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Herman Diamand  .

Ein Borfämpfer der modernen Arbeiterbewegung.

Dr. Herman Diamand, der die polnische Sozialdemokratische Partei in Galizien   gegründet und heute der Vorsitzende der Pol­ nischen Sozialistischen Partei  ( PPS.) ist, vollendet sein siebzigstes Lebensjahr. Am 29. März 1860 in Lemberg   geboren, trat er schon als junger Student der sozialdemokratischen Bewegung bei. So ist sein siebzigster Geburtstag zugleich sein fünfzigjähriges ist mit seiner Wirksamkeit auf das innigste verbunden. Nach weni­gen Jahren stand er schon in der ersten Reihe der Bertreter des polnischen Proletariats und vertrat es auf den Kongressen und in

der Internationale.

Bei

1907 murde er zum Reichstagsabgeordneten gewählt. seinem Eintritt in den österreichischen Reichsrat wählte ihn die so­zialdemokratische Fraktion sogleich ins Fraktionspräsidium, Heute ist Diamand im Sejm   ebenso wie im alten Desterreich Mitglied der

Orchester, Dirigenten, Sänger.

Schallplattenschau. Bon Klaus Pringsheim  .

Sinfonie und Sinfonisches. und Feuervogel" bringt C. fein Sacre du Printemps( Früh Strawinstys Hauptwerke auf der Platte: nach ,, Petruschka" lingsopfer"). Unter Leitung des Komponisten in sorgfältigster Aus: führung und schlechthin vorbildlicher Wiedergabe. Fünf große Platten, es wird manchem, den die Sache intereffiert, zuviel fein; er erhält von den ersten beiden Platten, die den ersten Teil des Werkes zufammenfassen, einen starken, geschlossenen Gesamteindruck. Oder freilich auch die dritte mit dem unerhört merkwürdigen Orchester­

tlang des zweiten Präludiums, die vierte mit der Berherrlichung der Auserwählten" und der Anrufung der Ahnen", zwei Stücke| von fast erschreckender Wildheit und Gewalt des Ausdrucks, oder endlich die fünfte mit dem fanatisch- rasenden Opfertanz: jede gibt ein fesselndes Teilbild von diesem in seiner Art bedeutendsten Wert der neuen Mufit, das man mun, in Ruhe und ohne Anstrengung gründlich fennen lernt.

Bei D. G. jetzt Hanz Pfitzner mit dem Philharmoni. schen Orchester die neue Reihe der Beethoven  - Sinfonien fort. Nam die dritte, die Eroica  ". Alles von feinnerviger Hand flar gestaltet, gefühlsbetont, doch immer im monumentalen Stil des Berts; groß und schön der Trauermarsch; beutlich gegliedert und entwickelt, sehr bestimmt im Aufbau das Finale. Bei Elettrola die Siebente"; nom Philadelphia   Sinfonieorchester unter Leopold Stofomfti gespielt. Die Blatten haben die höchste Bollendung, die allen Aufnahmen dieses Orchesters und dieses Dirigenten eigen ist; das gilt von der Leistung der Ausführenden nicht weniger als von der Art, wie sie auf die Platte übertragen ist.

sch en Orchester unter Toscanini gespielt, in unerhöriem Tempo T. versucht es mit dem immer sauber musizierenden Sinfonie­alte Opernouvertüre zu 3ampa" heute noch viel Liebhaber finden? und mit höchster Bravour, eine Gipfelleistung. Ob sich für Herolds orchester, das auch für Ho. unter Fritz zweig, Wagners Rienzi"-Ouvertüre spielt, freilich ein bißchen fragwürdig zusammen=

gestrichen.

Oper und Operngejaag.

zerstören, tritt bei Wagner Blatten immer wieder in Erscheinung. Die Schwierigkeit, zwedmäßig zu streichen, ohne ein Gaiges zu Und noch eine andere: Singstimme und Orchester ins rechte Klong­verhältnis zu setzen. Das Wagner- Orchester, nicht begleitend, sollte weit mehr, als es meist geschieht, zur Hauptsache gemacht werden; denn auch die Stimmen unserer Wagner- Sänger, gemeinhin ge­möhnt, teils in wohltätigem Schutz dieses Drchesters, teils im Kampf mit diesem zu stehen, entsprechen nur ausnahmsweise den An­forderungen des ariolen Schönfingens. Diese Einwände gelten ein wenig auch im Hinblick auf die alles in allem sehr schöne Aufnahme des Liebesbuetts aus Tristan und Isolde" mit Frida Leider   und Lauritz Melchior  . Der zeigt sich in besonders glücklicher Ber­fassung als Siegmund im Monolog und Schlußgefang des ersten Atts Walküre"; auch das Orchester hat hier unter den Blech Glanz und Wärme. Und als besonders gelungen ist auch die von Friedrich Schorr   gesungene Arie des. ,, Fliegenden Holländers" zu rühmen.( All dies bei E.) Piccavers neue ,, Lohengrin  "-Platte - Graiserzählung und Lohengrins Abschied zählt nicht zu seinen allerbesten; es scheint nicht am Sänger zu liegen.( DG.) Elisabeth Ohms  , die Münchener   Hochdramatische, gibt Bedeutenderes in der Senta- Ballade als in Isoldes Liebestod.( DG.)

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Immer öfter erscheinen Bruchstücke aus den Opern von Richard Strauß   auf der Platte. Bei E. Schlußizene der

grandioses Stück dramatischer Musik. Bei C.: Duett aus dem Rosenkavalier  ", Ochs und Anina, Richard Mayr   und Anni Andrassy; und bei DG. die letzten Nummern der Oper, Terzeit der hohen Frauenstimmen, Duett der Frauenstimmen. Es ist die zarteste, innigste, reizvollste Opermmufit vielleicht, die Strauß ge= schaffen hat; man hört den fein abgetönten Zusammenklang drei schöner Stimmen.

Zum erstenmal erscheint Furtwängler   als Schallplatten dirigent( D. G.): die Philharmonifer spielen unter seiner Leitung Mendelssohns Sommernachtstraum"-Ouvertüre mit aller Kultur des Mufizierens, wie wir's von der Philharmonie her kennen. Roch ,, Salome  " mit Göta Ljungberg: eine imposante Leistung und ein fehlt nur ein wenig Anpassung an die flangverändernden Bedin­Budgetkommission, in der seine umfassenden Kenntnisse der Finanz- gungen des Mitrophons, vor allem der Pianissimotlang wird dünn wissenschaft und der Wirtschaftspolitik zur Geltung fommen. Dia- und flüchtig. Auch Mitrophonerfahrung muß wohl erworben sein; mand, ein hinreißender Redner in polnischer und deutscher Sprache, der Dirigent Dr. Weißmann hat sie. Mozarts ,, Kleine Nacht verstand es immer wieder durch einen prägnanten, oft sehr wizi mufit", von den Streichern der Staatskapelle sehr fein gespielt: alles gen Zwischenruf die politischen Probleme auf das schärfste zu besteht da im rechten Verhältnis. 11. bringt Mozarts Ballettmufit leuchten. Bei der Gründung des selbständigen Staates Polen   er- ,, Les petits riens"; Selmar Meyrowiz dirigiert; auch hier die hielt er die Verwaltung des polnischen Bergbaues, eines der be. Staatstapelle. Mit dieser und anderen Drchesteraufnahmen tritt 1. deutendsten wirtschaftlichen Faktoren des Landes. Seine besonderen sogleich in die Reihe der ersten Produktionsfirmen. Der Orchester Kenntnisse der Handelsbeziehungen hat Diamand in den Handels- tlang hat Farbe und Fülle, die einzelnen Instrumente behalten vertragsverhandlungen mit Desterreich und Deutschland   ihren Charakter, überraschend ist die ungewöhnliche Spannweite der immer wieder bewiesen. Dynamit. Das zeigt sich in dem von Carl Schuricht   dirigierten ,, Capriccio italiene", einem nicht gerade vornehmen Effettstück, aber jedenfalls, der Effekt bleibt nicht aus. Ein feines, zartes Stück im Gegensaz dazu Hugo Wolfs Italienische Serenade"; von Friz Striebry bei B. mit höchfter Subtilität herausgebracht. Kleiber bringt Dvorafs Sinfonie Aus der neuen Welt" in gute Erinne rung; besonders die Mittelsätze, zum Teil unter Verwendung indiani­scher Motive, machen dem Hörer Freude. Dutas' sinfonisches Scherzo Der Zauberlehrling", nor turzem bei D. G. herausgebracht, er­scheint man auch bei E.; vom New Yarter Philharmoni- Foooritin" und ,, Don Carlos".

In der Parteiorganisation hat Diamand alle Aemter, von den bescheidensten bis zu den höchsten, mit gleicher Hingabe versehen. Er war stets Mitglied des Parteivorstandes und ist gegenwärtig Vorsitzender des obersten Parteirates. Bei dem letzten Kongreß in Sofnowice, als es galt, den Trennungsstrich gegen die Kreaturen Pilsudskis, die auf die Spaltung der Parte: ausgingen, mit aller Schärfe und Energie zu ziehen, fam er trotz schwersten förperlichen Leidens zum Kongreß, um das Hauptreferat zu halten. Diamand ist selbstverständlich ständiger Mitarbeiter aller Parteiblätter, mie er als junger Student in Wien   Victor Adlers   geschätzter Mit­arbeiter an der Arbeiter Zeitung  " war. Er hat auch Arbeiten auf wissenschaftlichem Gebiet, insbesondere dem der Statistik, ver­öffentlicht und Broschüren über wirtschaftliche und politische Fragen geschrieben. Schon auf dem Internationalen Sozialisten- Kon­greß in Brüssel   1891 vertrat Diamand Polen. Seither ist er bis heute stets in der Internationale an hervorragender Stelle tätig.

Wenn die Genossen in Lemberg  , die am 29. März ein großes Fest zu Ehren ihres Borkämpfers veranstalten, Genossen Diamand ihre Wünsche und ihren Dank darbringen, dann werden sie es nicht nur tun im Namen des gesamten sozialistischen   Proletariats in Polen  , sondern auch aller seiner Freunde in der Internationale, die mit herzlicher Sympathie des gütigen, hilfsbereiten Menschen und das pflichtbemußten, fampfgewohnten Genossen gedenken und ihm alles Gute wünschen,

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Gefangene Nr. 7"

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Lühow: Palaft.

Augenblicklich hat sich die Industrie fast restlos auf den Ton­film umgestellt. Er wird dem Publikum aufgedrungen. Deshalb bringen die großen Lurustheater taum mehr stumme Filme zur Uraufführung. Die ,, ftumme" Gefangene Nr. 7 hat einem Mann zuliebe einen Diebstahl begangen. Sie sehnt sich nach diesem Mann, und sie tauscht für eine Nacht mit der alles verstehenden Gefängnisärztin die Rolle. Die Gefangene kommt, ihrem Worte getreu, zurüd. Sie ist schwer enttäuscht; denn der Mann, den sie so abgöttisch liebte, ist ein Frauenverführer allerschlimmster Sorte, der sogar vor Ber  :

Der Parteivorstand hat an den Gen. Diamand folgendes brechen nicht zurückschreckt. Telegrammn gesandt:

Die deutsche Sozialdemokratie sendet herzlichen Glückwunsch Heriman Diamand, dem verehrten Freund und Führer des polnischen Proletariats." Der Parteivorstand. Wefs.

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Das Manuskript tommt dem Regiffeur Paul Sugar, dessen Erstlingsarbeit dieser Film ist, nicht genügend zu Hilfe. Er hat offenbar Begabung für den Schauspielerfilm. Gibt er doch Lissy Arna   und H. A. von Schlettom die Gelegenheit, ohne je auf bringlich zu wirten, ihr reiches Können voll zu entfalten. Die beiden find wahr von der ersten bis zur leßten Szene. Die verbrecherische Dame der Haltwelt spielt EI Dura. Eine Mulattin, geschmeidig, selbstbewußt und freigebig in der Preisgabe förperlicher Reize. Der fehr sauber arbeitende Photograph A. D. Weißenberg   sett mit­unter die Hast an Stelle des echten Filmtempos.

Bor Jahren, als mir so abgrundtief im Süßen  - Mädel- Kitsch steckten, wäre dieser Film aufgefallen.

e. b.

Arbeitervertreter" Freyer. Verschleppt den Prozeß zum Schaden der Arbeiter. Heute vormittag sollte vor dem Arbeitsgericht wieder über die Einspruchsflage von rund 100 entlassenen Arbeitern der BBG. verhandelt werden. Es fam aber gar nicht zur fachlichen Berhandlung, sondern die Klage wurde aus formellen Grün­den und zwar durch die Schuld Freyers abgewiesen. Hamburgs   Einwohnerzahl. Nach dem Ergebnis der Personen­In den vorigen Terminen wurden die Kläger durch den Vorbestandsaufnahme vom 10. Oktober 1929 zählt Hamburg   jetzt sigenden des Arbeiterrats vertreten. Das war damals 1143 079 Einwohner in der Stadt Hamburg   und 83 032 Einwohner im hamburgischen Landgebiet, zusammen 1226 111 Einwohner. Freŋer. Inzwischen hat die konstituierende Sigung des neu­Gegenüber dem Borjahre bettägt die Zunahme 17 672 Personen. Staatstheater Reinhardt. Die Verwaltung der Staatstheater läßt er flären, daß. entgegen anders lautenden Pressenachrichten, gegen das weitere stehen der bisherigen abonnementsgemeinschaft der Reinhardt Bühnen mit anderen Theatern feinerlei Einwendungen erhoben würden. Die Staatstheater haben sich weiter zur Unterstübung, aller Maßnahmen für ble Beseitigung der Mißbrauche im Billetvertrieb bei den Berliner   Theatern überhaupt zur Berfügung gestellt.

gewählten Betriebsrats das Mitglied Flieger zum Borsigen den des Arbeiterrats gewählt. Damit war auch das Mandat Freyers als Bertreter der Kläger   erloschen. Freyer hätte nun das Prozeßmaterial an Flieger übergeben müssen, damit dieser als Bertreter vor Gericht hätte auftreten tönnen. Das hat Freyer aber nicht getan, obgleich ihn der Vertreter der BBG. recht zeitig auf die peränderte Sachlage aufinerffam gemacht hatte. Aus diesen Gründen erhielt freyer feinen Urlaub zur Gerichtsver handlung, wo er ja tein Recht mehr hatte, für die Kläger auf zutreten.

Abgesehen von dieser Angelegenheit hat Freyer noch aus einem anderen Grunde Anlaß zum Scheitern des Prozesses gegeben. Das Gericht hatte ihn mit einer Ausschlußfrist von acht Tagen be= auftragt, eine Liste derjenigen Arbeiter einzureichen, die nach feiner Meinmg anstatt der Entlassenen hätten entlassen merben sollen. Die Frist ist längst abgelaufen, aber Freyer hat die Cifte nicht eingereicht. Wäre es zur fachlichen Verhandlung ge tommen, dann hätte die lage megen biefer Unterlassung des Are beitervertreters" Frener abgewiesen werden müssen. Aber, weil die klagende Partei nicht vertreten war, fonnte nicht zur Sache verhandelt werden. Auf Antrag des Beklagten mußte das Gericht wie geschehen, ein Versäumni surteil auf Abweisung der Klage erlassen.

Frau Hanau   hat auf ihren Hungerstreit verzichtet und wird an der Gerichtsnerhandlung teilnehmen.

Museumsvorträge. Sonntag, 10 Uhr, sprechen im Neuen Museum Dr. Blümel über Griechische Beibreliefs, im Kaiser- Friedrich- Museum Dr. Dreher über Rubens   und im Museum für Böllerkunde I Prof. Leffing über Lamaistische Tempelbilder".

Englisches Theater Deutscher   Schauspieler. Die lette Aufführung von A Woman of no Importance findet Sonntag, 11.30 Uhr vormittags,

im Schiller- Theater flatt.

Neues aus den Berliner   Museen. Das Schloßmuseum si vom 30. März an wie die übrigen Museen von 9-3 lbr geöffnet. 3m 5lter. fundemuseum find bie Räume 8-10 im weiten Stodmert mit Alter tümern aus dem Majagebiet, dem füblichen Mittelamerika und Westindien  , dem Publikum jekt zugänglich.

Der Maler Surf Wehlie, Lehrer für Maltechnik an der Kunstakademie in Dresden  , bat einen Ruf nach Berlin   an die Städtische Stunstgewerbes und Handwerkerschule Best in Berlin- Charlottenburg   erhalten und an genommen. Bebite leitet auch die Zechnische Abteilung des Reichsverbandes bilbender Künstler.

Berleihung des Staatlichen Beethoven- Preises. Der in Sahre 1927 vom Preußischen Staatsministerium begründete Beethoven   Preis ist von der Breußischen Akademie der Sünite den Komponisten E. R. v. Reznicet in Berlin   und Julius Weismann   in Freiburg   i. B. je zur Hälfte ver­lieben worden.

P

Italienische Oper: Roffinis Barbier von Sevilla  ", die ganze Oper in italienischer Sprache, erscheint bei C. Wie diese Ita­fiener etwa das erste Finale machen, dieses Musterbeispiel eines luftipielmäßigen Opernensembles, wie da jede Note gesanglich richtig" gebracht wird, bei aller Drastik und Charakteristik des Ausdrucks: das wird für uns immer unerreichbares Vorbild bleiben. Höchste Beispiele italienischer Operngesangskunst: Dujolina Giannini im zweiten Finale der ,, Macht des Schicksals"( E.); Aureliano Bertile mit Margaret Sheridan   im Schlußduett aus ,, André Chénier  ". Unter Deutschen  , die italienische   Oper fingen. die besten: Carl M. Dehman als André Chénier   und Bajazzo( II.); Marguerite Perras, mit Herbert Janssen   als Partner, in ,, Madame Butterfly  "( 1.); und Sigrid Onegin   in Arien aus

PP

Wien, du Stadt der Lieder." Univerfum.

Bielleicht wollte der Regisseur Richard Oswald   eine Parodie auf Wien  , Wien  , nur du allein" oder auf andere bejahrte Wiener  Dinge schaffen, und vielleicht verließen ihn dabei die guten Geister, jedenfalls ist das Resultat nicht erfreulich, trotzdem eine Reihe prominenter Komifer wie Morgan, Arno, Graez, Ehrlich und Hansen aufgeboten sind, um vergrämte Gemüter zu erheitern.

Aber jeder legt nur eine Soloarie hin, die in ihrer Melodie bekannt ist, jeder bringt seinen Typ zur Geltung, und es fehlt eine organische Bertnüpfung. Die Handlung nerfidert und wirkt stellen­meise parodistisch, nur weil sie wegen ihrer harmlosen Unbeholfenheit nicht anders aufgefaßt werden kann.

Man ist an das Bunder des hundertprozentigen Tonfilms ge möhnt, man tennt die Maschinerie und möchte jegt auch gern missen, was sie betreibt. Weil der Tonfilm augenblicklich à la hausse notiert, werden undistutierbare Manuskripte zusammengestoppelt und mit ein paar Liederchen garniert, und damit ist das Kind geboren. Zeit wäre es aber endlich, daß Manuskripte entstehen, die wenigstens von fern Anspruch auf irgendeinen fünstlerischen Wert erheben können.

Die Liebesfalle."

Atrium.

-t.

Der

Soll man es als einen Fortschritt begrüßen, daß diese Geschichte von dem Tanzgirl und dem Goldjungen nicht mit der feierlichen Eheschließung aus ist, sondern einmal das Hernach unter die Lupe nimmt? Freilich geschieht es in einer spielerischen Art, die nicht Brobleme behandeln, sondern über sie hinwegtäuschen will. Millionärssohn heiratet das Girl, die, eben ermilliert, mit ihren Sachen mitten auf der Straße sitzt, glatt von dort weg. Als seine Angehörigen aus Europa   zurückkommen, nehmen sie natürlich An­stoß. Ein Onkel, ein Antierotiker, der das Mädchen einmal in einer scheinbar verfänglichen Situation gesehen hat, will die Ehe durch Abfindung trennen, aber sie weiß ihn in eine ebenso verfäng­liche Situation zu verfeßen, so daß er zum Schluß Abbitte tut und William Wyler   weiß ihre Tugend neu dokumentiert erstrahlt. allerlei amüsante Situationen aufzubieten, obwohl im Grunde nicht viel paffiert; besonders das dem Anschein nach gefährliche Doppel­spiel im Schlafgemach der jungen Frau ist nicht ohne Wiz, Laura La Plante   führt ihre blonde, herbe Art durch den Film spa­zieren. Da sie zudem in vielerlei herbe Lagen gerät, hat sie nicht

immer den Charakter des süßen Mädchens.

In der Bühnenschau gibt es mancherlei Sehenswertes: eine fen­fationelle Fußbalance einer deutsch  - japanischen Truppe und ein gro teskes Tanzpaar.

T.

Deutsche Beethovenkonzerte in Paris  . Der Beethonenzyklus, der unter Leitung von Bruno Walter   und unter Mitwirtung des Orchesters des Pariser Konservatoriums zur Aufführung gelangte, ift gestern abend mit der Wiedergabe der Achten und Neunten Sinfonie zu Ende gegangen. Bruno Walter   erzielte einen nach­haltigen und starten Erfolg. Als Solist fand der in Paris   bereits bekannte Walter Giefeting starte Anerkennung. Die drei Beethoven fonzerte wurden in dem neu ausgebauten Pleŋel- Sant. 2500 Personen fassen dürfte, gegeben.