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Mit Steinen gegen Autodroschken.

Eine Episode aus dem jüngsten Chauffeurstreit vor Gericht.

Ein Nachspiel zum Chauffeurftreit: ein junger Arbeiter wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Schöffen­gericht Charlottenburg . Selbst nicht Chauffeur, glaubte er, sofern er der Tat, die ihm zur Caft gelegt wurde, wirklich schuldig fein follte in Steinwürfen gegen arbeits­willige Chauffeure eine erlaubte Kampfesmethode erblicken zu dürfen.

In der Nacht zum 15. Februar hatten sich einige junge Leute in der Nähe des Fehrbelliner Plages postiert und fanden daran Gefallen, die herankommenden Autos mit Steinwürfen zu begrüßen. Ein Ingenieur, Fahrgast einer Autodroschte, alarmierte das Ueberfallkommiando. Im Augenblick, als dieses in die Berliner Straße einbeg, flirrte die Fensterscheibe eines Autos, ein anderer Autochauffeur erhielt einen Schlag mit einem Backstein ins Gesicht, und zwar von solcher Wucht, daß ihm ein Bad zahn ausbrach und die Backe aufgerissen wurde. Ein wenig höher, und die Schläfe wäre getroffen worden. Für einen Augenblick verlor der Mann die Besinnung. Die Polizeibeamten und der Ingenieur sprangen aus dem Auto, liefen den Burschen, die eben die Steine geschleudert hatten, nach und bekamen einen, der sich feuchend in die Band eines Hausflurs gedrückt hatte, zu fassen.

Bor Gericht bestritt der junge Mensch, der Täter zu sein. Beugen, die er benannt hatte, wollten kurz vorher mit ihm zu­fammengewesen sein; sie hielten seine Täterschaft für ausgeschlossen. Die Aussage des Ingenieurs und der Polizeibeamten ließen aber feinen Zweifel darüber, daß er vom Tatort gelaufen sein mußte. Wenn er nicht mit Steinen geworfen hatte, weshalb war er ge­Laufen? Weshalb leugnete er, gelaufen zu sein? Er konnte nicht abstreiten, daß man ihn feuchend und außer Atem gefunden hatte. Belastend für ihn war auch der Umstand, daß er, anscheinend ein

junger Kommunist, zweimal bei zwischenfällen politischer

Natur dabeigewesen war: Während ein Verfahren gegen ihn ein­gestellt ist, schwebt ein anderes. Das Gericht verurteilte den jungen Burschen, der im übrigen einen guten Eindruck machte, zu sieben Monaten Gefängnis; der Haftbefehl wurde aufgehoben. Aber wo soll es hin, wenn Rowdytum im politischen und gewerk. schaftlichen Kampf Trumpf wird.

Eine Bemerkung darf nicht unterdrückt werden: Der Staats­anwalt beantragte, die entlastenden Zeugen der Verteidigung unbe eidigt zu lassen... weil sie der Teilnahme verdächtig wären. Unter diesen Zeugen befand sich aber auch ein vierzigjähriger Arbeiter und ein neunzehnjähriges junges Mädchen. Den Verdacht der Be teiligung schloß der Staatsanwalt aus der Tatsache, daß die Aus­sagen der Zeugen denen der Polizeibeamten angeblich diametral entgegengesett feien; er traue aber der Zeugenschaft der Polizei­beamten mehr. Rechtsanwalt Dr. Barbasch protestierte mit Recht gegen eine derartige Absicht, Zeugen der Verteidigung zugunsten von Polizeibeamten ausschalten zu wollen. Das Gericht entsprach nicht dem Antrage des Staatsanwalts; der Herr mag aus seiner Entgleisung für die Zukunft lernen.

Jugend auf der Wacht vor dem Faschismus. Die Jungsozialistische Vereinigung veranstaltete fürzlich gemeinsam mit der Sozialistischen Arbeiterju­gend in der Löwenbrauerei in der Hochstraße eine Werbefund­gebung. Vor den recht zahlreich erschienenen Jugendlichen fprach Dr. Fräntel über die Bestrebungen der Nationalsozialisten, Deutschland zur Diktatur zu führen. Der Referent: be­handelte eingehend die Geschichte und den Berlauf der faschistischen Bewegung in Italien und zog dann Bergleiche mit der Hitler- Be­wegung in Deutschland . Der Marsch nach Berlin " wird den Fa­schisten nicht gelingen wie ihr Marsch nach Rom . Die Arbeiter schaft ist, wachsam und solange es der Sozialdemokratie ge­lingt sie vor wilden Experimenten zu bewahren, wird die Gefahr eines derartigen Putsches nicht allzu hoch zu bewerten sein. Die Nationalsozialisten versuchen durch ihre den Arbeiterorganisationen wesensgleichen Namen und Organisationsformen die Arbetterschaft irrezuführen. Ein aufgeklärter Arbeiter wird sich aber durch eine fozialpolitische Fassade nicht täuschen lassen. An das Referat schloß fich eine Aussprache, die zeigte, daß die Jugend lebendig und mach fam die machtpolitischen Kämpfe verfolgt und fest zur Sozial demotratie steht.

Werbearbeit der Arbeiterjugend

In der Aula des Bismard Lyzeums, Sybelstraße, ver­anstaltete die Gruppe Charlottenburg- Süd" der SAI. einen wohlgelungenen Werbeabend. Revue des Daseins", ein Querschnitt durch gestern, heute und morgen, nannte das Rote Stollettiv, die fünstlerische Arbeitsgemeinschaft der Jungen, den bunten Bilderbogen ihrer Darbietungen. Bunt nicht im wörtlichen Sinne gemeint, denn es war eine Revue der traurig- bitteren Wahr­heit, ein Bilderfranz, geflochten aus Elend, Not und dumpfer Ver­zweiflung; aber lebendig, wahr und tief empfunden und darum ein­brudsstarf und wertvoll. Die Armee der Getnechteten und Be: brüdten, der Hungrigen und Ausgemergelten marschierte auf und fang ihr traurig Lied; Ausgestoßene des Daseinstampfes, Männer im dumpfen Bergwertsschacht, die nach Atem ringen, der Blinde. der sein Licht dem Kaiser gab, die Frau, die ihren gesegneten Schoß verwünscht. Sie alle schrien uns ihr tiefes Leid in die Ohren. Daß dieser Ruf nicht ungehört verhalle, daß Licht und Freiheit all denen werde, die schutz- und rechtlos leiden müssen, ist das Ge löbnis des jungen Proletariats. Sprechchöre und die Teilwieder­gabe der Rede Lassalles aus dem Jahre 1863 an die Arbeiter Berlins leiteten den stimmungsvollen Abend ein, der in den Herzen der zahlreich erschienenen Zuhörer starte Birtung hinterließ.

Arbeitsjubiläum. Wie der Amtliche Breußische Breffedienst mit. teilt, hat der Preußische Handelsminister folgenden Personen zum 30jährigen Arbeitsjubiläum herzliche Glückwünsche und Anerkennung ausgesprochen: dem Arbeiter Bernhard Orben, Bad Kreuznach , bei der Firma Engelmann, Kreuznach: dem Expedienten Otto Opper: mann, Berlin - Stegliz , bei der Firma S. Binswanger, Berlin , und dem Former Johannes Waltje, Lüneburg , bei der Lüneburger Eisenbahn A.-G.

Foto- Film- Arbeiterschaft. Unter diesem Motto veranstaltet der Arbeiter Lichtbildbund am Donnerstag, dem 10. April, abends 8 1hr, im Städtijden Saalbau Neukölln, Bergstraße 147, eine öffentliche Rundgebung. Es werden typische Beispiele fchlechter und guter Film- und Photoaufnahmen gezeigt, filmische Demon­strationen, die dies veronschaulichen, sind ebenfalls vorgesehen. Es sprechen der Regiffeur Eugen Schüfftan über ,, Der Film von heute und Gottlieb Reese über Film und Photo und ihre Bedeutung für die fozialistische Kulturarbeit". Der Eintritt zu dieser Rundgebung ist frei.

Elite Sänger. In ihrem Aprilprogramm bringen die Elite Sänger ein recht humorvolles Potpourri von Bernhard Croi, Aus bar legten Schlagerfiste". In ihren Gesangsduetten gefielen Hans Renné und Walther Sieler. In feinem Gesangsvortrag gefiel Mar Steidl, als Grotesktomifer Emil Stein. Eugen Beder fand mit dem bekannten Wolgalied" großen Beifall. Sehr gut

machte sich ein Genrebild von Bernhard Croi ,, Erinnerungen" und| Straße: Das Schulwesen". Selmbolkolak: Seim Danziger Str. 62: Berg ein Stetch von Mar Neumann ,, Das Nachtgespenst". Als Gast ( Tenor) brachte Kurt Banger die bekannten Operetten- und Tauberschlager. Eine sehr gut zusammengesetzte Burleste Mords­Kerle" bildete den Schluß und wurde durch reichlichen Beifall belohnt.

Der Wintergarten und fein Reutter.

Ja, die Treue ist auch heute noch kein leerer Wahn. Der Wintergarten hat sie seinem einstigen großen Kassenmagneten Otto Reutter und Reutter, in dessen Namen übrigens das Wort Treue enthalten ist, hat sie dem Wintergarten gehalten. Der hat ihm, dem jetzt. Sechzigjährigen, ein dides Programm ge­widmet, in dem man Otto von Kindesbeinen on in zig Illustra­tionen bewundern fann. Und wenn man das Bild des Fünfund­dreißigjährigen gegen das des Sechzigjährigen häft, ist man er: staunt, wie wenig es sich geändert hat. Aber auch der Künstler hat fich wenig gewandelt. Man wundert sich, mit wie wenig mimischen und rethorischen Mitteln dieser Mann noch immer auskommt. Seine Couplets wollen uns anfangs nicht recht eingehen, aber dann kommt eine Nummer, die durchschlägt und zeigt, daß Reutter auch scharf und sarkastisch die Gegenwart zeichnet. Er hat es wirklich nicht leicht, denn feine Partei, fein Beruf und Stand läßt sich mehr ver­äppeln. Jeder ist sofort beleidigt. Und doch bringt Reuiter das Kunststück fertig, ohne hämische Bosheit die Schwächen der Zeit­genossen zu glossieren. Da er aber gerade das, womit andere Ko­miter sehr schnell reißen", als ein aus und inwendig sauberer Mensch vermeidet, nämlich die 3ote, so mertt man, daß er seine lustige Kunst besonders ermit nimmt und das sei ihm gedankt.

Neben Otto Reutter sieht man wieder eine erlesene Scher von Artisten. Rebla vor allen Dingen ist wieder da, dieser unüber­trefflich sicher arbeitende fomische Jongleur, der die schwierigsten Sachen mit der Geste absoluter Wurstigkeit macht. Ganz große Klasse ist das Marim Trio, das hoch unter dem Dach turnt und seine Künste man hält es nicht für möglich mit über­mütigem Humor durchsetzt. Hugo und sein Weibsteufel nennt sich eine brillante Nummer von wirbelndem Tempo. Eine lange Latte und ein quecksilbriges tolles schwarzes Teufelchen. Nur fonzentrieren. Die vier blauen Atlantic boys beginnen raffi niert mit ganz leichten Sächelchen und steigern sich zu einer felten gesehenen Größe der Gymnastik. Das Bogeldueit der Clowns Rita Tanagra tanzt mit einer felten gesehenen offenfundicen Blattier wirkt neu und überwältigend wie am ersten Tage. Freude am Tanz, die mit ihrem Können gleichen Schritt hält. Die vier Chilenos find prächtig. Ein Wort des Lobes und der Anerkennung für die ausgezeichnete Emeltawoche. Badende Bilder der Arbeit aus dem Waldenburger Revier und eine aus­gezeichnete entzüdende Serie von Frühlingsbildern.

sollten die Leutchen flugerweise ihre Nummer etwas fürzen und

Das neue Programm der Plaza bringt allerlei Nettes und Schauenswertes, z. B. die Monroebrothers, die mit ihren drolligen Späßen auf dem Sprungteppich das Publikum zu Lach­stürmen zwingen. Auch hans kolischer amüsiert das Bublifum durch derben Wih und Gesang. Die bereits bekannten 9 Allisons halten, was das Programm etwas vorwizig verspricht: ihre itarischen Spiele sind von höchster Vollendung. Herbert und Schüller dürften wohl den fleinsten Flügel haben und musizieren brillant Ueber Elroy, das armlose Bunder, ein würdiger Nachfolger des berühmten Unthan , ist man sprachlos. Das Programm als Ganzes wirft etwas gestreckt und furz.

SAJ

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mannsleben". Weißensee: Heim Bartstr. 36: Seimabend. Barichauer Riertel, R..: Beim Litauer Str. 18: Funktionärversammlung. Safenheide: Seim Waffertorstr. 9: Die Freidenferbewegung". Köpenider Biertel: Schule Wrangelftr. 128: Tagespoliti!". Cüben: Heint Nordstr. 11: Boltslied und Schlager". Südwest: Seim Lindenstr. 4: Arbeitsgemeinschaft. Schöneberg I : Seim Hauptstr. 15: Arbeiterjugend auf Fahrt". Schöneberg IV: Heim Sauptstr. 15: Diktatur Demokratie". Schöneberg V: Seim Hauptstr. 15: Kameradschaftsehe". Charlottenburg : Arantentaffenbaus, Berliner Straße: ,, Arbeiterschaft und Literatur". Siemensstadt : 11. Boltsschule, Schulstraße: Bolitische Strömungen in Deutschland ". Wilmersdorf , R. F.: Seim Wilhelmsaue 123: Cozialismus, Rommunismus, Anarchismus". Sinterfelbe: Seim Lichterfelde- Weft, Albrechtstr. 14a: Erste Silfe bei Unglüdsfällen". Mariendorf , R. F. und II: Alte Schule, Dorfftr. 7, Rimmer 1: Einführungs abend. Steglik( Aeltere): Seim Albrechtstr. 47: Rußland einft und fegt". 3. Teil. Rehlendorf- Dahlem : Seim in Rehlendorf, 1. Boltsschule, Potsdamer Straße 7: Uebungsabend zur Maifeier. Brik I und II: Seim Chauffeeftr. 48: Feierstunde anläflich des zehnjährigen Bestehens, verbunden mit einem Werbe­abend. Reukölln 1: Seim Cander. Ede Sobrechtstraße: Jugendfchuk und -recht". Neukölln III: Seim 3iethenstr. 58: Werbeabend, Buntes Programm. Reutalin IV: Seim Schiertestr. 44: Sagespolitik". Peukölln VI: Heim Trep tower Str. 95-96: Werbefeier. Reukölln VIII: Schule Rütlistraße: Ent ftehung der Erde und des Menschen". Neukölln XI: Seim Flughafenftr. 68: Paul Levi : Sein Leben und Wirken". Reukölln IX: Schule Mariendorfer Weg, Zimmer 36: Funktionärversammlung. Köpenid, Gruppe I: Seim Grünauer Str. 5: Lichtbilder: Bon der Brauntohle zur Elektrizität". Köve nid, Gruppe II: Seim Dahlwiker Str. 15: Kinder in Rußland ". Nieder­ schöneweide : Schule Berliner Str. 31: Die Gewerkschaftsbewegung", 2. Teil. Sermsdorf: Heim Poonstrake: Uebungsabend. Reinidendorf- Ot: Heim Tegel : Heim Pahnhofstr. 15: Rehit gindauer Strake: Einführungsabend. Minuten- Referate. Bittenau: Heim Pofenthaler Str. 15: Tagespolitik". Rieberschönhausen, R..: Gemeinschaftsschule, Bismarckstraße: Einführungs­abend. Pantom III. R..: Flugblätter verteilen, Pankom- Sild. Werbebesirt Kreuzberg : 20 Uhr Schule Berliner Str. 10( Sermannplak): Probe zur Maifeier.

EEEE TEET

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Werbebezirk Neukölln( Gruppe IV): Unjere liebe Gerpffffin Lotte Barczit, Steinmekstr. 71, ist am Freitag nach turzem Krantenlager aus dem Leben gefchieden. Ehre ihrem Andenken! Die Beischung findet heute, Dienstaa, im Krematorium Barmschulenweg, statt. Die Teil­Enehmer( insbesondere Neukölln IV) treffen fich 18% Uhr am Eingang zum Krematorium. Fahnen mitbringen.

Werbebezirk Brenzlauer Bera: Morgen kommen alle Solzarbeiter und Lehr­linge im Heim Connenburger Str. 20, 20 Uhr, aufammen, zweds Besprechung

organisatorischer Zusammenfaffuna.

Vorträge, Vereine und Verfammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".

Gefchäftsstelle: Berlin G 14. Sebaftianfte 37-38. Sof 2. Tr. Webbing: Dienstag, 8. April, 19% Uhr, Mitaliederversammlung in der Hochschulbrauerei, Amrumer Str. 31. Tagesordnung: Bericht übre die Gaugeneralversammlung, Kamerad Rube. Brenzlauer Bera: Ramerad­fchaftsverfammlungen Donnerstag, 10. April, 20 Uhr. Rameradschaft Rönigsfor bei Rösner, Immanueltird ftr. 25; Kameradschaft alte bei Reuge, Milaftr 5. Meukölln Brik, 1. Ramerabfchaft: Donnerstag, 10. April, 20 Uhr, Ramerad fchaftsverfammlung in der Rottbuffer Alaufe, Rottbuffer Damm 90. Vortrag Ramerad Lewinffi: Moderner Strafvollzua".

Mitalieber der Drtsaruppe Berlin der DFG. Die Berliner Mitglieder der Deutschen Friebensgefellschaft werden. hierdurch aufgefordert, an den Vortrags­abenden des Herrn Otto Beik aus Müllheim ( Baden ) über das Thema Frei­williger Silfsdienft"( mit Lichtbilbern) fich zu beteiligen. Die Vorträge finden ftatt: Dienstag, 8. April, 20 Uhr, im Jugendhem Charlottenbitra. Goethefte, 22 ( Eintrittspreis!): Mittwoch, 9. April, 20 Uhr, im Seim der Sozialen Arbeits­

aemeinschaft, Berlin D.. Fruchtfte. 63, part.

Intereffenvertretung Selbsthilfe der geschädigten Anslands., Kolonial- und Grenzlandsbeutschen, e. B., Berlin . Mittwoch. 9. April, 20 Uhr, im Schubert

Gaal, Bülowftr. 104. Mitaliederversamminna.

Schuhverband der Schwerhörigen, e. B. Mittwoch. 9. April. 19% Uhr, Ale der Taubstummenanstalt, Albrechtstr. 27, großer Film- und Werbeabend. Gäfte willkommen. Eintritt frei.

Verein für Raumschiffahrt, e. B. Bortragsabend am Freitag, 11. April, Bortragsfolge: 1. Eröffnungs 20% Uhr, im Bofthörfaal, Boftamt 9. 24. ansprache des Leiters der Berliner Geschäftsstelle, Patentanwalt Dipl.- Ing. E. Wurm: 2. Bortrag bes erften Borfisenden des Vereins, Johannes Winkler , aur Reit Deffau, über Probleme der Raumschiffahrt"( mit Lichtbildern): 3. Vortrag des Mitarbeiters von Brof. Oberth , Dipl.- Ing. R. Nebel über Der Abfchuß der Oberth- Ratete"( mit Lichtbildern): 4. Filmvorführung: Gtart eines Paumschiffes im Schre 19." Gonderfolm der fa. Ausstellung: 1. Die abfaußfertige Oberth - Pakete mit Fallschirm und Abfchußrohr: 2. Modell eines Raumschiffes, non her Ifa zur Verfügung gestellt.

Sozialistische Arbeiterjugend Gr.- Berlin eines aumichiffes im Schre 19.

Finfendungen für diese Rubrit nur an das Jugendfefretariat Berlin G 68, Lindenstraße 3

Ableiturasleifee! Gebt umgehend, soweit noch nicht geschehen, den Berichts. bogen und den Erwerbslofenmeldetogen ab. Ferner müssen noch die Karten für unsere Feier am tommenden Connica abacholt werden.

Gifung des B.-V. Tonnerstag, 10. April, 20 Uhr im Bortragsfaal des B.-.. Lindenstr. 3.

Erwerbslosenversammlung Freitag, 11. April, pünktlich 14 Uhr, im Vor­transfaal bes B.-B., Lindenstr. 3, 2. Sof. 2 Sr. links. Tagesordnung: Er. Selbsthilfe der Jugend". Alle erwerbslosen werbslofiateit und Jugend" Genoffinnen und Genossen müssen erscheinen.

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Heute, Dienstag, 19% Uhr. Gewerkschaftshaus: Soule Wrangelftr. 125( erfraum): Einführungsabend. Köllnischer Barl: Seim Baifenftr. 18: Warum bin ich in der GAJ.?" Oranienburger Tor: Heim Tiedftr. 18: Alt- Berliner Sumor". Rosenthaler Borstadt: Schule, Elifabethtiroftr. 19: Arbeiterführer". Rentrum: Seint Besten: Heim Aulmfir, 13, Landsberger Str. 50: Die Reichsverfaffung" Brunnenplan: Schule Tant. Ede Biefenstraße: EAR . und Lebensreform". Gesundbrunnen : 1, Edjuje. Goten Leopoldplak: Echule Utrechter Ede Zuriner hurger Str. 2: Gruft offer". Straße: Werbung. Schillerpark: Schule Schöninaftr. 17: Demokratie und Webbing, R. F.: Schule Lütticher Str. 4: Bürgerliche und pro. Webbing Norb: Seim Turiner Ede Sceftraße: Tetarische Jugendbewegung". Einführungsabend... Arnswalber Blas I: Seim Raftenburger Ede Wehlauer

1: Alaffe: Warum Arbeitslosigkeit?"

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Funkwinkel.

Vor einiger Zeit murde hier anfäßlich der lebertragung eines Sinfoniekonzerts aus der Philharmonie über die Gestaltung des Sonntagsprogramms geschrieben. Der Sonntag, vor allem der Sonntagabend, nimmt eine außergewöhnliche Stellung inner­halb des Brogrammausbaus ein. Es geht nicht an, ihn mit experimentellen Dingen zu überlaften, es geht auch nicht an, ihn zu leicht oder fitschig aufzuziehen. Gute, volks. tümliche Mufit bleibt der einzige, rettende Ausweg. Selbst Opern. und Operettensendungen wären beffer auf andere Tage zu verlegen. Passionssonaten jedoch, auch wenn sie aus dem Jahre 1661 stammen und von Paul Hindemith neu bearbeitet worden sind, müßten auf eine andere Zeit und auf einen anderen Tag verlegt werden. Zwei heitere Stunden", die außerdem nicht ein­mal von bezwingender Komit sind, brauchten auch nicht notwendiger­weise dicht aufeinander, d. h. in zwei benden folgen. Das Pro­gramm bringt sonst sehr viel Unterhaltungsmusik, nur nicht in der Zeit, wenn sie am meisten verlangt wird. Es wäre gut, daß die Leitung der Funkstunde hier einmal flare Richtlinien finden würde.

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Am Montag zwei beachtensmerte Vorträge. Ministeria rat Hans Goslar erörtert die Unterschiede zwischen Schrift. steller und Journalist. An diesen Auseinandersetzungen ist das Beste, daß sich Goclar nicht in abstratte Begriffspaltereien ver liert, sondern, daß er in völlig lebendigen Beispielen gewisse grund legende Berschiedenheiten betrachtet. Aber Gostar geht noch darüber hinaus, er warnt junge Leute bavor, leichtsinnig den Journalisten beruf zu ergreifen, nur weil sie glauben oder ihnen bezeugt worden ist, schriftstellerische Begabung zu befizen. Ganz fachlich weist cr darauf hin, wie schnell sich ein Talent in der Fron täglicher Arbeit erschöpfen kann. Daß Goslar gewisse erzieherische Tendenzen in erschöpfen kann. Daß Goslar gewiffe erzieherische Tendenzen in feinem Bortrag betont, bleibt verdienstlich. Dann spricht Genoffin Margarete Hartig über die orientalische Frau unter dem Titel ,, Ein Besuch im harem". Sie zeigt, wie heute noch trotz aller papierenen Emanzipationsbestrebunden die orientalische Frau blieben ist. Margarete Hartig geht in ihren Schilderungen nie ins Slavin einer dem Europäer lächerlich anmutenden Tradition ge­Bathetische. Im Gegenteil, fie verfucht ihre an sich ernsten Aus führungen durch Wiß und geistreiche Formulierungen aufzulichten. Der Vortrag ist übrigens das Ergebnis einer orientalischen Reise, die der Sozialistische Bildungsausschuß im vorigen Jahr organisiert hat.- Am Abend ein gutes und in seinem Pro­granum bielgestaltiges Orchesterfonzert unter Bruno Seidler- Winfler im Rahmen des internationalen Programmaustausches. F. Sch.

Juristische Gesellschaft. Sigung Connabenb, 12, April, 20 Uhr, im großen Ecal des Doerverwaltungsgerichts. Sardenberaftr. 31( am Roo). Tagesordnung: Bottrad des Serri Gendtspräsidenten beim Reichsgericht Dr. Reichert au geipzig über Querschnitte durch das neue türkische, griechische und italienische Straf acfehbuch".

nhgfellow English Debating Club: Mittwoch 20 Uhr. Zahnärztehaus Bülow­straße 104, Guttmannsaal: Miß Ida Teather: The strongest Force in the Theatre". German- English- Society. Café Jagenburg, Berlin W, Bülowstr. 1. 9. p. m. Dramatic Recital by Mr. E. Wilhelmy.

Allgemeine Wetterlage.

7.April 4930, abds.

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Im größten Teil Deutschlands war am Montag der Hinnmel start moltig bis bedeckt. Nur im Südwesten herrschte ziemlich heiteres Better. Dort stiegen daher die Temperaturen verhältnis­mäßig hoch und zwar vielfach über 16 Grad Celsius, während im übrigen Reich das Thermometer meist faum 10 Grad erreichte. Zu wesentlichen Niederschlägen fam es nur in Ostpreußen . Zur Zeit liegt unser Bezirf im nördlichen Randgebiet einer mit seinem Kern über dem nördlichen Balkan befindlichen Depression. Da über Südwest- und Mitteleuropa anhaltender schwacher Druckanstieg vos fich geht, so dürfte die Depression feinen verstärkten Einfluß auf unsere Witterung gewinnen, jedoch wird unser Bezirk im Bereich der ziemlich fühlen und feuchten nordöstlichen Winde verbleiben. Eine wesentliche Besserung des Wetters dürfte daher am Dienstag noch nicht eintreten, jedoch ist für Mittwoch etwas freundlicheres Wetter wahrscheinlich.

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Wetteraussichten für Berlin : Größtenteils bewölkt mit wenig Temperaturveränderung, feine wesentlichen Niederschläge, schwache Binde aus nordöstlicher Richtung. Für Deutschland : Im Slid westen weiterhin ziemlich heiter und mäßig warm; in übrigen Reiche meist start woltiges Wetter mit wenig veränderten Tama peraturen und anfang noch strichweise leichte Niederschläge.