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beschuldigungen gegen uns. Der Rebner appelliert dann in be. weglichen Worten an die Sozialdemokratie und an Severing, doch von diesem Gesetz abzusehen und lieber Zustände zu schaffen, gegen die niemand etwas hat. Werfen Sie das Scheusal in die Wolfs­schlucht!

Abg Stöder( Komm.) verliest zur Abstimmung, die erst am Dienstag ist, eine Erklärung seiner Fraktion.

Danach wird die Debatte geschlossen. Eine Aenderung des Scheckt und Wechselsteuergeseges fowie des Konkursgefehes wird verabschiedet.

Montag 4 Uhr: Kleine Vorlagen, Ministergesek. Schluß 11% Uhr.

Kommunistischer Klaffenkampf".

Er führt zur Berfleischung der Arbeiter untereinander.

New Borf, 15. März.

Zwischen einer Gruppe kommunistischer Pelzarbeiter, die ver­juchte, in eine Pelzfabrik einzudringen, und politisch anders ein­gestellten Pelzarbeitern tam es vor dem Fabrikgebäude zu einem blutigen Zusammenstoß. Die Gegner fämpften mit Meffern, Knüppeln und Fäusten. Fünfzehn von ihnen wurden verleht, zwölf so schwer, daß fie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der Zusammenstoß rief unter der Bevölkerung eine große Aufregung

hervor.

Polenregierung gestürzt.

Mit großer Mehrheit. Deutscher   Handelsvertrag icht gefährdet.

Warschau  , 15. März.( Eigenbericht.) Jas polnische Kabinett Bartel ist gestürzt worden. Infolge der Solidaritätserklärung des Ministerpräsidenten mit dem Arbeits­minister Bryst or richten sich die bereits vorliegenden Mißtrauens enträge gegen den Arbeitsminister gegen das Gesamtkabinett. Gegen die Regierung wurden 197 und für sie nur 120 Stimmen abgegeben. Damit war das fünfte Kabinett Bartel mit großer Mehrheit gestürzt. Die Kabinettsmitglieder verließen sofort das Sejmgebäude. In einem unmittelbar nach dem Sturz abgehaltenen Ministerrat beauf­tragten sie den Minister zu einer gemeinsamen Rücktrittserklärung. Algemein rechnet man damit, daß Bartel von neuem mit der Kabinettsbildung beauftragt wird.

Die Regierungsfrise dürfte auf die Unterzeichnung des deutsch­polnischen Handelsvertrages feinen unmittelbaren Einfluß ausüben, da ein Personenwechsel in den zuständigen Refforts faum in Frage tommt.

Die Zentrale des Jammers.

Ein deutschnationaler Parteisekretär über die Kapp- Zentrale.

Ein ehemaliger deutschnationaler Generalfekretär, der| tommen Rat und Hilfe zu spät überall bort, mo ein Kapp, Schiele, jahrelang an dem Aufbau dieser Partei gearbeitet hat und Traub und Bredered an der Spize stehen. Ich habe sieben Jahre schon vor dem Kriege für die Konservativen tätig war, bringt hindurch in nächster Nähe Rapps politisch gearbeitet und festgestellt, jeht in der Mannheimer   ,, Bolfsstimme" erbauliche Einzelheiten daß ihm jede Begabung für politische Organisation voll. über das 3rrenhaus der Kapp- Tage und die Hal- tommen abgeht. Selbst die Organisation der Ostpreußischen fung der Deutsch   nationalen, in deren Zentrale der Generallandschaft, die zudem unpolitisch war, ist nur gelungen, weil Schreiber tätig war. Wir geben aus dem intereffanten Auffah hier Rappals brutaler Despot vorging, das gesamte Per­einige Absätze wieder: Jonal drangjalierte und selbst mit seinen Mitdirettoren rücksichtslos umging, wie z. B. Direttor Mühlpfordt immer wieder bestätigte, das wäre das Ende Deutsch­Rapp als Dittator lands."

In der deutschnationalen Parteizentrale in der Bernburger Straße ging es in jenen Tagen buchstäblich wie in einer wild­gewordenen Börse zu. Der Kurs der Parteiattien" stieg und fiel, stündlich. Es ist eine unverschämte unwahrheit, wenn behauptet wird, daß die Deutschnationale Boltspartei von vorn herein entschlossen war, den Kapp- Putsch un'er allen Umständen aus grundsätzlichen Erwägungen heraus abzumürgen. Die Deutsch­nationalen stüßen sich hierbei vorzüglich auf zwei Tatsachen: erstens darauf, daß der damalige Hauptgeschäftsführer ihrer Partei, von Lindeiner, auftraggemäß bereits am 8. März der Regierung den bevorstehenden Putsch meldete; und zweitens auf die Weigerung des deutschnational gesinnten Unte staatssekretärs Dr. Schröder, zugunsten der Butschregierung eine Zahlungs­anweisung in Höhe von 10 Millionen Mart zu unterschreiben.

Da ich allen damaligen Beratungen der Partei beigewohnt habe, so darf ich hierzu feststellen: Cindeiner wurde zur Regierung geschickt, um der Partei für den Fall der Pleite des Putsches unfer allen Umständen ein Alibi zu verschaffen.

Uebrigens war es am 15. März, als Dr. Schröder die Zahlungs­cnweisung verweigerte, tein Meisterstück mehr, die Sachlage richtig liner Butschzentrale und die Nachrichten aus dem Reiche waren zu beurteilen. Die verrüdten Borgänge in der Ber: für fühl rechnende Realpolitiker eindeutig genug.

Trotzdem zog die Deutschnationale Boltspartei aus ihnen feines­wegs sofort die notwendigen Schlußfolgerungen. Hier wünschte man vielmehr entschieden vollen Erfolg der Kappisten und hoffte auf ihn. Wenigstens die Mehrheit, für deren Stim­und hoffte auf ihn. Wenigstens die Mehrheit, für deren Stim­mung überdies bezeichnend ist, daß

v. Lindeiners Gang vom 8. März zum Staatskommiffar für die öffentliche Sicherheit als Verrat an der nationalen Sache empfunden wurde!

Günstige Nachrichten aus dem Reiche wurden mit freudiger Ge= nugtuung aufgenommen und dazu benutzt, um die zahlreichen

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Troß meiner Absage und Warnungen bestürmte mich der er wähnte ehemalige Rolonialoffizier am Montag, dem 15. März, von neuem; und ich folgte ihm diefes Mal, um ihn an Ort und Stelle von der Haltlosigkeit seiner Hoffnungen gewissermaßen mit Hilfe pon Demonstrationen zu überzeugen. Das gelang noch schneller und gründlicher, als der ärgste Schwarzseher es zu ahnen vermochte. Denn das Bild des Jammers in der Putschzentrale des Reichs­tanzlerpalais war ebenso unzweideutig wie eindrucksvoll und nieder­fdmetternd. In der großen Halle standen Knüppel.Runze, Macher der Nationalen Einheitsfront e. B.", hohe Offiziere der sonstige antisemitische und gelbe Oberhäuptlinge, die alten Armee, Hoffchranzen, ehemalige Nußnießer industrieller Ali­mentationen und unzählige nationalistische Vereinsmeier weg wilb geftitulierend auf der Bauer, um Butschgewaltige ab­zufangen und irgendeinen Posten, eventuell wenigstens ein nach eigenem Rezept ganz neu zu schaffendes Böftchen, vor zögernden Konkurrenten zu ergattern. Diese eifrigen Poftenjäger mußten nicht, daß sie zu spät tamen, weil der Butsch von vornherein

durch­

als Versorgungsanstalt für Offiziere etabliert und seine erste tostbare Zeit mit Ernennungen und Dienststellen­Diese Dienststellen aber gründungen totgeschlagen worden war. befanden sich fast durchweg in der Hand von Offizieren und zwar meistens ganz junger, die jeden wohlmeinenden Rat hochmütig zu­rückwiesen und mit unglaublichsten Anordnungen, stündlich einander aufhebenden Verfügungen fortwährend Unheil stifteten und irr­sinnigste Verwirrung anrichteten. Mit diesen Leuten irgendwelche ernsten, fachgemäßen Beratungen zu pflegen, war schlechthin ein Ding der Unmöglichkeit,

Jedes Amtszimmer im Reichsfanglerpalais mutete damals wie die Zelle eines Irrenhauses an,

Bruno Scherl freigesprochen. Shwankenden für Stüßung des Butsches zu gewinnen. Demgegen zumal da die allgemeine Berwirrung enorm gesteigert wurde durch

über war selbst die Ueberrebungskunst Helfferichs, Wetzel zu einem Jahr Gefängnis, Bruch zu drei Monaten der das verbrecherische Unternehmen von Anfang an verdammte, zu nächst macht los. Einen Erfolg erzielte er erst, als die Erfolge des Generalstreits gemeldet wurden und ständig ungünstige Berichte über das feige Verhalten der Nationalisten eingingen...

verurteilt.

In dem großen Betrugsprozeß gegen Bruno Scherl und Genossen, der seit dem 13. Februar eine Sonderabteilung des Schöffengerichts Berlin- Mitte beschäftigt hatte, wurde heute früh vom Amtsgerichtsrat Meusel das Urteil verkündet. Der Angeklagte Bruno Scherl wurde auf Grund des Paragraphen 51 freigesprochen, da das Gericht sich den ärztlichen Gutachten angeschloffen hat, daß er für alle feine Handlungen, die mit dem Kompleg feiner Erbschaft in Zusammenhang stehen, nicht verantwortlich zu machen ift. Der Angeklagte, Regierungsrat a. D. und frühere Rechts anwalt Dr. Paul Wehel, wurde wegen fortgesehten Be­

fruges zu einem Jahr Gefängnis und der Angeklagte

Bruch zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteils begründung wies der Vorsitzende aus führlich auf die Familien- und Erbverhältnisse im Hause Scherl hin. Am 24. Mai 1907 schloß August Scherl   einen notariellen Bertrag mit seinen Söhnen Otto und Bruno, die sich gegen Zahlung einer Abschlagssumme bereiterklärten, auf ihren Pflichtteil zu verzichten und sich mit ihrem Erbanteil nach seinem Tode zu­

Bereits am 13. März fam zu mir in der deutschnationalen Parteizentrale ein adliger: Kolonialoffizier in wilder Erregung herbeigerannt, um zu berichten, daß es

in der Puffchzentrale im Reichstanzlerpalais buchstäblich zugehe wie in einem 3rrenhause

und alles verloren sei, wenn nicht ein bewährter Organisator regelnd und rettend eingreife. Ich habe bem aufgeregten Manne damals erklärt: Als Affonservativer verurteile ich jeden Gewaltatt und lehne ich jede Art der Beteiligung entschieben ab. Außerdem

Straßer, beleidigt."

Der Vorwärts" zu 100 Mart Geldstrafe verurteilt.

den vollkommenen Mangel an Geld und die in seiner Folge auf­reibende Erregung der Mannschaften, die keinen Sold erhielten.

Dieser Mangel an Geld ist übrigens nicht die geringste Ursache des Erstickungstodes des Kapp- Butsches. Denn nicht nur die Mann­schaften wurden teilweise rebellisch, sondern auch die Wartehalle für Anstellungen im Reichskanzlerpalais wurde immer leerer, Führer und Unterführer verließen fluchtartig das sinkende Schiff, als sie mertten, daß teine Geldgeschäfte wintten, dagegen Gefahren von seiten des Abwehrkampfes der Gewerkschaften drohten! Denn alle die Helden"- ob sie nun nüppel- funze oder anders | heißen waren ja mit weitoffenen Händen und nur deshalb er­schienen, um für die mitgebrachten Rezepte zur Rettung und Durch­führung des Putsches unter eigener Regie einen großen Batzen Gelb einzutaffieren.

in Tateinheit mit übler Nachrede" zu 100 Mart Geldstrafe und sprach dem Nebenfläger Publikationsbefugnis im Vorwärts", im ., Bölkischen Beobachter" und der Deutschen Zeitung" zu.

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frieden zu geben. Leider hatte er aber in seinem Testament einen den verantwortlichen Redakteur des Bormärts" Dr. Curt Geyer Diebstahl beim Regierungspräsidenten.

Bassus eingefügt, nach dem es dem überlebenden Ehepartner ge­stattet sein sollte, nach eigenem Ermessen Verfügungen zu treffen Als dann Scherls Ehefrau nach dem Tode ihres Mannes die beiden Söhne aus erfter Ehe enterbte, verlangten diese ihr Pflichtteil. Justizrat Goldmann gab Frau Scherl den Rat, jedem den Pflichtteil in Höhe von 30 400 Mart auszuzahlen. Frau Scherl erklärte aber, sie tönne das nicht.

Jetzt begann die Klagerei. Fest steht, daß das Vermögen Aug. Scherls nach dessen Tode 6 Millionen Mark betrug und daß die Aufstellung, wie sie Frau Scherls Erben im Jahre 1927 dem Angeklagten Bruno Scherf vorgelegt haben, nicht stimmte. Boll­ständig aus dem Finger gesogen war aber Bruno Scherls Behaup­tung, der Nachlaß betrage 50 Millionen Mark. Trotzdem begann er, Geschäfte zu machen. Im Jahre 1927 fanden sich Bruno Scherl, Rechtsanwalt Wetzel und Bruch zusammen. Der erste hatte bereits im Jahre 1926 einen Offenbarungseid geleiftet; der Zweite im Jahre 1925; auch der Dritte hatte teinen Pfennig. Trotzdem bestellten sie Ware. Es war ganz gleich, was: Pelze, Kar­toffeln, Textilien, Teppiche, ein Waldgut, Industrieanteile usw. Scherl und Bruch gaben abwechselnd Wechsel. Wetzel gab glänzende Auskünfte, bestätigte den Millionemnachlaß. Das Gericht hat einen einheitlichen Entschluß bei den Angeklagten angenommen, möglichst viel Geld aus den angeblichen Erbschaftsansprüchen herauszu ichlagen. Gegenüber dem Einwand der Berteidigung, daß die An­getlagten Wegel und Bruch als Mittäter des wegen Geiftestrantheit nicht verantwortlichen Scherl nicht bestraft werden könnten, hat das Gericht festgestellt, daß diese beiden Angeklagten auch als Alleintäter beim fortgefeßten Betruge in Frge kommen. Bei dem Angeklagten Wezel hat das Gericht als straffchärfend angenommen, daß er bereits wegen Un­treue mit sechs Monaten Gefängnis vorbestraft ist, daß er in fehr schwerer Weise sich gegen die Pflichten eines Anwalts vergangen, und daß der von ihm angerichtete Schaden 64 000 m. beträgt.

Die Beleidigungsflage des Nationalsozialisten Straßer gegen sollte heute zu Ende geführt werden. Der Herr Nebenkläger mar in Begleitung seines Anwalts höchstpersönlich anwesend. Rechts­anwalt Otto Landsberg   stellte für den Beklagten   den Antrag, die Sache zu vertagen, damit die Widerflage des Borwärts" zusammen mit der Klage gegen ihn verhandelt werden könne; der Geschäftsausschuß des Reichstages beschäftige fich gerade heute mit der Frage der Aufhebung der Immunität des Herrn Straßer. Das Gericht lehnte den Antrag ab, ebenso den Antrag, das Ver­fahren einzustellen, weil Herr Straßer in der letzten Berhandlung, in der er selbst erschienen war, noch einen Anwalt mit schriftlicher Bollmacht ins Gericht entfandt hatte. Es wurde der Eröffnungs beschluß und dann auch der inkriminierte Artikel des Borwärts"

Dom 8. Oktober v. J. verlesen.

Sein Inhalt ist bereits bekannt; der ,, Borwärts" hatte Straßers unglaubliche Beschimpfungen der Regierung und des Reichsbanners zitiert und in einer fleinen Glosse den Abgeordneten Straffer Strolch" genannt und Feigheit" porgeworfen, da er wegen seiner Immunität nicht belangt werden könne. Straßer erklärte nun, daß er die Beleidigungstlage angeftrengt habe, nicht weil et empfind lich sei, sondern weil er es fatt habe, sich beleidigen zu lassen. Er tönne sich nicht von der marristischen Bresse einen Strolch nennen laffen. Sein Anwalt führte aus, daß Herr Straßer unmöglich als feige bezeichnet werden könne, daß die Immunität des Abgeordneten ein Recht des Reichstages set, auf das der einzelne Abge­ordnete nicht verzichten dürfe. Im übrigen fönne man nicht einem Menschen Feigheit vorwerfen, der im Münchener Freiheitszug im November 1923 an der Spitze des Zuges marschiert sei. Auf die Höhe des Strafmaßes tomme es Herrn Straßer nicht an, er möchte nur seinem boshaften Beleidiger" zeigen, daß er sie selbst auf Grund ihres Rechts und ihres Systems wegen ihrer Be­schimpfungen belangen tönne. Er habe im Dienst des deutschen  Bolles Besseres zu tun als zu prozessieren.

Rechtsanwalt Landsberg   erwiderte darauf, daß Herr Straßer besser getan hätte, nicht zu flagen, da die Beleidigten erst Todessturz aus 25 Meter Höhe. durch die Erhebung seiner. Privatflage von seinem Artikel Kenntnis Auf dem Neubau des Kraftwertes West in Spandau   sich ja die nationalsozialistischen Abgeordneten geradezu einen Auf dem Neubau des Kraftwertes Best in Spandau   erhalten hätten. Was nun den Vorwurf Feigheit betrifft, so machten ereignete sich heute vormittag ein furchtbarer Unglüdsfall. Der Sport daraus, Druckschriften mit beleidigendem Inhalt verant 21jährige Arbeiter Alwin Wilms aus der Mühlenstraße 60 mortlich zu zeichnen. Wenn dann im Reichstag der Antrag ge­in Berlin   war in 25 Meter Höhe mit Montagearbeiten beschäftigt. ftellt wird, die Immunität des Beleidigers aufzuheben, fo pro Er verlor dabei den Halt und stürzte in die Tiefe, wo er mit zec teftieren sie dagegen wütend. Was die formelle Beleidigung schmetterten Gliedern tot liegen blieb. Eine polizeiliche Unter- Strolch" betrifft, so sei die Empörung über die Beschimpfungen juchung ist eingeleitet morden. nur zu verständlich gewesen; ebenso verständlich, daß sich diese Em Die Stocholmer Weltflechenkonferenz für die europäischei eine Geldstrafe non 10 mart wegen formeller Beleidigung der pärung in einem Schimpfwort Luft gemacht habe. In diesem Falle fontinentale Gruppe Kapler und Soederbloem, der Bischof von Winchester   für die englische Gruppe und Erzbischof Germanos für Sachlage entsprechend. die orthodore Gruppe haben einen Aufruf für die Gewissens­freiheit in der Sowjetunion   erlassen.

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Das Gericht verurteilte dann den verantwortlichen Redakteur des Borwärts", Dr. Curt Gener, wegen öffentlicher Beleidigung

Eine geheimnisvolle Angelegenheit.

Eine geheimnisvolle Diebstahlsaffäre, die im Hause des Regierungspräsidenten Dr. Mo mm in Potsdam   spielt, beschäftigt seit einigen Tagen die Berliner   Sensationspreise. Auf bisher noch ungeklärte Weise verschwanden vor einigen Tagen zu nächtlicher Stunde aus einem Zimmer, das die Frau des Regierungspräsidenten Dr. Momm bewohnt, Geld und Schmucksachen von höherem Wert. Der Raum, in dem die geheimnisvolle Tat geschah, liegt in einem Seitenflügel des Regierungspräsidiums. Die Tür zu dem Zimmer war mehr. fach durchbohrt und am Schloß angesägt. Die höchst laienhafte Art des Einbruchs läßt jedoch vermuten, daß es sich um teinen gewöhnlichen Täter handeln fann. Nach dem bisherigen Untersuchungsergebnis scheint es, daß eine im Haushalt des Präsi denten befindliche Person bei dem Einbruch ihre Hand im Spiele gehabt hat. Die polizeiliche Untersuchung wird auf Ersuchen des Oberstaatsanwalts von der Berliner   Kriminalpolizei geführt, die Kommissar Rassom   mit der Aufklärung des Falles betraut hat. So­weit bisher festgestellt wurde, fann für die Tat nur eine Person in Frage kommen, die mit den örtlichen Verhältnissen genau vertraut war. Wie es heißt, ist die Frau des Regie­rungspräsidenten in der Diebstahlsnacht durch ein Geräusch in ihrem 3immer erwacht und will im Halbdunkel einen mastierten Mann erkannt haben, der auf ihr Bett zuschritt, dann aber plöt lich die Flucht ergriff. In der Angst und Erregung war es Frau Momm nicht möglich Hilfe zu rufen.

Auf Grund mehrerer Fingerabdrüde glaubt man den Täter bald überführen zu können.

Die Numerierung der Schupo.

Im Berliner   Polizeipräsidium haben zwischen dem Polizeipräsidenten 3örgiebel und dem Bol zeivizepräsidenten Dr. Weiß auf der einen Seite und den Vertretern der Polizei­fprechungen über die angeregte Numerierung der Schupobeamten beamten organisationen auf der anderen Seite Be­begonnen. Zwischen den Organisationen haben gestern bereits furze Besprechungen stattgefunden, ebenso mit dem Deutschen Beamten bund. Die Organisationen stehen nach wie vor auf dem Stand­punft, daß die geplante Maßnahme eine Gefahr für ihre Mitglieder barstelle und daß fie de halb untragbar fei. Auf der anderen Seite vertritt der Bof' zeipräsident die Auffassung häufenden Klagen aus dem Publitum eine Einrichtung, geschaffen des Ministeriums des Innern daß angesichts der sich immer mehr werben müffe, die es dem Paffanten ermögliche, festzustellen, mit wem er es tu tun habe. Der Polizeipräsident wird den Vorschlag machen, daß die Berbände die Frage prüfen.