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Geld im Kasten. Ein Miltes Jahr für Voglers Stadltrust. Das grS�te deutsche Montanunternehmen, der Heinis ch-We st fälische Stahltrust, der in seinen Zechen. Stahl» und HLttenwerfen eine Gesamt­belegschaft von fast LOY 000 Mann beschäftigt, legt seht seinen Abschlug für das am 30. September beendete Ge­schäftsjahr l!)ä8/29 vor. Wie schon die Umsahzahlen beweisen, war d'e Kon» junltur sür den Stahltrust 1928/29 entschieden besser als im Dar» jähr«, denn trotz der oierwiichlgen 2lrbettsum«rbrcchung infc g« der Stillegung an der Ruhr hoben sich die Umsätze mit 1122 Mil- lionen Mark nur ganz geringfügig vermindert. Der nach Abzug sämtlicher Betrlcbsunkosten ausgewiesene Rohgewinn von 284,7 Millionen Mark hat sich infolge des verstärkten Exports, dessen Erlöse unter denen des Jnlandsabsatzes liegen, etwas verringert, was aber den Reingewinn nicht beeinflußt hat Trog der von den Schwsrindustriellen immer wieder der Oefsentlichkeit aufgetischten Behauptungen über die ruinöse Steuerpolitik sind die Steuern beim Stahllrust von(52.9 aus 61,5 Millionen Mark zurückge­gangen und auch die Sozialabgaben mit 57,1 Millionen Mark stabil geblieben. Welchen Umfang die Selbstfinanzierung der schwer» industriellen Betriebe angenommen hat, beweisen die für Abschr«- bungen abgesetzten Beträge, die einschließlich der diesmal ausge» wiesenen 83,5 Millionen Mark in den letzten drei Iahten zusammen rund 282 Millionen Mark ausmachen. Der ausgewiesene Reingewinn entspricht mit 52,7 Millionen Mark fast haargenau den Ziffern des Vorjahres, so daß die Bilanz offenbarvon hinten� aufgemacht ist. worauf auch die aus S Proz. stabilisierte Dividende schließen läßt. Da der größte Teil der Werksausbauten bereit» im vergangenen Jahr durchgeführt war. haben die Anlagennur" einen Zugang von 30 gegen 141 Millionen im Vorjahr erfahren. Die» erklärt auch i» e ft a r t e F l ü s s i g k e I t der Bilanz. Während die Bank» guthaben von 74 ius 76 Millionen zugenommen haben, sind die Bankschulden um 7 auf 11 Millionen Mark gesunken. Insgesamt sind die sogenannten Aktivposten(Bankguthaben, Forde» rungen und Waren von 453 auf 482 Millionen Mark gestlegen, die entsprechenden Passivposten dagegen von 203 auf 200 Millionen Mark gesunken. Da der Geschäftsbericht noch nicht veröffentlicht ist, läßt sich über die Einzelheiten der Entwicklung noch nichts sagen. Soviel steht jedoch fest, daß der Stahltrust eine reiche Ernte im letzten Jahr eingebracht hat. der die ausgezahlten 6 Proz. Dividende keineswegs entsprechen.

Zährlich 6 Millionen Automobile. Produktion und Aussuhr der amerikanischen Auiomobilindustrie.

Profit über alles. Mißbrauchte Zoilerböhunq. Von der Regierung g' brandmarkt. Aus einer amtlichen Mitteilung erfährt man. daß die Süd» deutsche Mühlenvereinigung am 15. Januar ihre Mit- gtisber angewiesen hat. für Weizenmehl einen Preisausschlag von 50 Pf. pro Doppelzentner zu erheben mit der Begründung, daß ab 20. Januar der Zoll für kanadischen und australischen Weizen auf 9,50 M. erhöht worden sei. Demegenüber stellt die Reichsregierung.. fest,, daß. diese Preis». erhöhungen n i ch t d i e'g e r i n g st e B e r e ch t i g u n g haben. Die Zollerhöhung betreff« zunächst nur austrüksichen irnd kanadischen' Weizen. Australischer Weizen spiele für die Versorgung Deutsch » kands nur eine untergeordnete Rolls. Die Preise für Auslands- weizen feien in der letzten Zeit wesentlich zurückgegangen, und Zivar am stärksten gerade für kanadischen Weizen, wo der Preis zwischen dem 2. und 21. Januar nicht weniger als 20 M. pro Tonn« zurück» gegangen'ei. was zwei Drittel der Zollerhöhung entspreche. Die Preis« für Irrlandsweizen seien ebenfalls etwas zurückgegangen, infolg« des Vermahlungszwanges aber in erheblich geringerem Um- fange als bei Auslandsweizen. Zu einer Erhöhung der Mehlpreise liege demnach keinerlei Anlaß vor. Da« Beispiel zeigt, daß die Süddeutsche Mühlenvereinigung eine politische Maßnahme, obwohl kein geschäftlicher Grund dazu vorlag, absolut willkürlich zu einer Preiserhöhung benutzt hat. Da» Beispiel ist klassisch sür die Art. wie der Handel vorgeht. Es ist «rsleulich, daß die schärfere Marktbeobachtung, die jetzt im Reiche durchgeführt wird, die sofortige Bloßstellung dieses Vor- gehens ermöglicht hat. Das Schicksal der Nohrbachwerke. ReichSverkehrSminiflenum verbleiet Löhrbach das Haas. Der sehr unerfreuliche Kampf zwischen Reichsverkehrsministe- rurm und den Rohrbachwerken nimmt seinen Fortgang. Gegenüber >sn Angrissen der Royrbachwerke stellt das Reichsoerkehrs- Ministerium neuerdings fest: Die sogenannte Schlüsselkommission habe nicht 14, sondern nur 0,3 Millionen Mark in Aussicht genommen und dem Rsichsverkehrs- Ministerium gerade bei den Rohrbachwerken für die Auszahlung alle Vorbehalte onheimgestellt. Diese 300 000 Mark seien nicht aus- gezahlt, weil Reichsregierung und Reichstag nicht gutes Geld schlechtem Geld nachwerfen wollen. Rohrbach sei nicht durch Maßnahmen des Reiches in seine jetzige Lage geraten. Vier- mal habe das Reichooerkehrsministerium Rohrbach geholfen, jedes- mal habe er von angeblichgünstigen Aussichten" im Ausland«. geschSft gesprochen, die nicht eingetreten seien. Rohrbach sei nie im Z weises gelassen worden, daß ein« Grundlage für eine positive Ent- scheidung seiner Anträge nicht gegeben sei. Trotz schwerster Be- denken habe man Rohrbach vor Weihnachten noch 100000 Mark gegeben, weil er behauptete, die Verhandlungen wegen der amerikanischen Flugbootgesellschaft ständen unmittelbar vor einem Ergebnis. Die in kurzer Zeit von Rohrbach erhosste Zeichnung von mindestens 1 Million Dollar sei aber fehlgeschlagen. Bei einer früheren Hilfeleistung sür Rohrbach sei dieser, entgegen aller kauf- männischen Uedung, die Erstattung der durch eine Revisjons- und Treuhandgesellschaft entstandenen Prüfungskosten schuldig geblieben. Die bisherige schiefe Information der Press« durch Rahrbach sei kein loyales Verhalten. Rohrbach werde bis zu einer Aenderung feines Vr Haltens im Ministerium nicht mehr empfangen und auch fern- rnünMich n'cht mehr angehört. Wir glauben nicht, daß sich das Reichsverkehr-ministerium einen Dienst leistet, wenn es durch die letztere Maßnahme unterstreicht, daß es gewissermaßen mit den Rohrbachwerken als mit einer poli- tischen Macht ve-bandelt. Das Groteske der Situation kann kaum deutlicher unterstrichen werden als durch einen solchen Abbruch der Beziehungen. Freilich können auch neuere Mitteilungen der Rohrbachwerke an der sachlichen Beurteilung des Falles, in der wir dem Reichsoertehrsministeruim recht gegeben haben, nicht» ändern. Um die Existenzfähigkeit des Werkes glaubhaft zu machen, weist Rohrbach darauf hin, daß von 1922 bis 1929 einem Inlandsumsatz 1 von 1?,8 Millionen ein selbstgetätigter Auslandsumsatz von 8,3 Mil- 1

Wenn sich In den letzten Monaten in den Vereinigten Staaten die Konjunktur für die Automob Uindustrie verschlechtert hat, so ist diese Tatsache angesichts der gewaltigen Roll«, die diese Industrie nicht nur in der amerikanischen , sondern in der Weltwirtschaft spielt, auch aus zahlreiche Wirtschaftszweig« anderer Länder von Einfluß. Nach der amerikanischen Statistik wurden In den ersten zehn Monaten de» Jahres 1929 in den Verelmgten Staaten nicht weniger als 5 020 000 Automobile hergestellt, und zwar 4 340 000 Personen» und 677 000 Lastwagen. Dies bedeu'et ein« durchschnittliche Monat»- Produktion von etwa einer halben und eine Jahreszisser von etwa sechs Millionen Automobilen. Die amerikanisch« Produktion vderlrisst die deutsch « Produktion um etwa da» Sechzigsache. Im letzten Vorkriegssahr hatte die amerikanische Produktion erst 483 000 und 1918 1,16 Millionen Stück betragen. Gegenwärtig sind in den Vereinigten S aaten schätzungsweise etwa 25 Millionen Automobile in Betrieb, so daß auf jeden vierten bis fünften Einwohner schon ein Automobil entfällt. So sehr aber Amerika den europäischen Län- der» überlegen ist und obwohl heute die übergroße Zahl der An- gestellten, die große Mehrheit der Farmer und ein großer Teil auch der Arbeiter über eigene Automobile verfügen, so bleibt doch noch eine nach Millionen zählende Schicht übrig, weiße und schwarze Arbeiter, vor allem Heimarbeiter, Hausangestellte usw., deren Einkommen den Erwerb eines Automobils bisher nicht erlaubt hat und auch in absehbarer Zeit nicht erlauben wrd. Viel- mehr dient heute die amerikanische Automobilproduktion, die zu mehr als neun Zehnteln im eigenen Lande abgesetzt wird, nur noch zum kleinen Teil der Versorgung neuer Beoölkcrungsschlchten, in der Hauptsach« aber der Ersetzung älterer Modelle durch neuere Wagen. Nachdem sich die wirtschaftliche En'wicklung Amerikas feit 1922 jahrelang In aufsteigender Linie bewegt hat. macht sich seit einigen Monaten in einigen wichtigen Industrien eine leichte Rückwärts- bewegung bemerkbar. Auch die Lage der gesamten Automobil- Industrie ist ungünstiger geworden, teils infolge der neuen großen Aktivität der Ford Motor Company, teils infolge nach- lassenden Absatzes. Gegenwärtig stehen in den Vereinigten Staaten Hunderttaufende von Automobilen unverkauft da, in der Hauptsache

Modelle von 1929, die in den Dereinigten Staaten selbst schon als veraltet angesehen werden und daher zum großen Tell ausgeführt werden sollen. Die wachsenden Schwierigkeiten haben bereits im November dazu geführt, daß Ford seine sämtiichen amenkanischen Montagebetriebe mit Ausnahme der S ammwerke in Detroit g<- schlössen hat. Ende Dezember stellte eine größere Firma, die Stutz Motor Ear Company of America in New Pork, K o n k u r s a nt r a g: ihr Auftragsbestand soll zwar im Oktober 1929 noch etwas größer gewesen sen als im Ottober 1928. hat je- doch mit der sehr erheblichen Ausdehnung des Produttionsapparates keineswegs Schritt geHallen. Einersei s zwingen diese Verhältnisse die amerikanischen Firmen zur weiteren Steigerung der Ausfuhr, andererseits beeinträchtigen sie den Produktionsstaich auch anderer Industriezweige. Es sei nur daran erinnert, daß im Jahre 1929 die amerikanische Automobil- industrie 7 bis 7,5 Millionen Tonnen Fertig stahl oerbryucht hat. Weitere stark betroffene Industrien sind die Gummireifen- und die L a ck i n d u st r i e. Ausfuhr vou Aukomobilen= 2,5 MMardea Mar?. Schon bisher zeigt die amerikanische Automobilausfuhr für deutsche Verhältnisse ganz erstaunlich hohe Ziffern, obwohl 1929 der Anteil der Ausfuhr an der Gefamtprodut ion nur 9,6 Proz. betragen hat. Es wurden nämlich in den ersten zehn Monaten rund 487 000 Automobile ausgesührt, 313 000 Personen- und 174 000 Lastautomobile. Diese Ausfuhr hast« im Monatsdurchschnitt einen Wert von 51 Millionen Dollar gegenüber 44 Millionen Dollar 1928 und 34,6 Millionen Dollar 1927. Insgesamt hatte die amerikanische Automobilausfuhr in den Monaten Januar bis Od ober 1929 einen Wert von 510 Millionen Dollar, so daß die Jahresaussuhr aus etwas über 600 Millionen Dollar zu schätzen ist. Das sind rund 2,5 Milliarden Mark, also sür 800 Millionen Mark mehr als Deutschland nach dem Doung-Plan in den ersten Jahren zu zahlen haben wird. Der Stückzahl nach übertrifft allein die amerikanssche Aus- fuhr die deutsche Automobilproduktion rund um das Fünf­fache. Die Billigkeit der amerikanischen Wagen, eine Folge der Massenproduktion und der Beschränkung auf eine ver- hällnismäßig sehr geringe Anzahl von Typen, sichert den Amerikanern gegenüber vielen europäischen Konkurrenten von vorn- herein einen großen Vorsprung.-st.

sionen gegenüberstehe. Damit wollen die Rohrbachwerke zeigen, daß das Auslandsgeschäft groß genug sei. um eine Aufrechterhallung de» Werkes zu rechtfertigen. Wir kennen die Unterlagen der Umsatz- berechnung nicht, nehmen aber an, daß die Zahlen stimmen. Es zeigt sich dann aber, daß gerade in den drei letzten Iahren der Aus- landsumsatz mit nur rund 1,95 Millionen gegenüber einem Inlands- umsatz von 12,44 Millionen sehr geringfügig sst. Beweiskräftig ist die Behauptung der Rohrbachwerke demnach leider nicht, und es ergibt sich aus den eigenen Zahlen der Rohrbachwerke. daß in den letzten drei Jahren, auf die es bei sachlicher Beurteilung ankommt, in der Tat der vom Deutschen Reich sehr starb subventionierte Inländsoerkauf die entscheidende SruNplage für die Tätigkeit der Rohrbachwerke war. Es ist dringend zu wünfchen, daß im Falle Rohrbach bald ein Weg gefunden wird, der ein« bindend« Entscheidung sür beide Teile sichert. Da» muß im Interesse her Arbeiterschaft und Angestellten geschehen, die- man unter keinen Umständen mehr in der jetzigen Ungewißheit lassen darf; aber auch'm Interesse des Ansehens der Relchsregierung, für das öffentliche Diskussionen, wie in diesem Rohrbachfall, unerträglich sind. Die Leistungen der Walzwerke. Hoher«Stand im letzten Zahr.- Im Dezember nur leicht rückgängig. Die Produktion der deutschen Walz- und Preßwerke weist für Dezember 1929 zwar gleichfalls einen Rückgang auf, jedoch Höst sich dieser in engeren Grenzen al» bei den Hochöfen und Stahlwerken. Insgesamt stellte sich die Dezemberproduktlon an 24 Arbeitstagen auf rund 802 200 gegen 866 250 Tonnen an 25 Albettstagen im November. Mit 33 425 Tonnen arbeitstäglicher Produktion ergibt sich gegenüber dem Vormonat mtt 34 650 Tonnen nurein Rückgang von knapp 3,5 Prflz. Im ganzen Jahr 1929 wurden 11,28 gegen 10,56 Millionen Tonnen im Vorjahr erzeugt, wobei jedoch für 1928 die vierwöchige Stillegung an der Ruhr zu berücksichtigen ist. Die Produktions- zahlen des letzten Jahres liegen jedoch nur um 5,5 Proz. unter den Ergebnissen der Hochkunjunktur von 1927, woraus der kräftige Aufschwung der Eisenkonjunktur im letzten Jahr ersichtlich wird. Die Entwicklung im laufenden Monat kann gleichfalls optimistisch beurteilt werden, da nach Meldungen aus Rheinland-Westfalen «ine wesentliche Belebung der Abschlußtätigkest bei den Werken sestzustellen ist._ Reichliche Schiffahrisernie. Hamburg -SuS zahlt wieder S proz. Dividende. Die Hamburg -Südamerrkanisch« Dampfschiff» f a h r t s- G« s« l l s ch a f t, die mit einer Gesamttonnage von an- nähernd 220 000 Tonnen zu den deutschen Großreederelen zählt, veröffentlicht wieder als erstes Schisfahrisunternehmen ihre Ab- schlußzahl vom letzten Geschäftssahr. Der Betriebsgewinn des Unternehmens sst mit 13,0 gegen 14,3 Millionen Mark im Vorjahr zurückgegangen, jedoch hält sich der ausgewiesene Reingewinn infolge zurückgesetzter Ab- schreibungen mit 2,74 Millionen auf der Höhe des Vorjahres. Dem- entsprechend bleibt auch die Dividende mit 8 Proz. unoer- ändert. Der Rückgang der Betriebsgewinn« erklärt sich aus dem Zusammenbruch des südamerikanischen Frachtenmarktes, besonders der La-Plata-Frachten, wovon das Unternehmen mtt seinen süd- anrerikanischen Speztallinien stärker betroffen wurde ai» die übrigen deutschen Reedereien. Der Reingewinn und die Dividend« der Ge- fellschaft zeigen aber, daß die Hamburg-Süd von ihrem im ver- gangenen Jahr angesetzten Fett genügend zehren tonnte, ohne daß deswegen die inneren Reserven des Unternehmens bean- sprucht zu werden brauchten. Die Bilanz zeigt, daß die Gesellschaft trotz der Verschtechterung des südamerikanischen Geschäfts sehr gut auf ihre Kosten gekommen ist. So konnten die langfristigen Schulden von 13,5 aus 8.9 Millionen abgedeckt und auch die kurzfristigen Schulden um 600 000 aus 2,6 Millionen Mark verringert werden. Dem-

gegenüber sind die Bankguthaben von 5,5 auf rund 4 Millionen weit weniger zurückgegangen und die Forderungen sogar noch erheb- lich auf?,? Millionen gestiegen. Bei der großen sozialpolttsschen Attacke der deusschen Unter- nehmcr darf auch die Hamburg-Süd -Reederei nicht fehlen. Wie schon im vergangenen Jahr polemisiert die Verwaltung auch diesmal wieder heftig gegen die Seekrankentasse, wobei der Oeffentlichkett wiederum die völlig aus der Luft gegriffen« Behaup» tung von einer mißbräuchlichen Ausnutzung dieser sozialen Ein- richtung durch die Seeleute aufgetischt wird.

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Gegen unwirischafiliche Vauietlörosselung. Auch der Reichsbund deutscher Technik protestiert. Der Reichsbund deutscher Technik hat an die Reichsregierung. die Regierung der Länder und den Magistrat der Stadt Berlin eine Eingabe gerichtet, die sich gegen die unwirtschaftlich« Einschränkung der Bautätigkett wendet. Der Lohnaussall der Arbeiter im Baugewerbe müsse auch weite Teile der ührlgen Wirtschast In Mitleidenschaft ziehen. Das Absinken der Bautätigkett Hab« einen Rückgang des Reichsbahn- verkehrs zur Folge, da die Baustoffe allein den vierten Tell aller von per Reichsbahn beförderten Güter ausmachen. Eins Nicht- berücksichtigung dieser Auswirkungen habe neue unprodut- tioe Ausgaben, besonders der Städte zur Folg«, und zwar durch die steigende Arbeitslosigkeit, durch die Verzinsung und Unter- hattung unvollendeter Bauten, durch die Regreßansprüche d«r Unternehmer und durch die tarifmäßig zu zahlenden Abfindungen für d'e Angestellten. Zn jedem Falle sei e'ne genaue Prüfung durch lechllisch-wirtschaflllche Sachverständige«forderlich, ob nicht die be­absichtigte Stillegung den Zweck d« Sparmaßnahme« ln Volkswirt- schafkl'chem Sinuc völlig verfehlt. Die augenblickliche Zahlungskrise dürfe nicht zur Unterlassung dringend notwendiger produktiver Arbetten führen, weil damit die einzige schöpferische Geldquelle der Wirtschaii, die Arbeit, versiege. Di« Durchführung der Arbetten werde sich in vielen Fällen durch Ersparnisse auf anderen Derwalwngsgedieten und durch Derhond- lungen über Preissenkungen bzw. angemessen« Kreditgewqh- rung ermöglichen lassen. Konjunktur und Geschäft. Wie da» Institut für Konjunktur« forschung feststellt, betrug der Wechselumlaus zu Beginn des Jahres rund 10 Milliarden Mark oder um 1,7 Milliarden weniger als vor einem Jahre. Der geringere Umfang der geschäftlichen- tigkeit durch einen Konjunkturrückgang ist daraus ersichtlich. Immer- hin liegt der Wechselumlauf anfangs 1930 noch um drei Mil- liarden höher als Anfang 1926. Die Summ« der Wechselproteste, das heißt der nicht eingelösten Wechsel, dürste End« 1929 monatlich etwa 170 Millionen Mark betragen haben. Die Zahl der Wechselproteste war nach dem Konjunkturinstitut im De- zamber die höchste, die seit dem Winter 1925/26 erreicht wurde. Vranntwelnstatistik. Im ersten Viertel de» Letriebsjahres 1929/30 sind in E i g e n b r e n n e r e i e n 798 199 Hektoliter und in Monopolbrennereien 87 818 Hektoliter Weingeist hergestellt wo» den. Di« Bestände der Reichs Monopolverwaltung an un. verarbettetem Branntwein betrugen am Beginn des Biertellahres 887 474 Hektoliter. Der Gesanttzugang belies sich aus 848 879 Hetto- liier, der Gesamtabgang aus 590 199 Hektoliter, so daß sih die Bestände der Reichsmonopolo-rwaltting an unverarbeitetem Brangt- wein am Schlüsse des Bierteljahre« auf 1 146 154 Hektoliter stellten. In Eigenlagern waren zur gleichen Zeit 30 530 Hektoliter vor- banden.

GUs mit SO TMtUtn M. 1,75