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Kommunisten feiern" Silvester.

Mit Meffer und Revolver gegen Sozialdemokraten.

Ein elfjähriger Mefferheld.

Er flach seinen Spielfameraden im Streit nieder.

ben beiben Jungen eine Meinungsverschiedenheit, die schließlich in Zätlichkeiten ausartete, Der Jüngere zog dabei ein Taschenmesser hervor und drang damit auf seinen Wider­facher ein. Er stach mehrmals auf feinen Spielfameraden ein, bis dieser unter lauten Schmerzensschreien zusammenbrach. Mit lebensgefährlichen Verlegungen wurde das unglückliche Kind ins Auguste- Bittoria- Krankenhaus gebracht.

Rechtsanwalt Ahrens stellt fid).

Rach vier Jahren als Schiffstoch heimgekehrt. Der frühere Rechtsanwalt Dr. Ahrens, der vor vier Jahren nach großen Betrügereien seine Praxis in der o straße im Stich ließ und nach Konstantinopel geflohen war, hat sich heute in Begleitung von Rechtsanwalt Dr. Sidney- Mendel, der seine Verteidigung übernommen hat, in Moabit bei dem Unter­suchungsrichter, Landgerichtsrat Rehbe, gestellt. Die Straf= tammer des Landgerichts III hatte das von Dr. Ahrens nachgesuchie freie Geleit davon abhängig gemacht, daß er sich zur Zeit der Be­willigung noch im Auslande befände. Er hatte sich jedoch von der Türtet auf der Lurusjacht eines Millionärs nach Deutschland ge­aufwandt, da er als Schiffs toch Gelegenheit hatte, in die Heimat zurückzufahren. Ahrens wurde von dem Untersuchungsrichter des Landgerichts III , Landgerichtsrat Rehbronn, bis in die späten Nach­mittagsstunden eingehend vernommen. Er gab im allgemeinen den Tatbestand der gegen ihn erstatteten Strafanzeige zu, bestritt aber, in subjektiver Hinsicht sich schuldig gemacht zu haben. Nach be= endeter Bernehmung beschloß der Untersuchungsrichter, Dr. Ahrens auffreten Fuß zu lassen.

Silvester, 1 Uhr Nacht. Im sozialdemokratischen Parteilokal| erlag. Troß eifriger Ermittelungsversuche war es jedoch zunächst Wiclefstraße herrscht Hochbetrieb. Man tritt ms neue Jahr in befter nicht möglich, den oder die Täter zu entdecken. Jetzt fimp die Ar­Stimmung, mit schönsten Hoffnungen. Drei Kommunisten bringen beiter Karl Scharr aus Poy, Bogt und Otto Sarnad aus als Störenfriede in die Neujahrsfeier. Sie stänfern, werden ein Wustermart und Harwansti aus Staaten des Mordes an wenig derb an die Luft gefeßt; einer von den Dreien, N., erhält Malder überführt worden. Alle vier haben seinerzeit dem einen Schlag über die Schläfe. Ein Tapeziererlehrling, junger Rotfronttämpferbund angehört. Nach ihrer Einlieferung Reichsbannermann, folgt den Hinausgeschmissenen auf die Straße. in das Polizeigefängnis Nauen legten sie das Geständnis ab, aus Man fällt, über ihn her. Während N. ihn festhält, versetzen andere politischer Rache einem Stahlhelmer aufgelauert, Hans Malcher ge­ihm Messerstiche. 3wei Schupobeamte versuchen einzugreifen. troffen und ihn erstochen zu haben. Die geständigen Mörder Etwa 30 bis 40 Kommunisten, alarmiert durch ihre Genossen, werden dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. stürmen aus dem naheliegenden Kommunistenlofal herbei, drängen auf die Beamten ein, man fällt einem Beamten in den Arm, es werden zwei Schüffe abgegeben, die Festgenommenen reißen fich los und verschwinden. N. wurde am selben Abend verhaftet; zwet andere, P. und S., einige Tage später von den Polizeibeamten wieder erkannt. Unmittelbar an die oben geschilderten Geschehnisse schloß sich ein weiterer Roheitsatt an. Als der Bater des niedergeschlagenen Lehrlings in Gesellschaft dreier anderer Partei genossen auf seinen Sohn wartete, der inzwischen ins Moabiter Krankenhaus gebracht worden war, fiel von der gegenüberliegenden Seite plößlich ein Schuß. Einer der drei Wartenden brach schwer­getroffen zusammen. Der Täter fonnte nicht festgestellt werden. Alle drei hatten sich gestern vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte zu verantworten: N. wegen Körperverlegung, B. und S. wegen Widerstandes gegen die Staatsgemalt, als Rädelsführer der Zusam menrottung, wegen Aufruhrs und Gefangenenbefreiung. Alle drei bestritten die ihnen zur Bast gelegten Handlungen, sie wollten über­haupt nicht dabeigewesen sein.

Das Gericht gelangte zu der lleberzeugung, daß N. tatsächlich den jungen Tapeziererlehrling festgehalten hatte, somit auch ihn die Schuld an seiner Verlegung treffe und daß die Polizeibeamten in dem Angeklagten S. wirklich einen der Teilnehmer an der zu jammenrottung wiedererkannt hätten; daß dagegen B.s Teilnahme nicht erwiesen fei. N. wurde zu 75 M. Geldstrafe, S. zur Mindest Strafe von 6 Monaten Gefängnis verurteilt Der Vorsitzende ließ durchblicken, daß ihm unter Umständen eine Bewährungsfrist zu gebilligt werden würde. Das Tiefbeschämende bleibt jedoch: Kom­munistische Arbeiter mit Messern und Revolvern felbst in der Sile vesternacht gegen sozialdemokratische Arbeiter. So trat man ins neue Jahr.

Rotfront" mordet!

Stahlhelmer aus politischer Rache erstochen.

Eine Bluftat, die bereits 20 Monate zurüdllegt, ist durch Nachforschungen zweier Kriminalfommiffare in Berlin end­lich aufgeklärt worden.

Am 12. August 1928 wurde auf der Chaussee von Nauen nach Wuster marf der landwirtschaftliche Verwalter Hans Mal. cher, ein Mitglied des Stahlhelms, mit zahlreichen gefährlichen Stichverlegungen aufgefunden. Die Verwundungen waren so schwer, das Malcher then am folgenden Tage im Rauener Strantenhaus

Ein taum glaublicher Roheitsaft trug sich gestern abend dem Hof eines Hauses in der Weichselstraße in Lichtenberg zu 3m Caufe eines Streites flach der 11jährige Walter F. den 14jährigen Willi u. nieder und verlegte ihn durch mehrere Stiche in den Unterleib lebensgefährlich.

Die Kinder hatten zusammen gespielt; plötzlich entstand zwischen

Funkwinkel.

Berlin überträgt aus Breslau und Leipzig das Mufitdrama Traumliebe" von Hubert Batady. Keine berühmten Sängernamen werben für das Wert. Die Rundfunkuraufführung gestaltet sich wenigstens äußerlich zu feinem großen Ereignis, und der Hörer erlebt die Ueberraschung, trotzdem vor einer Aufführung Don fünstlerischem Format zu stehen. Die Handlung ist start mit romantischen Motiven durchsetzt und bei der Musik standen Wagners Tristan" und Buccini Bate. Eine Ahnung von Ferne und Sehnsucht umwebt im Vorspiel Geigen und Celli, die daneben manchmal fast tangoähnliche Figuren bauen. Und Tristans Spuren find in der Behandlung des Orchesters und der Stimmen auch in der Oper zu verfolgen. Batady glüht nach Melodien, doch im ent­scheidenden Moment bricht er ab. Die Stimme dominiert nicht wie bei Puccini , dem Komponisten fehlt der Mut dazu, er überläßt dem Orchester die Weiterführung. Die Sänger finden feine Gelegenheit zur erlösenden Puccinischen Fermate in den hohen Tonlagen. Die Stimme umfreist sie nur schüchtern. Eine schöne tultivierte Mufit mit einem Löffel Buder zuviel. Eine Oper, der zur vollen Musit. freudigkeit zuviel fompliziertes Orchester zugesetzt worden ist. Her bert The ring spricht anläßlich der Kritit aus dem Tonfilm Der blaue Engel " übergrundlegende Unterschiede zwischen Tonfilm und Theater, d. h. er möchte darüber sprechen, aber trop ge­strafften Stimmaufwandes tommt nicht allzuviel Neues dabet her Die beste Erkenntnis bleibt diefe: Der Tonfilm enthüllt fchonungslos die Schwächen eines Stars und er verlangt gute bidh terische Manuskripte. Das sind Dinge, die jebe Kritit verkündet und für die Thering nicht den Ruhm eines Pfadfinders für sich in Anspruch nehmen fann.

aus.

F. Sch.

In der Frank­

Drei tödliche Verkehrsunfälle. Gestern nachmittag ereigneten sich im Straßenverkehr drei fchwere Unfälle, die sämtlich leider tödlich verliefen. Bor dem Hause Liebigstraße 24 versuchte der 46jährige Biehtreiber Ernst Meite aus der Schreinerstraße 13 von dem Anhänger eines in Fahrt befindlichen Biehtransportautos abzu­springen Hierbei kam Meile zu Fall und geriet unter die Räder des Anhängers. Der Tod trat auf der Stelle ein. furter Allee wurde der 69jährige Sozialrentner Wilhelm Schüler aus der Mühlenstraße 4 beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem Autobus der Linie 19 erfaßt und überfahren. Die Feuerwehr konnte den Verunglückten nur noch als Leiche bergen. Beim Spielen auf dem Fahrdamm lief an der Ede der Gericht- und Bafewalter Straße die 4jährige Elli Bergmann aus der Gericht­straße 32 in ein Lastauto hinein. Die Räder des schweren Fahr­geuges gingen so unglücklich über den Brustkorb des Kindes hinweg, daß es fofort getötet wurde. Den Führer des Lastautos soll eine Schuld an dem Unfall treffen.

Ein Beirat für das Pflegeamt. Der Magistrat hat in seiner Sigung am Mittwoch die Errichtung eines Beirats für das stadtische Pflegeamt, der an die Stelle des bisherigen Kura­toriums treten soll, beschlossen. Dieser Beirat soll aus je drei Mil­gliedern der Wohlfahrtsdeputation, der Gesundheitsdeputation und der Bezirksämter bestehen. Die Wahl der neun Mitglieder des B.rates wird in der nächsten Sizung der Wohlfahrisieputation er folgen. Den Borsiz des Beirats übernimmt die sozialdemokratische Stadträtin Beyl.

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