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Das unfähige Gutachten. Wechselzeichnungen unter Hypnose?

( Fortlegung von der 1. Sette.)

Durch wörtliche 3ierung der Versailler Bestimmungen nach. So betont er befanders, daß laut teu Bersailler Bestimmungen zur Ber hängung von Santiianen, wie schon zur Feststellung einer schuld haften Berfehlung des Reiches. nicht Einstimmigkeit, sondern nur Mehrheit der Reparationsfommission erforderlich gemesen ist.

Bei den zwei Beschlüssen, die zur Ruhrbesetzung führten, ist diese Einstimmigteit nicht vorhanden gewesen, bei Der Feststellung der perjäumten Holzlieferungen hat der Engländer fich der Stimme enthalten, bei dem Kohlenbeschluß hat er dagegen geftimmt.

J

Beiter jchreibt Dr. Wirth, daß der Jurist des Deutschen " auch das Santiionsprogramm des Dawes plans in un faßlicher Weise vertent. So waren für die Persönlichkeit des amerikanischen Mitgliedes der betreffenden Kommission durchaus nicht irgendwelche Kautelen für feine Unparteilichkeit vorgeschrieben; bas Reich hatte auf die Auswahl dieses Amerikaners gar feinen Einfluß. Es war auch tein, Schiebsgericht" vorgesehen, denn die Schlebskommission" war mur en Organ der Gläubiger!

Unerhörte Leichtfertigkeit und trasse Unmissenheit in bezug auf die früheren Vertragsterte, so schreibt Dr. Birth, machen von vorn herein auch das Urteil des anonymen Gutachters über die jetzigen Haager Bereinbarungen wertlos.

Wie wir hören, ist das Gerücht, es handle sich bei dieser Bolemit um einen Konflikt zwischen Birth und Stegerwald, absolut falsch. Reichsverkehrsminister Stegesmald hat zwar feinerzeit als Führer der christlichen Gewerkschaften, den Deutschen " nahege standen. Diesem Juristen"-Artikel des Deutschen " steht er aber nollkommen fern.

Ehrhardt soll schwören.

Der Consul" als Entlastungszeuge.

Kiel , 25. Februar.( Eigenbericht.)

Bor der Kieler Großen Straffammer fand die zweite Berhand bung gegen die Mitglieder des Bundes Sturns fahne" statt. Den ongeklagten Mitgliedern dieser Organisation wind vorgeworfen, daß sie eine geheime Weiterführung des verbotenen Biting" betrieben haben. Bei ciner überraschenden Haussuchung in der Wohnung eines ehemaligen Bitingers wurde eine geheime Bersammlung aufgehoben und eine Menge belastendes Mate­rial gefunden. Der Führer dieses aufgehobenen Bundes Sturm­iahne ift der stud. jur. Robeliniti, der jahrelang der Bezirks führer des Bundes Wifing" in Schleswig- Holstein , Lübed und Hamburg war. Von den angeflagten fünf Mitgliedern der Sturm fahne" find vier an der Hundepeischenfeme gegen den ehemaligen Bitinger Boß beteiligt gewesen. Boß wurde von den Wikingern für einen Spigel gehalten, der ihre Zusammenkunft an die Polizei verraten hätte. Aus Rach: dafür hatten sie Baß in eine einsame Gegend gelodt und ihn hier mit einer Hundepeitsche unheimlich be arbeitet. Sie wurden dafür zu je zwei Monaten Gefäng nts perurteilt.

Alle Angeklagten bestreiten vor Gericht wieder, daß die Sturm. johne" eine Fortsegung des verbotenen Bifing" jei. Das Schöffen gericht hatte sie auch tatsächlich troz dringenden Tatperdachts frei­gesprochen. Die Fortseßung des verbotenen Biting" bis Ende 1928 hielt das Schöffengericht für voll erwiesen, boch glaubte es darauf die Amnestie anwenden zu müssen. Der Staatsanwalt hatte jehoch gegen den Freispruch Berufung eingelegt, fo baß die Sache jetzt noch einmal zur Berhandlung fommt. Im Jahre 1929 wollen die Angeklagten auf Grund angeblicher An­meijungen ihres Chefs" Chrhardt die verbotene Arbeit" nicht metter fortgefeßt haben. Den entscheidenden Brief hat Robf'niti aber angeblich verloren. Der Staatsanwalt beantragte für alle Angeklagten Gefängnisstrafen von 4 bis 6 Monaten. Die Große Straffammer befchloß aber, die Berhandlung zu vertagen und den Kapitan Ehrhardt als Zeugen zu laden. Die Straffammer sollte Die Straffammer sollte aber gleichzeitig, um die Glaubwürdigkeit Ehrhardts nachprüfen zu tommen, sich die Atten des Meineidsverfahrens gegen die Brinzessin Hohenlohe vom Reichsgericht tommen laffen.

Republik ehrt ihren Führer. Nationalspende an Präsident Mafaryt,

Prag , 25. Februar.

Der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses stimmte dem vam Senat bereits erledigten Regierungsentwurf über die Widmung von 20 Millionen tschechischer Kronen( 250 000 m.) für den Bräsidenten der Republir anläßlich feines 80, Geburtstages au. In dem Ausschußbericht heißt es unter anderem: Die Befreiungs arbeit Masarnis würde an und für sich genügen, um die Dankbarkeit der Befreiten für ewige Zeiten zu gewinnen. Aber Majary's Arbeit als Präsident der Republik volle 12 Jahre lang, weiter feine Erfahrung, Rechtschaffenheit, sein Wiffen, seine Son zilianz und fein staatsmännischer Scharffinn haben zur Konsoli dierung der Republif in bedeutendem Maße beigetragen. Der Ausschuß erwartet, daß dem Beispiel der Regierung die Geld institute, Industrieunternehmungen, öffentliche und private Korpp rationen wie auch Einzelpersonen folgen und den non der Re­gierung geschaffenen Fonds ergänzen werden. Der Gesamterirag wird vom Präsidenten für humanitäre und fulturelle 3mede ver mendet werden.

Aeußerlich wird der Präsident dadurch geehrt, daß ein soeben beschlossenes Gesetz mit dem Wortlaut:

,, T. G. Masaryk hat sich um die tschechoslowakische Republik verdient gemacht!"

auf erzenen Tafeln in beiden Häusern der Bölfervertretung auf­gestellt wird.

Flammentod eines Trunfenen.

Ein aussehenerregender Fall vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte.

Bor dem Schöffengericht Berlin- Mitte begann heute früh die Berhandlung gegen den rumänischen Kaufmann Leon Jacob, auch genannt Jacobi, der unter der Antlage steht, sich des Konfutsverbrechens schuldig gemacht und zahl­reiche deutsche und englische Tuchfabrikanten um mehr als 300 000 Mart betrogen zu haben.

In diesem Prozeß spielt die geheimnisvolle Affäre hinein, die im porigen Sommer größtes Aufsehen erregte. Jacob war unter interlassung von 340 000 Mart Schulden ge­flüchtet. Er hatte für die Waren, die er für seine in Berlin ge­Hinterlassung von 340 000 Mart Schulden ge­gründete Firma auf Kredit entnommen hatte, Wechsel gegeben, die von dem Berliner Rechtsanwalt und Notar Dr. Braß in Höhe von 200 000 Mark giriert worden waren. Damals hieß es, daß einem Zustand der Bewußtlosigkeit die Wechselberpflichtungen ein­Dr. Braß unter hypnotischem 3mange des Jacobi gestanden und in gegangen jei, obwohl er vermögenslos mar. Ein Verfahren wegen Betruges gegen Dr. Braß ich eingestellt worden. Der Angeklagte Jacobi ist aus Brüssel ausgeliefert worden. Er schob in der heutigen Berhandlung alle Schuld auf seinen Profuriften mener Lehrer und auf Dr. Braß. Bevor Jacob nach Berlin fam, hatte er in Rumänien mit einer von ihm betriebenen Wäschefabrik Konturs gemacht. Er gründete dann im Januar 1928 die handelsgerichtlich eingetragene Textilmarenfirma Leon Jacobi u. Co. Als Prokurist trat Mener- Lehrer, der schon wegen Betruges porbestraft ist, bei ihm ein. Es wurden nun gegen geringe Anzahlung auf Wechsel, die der Berliner Anmalt und Notar Dr. Braß giriert hatte, von deutschen und englischen Luchfabriken Waren getauft. Diese Waren murben aber sofort nach Eingang, meist unter dem Preis, weiter perfauft. Der Hauptabnehmer war Lutfe in Sagreb ( Agram ) Jugoslawien . Es besteht jedoch der Berdacht, daß es sich hierbei um eine ausgesprochene Schiebung hanbelte, benn der um eine ausgesprochene Schiebung hanbelte, denn der Direktor der Firma Butte war der Bruder des Prokuristen Meyer­Lehrer. In den Büchern finden sich feine Ausweise, daß die Firma Lehrer. In den Büchern finden sich feine Ausweise, daß die Firma Lutte jemals Zahlungen geleistet hat. Andere Waren wurden an deutsche Kaufleute zmeifelhaften Rufes verschoben. deutsche Kaufleute zweifelhaften Rufes verschoben. Unter diesem Namen befindet sich auch der von Iwan Kutister. Die Anflage nimmt an, daß R- 2. Dr. Braß von Jacob getäuscht worden sei. Er soll ihm vorgespiegelt haben. daß er glänzende Geschäfte mache und über ein Kapital pon 50 000 Mart verfüge. Den Jahres­und über ein Kapital von 50 000 Mart verfüge. Den Jahres­umfaß bezifferte Jacob Dr. Braß gegenüber auf nahezu eine Million. Er wollte Dr. Braß auch eine Grundschuldforderung über 85 000 Mart übereignen. Dr. Braß sollte bei ihm als Syndikus mit einem Mart übereignen. Dr. Braß sollte bei ihm als Synditus mit einem Monatsgehalt von 1500 art angestellt werden. Es imponierte|

auch Dr. Braß, daß Jacob ein elegantes Auto, das 11 000 Mark getostet hatte, zu eigen befaß, obwohl in Wirklichkeit darauf erst eine leine Anzahlung geleistet worden war. Der Angeklagte schob in der Verhandlung heute alle Schuld auf Meyer- Lehrer und Dr. Braß. Bor: Es ist behauptet worden, daß Sie Dr. Braß hypnotisiert hätten. AngefL: Ich fann gar nicht hypnoti­fieren. Ich verstehe nicht, wie diese Behauptung in die Presse ge= tommen ist. Bors.: Dr. Braß sagt auch nicht, daß er nur hyp­notifiert morden sei, aber er behauptet, daß Sie es verstanden haben, ihn durch eine bestridende Art einzuwickeln, daß er bei den Wechsel­unterschriften wie hypnotisiert war. Angefl: Dr. Braß hat doch für jedes Giro 5 Proz. Provision bekommen. Er hat sich immer die Beträge seiner Wechsel in sein Notizbuch eingetragen und sich stets das Geld für das Giro geben lassen. Ich habe immer unter dem Pantoffel von Lehrer gestanden.

Als erster Zeuge wird dann der frühere Rechtsanwalt und Notar Dr. Bras vernommen, ein 63 Jahre alter Herr. Er be tundete, daß er mit Jacob durch dessen Broturisten Lehrer zu­fammengekommen sei. Jacob habe seine Firma bei ihm eintragen laffen und ihn auch in einer großen Zahl juristischer und notarieller Angelegenheiten befragt. Nachdem er auch durch ihn notarielle Aften über den Anlauf von Grundbuchschulden und Hypothefen auf eine große Zahl Berliner Grundstüde habe aufnehmen lassen, sei er eines Tages zu ihm gekommen und habe ihn gebeten, ob er nicht Bechsel für ihn girieren wolle. Er versprach. die Wechsel prompt zu bezahlen, Ferner sollte der Anwalt mehrere Grundschulden in Höhe von insgesamt 130 000 Mark als Sicherheit erhalten. Später hat Jacob diese Versprechungen jedoch nicht eingehalten. Die Grund­buchschuldbriefe stellten sich als völlig wertlos heraus, und so wurde Dr. Braß mit in den Konkurs hineingezogen und völlig ruiniert. Bors.: Wie war es mit Ihren Unterschriften? 3euge: Ich habe giriert. Bo'rs: 3ft etwas besprochen worden?" 3euge: Herr Jacob sagte, ich hätte mich um nichts zu tümmern, die Wechsel mürden prompt eingelöst werden. Das ist auch in der ersten Zeit geschehen. Vorf.: Haben Sie die Wechselbeträge notiert? 3euge: Nicht immer. Ich hatte doch keine Bedenken. Außerdem sollte ich doch auch als Sicherheit den Grundschuldbrief bekommen. Der 3euge erklärt weiter, daß er nicht wisse, wie hoch die Wechselbeträge im ganzen waren, bie er giriert hatte, da in der ersten Zeit die Wechsel eingelöst wurden. Er sei mit 200 000 Mart hängen ge= blieben. Der Borsigende hielt dem Zeugen vor, daß er wiederholt günstige Auskünfte über die Firma gegeben habe, was Dr. Braß zugab. Er bestritt entschieden, daß er 5 Proz. Provision für das Giro erhalten habe.

Ein fommunistischer Führer.

Privatflage Stolts abgewiesen.

Beweise

Als Herr Stolt. ein hervorragendes Mitglied der D.,! und vom Gericht bewilligt erhalten. Zur Begründung hatte er früheres Mitglied des Braußlichen Bandtags und auch bei ber legten vorgetragen, daß sein Unwalt, der Kommunist Samter, der Sache Bahl zu diesem Parlament Kandidat feiner Partei, ferner ehe nicht gemachfen fei, und hatte die Beibringung von Gegenbeweisen maliger Stadtrat in Berlin , im Barmat- Ausschuß des Landtages in Aussicht gestellt. Am Montag stand por dem Amtsgericht Neu die unglaublichsten Fragen stellte, um Beweise für sozialdemokra föln wieder Termin zur Hauptverhandlung an. tische Storruption beizubringen, hat ihm der Borwärts" zu Gemüte hatte Stolt nicht angetreten, vielmehr hatte er in einem Schriftfaß geführt, daß Bermechslungen von Mein und Dein, die er früher nur die nochmalige Bernehmung der bereits gehörten Zeugen ver begangen habe, seine Legitimation zum Tugendhelden sehr zweifel- langt. Im heutigen Termin war aber weder Stolt haft erscheinen ließ. Herr Stolt hat damals unfere sehr detaillier noch der neu von ihm angenommene Anwalt, der Rommunist. Bömenthal, erschienen. Das Amtsgericht ten Behauptungen eingeftedt. erklärte deshalb nach gefeßlicher Borschrift, deren Anwendung Herrn Stolt und seinem Anwalt sicher nicht unangenehm gewesen ist, die Brivatflage für zurüd genommen und belastete Stolt mit den Kosten des Verfahrens.

Bor zwei Jahren hat der Hauptkaffierer des Verbandes für Freidenfertum Feuerbestattung erhebliche Unter fchlagungen begangen. Der Verbandsporstand entfieß ihn fofort und übergab ihn dem Gericht, das ihn zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt hat. Für die KPD . war der Fall ein ge fundenes Freffen. In zahllosen Zeitungsartiteln und Bersamm lungsreben suchten die Moskauer ihn zu dem zmede auszuschlachten, die Führung im Berbande an sich zu reißen. Der Geschäftsführer der Freidenfer, Genosse Sievers, trat ihnen darauf verschiedent. lich mit den Worten entgegen: Wenn sich in unsere Reihen ein Unwürdiger verirrt, merzen wir ihn, nachdem wir ihn entlarnt haben, aus. Ihr aber macht Männer, die sich wiederholt an Arbeitergroschen vergriffen haben, zu Land'agsabgeordneten und Stadträten. Auf das Verlangen tommunistischer Zwischenrufer nannte er dann jedesmal den Namen Stolts. Diesem blieb nichts anderes übrig, als Privatflage anzustrengen. Das zuständige Gericht, das Amtsgericht Neukölln, erhob den vom Ver teidiger, Genossen Landsberg , angebotenen Wahrheitsbeweis. Und da ftellte sich heraus:

a) daß Stolt als Arbeiterfefretär in Königsberg im Jahre 1909 einige hundert Mart von ihm eingezogene Gebühren für Inserate unterschlagen,

b) daß er im Jahre 1911 als Arbeitersekretär in Bremer­ haven den Betrag für fünf Anteile einer Genossenschaft, den er von einem Genoffen empfangen hatte, sowie eine Summe von 146 Mart, die er für einen arbeitslosen Musiker beim Gewerbe­gericht erftritten und eingezogen hatte, gleichfalls unterschlagen, sowie daß er versucht hat, seinen Auftraggeber durch Ueber­fendung eines mertlofen, meil von ihm ausgestellten Wechsels zu beschwichtigen.

Löblich unterworfen!

Berföhnlerführer Ewert will fünftig unverföhnlich sein!

Die mit dem Beddinger Parteitag der KPD. angebrohte 3 er ichmetterung der Versöhnler ist Tatsache geworden. Der Führer der sogenannten Berföhnlergruppe, ber Reichstagsabgeord nete, Artur Ewert, hat in einem Brief an seine Parteizentrale löbliche und bedingungslose Unterwerfung angezeigt. Er schwört allen bisherigen von der Linie Thälmanns und Neumanns ab weichenden Auffassungen ab, wendet sich scharf gegen Bucharin und die Brandler- Gruppe, der gegenüber er nunmehr unversöhn­lerisch" fein will und beteuert, daß er fünftig feinerlei Frattions und Gruppenbildung mitmachen werde. Schließlich revidiert Emeri noch seine Meinung und Haltung im Standal Bittorf- Thälmann. Damals jezte Empert mit feiner Gruppe die Kaltstellung Thälmanns durch, die allerdings auf eine Beifung Stalins fofort wieder auf­gehoben werden mußte.

Die tommunistische Zentrale betrachtet die Kapitulations- und Reueerklärung Ewerts mit mißtrauischen Gefühlen. Die temmunistische Presse erklärt, Ewerts Brief sei feine ausreid; ende Garantie dafür, daß die Versöhnler tatsächlich den Weg zur Partei gefunden hätten. Die Parteileitung habe den führenden Bersöhnlern fomieso eine weitere Existenz nicht mehr gestatten wollen, sondern die Entfernung aus der Partei beabsichtigt. Diesem Hinaus­Diese Borkommnisse haben zu seiner Enthebung von seinem wurf, der an seinen Hamburger Fraktionsfreunden schon wahr ge­Bosten und zu seinem Ausschluß aus der Sozialdemokratischen macht wurde, fuchte Ewert durch Unterwerfung zuvorzukommen. Db Bartei geführt. feine Gesamtgruppe, die letzte innerhalb der KPD. noch vor­In einem früheren Termin hatte Stolt Bertagung erbeten handene Opposition, diesen Schritt billigt, ist abzuwarten.

Bela Radios letzter Gang.

Bei einem Wohnungsbrand im Hause Thüringer Straße 11 in Reutölln ist gestern in später Abendstunde der 24jährige Schmied Paul Speba ums Leben gekommen. Der junge Mann wohnte bei einer Familie Rable zur Untermiete. Zumultszenen am Grabe des Königs der Zigeunermusifanten

Gestern abend fehrte er gegen 11 Uhr in offenbar ange heitertem Zustande heim und begann mit seinen Birisleuten einen Streit. Die Leute veraniaßten ihn aber durch Bureben, in fein Zimmer zu gehen und sich schlafenzulegen. Blöglich be. merften die Birisleute bide Rauchschwaben, die aus dem 3immer des Untermieters prangen. Man versuchte einzubringen, die Tür war jedoch von innen perriegelt is die alarmierte Feuerwehr eintraf, brannte die gesamte Zimmereinrichtung lichterioh. Das Bever Lonnie schnell gelöscht werden: inmitten der glimmenden Heberreste fand man S. tpt auf. Wie man qunimmt. bat S. beim Bubettegeben noch eine 3igarette geraucht rift dabei eingeldtafen und die gimmende Sigarette, die feinen Sänden eriglitt, fegte wohl das Bett in Brand

Wien , 25. Februar.( Eigenbericht.)

Auf einem Buba pefter Friedhof spielten sich am Montag nach­zwei

mittag anfäßlich der Beilegung des vor amei Tagen verstorbenen Königs ber ungarifden Sigeunermufifanten, des berühmten Brimas Bela Radios, müste Tumultszenen ab, in deren Verlauf 14 Personen fchwer verletzt wurden.

Die Beerdigung des Zigeunermufifanten war auf nachmittags sier Uhr angelegt. Aber noch ehe es fo weit war, bersammelten sich vor und in dem Friedhof annäherno 20 000 Menschen. Die zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung aufgebotenen Polizeimannschaften reichten nicht im geringsten aus und mußten wiederholt verstärkt werden. Die rücksichtslose Menge fonnte troy dem nicht beruhigt werden. Roch ehe weitere Polizeimannschaften

herangezogen merden fonnten, wurden Grabsteine ume geworfen, mehrere Hügel zertreten und die Mikrophone zur Uebertragung der Leichenfeier an die Rundjunkhärer beschädigt. Bor der Leichenhalle warfen die nernölen Neugierigen die Kandelaber um, so daß die Flammen der umgestürzten Kerzen das Bahrtuch ergriffen und vorübergehend den Sarg in Brand zu setzen drohten. Bierzehn Personen, die faft reftios niedergetrampelt worden Die Sanitätstalonne war wiederholt zum Eingreifen gezwungen. maren, mußten in schwerverlegtem 3uftande in das Krankenhaus geschafft werden.

Die Polizeiverwaltung hatte inzwischen große Berstärkungen nach dem Friedhof telegiert, ip daß es endlich gegen 6 Uhr abends gelang, die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen und den igeuner mufifanten zu Grabe zu tragen. Der von dem neugierigen Publikum angerichtete Schaden wird von der Budapester Polizeiverwaltung auf 30 000 mart beziffert.