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(36. Fortsetzung) Die Mehrzahl dieser Mannequins war nie in ein«r Schneider- werrstatt gewesen nnd konnte keinen Stich nähen. Sie bezogen monatlich vierhundert bis fünfhundert Franken und hatten freien Mittag.'tifch. Man sagte, viel« von ihnen wählten diesen Berus nur, um einen Freund zu finden, der sie auehielt. In vielen Fällen traf die» auch zu Aber es waren unter den Mannequins auch ver- heiratete und solche, die schon seit zehn Jahren bei der alten Firma waren, die noch auf einen graziösen Körper und rhythmischen Gang größten Wert legt« * Es war nicht so einfach, ein Kleid zur Geltung zu bringen und in verschiedenen Kostümen zwanzigmal täglich vor Kundinnen zu defilieren, die aus der ganzen Well zusammenströmten: nicht so leicht vor Einkäufern, die Modelle für Frauen aller Nationen suchten. Die Pariser Mode war eine Macht auf der ganzen Well. Die Gesten der Mannequins und ihre Art, sich zu bewegen, würden sich durch kokette Kundinnen bis nach Stockholm und Dalparaiso ver- breiten. Die Uebertragung der Eleganz aus der Rue de la Paix würde noch weiter dringen als die weißen Rassen: bis zu den Ja- panerinnen in Tokio . Herr Dcssard bemerkt«, daß die Pariser Firnren die Schneiderei entwürdigten, wenn sie als Mannequins dünne und schlecht ge- wachsene Frauen engagierten. Biel « der Modeschöpfer sucbten nicht mehr die schöne Frau, sondern dos moger« Mädchen: ein Skelett in Kleidern. Herr Dessard, der Königinnen einkleidete, suchte sich dieser Mode abgeniagerter Köroer und sarmloser Kleider zu widersetzen. Was bei dieser Modeentgleisung zu retten war, rettete er durch Dezenz und Bornehm heit. * Im Arbeltsraum der Wäschefirma Dessard traf Schwester Claire ihr« frühere Schülerin Amäii« Baucher. Sie war hier erste Ar- beiterin, verdiente zwölf Franken täglich und hatte selbst nur Schere und Nähnadeln zu stellen. Stecknadeln liefert« die Firma. Daher brachten die Mädchen, wi« sie sagten, soviel Nadeln, wie der Papst segnen konnte. Die Lehnnädchen erhielten drei Franken. Ernsthaft lernten sie ihren Beruf erst, wenn ste Zuarbeiterinnen wurden und sscben Franken verdienten. Die Lehrmädchen wollten gern schnell und gut lernen, aber sie wurden zuerst nur mll Austragen und Auf- räumen beschäftigt. Madame Toussaint, die erste Direktrice, hall« ihren besonderen Kummer. Nicht alle Modelle, die sie vorschlug, wurden ohne wei» teres angenommen. Sie zog ein langes Gesicht, wenn der Chef ihre Lorschläge umarbeiten ließ oder ste überhaupt ablehnte. Bom Lehrmädchen bis zur Direktrice waren alle diese Frauen in ihre Arbeit verliebt. Madame Toussaint sagte, Wäschenäherinnen wären die Aristokraten der Nadelarbeit: sie hätten nur mit den feinsten Geweben zu tun, die noch viel zarter oerarbeitet würden als irgendein Kleid. Wollten Kundinnen bestimmte Wäschestücke sehen, dann brachte Amtlie Baucher ste herunter in die kleinen Salons, in denen die Mannequins die Stücke immer nur einer einzelnen Kundin vor- führten. Sie beeilt« sich dabei, denn keine Arbeiterin durfte sich in der Nähe der Salons aufhallen. Man hielt nur zwei Lehrmädchen im Ankleideraum, die zwischen Mannequins und Arbeitsraum hm- und herpendelten. Die ärmlich gekleideten Näherini«» harmonierten nicht mit den schwarzen Kostümen der Verkäuferinnen und der großen Aufmachung der Mannequins. Ueber den Köpfen der Kundinnen in den oberen Stockwerken dcs Hauses arbeiteten dreihundert Näherinnen. In ihrem unmhigen Beruf gab es Zeiten stärkster Anspannung und dann wieder die Angst vor der toten Saison, in der die arbeitslosen Mädchen vor dem Abgrund der Prostitution standen. Es kani vor, daß Herr Dessard bis zu hundert Näherinnen auf einmal entließ. Er behielt allerdings Ihre Adressen, um sse jederzeit wieder zurückrufen zu können. Es war Immer schwierig, eine Schneiderin ins Wäscheatelier zu übernehmen. Wer gewohnt war, Kleider zu nähen, die mehr aus dem lebendigen Körper eines Mannequin» als auf dem Arbeitstisch ausprobiert wurden, konnte wohl Hemden nnd Unterwäsche nähen, aber er brauchte zuviel Zeit dazu, weil man bei dieser Art Arbeit genötigt war, kleine sschtbare Stiche zu machen anstatt der unstcht- baren Laufftiche, dl« für die Schneidern in Frag« kamen. Diel« Näherinnen aßen mir einmal am Tag richtig. Mittags begnügten ste stch mit kaltem Essen, daß ste, auf der Straße umher­spazierend, verschlangen. Amelie Baucher stolz wie ste war wollte nicht, daß man ste auf der Straß««ss«n sah Sie hastig ihren Aufschnitt, wenn sie die Treppen zum Atelier hochstieg. Sie dachte twbei an ihre Zukunft: st« hoffte aus ein glänzendes Los. All« diese armen Mädchen träumen vom Glück der Zukunft. » Für die müßigen Zuschauerinnen, denen die Borführungen der Mannequins ein angenehmer Zeltvertreib waren, wäre Arbeit ein« Straf « gewesen. Umgekehrt war es für die Arbeiterinnen«in« Strafe, kein« Arbeit zu haben, was ihnen alljährlich passierte. Dann gingen diese Mädchen, die Gold in ihren Fingern hatten, als Arbeits- lose von Firma zu Finna und bettelten um Beschäftigung in ihrem Fach: Kleider oder Mäntel. Die Dorarbelterinnen und die Mannequins behielten das ganz« Jahr über ihre Stelle. Dieser Stamm der Firma duzte sich unter. einander Fräulein Olga war bei den Direktricen sehr beliebt. Madam« Toussaint holte sie stet» zur Vorführung von Unterwäsche. Ameste Baucher war eisersüchtig auf s«. Jedesmal, wenn ein Wäschestück fertig war. probierte Amölle es an und ahmte dabei die Posen der Mannequins so gut und mit soviel Hiinjabe nach, daß Madam« Touiltrint ste hin und wieder für Fräulein Olga einspringen ließ. Die übrigen Näherinnen nahmen lächelnd diese Anproben Amtlieo bin. ?lm<Kie Baucher war gut gswach)sen und konnte hübsch aussehen, wenn ibr bösartiger Eharaktcr ihr Gesicht nicht gerade entstellt«. Die anderen lasten zu Ihr:

Du wirst schick darin aussehen." In ihren Bewegungen war sie schick: aber ihr Charakter ent- ! iprach dem nicht. Ihren Beruf liebte sie leidenschaftlich, aber die Käuferinnen haßt« sie: Ist das Flittchen, das diese Seidenwäsche tragen wird, mehr als ich? Ich habe sie genäht und muß ein Baumwollhemd tragen!" * Als Schwester Claire eintrat, stand Amalie mll erhobenen Armen vor Madam» Toussaint in einem orangefarbenen Crepe de Chine, der an Aermeln und Kragen mll Schwanen pelz besetzt war. Ihre ärmliche Wäsche sah überall au» der kostbaren Seide heraus. Die Nonn« fragt«, was st« da für einen Beruf ausübe. Einen sehr schönen", erwiderte Amelie Baucher. Schwester Claire suchte ihr mit Güte ins Gewissen zu reden: Willst du Müßiggängerln werden? Es ist sehr schlimm, wenn man die Arbeit nicht mehr liebt. Sie ist nächst Christus unser bester Freund. Suche dein Glück in ihr und wende dich nicht von ihr ab. Eil« Frau, die ihren Beruf aufgibt, hat ebensoviel zu leiden wie eine, die ihren Mann verläßt." Die Näherinnen beugten die Köpf« über ihre Aibell. * Madame Toussaiill steckte die letzten Aenderungen ab. Sehen Sie mal die Wirkung von vorn", sagte sie zu der Nonne. Düse Raffung! Der Stoff zerrt an der Schnalle, als müßte sse aufgehen." Amälie Baucher, müde vom Hochhatten der Arme und aufgeregt von den Worten Schwester Claires, wurde bleich und begann zu schwanken. Madam« Toussaint war ganz bei ihrer Arbeit und be» merkt« es nicht. Aber die zweite Vomrbeiterin, Fräulein Warthe, schrie auf: Die Klein« wird ohnmächtig." Sie hat Herzbeklemmungen", sagte die ander«:sie müßte schreien: das erleichtert." Man setzte ste auf einen Stuhl. Daß einer Frau übel wurde in diesen hellen Räumen, in dem kein Bügeleisen heiß gemacht wurde, kam selten vor: eher schon in den dunkleren Arbeitssälen, in denen die Mädchen bei elektrischem Licht saßen und den Geruch der Gasöfen«inatmen mußten. Als Amelie Baucher sich wieder erholt hatte, lächelte ste Schwester Claire zu, die sie liebkoste. Eine alte Näherin schimpft«: Was ist das für«in Unsinn, ein solch kleines Mädchen ein« Stund« lang stehen und den Körper verrenken zu lassen, bloß um Posen auszuprobieren!" Die Nonne gab Amalie Ihre Nadel in die Hand: Behalt deine Arbeit lieb!" Madam« Toussaint hängte das mit Schwanenpelz besetzte Morgenkleid auf eine Stoffpuppe. Für wen ist das hübsche Stück da?" fragte Schwester Claire. «Für Fräulein Wavelet."

Amalie Baucher hatte jetzt«inen besseren Tröster als das Gebet. Sie legte sich Karten. Alle Arbeiterinnen hier glaubten an Karten und Kaffeesatz. In ihren Handtaschen hatten ste heimlich die Adressen von Kartenlegerinnen und bekannten Wahrsagerinnen. Ihr« Arbeit gut machen und von Lieb« reden, das füllte Ihr Leben aus. Mädchen, die unfein über sexuell« Dinge sprachen, waren selten und steckten i dann zusammen. Andere sprachen mit viel Zartgefühl von Lieb- losungen der Männer. Unschuldige Dinger, die sehr darauf hielten, nicht in schlechten Ruf zu kommen, sagten die gewagtesten Dinge. Alle betrachteten nämlich als Schande, nichtwissend zu scheinen. Nächst dem Ehrgeiz, geschickt im Beruf zu werden, wollten die Lehr- mädchen den Anschein�erwecken, als wären sie in Liebcssachen durch- aus erfahren. In Wirklichkeit waren sse ganz unerfahren und standen in ihrem Wohnviertel im besten Ruf. Madame Toussaint trug eine strahlendweiß« elegante Blule. Sie verdiente monollich neunhundert Franken. Sie war die tüchtigste Direktrice»er Firma. Sie zog sich dadurch den Haß der übrigen Pariser Schneider zu. deren Modelle ste veränderte. Sie leitete ihre ll«ine Welt ganz geschickt. Die Arbeiterinnen sagten zwar von ihr, ste wäre ein Ekel, aber ste beneideten sse um ihr Arbeitsgeschick und ihre Fingerfertigkeit. Sie hatte ein wenig rötliches Haar und schmale verkniffene Lippen._. lFonjetzung folgt.)

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Schaubücher Der Orell-Füssli-Derlag(Zürich , Leipzig ) bringt Schaubücher" heraus. Bändchen mit 70 bis 80 guten Bildern und kurzem Text, in dem Wesentliches von guten Autoren gesagt w'rd. Eine Lebens- und Weltfchau vereinigt sich in diesen Bänden. Die Auswahl des Photomaterials ist so geschickt, daß man nicht Bruch- stücke, sondern ein wohlgerundetes Ganzes erhält. An neuen Büchern sind setzt erschienen: Willi Meist. Faßball, der Weltspork. Gute Aufnahmen inter - «ssanter Spielphasen, die mehr sagen als jede theoretische Abhand- lung. Bor allen Dingen wird derjenige, der das Fußballspiel für einen rohen Sport hält, hier eines Besseren belehrt. Fair play, Kameradschaft, Unterdrückung von Eigensucht, Förderung anderer, aber auch Führung und Verantwortungsfreud« des einzelnen das ist Fußballsport. Dt. Knottnerus-Meyer, ehemaliger Direktor des Zoologischen Gartens in Rom , leitet das Bändchen Hunderassen Ra ss e hu n de" ein, in dem fast alle bei uns gezüchteten Rasse- Hunde abgebildet sind. In dem BuchSonne, Mond und die Planeten" ver- mittelt P. Skuter die Einführung in die Bewegungswelt unseres Sonnensystems. Siebzig Bilder, meist neue amerikanische Aus- nahmen von grotesken Mondlandschaften, Kometen, vom Saturn und anderen Planeten regen zum weiteren Studium der Himmels- kund« an. Das BüchelchenAlte Meister der Basler Kunst- s a m m l u n g", eingeführt und erläutert von Professor H. IL Schmid, gibt uns einen Ueberblick über das Schäften von Meistern aus der Mitte des IS. Jahrhunderts bis zur zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Witz, Grien, Mathias Grünewald , Deutsch und die Holbeins sind mit ihren charakteristischen Werken vertreten. FürDas letzte Gesicht", dos Buch der Totenmasken, hat Egon Frledell das Begleitwort geschrieben. Beim Durchblättern dieses Bandes steht die Vergangenheit auf, geht über in Gegenwart und Zukunft. Dem, der in Gesichtern zu lesen versteht, verrate» diese Masken manches Geheimnis. Hsr-ty Worm.

FÜR DEN KLEINGÄRTNER. ........................................................................................................................................

Kleintierhaltung im April. Die kleinen Kücken, die gewöhnlich anfangs April fchlüp- fen, wollen sehr sorgfältig behandell und vor den Unb:L>en der Witterung geschützt werden. Zunächst muß also der Luslauf sich an einer windgeschützten Stelle befinden. Es ist aber am besten, wenn er stets nach der Sonne bestimmt wird, was man sehr gut mit einem transportablen Drahtgeflecht bewerkstelligen kann. Dieses muß oben auch mit einem Drahtgeflecht geschlossen sein, damit Raub- vögel den kleinen Tieren nicht gefährlich werden können. Ins Gras sollte man die Kücken aber nur gehen lassen, wenn es vollkommen trocken ist. Ist Regen im Anzüge, so sind sie sofort in den schützen- den Stall zu befördern: denn Nässe schadet ihnen sehr, ebenso Kälte. Als Futter empfiehlt es sich, in den ersten Tagen feingewieg- tes Eidotter zu geben: von ihm gehe man dann allmählich zu klein.'m Samen, Gersten-, Hafer- und Buchweizengrütze sowie feingewieglem Grünzeug(besonders junge Brennesseln) über. Eventuell kann man aber auch ein Gemenge von gutgestampften gekochten Kartoffeln, Weizenkleie, Gerstenschrot und Maismehl füttern. Man rühr« es mit Boll- oder Magennilch an und füge ihm eine Prise Nährsalz bei. Auch dicke, saure Milch fressen die Kücken oft recht gern, wäh- rend sie doch sonst jedes Futter, da» mit angesäuerter Milch zubereitet wurde, verschmähen. Die großen Hühner, die jetzt tüchtig Eier legen, müssen jetzt ebenfalls Grünfutter bekommen, wenn es auf dem Hofe nicht vorhanden ist. Die Hungen Gänse und Enten müssen in den ersten Tagen ebenfalls vor Nässe und Kälte geschützt werden: auch dürfen sie keinesfalls vor Ablauf der ersten drei Wochen in» Wasser. Ihr Futter ist in dieser Zeit ebenso wie das der andnen Kücken. Später müssen ste dann mit auf die Weide getrieben werden. Im Schweine- und Kaninchen st all gibt es gewöhn- Iii) im April ebenfalls neuen Zuwachs. Sauberkeit ist da vor und nach den Würfen von größter Wichttgkett. Bei den Muttertieren Ist vor allen Dingen darauf zu achten, daß sie sich noch dem Wurf nicht überfressen. Man gebe daher den Mutterschweinen viermal Futter in dünner Breiform. Dt« Ferkel müssen, wenn sie zur Zucht be- stimmt sind, etwa sieben bis acht Wochen saugen, während die jungen Kaninchen oft schon nach sechs Wochen aufhören. Dann kann man allmählich auch zur Grünfütterung übergehen: es empfiehlt stch j«» doch, vor dem Grünfu.ter stets etwas Heu zu verabfolgen. Nasses Grünfutter ist Gift für die Tiere und darf auf keinen Fall verfüttert werden. Sind paarungsfähig« Kaninchen vorhanden, so kann man ste jetzt decken lasten. Der Ziegen st alh in dem stch nun auch junge Lämmer tum- meln, mußt abends und morgens gut durchgelüftet werden. Der Dung Ist täglich zu«nlfernen und durch trockene Streu zu ersetzen. Wasser brauchen die Tiere nicht viel, aber das, was ste brauchen, muß klar und sauber sein. Ferner gebe man den Ziegen Gelegen» heit tum Sattlecken.

Bei schönem Wetter müssen all« Tiere zusammen selbstverständ- lich hinaus in» Frei«: denn Bewegung ist das halbe Leben. S. B. Oewürzkrauter. Dill. Man sät im April den Sainon dieser«injährigen Pflanze dünn aus. Ein« zu dicht« Pflanzung ist zu vermeiden, da leicht Blattläuse auftreten. Der Dill sät sich, einmal angebaut, von selbst wieder aus. In grünem und getrocknetem Zustand wird er beim Einlegen von Salzgurken verwendet. Beifuß. Im Frühjahr ausgesät bleibt diese ausdauernde Pflanz« mehrere Jahre an dem Platze stehen, an dem die jungen Pflanzen in ziemlich weiter Entfernung von einander 50 bis 75 Zentimeter untergebracht würben. Alljährliche Stallmist- düngung fördert das Wachstum. Die Blütenstiel« werden vor Auf« brechen der Knospen geschnitten und nach Abbrühen an Gänse-, Schweinebraten usw. als Gewürz getan. Für den Winter werdcn die Blütenstiel« getrocknet. Fenchel. Bei uns wird Fenchel, ein« mehrjährige Pflanze, als Gewürz benutzt, in Italien aber werden die breiten fleftchigen Blattstiel« meist roh wi« Bleichsellerie verspeist. Hierzu dient der große süß« italienisch« Fenchel. Für unseren gewöhnlichen Fenchel wird der Samen je zwei bis drei Körner im April in 30 Zentimeter Abstand ausgelegt und später die stärkste Pflanz« stehen gelassen. Im Herbst werden die Stengel abgeschnitten. Kerbel. Dieses einfährig« Küchenkraut wird als Würz« zu Suppen vielfach verwandt. Da es schnell in Samen schießt, pflegt man mehrere Aussaaten zu machen. Bor der Blüte ab- geschnitten und getrocknet aufbewahrt. Kümmel sät man im April in Saatbeet aus und bringt die Pflänzchen in Reihen unter in einen nahrhaften, nicht zu trockenen Boden, in 30 Zentimeter Abstand. Im Herbst deckt man mit verrottetem Mist. Die Ernte ist im zweiten Jahr«: im Juni färben sich die Stengel gelb und die Körner braun. Man trocknet und klopft die Körner aus. Gemüse- Preis liste. In der Zeit der Frühjahrsbestellung dürfte es von Nutzen fem, zu wissen, daß verschiedentlich Preislisten aufgestellt und auch vei- öfsentllcht stnd. So hat der Landesoerband.Nordwest" des Garten- bau-Berbandes folgend« Preis« festgesetzt: Aus Frühaussaaten i! n t« r G l a s: für 100 pikierte Pflanzen: Blumenkohl 3 M.. Spitz-, Weiß-, Rot- und Wirsingkohl 2 M Sellerie 3 M., Porree, Zwiebeln, Salat 2 M.: für nicht pikierte Ware stellt sich der Preis um«in Drittel bis ein Halb billiger. Aus Freilaiidaussaaten für 100 Pflanzen: Blumenkohl 1 M., die anderen Kopfkohisorten- Kohl- robi, Porree. Zwiebeln. Salat 80 Pf.. Steckrüben, Grünkohl, Rot« Beete usw. 50 Pf., Erdbeeren verpflanzt 8 M., Schnittlauch 1 Stück 20 Pf., Esdraaon 1 Stück 50 Pf., Rhabarber in Sorten 1 Stück 40 Pf. Aus Töpfen mit E r d b a l l e n: Tomaten 1 Stück 25 Pf., ebenso Gurken und Kürbis. Wiederverkäufer haben auf dies« Prell« SS Droz. Rabatt. P. O.