesen Schritt getan hat), wird der Parteiführung vielleicht boch Zweifel darüber aufsteigen laffen, ob sie die Lage in der Partei richtig beurteilt hat. Bor noch nicht langer Zeit stand der Parteivorsigende auf dem Standpunkt, daß ein Eintritt in die bestehende Regierung nur dann in Frage tommen tönne, menn eine große Mehrheit innerhalb der Partei den Eintritt gut heißen würde. Am vorigen Sonntag aber wurde eine Mehrheit von nur wenigen Stimmen für ausreichend erachtet, um ben Eintritt als über Kopf zu vollziehen. Der Formu lierung von Bayers Entschluß darf man entnehmen, daß er nur der mürttembergischen Landesorganisation seiner Partei den Rücken gefehrt hat, nicht aber der Deutschen Demokratischen Partei, deren Das Fallgeldbezernat der Berliner Polizei hat feft. erster Borsigender er ist. Die Tatsache, daß ein Rabinett, in dem gestellt, daß das Fälschertonsortium mit mehreren Drudplatten Bazille fist, mun auch von der Zustimmung der demokratischen gearbeitet und verschiedene Serien hergestellt hat. Ebenso wie die Bandtagsfraktion getragen wird, wird auch für die demokrati. Unterschrift des Schaßfefretārs wechselte, wurden auch verschiebene iche Parteileitung eine peinliche Ueberraschung Seriennummern benutzt, und zwar hat man ermittelt, daß haupt. gemesen sein. Man darf wohl sagen, daß in den führenden Gremien fächlich unter der Serienbezeichnung XII L und IV D falfifitate der Partei, wo man bisher nur aus den Zeitungen über die Borhergestellt worden sind. Diejenigen Berfonen, die in der legten Zeit gänge unterrichtet ist, alles eher als Befriedigung dar 100- Dollar- Scheine in Empfang genommen haben, werden gut tun, über herrscht. Voraussichtlich wird sich der geschäftsführende Bor. diese bei der Falschgeldabteilung der Reichsbant prüfen zu lassen, stand der Demokratischen Partei demnächst mit dem Beschluß der da man auf diese Weise hofft, weitere Vertreiber der Falschnoten württembergifchen Demokraten beschäftigen.
zunehmen.
zu ermitteln.
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Peter Garwy.
Sowjetwechsel für 15 Prozent. Litwinof vor Gericht, er will nur auf Befebl gebandelt haben Paris , 22. Januar. ( Eigenbericht.)
fälschung angeklagten Bruder des russischen Volkskommiffars LitDer erste Tag der Gerichtsverhandlung gegen den der Wechselminof ist nicht über die Vernehmung Citrinofs felbft hinausge tommen. Dieser befonte in steigender Erregung, sowohl in franzöftriffigen Wedfel nur als Soldat und auf Befehl gefifcher wie in ruffischer Sprache, daß er bei der Ausstellung der handelt habe. Sein Milangeklagter, der Bankier Joffe, erklärte, daß er über die Diskontierung der Wechsel ausschließlich mit dem damaligen Chef der ruffischen Handelsdelegation in Berlin , Turoff. verhandelt habe. Allerdings fei die Quittung für das Turoff als Gegenwert für die Wechsel ausgehändigte Bargeld nur von Litwinof unterzeichnet worden. Doch habe er, Joffe, nicht protestiert, da man mit solch hohen Beamten rücksichtsvoll umgehen müsse". Daß er für die Wechsel nicht mehr als 15 Prozent des Barwertes gezahlt habe, jei normal Der Wechsel hätte eine Laufzeit von 2½ Jahren gehabt und niemand habe daher sicher sein können, ob die Sowjet. regierung an ihrem Fälligkeitstage überhaupt noch egiftieren werde.
Ein Todesopfer des Autodiebes.
Der schwere Autounfall, der sich gestern abend vor dem. Haufe Neue Rantstraße 15 ereignete, über ben wir bereits aus von dem Autodieb überfahrene 56jährige Frau Bina Benzed aus führlich berichteten, hat jetzt ein Todesopfer gefordert. Die Charlottenburg , Königsweg 26/27, ist im Laufe der Nacht im Hildegardtrankenhaus ihren schweren Verlegungen erlegen.- Ein tragisches Gefchid fügte es, daß auch der Schwager ber Frau Dor nicht allzu langer Belt den Tod durch ein Auto fand. Im Juni vergangenen Jahres mollte der Mann einen Meinen Hund, den er auf dem Fahrdamm in einen Kraftwagen hineinlaufen fah, retten. Dabei wurde er selbst von einem nachkommenden Auto erfaßt und Dabei wurde er selbst von einem nachkommenden Auto erfaßt und mohnungsloser Rudolf Teshan, ist der Kriminalpolizei übergeben tödlich verletzt. Der festgenommene Autodieb, ein 23jähriger mohnungslofer Rudolf Tez han, ist der Kriminalpolizei übergehen
worden.
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Well feit Wodjen tein Cohn gezahlt wurde, versuchten in Lodz Arbeiter eine Fabrit zu stürmen. Mehrere kommunistische
Rebner murben verhaftet.