Einzelbild herunterladen
 
  
Antisemitische Ente. Goldschmiöt und derVorwärts".- llrteil gegen eine Verleumdung. Karlsruhe  . 6. Februar.(Eigenbericht.) Vor der hiesigen Strafkammer kam ein Beleidigungs- Prozeß zum vorläufigen Abschluß, den die Redakteure unseres Karlsruher ParteiorgansVolksfreund' in Gemeinschaft mit den Geschäftsführern Hartmeyer vomVolksfreund' und Glocke vomVorwärts' gegen die in Karlsruhe   erscheinendeB a d i s ch e Zeitung', ein deutschnationales Stahlhelmpapier antisemitischer Färbung, angestrengt hatten. Die Sache liegt schon über zwei Jahre zurück und hat die Karlsruher   und Berliner Gerichte in einer ganzen Reihe von Terminen beschäftigt. Es handelt sich kurz um folgendes: DieVadische Zeitung' mit dem stolzen UntertitelTageszeitung für nationale und christlich« Politik' hatte anfangs 1928 die Behauptung eines hiesigen Hitler  - Blättchens sich zu eigen gemacht, daß dervolksfreund' von Zakob Goldschmidl auegehallen würde und daß der Berliner  vorwärts' Hunderllausende aus dieser Quelle beziehe'. Da derlei Behauptungen in der nationalistischen Presse immer wieder onzutresfen sind und sozusagen schon zum e'sernen Bestand des antisemitischen Lügenarsenals gehören, mußt« dieser Behauptung einmal nachgegangen werden. Die Redakteure desDolksfreund' und die Geschäftsführer der beiden angegriffenen Blätter strengten seinerzeit Klage gegen dieBadische Zeitung' an mit dem Erfolge, daß der damalige verantwortliche Redakteur des Blattes Dr. S a t t« r m a n N in der Berufungsinstanz wegen B e l e i- digung der Redakteure desDolksfreund' zu 3<1 0 M a r k G e l d st r a f e(evtl. Haft) und zu drei Viertel der Kosten verurteilt wurde. Von der Anklage wegen Beleidigung der G e s ch S s t s- f ü h r e r wurde er merkwürdigerweise freigesprochen. Die Geschäfts- führer legten hiergegen mit Erfolg Revision ein und die Sache sollte am 3. Juli o. J. nochmals vor der Strafkammer verhandell werden. Dort setzte der Beklagte einen Gerichtsbeschluß durch, wonach der Generaldirektor der Darmstädter- und Nationalbank Jakob Gold- s ch m i d t In Berlin   kommissarisch vernommen wurde. Das Ergebnis der Vernehmungen war, wie vorauszusehen war für die Verleumder niederschmetternd. Nachdem schon durch andere Zeugen festgestellt werden konnte, daß der vorwä' ls-Verlag zu Gold­schmidl überhaupt keine geschäsllichen Beziehungen pflegte, hatte der Geschäftsführer Hugo Jäger   der Buchdruckerei Paul Singer u. Co., die denVorwärts' im Lohndruck herstellt, bekundet, daß die Druckerei im Jahre 1926 bei der Bank einen Kredit von 829 000 M. aufgenommen habe, die zum Abstoßen früherer.Bslastungen und zum Ankauf neuer Grundstück« dienen sollten. Die Ver- Handlungen waren nicht mit dem Generaldirektor Jakob Goldschmidt  , sondern mit Direktor Lederhausen geführt. Direktor Leder- Hausen bestätigte, daß Jakob Goldschm'dt von dieser Geschäfts- abwicklung weder Kenntnis hatte noch Onen Einfluß därauf ge- nommen Hab«. Die Bedingungen für den Kredit entsprachen den Sätzen der Stempeloereinigung bzw. der damaligen Lage des Geld- Marktes. Zu ollem Ueberfluß wurde auch noch der Generaldirektor der Danat-Bank   Jakob Goldschmidt   vernommen. Dieser sagte a"?, daß er von der Hingabe des Darlehens von 800 000 M. anie Druckerei Singer u. Co. e r st a u s d e r P r e s s e erfahren habe. Der Kredit wurde ordnungsgemäß ohne seine Mitwirk un g auf Antrag der Depositenkosie. deren Vorsteher Herr Lederhausen war, von dem Direktor der Devositenkasien Herrn Sachs noch Zu- ffmmung der betreffenden Ressortleitung bewilligt und zwar zum «'eichen Zinssatz, wie bei allen anderen Kunden. Irgend welche Sonderbebandlnng hat nickt stastgestuden. Die Karlsruher   Strafkammer fällte jetzt folgendes Urteil: Der beklagte Redakteur Dr. K a t t e r m a n n w'rd unter Aushebung des freisprechenden Urteils der ersten Instanz wegen Beleijrgung der Redakteure und der Geschäftsführer Hartmeyer vomVolks- freund' und Glocke vomVorwärts' in Tatemhsit zu einer G e l d st r a f« v o n 3 0 0 M. evtl. 30 Tagen Hast und Tragung der fäm�chen Kasten verurteilt. In der Begründung wurde der Ausdruckaushalten' als besonders schwere Beleidigung der Redakteure unb_ der G'schästsfübrer be'der Zeitungen,Dolksfreund' undVorwärts', ««brandmarkt. Eine Zeitung würde ihre politische Ehre preisgeben, wenn sie sich den Vornniri. daß sie sich gleich einer feilen Dirne..aushalten' lasse, aefallen ließ«. Der Nachweis, daß dies im vorliegenden Falle zutreffe, sei in keiner Weise erbracht.
Berliner   Orchesterabende. Konzertrundschau von Klaus pringsheim  .
Kein Sinfoniekonzert ohne Erstausführung. Aber es ist nicht beträchtlich, was wir da in letzter Zeit an neuen Sachen zu hören bekommen haben. Bei Kleiber, im dritten Abonnementskonzert der Lindenoper, eine herzlich unbedeutendeKleine Sinfonie' von Hans Wedig. Als Uraufführung, also Entdeckung; es hat wohl nicht ge> lohnt. UndScarlottiana' von Alsredo Casella, ein Divertimento nach Domenico Scarlatti   für Klavier und kleines Orchester; Hand- werklich sauber, nicht ohne Geist, doch gewiß ohne Notwendigkeit i gemachte Musik, schon routinemäßig gemocht nach dem Vorblld Strawinskys, dessenPulcinella'(nach Pergolese) für all solche Ver- suche, aus aller Musik neu« Musik zu machen, als Modell herhalte» muh. Im vierten Sinfoniekonzert: Ferruccio BusonisBrautwahl-> Suite'. Neu nur in dieser Fassung und Zusammenfassung, nämlich eine Auswahl und Bearbeitung kleiner Stücke aus der OperDie Brautwahl', die leider nicht vermocht hat, sich auf der Opernbühne durchzusetzen; so ist die Rettung einzelner Teile, die der Komponist, übrigens bald nach der Hamburger Uraufführung, zu einer i Orchestersuite zusammengestellt hat, gewiß erfreulich, nicht nur um des hohen artistischen Wertes willen, den diese wie jede Arbeit Busonis bewährt. Im übrigen zeigen die Konzerte, denen es mehr und mehr mcht nur an Wonnenten fehlt, dos schon gewohnte Bild; wie neulich hier etwa Borodins II-Moll-Sinfonie heruntergespiell wurde, lässig-spannungslos nach mangelhaftester Vorbereitung: nur, weil es einen Zustand charakterisiert, d«r für das Haus nun in der Tat unhaltbar geworden, ist es wichtig genug, noch davon zu reden. Das gewohnte Bild, eher freilich ein Bild der Verwöhnung, auch in den Philharmonischen Konzerten bei Furtwängler  ; von ihm, dem Dirigenten, ausgehend, letzte Konzentration der Kräfte, höchste In- tensität des Musikerlebens, und im Orchester ein Aeußerstes an Differenziertheit des Klanges und Kultiviertheit des Instrumentalen Musizierens. Doch auch, hier, im fünften und im sechsten Konzert, Novitäten von beträchtlicher Belanglosigkeit. Orchestervariationen von Paul Kletzki  . ohne Einfall aus Strauß-Abfällen gespeist, auf- gelesene, zusammengelesene Musik, zu schreiben und aufzuführen gleich überflüssig. Das anderemal Orchestervariationen von Georg Schumann  , genauer gesagt, eine Humoreste in Variationenform für großes Orchester, sie heißtGestern abend war Vetter Michel da', da? bekannte Volkslied liegt ibr als Programm zugrunde. Auch dieses gewiß kein bedeutendes Werk, immerhin von dem bedeuten- den Können feines Autors, der in der Berliner   Musikwell hoch geschätzt wird, zeugend. Aber Hauptstück des Furtwängler-Pro- gramms ist allemal die Sinfonie. Diese Immer wieder gespielten klassischen und romantischen Sinfonien, nun die Zweite von Brahms  , oder gar die Pathetische von Tschaikowsky  , in solcher Wiedergabe werden sie immer von neuem zum besonderen und zum zentralen Ereignis des Abends. Und die große Solistennummer, die in der [ Mitte steht, übt auf das Publikum dieser ausverkauften Konzerte
ungeschwächte Anziehungskrast. Um den großen französischen  Pianisten Alfred Cortot   einzuführen, war wohl das--Moll-Konzert von Robert Schumann  , dieses Stück deutschester Romantik romantisch und deutsch   hier auch im Sinn einer Begrenzthell nicht ganz glücklich gewählt. Aber Ludwig Wöllner, zu Botho Sigwarts begleitender Musik Homer   rezitierend, Verse aus der Jlias,Hektars Bestattung' herrlich diese Hingerissenheit, Er- fülllheit, Musikcrsülltheit des 70jährigen Meisters; man vergißt bei- nahe die Unzeitgemäßheit dieses melodramatischen Beginnens, über­hört beinahe die Dürftigkeit der musikalischen Unterlage, die der Komponist beigesteuert hat: Einunddreiß'gjährig im Weltkrieg ge- fallen, ein hoffnungsvolles Talent damals; der als Musiker gewiß ernster zu nehmende Sohn jenes Fürsten Eulenburg, dessen Rosen- und Skaldenlieder einst Wilhelm, den Kunstkenner, entzückt haben. Die Werke, die Sir Thomas Beechom mit den Philharmonikern vorführt, sind uns nicht neu, auch nicht die feiner enolischen Lands- leut«; immerhin ist es eine Freud«, in Frederik Delius  ' Ballade Es war einmal' an eine Kunst der subtilen Orchcsterbehandlunq erinnert zu werden, die der Gegenwart ein bißchen abhanden ge- kommen ist. Doch vor allem er selbst, der Dirigent, ein Hervorrogen- der Mann in der Musikwell seines Landes, ist eine neue Erscheinung für Berlin  , und sein Konzert in der Philharmonie ee findet unter dem Ehrenschutz des britischen Botschafters statt bestätigt ihn als Orchesterführer von hohem Rang und Musiker von persön- lichem Stil und Format. Richard Strauß  '.�zeldenleben', souverän in der Meisterung von Partitur und Orchester, wird zum Höhepunkt des Abends. Anregend, interessant geht es neuerdings in den Konzerten der Berliner   Funtstunde her. Jüngst hörte man da zum ersten Male einConcert Champetre' von F. Poulenc  , einem jüngeren Fran­zosen, dessen Namen in Fachkreisen viel genannt, doch dessen Musik in Berlin   beinahe unbekannt. Ein Konzert für Cembalo und Orchester, mit der unvergleichlichen Wando Landowska   als Solistin; auch hier der schon typische Versuch, Stilelemente moderner und oller Musik zu oersckm«l?en, doch von einem Musiker unternommen, dem es an persönlicher Physiognomie fehlt. Ein schwächeres Stück von Strawinsky  , Sinfonie für Blasinstrumente, ging vorausz schwach für Strawinsky  , doch immerhin den Durchschnitt der üblichen Orchesternovitäten weit überragend. Und das Berliner   Funkorchester. an diesem Abend von Ernest Ansermct, dem mit Recht berühmten Genfer   Dirigenten geführt, wächst immer mehr in seine Aufgaben, wachsend zugleich mit diesen: man durfte sich davon überzeugen, als neulich Strawinsky   selbst im Sckwechtcnsaal am Pult stand und kür die Rundfunkhörer zwei seiner Hauptwerke, ,. Apollo» Musagöte' undDer Kuß der Fee' dirigierte, letzteres wenige Tage nach der Berliner   Uraufführung unter Klemperer, die wir sozusagen noch frisch im Ohr hatten.
Oer Mord an der Klav erlehrerin. Um d e Habseligksiten einer Einsamen., Die Untersuchung der Mordkommission zur Ausklärung de» Kapitalverbrechens in der Steinmehstraße hat die ganze Nacht angedauert. Die erste Vermutung, daß der Täter jener junge Mann Ist, der schon am Monlag Auchilsearbeilen machte und für Donnerstag noch einmal bestellt war, wird durch Zeugenaussagen weiter bestätigt. Es wird angenommen, daß er davon unterrichtet war, daß Fräulein Zimmer an diesem Tag? allein in der Wohnung sein würde. Er scheint auch nicht allein gekommen zu sein, sondern hat noch einen Helfer mitgebracht Dies« beiden jungen Leute sind, wie wir schon erwähnten, morgens gegen 9lb Uhr gesehen worden. Für diese Bekundung haben sich schon mehrere Zeugen gemeldet. Die Personalbeschreibungen stehen aber leider noch nicht einwandfrei lest. Auffallend ist eine Tatsache, die von mehreren Personen beob- acktet wurde. Einer der jungen Leute zog dem anderen, als sie aus dem Hause traten, den Hut hestig ins G:sicht herunter, wie um zu .��elden, daß man ihn genau erkenn«. Ob die beiden zwei oder drei Gcpäckstücke getragen haben, steht nicht fest. Bares Geld ü'ftcn sie kaum erbeutet haben. Bei der K'avierlehrerin war es ae-ade m diesem Monat sehr knapp bestellt Sie hotte schon, um d« Mitte bezahlen zu können, etwas versetzen müssen. In der 5rawtia'ch« w:rden die Täler die Kleidungsstücke der Untermieter geraubt haben. Als fehiend festgestellt sind ein dunkelblauer zweireihiger Anzug, ein psaublauer Ulster. Beide Sacken tragen innen die FirmenbezeichnungGuttermann. Stein- metzstraße' serner ein brauner zweireih ger Anzug, ein mode- sarbener G-bardineanzug. ein schwarzes Jackett mit Weste und ge- streister Hos« em neuer stld-rgrauer Hut. ein Siegelring mit einem graublauen und unten roten Stein und ein schwarzer Wintermantel mit den Zeichen E C auf der Jnnense te. Außerdem ein Smoking. Wäsche. Unterzeug usw. Ohne Zweifel werden die Mörder ver- suchen, die pestoblenen Kleidungsstücke irgendwie zu Geld zu machen. Einer der Koffer in dem die Beute abtransportiert wurde, besteh, aus japanischem Dastgeflecht.«uk die Ergreifung der Mär'-er ist «ine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt, die für M ttel. lungen au, dem Publikum bestimmt ist. Wer etwa» bekunden kann, z. B. über Angebot« der oben beschriebenen Kleidung'stück«, wird ersucht, sich bei der Mordkommission Joh. Müller-Thomas im Polizeipräsidium zu melden.
Theaier der Zukunft. Auf Einladung der Sonderabteilungen der Volks- bühn« sprach der Lühnenarchitett Traugott Müller   über da» zukünftig« Theater. Er räumt der Architektur de» Theaters die wesentliche Rolle ein. Nur ein zweckmäßiges, ollen Anforderungen der Zeit und Kunst entsprechend gebautes Theater hat Zukunft. Das Theater ist kein gesellschaftliches Ereignis mehr wie früher. Nichr was vor der Bühne, im Zuschauerraum sich abspielt, bestimmt den Wert eines Theaterabends. Der Raum, der dazu bestimmt ist, uns opttsch das Erlebnis zu vermitteln, die Bühne, ist der wichttgste Teil des Theaters. Also muß dieser Raum, der bisher als Guckkasten- bühne sehr stiefmütterlich behandelt worden ist, auch äußerlich bevor- zugt und betont werden. Der Zuschauerraum dien« nur dem Zweck, der Unterbringung des richtig verteilten Publikums. Prof. Strnat und später Gropius haben sich mit Entwürfen solcher neuen Theater beschäsligt. Gropius verwendet die Eisorm für das Hau, und trifft ein« Anordnung dreier zentral gelegener Bühnen. Traugott Müller   zeigt uns einen eigenen Entwurf, der ollen Fragen, auch der Frag« der Rentabilität gereckt werden will. Drei ineinander verschiebbar« Bühnen, ein ovaler Zuschauerraum. Der Dortrag bot sehr viel Neue» und Interessantes. Leider ist die vorgesehene Zeit für eine ausführliche Behandlung des Themas zu knapp. y. S. M. Kreiheit in Fesseln". pr mus-pakast. Der Zimmergeselle Franz Aigner steht varm Schwurgericht. Aber er kommt gnädig davon, ihm wird Bewährungsfrist zuteil. Es ist ein größter starker Mann, gutmüiig; ober wenn er gereizt wird, kann er jemand erschlagen. Und er erschlägt jemand, trotzdem die Bewährungcsrist ihn lange zur Selbstbändigung veranlaßt hat. Der andere Ist ein wirklicher Verbrecher und zugleich sein Mitknecht auf einer Zille, wo sie beide Arbeit gefunden haben Die Tochter des Schiffer« steht zwischen ihnen. Paul fordert den Franz bei jeder Gelegenheit heraus, weil er weiß, daß er sich nicht wehren i darf. Aber als Paul die von Franz geliebt« Schifferstochter ver­gewaltigen will, und sie um Hilfe ruft, da fft Franz nicht mehr Herr seiner Sinne. In einer filmisch glänzend gemachten Kamps- szene schlägt er den anderen zu Boden und stehe da, er ist tot. Um den Paul zu verhaften, kommt gerade die Polizei an Bord, und nun wird Franz ihr svlgen müsien; aber das Mädchen weist seine Sch! Itlvsigkeit nach, und so endet der Film hosfmingevoll. Der UntertitelBewährungsfrist' zeigt, worauf es ab- gefchen war; eine sehr löbliche Tendenz. Aber ceider hat der Re- gisseur T. H. Wolfs alles sehr brett und wenig spannend und ohne Tempo angelegt, auch die durch die Person Pauls mit der Hauplhandlung verflochtene Nebenhandlung«in Einbruch bei einer Schauspielerin hat kein besonderes Jnteresse. Das beste ist noch die Idylle auf der Zille. Fritz Kompers stellt den Zimmergesellen Franz In all seiner urwüchsigen Krait hin und weiß alle Sympathien für sich zu gewinnen. Gaston Modet ist der kontrastierend« Bösewicht Paul, Siegfried Arno   als Ganove. Divian G i b s o n als Sckaufpielerln und Pavanelli als Ihr Ge- siebter werden nicht ausgeschöpft. Sehr nett anzuschauen, aber noch ohne besondere Ausdruckcbewältigung ist Daisy d' O r o als Schifferstochter._ t. 3n der«omidle finde am S, vormittag» Nfl  , Uhr, dl« erste Tanz- malm»« von Ü a Merl statt. Der gute Zltm in der flamra. Die Kamera dringt vom 7. dt« 9, .Moskau  , wi- rt iveinl und lacht' und.Die von der Zirahe leben'. Vom tO. 61» 12..Da« Dort de, Sünde- und die Urauffuhcung eine» Spanten- Film» von Dr. K. S. F. Schmitz.
Lunatfcharfti undbürgerliche" Qierawr Aus Moskau   wird geschrieben: Auf einer Konserenz des Ueber- setzervertmndes äußerte sich der frühere Bildungskommissar Lunatscharski, der jetzt u, a. als Hauptschriftleiter der großen Moskauer Verlag«Land und Fabrik' undAcademia' tätig Ist, zu der interessanten Frage, ob ein« Pflege der Ueberfetzungs« literatur im Sowjetstaate grundsätzlich erwünscht oder unerwünscht sei. Lunatscharski   bekämpfte die Auffassung, daß die westeuropäische und amerikanische Literatur, wegen ihrer ausgesprochen bürgerlichen Tendenzen, vom Sowjetbüchermortt fernzuhatten sei; dieses würde die Errichtung einer Chinesischen   Mauer zwischen der Kultur der Sowjetunion   und der Kultur der übrigen Welt bedeuten.Wir müssen,' so erklärte Lunatscharski.alles wachsam verfclgen und genau wissen, was in Europa   und Amerika   vorgeht; in der Kunst und in der Literatur der Böller spiegelt sich bekanntlich deren soziales Leben besonders deutlich und umfassend wider. Ein kritisches Verhalten gegenüber den Erzeugnissen der Weltliteratur ist natürlich oonnölen, sofern diese von unserem Standpunkt aus als Uebei, wenn auch als sehr bezeichnendes und lehrreiches Hebel, zu gelten haben.' Was die Gefahr einerVergiftung' der Sowjetgesellschaft, ins- besondere der Jugend und der anderenschwankenden Elemente' (der Intellektuellen, der Sowjetangestellten usw.) durch die zeit- genössische Weltliteratur betrifft, die sich wie Lunatscharski   hervor­hob in letzter Zeit merklich rechtspolitischen odereinfach prinzipienlosen' Anschauungen zuzuneigen beginne, so sei eine klare Scheidung zwischen offen gegenreoolutionären Schriften und solcken Werken notwendig, die nach Form oder Inhalt wertvoll sind, ohne der Sowjetideologie wesensverwandt zu sein. Letztere müßten dem sowjetrussischen Leser durch gut« Uebersetzungen zugänglich gemocht werden. Das schriftstellerische Werk eines bürgerlichen Autors te- deute zuweilen, entgegen seinem Inhalt, in stilistisch-technsscher Hin- sicht einen Fortschritt, ein Muster, das für das Sowjeischristtum fruchtbar sein könnte. Stalin   habe einmal gesagt,unser neuer Stil werde eine Bereinigung von russischem Schwung und amerika- nischer Sachiich-keit sein'.Es wäre eine sonderbare Att von kom­munistischem Slawophilentum.' so schloß Lunatscha,skl. wenn wir un» von den stilistischen Fortschritten des Westens ab- sondern wollten.' Die Krüh�ahrsauestellung der Akademie. Di« Preußische Akademie der Künste   gibt soeben das Programm ihrer diesjährigen Frühjahrsaucstellung(Malerei und Plastik) be- könnt. Es sind wiederum freie Einsendungen zugelassen. Di« Au»- sicllung soll Anlang Mai«röflnet werden und bis etwa Ende Juni dauern. Di« B.'llimm-ngen für die Beteiligung können von der Akademie der Kün''e Berlin  . Par ier Plötz 4, gegen Erstattung der Verwaltungsgebühr von O.SO M. bezogen werden. Der ck'-. fendunzstermin der Werke ist der 10. 23 Anr".
Mufeumsmäßige Oeffnung der p«ußlschen Schlösser. Die Der- axtliung der staatlichen Schlösser und Gärten fft seit einiger Zeit dazu übergegangen, die wichtigsten Echlohbauten Preußens museumcmäßig offen zu halten. So ist jetzt da« alte Schloß an der Spree   werktags das ganze Jahr hindurch von 10 bis 12 Uhr geöffnet, das Museum Schloß Monbiiou täglich von 10 bis IS Uhr. Bei den Potsdamer   Schlössern fft   diese weitest« Art der Ofen- Haltung bei Schloß Sansjoucl uich im Neuen Palais   werktags 10 bis 12 Uhr vorläufig auf die Zeit vom 1. April bi, SO�S.'p» tember beschränkt. Uebrigens ist die Bildergalerie beim Schloß Sanssouci   vom 6. Februar ab bis zur Wiedereröffnung gestttessen; sie wird Anfang Mal in einer neuen Form, mit wesentlichen Stücken de» alten Galerlebestandes aus der Zelt Friedrich« ll. wieder c öffnet werden: