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Führerrevolte.

Häuslicher Krach bei den bayerischen Deutschnationalen.

München  , 18. Februar.( Eigenbericht.)

In der deutschnationalen Volkspartei Bayerns   ist eine Führerrevolte ausgebrochen, die das Ziel verfolgt, den seit zehn Jahren unumschränkt regierenden ersten Borsigenden Professor Dr. Hilpert zu stürzen. Den Gehorsam offiziell gekündigt haben aunächst jene sogenannten Nationalliberalen unter Führung des Reichstagsabgeordneten Sachs, die im Oktober 1927 mit den Deutschnationalen sich verschmolzen haben, dabei aber ihre organi satorische Selbständigkeit behalten durften. Das damals abge. schlossene angebliche Dauerbündnis murde auf Grund eines am

R

Die Synagoge

Die RACHE NAHT

in der Köpenider Straße, die von Hakenkreuzlern beschmiert murde.

25. Januar d. 3. gefaßten Borstandsbeschlusses zerriffen und weiter beschlossen, die bisher regelmäßig geleisteten Zahlungen an die Landesfinanzkommission der Deutschnationalen Bolkspartei in Bayern   mit sofortiger Wirksamkeit einzustellen. In dem Kündi gungsbrief, deffen Wortlaut die sozialdemokratische Münchener  Boft veröffentlicht, heißt es, daß eine neue Bindung nur dann denfbar märe, menn die Deutschnationalen sich eine staatspolitisch meitblickende und organisationstechnisch meitherzige Führung ohne die bisherige engstirnige Intoleranz zu schaffen imftande ist. In der Begründung dieses Schrittes heißt es, daß die Deutschnationalen in Bayern   durch die derzeitige Führung in Gefahr sind, bei den nächsten Wahlen völlig aufgerieben zu werden. Die Annahme, daß diefer Familienfrach etwa wegen der hugen­bergtreuen Linie des Vorsitzenden Hilpert entstanden sein tönnte, ist dadurch hinfällig, daß der Reichstagsabgeordnete Sachs nicht meniger auf Hugenberg eingeschworen ist, was er ja auch durch seine Abstimmung im Reichstag nach außen hin fundgab. Mit der bis herigen Führung Hilperts find aber auch die Landbündler unzufrieden, die feit der Abwanderung der deutschnationalen An­hänger zur Hitler- Bewegung das Hauptkontingent der deutschnatio­nalen Wähler in Bayern   bilden. Infolgedessen machen sie auch ihren Anspruch auf die Führung der Partei geltend, wobei be­merkenswert ist, daß Justizminister Gürtner seit längerer Zeit mit der Landbundorganisation sich auf besonders guten Fuß zu stellen sucht.

DAZ. baut Panzerschiffe.

Mit wessen Geld?

Die Ablehnung einer Anerkennungsgebühr für Panzer­schiff B durch das Reichsfabinett hat die Deutsche Allgemeine Beitung" in Erregung versetzt, so daß sie schreibt:

,, An der Notwendigkeit, daß die zur Erneuerung der Flotte er­forderlichen Panzerschiffe gebaut werden müssen und ge b'a ut werden, fann fein Zweifel bestehen. Dem Panzerschiff A werden die Panzerschiffe B, C und D folgen. Keine Bermeige rung der ,, Anerkennungsgebühr" durch eine sozialistische Re­

gierung wird das hindern."

Das ist eine fategorische Feststellung. Damit ist Herr Moldenhauer zum Sozialisten geworden, und der Banzerfreuzer wird gebaut. 3war nicht vom Reich aber von der DA3.". Wer sollte ihn sonst bauen? Aber mit weissen Geld, wenn nicht mit dem Geld des Reichs? Kleine Reichsbahnsubvention gefällig? Kündigungen in der russischen Handelsgesellschaft. Bie uns mitgeteilt wird, haben viele Angestellte der Russischen Wie uns mitgeteilt wird, haben viele Angestellte der Ruffifchen Handelsgesellschaft ihre Kündigung zu Ende März erhalten.

Nach dem Rezept der revolutionären Opposition müßten jetzt fämtliche Angestellte der Handelsgesellschaft in den Streit treten, um die Zurüdnahme der Kündigungen durchzusehen und die Ent­laffungen zu verhindern.

Der Autor des Romans, mif dessen Abdrud wir am Donners­tag beginnen, ist ein französischer Parteigenosse. Seine Arf weicht von der sonst üblichen ab. Wie Ilja Ehrenberg in seinem ,, 10 PS liegt auch ihm nichts daran, ein Einzelschidjal zu gestalten. Der Mensch als Individuum fümmert ihn wenig, desto mehr das Schicksal der Menschengemeinschaft. Pierre Hamp  

-

- so heißt der Autor hat auch als Dichter aus feiner fozia­listisch- macristischen Weltanschauung die Konsequenzen gezogen. Auch darin gleicht er Ilja Ehrenberg. Aber wo der Russe in die demagogische Taktik der bolschewiffischen Propaganda verfällt, die um der Tendenz willen, der Wahrheit Gewalt antut, bleibt Pierre Hamp   der fühle wahrheitsliebende und doch leiden­schaftliche Beobachter, dem es darauf ankommt, das Leben aufzuzeigen, wie es ist. In seinem Roman Flachs"

schildert er, wie der Flachs gewonnen und verarbeitet wird, bis er als fe: tige Wäsche auf den Markt kommt. Er schildert zu­gleich das Schicksal aller jener, die in den Produktionsprozeß einbezogen find. Es ist die Kunst Pierre Hamps, daß er uns im Gesamtfchidjal aller das Schidjal jedes einzelnen nahe bringt. 3a feinem Flachs" jehen wir einen Durchschnitt durch unser Heute als follettives Ganze, der erschüttert, weil wir plöhlich erfennen, wie groß die Schidfalsverbundenheit aller Menschen im Grunde ist und wie sehr die Not des einzelnen mit der fozialen Gemeinschaft verknüpft ift

Mufit und Kino.

Honegger  : Abend.

Moderne Musif im Rundfunt.

Artur Honegger  , Schweizer   von Geburt, französischer Musiter, bekannt als einer jener Sechs", von denen die Bemegung der jungen Musik im Nachkriegsfrankreich ausging. In Berlin   hat man seinen Hymnus auf die Lotomotive und ihr Zeitalter, Paci fique 231", öfters gehört, die Schweden   haben uns vor ein paar Jahren im Großen Schauspielhaus das Ballett Skating Ring" ge bracht; und hie und da erscheint der Name des Komponisten in unferen Konzertprogrammen. Nach dem Krieg war er der erste, der, 1926, wieder den Weg nach Berlin   gefunden hat, der erste Repräsen tant der Pariser Komponistenwelt. Nun hat er gestern, einer Ein­labung der Berliner   Funtstunde folgend, für die Rundfunk abonnenten   ein Abendkonzert mit eigenen Werken dirigiert; und vor ein paar Gästen, die als Zuhörer im Aufnahmeraum faßen.

Das Programm, aus sechs Instrumentalfompositionen bestehend, gab einen guten Ueberblid über ein Jahrzehnt seines Schaffens und zugleich ein charakteristisches Bild von der heutigen Situation der französischen   Musik und ihrer Entwicklung. Artur Honegger  , fo viel seitig an Können wie an Begabung, ist mit allen Stilen vertraut; fein bewegliches Talent, an teine Richtung gebunden, nicht zuletzt ein Talent der Stilanpassung und Stilaneignung, befundet und be­tätigt sich mit einer gewissen Vorliebe auf dem Gebiet der Schau pielmufit, auf dem manche seiner bedeutendsten und erfolgreichsten Leistungen wie der symphonische Psalm König David"-ent standen sind; er verarbeitet und vereinigt die Stilgegensätze etwa der impressionistisch malenden Fedra"- Musif, die zu einer Konzert fuite zusammengefaßt ist, und des spielerisch unbeschwerten, ein biß­chen à la Strawinsky   frech hingeworfenen Concertino für Klavier und Orchester( man hört es mit der ausgezeichneten Pianistin Andrée Waurabourg, der Gattin des Komponisten, am Flügel) und in der Tondichtung, Pacifique", die als wirkungsvollfte Nummer des Pro­grammes den Schluß bildet, vermählen sich die Prinzipien, um die und um deren Scheidung vermeintlich der Streit der alten und der neuen Musif geht, das Tonmalerische der romantischen Programm­

musik und das Bewegungsprinzip, der heutigen. Wir sind der Funk­stunde dankbar für diese interessante, belehrende Stunde moderner Musif, und mir begrüßen diesen wie jeden programmatischen Ver­such, das Schaffen der Lebenden und die Diskussion, zu der es anregt, in die Kreise der Rundfunkhörerschaft dringen zu lassen.

,, Das Haus am Meer."

Kamera.

K. P.

Zur Erinnerung an Albert Steinrüd, den unvergessenen Darsteller der Bühne wie des Films, dessen Todestag sich zum erstenmal jährt, bringt die Kamera" ,, Das Haus am Meer" erneut heraus. Steinrüd wirft einen seiner brutalen Kerle hin, einen Sol­batenwerber, der, dem Wein und den Weibern   ergeben, über Menschenschicksale megschreitet. Jeder Zug fißt: jede Geste ist echt: pollsaftig quilt das Leben. Unvergessen soll auch die große Menschengestalterin im Film sein, die wir nur noch in älteren Filmen sehen können, da sie für den lebenden Film pffenbar nicht mehr existiert: 2 st a Nielsen. Mit wie sparsamen Mitteln 3mingt sie in den Bann; wie beseelt ist ihr nur andeutendes Mienen­spiel: nur leise zuckt der Mund, ganz perhalten ist das Spiel dieser Hände. Hände. Der Film, für den Frig Kaufmann die Regie führte, hat gewiß in allzu starker Anlehnung an Zweigs Novelle arge epifche Breiten. Aber er führt neben den schönen füdländischen Landschaften auf der Plusfeite eine ergreifende Handlung auf historisch inter­effantem Hintergrunde des Soldatenhandels: das Schicksal zweier. Menschen, die sich durch die schwerste Belastungsprobe geprüft- wiederfinden. Vor allem aber feffeln uns die Darsteller, die auch noch die Namen Grigori Amara, Hermann Ballentin und Carl Auen   aufweisen.

Die ,, Kamera" verdient immer wieder den Dank aller, die ein Filinrepertoire wünschen, das aus dem bereits großen Filmschat schöpft. Sie hat immer ein interessantes Programm, fie hält uns die besten Erzeugnisse des stummen Films, den die Konfurrenz zum Aussterben bringt, lebendig vor Augen.

f.

rationellen Rückwirkung der Strafbestimmungn auf die unglücklichen

Kommunistische Theaterpolitif. mofeguellen felbft. Die Strafzweite verjagen. Der noch nicht

Der preußische Staat hat seit einigen Jahren in seinem Haus haltsplan auch stets eine Summe von 1,2 millionen, Mart für 3wede der Landesbühnenorganisation". Benn in den Aufwendungen Preußens für Theaterpflege ein Bosten Billigung verdient, so dieser; denn hier handelt es sich um eine Summe, die ausschließlich einer nach gemeinnüßigen Grundsägen durchgeführten Theaterarbeit zugute tommt, und die überdies dazu beitragen soll, in das preußische Theaterwesen eine gewisse Plan­mäßigkeit hineinzubringen. Die Preußische Landesbühne" ist eine halbamtliche Stelle, an der neben dem Kultusministerium die beiden großen Berbände der Besucherorganisationen beteiligt sind und die außerdem auch führende Persönlichkeiten aus den Reihen der Bühnengenossenschaft, namhafte Bühnenleiter usm. zur Mitwirkung herangezogen hat. Die von ihr verwalteten Gelder werden verwandt, um die Umwandlung von Geschäftstheatern in gemeinnügige Bühnen zu fördern, die gerade heute ganz außerordentlich michtige Gastspiel­tätigteit der gemeinnügigen Banderbühnen in den theaterlojen Orten zu unterstützen, alle Maßnahmen im Interesse eines Ausgleichs von Angebot und Nachfrage in der Theaterwirtschaft( wozu auch die Wirksamkeit der Boltsbühnen usw. gehört) zu fubventionieren, und endlich den besonders bedrängten Theatern in den Industrierevieren und in den Grenzgebieten ftaatliche Beihilfen zuzuleiten. Stets maren sich deshalb auch die Parteien des Landtags in seltenem Umfange darüber einig, daß die Landesbühnenarbeit gestützt werden müsse, und stets brachten die letzten Jahre Beschlüsse, die im Haus haltsplan angefegten Beträge für die Landesbühne zu erhöhen; nur der mit dem Mangel an Mittel begründete Einspruch des Finanz­ministers ließ später die Beschlüsse nicht zur Durchführung fommen.

Gefaßte hat erklärt, daß die unbezwingliche Lust stärker ist als die Furcht vor Strafe, der Berurteilte, daß ihn die Verbüßung ber Freiheitsstrafe von seiner Leidenschaft nicht geheilt habe. 2- schreckung und Besserung versagen. Damit ist der Hauptpunkt für den' Strafgesetzgeber aufgedeckt. Bleiben die Mittel des Strafrechts ihrer Art nach ungeeignet oder wirkungslos, fo empfiehlt sich Zurüd haltung. Rahl sichert zu, daß das ganze Fragengebiet noch einmal unbefangen überprüft werden wird. Zu den noch offenen Fragen rechnet er besonders auch die Grenze des Schugalters. Der Straj rechtsausschuß hat sie mit seltener Einmütigkeit auf das 21. Lebens jahr erhöht, doch geht aus der Umfrage bei den Medizinern u. a. Urteilen für Rahl hervor, daß diese besondere Frage noch nicht völlig spruchreif iſt.

Fuchsjagden und schwimmende Schlösser.

Das große Interesse, das die Amerikaner den Fuchsjagden entgegenbringen, zeigt sich in der Gründung eines neuen Klubs, ber ein großes Gelände in   Tennessee ermorben hat, um dort Jagdgründe zu errichten. Der Anfaufspreis für das Gelände und deffen Ausbau beträgt 12 Millionen Mart, die von den Gründern, führenpen  amerikanischen Finanziers, gezeichnet worden sind.

Mr. Manville, amerikanischer Asbestfönig, hat sich eine Priput­jacht bauen lassen, die das lugurioseste ist, was je an Schiffen erbaut wurde. Das Boot hat die Kleinigkeit von 6 Millionen Mart gekostet. Ein richtiges Theater, das mit einer Tonfilmanlage versehen, Sporthallen, Tennispfäße forgen für Ab­wechslung, elektrische Heiz- und Rühlanlagen werden jeder Witterung gerecht und ein ganz neuartiges System von Schlingertants foй i Esmaro" das ist der Name des Wunderschiffes- über jede Laune des Ozeans erhaben machen.

ftudiert. erwarb sich aber als Missionar im Gebiet des   Himalaja Prof. Hermann Frande ist gestorben. Er hatte niemals solche Kenntnisse des Tibetanischen, daß er im Jahre 1911 von der Universität Breslau zum Ehrenbottor ernannt und 1925 als außer ordentlicher Profeffor für Tibetanisch an die Universität Berlin be­rufen wurde.

für eine Selbstverständlichkeit, den Anträgen auf Erhöhung der Auch die Kommunisten hielten es in den früheren Jahren ständig Landesbühnengelder zuzustimmen. In diesem Jahr aber haben sie es fertiggebracht, dem Hauptausschuß des Landtags einen Antrag zu unterbreiten, wonach die Mittel für Zwecke der Landesbühnen­organisation restlos gestrichen werden sollen. Man fann ge­spannt sein, wie man diesen Antrag( dem die Sozialdemokraten usammen mit den anderen Parteien wieder ihre Forderung auf Erhöhung der Etatpositionen entgegenstellen werben) begründen wird. Gegen die achtfach höheren Summen des Etats, die für den Was für Ausländer in   Berlin leben. In Groß- Berlin waren Zuschußbedarf der sechs Staatstheater in   Berlin,   Kassel und Wies am 1. Januar 1930 132 177 Ausländer in Wohnungen anfäffig. baben eingestellt sind und die teilweise einen Repräsentations Weitaus an erster Stelle ſtehen die Bolen mit 28 496 Stöpfen, es theatern zugute tommen, haben die Kommunisten offenbar nichts folgen 24 387 Defterreider, 17 910 Tschechen, 11 053 Ruffen, 5700 einzuwenden; denn hier fehlen Streichungsanträge. Aber aus Staliener, 1897 Angehörige der   USA. und 1095 Franzosen. Unter  Ungarn, 3837   Schweizer, 2956 Rumänen, 2070 Engländer, 2051 jortfallen! Boriges Jahr Mitwirkung beim Beschluß einer Erstellen, ist besonders, ber" Bertreter der   Republik   Andorra zu er gerechnet die sozial und fulturell so wichtige Landesbühnenarbeit soll ben übrigen Staaten, die sämtlich Kontingente unter 1000 Köpfen höhung der Summe, dieses Jahr Forderung einer völligen Tilgung! wähnen. Rinn in de Kartoffeln, raus aus de Kartoffeln! Echt tommunistisch!

Paragraph 175 und die Medizin.

Zu der Aufhebung des§ 175 des Strafgesetzbuchs, die der Straf rechtsausschuß des Reichstages porgeschlagen hat, nehmen in der ..Deutschen Medizinischen Wochenschrift" einige Direttoren von Nervenkliniken und Bertreter der gerichtlichen Medizin Stellung. Grundfäßlich stimmen sie der Aufhebung zu, bis auf Geheimrat E. Meŋer in   Königsberg i Pr. und Professor Lochte in   Göttingen. Jezt nimmt Geheimrat Kahl, dessen Stimme im Ausschuß für die Aufhebung den Ausschlag gab, das Wort. Er betont, daß es bei der bevorstehenden Gefeßesreform entscheidend allein auf einen Bunft antommt: den Verzicht auf den einfachen Fall einer nichtöffentlichen Handlung, falls die qualifizierten Fälle des Mißbrauches eines Ab­hängigkeitsverhältnisses, der männlichen Prostitution und der Ber­führung Jugendlicher ernst bestraft werden. Wenn Lochte auch das Urteil der Richter und Staatsanwälte verlangt, jo erflärt sich Stahl damit einverstanden, wünscht aber vor allem noch dann das Urteil der Anwälte: denn in ihren Stuben spielen sich viele Tragödien aus§ 175 ab.

Rahi betont, daß er mit vielen Vertretern aller dieser Berufe das Problem durchsprach und daß dort ebenso wie unter den Medizinern die Meinungen geteilt sind. Er vermutet aber, daß die Mehrzahl der unmittelbar am Strafverfahren beteiligten Beurteiler die Aufhebung des allgemein gehaltenen Tatbestandes des§ 175 mie eine Art Erlösung hinnehmen mirb, meil Strafprozeß und Straf. recht da so gut wie versagten. Das sieht man nicht nur an ber verhältnismäßig geringen 3ahl der Berurteilungen oder an den Schwierigkeiten der Beweis. und Schuldfrage vor Gericht. Den innerlichsten Grund des Bersagens erblidt Rahl in der mangelnden

Menerholds Jahresgehalt. Nach einer Meldung aus Mostqu wird die fommunistische Säuberungsattion, die alle Bartel-, Staats­und Wirtschaftsorgane erfaßt, nunmehr mit aller Strenge auch bei der oberffen Kunstbehörde durchgeführt. Bei der Revision hat sich herausgestellt, daß der Hauptrepertoireausschuß, der als Benfurstelle die Spielpläne der Schaubühnen zu bestätigen hat, sich in ober­flächlicher Weise seiner Aufgabe entledigt. Als Uebelstand wird ferner hervorgehoben, daß der Theaterdirektor   Meyerhold noch immer, trotz 20 000 Rubel bezieht. ber feit langem eingeleiteten Sparfampagne, ein Jahresgehalt von

Beter Martin Campel, Berfasser der Revolte im Erziehungs­haus", erklärte einem Brager Journalisten, daß er die Absicht habe, die die Bortämpferin für Weltfreiheit und Weltvernunft" werden rine un politische Jugendinternationale zu gründen, jolle.

Um die Erhaltung der Theater in den deutschen Grenzgebieten. Bie die Breslauer Neuesten Rachrichten" mitteffen, hat Minifter­ben Finanzminister Höpfer- Aidoff gerichtet, in dem er anregt, es präsident Braun einen Brief an den Kultusminister Grimme uno möchte alles versucht werden, um die in den   deutschen Grenzgebieten gelegenen in ihrem Bestehen bedrohten Theater und Opern zu er­halten. Es handelt sich um die Opern in   Königsberg und   Breslau.

Ceo Seitenberg fpricht beute, 20 Uhr, im Bürgerfaal bes   Berliner Rat­haules( Eingang. o. instraße) über das deutiche Lieb unserer Zeit starten 34 1 M. an der Abendlasse Steine Garderobenablage.

Museumsvorträge. Am 23., 10 Uhr sprechen im Neuten ufeum Dr. Welcher über Die Raritatur in der Graphit bes 19. Sahrhunderts, im stailer Friedrich Muleum Dr. Berres über nafta el und im u feum für Bölleriundel Biol. Si deberg über, auptgruppen ber fübamerit antiden Indianertultur". Zeilnehmertarien 0,50 mt vor Beginn am Eins Am 28.. 11 Uhr spricht im neuen Museum Dr. Anibes über baus und ausrat der alten Aegypter". Teilnehmer­farten 1,- ML vor Beginn am Eingang.

gang.