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Frankreich fprengt Konferenz.

Alle Minifter verlassen London .

Paris , 21. März.( Eigenbericht.)

Heute werden auch der Marineminister Dumesnil und Kolonialminister Pietri die Flottenkonferenz verlaffen. Offiziell foll ihre Abwesenheit nur über das Wochenende dauern, jedoch er­tlärt ein Teil der Pariser Morgenpreffe von heute, daß Frankreich eigentlich mit einer kleinen technischen Beobachtungs­tommiffion in London start genug vertreten fei, solange fich die Berhandlungslage nicht grundfählich gebessert habe.

Wenn man den schadenfrohen Berichten des Echo de Paris" Glauben schenken darf, ist man im Lager der französischen Delegation

vor allem gegen Macdonald erbost, der in dem Rivalitäts­fampf zwischen Frankreich und Italien sich nicht restlos auf Frank­ reichs Seite gestellt hat. Deshalb erflärt auch der Petit Barifien" in plakatgroßen Buchstaben, daß die Flottenfonferenz jetzt nur noch zum Abschluß eines Rüstungs stillstandes führen tönne. Bertinag weiß wiederum im Echo de Paris" von einem schweren 3usammenstoß zwischen Macdonald und Snowden zu berichten. Snowden habe im letzten Ministerrat seine Kritik an der Konferenz bis zu der Erklärung gesteigert, daß, je schneller dieses verunglückte Unternehmen vertagt werde, desto besser es für den Frieden jei. ..Noch eine solche Konferenz," habe Snowden gesagt ,,, und wir haben einen neuen Krieg."

Japan fann sich nicht entscheiden. Kämpfe zwischen Marine und Außenminifterium.

Condon, 21. März.

Der Tokioer Times"-Rorrespondent berichtet, daß die japanische Regierung beschlossen habe, ihre Antwort zu dem legten amerika­ nischen Kompromißvorschlag in dieser Woche nicht mehr nach London abzusenden. Für diese Verzögerung werden zwei Gründe angegeben: 1. daß zunächst die sehr weit auseinander gehenden innerjapanischen Auffassungen miteinander in Einklang gebracht werden müßten, 2. daß die Abreise Briands nach Baris einen ernsten Rückschlag gebracht habe, insbesondere, da hier durch nach Japanischer Auffassung die Aussicht für ein Fünfmächte­abkommen außerordentlich gering geworden sei. Die japanischen Regierungsfreise neigen dazu, zunächst die weitere Klärung der französischen Haltung abzuwarten. Es scheint nunmehr sicher, daß Japan den amerikanischen Plan nicht in seiner Gesamtheit an­nehmen, aber versuchen wird, ihn durch eigene Borschläge zu er gänzen. Die Furcht, daß umfangreiche Rücktritte führender Bersönlichkeiten der Flotte die Regierung in eine schärfere Haltung hineintreiben würden, hat sich inzwischen als unberechtigt erwiesen. Dem Chef des Flottenstabes, Admiral Cato, ist durch den Ministerpräsidenten die Zusicherung gegeben worden, daß die Regie­rung eine ausgleichende Politit zu verfolgen gedente, aber hierbei die Bedürfnisse der nationalen Verteidigung" stets im Auge behalten werde.

Das Haus fällt, der Mieter bleibt.

Ein Manfardenzimmer als Storchnest. Paris , 21 März.( Eigenbericht.)

Das Mieterschutzgesetz hat in Paris zu folgendem tragikomischem Vorfall geführt: Eine große Finanzgesellschaft hatte ein' ohn haus am Bendome- Platz angetauft, um es zu einem Büro haus umzubauen. Einer der Mieter hatte sich nicht zum Umzug bereit finden lassen. Trotzdem er nur eine kleine Man farde im Dachgeschoß bewohnte, blieb er unerschütterlich. Die Gesellschaft ließ sich jedoch in der Durchführung ihrer Pläne nicht stören. Sie ließ rings um die Mansarde das ganze Gebäude ein­reißen und stellte das übriggebliebene Zimmer auf ein schornstein­ähnliches hohes Eisengerüst, wo es wie ein Storchnest hoch über dem Bauplatz schwebt. Später soll das Mansardenzimmer dem Neu­bau eingefügt werden.

Im Wohnungslosenhaus" verbrannt. Eine 67 jährige wollte ihr Geld retten.

Bautzen , 21. März.( Eigenbericht.) Am Donnernstag geriet bas Dachgeschoß des Baugener Wohnungslosenhauses in Brand. Das Feuer nahm trotz der energischen Löscharbeiten der Feuerwehr fofort einen außer ordentlich großen Umfang an Die Angehörigen der in dem Hause untergebrachten 18 Familien konnten bis auf eine 67jährige Witwe gerettet werden. Die Frau tehrte trotz des ständig größer werdenden Umfanges des Feuers nochmals in ihre Wohnung zurüd, um das dort hinterlassene Geld zu holen. Später wurde sie als Leiche geborgen.

Zwei Frauenmorde in Frankreich .

3ndustrieller als Mörder.

Paris , 21. März.

3wel furchtbare Bluttaten spielten sich gestern in Frank­ reich ab und erregen die Oeffentlichkeit in ungewöhnlichem

Maßze.

In Chaumont hat ein angefebener Industrieller jetne chin, mit der er ein Liebesverhältnis unterhielt, erbroffelt und fie barauf mit einem Küchenmesser enthauptet. Das Motio zur Tat war die Welgerung der Köchin, das Haus zu verlassen, nachdem sie dort lange Jahre angestellt und die Geliebte des Industriellen mar. Der Täter wurde nach Aufdeckung der Tat verhaftet. In Calais fchoß ein Gärtner in einem utanfall auf jeine Frau und tötete sie. Darauf niete der Mörder auf den Leichnam und schoß aus nächster Nähe noch die restlichen fünf Kugeln ins Geficht und in den Körper der Toten Der Täter wurde vor seinem Hause verhaftet, als er entfliehen wollte.

Diebstahl beim Geldiransport?

Heute mittag verschwand bei dem Geldtransport einer Berliner Großbank auf der Fahrt von der City nach Charlottenburg auf geheimnisvolle Weise ein Beutel mit 12 500 Mark Inhalt. Der Geldtransport wurde in einem Auto unter Beachtung aller

Borsichtsmaßnahmen durchgeführt. Es handelt sich um

alte und erfahrene Beamte, die den Transport des Geldes über. wacht haben. Bisher ist es völlig unerklärlich, wie der Geldbeutel abhanden kommen fonnte. Da es sich um einen Gedtransport von mehreren hunderttausend Mark handelte, besteht noch die Vermutung, daß der Geldbeutel vor dem Einladen in das Transportauto in einen größeren Beutel geraten ist. Ein Dieb­it a hl scheint bei dem ausgezeichneten leberwachungssystem der Großbant ausgeschlossen.

Mörder ohne Mord.

Ein Nachwort zum Falle Dielingen.

Kron- und Hauptbelastungszeugen gegen die Verurteilten die Personen, die als Täfer zunächst in Frage tamen, im Falle Dujardin die Witwe des Ermordeten, im Falle Jakubowski die Familie Nogens, deren Mitglieder ja inzwischen wegen Teis nahme am Mord und Meineides verurteilt worden sind.

Der vor vier Jahren wegen Mordes zum Tode verurteilte| lichem Zuchthaus verurteilten Hilfsgendarmen Dujardin im Bauernknecht Hermann von Dielingen ist im Wiederauf Wiederaufnahmeverfahren ist noch in Erinnerung. Dieser Fall hat nameverfahren, wie bereits gemeldet, mur wegen Körperverlegung in feiner Tragit eine gewisse Aehnlichkeit mit dem ebenso bekannten mit Todeserfolg zu der relativ geringen Strafe von zwei Jahren Falle Jakubowski. In beiden Fällen waren die Gefängnis verurteilt worden. Den Ausschlag zu seinen Gunsten gaben die Gutachten der Sachverständigen, die fich mit großer Mehrheit auf den Standpunkt stellten, daß ein Mord an ber getöteten Dienstmagd Emma Hoge nicht nachweisbar fei. Der Dbduktionsbefund sei vieldeutig. Ebensogut wie Tod durch Er­würgen tonne auch Herzschlag infolge einer Schodwirtung und anderes vorliegen. Da ein Erwürgen durch Zusammenziehen des Umschlagtuches, wie es das Ersturteil annahm, außerordentlich un­wahrscheinlich erschien, so war der zweiten Bersion der Vorzug zu geben, zumal auch bei der förperlichen Konftitution der Hoge ein Herzschlag durchaus im Bereich naher Möglichkeit lag. Das Gericht hat auf Grund der Beweisaufnahme mit Recht fest gestellt, daß ein Mord an der Emma Hoge nicht erwiesen sei. Damit aber stehen wir vor der erschütternden Tatsache,

daß in der Berhandlung vor vier Jahren ein Mensch wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde, ohne daß die allererste Grundlage eines Todesurteils, nämlich das Vorliegen eines Mordes, mit der genügenden Sorgfalt nachgeprüft worden war.

In der letzten Zeit ist eine ganze Anzahl von Fällen bekannt geworden, in denen ein Unschuldiger wegen des von einem anderen begangenen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Wir erinnern an den Fall des Malkus, den ein außerordentliches Kriegsgericht im Jahre 1919 wegen eines an der Frau eines Bürobeamten ver­übten Mordes zum Tode verurteilte, als deren Mörder nachher einwandfrei der Bilderreisende Johann Grabowski festgestellt und abgeurteilt wurde. Hier lag die Ursache einmal in der ganzen Arbeitsweise des außerordentlichen Kriegsgerichts, in dem z. B. der gegen Matkus heftig voreingenommene Untersuchungsrichter Thebied als erkennender Richter mitsigen durfte. Bon befon derer Entscheidung war, daß das Gericht dem Malfus als einem vielfach Borbestraften die Tat ohne weiteres zutraute, zumal er in der Nähe des Tatortes zufällig gewesen war.

Ein ähnlicher Fall ist der Fall des Schlächtergesellen Traut mann, der wegen einer Mordtat des befannten Massenmörders Dente zwölf Jahre unschuldig im Zuchthaus gesessen hat und im Wiederaufnahmeverfahren auf Grund erwiesener Unschuld freige sprochen wurde. Hier genügte zur angeblichen Ueberführung, daß Trautmann sein Alibi nicht nachweisen tonnte und daß ihm das Gericht wegen seines Meggerhandwerks ohne weiteres auch die Roheit zu einem Mord zutraute.

Die Liste ist keineswegs vollzählig, sie fann auch noch ergänzt werden durch eine Reihe von Persenen, die wegen schwerer Raub überfälle zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt und im Wiederaufnahmeverfahren als gänzlich unschuldig frei gesprochen wurden, weil inzwischen einwandfrei ganz andere Personen als die Täter ermittelt und abgeurteilt waren. Bir nennen nur die Kaufleute Engelbert, Schmidt und Lehning in Delmenhorst , die Arbeiter Jöbges und Hüppeler in Köln , die für die Taten anderer von 6 bis zu 15 Jahren im Zuchthaus gesessen haben.

In allen diesen Fällen stand doch aber das Verbrechen als solches feft, wenn es auch von anderen Personen als den Berurteilten begangen war. Der Fall Hermann von Die­lingen aber bringt die ganz neue Nuance, daß ein Mensch megen Mordes verurteilt worden ist, ohne daß das Vorliegen eines folchen überhaupt feststeht. Hier handelt es sich nicht mehr um Voreingenommenheit gegen die Person des Ange­tlagten. Es handelt sich auch nicht um blinde Bertrauensseligkeit des Richters, der dem wirklichen Täter alle Lügen glaubt, mit denen dieser einen Unschuldigen belastet( wie z. B. auch im bekannten Magdeburger Falle der Untersuchungsrichter Rölling dem Mörder Schröder alle Lügen gegen den Fabrikanten Haas glaubte).

Hier handelt es sich um eine Seelenstimmung, die der vor hun dert Jahren verstorbene Dichter Georg Büchner am Schlusse feines Bozzed" mit sicherem dichterischen Instinkt schildert, wo eine Mordkommiffion die Leiche der geöteten Geliebten Wozzecks umsteht und einer aus der Kommission in die begeisterten Worte aus­bricht: Ein schöner Mord, ein guter Mord, ein echter Mord... Wir haben lange feinen so schönen gehabt." Man war von der Tatsache eines Mordes von Anfang an so felfenfeft überzeugt, daß man es unterließ, diefe Grundlage des ganzen Verfahrens mit der nötigen Sorgfalt nachzuprüfen. Die Fehlerquelle des Urteils lag an einem Puntte, wo sie niemand vermutete, weil Sach­verständige wie Richter die Tatsache des Mordes als selbstverständ lich annahmen. Mißtrauen auch gegen das scheinbar Selbstverständ­das ist auch ein Erfordernis für jede Kriminaluntersuchung.

Der Freispruch des wegen schweren Totschlages zu lebenslängliche

Herr Hoffmann ist beleidigt.

Er fämpft für die Ehre des deutschen Richterftandes. Der Magdeburger Landgerichtsdiretfor a. D. Hoffmann, vom Falle Schröder Haas- kötling fallfam bekannt, be­fhäftigte wieder einmal die Deffentlichkeit. Er ist beleidigt und flagt. Sein eigenes Bild hatte es ihm angetan. 3m Berliner Montag- Morgen" erschien im Zusammenhange mit der zweiten Verhandlung vor dem Disziplinarsenat des Kammergerichts ein tarifaturistisches Porträt des Landgerichtsdirektors, das die Ueber­schrift frug: Ein Fürst von Magdeburg " und die Unterschrift: jetzt nur noch eine Karifatur". Für diese formelle Beleidigung hatte sich der Redakteur des Montag- Morgen", Brie, zu ver­

antworten.

Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Wilt, der an Stelle des verstorbenen Rechtsanwalts Dr. Paul Levy getreten war, stellte den Antrag, eine Reihe eine Reihe Zeugen, darunter den Justizminister Dr. Schmidt, den Kammergerichtspräsidenten Tigges, ben Bolizeivizepräsidenten Dr. Weiß zum Beweis dafür zu laden, daß Landgerichtsdirektor a. D. Hoffmann feine richterlichen Pflichten aufs schwerste verlegt und noch in der Sigung der Disziplinarverhandlung wider befferes Wissen die Mitschuld Haas' behauptet habe. Das sei für das Strafmaß von Belang. Der Landgerichtsdirektor a. D. empörte fich: Unerhört, wider befferes Wissen! Es steht noch heute zweifellos fest, daß durch den Eingriff der Polizei die Sache Schröder Haas verduntelt und in Haas' Auto eine Blutfache festgestellt worden ist, daß also fein Chauffeur jeben falls mit dem Morde zu tun gehabt hat, und der Berdacht der Mit wirkung auch von Haas nur zu einem Teile genommen ist. Das Gericht lehnt darauf den Antrag des Berteidigers ab. Der Land­gerid; tsbireftor a. D. forderte angesichts der Schwere der Beleidi gung eine Geldstrafe in Höhe von 3000 m. Durch das verun­glimpfende Bild fei beabsichtigt gewesen, seine Person herabzuziehen. Er habe sich für verpflichtet gehalten, im Interesse der Sache, die er vertritt, gegen feine Beleidiger vorzugehen. Der Montag Morgen" habe gefragt, im Interesse welcher Sache. Das wolle er nun sagen: In der Wahrung der Ehre des Richterstandes und der Reinheit und Unabhängigkeit der Rechtspflege. Dr. Will meinte demgegenüber nicht mit Unrecht, daß das Urteil des Disziplinar gerichts das Gegenteil festgestellt habe, nämlich daß die Handlungs. weise des Klägers die Unabhängigkeit des Richterstandes in höchstem Maße gefährdet und das Ansehen des deutschen Richters in höchstem Maße geschädigt habe. Und wieder erhob sich Landgerichtsdirektor Hoffmann und sagte mit viel Bathos, er habe das Urteil bes Diszi plinargerichts nie anerkannt, habe es für seine Pflicht gehalten, die Autorität dieses Urteils zu erschüttern und habe sich deshalb nicht gescheut, mit dem Einsatz seiner Person das Opfer zu bringen, das wohl niemand vor ihm gebracht habe, nämlich den Abschieb unter Berzicht auf seine Benfion.

bebeutet: der vorgesehene Plan war durchbrochen. Der Maschinen­stillstand und die untauglichen Erzeugnisse haben zugenommen. Die Produtivität der Arbeit hat sich auf 12 Broz. gesteigert, der Selbst. toftenpreis ist jedoch statt quf 13 Prog. nur auf 4,5 Broz. herunter gegangen.

3war wäre die Fabrit imftande, ihre Produktivität zu steigern, es fehlt jedoch an Halbfabritaten, an einzelnen Zeilen; an­statt daß man sie zu den Drehbänken schafft, liegen fie monate. lang in den Lagerräumen, es herrscht cine unglaubl che Unordnung. Sind 3. B. die rechten Rolben für Lokomotiven in großer Zahl angefertigt, so fehlt es an linten Roben. Meister gibt es massenhaft, man hat aber für sie teine Verwendung.

Das Diesel wert hat sein Programm nur zu 54 Proz. aus­geführt; eine große Anzahl von Teilstücken ist einfach verloren. gegangen. Es geht auch sonst nicht mit rechten Dingen zu. So ist z. B. eine ganze Plattform mit Transmissionen einfach wie vom Erdboden verschwunden. Troß eifrigen Suchens war sie nicht auf­zufinden; 3 Millionen Nieten verschwanden plötzlich, die 400 Ar­beiter waren gezwungen, beschäftigungslos herumzulungern. Ein Baggon mit Maschinenteilen brauchte 1% Monat, um zum 500 m ter entfernten Schiffsbauwert zu gelangen; das Röhrenwert mußte einige S.unden lang wegen Rohlenmangel ftillgelegt werden; augen blicklich hat man das Fehlen von Lehm festgestellt; es droht die Stillegung einer ganzen Anzahl von Werfen

Die Arbeiter haben an den Betriebsrat eine Delegation mit der Forderung entsandt, sofort Lehm herbeizuschaffen, einerlei woher. Maschinenteile, die in einem Wert erforderlich find, liegen mone lang in einem anderen herum. Gelingt es nicht dem Werkle ter, rechtzeitig eine Plattform mit den.igen Maschinenteilen zu faffen, so fann man sie getrost am anderen Ende der Fabrit suchen.

In der Formgießeret betragen die untauglichen Erzeugniffe 95 Proz. Der Stillstand der Bohrmaschinen bei Berfertigung von Bohrinstrumenten dauert milunter 6 Monate, indes die Naphta­probuftion die Instrumente unbedingt braucht. Baut Feststellung einer Regierungsfomission beträgi die Ausnußung der Mastinen in den Werken mur 40 Broz., die Arbeiter verlieren 60 Proz. ihrer Arbeitszeit beim Holen von Instrumenten und des Arbeitsmaterials und durch unzeitigen Beginn der Arbeit und dergleichen.

Unter folden Umständen ist es weiter nicht verwunderlich, daß Rubel die Erzeugung zu steigern, hat fle es nur auf 33 Millionen Gormowo den Plan nicht erfüllt hat. Anstatt auf 48,3 millionen Rubel die Erzeugung zu steigern, hat fle es nur auf 35 Millionen gebracht. Die Alarmfignale der Breffe haben nichts genugt, mehr in Schweigen hüllen fonnte, beschloß man, sich an d'e Arbeiter es murde weitergemurftelt; erst am 13. Februar, als man sich nicht selbst zu werden. Jetzt schrieben sich 8000 Arbeiter in die Sturm­felbst zu wenden. Bezt schrieben sich 8000 Arbeiter in die Sturm­brigaden ein, um zu verhüten, daß Sormowo auf die schwarze Tafel

tommt.

Wo war die Partetorganisation? Wo waren die Wirtschafter? Wo war der Gewerkschaftsapparat, ber 92 bezahlte Beamte zählt, und 145 000 Rubel jährlich fostet?" fragt das Blatt. Die Leitung der Sormowowerte hat ihre Ohnmacht gezeigt, die Arbeiter zum

Das Gericht verurteilte darauf den Redakteur des Montag Kampf für den industriellen Finanzplan zu mobilisieren. Es ist Morgen" zu einer Geldstrafe von 500 Mart.

,, Schandmal auf jedermanns Stirn."

Ein Querschnitt durch eine Sowjetfabrit.

Es gibt. Dinge, die man taum für glaubhaft halten sollte. Tat­fachen lassen sich aber nicht hinwegzaubern. Bon solchen unglaub lichen Tatsachen berichtet aber das Zentralorgan der Sowjetgewerf. schaften Trud" in feiner Nummer vom 4. März. Ein Schant. mal auf jedermans Stirn" schreibt die Schlagzeile. Blandurchbruch auf den Sormowowerfen."

"

Als die Arbeiter am 13. Februar sich in den Fabrifräumen ein­fanden, sahen sie auf der schwarzen Tafel die Anfündigung der Tagesordnung für die Werkversammlungen: Schätigungen und Tagesordnung für die Werkversammlungen: Schätigungen und Plandurchbrüche auf Sormowo." Abends erfuhren sie, was das

noch zu früh, von einem Umschwung zu sprechen.

Eins steht jedoch fest: von unten tommt eine Welle von Schaffenden, sie stößt aber auf eine Steinmauer von Wirtschaftslosigkeit, Planlosigkeit und mang Inder Routine. Welche Garantien haben wir, daß diese Sturmwelle nicht in Spriger zer stübt. Wo haben wir die Garantien, daß die Sturmbrigaden" nicht auseinanderfallen und sich schließlich im Stillstand wette fern? Die Arbeiter zu Sturmbrigaden zu sammeln, ist nicht schwer, um so schwerer aber, die Arbeit zu organisieren.

So sieht also der Querschnitt durch eins der größten Werte Sowjetrußlands aus.

Fünf Araber zum Tode verurteilt. In Jerufalem wurden fünf Don neun angeklagten Arabern megen Ermordung einer jüdischen Familie bei den Ünruhen in Hebron im August v. 3. zum Tode verurteilt, vier andere wurden freigesprochen.