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gewehr an der Bad zu montieren. Er weigerte sich. Da tam der Kapitän und wiederholte den Befehl. Hinter Gieh standen 5 Benezulaner mit der Hand am pistolengriff. Nun ,, mußte der Bootsmann Bescheid". Er fügte sich und stellte das Maschinengewehr auf, aber so, daß es beim Schießen gleich um­gefallen wäre. Der Bootsmann bestätigt, daß 3ipplitt mur del Gados Befehle weitergab und unterwegs sich genau so bewaffnete, wie die Venezulaner, Karabiner, Säbel und Pistolen trug und auch Schießübungen machte.

Der Zeuge Kriminalrat Dr. Schmeitert, der darauf ver­nommen wurde, behandelt zunächst das erste Radiotelegramm on del Gados Freunde, dessen Buchstaben nach allgemeiner Uebung zu je 10 und 10 abgesetzt waren. Der Tegt lautet etwa:

Gefährliche Umstände hindern mich, direkt zum Gold(?) zu fahren. Ich bin gezwungen, die Operationen bei Cumana zu be­ginnen. Es ift dringend notwendig, die ganze Küste aufzuwiegein. Ich gehe heute Cumana und Barceloca zu befehen. Es ist unerläß­lich, daß wir die küste beherrschen und daß überall Aufstände sind, um uns zu sichern. Erwarten Sie Instruktion und Material, daß die Aufstände anheben, unmittelbar an der Küffe, um unsere Freunde zu

fichern und Gefangene aus den eigenen Reihen zu vermeiden. Haben

Sie absolute Zuversicht und Glauben an guten Ausgang.

gez. Roman bel Gado." Dieses Telegramm hat der zweite Offizier Schneider, der den Funkdienst besorgte, dem Gericht zugestellt. 3ipplitt will hiervon nichts wissen, nicht einmal den Ort fennen, wo del Gado an Land gehen wollie.

Der nächste Zeuge ist der Stewart Balemozaf. Er ist in Gdingen   vom ersten Offizier Kölling angemustert, Ziel unbekannt. Die Richtung Venezuela   erfuhr er erst auf hoher See, als die Bassa giere fich als Offiziere entpuppten und die Gewehre ausgepackt und instand gesetzt wurden, Bon da an stand die Schiffsmannschaft unter strenger Bewachung, wurde aber persönlich nicht in der freien Bes wegung gehindert. Bei einer Insel( Blanquilla) wurde Anker ge­worfen. Einige Offiziere del Gados fuhren an Land und brachten einen Neger mit, der streng gefangengehalten wurde. Nachmittags Iam ber bemußte Schoner, von dem u. a. auch ein Arzt übernommen wurde. Dann lief der Falfe" noch eine andere Insel, Negro Boint, an, wo die Ausrüstung der Aufständischen erfolgte. Nachher betam der Stewart Streit mit Zipplitt megen des Befehls, an der Bandung   bei Cumana teilzunehmen. Am 11, August 4 1hr morgens begann man dort mit dem Ausbpoten der Rebellen. Walenczak sollte das Maschinengewehr nehmen, meigerte sich jedoch. Er erhielt aber Befehl von Zipplilt und murde dann von einem der Rebellenoffiziere ins Boot gestoßen und zum Milfahren gezwungen. Gleich nach der Landung erhielten sie Feuer, und auch Walenezat bestätigt, daß del Gada die Deut­ schen   zum Borgehen gezwungen hat. Die Regierungstruppen zogen fich zurüd. Die Stadt murde besezt. 3wei Staatsautas murden beschossen, die Infassen perwundet. Dann eröffnete das Fort von Cumana das Feuer. Plötzlich jant der vorangehende General zusammen und blieb liegen. Der Zeuge nahm mit dem zweiten Offizier den inzwischen verwundeten Zucal auf und sie fehr: ten schleunigst an Bord zurück. Walenczak bestätigt ebenfalls, daß ihin ein Stellungsangebot gemacht worden ist, und zwar sollte er beim Sekretär del Gados bleiben. Vom ersten Stewart will Wa­lenczak von der Vergangenheit des Generals del Gado gehört haben und auch davon, daß ein Sohn oder Adoptivsohn des Präsidenten Comez ihn unterstüße. Der Jeuge bestätigt, daß der erste Offizier Kölling bei der Abfahrt von Cumana deu Kapitän vom Steuer weg­stieß und das Schiff führte. Die gesamte Bejagung soll über Zippitt aufs höchfte erbittert gewesen sein. Kölling soll gesagt haben: Bir werden es dem roten Juden( Brenzlau) schon zeigen, daß wir unsere teppelte Heuer und Gratifitation bekommen. Rölling hat auch die Kapitäntabine nach Waffen durchsuchen lassen.

Auf eine Frage der Berteidigung bemerkt der Zeuge: Ge­zwungen wurde man zu nichts, aber wenn man etwas tat, gab es gutes Trinkgeld. 3ipplitt allerdings erteilte Befehle in drohendem on.

Darauf wird die Weiterverhandlung auf Montag vertagt. Landschulheim Birkenwerder  . Der Magistrat hat in seiner Sigung vom 9. April beschlossen, der Stadtverordnetenversammlung eine Borlage über die Gründung der Karstadt  - Stiftung für das Landschulheim in Birkenwerder   zu unterbreiten.

Protokolle

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te

Rist

Herausgegeben

Protokoll

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Liegewiese im Tiergarten.

Planschbecken am Alsenplatz.- Neun Kinderspielplätze.

In der Nähe der Charlottenburger   Chauffee, unweit der Kaiser  | lekten Tagen mit dem Gießen der Jungpflanzen geplagt hat, wird Friedrich- Kirche am Bahnhof Tiergarten, ist jetzt mit dem Umgraben sich die Frage vorlegen, warum gibt es feine drehbaren Mistbeet­einer großen Rasenfläche begonnen worden, die zur ersten fenster? Solche, die man mit einem Hebeldruck senkrecht ſtellen Liegewiese im Berliner   Tiergarten   nach englischem fönnte, so daß der Regen das Werk der Gießfonne vollbringen Muster ausgestaltet werden soll. Obwohl die llmgrabungsarbeiten kann. Aber schenken wir diesen Gedanken unseren Berufserfindern und fehren wir zu der grünen" Front der Natur zurück, die uns in einiger Zeit beendet sein werden, kann die Liegewiese jedoch noch mehr erfreut als der Namensvetter im Reichstage. Der Frühlings­nicht in diesem Jahre freigegeben werden, da erst eine feste Gras­regen hat Wunder gewirkt: die Sträucher und Pflanzen sehen wie nabe wachsen muß, bevor die Wiese betreten werden kann. Gleich gewaschen aus und wie haben sie sich in der einen Nacht gerect zeitig wird an einer Längsseite der Liegewiese, an einem 6 Meter wie sind die Knospen did geworden! Die graue Wiese schimmert breiten Fußweg, eine Anzahl Bänke aufgestellt, damit der Blak grün, die Saat steht geftrafft da, der Behang der Stachelbeer­schon in diesem Jahre als Erholungsstätte dienen kann. Ebenso wird träucher verspricht eine gute Ernte, bald wird der ganze Farben­zauber der Tulpen, des Flieders und der Primeln, Beilchen, Iris ein kleiner Kinder- Sandspielplatz angelegt. unseren Auge das gewohnte Schauspiel darbieten. Erfreulicher­weise haben die Gemüsepreise nicht die sonst zu Klagen berechtigende Höhe erreicht der milde Winter hat einmal die alten Borräte nicht so dezimiert, wie dies im vorigen Winter der Fall war, und hat andererseits die neue Heranzucht erleichtert. Freilich wird es noch mancher Anstrengungen bedürfen, bis die Frage der vernünftigen Breisgestaltung für Gemüse gelöst sein wird.

Auf dem Alsenplay am Rande des Tiergarten wird augen­blicklich ein Plansch beden mit einem kleinen Sandspielplatz für Kinder angelegt. Dadurch soll dieser Teil des Alfenplages für Kinder reserviert werden, während der übrige Teil als Erholungs­platz für Erwachsene gedacht ist. Der Tiergarten, der auch im vorigen Jahre einige neue Kinderspielpläge erhielt, befizt jetzt neun gut verteilte Kinderspielplaganlagen. Nach den bisherigen Erfahrungen reicht diese Anzahl vollkommen aus, so daß nach Fertigstellung des Spielplages am Alfenplay vorläufig feine neuen eingerichtet werden. Dagegen find an verschiedenen breiteren Begen neue Bänke aufgestellt worden. Infolge des warmen Wetters find die Frühlingsarbeiten im Tiergarten bereits in pollem Gange. An einzelnen Stellen beginnen bereits die Narzissen zu blühen. Auch der Rosengarten wird schon zurechtgemacht, doch fann mit einem Blütenschmuck zu Ostern hier noch nicht gerechnet werden.

Nach dem Frühlingsregen.

Die Weisen der Wetterkunde, vertreten durch die bekannten ältesten Leute", prophezeien einen naffen Sommer: es ist so viel Rebel gewesen." Das stimmt und des Mergens den Kampf der Sonne mit dem Rebelmeer beobachten zu fönnen, war ein dem auf dem Lande Wohnenden vorbehaltener Genuß. In diesen Vor­frühlingswochen war min aber pon Regen nicht viel zu spüren, und während man pon starten Regengüssen im übrigen Europa   las, mar unferer trodenen Marf ein Minimum von Regen beschieden. Nach dem letzten(?) Einbruch der Nordpolwinde zu Anfang April ist aber ein milder Regen gefallen und mancher Gärtner, der sich in den

am

1000 Mart Geldstrafe.

Die Beleidigung gegen den Polizeipräsidenten. Bor dem Schöffengericht Berlin- Mitte begann Sonnabend unter dem Vorsis des Landgerichtsdirettors Neumann der berüchtigte Rote Fahne" Prozeß in zmeiter Auflage. In der Verhandlung am 25. Januar d. I., die mit zweiter Auflage. In der Verhandlung am 25. Januar d. I., die mit der Verurteilung des Redakteurs Firl zu 600 Mark Geld­strafe endete, bekannte sich der jetzt angetlagte Hirsch zur Autor­schaft des inkriminierten Artikels.

Wie erinnerlich, hatte die Rote Fahne" am 1. November vorigen Jahres anläßlich des in einer Berufungsverhandlung gegen ihre Redakteure ergangenen Urteils, die wegen Aufforderung zur Ungehorsam gegen die Behörden angeklagt waren, in einem Artikel mit der Ueberschrift Massenmörder Zörgiebel auf der Anflage­bant", u. a. geschrieben: Nochmals entstand das Bild des sozial­demofratischen Polizeipräsidenten Zörgiebel, wie er in die Herzen und Hirne von Millionen Arbeitern unverwischbar eingehämmert ist, das Bild eines mit fühlem Vorbedacht handelnden sozialdemo­tratischen Arbeiterschlächters." Einige Zeilen weiter wurde der Polizeipräsident auch Mörder genannt. In der Verhandlung am 25. Januar beantragte der Angeklagte die. Bernehmung einiger Dußend Zeugen. Das Gericht lehnte den Antrag ab. Zur Ver­handlung hat die Berteidigung eima 30 3eugen gestellt. Da sie nicht durch den Gerichtsvollzieher geladen sind, liegt es im Ermessen des Gerichts, fie zu vernehmen oder nicht.

Widersprechende Aussagen? Soll das heißen, daß Sie mir nicht glauben? Soll das heißen, daß ich lüge?"

,, Das Gericht fann sich in solch einem Fall nur mit der persönlichen Aussage der Zeugin selbst begnügen. Sollte die Gräfin länger bettlägerig bleiben, so werde ich mir erlauben, sie auf Schloß Aaresund zweds einer Einvernahme aufzu= juchen."

# 1

Das werden Sie sich nicht erlauben. Dottor Mante von Esther Grenen wird Ihnen bezeugen, daß meine Frau auch auf Schloß are sund, auch in ihrem Bett, nicht einvernehmungsfähig ist." Wir leben in einem demokratischen Land, Herr Graf. Ich will mich heute mit dem ärztlichen Zeugnis von Doktor Mante begnügen. Sollte die Gräfin weiter frant bleiben, so werde ich mich gezwungen sehen, ihr unsern Amtsarzt zu ichicken."

aufgenommen mit Graf Aaresund. ,, Jawohl, mein Herr, Sie merden mich anhören, Sie werden meine Aussage zur Kenntnis nehmen, ja, Sie werden fie fogar prototollieren. Wir werden doch sehen, ob ein Graf Aarefund in Sändrup noch etwas zu reden hat."

Ich weigere mich feineswegs, Herr Graf, eine Aussage von Ihnen persönlich zur Kenntnis zu nehmen. Nur fann dies natürlich nicht ein Erfaz für die Einvernahme der Frau Gräfin   jein."

,, Das ist eine beispiellose Gemeinheit! Ich werde mir das nicht gefallen lassen! Ich werde" Herr Graf Aaresund, ich schließe unsere Unterredung in Ihrem eigenen Interesse.

bei

Die Daten werden nachgetragen:

Graf Kai Aaresund, geboren 1871 auf Schloß Aaresund Sändrup, evangelisch, verheiratet, Gutsbefizer. Kgl. Amtsgericht Sändrup, 26. Juni 1929.

1 Beilage.

gez. Graf Kai Aarefund. H. G. Jakobjen. Aaresund, 25. Juni 1929.

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Offerzüge nach Heringsdorf   und Rheinsberg  .

Am Gründonnerstag und Ostersonnabend, dem 17. und 19. April, wird die Reichsbahndirektion Berlin je einen Vorzug zum Eil zug 129 bis Heringsdorf   fahren; der Zug fährt ab Berlin  , Stettiner Bahnhof, 13.50 Uhr. Ferner wird am Karfreitag und Ostersonntag, dem 18. und 20. April, je ein zuschlagfreier Bersonenzug über Löwenberg, Rheinsberg nach Zechlin­Fleden verfehren, ab Berlin  , Stettiner Bahnhof, 7.05 Uhr. Die Reisenden nach Rheinsberg und Zechlin  , die diesen Zug benutzen, brauchen nicht umzusteigen.

Blaztarten für die non Berlin   abgehenden Schnellzüge werden bekanntlich vom dritten Tage vor dem Reisetage ab aus gegeben. Der Verkauf der Blakkarten für die am Grün­Donnerstag, dem Hauptreisetag zu Ostern, verkehrenden Züge beginnt daher am Montag, dem 14. April. Die Ausgabestellen des­Mitteleuropäischen Reisebüros im Boisdamer Bahnhof, im Bohn hof Friedrichstraße  , Unter den Binden 57/58 und Kurfürstendamm Ede Joachimsthaler Straße werden von Montag bis Donnerstag eine Stunde früher öffnen, um dem zu erwartenden starten Andrang genügen zu können; Bürozeit ist dann an diesen Tagen von 8 bis 18 Uhr.

Der Angeflagte hirsch verfuchte, in ausführlicher Rede, dem. Gericht die Notwendigkeit der Zeugenvernehmung tlarzumachen. Rechtsanwalt Dr. Apfel miederholte feine endlosen. Beweisanträge aus dem ersten Prozeß, das Gericht lehnte sämtliche Anträge ab, der Staatsanwalt beantragte wegen formeller Beleidigung 1500 m. Geldstrafe, das Urteil lautete auf 1000 m.

Bon einem Berliner Abendblatt wurde u. a. die Vermutung aus. gesprochen, daß der Oberstaatsanwalt Röhler, der in der Berhandlung am 25. Januar die Anflage vertrat, es diesmal porgezogen habe, sich zu drücken. Daran ist kein Wort wahr. Oberstaatsanwalt Röhler war in einer anderen Sigung beschäftigt. Der Verhandlung gegen die ,, Rote Fahne" wohnte übrigens als Zuhörer der Generalstaatsanwalt bei.

Ueberfall auf eine Kaffenbotin.

Die Zäter mit 1250 Mart entkommen.

Ein räuberischer lleberfall murde am Sonnabend nach­mittag auf das 16 Jahre alte Lehrmädchen Elisabeth B. aus der Langestraße 60 perübt. Das Mädchen ist bei einer Mühen­firma in der Alten; Safobstraße 20/21 angestellt und hatte von einer Bant in der Kronenstraße 1250 M. abgehoben. Als sie das Haus in der Alten Satobstraße betrat, bemertte sie, daß ihr zwei Männer folgten. Zunächst beschleunigte fie ihren Gang, blieb dann aber zwischen dem ersten und zweiten Stockwert stehen, um die Leute

,, Der Brief fönnte wirklich wichtige Anhaltspunkte geben. Wer befigt hier in der Gegend ein rotes Auto?"

Nur Dottor Mante. Es ist ein auffallend ziegelrot ladiertes Auto, Mich wundert, daß Sie ihm noch nicht be­gegnet sind."

,, Nun, und

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Dottor Manfe ist doch blond, Sie kennen ihn ja. Und das mit den Gedichten fann sich ebenfalls unmöglich auf ihn beziehen. Auch bläft er einmal bestimmt nicht Flöte."

,, Bläft überhaupt jemand auf der Insel Flöte?" Doch. Lehrer Lund. Aber Lehrer Lund ist erstens eben­falls nicht rabenschwarz und zweitens nicht schön, und kein Fremder auf unserer Insel. Ich glaube, er ist sogar auf Lynö geboren."

,, Sonderbar, höchst sonderbar."

,, Ach, das ist alles überhaupt jest so unglaublich sonder bar Ich kenne mich nicht aus mit den Menschen, mit den Grauen, mit dem ganzen Leben, Was mache ich nur mit der fleinen Dyveke! Es ist zum Verzweifeln. Und jede Nacht eine neue Herzattacke! Ich lebe nur von Baldrian und Digitalis  ." Halten Sie das Mädchen für glaubwürdig?" ,, Dyvele spricht fein unwahres Wort." ,, Und wie erflären Sie sich das alles?"

So, meine Frau verhören, wollen Sie also. A tout prix perhören, wie eine Straßendirne vor Gericht zitieren? Nicht genug, daß diese Schweinezeitung, dieses ,, Aftenbladet", einem mit seinen dreckigen Andeutungen den guten Namen in den Schmuz zerrt, jezt mischt sich sogar noch die hohe Be­hörde ein. Gräfin Ebba Aarefund vor Gericht. Gräfin Ebba Marefund in Verbindung mit einem Lustmörder. Gräfin Ebbq Aarejund im Mittelpunkt der Lynöer Standalaffäre. Nein, Ich muß Sie bitten, Herr Graf, einen anderen, einen ganz anderen Ton hier anzuschlagen. Sollten Sie mir nichts der jede Erregung zur Katastrophe merden lassen fönnte, wäre Namen. Aber es gehörte meine ganze Persönlichkeit dazu, um

mein Lieber, daraus wird nichts."

Einvernahme abzubrechen."

Latsächliches! Erstens einmal: da haben Sie den Wisch. Dottor Mante bestätigt, daß meine Frau bettlägerig und dar her nicht einvernehmungsfähig ist. Nervenzustände, Nieren­folifen. Zweitens möchte ich Ihnen noch mitteilen, daß meine Frau diesen Herrn Rist mit feinem Auge je gesehen hat. Ber­standen!"

Beruht die Mitteilung auf einer Erklärung Ihrer Frau?" Ich sage Ihnen, daß meine Frau den Kerl nicht fennt. Nicht einmal feinen Namen je gehört hatte. Ist das vielleicht nicht genug?"

So leib es mir tut, Herr Graf. Es liegen einander widersprechende Aussagen por. Ich werde auf die Einver nahme der Frau Gräfin nicht verzichten können."

,, Erinnern Sie sich noch, was ich bei unserer ersten Unter­redung jagte? In seinem Blid lauert der Wahnsinn. Richter Jakobsen, bringen Sie den Mann nicht ins Gefängnis. Er ist zwingen Sie mich nicht, weiter zu sprechen­ein Unglücklicher, ein Geistesgestörter, seine Gier ist unersätt­,, Soll das heißen, daß er auch bei Ihnen gewagt hat- ,, Nein, Jakobsen, Sie fennen mich und Sie fennen meinen

schweren Nierentoliten leidet, wodurch Sie verhindert ist, der lich Ich bestätige hiermit, daß Gräfin Ebbq Aaresund unter Vorladung des Amtsgerichts Sändrup Folge zu leisten. Da

es angebracht, auch in nächster Zeit von einer Borladung ab. zusehen. Dr. Karl Henrif Mante.

Protokoll

aufgenommen mit der Zeugin Helene Delius.

Sie fommen wohl, gnädige Frau, um sich über die traurigen Ereignisse, die sich neuerdings in Ihrem Hause..." Bor allen Dingen bringe ich Ihnen diesen Brief, Richter Jakobsen. Er ist von dem Mädchen in Berlin  , pon dieser herta. Ich muß jagen, fein Inhalt ist mir völlig unverständ­lich. 3war habe ich meine arme Nichte immer für etwas neu­gierig gehalten, aber doch nicht für so grundverdorben." Besten Dant, gnädige Frau."

bankbar. Er ist fein schlechter Mensch.

er mar mir

Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, gnädige Frau. Ihre Aufschlüsse sind sehr wichtig, wie Sie sich benten fönnen. Jezt verstehe ich auch das plögliche Gefühl des Mitleids, das mandymat in mir aufsteigt, wenn er mir so versteckt und ver­schwiegen gegenübersteht

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Richter Jakobsen, ich fann mich auf Sie verlassen? Ich möchte meinen Namen nicht zwischen-"

Das ist doch selbstverständlich. Außer mir weiß es einst­weilen nur dieser Att. Und der Aft ist verschwiegen. Kgl. Amtsgericht Sändrup, 27. Juni 1929.

gez, Helene Delius.

5. G. Jakobsen. ( Fortfegung folgt.)