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Nr. 111 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts 1910 Breite 7. Mårs 1930

200000 im Berliner   Konfum!

Aber Arbeitslosigkeit drückt den Umsatz.

Der Konfum- Genoffenschaft Berlin   und Umgegend fchloffen fich Im Februar 1930 weitere 2712 Haushaltungen an; es wurde damit eine Mitgliederzahl von 199 906 erreicht. Sicher Sicher wird im März die Berliner   Berbraucherorganisation als erster deutscher   Konfumverein eine Mitgliedschaft umfaffen, die das zweite Hunderttausend überschreitet. Die zurüdliegenden acht Monate des 31. Geschäftsjahres( Juli 1929 bis Februar 1930) erbrachten einen 3ugang von insgesamt 28 921 Mitgliedern.

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Der Gesamtumfaz des Monats Februar bezifferbe fich auf 6 348 398 M.; im Vergleich zum Februar des Vorjahres er gibt sich ein Mehrumfaz von 618 513 m. 10,8 Proz. Steigerung. Das Tempo der Umsatzerhöhung hat sich gegenüber den vorher gehenden Monaten verringert; der Durchschnittsumfah je Mitglied

mit 31,75 M. bliebs hinter dem Ergebnis des porjährigen Februrar etwas zurüd. Diese Erscheinungen dürften auf drei Urladen zu rückzuführen sein: Die vorjährige starte Frostperiode führte zu er­rückzuführen sein: Die vorjährige starte Frostperiode führte zu er­höhten Borauseinfäufen, die im diesjährigen Februar ausblieben; eine Anzahl von Waren weist Preissenfungen gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres auf; und endlich hat sich die Wirtschafts. lage   empfindlich verschlechtert; die außerordentliche, in jolchem ilm fange noch nie in Berlin   zu verzeichnende. Arbeitslosigteit lähmt die auftraft breiter Verbraucherschichten auf das empfindlichste.

Die Einlagen der konsumgenossenschaftlichen Spartasse er­höhten sich im Monat Februar um 913 626 M.; der Einlagenbestand belief sich am Ende des Monats auf 43 602 770 M.

pilami M

Paneuropa der Elektrizität.

Norwegischer Strom über die Ostsee  .

Immerhin machte insgesamt bei den meisten Ländern die Elektrizitätsein und ausfuhr doch immer nur einen tleinen Bruchteil der gesamten Elektrizitätserzeugung aus. Schon vor Jahren aber wurde von sachverständigen Stellen, so z. B. vom Zentralverband der deutschen elektrotechnischen Industrie, auf die wirtschaftliche Notwendigkeit hingewiesen, die großen europäischen  Wafferkraftvorkommen

Freitag,

Bedrängter Wohnungsbau.

Rundgebung der Gemeinnügigen Wohnungswirtschaft.

Der Reichsverband der Wohnungefürsorge­gesellschaften nahm gestern in einer Stundgebung zu der brennenden Tagesfrage Wohnungsbau und Bauwirtschaft 1930" Stellung. Unter den zahlreichen Behördenvertretern bemerkte man auch den Reichsarbeitsminister Bissell und den Staatssekretär des Preußischen Landwirtschaftsministeriums Krüger.

Der Abgeordnete Graßmann vom ADGR pies in seinem Referat auf die ausschlaggebende Bedeutung des Bauwesens für die gesamte Wirtschaft hin. Der Produktionswert im Hoch-, Tief- und Straßenbau hätte sich in den letzten Jahren auf etwa je 9 Milliarden Marf gestellt. Hierpon entfielen 3,3 Milliarden auf bie etwa 300 000 Neubaumohnungen, die im Durchschnitt der letzten Jahre festgestellt wurden. Der Beschäftigungsgrad der im Bau­gewerbe tätigen 3 bis Millionen Menschen beeinflusse den Stand des Arbeitsmarktes entscheidend. Es sei daher äußerst bedenklich, daß Ende Dezember die Arbeitslosigkeit im Baue gewerbe mit 420 000 Erwerbslofen um fast 9 Proz. höher lag gegenüber der entsprechenden Zeit des Vorjahres. In der Behebung der Wohnungsnot folle man sich feinen übertriebenen Hoffnungen hingeben. Auch wenn fünftig, wie in den letzten Jahren, jährlich ein Zuwachs von 300 000 Wohnungen eintrete, so fönnte mit einer Dedung des gesamten Fehlbedarfs im Laufe des nächsten Jahrzehnts noch nicht gerechnet werden. Angestrengteste Arbeit tue daher not, um die Wohnungsnot, die Wurzel des sozialen Elends, zu lindern.

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Prof. Busching München stellte fest, daß die gemeinnügige umfasse und auch fünftig der startste Träger des Klein­mohnungsbaus bleiben werde. Dies um so mehr, als fein anderer wirtschaftlicher Faktor vorhanden set, der diesen materiell wenig lohnenden Zweig des Wohnungsbaus so intensiv bearbeite. Neben der Frage der Beschaffung der Mittel sei ein schweres Pro­blem, die Gestehungskosten der Wohnungen mit dem erzielten Ertrag in Ginklang zu bringen. In dieser Beziehung beständen die schmersten Sorgen. Es sei Tatsache, daß troß der Wohnungsnot zahlreiche Klein und Mittelwohnungen infolge fehlender Rauftraft nicht anzubringen sind.

Rürzlich murbe über den Blan eines norwegisch beut. 12 Milliarden Kilowattstunden jährlich nach den Bereinigten Staaten Bautätigkeit heute etwa die Hälfte des gesamten Wohnungsbaues fchen Stromaustausch s berichtet, deffen Berwirklichung be ausgeführt. rufen wäre, eine neue Berinde der europäischen   Elektrizitätsmirt­schaft einzuleiten. Soweit bisher bekannt, handelt es sich um folgen des Projekt: in Südnorwegen sollen Wasserkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 600 000 kilomatt errichtet und der dort erzeugte Strom in einer Spannung von 300 000 Bolt über Süd­schmeben und die dänischen Inseln nach Norddeutschland etwa in die Gegenb von 2übed transportiert werden, von wo er dann nach anderen norddeutschen Gebieten weitergeleitet werden tönnte. Ciner WIB.- Meldung zufolge hat sich die Siemens.Schudert. Werte AG. bereits mit der Ausarbeitung der Einzelheiten be schäftigt. Zum Verständnis

Ser erwähnten Zahlen sei an folgendes erinnert: die gesamte Beis stung der Berle der Bewag( Berliner Städtische Elettrizitäts Berke) beträgt gegenwärtig rund 500 000 kilowatt. Die höchfte bisher in Deutschland   verwendete Spannung beträgt 220 000 Bolt; es ist dies die im Herbst vorigen Jahres in Betrieb genommene Fernleitung von Köln  - Knappfad über Mannheim   bis nach dem Deftlichen Tirol

Die Kosten des gesamten Projekts, d. h. der Kraftwerke fo wie der Fernleihungen und Kabel, werben mit rund 500 Millionen Kronen angegeben entsprechend etwa 560 Millionen Mart. Wie es heißt, hofft man diese gewaltige Summe in Form einer Dollar. Anleihe aufnehmen zu fönnen.

Es ist zwar noch nicht sicher, ob dieser Plan nun wirklich in obsehbarer Zeit burchgeführt wird; denn zu den großen techni schen und finanziellen Schwierigkeiten werden vielleicht auch noch politische Bedenken treten. Hiervon abgesehen, ist auf alle Fälle mit einer Bauzeit von einer ganzen Reihe von Jahren zu rechnen. Dennoch hat aber die deutsche Deffentlichkeit das größte Interesse daran, sich schon heute über die Bedeutung digjes Projektes flar zu werden.

Die Sprengung der Grenzen.

Die elektrizitätswirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte bedeutete den Sieg der Großtraftwerte über die ursprüng lichen fleinen Kraftzentralen. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden bei den Stromerzeugungsmaschinen Leistungen von einigen hundert Pferdeträften( PS.) noch als Reforde bemun dert, während z. B. die beiden fürzlich in Betrieb genommenen Turbogeneratoren des öffentlichen Großkraftwerks 3schornewit Leistungen von je etwa 125 000 PS. aufweisen.

Norwegens  , Schwedens   und des Alpengebietes so auszubauen, daß die gewonnene Energie in Mittel, Best, und

Südeuropa   verbraucht werden könnte. Man denft hierbei daran, etwa in Deutschland   große fünftliche Speicheran: lagen nach dem Vorbild von Herdede oder Niederwartha   bei Dresden   zu errichten, d. h. die eingeführte, verhältnismäßig sehr billig zu gewinnende elektrische Energie soll dazu benutzt werden, um große Bassermengen in tünstliche Speicher zu leiten, damit man die Möglichkeit hat, die aufgespeicherten Wassermengen in den Zeiten des größten Strombedaris( Spizenstrom) wieder in Elektrizität zurüdzuverwandeln. Die Folge wäre gegenüber heute eine wesent udh größere Wirtschaftlichkeit in der Elektrizitätsver sorgung.

Ein Weg zur Europawirtschaft.

Durch die Vielzahl der Länder ist Europa   in dieser technisch und wirtschaftlich erforderlichen Entwicklung gegenüber den großen einheitlichen Wirtschaftsgebieten der Bereinigten Staaten oder der Sowjetunion   im Nachteil Trog einiger Bölkerbundsbeschlüffe haben immer wieder Regierungen der mit Wafferkräften reich gefegneten Länder dem Gedankten großzügiger Elektrizitätsausfuhr Widerstand geleistet. Man wird Hem mungen dieser Art zu überminden haben.

Jedenfalls sollte man sich darüber im flaren sein, daß es sich bei Projeften wie der erwähnten Stromausfuhr aus Norwegen   nach Deutschland   feineswegs nur um technisch und finanziell intereffante und neuartige Erscheinungen handelt. Bielmehr ist die ganze europäische   Bevölkerung auch politisch an einer folchen Entwicklung aufs stärkste interessiert. Eine wirtschaftliche Bindung dieser Art zwischen europäischen   Staaten würde ein ebenso festes Friedensband um sie schließen wie die Bölferbunds, Locarno   und Kellogg   Verträge.

Heute Diskontsentung.

Der Zentralausschuß der Reichsbank einberufen.

-h.

Die gestrige Diskontermäßigung in London  ( ihr folgten auf dem Fuße Stockholm   und Kopenhagen  ) waren für Deutsch  land eine große lleberraschung, nachdem England bisher so lange gezögert hatte. Die Konsequenzen für die Reichsbant ergeben sich von selbst. Das Reichsbankdirektorium hat den Zentralausschuß der Reichsbank für heute vormittag einberufen, und es ist mit Be­stimmtheit zu erwarten, daß die Reichsbank den Diskont von 6 auf 5% Prozent jenten wird.

Parallel mit der Möglichkeit, immer größere Strommengen zu erzeugen, lernte man auch immer größere Spannungen zu beherrschen. 1882 wurde bei München   erstmalig eine Leistung von 2 PS. über eine Entfernung von 57 Kilometer über tragen, was damals in ganz Europa   größie Aufmerksamkeit erregte. Ein sonst sehr weitfehender Forscher meinte aber damals, dies Er. eignis fei mohl von großer Bedeutung, aber er halte es für unmög lich, daß man je eine Spannung von mehr als 1000 Bolt technisch beherrschen könne. Noch nicht ein Jahrzehnt später war man jedoch bereits imftande, 16 000 Bolt zu bewältigen. Heute haben die großen Fernleitungen in Deutschland   wie auch in anderen Ländern Spannungen von 100 000, 110 000, 132.000 und 220 000 Bolt. Erst bei solchen Spannungen wird eine Uebertragung über Entfernungen Es ist bedauerlich, daß die Reichsbant diesen Entschluß Don Hunderten pon Kilometern wirtschaftlich tragbar. sich von außen hat aufzwingen lassen. Bantmäßig und mit Rüd­Diese technischen Fortschritte ließen schon seit einer Reihe von sicht auf die Geldmarfilage wäre diefe deutsche Distontermäßigung Jahren die Frage auftauchen, ob es nicht zweckmäßig sei, die großen schon früher möglich gemesen ind hätte auch der deutschen   Wirtschaft Baffertraftoorräte der Alpen  ( von 6 Millionen PS.), die ver- entsprechende Dienste geleistet. Nachdem in diesen Tagen die An standinavischen Länder( über 15 Millionen PS.), die vernahme der Young- Geseze im Reichstage erfolgen mird und auch über hältnismäßig billig auszubauen sind, der deutschen   Wirtschaft nuß die Steuerfragen Klarheit vorläufig geschaffen ist, darf man mit har zu machen. Die Einleitung einer solchen, die nationalen Gren zen überschneidenden Elektrizitätspolitit mare technisch und wirt schaftlich lediglich die unmittelbare Fortfehung der bisherigen Ent midlung, die in der Hauptfache innerhalb der nationalen Grenzen vor fich gegangen ist.

Außenhandel mit Elektrizität.

Der Uebergang eines großen Teiles der Elektrizitätserzeugung in die öffentliche Hand, insbesondere der Länder und des Reichs, bedeutete gegenüber der vorher herrschenden Zersplitterung einen ungeheuren Fortschritt; erst die organisatorische Ver­einheitlichung machte die Ausmuzung der technischen Fortschritte möglich. Schon heute ist aber Elektrizität verschiedentlich auch zur Außenhandelsware geworden. Rund eine Viertelmilliarde Milowattstunden bezog Deutschland   im Durchschnitt der letzten Jahre den Nachbarländern, davon den größten Teil aus der Schweiz  . Die Schweiz   führt außerdem auch nach Frankreich   und nach Italien   Strom aus; rund der fünfte Teil der in der Schweiz  erzeugten Elektrizität wird bereits jetzt exportiert. Auch zwischen Deutschland   und Desterreich, Frankreich   und der Tschechoslowakei   und Polen   findet sin Austausch elektrischer Energie statt, ebenso zwischen Frankreich   und Italien  ; aus Rana da merden gegenwärtig rund

aus

einiger Bestimmtheit voraussagen, daß die jetzige Distontermäßigung trotz ihrer bedauerlichen Berspätung auf die Wirtschaftsentwicklung nod) einen sehr günstigen Einfluß ausüben wird. Freilich darf man nicht allzu optimistisch sein, denn die Erschmerungen für die vet arbeitende Industrie, die von den hochgehaltenen Kartellpreisen aus. gehen und die rüdgängige Konjunktur auf dem Weltmarkt werden zufammen mit den auf dem Rapitalmartt noch immer recht be­trächtlichen Zinsfäßen eine sehr schnelle Erholung der Mirifchaft wohl faum ermöglichen. Doch auch da sind leber raschungen nicht ausgeschlossen.

Man wird nicht fehlgehen in der Annahme, daß auch die Bundesrefervebant in New Yort ihren jeßigen Diskontsag von 4 Prozent nach dem Vorgeher der Bank von England   auf Pro­zent ermäßigen wird. Es wird dann Paris   mit 3 Prozent den niedrigsten Diskont haben, dann folgt New Yorf mit 3% Brogent, London   und Amsterdam   mit 4 Prozent und nach der heute bei der Deutschland   mit Reichsbant zu erwartenden Diskontfenfung- 5% Prozent. Gegenüber London   und Amsterdam   besteht dann eine Spanne von 1%, gegenüber New York   von 2, gegenüber Paris   fo­gar eine Spanne von Prozent. Die reichen sicher aus, um den Sufluß ausländischer Gelder nach Deutschland   bei der allge meinen Flüssigkeit auf dem Beltmarft nicht zu verringern.

ginslicher öffentlicher Mittel für den Wohnungsbau ge­In einer Entschließung wurde die Bereitstellung billig nere teuermitteln in bezug auf ihren Umfang und ihre Dauer. Für fordert, sowie die gesetzliche Sicherstellung non auszins­die Heranziehung von Auslandskrediten müßten Erleichte rungen geschaffen werden. Durch planmäßige Wohnungs- und Siedlungspolitit sowie tragbare Mieten müsse mit den verfügbaren Mitteln der höchste soziale und wirtschaftliche Nutzen erzielt werden.

In der Debatte ergriff auch der Reichsarbeitsminister Biffelt das Wort, der in den letzten Monaten feine immer wieder berannte Position auch zugunsten des Wohnungsbaus in harten Kämpfen zu verteidigen hatte. Seit langem habe ihn die man­zierung des Wohnungsbaus mit ernster Sorge erfüllt, und er habe um jebe Million gefämpft, die Wohnungsbau und Bauwirtschaft entzogen zu werden drohte.

Die Reichspost in der Wirtschaftsdepression.

In der letzten Sigung des Verwaltungsrats der Deutschen Neichspoft stellte der Reichs post minister Dr. Schäzel für fast alle Betriebszweige der Reichspoft in den Monaten von April bis Dezember eine Berkehrssteigerung fest, die aber hinter der vorjährigen durch die veränderte Wirtschaftslage zurückbleibt. Obwohl die Finanzlage der Reichspost zur Beit angespannt sei, folle doch mit Rücksicht auf geringe industrielle Beschäftigung teine wesentliche Einschräntung der Aufträge erfolgen, die mit rund 400 Millionen Mart für 1930/1931 nicht viel geringer find'als im Borjahre.

Starte Zunahme des Kaliabfahes. Im Monat Februar stellte sich der Absatz des deutschen   Kalisyndikates auf 2,02 gegen­über 1,44 Millionen Doppelzentnern Reintali im Februar ver­gangenen Jahres. Da auch die Abladungen des Kalisyndikates im Januar mit 1,86 gegen 1,64 Millionen Doppelzeniner weit über den Ziffern des Januar 1929 lagen, ergibt sich in den er ste it beiden Monaten dieses Jahres ein Mehrab at von etwa 27 Brozent gegenüber der entsprechenden Zeit des Vorjahres. In den ersten zehn Monaten des laufenden Düngejahres( Mai bis April) murden 11,35 gegen 10,9 Millionen Doppelzentner Rein fali abgefeßt.

Rentable ftaatliche Braunfohlengruben. Die von der Preu Fischen Elettrizitäts- 2.- G. und den Reichselettrowerfen gemeinsam beherrschte Braunschweigische Rohlenbergwerte A.-G. hat in lezten Jahr ihren Reingewinn trok Herauffezung der Ab­schreibungen auf 1,4 millionen Mart auf 1,6 gegen 1.59 Millionen Marf erhöhen fönnen. Es wird hieraus wieder eine Dividende Don 10 Prozent, wie im Vorjahr, verteilt. Die Leistungen der Beleafchaft, die mit rund 3380 Röpfen fast unverändert ge= blieben ist, haben auch im Berichtsjahr eine weitere Steigerung erfahren, die in der Erhöhung der Rohfohlenförde rung von 4 auf 4,29 Willinnen Tonnen zum Ausdrud fommt. Der Brifettabsah ftellte fich auf 1 gegen 0,97 Millionen Tonnen. Einen fehr starken Aufschmung nahm im Berichtsjahr hie Strom. erzeugung, die von 141 auf 152 Millionen Kilowattstunden ftieg. Hiervon wurden für öffentliche Stromversorgung 98,5 Mis der offensichtlichen Rationalisierungserfolge in den Abbaubetrieben tionen Rilowattstunden abgegeben. Daß die Berwaltung trotz Stohtenpreis erhöhungen gegen sozialpolitische Fortschritte ausspielen will, spricht nicht für die voltswirtschaftliche Einstellung der Leiter diefes von der öffentlichen Hand ton­trollierten Unternehmens.

Absatzffodung und Haldenbildung im Braunkohlenbergban, Die seit drei Jahren anhaltende starte Konjunktur im deutschen   Braun­fohlenbergbau hat durch den außergewöhnlich milden Winter in Berbindung mit der allgemeinen industriellen Depreffion einen scharfen Rüschlag erfahren. So wies auf der General­versammlung der Mitteldeutschen Stahlwerte A.-G., bie für 1929 eine von 7 auf 8 Bros. erhöhte Dividende aus­zahlt, der Vorsitzende des Aufsichtsrats auf die zunehmende Absatz­ftodung bei den Braunkohlenbetrieben der Gesellschaft hin, die sogar jegt im Winter zu größeren Haldenbildungen gezwungen hätten. Auch in den eisenverarbeitenden Betriebszweigen des Kon­zerns, im Maschinen- und Eisentonstruktionsbau, hätten Feier. fchichten eingelegt werden müssen. Da die Hauptbetriebe des Mitteldeutschen Stahltrusts, die Stahl- und Walzwerte in Riefa und Brandenburg  , in diesem Zusammenhang nicht erwähnt wurden, läßt sich daraus schließen, daß die Beschäftigung in diesen Abteilungen sich noch auf der bisherigen Höhe ge­halten hat.