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Die Oberbürgermeisterfrise.

Böß verlangt die ihm gesetzlich zustehende Pension.

In den letzten Wochen haben im Rathaus zwischen den Fraffionen unverbindliche Besprechungen über die Lösung der Oberbürgermeistertrife stattgefunden. Man ist sich, wie die BS.- Korrespondenz meldet, unter den Stadtverordneten darüber klar, daß an eine Rückkehr des Ober­bürgermeisters Böß auf seinen Posten nicht mehr zu denken ist, ganz gleich, wie das gegen ihn schwebende Disziplinarverfahren auch ausgehen möge. Oberbürgermeister Böß hai felbft bereits erklärt, daß er zum Rüdtritt bereit fet unter der Borauslegung, daß ihm die gefeßlich zustehende Pension gewährt wird, die bei seinem Jahresgehalt von 36 000 Mart 23 000 mart betragen würde. Die Besprechungen im Rathaus innerhalb der Fraktion hatten ben Zwed, die Mehrheit für einen Antrag auf Ben fionierung des Oberbürgermeisters auf dieser Grundlage zu finden, um dem gegenwärtigen Zustand der Ungewißheit ein Ende zu machen und den Weg für Berhandlungen über eine Neuwahl des höchften Berwaltungspostens der Stadt Berlin freizubekommen. Diese Ber­handlungen haben bisher jedoch zu feinem Ergebnis geführt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß sich gegen eine Bensionierung des Dier bürgermeisters mit vollen Bezügen die Deutschnationalen, die Kom­munisten, die Nationalsozialisten und auch die Wirtschaftspartei aus­sprechen und einen derartigen Antrag im Stadtparlament ablehnen würden. Inzwischen hat das Oberpräsidium die Fraktionsführer wissen lassen, daß man dort ebenfalls gegen eine Pensionierung des Oberbürgermeisters nichts einzuwenden haben würde.

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In einem Teil der Berliner Presse wird die Frage des Rück tritts Böß nur nach dem Gesichtspunkt der Pensionsbezüge be­handelt. Wenn Böß wir fönnen das im Augenblid nicht be­urteilen 28 000 Mart jährlich Pension erhalten sollte, so märe diese Summe nicht von ihm gefordert, sondern sie ergäbe fich aus feiner langen, fast dreißigjährigen Dienstzeit in den Kommunen. Er, war bekanntlich unter anderem Kämmerer von Berlin und ist Oberbürgermeister feit 1920. Gerabe die Blätter, die jetzt aus Sensationsluft die Gelbfrage in den Bordergrund schieben, fehen sich sonst besonders energisch für die Wahrung moblerworbener Beamtenrechte" ein.

Kriegsgefahr in Südamerika .

General Rundt läßt marschieren. - Beschwerde in Genf .

Genf , 24. Januar.

Der paraguayanische Geschäftsträger in Paris hat dem Bölfer­bundfekretariat vor zwei Tagen in einer Note von neuen n. griffsabfichten Boliviens im Gran- Chaco - Gebiet mitgeteilt. Donnerstag ließ er an den Generalsekretär des Bölferbundes ein Telegramm nachfolgen, in dem ausgeführt wird, daß in einem ab­gefangenen funttelegraphischen Chiffretelegramm des boli Rundt vom vom 20. diefes vianischen Generalstabschefs General Monats an das Kommando der 4. Divifion der bolivianischen Armee Befehl gegeben worden fel zur Befehung verschiedener fleiner Forfs an der bolivianisch- paraguayanischen Grenze. Die vierte und fünfte bolivianische Division feien von der Regierung in Marsch­bereitschaft erklärt worden, und am 22. werde ein Flug­3euggeschwader von der bolivianischen Hauptstadt abgehen.

Die Regierung von Paraguay lehnt unter Bezugnahme auf diefes Telegramm und die bevorstehenden Angriffsvorbereitungen der bolivianischen Regierung für die daraus entstehenden Folgen jede Verantwortung ab und protestiert gegen den von der boli­vianischen Regierung heimlich vorbereiteten Anschlag.

Der Generalsekretär des Bölletbundes hat das Telegramm fämf­lichen Mitgliedern des Völkerbundrates und der Regierung von Bolivien mitteilen lassen.

Als es im Herbst 1928 zu den Urwaldschießereien zwischen Bolivien und Baraguan fam, griff der damalige franzöfifche Ratspräsident sofort ein und ließ die beiden Regierungen amtlich wissen, daß sie ihre internationalen Rechtspflichten verlegen würden, wenn sie ihren Generälen weiterhin erlaubten, ihre Soldaten ins Feuer zu schicken. Diese Warnung Briands hat damals entscheidend dazu bei­getragen, daß der in beiden Hauptstädten bereits zum Weiß­glühen gesteigerte Patriotismus fich schnell abkühlte und die

weiteren Auseinandersetzungen der beiden anscheinend allzu friegerisch veranlagten Nationen sich an Konferenztischen voll­30gen. Der neue Erzeß soldatischen Uebereifers hat bereits zu Mobilmachungsmaßnahmen geführt. Es scheint daher drin­gend an der Zeit zu sein, daß der gegenwärtig amtierende polnische Ratspräsident die Maschinerie des Bölkerbundes in Gang feßt und mit größter Beschleunigung bei den beiden Regierungen den stärksten Drud ausübt, um sie zur Ein stellung ihrer Kriegsmaßnahmen zu veranlassen. Die Schuld­frage fann nachher aufgeklärt werden, die unmittelbar drän gende Aufgabe ist, die Erhaltung des Friedens zu sichern.

Chifago bankrott.

Berlotierte Stadtverwaltung. Polizisten und Lehrer ohne Gehalt.

New York , 24. Januar.

Die Riesenstadt Chikago steht vor dem Bankerott. Seine 3% Millionen Einwohner sind nicht mehr in der Lage, die zur Auf­rechterhaltung der städtischen Institute notwendigen Geldmittel aufzubringen. Polizei und Feuerwehrbehörden haben feine Gelder mehr zur Entlohnung ihrer Mannschaften. In vielen Schuler haben die Lehrer seit einigen Monaten tein Gehalt mehr be­tommen. Große Geldmittel sind weiter zur Aufrechterhaltung der Krankenhäuser erforderlich. Sollie es fich als unmöglich erweisen, das notwendige Geld aufzubringen, so dürften zahlreiche Patienten auf die Straße gefeßt werden. Die Ueberschuldung der Stadt, die fich auf nicht weniger als 300 millionen Dollar beläuft, foll durch äußerst leichtsinnige Berwaltung der Finanzen herbeigeführt worden sein.

Krokodile fressen 13 Personen. Monte Cervantes" finkt.

Nach einem Fährunglück auf dem Victoria- Gee.

Condon, 24. Januar.

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Die Passagiere auf der Verbrecherinsel Ushuaia .

Hamburg , 24. Januar.

bekannt als Straffolonie wie die Teufelsinfel; es leben hier zahl­reiche zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilte Sträflinge. Die letzten Funkberichte befagen, daß auch die Mannschaft am Mittwoch nachmittag die Monte Cervantes verlassen habe, die vermutlich ſtündlich in Gefahr fei zu verfinken. Beamte der Ham­ burg - Südamerikanischen Dampfschiffahrts- Gesellschaft erklären, es werde versucht werden, die Passagiere mit größtmöglicher Bequem­

In der Nähe von Rigale in Ruanda ist ein Fährschiff auf dem Victoria- See , dem größten afrikanischen Binnen­Obwohl über die Ursachen der Strandung der gewäffer, gefunten. Die paffagiere wurden in das Wasser Monte Cervantes" noch keine bestimmten Nachrichten geschleudert und find, ohne wieder aufzutauchen, verschwunden. vorliegen, wird angenommen, daß wahrscheinlich Meeres. Wie man befürchtet, ist die Gegend von krokodilen ver- strömungen den Dampfer von seinem Kurse ab jeucht, die oft in ganzen Schwärmen in der Nähe der Unglücks- drängten. An Bord des Schiffes befanden sich drei telle auftauchen. Die Unglüdsstelle stellt die Hauptverbindungs- ortskundige Lotsen, die dem Kapitän zur Fühlichkeit zurückzubringen. linie der Fährboote zwischen Uganda und Ruanda dar. Bei dem Anglid find 13 Personen, darunter ein Europäer, ums Leben rung des Schiffes beigegeben waren. Die Aussehung gefommen. der Fahrgäste in Boote vollzog sich in Ruhe und Ord nung. Es handelte sich um 1100 Fahrgäste, fajt ausschließlich Südamerikaner, die sich auf einer Studien­reise nach Feuerland befanden. Man hofft, daß die ,, Monte Sarmiento" in etwa vier Tagen in Ushuaia eintreffen wird, um die Schiffbrüchigen aufzunehmen.

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Wenn das Meffer zu locker sitzt. Zwei Arbeiter unter der Anflage des Zoffchlages. In der Nacht vom 28. zum 29. September wurde der Arbeiter Kasparowiti vor dem Hause Reinickendorfer Straße 28 durch einen Stich ins Herz tödlich verletzt. Er hatte furz vorher dem Arbeiter I. mit einer Rafierklinge einige Schwunden beigebracht. Die Arbeiter G. und B. waren ihm gefolgt, und während der erstere mit einem Toffchläger jeinen Kopf bearbeitete, verfehle ihm der letztere einen Meffer­ftich. Beide Genoffen haben sich vor dem Landgericht III megen Totschlags zu verantworten.

Die beiden Angeflagten hatten in den letzten Jahren ein un ftetes Leben geführt; fie gehörten der Weddinger Arbeiterwehr an. G., früheres Mitglied des RF B., hatte auch V. für seine Organisation gewonnen. Der Getötete, im Altoholgenuß als händel juchend and gewalttätig bekannt, stand u. a. im Berdacht, das Reichsbanner, dem er früher angehört haben joll, befpigelt zu haben. Am 28. September, gegen 12 Uhr, befanden sich und 2. im G Stammlofal der Weddinger Arbeiterwehr ,, Sängerheim". Auch K. hielt sich hier auf, und wurde, da er standalierte, an die Luft ge­jet. G. ging hinaus, um ihn zu beruhigen, und wurde von K.

aufgefordert, sich mit ihm zu bogen. Es wurde aber nichts daraus. Der Streit ging jedoch weiter. Dabei wurde N. von K. mit einer Rafierflinge verlegt, so daß er blutete. Nunmehr drangen G. und B. auf K. ein, der dabei einen Stich mit einem Messer erhielt, dem er bald darauf erlag.

G. erklärte heute vor Gericht, daß K. ihm den ersten Stoß ver fetzt habe, und V. will gesehen haben, wie dieser eine Bewegung nach der Tasche gemacht habe, als wollte er nach dem Messer gre: fen. Bon den Sachverständigen werden die Angeklagten als leicht fchwachsinnige und leicht erregbare Psychopathen ge schildert. Zur Berhandlung ist eine große Anzahl Zeugen geladen. Der Getötete soll übrigens eine Woche vorher gleichfalls mit einer Rafierflinge einem Gaft Schnittverlegungen zugefügt haben. Das Urteil ist erst in den späten Nachmittagsstunden zu erwarten.

Furchtbare Tat eines Giebzehnjährigen. Fünf Schüsse auf die eigene Mutter,

Die furchtbare Taf eines Siebzehnjährigen, der heute vormittag auf die eigene Mutter fünf Schaffe abfeuerte, tief in der Spenerstraße große Aufregung hervor. Der Jugendliche Der Jugendliche Täter wurde verhaftet. Die Fran wurde von zwei Schüffen schwer verlegt ins Moabifer Krankenhaus gebracht.

Im Hause Spenerstraße 8 in Moabit betreibt der Friseur Moder seit Jahren sein Geschäft. Die Brivatwohnung befindet sich in der Gneisenaustraße, mo Moder zusammen mit seiner 41jährigen Frau Frieda mohnte. Das Ehepaar hat einen 17jährigen Sohn Frig, der seinen Eltern schon viel zu schaffen gemacht hat und bei einem Berliner Bädermeister als Lehrling in Rost und Logis stand. Der junge Mocker hatte sich mit den Eltern pöllig enizweit. Heute vormittag erschien er zur Ueberraschung seiner Mutter, die mit mehreren Angestellten allein im Geschäft meilte, in der Spenerstraße und verlangte sogleich Geld. Frou M. lehnte es ab, dem jugendlichen Taugenichts etwas zu geben. Er geriet dar­über so in But, daß er auf seine Mutter eindrang und in roher eile auf sie einschlug. Die Frau eilte nun ons Tele­phon, um ihren Mann, der noch in der Wohnung in der Gneisenau­ftraße meilte, non dem Borgefallenen in Kenntnis zu setzen. Der Sohn fprang jedoch hinzu und entris der Mutter den Hörer, um

In einem von der Associated Preß " verbreiteten Funtspruch aus Buenos Aires heißt es weiter, daß die ,, Monte Sar miento", ein Schwesterschiff der Monte Cervan tes", heute von Buenos Aires tommend in Montevideo ein­getroffen ist. Sie hat Anweisung erhalten, alle Passagiere zu landen und dann sofort nach Ushaia weiterzufahren, um die Baffagiere der gestrandeten Monte Cervantes" an Bord zu nehmen. Man erwartet, daß die Monte Sarmiento" am 27. d. M. in Ushuaia eintreffen und am 1. Februar in Buenos Aires zurück sein wird. Die isolierte Lage der Monte Cervantes" macht eine Funkverbindung sehr schwierig. Ushuaia ist ein ein­famer öder Ort in der Nähe der südlichsten Spike Südameritas,

das Gespräch zu verhindern. Jetzt sah Frau M., da der Bursche erneut Anstalten machte, auf sie einzubringen, feinen anderen Aus­weg mehr, als den Laden zu berlassen. Laut um Hilfe rufend, eilte sie auf die Straße. Der Sohn lief hinterher, og einen Trommelrepolper, der mit fünf Kugeln geladen war, hervor und schoß so lange auf seine Mutter, bis alle Kommern leer waren. Während drei Schüsse fehlgingen, wurde die bedauerns. werte Frau von zwei Kugeln getroffen. Eine traf in den Ober­schenfel, die andere streifte die Hüfte. Schwerverlegt brach die Frau auf dem Bürgersteig zusammen.

Der jugendliche Täter murbe Don Bassanten ergriffen und solange festgehalten, bis das alarmierte Ueberfallfommando zur Stelle war. Er wurde festgenommen und zur Kriminalpolizei des 29. Reviers gebracht. Bei seiner Bernehmung verweigerte er jede Aussage und blieb völlig verstockt. Später wurde er im Polizeipräsidium in Gewahrsam genommen.

Megito bricht mit Moskau .

Wegen fortgesetzter Bolfchewiffenpropaganda.

Megito- City, 24. Januar. ( Eigenbericht.) Die merikanische Regierung hat ihre diplomatischen Beziehun gen mit Sowjetrußland abgebrochen. Der megifanische Außenminister begründete diesen Schritt vor Bressevertretern da= Außenminister begründete diesen Schritt vor Bressevertretern da­mit, daß Megiko von Rußland dauernd brüstiert werde. Die in letzter Zeit überhandnehmenden kommunistischen Demonstrationen feien zweifellos auf Anweisung von Moskau zurückzuführen. In ganz Amerika betreibe Moskau zurzeit eine außerordentlich anti­megifanische Wühlerei.

Der meritanische Gesandte in Moskau soll unter Zurücklaffung eines Sekretärs zweds Sicherstellung der Archive Rußland bereits verlassen haben. Die Abreise des bolfchemistischen Gesandten in Merito steht bevor.

Ein falomonisches Urteil. Der Prozeß Dittler Rupprecht zu Ende.

München , 24. Januar. ( Eigenbericht.)

In dem Beleidigungsprozeß Hitlers gegen den verantwortlichen Rebatteur der Münchener Lelegramm- 3eitung" megen des be fanninen Ultimatums an den Ertronprinzen Rupprecht murde am

Argentinische Kriegsschiffe helfen.

Die argentinische Regierung hat angeordnet, daß die argen­tinische Kriegsflotte, die sich augenblicklich in den Feuer­landlanälen befindet, fich fofort an die Unfallstelle begibt. Bier Depeschenboote sind bereits bei der Monte Cervantes" ein-/ getroffen. Wie die Hamburg - Südamerikanische Dampfschijfahrts Gesellschaft weiter mitteilt, verdienen die Hilfe und Unterstügung. welche sowohl seitens der argentinischen Regierung, wie auch seitens der Behörden im Feuerland anläßlich dieses Unfalls geleistet worden find, allerhöchste Anerkennung. Insbesondere fei die Hilfe, die der argentinische Transportdampfer fofort gewährte, anzuerkennen. Das Motorschiff Monte Sarmiento", welches sich in Montevideo befand, ist am Donnerstag sofort nach Feuerland ausgefahren, um die Baffagiere der Monte Cervantes" von dort abzuholen. Gegen über amerikanischen Pressemeldungen, die von einer Möglichkeit der Wiederflottmachung der Monte Cervantes" sprechen, ist die Reederei nach wie vor der Ansicht, daß das Schiff als ver loren zu betrachten sei. Doch tönne Gewisses zur Zeit darüber noch nicht gesagt werden.

Freitag das Urteil vertündet. Der Angeklagte wurde wegen fort gefeßten Bergehens der üblen Nachyrede zu einer Geldstrafe von 400 Mart, Hitler wegen eines Bergehens ber Beleidigung zu der gleichen Strafe verurteilt, weil er im Verlauf der Bolemit die Telegramm- Zeitung" einen elenden Fledermisch und ein Mistblatt genannt hatte.

In der Begründung sagt das Gericht ausdrücklich, daß die ,, Tele­gramm- Zeitung" den Artifel in gutem Glauben an die Richtig feit der vom tronprinzlichen Kabinett übermittelten Informationen wiedergegeben habe. Die Schuld der Telegramm- Zeitung" flege aber in der Verbreitung der Behauptung, baß Hitler bem Stron­prinzen ein Ultimatum gestellt habe, was nicht nachgewiesen werden

tonnte.

Aufgehobene Immunität.

Bier Kommunisten, ein Nationalsozialift zur Straf­verfolgung freigegeben.

Der Geschäftsordnungsausschuß des Reichstags nahm nach vor­angegangenen mehrtägigen Beratungen am Freitag die Ab­stimmungen über eine Reihe von Anträgen des Ober­reichsanwalts vor, in denen die Genehmigung zur Strafverfolgung und erforderlichenfalls Borführung emiger Abgeordneten wegen Borbereitung zum Hochverrat nachgesucht wird. Der Ausschuß beschloß, die Immunität des tommunistischen Abg. Schneller, dem insbesondere auch Berseßungsarbeit in Reichs­ wehr und Schußpolizei vorgeworfen wird, fofort aufzu heben. Die Immunität der kommunistischen Abgg. Remma1e, Maddalena und Ulbricht sowie des nationalsozialistischen Abg. Dr. Goebbels wurde mit der Maßgabe aufgehoben, daß die Hauptverhandlung nicht vor der Sommer­pause des Reichstags ftattfinden darf. Die Aufhebung der Immunität des kommunistischen Abg. Roll mig murde ab­gelehnt.

Strafanträge im Prozeß Straffer.

Im Beleidigungsprozeß gegen den nationalsozialistischen Reichs tagsabgeordneten Straffer beantragte ber Staatsanwalt megen öffentlicher Beleidigung in fünf Fällen, davon in drei Fällen in Tateinheit mit ühler Nachrede in der Presse, und wegen Vergehens gegen das Republifschutzgesetz in fünf Fällen an Stelle des erst instanzlichen Urteils von sechs Monaten Gefängnis eine Gesamt straje van 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis,

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