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Beilage

Dienstag, 8. April 1930

Der Abend

Vom richtigen Essen

Die Grundlagen unserer Ernährung

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Der Streit um das Roggenbrot hat in der letzten Zeit das| Kochsalz am wichtigsten. Unsere tägliche Nahrung enthält da­Ernährungsproblem wieder in das Licht einer breiteren Deffent­fichkeit gerückt. Dabei sind wohl auch von Interessenten der ver­schiedensten Seiten Verdunkelungsversuche unternommen worden, und es verlohnt sich deshalb wohl, einmal ohne besondere Zwed­einstellung die Frage nach der gesundheitlich besten 3u fammensetzung unserer Kost zu stellen. Dabei dürfen wir nicht in den Fehler verfallen, hier von vornherein wirtschaft liche und nationalpolitische Gesichtspunkte mitsprechen zu lassen. Denn schließlich haben sich doch die Wirtschaft und die National­politik nach den Erfordernissen der Hygiene zu richten und nicht umgekehrt.

Auf dem Gebiete der Ernährungskunde gibt es heute besonders viele Eigenbrötler( im ureigensten Sinne des Wortes) und Settierer. Die einen preisen den Fleischgenuß, die anderen das Bollkornbrot und die Eiweißeinschränkung, wieder andere die vege tarische Rohkost mit der Begründung, daß auch unsere Vorfahren sich vermutlich wie die Affen von des Waldes Früchten ernährt haben. Mag an allen diesen Theorien auch etwas Wahres sein, in ihrer einseitigen Uebertreibung sind sie abzulehnen. Es wär? höchsten zu bedenken, daß die veränderten Verhältnisse der letzten Jahrzehnte mit der starken Bermehrung der Maschinenarbeit und einer entsprechenden Verminderung der menschlichen Muskelarbeit die Bedeutung der Verbrennungsstoffe( Feite, Kohlehydrate) etwas herabgesetzt haben, während wir dagegen die Aufbaustoffe under­mindert benötigen.

Der 3 wedber Ernährung ist die Erzeugung von Wärme und Arbeit und namentlich die Erhaltung des organischen Körper­bestandes bzw. beim Kinde( oder beim Genesenden) der Neuauf­bau von Körpersubstanz.

Die Nährstoffe, die diese Aufgabe erfüllen, sind Eiweiß, Fett, Kohlehydrate, Salze, Wasser und Vitamine.

Das Eiweiß unserer Nahrung ist teilweise tierisch, teilweise pflanzlich. Tierisches Eiweiß wird vom Körper leichter aufgenom­men und stärker ausgenußt und stellt sich deshalb billiger als pflanzliches. Tierisches Eiweiß ist enthalten in Fleisch, Fischen, in der Milch und den anderen Moltereiprodukten( Käse!) und in Eiern. Pflanzliches Eiweiß enthalten namentlich die Hülsenfrüchte ( Erbsen, Bohnen, Linsen und die jetzt viel genannten Sojabohnen) und das Getreidemehl( Kleber), und zwar das Weizenmehl mehr als das Roggenmehl. Die täglich erforderliche Eiweißmenge be trägt 85 bis 100 Gramm, doch wird auch bedeutend weniger noch vom Körper vertragen( bis zu 30 Gramm mindestens). Es sind aber derartige Experimente auf die Dauer nicht zu empfehlen; denn reichliche Eiweißzufuhr ist zur Erhaltung der Widerstandskraft gegen Rrantheiten unerläßlich. So mußte der Arzt Dr. Süßfind, der den Versuch machte, mit einer täglichen Eiweißmenge von 35 Gramm auszukommen, diesen Versuch nach 25 Monaten wegen Erschöpfung aufgeben. Eine zu starte Eiweißfütterung ist jedoch sinnlos, da es unmöglich ist, mit Eiweiß zu mästen; denn das Eiweiß hat die Eigentümlichkeit, daß es sich bei Mehrzufuhr auch in erhöhtem Maße im Körper zersetzt.

Fette find chemische Verbindungen aus einzelnen Fettsäuren und Glyzerinen. Wir nehmen tierische Fette auf in der Butter, am Schmalz und in fettem Fleisch; pflanzliche Fette enthalten die Pflanzenöle, die Nüsse und Mandeln und die Pflanzenmargarine. Ein Teil der Fette( nur etwa 50 bis 100 Gramm) wird zu Kohlen­jäure und Wasser verbrannt, das übrige, nicht zur Wärmeerzeugung verbrauchte Fett wird im Körper angesetzt. Das im Körper ver­brannte Fett dient aber nicht nur der Wärmeerzeugung, sondern auch der Eiweißersparung.

Kohlehydrate, das sind Kohtewasserstoffverbindungen, sind meist pflanzlicher Art: mehlartige Stoffe( Polysacharide), wie

Kartoffeln, Mehl, Reis, Hülsenfrüchte, die durch die Bauchspeichel. drüse( Pankreas) in Buder verwandelt werden; ferner: die Zucker­arten, und zwar die sog. Disacharine Rohr- und Rübenzucher, Milch­zucker und Malzzucker und die sog. Monosacharide   Traubenzucker und Fruchtzucker. Die Kohlehydrate werden in der Leber als Glykogen( tierische Stärke) aufgespeichert, ein Teil geht als Blut­zucker zu den Muskeln und wird dort teilweise wieder zu Glykogen verarbeitet. Als Endergebnis werden die Kohlehydrate zu Kohlen säure und Wasser verbrannt. Ein etwaiger Ueberschuß wird in Fett verwandelt, erspart also einen Teil der Fettzufuhr. Reichliche Kohlehydrate können auch die Eiweißnahrung bis zu einem ge­

wissen Grade ersetzen.

Bei diesen drei Hauptgruppen der Nährstoffe tommt es für eine ausreichende Ernährung auf dreierlei an: auf den Kalorien­wert, auf den Eiweißgehalt und auf den Sättigungswert. Letterer ist abhängig von der Dauer des Aufenthalts im Magen, die am größten ist bei Fleisch und Fett.

Der Kalorienwert ist der Wärmewert eines Nahrungs­mittels. Der Kalorienbedarf des Körpers richtet sich nach seiner Größe und nach seiner physischen Arbeitsleistung. Ein etiva Zentner schwerer Mensch braucht täglich( in 24 Stunden) bei Bettruhe etwa 2000, bei mäßiger Arbeit etwa 2500 und bei starker Arbeit 3000 bis 4000 Kalorien. Der Mensch nimmt mit seiner gemischten Kost instinktiv die richtige 3ahl von Wärmewerten auf, und diese Zahl ist fast immer gleichmäßig hoch, weil die Nährstoffe einen festen Kaloriengehalt haben ( 1 Gramm Kohlehydrat und 1 Gramm Eiweiß je 4,1 Kalorien, 1 Gramm Fett 9,3 Kalorien), und weil die täglich aufgenommenen Gewichtsmengen der einzelnen Nährstoffe troß der Verschiedenheit unferes Speisezettels beinahe unveränderlich sind. So berechnet Rubner für ein Körpergewicht von 45 Kilogramm als durch schnittliche tägliche Sollzahlen: 85 Gramm Eiweiß, 60 Gramm Fett und 460 Gramm Kohlehydrate mit zusammen 2790 Kalorien. Genügender Eiweißgehalt der Nahrung ist wichtig, weil bei Mangel der Eiweißzufuhr die Zellen zerfallen, die Blutbildung geschädigt und die Erhaltung des Mustelbestandes gefährdet wird. Die Folgen find Mattigkeit, Arbeitsunfähigkeit und Reizbarkeit.

Noch einiges über die oben erwähnten drei übrigen Nährstoffe: Waffer, Salze und Bitamine.

Wasser ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Kär. pers, der( bei einem Gewicht von 3entner) etwa 45 Liter ent­hält. Jeden Tag nehmen wir ungefähr 2000 Gramm Wasser zu uns, davon etwas über die Hälfte in Form von Getränken, das übrige durch die fefte Nahrung, insbesondere im Gemüse und Obst. Bon den mineralischen Salzen ist für den Menschen das

von etwa 5 bis 20 Gramm, vorwiegend in den tierischen Stoffen. Andere wichtige Salze, deren wir zum Aufbau unseres Körpers bedürfen, find Calcium( in der Milch, in Eiern und in den Ge­müsen), Kalium( in den Kartoffeln, im Brot), Eisen( wichtig für das Blut, enthalten im Eigelb und in den grünen Gemüsen, insbesondere im Spinat, Kopffalat und Kohlrabi) und Phosphor ( wichtig für das Gehirn und der Nerven, enthalten im Fleisch, in Eiern, in der Milch, in dem Käse und in den Hülsenfrüchten). Bei vernünftig gemischter Rost sind also alle die vielfach angepriesenen sog. Nährsalze" völlig überflüssig.

Die Bitamine endlich sind Nährstoffe von hoher Wirksam­teit, deren chemische Natur uns noch völlig unbekannt ist, deren Dasein wir aber bei ihrem Fehlen in der Nahrung aus den Aus: fallserscheinungen schließen können( Storbut, Beri- Beri, Rachitis und andere Erkrankungen). Man unterscheidet von den Vitaminen mehrere Unterarten, von denen folgende drei für die Nahrung des Erwachsenen am wichtigsten sind: das Bitamin A in den tieri­schen Fetten( ungereinigter Lebertran, Butter, Sahne) und in ein­zelnen Gemüsen( Tomaten, Spinat, Kopfsalat), das Vitamin B in der Milch, einzelnen tierischen Organen( Leber, Niere) und in den Hülsenfrüchten und einigen Gemüsen( Tomaten, Kopffalat, Apfelfinen, Zitronen) und schließlich das Vitamin C in der Milch, im Zitronensaft und in alley grünen Gemüsen( Salate, Zwiebeln, Kohl, Wurzelgemüse). Die Bitamine B und C find in Wasser löslich, werden also beim Weggießen des Kochwassers be­feitigt. Im übrigen sind alle Bitamine empfindlich gegen Erhizung ( Kochen) und Austrocknen( Dörren des Gemüses),

Fassen wir also alles zusammen, so ergeben sich folgende Er nährungsregeln. Die Roft muß abwechslungsreich sein( Milch und Milchprodukte, Fleisch, Ei, Gemüse und Obst), fie muß gut ausnutzbar und leicht verdaulich sein. Sie muß den genügenden Eiweiß und Kaloriengehalt enthalten und das Gefühl der Sättigung hervorrufen. Im allgemeinen

Shalausgabe des Vorwärts

wird dazu eine Gesamtmenge von durchschnittlich 1800 Gramm fertiger Speisen notwendig sein, die sich jedoch bei fettarmen Speisen auf 2500 bis 3000 Gramm erhöht. Diese Nahrungsmenge verteilt man bei törperlicher Arbeit oder bei vorwiegend vegetarischer Kost am besten auf fünf Mahl: zeiten; bei geistiger Arbeit oder bei mehr eiweiß- und fettreicher Kost genügen drei Mahlzeiten.

Wichtig ist vor allem, daß des morgens etne reichliche Mahlzeit in Ruhe eingenommen wird, bei nur drei Mahl­zeiten auch mit Fleisch. Menschen, die ihr Frühstück in Haft und zu färglich einnehmen, werden leicht nervös, während z. B. die Eng­länder bei ihrem reichlichen Frühstück trotz nur drei Mahlzeiten meist bei ruhiger und guter Laune find.

Im übrigen ist die Zahl und die Berteilung der Mahlzeiten. ftart individuell, weil sie von der Konstitution( Temperament), der Nährstoffauswahl und vor allem von der persönlichen Arbeitsein­teilung abhängt. Die Haupisache ist, daß man seine Mahlzeiten regelmäßig einhält; denn der Körper gewöhnt sich an einen Rhythmus und nimmt es übel, wenn man ihn darin stört. Er rächt fich dafür durch spätere Magenkrankheiten. Nachtarbeiter ( Gastwirtsangestellte, Schauspieler, viele Schriftsteller) tun z. B. gut daran, wenn sie um 7 Uhr die letzte Mahlzeit eingenommen haben, sich aber erst spät nach Mitternacht( etwa 2 Uhr) zur Ruhe begeben, um 11 Uhr ein zweites Nachtmahl einzunehmen; es läßt die Müdigkeit nicht so rasch aufkommen und erleichtert am nächsten Morgen das Aufstehen.

So lange jedoch die Ernährungswissenschaft noch so unvoll. tommen ist wie heute, wird es ratsam sein, sich unter Beachtung dieser gröbsten Richtlinien in der Zusammensetzung des Küchen­zettels im Rahmen des wirtschaftlich Möglichen auf seinen In. stinkt zu verlassen und zu essen, worauf man gerade Appetit hat. Jedenfalls wird durch die Lektüre der heute in den Blättern so häufigen Ernährungsartikel die Verdaulichkeit des Frühstücks nur Ewald Bohm. unnötig erschwert werden.

Weizen für Deutschland  

Bei Grethlein in Leipzig   ist soeben ein Buch des Amerikaners, Paul de Paul de Kruif  : Bezwinger des Hungers", erschienen. In diesem Buch, das sich spannender als alle Romane liest, wird erzählt, auf welche Weise man in Amerika   von Amtswegen Tier­trantheiten wie die Maul- und Klauenfeuche ausrottet, die Schweinepest ihrer Schrecken beraubt, erschöpfte Erde zu neuer

Fruchtbarkeit anregt und auch unter anderem müste Gebiete in

goldene Kornebenen verwandelt.

Nur zwei unter den vielen Beispielen follen hier angeführt werden, die sich gerade mit dem Anbauen des Weizens in Gebieten, in denen er nicht wachsen will, beschäftigen:

stehung in dem ausgezeichneten Buch Kruifs beschrieben ist? Was missen sie davon, daß jetzt in Sowjetrußland neuer Weizen gezüchtet worden ist, der noch in der Nähe des Polar­treifes reift? Man möchte ,, Die Bezwinger des Hungers" in die Hände jedes Beamten legen, der etwas mit dem öffentlichen Gefundheitsdienst, mit den Problemen der Landwirtschaft und der

Nahrungsmittelforschung zu tun hat, aber dann bekommt man Angst, daß er als erstes die Hungerlöhne herauslieft, die den Forschern und Gelehrten in Amerita gezahlt werden, so daß sie relatio fogar unter der Besoldung in Deutschland   stehen.

Aber vielleicht findet sich doch jemand an einer maßgebenden Stelle, der es erkennt, daß man durch wissenschaftliche Forschung und Berwandlung eines Roggenlandes in ein Weizentand der Land­wirtschaft besser hilft als durch Millionenbeihilfen und den Zwang zum Roggenbrot, der niemals, allgemein durchgeführt werden kann und auch nicht werden darf, wenn eine Möglichkeit besteht, der Be­völkerung zu gutem Weizenbrot zu verhelfen. Vielleicht bedarf es dazu mur einiger Bersuchsstationen zur Auffindung der Weizenforten, die Deutschland   zu einem Weizenland machen tönnen. Was in Amerita, was in Rußland   möglich ist, muß auch in Deutschland   zu erreichen sein.

Michael Charol.

Das mörderische Klima von Kansas   tötet alle Sorten des Weizens. Es ist falt. Es ist zu trocken. Die Erdfrume wird fortgeweht." Die Scholle hebt sich. Es wird warm, sanfter Regen fällt; dann wird es plöglich wieder falt, und dünnes, leuchtendes Eis überzieht die zarten Halme..." Und zum Ueberfluß kommt der schwarze Rost und vernichtet alles, was dem Klima, widerstanden hat. Nach jahrzehntelangen Versuchen mit Tausenden von Weizen sorten entschließt sich Mart Alfred Carleton 1898 zu einer Forschungsreise nach Rußland   und gelangt auf seiner Wanderung durch die Weizengebiete zu der Turgaier Steppe bei Dren burg, wo er einen Weizen findet, den Durumweizen, der nur schwer von Gerste zu unterscheiden ist und glasharte Körner hat. Aber dieser Weizen ist so weiterhart, daß ihm keine Hize, teine Thrombose und Embolie Dürre, fein Frost und nicht einmal der schwarze Roft etwas an­haben tönnen. Gegen den Widerstand der Farmer, die den neuen, Rubanla genannten, Weizen wegen seines roten Korns nicht haben wollen, gegen den Widerstand der Müller, deren Mühlen diese Körner nicht mahlen können, setzt Carleton es durch, daß der Stubanta in einzelnen Distritten angebaut wird, und der Erfolg gibt ihm so sehr recht, daß schon 15 Jahre später alle bis dahin unfruchtbaren Gebiete von Kansas   bis Montana   mit diesem Durum­meizen bebaut sind, der jetzt einen höheren Marttmert hat, als der alte Winterweizen. Die Ernte dieses Weizens beträgt Schon 1914 80 Millionen Scheffel. 1919 find 21 Millionen Morgen Land damit bestellt. Daß Carleton, statt eine Lebensrente zu be tommen, später seines Postens entsetzt wird und im Elend stirbt, ist ein Beweis, daß das Los der Wohltäter der Menschheit auf der ganzen Welt das gleiche ist, aber er hat der amerikanischen Land­wirtschaft alljährlich viele Millionen geschenkt.

Zehn Grade weiter nördlich, auf demselben Breitegrad wie etwa sich Ostpreußen   erstredt sidy bas rotgoldene, wogende Meer bes Marquisweizens, das heute der kanadischen Prärie Farbe und Leben verleiht". Hier war es der zu früh einfegende Frost, der jede Weizensorte schon im August vernichtete. In un­zähligen Kreuzungsversuchen züchten Angus Macay und dann Charles Saunders immer neue Weizenjorten, bis Saunders im Jahre 1904 einen Markhamweizen herausfindet, dem er den Namen Marquis" gibt. Unter 37,, besten" Weizenforten steht der Marquis an 21. Stelle. Es wird weiter probiert, bis im Jahre 1907 dem schlechtesten Jahr seit der Erschließung des Landes" die Ent­scheidung fällt: Den ganzen April über ist der Boden hart wie Granit, bis zum 7. Mai fommt überhaupt fein Saatform in die Erde." Einen Monat zu spät wird gesät. Der Juni gibt cin wenig Regen und etwas Sonne. Im Juli scheint genügend Sonne, um das verspätete Korn mit Macht aus der Erde zu treiben. Schon am 1. Auguft zeigt das Thermometer nur 1 Grab über Null  " Am 20. August tommt der Frost. Ihm folgt talter Regen, so daß die Felder sich mit einer schlüpfrigen, leimähnlichen Schicht jchwarzen Schlammes bededen, dann kommt wieder Frost alle Weizenforten erfrieren- bis auf den Marquis". Am 15. September wird der ,, Marquis"-Weizen gemäht und zeigt einen Ertrag von 41 Scheffel pro Morgen Von den Seen Manitobas

bis zum Felfengebirge erstrecken sich jetzt ungeheure Weizenfelder in einem Lande, in dem der Weizen nie wachsen wollte.

Wenn man diese Tatsachen liest und dann die Mahnung: Eßt Roggenbrot!" hört, fragt man sich unwillkürlich, was wiffen unsere landwirtschaftlichen Stellen von diesen Weizenjorten, deren Eat

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Normalerweise tann das Blut in unserem Körper nicht gerinnen. Erst nach eingetretenem Tode ist das der Fall. Auch außerhalb nach Verlegungen tommt das Blut zur unseres Körpers Gerinnung. Nun gibt es aber Umstände, unter denen innerhalb der Gefäßbahn, also innerhalb der Adern", das Blut gleichwohl zur Gerinnung tommen fann, zwar nicht so, daß das gesamte Blut eine feste Ausscheidung wird, sondern so, daß der ,, Lebensfaft" nur an irgendeinet Stelle einen Blutpfropf bildet. Das Blut geht also vom flüssigen in den festen Bustand über; und diesen Vorgang nennt man Thrombose. Blutpfröpfe( Thromben) entstehen leicht im verlangsamten Blutstrom, also in den Venen, und zwar besonders der unteren Extremitäten. Hier spielt auch die Belastung. bei aufrechtstehendem Körper eine Rolle. Die Bildung von Blut­pfröpfen wird gefördert durch Beränderungen der Gefäßwand. Auch Beränderungen des Blutes selbst durch Bergiftungen( Morcheln, Quecksilbersalze) bewirken Thromben.

Welche Folgen hat nun ein solcher Blutpfropf? Zunächst fomunt es zu Blut st auungen, auch wohl zu Blutungen wie zu Schädi­gungen der zugehörigen Bezirke. Die größte Gefahr liegt in einer sogenannten Embolie. Darunter versteht man einen Borgang, bei welchem der Blutpfropf vom Blutstrom abgerissen und fort­getragen wird; wird die Blutbahn zu eng, so bleibt der Blutpfropf stecken( Embolus). Die Folge der Embolie ist zunächst eine Blut sperre, die aber nicht selten durch Nebenbahnen der Gefäße überwunden wird.

Wenn ein Arterienverschluß im Gehirn erfolgt, dann kommt es zu einer Berflüssigung der Hirnmaffe und somit zu einem Erweichungsherde. Es fönnen auch andere Massen als grade Blutgerinsel mit dem Blutstrom verschleppt werden und irgendwo im Körper haften bleiben. Es gibt auch eine Fettembolie; fie tritt gegebenenfalls auf nach Knochenbrüchen, mitunter aber auch nach Quetschungen des Unterhautfettgewebes. Die Fettmassen ge­langen auf dem Lymphwege in die Benen und schließlich ins Herz und von dort in die Lungen.

Nicht selten tritt plöglicher Tod durch Verstopfung der Lungen­fapillaren ein als Folge von Atmungslähmung.

Im Publikum ist wohl am meisten die Luftembolie bekannt. Sie entsteht, wenn große Blutadern( Benenftämme) nach Berlegung Luft ansaugen. Der Körper wird mit fleinen Luftmengen zwar fertig, handelt es sich jedoch um große Mengen Luft, dann entsteht eine schaumige Maffe, die das Herz ballonartig auftreibt und tödliche Dr. Otto Seeling  . Heraschmäche verursacht