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Inocide Märzfeier.

Massenfundgebung des Gesamtverbandes.

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Der riesige Saalbau Friedrichshain   bis auf den letzten Plaz besetzt, dazu in den Gängen stehend die Massen Kopf an Kopf auf der gestrigen Märzgefallenen- Gedenffeier der Berliner   Verwaltungs­stelle des Gesamtverbandes": ein lebendiger Beweis, wie nahe der # laffenbewußten Arbeiterschaft Berlins   ihre Loien stehen. Bieber tlang das Lied vom Tord Foleson durch den weiten Saal, ergreifend wie nur irgendwann vom Neuköllner   Sänger chor gesungen, danach Gedichte von Herwegh   und Freiligrath  , aufpeitschend, mit­reißend vorgetragen von Alfred Beierle  .

Im Mittelpunkt Anton Reißners gehaltvolle Gedentrede, aus der großen Tradition der 48er Erhebung neue Impulse für den Tagestampf der Arbeiterklasse erweckend 1918 wurde in der bemokratischen Republik die wichtigste politische Forderung der 48er Revolution erfüllt. Wie wir allzeit zusammenstehen werden zur Berteidigung der Demokratie gegen jeden Angriff, gleich, von welcher Seite er tommen mag, so find wir auch eingedent der großen Mahnung unserer toten Borkämpfer, damit die Erbe, in der wir

ruhen start und starr, ganz eine freie werde!"

Um die Mittagsstunde des gestrigen Gebenttages hatten sich Sunderte von Mitgliedern des Gesamtverbandes an den Gräbern der Märzgefallenen im Friedrichshain   eingefunden, um prächtige

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Ulrich Rauscher  ,

der verdienstvolle Gesandte der deutschen Republik in. Warschau  . Ihm ist es endlich gelungen, die Handelsvertrags­verhandlungen mit Polen   zum Abschluß zu bringen.

Abkommen wurde jetzt in Warschau   unterzeichnet.

Das

Kränze auf die stillen Hügel zu legen. Alfred Beierle   sprach Freilig­ raths   Die Toten an die Lebenden" und ein Doppelquartett des Neuköllner Sängerchors sang einige, der Stunde angepaßte Lieder. Und fein Schuhmann tam wie einst und schnitt die roten Schleifen von den Krängen ab.

Jugendfeier der Lithographen.

In sinnvoller Berbindung mit dem Gedenken der Märzgefallenen Don 1848 veranstaltete die Mitgliedschaft Berlin   des Verbandes der Lithographen und Steinbruder gestern abend im Lehrervereinshaus eine Jugendfeier, die- leider nicht ganz den harmonischen Verlauf nahm, der sonst die Veranstaltungen dieser Organisation auszeichnet. Der Rezitator Ernst Busch   besaß die Taftlosigkeit, das Programm auf eigene Fauft ,, revolutionärer  " umzugestalten und entgegen den Abmachungen Vorträge zu Gehör zu bringen, die in einer Ber­unglimpfung der Gewerkschaften und der Sozialdemokratie gipfelten. Unter dem Brotest der Festversammlung mußte er schließlich von der Bühne abtreten. Der Mahnspruch in dem Saal lautete: Prole­tarier, aller Länder, vereinigt Euch!" Es war bezeichnend für Herrn Busch, entgegen dieser Mahnung selbst diese gewertschaftliche Feierstunde zu mißbrauchen, um die politischen Geschäfte der Partei zu besorgen, die die Beruneinigung der Arbeiter auch in die Gewertschafter bringen will.

Genosse Land a brandmarkte in einer furzen Erklärung das unter dem fünstlerischen Decmantel verborgene kommunistische Piratentum.

Abgesehen von diesem 3mischenfall stand die Jugendveran ftaltung der Lithographen und Steinbruder auf dem gleich hohen tünstlerischen Niveau wie in den Jahren zuvor. Die bekannte Kapelle Gebrüder Steiner fesselte mit ihren auserlesenen Darbietungen die jugendlichen Zuhörer. Ihre Stimmungsvolle Mufit umrahmte wirtungsvoll die eindringlichen, aufrüttelnden Berse der jungen Truppe und die zündende Ansprache des Genossen Landa.

Mißbrauch an Erwerbslosen.

Eine sogenannte Arbeitsgemeinschaft für die Interessen der Erwerbslosen  " batte zu einer Bersamm lung arbeitsloser Angestellter in Haberlands Festfäle durch Flug­zettel aufgefordert. Es wurden Referate über die unbestret bare Notlage, namentlich der feit langem arbeitslosen älteren Angestellten, über das Bersagen" der Behörden, das in Wirklichkeit eine Folge der allgemeinen Wirtschaftslage ist, und über anderes mehr gehalten.

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Die Erwerbslosen tönnen vor solchen in der Luft hängenden Arbeitsgemeinschaften, Bereinigungen und Interessenvertretungen nicht ernstlich genug gewarnt werben. Sie bergeuben von den geringen, ihnen aus Unterſtügung und Wohlfahrt zufließenden Mitteln Fahrgelb und Untoftenbeitrag, fie vergeuben zudem ihre Zeit. Die Berbitterung der Erwerbslosen wird von niemandem so gut verstanden und so ernst genommen wie von uns. Aber was soll ein bentender Mensch von den Borschlägen dieses Arbeits­ausschusses" fagen, ein Boltsbegehren und einen Boltsentscheib über ein Einstellungsawangsgefeß für ältere Angestellte durchzuführen oder bei der Beerdigung eines durch Selbstmord geende en Erwerbslosen eine Demonstration am Grabe zu ver. anstalten? Welchen Erfolg tann sich ein Bernünftiger von solchen phantastischen Dingen versprechen? Hinter den wilden Arbeits­gemeinschaften steht niemand, teine Regierungsinstanz, teine ernst zu nehmende Organisation berücksichtigt ihre Eingaben, die zudem von wenigen nicht fachtundigen Personen hergestellt sind. Hilfe tommt den Erwerbslosen nicht von den Rabitaten rechts unb fints, nicht von wilden Arbeitsgemeinschaften, sondern nur Don der eltgefügter Arbeitnehmervartei. der Sozialdemo. tratie und den starten gewertschaftlichen Organisationen, trotzdem auch diese sich voll bewußt sind, daß sie die Not nicht von heute auf morgen bannen tönnen. Das sollte jeder Erwerbslose, an beffen Sorgen wir teilnehmen, im Berlaufe der letzten Jahre eingefehen haben.

Die Rheinische Gezession.

Vermittler zwischen deutschem und französischem Kunstwesen.

Berdoppelung der Ereignisse in zwiefacher Ausgabe: por kurzem die Dresdener   Maler gleichzeitig bei Wertheim   und im Künstler hause und nun die rheinischen Künstler sowohl in der Kunstgemein und mit Recht fanden zur Eröffnung der Ausstellung ,, Rheinische schaft wie in der Sezession. Hier trat man sehr repräsentativ auf, Sezession" sowohl die Leiter der gastgebenden Sezession aus der Tiergartenstraße( Leo von König  ) wie die Gäste selbst( Bernhard Sopher  ) und der Miniſter für die besetzten Gebiete Dr Wirth be­schwingte Worte für das glückliche Ereignis, mit einer fo stattlichen Schaustellung die geistige Berbindung des Rheinlandes mit der wiedergewonnenen Heimat zu besiegeln.

Außerdem war es ein schönes Hausfeft der deutschen   Sezeffionen, die sich zu größerer Wirkung nach außen zufammenschließen. An den Besuch der Rheinischen in der Berliner Sezession   soll einer der Ber liner in Düsseldorf   sich anschließen; und so weiter: es fann nur gut tun, sich überall gründlich und gegenseitig tennenzulernen.

Die Rheinländer fannten Eingeweihte fchon von den äußerst lebendigen Ausstellungen des Jungen Rheinland" in Düsseldorf  , und die Berliner   von einigen Jurnfreien her. Aber offiziell und als repräsentative Gesamtdarbietung haben sie sich erst jezt den Berlinern vorgestellt. Eine sehr gute Borstellung, die das günstigste Vorurteil für die Gäste aus dem Westen Deutschlands   erwedt. Denn diese Sezessionsschau enthält beinahe vollzählig die maßgebende Jugend der rheinischen Kunst und gibt einen gültigen Begriff von ihrer Be­deutung und der Einheitlichkeit und Größe ihrer fünstlerischen Leistung.

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deutschem Ernst der Lebensdarstellung findet. Hier ist überall eine wohltuende Synthese zwischen der deutschen   Sehnsucht zum Abso­luten und der Klarheit westlichen Formungswillens gefunden. in der Rheinischen Sezession wohl das charaktervollste Gesicht trägt. Das Phantasieelement tritt an erfte Stelle bei der Gruppe, die Das Erregende, ja Romantische   ihrer Kunst liegt aber feineswegs im Stofflichen( dann müßten Trillhaase und der an Dig orientierte Uz arstider gleichzeitig ein äußerst wiziger und geistreicher Schriftsteller ist hier an erster Stelle flehen), sondern in der Form. Der Einfluß des Gurrealisten Mag Ernst, der längst von Düsseldorf  nach Paris   übergesiedelt ist, zeigt sich nur bei H. 5oerle, ein wenig bei Br. Goller; stärker wirkt der Konstruktivismus der Schlemmer und Baumeister bei F. Seiwert nach. Aber es ist gar nicht die strenge Form tektonischen Aufbaus, die den Rheinländern liegt. nur bei Janfel Adler und neuerdings auch bei Martha Hegemann spielt sie eine gewisse Rolle, sie gibt beiden ein festes Bildgerüst, innerhalb dessen sie ihre malerische und darstellerische Besonderheit ausbreiten. Sie gehören beide zu den stärksten und persönlichsten Begabungen der heutigen Kunst. Das Wunder einer neuen, geistig mie seelisch wirtsamen Form ist bei ihnen Tatsache geworden. Abstraktion vermählt sich mit Elementen der Wirklichkeit zu überraschender Einheit, und ein ruhig wägender Instinkt gibt das Mittel farbigen Ausdrucks an. Bei Martha Hegemann ist ber Ein brud weiblicher Harmonie unverkennbar; Jankel Adler  , der sehr repräsentativ vertreten ist, überredet durch die strenge und herbe Größe einer dem Ostjudentum entstammten Geiftigte: t, die manches mit Lasar Segall   gemeinsam hat, in der straffen Monumentalität seiner aufrechten Gestalten aber sehr eigene und differenzierte Wege beschreitet.

Das Phantasiebedürfnis der Rheinländer findet in einer weit mehr geloderten und ganz malerischen Auffassung seinen eigentüm­lichsten Ausbrud. Bei alle diesen Künstlern spricht allein die Er. weiterung der Wirklichkeit ins Märchenhafte einer malerischen Form; trenger, aber von unglaublicher Bielfältigkeit farbiger Lösungen, bei Werner Gilles  , ins Stilleben gebannt bei Beiffer. Watenphul  , in feinste tonige Malerei gelöst bei Heinz May  , ganz gelockert bis zur Aufhebung materieller Zusammenhänge bei

Der Stil dieser Künstler stellt sich als ein phantafiebeschwingtes Malerisches dar, das in jeder seiner Nuancen Elemente von deutschem Billen zur Romantik und gallischen Formesprit in reizvoller Mischung enthält. Je nach persönlicher Beranlagung überwiegt das Dirette der Darstellung, wie bei den gewaltigen Kohletartons von Otto Pantot, die in einem Triptychon Die Frau" schildern, mit rätfelhafter Einseitigkeit, mächtiger in ihrer Profetariereristenz als felbft Käthe Kollwiß, wie bei den höchst gelungenen, ausgelaffenen Matrosensongs von Will Tschech   und den amüsanten Brimiti vismen des wahrscheinlich wirklich naiven Adalbert Trill. haase, bei den starken düsteren Eifellandschaften von Pitt Kreuzberg   und den weicheren Tonfolgen in den südlichen Land­schaften von B. Gaerntner, in dem reizvollen Mädchenbildermann Hundt und Adolf de aer, deren stillebenhafte Wilhelm Nagels und intereffanten Landschaftsexperimenten bei Julo Levin   und Wellershaus. Oder es fommt die westlich orientierte Lust zur farbigen Ordnung der Weltdinge ans Tageslicht bei den Künstlern einer Inrischen Anmut: bei Ludwigten om pel, dessen Wupperlandschaft eine der hinreißendsten Dichtungen in Farben darstellt, bei den weich verschwimmenden Landschaften von Peter Janssen, Goblets Giegtal mit seinem Aufbau füßer Puppenhäuser im Grünen, bei Dupré, Cürten, Schumacher Salig, Tappejer, Neners, deren aninutig variierte Tonig feit manchmal leise ins Detadente abbiegt, endlich und zum besten Schluß in den zart getönten Rompofitionen Rob. Publichs, der eine sehr glückliche Synthese von französischer Deforationstunst und

Staatliches Schauspielhaus.

Liebes Leid und Luft."

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Lustspiel. Das Wesentliche war herausgearbeitet. Die pfiffig- ferni Jürgen Fehling   bearbeitete und inszenierte Shakespeares gen Aussprüche Schädels, des Bauers( Hans Leibelt  ), die in fich selbst verliebten gehaltlosen Sahblüten Don Armados( Albert Flo­ rath  ), der schwärmerische Liebe am untauglichen Objekt übt, Mot­tes, des Pagen( Wilfried Seyferth  ) schlagfertiger Wig, alles tam uns lebendig entgegen. Der Biebreiz der Prinzessin( Renate Müller  ) und der Uebermut ihrer Hofdame Rosalinde( Elf iebe Borrobin) mochten mit Recht den ernsten König von Navarra  ( Alexander Granach  ) und Diron, seinen Gefolgsmann( Aribert Wäscher  ) betören.

Gelöst und maßvoll verteilt erschien die Granitmaffe der alten, pathetischen Sprache, vergangenen Situationen wurde neues Leben eingehaucht. Ueber das schwere Gefüge der Sprache hinaus er­wärmte sich das Herz und erhob sich in dionysischer Heiterkeit. Biebes Leib und Bust erlebten wir, mit ihren vielen Fallen und Fangschlingen. Leichte Rotetterie alter Zeit dien geheiligt durch den Willen der Liebenden, einander wahrhaft zu erkennen. Welch ein Dichter! Ueber Raum und Zeit spricht er zu uns, geführt von Jürgen Fehlings Hand. Und es ist Augenblide lang fo, als ver zwergte die Zweckbühne der Zeit, wenn sein Wort uns erst gefunden hat, aus der unermeßlichen Ferne. Ein Luftfple!! Es war eine ust, es zu erleben.

Man fann hier nicht von Spezialleistungen der Schauspieler sprechen. Sie alle waren Fehling zu Willen Freunde Shakespeares. Rochus Gliese   lieferte das einfache Bühnenbild. Einfach in

beftem Sinne: Er ließ weg, was entbehrlich war. Ein Beifall, daß die Wände bebten!

Alexander von Sacher- Masoch.

Tonfilm C ly". Ufa- Palast am 300.

Es ist gelungen, den Film jetzt farbig zu gestalten, ohne daß eine besondere Apparatur bazu nötig ist bei der Borführung. Das Technis colorverfahren, das dabei angewendet wird, ift in Unterhaltung und Wissen" heute morgen geschildert worden. In Amerika   wird es bereits vielfach angewendet, wir fahen in Deutschland   gestern zum erstenmal einen Film dieser Art. Es find ganze Szenen aus dem Biegfeld Theater am Broadway in New Yort übernommen worden, bie einen Begriff geben von dem außerordentüchen Aufwand, der brüben für die Schauluft entfaltet wird. Der Clou aber ist und hierin zeigt der Regiffeur Dillon feine Fähigkeiten als Arran geur geur ein Gartenfest in einer vornehmen New- Porter Billa  . Um Die reinen Shaufzenen herum ist eine Liebeshandlung gruppiert in der üblichen amerikanischen   Art: eine Kellnerin, die gern Tänzerin werden möchte, hot das Blid, einen Millionärsjohn tennenzulernen, tann mit deffen Hilfe in einem Gartenrestaurant auftreten und hat die weitere Chance, an Stelle einer verhinderten berühmten rufifchen Tänzerin in tem pruntvollen Gartenfest mitzumirfen und Ihteßlich ans 3iegfeft- Theater berufen zu metten. Sie befomunt zum Sdfuß ihren Millionärsfohn und mit dem Abschluß der firchlichen Trauung endet der Film.

Durch einige humoristische Zwischenfälle und nette gesellschaft lidhe Parotten wird die etwas träge Handlung aufgefrischt. Dafür erfährt sie um so mehr Hemmungen durch die vielen Lieder, die bei jeber Gelegenheit gefungen werden und durch den Dialog, der in der deutschen   Fassung in Titeln geboren wird, während man ihn gleich

Bilder den Ansprüchen an räumliche Orientierung mit heiterer An­mut widersprechen, und endlich bei den himmlisch irrationalen Figurenbildern von 2. G. Beder, deren Anordnung aus einer befferen und humorvolleren Welt stammt als der unsrigen.

Bei den Skulpturen vermißt man einige gute Künstler, doch entschädigen dafür frische Talente wie Felicitas Klatt mit traftvoll vitalen Tieren in glasiertem Ton, Elisabeth Beiner Kohlha ge mit einem wahrhaft phantastischen Pferd". Margarete Bresting mit strengtantig, aber finnlich empfun denen Frauenbildungen; Erich Kuhn, Hammers, Anna uber- Stühlen und B. Sopher halten das Niveau auf erfreulicher Höhe. Paul F. Schmidt.

zeitig auf englisch   hört. So schön das Englisch gesungen flingt. fo wenig erfreulich wirft es häufig aus dem Munde junger Mädchen. Der Film hatte das Glück. in der Hauptdarstellerin Marilyn Miller   eine Künstlerin von außerordentlicher Bielseitigkeit zu ftellerin glänzte. Ihrer Kunst ist wesentlich der Erfolg, abgesehen finden, die gleichzeitig als Sängerin, Tänzerin und auch als Dar­der Farbigkeit, zu danken. Auch ihr Partner Alexander Gray, von dem Schaugepränge und den zunächst überraschenden Wundern ein typischer junger Amerikaner, wußte durch Gesang und Art zu gewinnen. Wie in unserer technischen Darstellung bereits ausgeführt ist, läßt der Farbenfilm natürlich noch vieles zu wünschen übrig. Aber fopiel ist bereits ersichtlich, daß er die Anziehungskraft des in rein fünstlerischer Hinsicht, in der der stumme farblose Film Films noch start vermehren und die ganze Filmentwicklung damit bereits ein hohes Niveau erreicht hatte, zunächst aufhalten wird. Der Film hat die merkwürdige Eigenschaft, bei jeder umwälzenden technischen Neuerung sozusagen von neuem wieder anzufangen.

Junge Generation."

Marmorhaus.

D.

hundert in die dramatische Literatur einführte und das 19. im Das bürgerliche Familien. und Rührstüd, bas bas 18. Jahr sogenannten Boltsstüd gelegentlich erneuerte, ist immer noch nicht ausgestorben. Der Film, der ja zum Teil nur eine Wiederaufnahme und Fortießung des alten Theaters bedeutet, findet neuen Stoff Dafür in dem Gegenfag der Eltern und Kinder im jüdischen Eaft- Side New Yorts. Die größte Stadt des Judentums, bas größte Ghetto, das die Weltgeschichte je sah, ist ja im Film bereits des öfteren behandelt worden, und weder Manuskriptverfaffer noch Regiffeur ( Frank R. Capra) haben wesentlich Neues zu sagen. Der alte Golbfisch hat es nicht weit gebracht, das Gelbverbienen ist ihm nicht bie Hauptfache. Aber sein Sohn Siegfried steigt um so höher, da er fein gutes jüdisches Herz preisgibt. Er ist ein erstrangiger Kunst­händler im vornehmen Besten geworden, die alten Eltern wohnen bei ihm, ohne sich in dem veränderten Milieu glücklich zu fühlen. wenigstens nicht der Bater und die Tochter, die ganz nach ihm artet. Sie wird vom Bruder verstoßen, als sie nicht standesgemäß heira'en will. Erst nach Jahr und Tag hört der unglückliche Bater wieder von der Tochter, die ihn inzwischen zum Großvater gemacht hat. 3u spät. Sein eigener Sohn verleugnet ihn, aber vor seinem Tode hat der Alte noch einmal die ganze Familie um sich versammelt; dann verlassen alle den Sohn, der einsam und fröstelnd mit seinem Reichtum zurückbleibt.

Diese höchst moralische Geschichte ist mit einer vollen Schüssel Sentimen'alität und Tränenfeligteit überzudert. Manche dieser Szenen wirkt auf die deutschen   Zuschauer erheiternb. Das ganze Berdienst des Films ist die gute Darstellung, die durchaus jüdisch echt ist. Der Dialog wird in Titeln geboten, während die bibberne Begleitmufit Tonfilm ist.

T.

Röntgenstrahlenorf her Spence gestorben. Der Ichot if he Röntgenstrahlenforscher Dr. John Spence ist im Alter von 58 I been in Edinburgh  , gestorben. 1916 ha te er in Durchf brug feiner, Forschungen ten rechten Arm und vor einigen Monaten den größeren Teil der linten Hand verloren. Dr. Spince war von 1997 an mit Röntgen an den ersten Forschungen über die Anwendung der Röntgenstrahlen beteiligt.

Jm.Deutschen   Volls heater fällt die Vo ftellung am 20. März aus. Das Enalische Theater ipielt am 28. 1,12 Uhr vormittags, Decar Bilbes A Woman of no Importance" im Echillestheater.