Beilage
Dienstag, 28. Januar 1930
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Der Abend
Sadausaalle des Verwäch
Wenn die Schilddrüse den Dienst versagt
Das Rätsel des Kropfes
Von Dr. H. Schütte
Schon der römische Dichter Juvenal machte sich über den bei den U.penbewohnern häufig vorkommenden Kropf luftig; seit 2000 Jahren ist also diese Erscheinung bekannt, ohne daß es bis heute restlos gelungen wäre, ihre Ursache zu finden Sicher ist aller dings wohl, daß der Jodumfaß des Körpers in irgendeiner Beziehung zu der Schilddrüse steht. Sicher ist es auch, daß die Bergbewohner unter dem Jodmangel ihrer Begetation und ihres Waffers stehen, denn die Menschen nehmen das Jod in der Hauptsache aus dem Wasser und aus der Pflanze auf. Es fann aber nicht der absolute Jodmangel die Ursache des Kropfes sein, denn dann müßte derselbe in den legten 80 Jahren unter dem Einfluß des seit dieser Zeit aus der jedreichen Ebene eingeführten Brotforns, von Gemüse, Obst und Kraftfutter wesentlich zurückgegangen sein. Das Problem des Gebirgstropfes ist also offenbar komplizierter.
Einen Fingerzeig, in welcher Richtung die Kropfforschung zu gehen hat, geben einige merkwürdige Beobachtungen: Nach ko ranŋi hat der Mensch von seinem ozeanischen Leben her das Jod als Körperbestandteil beibehalten und steht im Stoffwechsel| dauernd unter dessen Einfluß. Charakteristisch für den Jodbestand des Körpers ist mun 3unahme des Jodumfages im Sommer und Abnahme desselben im Winter. Diese Schwankung ist aber nur für normale Menschen gültig. Bei Kropfträgern Mün chens z. B. wurde sie nicht gefunden. Einwandernde aus tropffreien Gegenden in solche mit Kropfhäufigkeit behalten lange Zeit die Fähigkeit, große Mengen Jod zu verarbeiten Bei längerem Berweilen im Kropfgebiet nimmt aber auch bei ihnen diese Fähig.
teit ab.
Werden nun Kropffrante mit Schilddrüsenpräparat behandelt, fo zeigen fich auch hier mertmürdige Unterschiede. Junge Beute vertragen die Behandlung besser als ältere und besonders schnell reargieren junge Mädchen. Ferner ist die Wirtung und Behandlung in der Höhe wesentlich geringer als in der Ebene, die Stranten reagierten schneller und nachhaltiger in Würzburg mit 181 Meter über dem Meere als auf der Schmitthennenhöhe mit 2000 Meter. Es gibt also jahreszeitliche Schmankungen des Jod= umfages die Winterschläfer unter den Tieren z. B. entleeren ihre Schilddrüse während des Winterschlafs und es spielen Höhenlage und Ronstitution eine gewisse Rolle. Statistiken zeigen auch, daß im Herbst Geborene feltener Kropf triegen als im Frühjahr Geborene, was offenbar auf den höheren Jodgehalt des mütterlichen Blutes im Sommer und Herbst zurüdgeht.
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Ein besonders wichtiger Foftor für die Kropfbildung ist aber zweifellos die Strahlung. Die Wirtung von Jod und Strahlung auf den Organismus ist ganz ähnlich. Beide haben Er. höhung des Pulses, Erniedrigung des Blutdrucks, vertiefte Atmung, Berstärkung des Stoffumfaßes und Hebung des Allgemeinbefindens zur Folge.
3u starte Bestrahlung ruft diefelben Schädigungen hervor, wie zu ftarte Jodzufuhr; vor allem, schwere Störungen im Nierengebiet. Das Verhältnis von Jod zu den chemisch wirksamen Strahlen spielt denn auch im Stoffumfaiz des Organismus eine hervorragende Rolle, es ist der Inbegriff des von den Jodforschern immer wieder betonten Jodhaushaltes des Körpers. Bei den psychologischen Wirkungen fann man oft nicht mehr auseinanderhalten, was auf Konto des Jods und was auf Konto der Strahlung zu sehen ist.
In den Höhengebieten spielen nun die Strahlungsvorgänge eine besondere Rolle. Im Frühjahr ist die Strahlung sehr start, wie man aus der befannten bräunenden Wirkung der Hochgebirgs. sonne in dieser Jahreszeit erkennen tann, und im Herbst wird die Strahlung durch häufige Rebelbildung verhindert. Gleichzeitig herrscht im Frühjahr Jodarmut und Herbst Jodreichtum im Tier und Pflanzenhaushalt. Systematische Messungen an Gesunden und Kropftranten haben nun gezeigt, daß die Größe der Schild drüse auch von der Strahlung abhängig ist. In Rempten z. B. wurden Abnahme und Zunahme des Halsumfanges je nach der Nebelbildung festgestellt.
So stellt sich also das Kropsproblem schließlich als eine Frage des Stoffumfazes dar mit Eingliederung des Ernährungsproblems. Dieser Umfaß wird herbeigeführt durch zwei Fattoren, durch die notorischen Kräfte der chemisch wirksamen Sonnenstrahlung und durch das Jod als Betriebsmittel. Beide wirten auf den Waffer bestand des Körpers. Unter normalen Umständen besteht zwischen ihnen ein Geichgewichtszustand. Wird dieser gestört und fallen die beiden Faftoren auseinander, so entsteht bei individueller Beranlagung Kropf. Das ist wohl die naheliegendste Lösung dieser merkwürdigen Erscheinung.
Die kranke Schilddrüse
Von Ewald Bohm
Die Schilddrüse, ein auf dem Stehlkopf und dem oberen Teil der Luftröhre gelegenes Organ, nimmt unter den Drüsen mit innerer Sefretion eine besonders wichtige Stellung ein. Sie hat die Funktion, jodhaltige Säfte ins Blut abzusondern, die für das gefunde Bechselfpiel aller Organe, d. h. für die Gesundheit übergesunde Bechselspiel aller Organe, d. h. für die Gesundheit über haupt nötig find. Die Hauptfrankheiten dieses Organs laffen sich auf zwei entgegengesetzte Veränderungen zurüdführen: Bergrößerung oder Schwund der Schilddrüse.
Durch Bergrößerung der Schilddrüse entsteht die soge nannte Base bowlche Krankheit. Diese äußert sich im Beginn vorwiegend in nervösen Erscheinungen: Herzklopfen, Ueberreiztheit, Schlaflosigkeit, Unruhe und schließlich Mattigkeit. In ausge sprochenen Fällen findet sich dann später die sogenannte Basedow he Trias( Dreizahl der Symptome): Kropfbildung, Blogaugen und Bulsbeschleunigung, daneben auch häufig ein Bittern der Hände beim Spreizen( Tremor). Die Haut ist meift warm und feucht, bismeilen ist leidtes Fieber feststellbar. Oft wird eine rapide bnahme des Körpergewichts beobachtet. Rebenericheinungen find Mustel späche, Durchfall und leichtere pinchofische Zustände( Ingit, manische Erregbarkeit usw.). Die Krankheit dauert in der Regel jahrelang, bis in unbehandelten Fällen der Tod burch allgemeine
Rörper und Herzschmäche oder eine hinzutretende Rrantheit( meist| trodneten Sammelfchilddrüfen zu effen oder aus Tuberkulose) eintritt.
Die Ursache dieser Erkrankung ist, wie gesagt, ein erhöhtes auch in anderen Formen. Dies führt zu einer schädlich vermehrten Wachstum der Schilddrüse, meist geschwulstartigen Charafters, aber oder fehlerhaften Absonderung des Schilddrüseninfretes( d. h. des ins Blut gehenden Saftes dieser Drüse), das dann im Körper wie ein Gift wirft.
Man behandelt diese Kranten in leichteren Fällen zunächst durch Diät( reizloje, möglichst fleischfreie Kost); in vielen Fällen hilft Röntgenbestrahlung, wodurch dem Wachstum der Schilddrüse soweit Einhalt getan werden kann, daß weitere Eingriffe nicht mehr erforderlich find. Diese Behandlung wird bisweilen wirksam unterstützt durch sehr geringe Gaben von Jod. Größere Jodmengen wirten hier giftig. Ist die Krankheit jedoch schon weiter vorgeschritten, so tann nur noch eine Operation Heilung bringen. In solchen bösartigen Fällen wird die Schilddrüse teilweise entfern und dadurch meist noch eine Dauerheilung erzielt. Die hervorstehenden Augen der Kranten gehen allerdings erst sehr allmählich nach einigen Jahren, niemals handelt worden.) aber gänzlich zurüd.( Die Erscheinung des Kropfes ist schon be
Bir sagten eben, daß bei operativer Behandlung der Basedowschen Krankheit nur ein Teil der Schilddrüse herausgenommen wird. Bei Totalentfernung der Schilddrüse würde die entgegen gesezte Krankheit entstehen, wie sie auch von selbst infolge frankhaften Schwundes der Schilddrüse auftritt, das fogenannte Myrödem. Das ist eine teigige Schwellung aller Organe des Körpers. Die Kranten bekommen ein gedunsenes Aussehen. Die Lidspalte der Augen, die beim Basedow erweitert ist, ist beim Mng ödem besonders eng. Die Haut ist troden, die Haare fallen aus, die Schmeißfefretion ist erloschen. Buls und Temperatur find unter normal. Es besteht nicht mir allgemeine Muskelschwäche, sondern auch die geistigen Funktionen fönnen bis zur Verblödung zurüd. gehen. Frauen werden von dieser Krankheit häufiger befallen als Männer. Tritt das Myrödem in der Kindheit auf, so führt es meift zu Zwergwuchs und Idiotie.
Das Myrödem. das auf das allmähliche Aufhören der Schild drüsentätigkeit zurückzuführen ist, muß natürlich durch Zufuhr der im Körper fehlenden Säfte behandelt werden. Man gibt dem Kranten längere Zeit hindurch die Substanz von ge.
Schilddrüsen isolierte wirksame chemische Mittel Hierbei muß man fich aber sehr vor Ueberdofierung hüten, da sonst ein künstlicher Basedow entstehen würde.
Es gibt noch einige andere schwere Erkrankungen, die eine Störung der Schilddrüsenfunktion zur Ursache haben tönnen. Dies sind der Infantilismus( findliche Zurückgebliebenheit), der retinismus( 3wergwuchs mit Berblödung) und die Fettlucht. Hier liegen die Schwierigkeiten in der Erkennung, daß es fich um eine ursächliche Beteiligung der Schielddrüse handelt, da auch andere Funktionsstörungen zu ähnlichen Krankheitsbildern führen. Ist aber einmal in der Schilddrüse die Ursache der Krantfeit erfannt worden, so fann ähnlich behandelt werden wie beim Myrödem.
Die Heilerfolge mit jodhaltigen Substanzen 3. B. bei Aretinismus sind geradezu verblüffend. Man stelle sich etwa vor, daß man einen Kretin von 15 Jahren durch sechsjährige Behandlung mit Schilddrüsenjod zu einem hübschen jungen Mädchen non normaler Körpergröße machen kann. Dr. Frih Kahn bringt in seinem sehr empfehlenswerten voltstümlichen Wert„ Das Leben des Menschen" Abbildungen pon diesem Fall, deren erläuternden Tert wir hier zum Schluß wiedergeben wollen. Er lautet: Niemand wird erraten, daß dieses verblödete Geschöpf von den Körpermaßen eines vierjährigen Kindes( 17 Kilogramm Gewicht) ein 15jähriges Mädchen ist. Es hat noch nie gesprochen, nicht selbständig gegessen, fennt niemanden und zeigt feine Regung eines die jodhaltigen Substanzen der Schilddrüse. Wie eine verdorrte Seelenlebens, Nachdem es 15 Jahre so vegetierte, reichte man ihr sich zu entfalten. Seine Knochen erstarten, die Zähne entwidein Pflanze, die man in feuchte Erde bettet, beginnt das Kümmerwesen sich, die Haut wird glatt, die Haare fangen an zu wachsen, die Augen gewinnen Leben. Es beginnt zu sprechen, äußert Wünsche und erkennt die Personen seiner Umgebung. Das Gedächtnis ermacht, Anhänglichkeit und Liebe dämmern in thm auf. Aus einer macht, Anhänglichkeit und Liebe dämmern in ihm auf. Aus einer scheinbar hoffnungslosen Mißgeburt wird ein Mensch mit allen Beichen der„ Seele". Nach sechs Jahren steht ein Mädchen var uns, in dem niemand den stumpfsinnigen Krüppel von einst mehr wiedererkennt. Was ist mit diesem Kümmerwesen vor sich gegangen, baß es zum Menschen erwuchs und erwachte? Welch Wunder geschah? Gar tein Wunbert Es hat ein paar Gramm Schild. drüsenjod zu sich genommen Würde man es glauben tönnen, wenn man es nicht glauben müßte?"
Recht auf Gesundheit- Pflicht zur Gesundheit
In Aerztekreisen wird zur Zeit lebhaft die Forderung erörtert,| Gesundheit zu gewährleisten, soweit nur Menschenerkenntnis und durch periodisch wiederkehrende Dorbeugende Menschenmacht es irgend vermag gerade weil die bisherigen Untersuchungen jedes einzelnen Menschen die Baltsgesund Erfolge gezeigt haben, daß Krüppeltum, Siechtum, vorzeitiger Tod beit zu heben. Mit Recht wird darauf hingewiesen, daß die ärzt nicht ein unabwendbares Berhängnis sind, sondern oft genug durch liche Untersuchung und Behandlung in zahlreichen Fällen sehr spät frühzeitiges Ertennen, durch intensive, fachgemäße Betreuung veroder zu spät tommt und daß durch die verlangte umfaffende Ge- hütet werden tönnen. fundheitsbewachung fehr viel Schaden verhütet werden fann. Man darf sich einer solchen Erwartung um so eher hingeben, als schon Die bisherige öffentliche und private Gesundheitspflege großer Lüden, die sie noch aufweist sich stolz darauf berufen Lebensdauer des Menschen in den letzten Jahrzehnten ständig darf, daß dant ihren Bemühungen die durchschnittliche gestiegen ist von etwa 40 auf etwa 60 Jahre.
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Aussicht auf Erfolg, als die fodbringenden Krantheiten Die weitere Verbesserung der Lebenschance hat um so mehr fich anscheinend immer deutlicher verschieben- fort von den bedrohlicheren, oft schnell und stürmisch verlaufenden, übertragbaren fort von den Krankheiten zu den Erkrankungen hin, die schon durch den Fortfall ber llebertragbarkeit meniger gefährlich auftreten oder durch ihr langsameres Entstehen und ihren langsameren Ablauf oft weit beffere Angriffsflächen für ärztliche Bemühungen bieten.
Daß die geforderte ärztliche Generaloffenfive nur Sinn hat, wenn sie die Krankheiten so frühzeitig wie nur irgend möglich erfaßt, ist selbstverständlich. Die periodischen Untersuchungen müßten daher in nicht zu seltenen Abständen erfolgen. Das vielfach bereits vorhandene Kernstüd einer systematischen Gesundheitsüberwachung, die Schulgesundheitsfürsorge für das 7. bis 14.( bis 18.) Lebensjahr, müßte weiter ausgedehnt und vertieft werden. Es müßte die bisher nur teilweise erfaßte, trop bewundernswerter Sterblichkeitsverbesserung noch immer start bedrohte Säuglingszeit sowie die anschließende Kleinkinderzeit einbezogen werden. Genau wie die bisher ebenfalls noch sehr lückenhaft erfaßte Jugendlichenzeit, für die der plögliche Fortfall der gesundheitlichen ( und sonstigen) lleberwachung durch die Schule oft besonders ver hängnisvoll ist. Die Gesundheitsbewachung müßte dann übergreifen auf die Hauptleistungszeit des Menschen in feinem Durch schnitt etwa vom 20. bis 40. bis 45. Jahre, mit ihrem Höhe: punti an Kraft und Kraftbeanspruchung und Begehrtheit im Wirtschaftsleben- vor allem auch, um hier Raubbau an den reich puntt an Kraft und Kraftbeanspruchung und Begehrtheit im Wirt überwachung müßte dann die höheren Lebensalter un licher fließenden Kraftquellen zu verhüten. Und die Gesundheits faffen, die durch das Heraufrüden der Sterbegrenze und durch den nebenherlaufenden Geburtenrückgang immer starter besetzt werden, immer größere Teile des Bolfsganzen ausmachen.
So wird vom ärztlichen Standpunkt aus die Pflicht gesehen, dem Menschen Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsschuß für einen natürlichen, möglichst trasterfüllten und beschwerdefreien 2tblauf feines Lebens zu bringen. Es begegnet sich das mit dem Grund redyt und dem Grundanspruch des von Krankheit befallenen Menschen, der nichts davon hat, daß es der Gesamtheit beffer geht, wenn er persönlich davon ausgenommen ist. Das verlegte Recht der noch immer nach Hunderttausenden zählenden von vorzeitig Gezeichneten, vorzeitig Gefällten, das verlegte Recht ihrer Witwen, ihrer Waisen, ihrer Mütter, das verlegte Recht der durch ihre Krankheit Mitleidenden, der durch eine fonft vermeidbare anstedence Krontheit Infizierten, die erschütternée Mahnung von Miffionen porzeitig aus der Hand geglittenen, Lebensaufgaben tann gar nicht start genug als öffentlicher Alarm, als öffentliche Alarmaus gabe gesehen werden, jedem Geborenen fein Recht auf Leben und
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Daß die öffentliche Aufgabe eine leichte ist, ist ohne weiteres flar. Es foll hier nicht näher darauf eingegangen werden, daß zunächst schon das erforderliche brennende Pflichtgefühl, das Gesundheitsrecht des anderen( neben seinen sonstigen Rechten) wie jedermanns Brust lebt. Auch daß in weitesten Kreisen noch nicht fein eigenes Recht zu achten und zu betreiben, noch lange nicht in erfannt ist, worin eigentlich das Gesundheitsrecht des anderen foll nur eben gestreift werden. Vor allem soll hier darauf hinin förperlicher und, nicht zu vergessen, seelischer Hinsicht besteht, ständigen Durchmusterung und Gesundheitsüberwachung eines gewiesen werden, daß die Durchführung einer derartigen 63- Millionen- Bolles eine ganz gewaltige Aufgabe ist, die sowohl in ihrem organisatorischen Aufbau wie in ihrer technischen Durchführung ganz außerordentliche Anforderungen an den ärztlichen Apparat, an Verwaltungsarbeit und, nicht zuleht, an finanzielle mittel stellt.
fcheitern. Abgesehen von den moralischen Bilichten der Gemein Immerhin dürfte die Aufgabe an diesen Schwierigkeiten nicht fchaft für jeden ihr zugehörigen, abgesehen von der Selbstsicherung fcheitern. Abgesehen von den moralischen Pflichten der Gemeinjedes einzelnen, muß vor allem betont werden, daß es für den Staat gar leinen besseren Besitz geben tann als eine möglichst in voller Rüftigkeit, ohne Siechtum und Gebrechen, in die hohen zahlreiche Menge von Bürgern mit einwandfreier Gesundheit, die Lebensjahre vorrüden rente, ohne frühe Witwen, ohne Waisenrente. ohne viel Krantengeld, ohne Invaliden.
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Daß die Verwirklichung der gewaltigen Aufgabe in furzer Zeit nicht eintreten wird, ist trotzdem tlar. Große Wandlungen, find noch nötig, che diese rationelle Gesundung des Boltes vorhanden fein wird über die innere Bereitschaft hinweg, bis zur endgültigen Organisation und Durchführung. und Durchführung. Zeillösungen dem Munde vieler Gegner einer ausgedehnten fazialen Fürsorge werden zunächst nötig sein. Und ein sehr wichtiges: So falsch aus der Einmand ist, daß durch übertriebene Für und Borsorge der Wille zur Selbstverantwortung gehemmt und gelähmt wird, die Sucht nach Hilfe von dritter Seite gestärkt wird so fallah das alles aus dem Munde vieler ist, weil der Einwand nur dazu dienen foll, ihre Beihilfe an die Gesamtheit zu erringen es ist nicht zu leugnen, gerade vom sozialistischen Standpunkt aus, der nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht des einzelnen der Gemeinschaft gegenüber feststellt: viel Gesundheit geht verloren, viel Krankheit wird ermorben und weiter gegeben, meit der einzelne fich der Verpflichtung entzieht, larheit in Gesundheitsdingen zu uchen und zu finden, die Pflicht zur Gesundheit für seine Perfon, für seine Familie, feine Umgebung, feinen Staat, zu ertennen und zu erfüllen. Wobei auch des ausgesprochenen Mißbrauchs der sozialen Sicherungen zu gebenfen ist und des laschen Erlahmens im Gefundheitswillen, die nicht wenige ihre Pflicht Befund zu fein. verkennen läßt.
leber diese Pflicht zur Gesundheit, die als untrenn barer Partner neben den Stedt auf Gesundheit steht, foll in einem zweiten Auffag gesprochen werden. Dr. Max Cohn.