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Daß der Vorwärts  " der Angelegenheit Conrad Schmidt's  , 60 bis 65 Pf. Die vorerwähnte Wittwe macht an den Hosen Die Gipsbildhaner und Modellenre welche im Auftrage der als Sozialdemokrat bekanntlich zur Habilitirung an der Uni- nur die Arbeiten, die mit der Hand zu fertigen sind. Nun bringt der Firma Beyer u. Drechsler in der Ausstellung in Treptow  versität Leipzig   nicht zugelassen wurde, zehnmal weniger Auf- diese Frau an 5 Hosen 10 Stunden zu, dies ist doch nicht meine beschäftigt sind, haben die Arbeit niedergelegt. Mittwoch, den merksamkeit und Sympathie gewidmet haben soll, ist eine Schuld, denn andere Frauen fertigen in derselben Zeit die Ar- 25. März wird in Cohn's Festsälen, Beuthstr. 21, eine öffentliche rhetorische Uebertreibung, über die wohl unser ständiger Mit- beiten an 10 Hosen. Ich zahle für diese Arbeit pro Hose 15 Pf. Versammlung aller Gipsbildhauer und Modelleure abgehalten. arbeiter Conrad Schmidt   am fräftigsten gelacht haben wird. und rechne nur 3 Pf. für Nähgarn ab; während mir und Näheres siehe Inserat am Dienstag. Die Sympathie, die wir ihm widmen, steht sicher nicht hinter meiner Ehefrau bei 14-15 stündiger Arbeitszeit und bei der Den Maurern Berlins   zur Kenntniß, daß die in der unferer Sympathie für andere Genossen, die unter unsern Zuständen Hilfe eines Kindes nur 18 Pf. an einem paar Hosen bleiben. öffentlichen Versammlung vom 19. März gewählte Lohn­zu leiden haben, zurück, und wenn wir seine Angelegenheit ich als Zwischenmeister erhebe auf die erzielten 121/2 pet. keinen tommission sich wie folgt konstituirt hat: Silberschmidt, weniger häufig besprochen haben, so erklärt sich das daraus, Anspruch, sondern rechne mir nur den durch meine und meiner fommission sich wie folgt konstituirt hat: Silberschmidt, daß seine Abweisung von dem Lehrkörper der sächsischen Universität Familie Arbeit erzielten Lohn. Denn ich selbst arbeite 14 bis Obmann, Kulmſtr. 25, v.; August Richter, Kassirer, ein einmaliger Borgang war, während der Versuch, Arons 15 Stunden täglich sehr angestrengt und darf dabei auf einen Poſenerstr. 5, Seitenflügel III.( vom 1. April ab Memelerfir. 7, zu beseitigen, zu einer Kette von Maßregeln geführt hat, deren Wochenlohn von 24 M. rechnen bei solcher Arbeitszeit; meine 2. Quergeb. III.). Alle Briefe 2c. sind zu senden an den Obmann Silberschmidt, alle Gelder an den Kassirer Ehefrau arbeitet 10-11 Stunden täglich, dürfte also wöchentlich Richter. Die nächste öffentliche Maurer- Ver Nun legt uns Mehring auch noch die Parallele, die wir 10 m. verdienen; mein zwölfjähriger Sohn hilft täglich nach­zwischen unserer Behandlung des Falles Arous und seines eigenen mittags 5-6 Stunden und soll nur die Woche 3 M. verdienen;[ ammlung wird. Donnerstag, den 26. März, abends Falles" gezogen hatten, so aus, als wollten wir es als einen der Bügler erhält wöchentlich 18 M., der Laufbursche 8 M., in 1/29 Uhr, im Luisenstädtischen Konzerthaus, Alte Jakobstr. 37, abgehalten. Att der Großmuth ausspielen", daß ihm Gelegenheit gegeben Summa 63 M. wurde, sich im Vorwärts" über seinen eigenen Fall zu ver­breiten. Zu dieser erkünftelten Auslegung hat er wohl nur ge­griffen, um die Wirkung des wirklichen Zwecks der Parallele zu vertuschen: nämlich das eigenartige Verfahren Mehring's scharf hervortreten zu lassen, der es feierlich rügt, daß der Vorwärts" der Maßregelung eines Sozialdemokraten ungefähr das nämliche Maß von Aufmerksamkeit gewidmet hat, das er vordem der eigenen Sache Mehring's angedeihen ließ.

Ende noch nicht abzusehen ist.

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Nun werden bei mir wöchentlich 350 Hofen fertigestellt. Dem- Achtung, Tapezirer! Bei der Firma Fädel, Mark. nach verdienen wir für unsere Arbeit, ich, meine Ehefrau und grafenstraße 20, und Bundermann, Markgrafenstr. 27 a, mein Sohn zusammen nur 18 Pf. an einer Hose. Das Ge- Patentmöbelfabrik( beide Geschäfte gehören Herrn Jäckel) haben werbegericht hat mir aber nur 8 Pf. zugestanden, daher bin ich sämmtliche dort beschäftigten Kollegen wegen Lohndifferenzen und gezwungen, auch die Prozente anders zu vertheilen. Hierzu Verkürzung der Arbeitszeit die Arbeit eingestellt. Näherer Be­fommt noch, daß von 5 Geschäften mir nur ein Geschäft die richt folgt. Die Agitations Rommission der Zapezirer 121/2 pet. reell bezahlt, während die anderen 4 Geschäfte nur 5 Pf. für die Hose zugelegt haben. Würde ich aber gegen diese Geschäfte Berlins   und Umgegend. Was nun die sonderbare Bezugnahme auf das Kommunistische flagbar vorgehen, so würde mir einfach die Arbeit entzogen werden. Achtung, Kupferschmiede! Morgen Abend 9 Uhr Manifest anbelangt, so glauben wir, daß ein gewisser Karl Mary Als ich bei meiner Vernehmung auf dem Gewerbegericht diese findet Alexanderstr. 27 eine große öffentliche Versamm dasselbe doch wohl ebenso gut verstanden hat, wie unser Thatsachen erklären wollte, wurde mir einfach das Wort ent- lung statt. Tagesordnung: Wie stellen sich die Kollegen zu Kritikus von der Neuen Zeit" und dieser gewisse Karl zogen. Bei den bisherigen Zuständen hatte ich kaum mein einer diesjährigen Lohnbewegung. 3ahlreiche Betheili­Mary rieth seinerzeit Herrn v. Schweizer  , der ihn befragt Durchkommen, aber bei der neuen Berechnung und Vorschrift gung erwartet der Einberufer. hatte, bei den Stichwahlen müßten die Sozialdemokraten des Gewerbegerichts wäre ich gezwungen, meine Existenz aufzu­für die Fortschrittler eintreten. Da nun weder die Fortschrittler geben, denn ich würde mich zu grunde richten." Revolutionäre sind, noch das Wählen eine revolutionäre Handlung ist, so hätte also Karl Mary nach Meinung unseres Kritifus gegen die vom Kommunistischen Manifest vorgeschriebene Tattit verstoßen. Nun vorläufig halten wir es noch mit Karl Mary.

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Partei- Nachrichten.

Auf dem Parteitag der österreichischen Sozial­demokratie, welcher vom 5. bis 10. April d. J. in Prag   statt­findet, wird die deutsche sozialdemokratische Partei sich durch die Genoffen Moltenbuhr und Auer vertreten lassen. Auf dem letzten österreichischen Parteitag 1894 in Wien   waren unsere Genossen Bebel, Gerisch und Singer anwesend.

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Zur Lohnbewegung in den Reinickendorfer Messing­Dazu wird uns von informirter Seite geschrieben: werken( Firma Seidel) ist mitzutheilen, daß die Firma be In dieser Entgegnung des Herrn Manthey ist richtig, daß müht ist, jeder friedlichen Beilegung des Streits aus dem der Lohn der Hosennäherinnen sich nur auf eine bestimmte Wege zu geben. In einer Bekanntmachung vom 19. März Theilarbeit bezieht. Im übrigen werden die Erhebungen des wird den Arbeitern in der Fabrik mitgetheilt, Ginigungsamtes durch die Zuschrift nur bestätigt. Wenn andere nicht gewillt, mit einer Kommission mit einer Rommission zu verhandeln, die Frauen, und das sind sicher die leistungsfähigsten, in einer zehn aus irgend einer zusammenberufenen Versammlung hervor­stündigen Arbeitszeit bei der Hosennäherei 1,20. herausgegangen ist; und jede fremde Ginmischung" wird bodbeinig ab. schlagen, also pro Stunde 12 Pf., so ist das eine Bestätigung gelehnt. In der Bekanntmachung heißt es weiter, daß die dafür, wie jammervoll die Arbeitsverhältnisse in der Konfektion Firma 50 Jahre lang in Frieden mit ihren Arbeitern gelebt habe, find. Dies wird ferner dadurch bestätigt, daß sich Kinder im und einer allmäligen Lohnaufbefferung nicht ablehnend gegenüber schulpflichtigen Alter täglich noch 5-6 Stunden bei der un- stehe. Allerdings ginge dies momentan nicht, da jedermann wissen gefunden Arbeit abrackern müssen. müsse, daß die Firma in der letzten Zeit nur, um den Arbeitern Lohn und Brot zu verschaffen, auf Lager habe arbeiten lassen. Zum Schluß werden die Unzufriedenen kategorisch auf­gefordert, fich zu melden und sofort ihre Entlassung zu fordern. Nachdem die Kommission, die am 16. März im Wedding  - Kasino zu dem Zwecke gewählt war, mit der Firma zu unterhandeln, 111111 die Arbeiter der Fabrik abgewiesen ist, bildeten eine Kommission aus ihrer Mitte, um so die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Aber auch diese Kommission wurde mit dem Bemerken zurückgewiesen, daß sie jedenfalls doch nur äußeren Einflüssen unterstehe. Der Chef der Firma, Herr Seidel, würde gut thun, fich nicht allzu sehr und zwar von laffen, seinen ihm untergebenen Meistern beeinflussen zu dann würde wohl der Streitfall bald aus der Welt geschafft sein. Die Forderungen, welche die Arbeiter stellen, prozuentale Lohnerhöhung und bessere Behandlung seitens der Meister­schaft find bas Ergebniß einer dringenden Noth­wendigkeit und keineswegs aus Streitluft gestellt. Morgen Abend wird zur Segelung dieser Angelegenheit eine öffentliche Metallarbeiter Versammlung in Rabe's Salon, Stolbergerstr. 23, abgehalten. Die Arbeiter der Firma Jürst diese Versammlung gleichfalls zu besuchen. Die Agitations­tommission des deuschen Metallarbeiter Vers bandes Berlins.

ift wahrlich ant der Zeit, daß ein durch greifender gesetzlicher Arbeiterschutz solche Auswüchse der Und da darf Zur Frage der Mandatsniederlegung in Sachsen  . In Hausindustrie einzudämmen fucht. Waldheim   beschloß eine von über 300 Personen besuchte Ver- nicht vor den idyllischen" Berhältnissen in der Familie sammlung, gegen die Wandatsniederlegung zu protestiren und Halt machen. Die Gesellschaft hat die Pflicht, bier Kontrolle zu die Abgeordneten zu ermuntern, bis zur letzten Stunde auf ihrem üben. Wenn 4 Konfektionsgeschäfte Herrn Manthey den vor dem Posten zu bleiben. Dieser Beschluß wurde mit allen gegen 1 Stimme Einigungsamt vereinbarten Lohnzuschlag nicht zahlen, so ist das höchst unanständig, daraus folgert aber nicht, daß, wenn er angenommen. damit zufrieden ist, sich die Arbeiterinnen von ihm das gleiche gefallen zu lassen haben. Inwieweit der Vorwurf berechtigt ist, daß Herrn Manthey vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts das Wort entzogen ist, können wir nicht entscheiden. Es wird wohl nur ein Mißverständniß vorliegen."

In Dresden   Altstadt wurde in einer von ca. 500 Partei­genoffen besuchten Versammlung folgende Resolution mit großer Mehrheit abgelehnt: In Erwägung, daß die Sozialdemokratie Sachfens unter dem Dreitlassen- Wahlrecht keine Aussicht hat, bei den Landtags Wahlen Erfolge in Form von Mandaten zu erzielen, fprechen die Parteigenossen von Dresden- Altstadt die Erwartung aus, die Landeskonferenz möge beschließen, daß sich die Sozialdemokratie künftig nicht mehr an den Landtags- Wahlen betheiligt."

Gewerkschaftliches. Achtung, Buchdrucker Berlins  !

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Auf einer Vertrauensmänner- Versammlung in Jahnsbach  Alle diejenigen Offizinen, von wo die Stimmzettel zur Tarif­im Erzgebirge, wo die Ortschaften Thum  , Ehrenfriedersdorf  , vertreterwahl noch nicht an das Ginigungsamt nach Leipzig   ge­3schopau, Wolfenstein, Jahnsbach  , Remtau, Gelenau  , Herold, Drebach  , Neundorf und Scharfenftein vertreten waren, beschloß fandt sind, können dieselben dem Bureau des Vereins der Berliner  , Ro.( Inhaber Simon) werden hiermit dringend eingeladen, man:" Die 2c. Versammlung der sozialdemokratischen Vertrauens- Buchdrucker und Schriftgießer, Neue Grünstr. 14, kouvertirt und männer des 20. fächfifchen Reichstags- Wahlkreises spricht sich gang ent- verschlossen und mit der Aufschrift der Offizin versehen übermitteln; schieden gegen eine derzeitige Niederlegung der Mandate der Landtags= fraktion aus. Man ist allseitig der Ansicht, daß die sächsische diese Stimmzettel werden dann von hier aus nach ihrem Be­Landtagstribüne, zumal da alüberall die Versammlungs- und stimmungsorte befördert. Da die Ablieferung der Stimmzettel Redefreiheit im Lande beschränkt wird, auszunuzen bis auf den spätestens Dienstag, den 24. März, erfolgen muß, so ersuchen legten Augenblick Pflicht unserer Genoffen im Landtage ist." wir um schleunige Zustellung derselben.

In einer start besuchten Parteiversammlung in Annaberg  , wo Demmier aus Geyer   unter nicht endenwollendem Beifall gesprochen hatte, faßte man einstimmig folgende Resolution:

zuhungern.

J. A. Albert Massini. Aufruf!

In Lübeck   ist der Ausstand in der Lübecker Maschinenbau Gesellschaft   durch Vermittelung des Fabrikinspektors Johannssen beigelegt. Die Geſellſchaft be­willigte 20 pCt. Lohnerhöhung und um 25 pбt. höhere Bes zahlung der Ueberstunden.

Der Fabritiuspettor Ermlich in Rottbus mag sich seinen lübischen Kollegen zum Beispiel nehmen.

In Mülhausen   i. E., wo bekanntlich gegenwärtig eine Textilarbeiter Bewegung im Gange ist, wurde nach bürgerlichen Berichten dieser Tage ein Aufruf folgenden Inhalts angeschlagen: Nieder mit den Tyrannen! Arbeiter, Ihr habt das gleiche Recht wie die Ausbeuter. Schüttelt Euer Joch ab. Besonders Ihr Frauen, laßt Euch nicht immer einferkern in der abrit. Die Haushaltung ist Guer Paradies. Kein Herr und fein Knecht, kein Gott und kein Meister! Da stehen die Börsenkrokodil­töpfe, verschlucken durch ihre großen Rachen, was den Arbeitern gehört. Ihr Mart, Blut und Schweiß verschlingt diese elende Tyrannenbrut. Nieder mit der Bourgeoisie! Hoch lebe die internationale Kommune!"

ut handelt, fann er nur das Wert eines Berrückten oder eines Sofern es sich bei diesem Aufruf nicht um einen albernen

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Arbeiter Deutschlands! Arbeiter des Auslandes! I. Die Parteiversammlung des 21. sächsischen Reichstags­Wahlkreises zu Annaberg   spricht ihre Mißbilligung aus über das Seit dem 15. Februar d. J. befinden sich ca. 6000 Textil Verhalten der Leipziger Boltszeitung" in der Mandatsfrage, arbeiter und Arbeiterinnen von Rottbus im Kampfe mit dem weil dieses dazu angethan war, die Einheitlichkeit der Protest Unternehmerthum. Der größte Theil derselben wurde durch bewegung in bedauerlicher Weise zu stören. II. In der Frage der Wahlbetheiligung erklärt die Bartei affenkündigung auf das Straßenpflaster geworfen, da versammlung es für Pflicht der Partei, sich auch unter dem Drei- sie sich nicht dazu verstehen wollten, wie ihnen seitens der Unter­tlaffen- Wahlgesetz an der Wahlagitation zu betheiligen. Eine nehmer zugemuthet wurde, ihren im Kampfe befindlichen Brüdern Partei von der Größe und der Bedeutung im öffentlichen Leben und Schwestern in den Rücken zu fallen. Neunmal boten wie die sozialdemokratische hat jede Gelegenheit bei der wir die Hand zu einem anständigen Frieden, Agitation zu benutzen. Gerade die öffentlichen Wahlen aber bieten die beste Handhabe zur Kritit unseres Steuer- und Wirth- ne unmal wurden wir zurückgewiesen, unter dem schaftssystems, zur Bekämpfung unserer bürgerlichen Gegner und Verlangen unbedingter Unterwerfung. Jezt hat das damit zur Vermehrung unserer Anhänger. Die Agitation unter Unternehmerthum gedacht, die ausständige Arbeiterschaft aus- Menschen sein, dem es darauf ankommt, die elfäffische Arbeiter den Wählern der dritten Klasse ist daher eine Nothwendigkeit, bewegung zu diskreditiren. Die Arbeiter Mülhausens werden der sich die Partei nicht entschlagen kann. III. Die Parteiversammlung erkennt an, daß uns das Drei­Arbeiter! So schamlos offen hat sich das Unternehmerthum durch um so größere Besonnenheit bei der Verfechtung ihrer flaffen- Wahlsystem die Möglichkeit nimmt, fernerhin noch sozial- wohl noch nicht gegeben. Der Kampf ist nicht blos mehr ein wirthschaftlichen Intereffen den Agents provocateurs das Hand­wert zu verleiden wissen. demokratische Vertreter in den Landtag zu bringen, sieht darin solcher um die Interessen der Arbeiterschaft, sondern auch um Ueber die Textilarbeiterbewegung im Elsaß   liegt aus Mül aber keinen Grund, die jetzigen Mandate vor ihrem Ablauf nieder- ihre Ehre. Umsomehr aber besteht die Pflicht, ihn siegreich durch- hausen folgendes Telegramm vom Sonnabend vor: In einer zulegen. Die Reaktion will ausgesprochenermaßen durch das neue gestern abgehaltenen Versammlung des Streif- Komitees wurde Wahlsystem die sozialdemokratischen Vertreter aus dem Landtage zuführen. binausbringen, die Mandatsniederlegung würde also nur den Ab- Arbeiter! Im Vertrauen auf Eure bis jetzt so thatkräftig beschlossen, den Streit am Montag im ganzen hie sigen Textil Judustriegebiete eintreten au fichten der Reaktionäre entgegenkommen, und die Mandate würden bewährte Solidarität hoffen wir, dieses Ziel zu erreichen. Unterlassen. Die Arbeiter sämmtlicher Fabriken, mit Ausnahme nicht der Reaktion, sondern den sozialdemokratischen Wähler­maffen vor die Füße geworfen. Diese aber der Reaktion eber stützt die Rottbuser Arbeiterschaft weiter und es wird von ihr von dreien werden der Aufforderung Folge leisten. Die Haltung der Arbeiterschaft ist durchaus ruhig. auszuliefern, als die Nothwendigkeit zwingt, und die politische nie vergessen werden. Vor allen Dingen haltet Zuzug fern. Position der Partei zu opfern, erachtet die Versammlung als Das Komitee der streikenden Textilarbeiterschaft einen taktischen Fehler. Durch das fernere Verbleiben unserer 31 Rottbus. Vertreter im Landtage wird die Würde der Partei nicht verlegt, Gelder nimmt entgegen die Berliner   Gewerkschaftskommission Depeschen und letzte Nachrichten. vielmehr erheischt es die Würde der Partei, daß sie in Reich. Staat und Gemeinde so lange ihre Vertreter habe, als sich ihr( R. Millarg, Berlin   S., Annenstr. 16, Gewerkschaftsbüreau). hierzu die Möglichkeit bietet." An alle in Holzbearbeitungs Fabriken und auf Holz­Parteikonferenz. Am 2. Osterfeiertag wird in Görlib plätzen beschäftigten Arbeiter Berlins  . Seit 3 Wochen ist eine Konferenz für den Wahlkreis Görlig Lauban unser Streit beendet; wir ersuchen daher die Kollegen, welche abgehalten. Die vorläufige Tagesordnung lautet: Agitation, noch im Beih von Sammellisten sind, dieselben so Organisation, Presse, unsere Aufgaben auf dem Lande. schnell wie möglich abzuliefern, gleichviel, ob gezeichnet oder nicht weil wir in fürzester Zeit abrechnen müssen. In Neustadt in Schlesien   wurden bisher in unseren Die Kommission. öffentlichen Versammlungen teine Frauen geduldet, weil die Be- Achtung, Metallarbeiter! Bei der Firma Pezold u. Co., hörde annahm, diese Bersammlungen feien eine Erweiterung Dampfmaschinen- und Mühlenbau- Anstalt in Berlin  , Waldstraße, des Arbeiterbildungsvereins" den man als einen politischen sind in den letzten Tagen in ganz auffälliger Weise mehrere Verein betrachtet. Die gegen dieses Verfahren erhobene Beschwerde organisirte Kollegen entlassen worden. Einer Kommission des London  , 21. März.( B. H.  ) Einer Meldung aus Massauah ft jetzt vom Regierungspräsidenten in Oppeln   für begründet er Deutschen Metallarbeiter- Verbandes wurde seitens der drei Direktoren zufolge haben die Derwische die Vorposten von Kassala an tlärt und die Neustädter Polizeiverwaltung dementsprechend in- und des Betriebsleiters zugestanden, daß die in Frage kommenden gegriffen, und zwar in dem Augenblick, wo eine Karawane struirt worden. Arbeiter aus agitatorischen Gründen entlassen seien, um zu vermit Proviant in das Fort einzog. Die Derwische hindern, daß den im Ausstand befindlichen Tischlern durch den Anschluß wurden von der Besatzung auseinandergesprengt. Am anderen Die Bewegung der Schloffer an die Bewegung Vorschub geleistet werde. Den Tage griffen die Derwische das Fort Sabderat an, wurden ausständigen Tischlern will man den 15prozentigen Lohnzuschlag aber auch dort viermal zurückgeschlagen. Hauptmann Hensch, in der Konfektions- Industrie. gewähren, feineswegs aber den Neuustundentag. Bei der Firma der umzingelt zu werden befürchtete, zog sich in das Gebirge Ella­Der Schneidermeister Gustav Manthey in Berlin  , Pezold ut. Co. wird seit geraumer Zeit wieder von morgens derie zurück. General Baldissera entsandte drei Bataillone Ein­6 Uhr bis abends 10 Uhr gearbeitet, welcher Umstand wohl den geborene nach Keren, um dort mit einer Batterie Artillerie zu Vinetaplah 1/3, schreibt uns: " In Nr. 66 Ihres Blattes vom 18. März 1896 brachten Sie hartnäckigen Widerstand der Direktion erklärlich macht. Die operiren. einen Artikel Die Bewegung in der Konfektions- Industrie". In Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiter. diefem Artikel wird hervorgehoben, daß eine 50jährige allein- Verbandes. stehende Wittwe bei zehnstündiger Arbeitszeit fünf Hosen fertigt Den Korbmachern Berlins   wird hiermit zur Kenntniß und dabei nach Abzug der Unkosten nur 60 Pf. verdient, also gebracht, daß Herr Franke, Blücherstr. 64, der einzige Unter­pro Arbeitsstunde nur 6 Pf. nehmer ist, welcher den Tarif für die Peddigmöbel- Branche bis Dies ist in dieser Wortstellung ganz unrichtig, denn für jetzt noch immer nicht bewilligt hat. J. A.: A. Westphal, eine Hose fertigzustellen, erhalte ich als Zwischenmeister nur Reichenbergerstr. 177.. Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey, Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Truck und Verlag von May Bading in Berlin  . Hierzu 4 Beilagen,

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

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Hamburg  , 21. März.( Privatdepesche des Vorwärts".) Freigesprochen wurden heute vier streikende Konfektions arbeiterinnen, die angeklagt waren, Streitbrecherinnen durch ehre verlegende Aeußerungen und Mißhandlungen zur Niederlegung der Arbeit zu zwingen. Die gesperrte Firma hatte alles auf­geboten, die Verurtheilung der vier Arbeiterinnen herbeizuführen.

Mailand  , 21. März.( B. H.  ) In den letzten Tagen ver­anstalten die Studenten gegen mißliebige Professoren Demonstra­tionen, die gestern so stürmisch waren, daß die Universität ge­schlossen werden mußte.

Belgrad  , 21. März.( B. H.  ) Die an der serbischen   Grenze stationirten bulgarischen Grenzbehörden erhielten den Befehl, sämmtlichen Emigranten aus Rußland   als ammeftirt den Ueber­tritt über die Grenze zu gestatten. Davon sollen nur Greczem und Benderem ausgenommen sein, welche im Jahre 1886 als Offiziere sich an der Thronentsegung und Giführung des Fürsten  Alexander betheiligt hatten.