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Bücherschau kästen und kam in FiZrsorge. Später arKeitrte er fleißig als Kutscher. Nur einmal brachte ihn eine Reiche von Diebstählen für zehn Monate ins fflesöngnis. Auch wegen Tierquälerei wurde er bestrast. 1926 verlor er seine Arbeit. Zur Zeit der Tat war er ohne Geld. Sein Stammlokal war das Gasthaus Sch. in der Jägerstraße, eine Kneipe, die in der Hauptsache von Arbeits. losen besucht wurde. Hier lernte er beim Billardspiel den siebzehn- jährigen Magistratsboten Hammermeister kennen.

Verirrie"Kommunisienjugend Oer knallende Radfahrer.- Am Pechpfuhl.- Wir werden stürmen. Die Kommunistenpresse ist«ifrjg bei der Hand, die nächtlichen Vorgänge von Struveshof zu dementieren. Im Uebereifer entwickelt sie gleich zwei Lesarten:«ine Münzenbergsche und eine p a r t e i o f f i z i e l l e in derRpten Fahne". Welches die von der Komintern gebilligte Linie ist, blsibt abzuwarten. Nach Münzenbergs Lesart handell« ey sich um«inen harmlosen Nachtausflug mehrerer kommunistischer It�gendgruppen, deren Ziel der Pechpfuhl war. Allerdings: man Hot bei der Sache viel P e ch gehabt. Leider nämlich Hab« man sich im Walde verirrt(so etwas kommt vor) und war durch den nächtlichen Marsch ganz zufällig in die Nähe von Struveshof geraten. Und da kam nun derUeberfall" durch dreißig Gendarmen. Wieso die dreißig klugen Gendarmen vorausberechnet hatten, daß die Jugendlichen sich im Walde verirren und gerade in der Richtung auf Struveshof herauskommen würden, wird von Münzenbergs Presse nicht erklärt. Nun sei angeblich von den Jugendlichen ge» schössen worden. Aber das waren gar nicht die Jugendlichen, sondern mehrere Radfahrer, die mit den Jugendlichen nichts zu tun� und sich ihnen deshalbangeschlossen" hatten. Einer von diesen Radfahrern hattezufällig" einen Desching bei sich, mit dem er aus purem Uebermut in die Luft geknallt hatte, geradezufällig" in dem Moment, als die Polizei auftauchte. Na, so was auch! Wirklich, ein Pechpfuhl! In derR o t e n F a h n e" dagegen ist der Desching eine Start- pistole. Die Radfahrer haben sich auch nicht angeschlossen, fondern seien ganz zufällig im Moment der Verhaftung vorbei» gefahren und hätteneine Bemerkung gemacht" DI«Rote Fahne" weih auch nichts von der nächtlichen Irrfahrt im Walde, sondern nach ihrer Darstellung sind die Jugendlichen in Teltow aus der Straßenbahn gestiegen und geradenwegs auf der Chaussee nach Struoeshof weitergezogen. Welche Darstellung ist nun linientreu? lins scheint, daß die Mllnzenberg-Presse sich einer rechten und linken Abirrung im Walde gegen di e gerade Chausseelinie der Komintern schuldig gemacht hat. Am Schluß schwört dieRote Fahne": Aber eines versichern uns die jugendlichen Kommunisten, die den Bericht überbrachten. Sie werden die Erziehungs- an st alten stürmen. Aber ebenso, wie sie di« Be- triebe und die Stempelstellen stürmen. Trotz des Wutfchnaubcns der sozialdemokratische» Stadträtin Weyl und ihrer bürgerlichen Freunde werden sich die kommunistischen Jugendlichen nicht abhalten lassen(wer will sie denn abhalten? Red. d. V.), in die Anstalten ihre Agitation zu tragen." Wodurch dann wohl jedermann überzeugt sein wird, daß dieser nächtliche Ausmarsch mit Struveshof nicht das mindeste zu tun hatte. kommunistische.Rache�. Amsterdam , 25. März. 'Nach Blättermeldungen wurde in Heerlen (Provinz Limburg ) während einer öffentlichen Protestversammlung gegen ine Religions- Verfolgungen in Sowjetrußland in die Wohnung des Pfarrers Moll, der einer der Hauptredner der Versammlung war, ein offen- bar vtm kommunistischen Elementen ausgeführter Einbruch verübt. In der Wohnung wurden große Verwüstungen angerichtet. Es war versucht worden, nnt Hilfe eines Petroleumofens einen Brand zu entfachen. Die Täter sind wahrscheinlich von dem heim- kehrenden Dienstmädchen des Pfarrers gestört worden. Sie hatten einen Zettel hinterlassen, auf dem die Worte standen:Kommu- nistijche Rache." Später wurde festgestellt, daß auch in einigen anderen Wohnungen Einbrüche verübt und Sachbeschädigungen an- gerichtet worden waren. Wertsachen weiden jedoch nicht v e r- mißt. - Der Raubübersatt in der Bank. 300 Mark Belohnung ausgesetzt. Der verwegene Raubübersall in der vaaksiliale in der Müller st raße. der am Montag srüh verübt wurde. ist immer noch Gegenstand der eisrigstm Untersuchung durch die Kriminalpolizei. Bisher hat man aber noch keine An- Hallspunkte gewinnen können, die zur Aufklärung beitragen tönnen. Im Laufe der Ermittelungen ist man stch darüber klar gewor- den, baß die Täter nach einem lang« und sorgfältig vor- bereiteten Plane oorgegangen stnd. Sie haben ohne Zweifel die Angestellten der Brotfabrik schon beim Verlassen des Betrieb«? beobachtet und sind ihnen auf ihren Wegen gefolgt. Woher das Auto stammt, das zu der Tat benutzt wunde, ist noch nicht geklärt. Von den von den Zeugen angegebenen beiden Erkennungsnummern ist bereits festgestellt, daß sie für den lleberfall nicht in Frage kommen. Für die Aufklärungsarbeit der Krimmalpolizei ist es nun von Wichtigkeit, zu erfahren, wo ein Wagen in der Nacht zu Mon- lag aus der Garage unbefugt herausgeholt worden-Ist. Wo ist man einem Schwarzfahrer auf di« Spur gekommen? Vielleicht sind die Täter auch dabei beobachtet worden, wie sie auf der Straße oder an einem anderen Haltepunkt an dem Nummernschild herumge- waschen haben. Es ist nicht anzunehmen, daß st« damit bis zur Rückkehr in die Garage gewartet haben. Nach der Angabe der meisten bisher gehörten Zeugen muß der Wagen eine dunkel- blaue Limousine gewesen sein, lieber die Fabrikmarke ist man nicht so genau unterrichtet, da die Zeugen ja nicht Fachleute waren. Nach einer Bekundung soll der Tater den Eindruck eines Buckligen gemacht haben. Das wird aber von anderen Augenzeugen teils bestritte», teils abgeschwächt. Dies« Leute äußern sich dahin, daß der Mann einen sogenanntenhohen Rücken", und zwar auf beiden Schultern, gehabt habe. Die Möglichkeit ist nicht von der Hand zu weisen, daß diese Erhöhung künstlich gewesen ist. Bei der Zusammenfassung der einzelnen Angaben ergibt sich von dem Täler etwa folgendes Bill): Ztt bis Jahr« alt. mittel. roß. eingefallenes Gesicht, auf der linken Wange ein Heftpflaster, -fleidot mir einer blauen Seglermütz« und einer grauen schon ge. wasche nen Windjacke. Noch dürftiger afs von diesem Mann« sind die Beschreibungen der anderen Beteiligten. Sie hoben dos Auto nicht verlassen und sind deshalb kaum bemerkt worden. Zahlreich« Kriminalbeamte sind noch unterwegs, um nach dem Raicherauto zu forschen. Unter Hinweis auf di« ausgesetzte Belohnung von ?00 Mark werden alle Personen, die zur Aufklärung beitragen können, ersucht, sich bei Kriminalkommissar Werneburg, Raub- dezernat im Polizeipräsidium, zu melden.

Stellt Italien Neubauten ein? Sin pakworschlag Hoovers gemeldet.

pari». 25. März.(Eigenbericht.) Außenminister B r i a n d soll, wie eln Teil der poriser Morgen- presse berichtet, morgen eine kurze Reise über den Kanal antreten, da der Senat voraussichtlich heute noch das Budget des Auswärtigen Amtes erledigt, die Kammer ober erst am Donnerelag die Diskussion über den poung-plan beginnen wird. Der Anlaß dieser plötzlichen Reise Briands sei in der am Montag in London eingetretenen plöh- liehen Aevderung der Verhandlungsloge aus der Ab­rüstungskonferenz zu erblicken, hoover soll inzwischen einen Pakt angeboten haben, nach dem die Flollenmächle bei jeder Kriegsgesahr zu einer gemeinsamen Abwehrkonserenz zusammen­zutreten sich verpflichteten. Ein weiterer Grund sei der Vorschlag de? ltalienischen Dele­gationsführers Grandi auf eine sechsmonatige ver- tagung der Konferenz, damit Frankreich und Zlalien sich in der Zwischenzell verständigen könnten. Grandi habe die Verpflichtung übernommen, daß Italien während dieser Zeit seine Reubavten eln stelle: er soll sogar, wie derPetit parifien" erklärt, die Relation von drei zu zwei zwischen der französischen und italienischen Flotte anerkannt haben. Die pariser Presse verharrt trotz dieser beiden Vorschläge bei ihrem allen Pessimismus. Immerhin gibt sie der Auffassung Ausdruck, daß damit neue Möglichkeilen ge- geben seien, um den allzu ossenen Mißerfolg zu vermeiden. Amtlich wird jedoch mitgeteilt, daß die geplant« Reise Briands nach London zur Flottenkonferenz vorläufig auf unbestimmte Ze't ver tagt ist. Formell wird dieser Verzicht auf die Reise mit der Notwendigkeit von Briands Anwesenheit während der De- botten über das auswärtig« Budget begründet. Kürzung des englischen Heereshaushaltes. London , 25. März. Der Staatssekretär für Krieg, Shaw, legte dem Unterhaus den Heereshaushalt vor. Der Haushalt weist eine Herabsetzung von 12 Millionen Mark gegenüber dem Borjahre auf. Die Heeres- bestände seien allmählich auf 148 900 Mann herabgedrückt worden, die Regierung beabsichtige aber nicht, si« ohne gleichzeitigen Ab- lchluß eines internationalen Abkommens noch mehr zu

reduzieren. Er verurteilte die Theorie des linksradikalen Flügels der Arbeiterpartei, die besage, di« allgemeine Abrüstung könnt« da- durch gefördert werden, daß Großbritannien seine Heeresbestände herabsetze, ohne sich um di« anderen Nationen zu kümmern. Di« Regierung wünsch« zwar, an den Verhandlungen für eine durch- greifende Abrüstung teilzunehmen, sie sei aber nicht bereit, jetzt allein weiter zu gehen. Seit dem Kriege sei es immer klarer ge- worden, daß England, ob es ihm gefalle oder nicht, wirtschaftlich und politisch an ein internationales System gebunden ist. Der Gedanke, daß England tun könne, was es für das Beste halte, ohne Rücksicht auf andere, sei die schlimmste Art, das Problem zu lösen. Ein Mitglied des linken Flügels der Arbeiterpartei brachte hierauf einen Abänderungsantrag ein, der die hohen Ausgaben für das Heer bedauert und erklärt, die Politik der allgemeinen Abrüstung fei ein v ö l l i g e r F« h l f ch l a g. Ein anderes Mitglied des linken Flügels der Arbeiterpartei sagte, den Antrag unter- stützend, es fei völlig unvereinbar mit dem Berfailler Bertrog, dem Locorno-Pertrag und dem Kellogg-Pakt, 116 Millionen Pfund Sterling(damit sind die gesamten Ausgaben für die britische Wehr» kraft gemeint) für militärische Vorbereitungen während des kam- Menden Jahres zu bewilligen. Der Finanzsekretär des Kriegsamtes Shinwell wandte stch gegen den Antrag, den er als u n p r a k- tische Politik bezeichnete, und sagte die Politik der Regierung bezwecke Befriedung der Welt durch internationale Dereinbarungen. Der Abänderungsantrag wurde mit 274 gegen 21 Stimmen ab- gelehnt. Zur Vernunft gekommen. Paris , 25 März. DerPopulaire" gibt aus dem Bericht, dsn der Abgeordnete Soulier(Fraktton Marin) im Kammerausschuß für auswär.ige An­gelegenheiten über die Ratifizierung des Poung-Plans erstattet hat, folgende Stelle wieder:»Es kann keine Rede von militärischen Sank- tionen. sondern nur von wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen sein, selbst im Falle emer Verfehlung Deutschlands ." Das bringt, so erklärt derPopulaire", der Pastor Soulier tn seinem Bericht zum Ausdruck, er, der einer der heftigsten Verteidiger de r Ruhrbesetzung und einer der erbittersten Gegner der Abkommen von London und Locarno gewesen ist.

Zernwirkung des Gprachenkonflikies. Das Vorgehen der Berliner Generalintendanz. Unser Musikreferent Klaus Pringsheim schreibt uns: Im heutigen Morgenblatt wurde von den peinlichen Vorgängen berichtet, zu denen es in Prag anläßlich einer Feftaufführung der Neunten Sinfonie, dem 89. Geburtstag des Präsidenten Masaryk zu Ehren, gekommen ist. Der Bericht läßt erkennen, daß es sich um einen typischen und besonders abgeschmackten Fall chauvinistischer Berbohrtheit und Verbissenheit handelt. Nun brecht aus der Prager Affäre eine wesentlich ernstere Berliner Affäre zu werden. Seit Tagen hetzt unsere nationalistisch« Presse so etwas gibt es nicht nur in Prag gegen die Berliner Künstter, die das Malheur haben, in die Angelegenheit verwickelt zu sein, d. h. darein verwickelt werden zu könneiu Erfolg: die Sängerin Iarmila Nowotna und der Kapellmeister A. v. Z« m» l i n s k y sind seit gestern vorn Dienst suspendiert.Diese Maß- nahmen des Generalintendanten werden sicherlich die Zustimmung des Berliner Publikums finden", schreibt HilgenbergsNacht- ausgab«". Die Freude des Publikums, an das sie denkt, wird ohne Zweifel um so größer sein, als es sich um zwei prominente Künstler der verruchten Republikoper handelt.Der vorläufigen Ent» Hebung wird heilte noch die Entlassung folgen� wenn die beiden Künstler nicht befriedigend« Erklärungen zu geben oermögen", wußte das gestrige Ullstein-Tempo" hinzuzufügen. Werden si«befriedigende Erklärungen" geben können? Einst- weilen scheint uns das Vorgehen des Gen-ralintendanten T i e t j« n nicht nur unbefriedigend, sondern auch unverständlich. Denn was war geschehen? Die deutschen Veranstalter de? Konzerts hatten dem Drängen und Treiben von tschechischnatlonolistischer Seite nach- gegÄ>en. Bon hier aus ist es leicht, zu sagen, daß sie es nicht hätten tun sollen. Ob sie besser taten, nach einem Sprachenkompromiß zu suchen und in der Tat ist dann«in etwas komisches Kompromiß gefunden worden oder es auf gewaltsame Störungen ihres Fest- abends ankommen zu lassen, das vermag wohl nur zu beurteilen� wer als Deutscher in Prag lebt und die Verhältnisse kennt. Es ist nicht wahr, daß Fräulein Nowotna sich geweigert Hab«, deutsch zu singen-, wahr ist im Gegenteil, daß die geborene Tschechin sich schließlich nur nicht geweigert hat, in Prag tschechisch zu singen. Mag man ihr bei uns daraus eilten Vorwurf machen oder nicht, mag man dem Dirigenten Zemlinsky Vorwürfe machen, daß er nicht so energisch aufgetreten, wi« nachträglich von ihm verlangt wird: ober man kann nicht Künstler zur Rechenschaft ziehen, weil sie es Unterlasten haben, kontraktbrüchig zu werden: und es eröffnet seltsame Perspektiven, wenn sie heute wegen dieser Unterlastung zwei Mitglieder der Berliner Staatsoper vom Dienst suspendiert werden. Es ist eine Gemeinheit, sie darum alsdeutschfeindliche Künstler" zu brandmarken, wie HugenbcrgsNachtausgäbe" es tut: aber es wäre schlimm, wenn auch nur der Schein erweckt würde, daß die höchste Instanz der Bertiner Opern solchen Einslüsten öffentlicher Stimmungen unterläge. Heut« abend wird Iarinilla Nowotna also nicht ihre Partie im Leben des Orest" singen: die Vorstellung muß abgesagt werden, wenn nicht in letzter Stunde ein« Ersatzkraft gefunden wird. Hätte mon für den Fall ihres Austretens Störungen von n a t i o n a- listischer Seite befürchtet? Aber die Leitung der Republik - oper hat ihr Haus ja auch früher schon gegen organisierte Pöbe- leien zu schützen gewußt. Wir hoffen und erwarten, daß die überflüssig aufgebauscht« Affäre in kürzester Zeit und in befriedi- gender Weise aus der Welt geschafft wird.

Lim die Wohnungsluxussteuer. In ihrer heutige» Sitzung beschäftigte sich die Finanz- und Steuerdeputation der Stadtverordnetenversammlung mit der Wohnungsluxus st euer, die von den Sozialdemokraten gefordert wird. Mit 11 gegen 10 Stimmen wurde beschlosten, den Magistrat zu ersuchen, eine Vorlage mit dem Ziel« der Schaffung einer Wohmrngswxussteuer einzureichen. Für den Antrag stimmten lediglich die Sozialdemokraten und Kommunisten, sämtliche Vertreter der bürgerlichen Parteien verhielten sich ablehnend.

Das Brotgesetz. Einführung des Brotgewichts im Voltswirtsthastlichen Ausschuß angenommen. Bei der Beratung der einzelnen Paragraphen des Brotgesetzes kam es zu entscheidenden Debatten eigentlich nur bei dem Kern- stück de» ganzen Gesetzes, dem§ 6, der die Einfüh­rung des Brotgewichtes an Stelle des bisher in Berlin und vielen anderen deutschen Städten einheitlichen Brotpreises vor- sieht. Es wendeten sich dagegen der deutschnationale Bäckermeister Biener und der wirtschaftspartei- liche Bäckermeister Drewitz mit der Begründung, daß in diesem Paragraphen eine Schikanierung der Bäckermeister zu sehen sei und der Roggenkonsum nicht gehoben werde. Auch fürchtete» die Herren Konflikte mit den Berliner Hausfrauen. Die Redner aller Parteien widerlegten diesen Standpunkt und die Sozialdemokratie erklärte, daß mit Annahme oder Ablehnung dieses Paragraphen das Gesetz für sie stehe oder falle, ß 6 wurde gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Wirtschaftspartei angenommen. Kuiiepoff aufemen Dampfer verschlepp«? Neue Zeugenaussagen/ Segen die Hanau wird verhandelt. Paris , 25. März.(Eigenbericht.) Die Affäre Kuiiepoff. des am 2S. Januar verschwundenen greisen ruffischen Generals, macht wieder von sich reden. Ein Zeuge hat ausgesagt, daß er gesehen habe, wie Kutiepoff am Strande zwischen Cabourg und Billers-Sur-Mer, etwa an der Stelle, wo seinerzeit der Ozeanflieger Byrd landete, auf ein Motorboot oerladen und an Bord eines auf dem Meere kreuzenden Dampfers gebracht worden sei. Der Zeuge gab eine genau« V c- schrei bung oller dabei beteiligten Personen, unter denen sich auch der falsche Polizeibeamt« und die russische Spionin im grauen Mcmtel befunden haben. Die Justizverwaltung kündigt an. daß der Prozeß gegen Frau Hanau am 29. März nach vierzehmnonattger Unter. suchungshast beginnen wird.

Zeppelindienst Europa-Amerika. Verträge mit amerikanischen Gesellschaften abgeschlossen. Rem park, 25. März.(Eigenbericht.) Die Bemühungen zur Schaffung einer regelmäßioe» Zeppelinverbinbung zwischen Europa und Arnerika"sind zum Abschluß gekommen. Dr. Eckener hat mit der National Tity-Bank. United Aircraft-Eorporatlon, Union Carbide�ompam , Muminium-Eompami und der Good Vear-Zeppetin-Corporation weitgehende Verträge abgeschlosten. wonach sämtliche Gesellschaften aktiv an einer solchen Linie beteiligt werden und zum Ausbau einer regelmäßigen Cuftschiffverbindung bereit sind. Die Organi- sation soll auf der im Oktober vorigen Jahres begründeten Jnter- nationalen Zeppetin-Transport-Eompany aufgebaut werden. Das Kapital ist voll gezeichnet worden. Eckener kündigt ein« Befchleuni- gung der Baupläne und den baldigen Beginn des Baues von Rlesenluslschiffen in Deutschland und Amerika an. Die Beteiligung der United Aircraft ist von besonderer Wichtigkeit, da sie di« Mehr- zahl der amerikanischen Großsluglinien kontrolliert und bisher nur an Flugzeugen interessiert war.

Siebentes Todesopfer des Värenfchlnkens. Die Trichinofesä'le in Stuttgart . Die Zahl der Todesfälle au Trichinose, die durch den Genuß amtlich nicht geprüfte» Bärenslelsches hervorgerufen war, hat sich wiederum vermehrt. Zn einem hiesigen Krankenhaus ist der Edelstelnhäadler Vrehler an Trichinose gestorben. Da- mit sind nunmehr sieben Todesopfer zu oerzeichae». Auch Frau Vrehler ist an Trichinose erkrankt.