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(11. Fortsetzung.) Maro wartete noch immer. War sie allein? Sie spürte Augen, die verborgen nach ihr spähten, jede ihrer Bewegungen beobach eten Sie kannte das. Wie tonnte sie sich noch darüber wundern! chatte sie sich schon diesem Leben entwöhnt? Sie schmunzelte vor sich hin. Mutzte im Innern über sich lächeln. Zog einen kleinen Spiegel aus der Tasche. Besah sich in ihm mit plumper Koketterie. Richtete sorgfältig ihr chaar. Legt« etwas Rouge auf Wangen   und Lippen und schob ihre bis an den chals geschlossene Bluse zurecht. Erhob sich. Ein kleiner, verwachsener Mann mit schnapsfreudigcn Augen trippelt« in den Salon. Schlängelt« sich ganz nah« an sie heran. ijietl ihr sein Gesicht so dicht vor die Rase, daß sie zurückweichen mutzte, um nicht den Stank aus dem Munde dieses verkrümmten Individuums einzuatmen. Fragte sie kurz nach ihrem Namen. Verlangte den Ausweis. Mara übergab ihr« Legitimation, die der Mann wortlos entgegennahm und dann oerschwand. Kaum zwei Minuten waren vergangen Er kam zurück. Mara war abgewiesen. Ein bösartig hämisches Grinsen auf dem ver- fallenen Gesicht. Eine bedauernde Gest«. Er wollte sie hinaus geleiten. Mara blieb verwirrt stehen. Einen Augenblick nur. Dann warf sie die morknde Kreatur zur Seit«. Setzt« mit zwei grotzen Schritten zur Tür, ritz sie weit auf und trat ein. Oogufin!* rief sie und warf die Tür hinter sich ins Schloh. Oogulin, an einem prunkvollen Schreibtische, hatte sich von seinem Sitz« erhoben. Stand unbeweglich vor Mara. Der breite, massig« Schädel, bewachsen von dichten, wirren Ihaaren, ruhte auf einem schwächlichen Körper. Zwei derbe, über- aus starke Backenknochen drohten die prallgespannte Gesichtshaut zu durchstoßen. Die Augen verschwanden beinahe, sahen klein und oerkniffen. Seinen Mund von edler Linie, sinnlich geschweift durch leicht aufgeworfen« Lippen, umwucherte ein ungepflegter, schütterer Bart. Die wuchtigen, fleischigen Hände hatte er machtvoll auf die elfenbeinern« Platt« des Schreibtisches gestemmt. Der Oberkörper vornüber gebeugt. Die Schuttern umer den spitz ausstehenden Achseln eingefallen. Ein starkes Bild, aus einem rohen Steinblock gehauen. Oogulins Rechte ergriff den Revolver, der stets vor ihm lag. Di« Link« stützte den Körper. Sein Antlitz spiegelt« die stete Angst des Machthabers. Noch immer sprach er kein Wort. Mara:Noch immer ungewaschen, wie ich sehe. Aber schon bedeutend vornehmer. Der geborene Aristokrat, wenn ihn nicht diese oerfluchte Revolution so verdorben hätte. Uebrlgens geht es bei euch schon recht bürgerlich zu, Genosse Oogulin. Wer ist dieser Hund, durch den du dich verleugnest?"' Ihre Stimme klang rauh und hart. Dann sah si« ihn mit melancholischen, verschleierten Augen an:Armer Oogulin." Was willst du", begann langsam und bedacht Oogulin.Was willst du noch, Genossin Swarsk?" Du kennst mich also noch?" Aber ich habe dich oergessen. Mein ganzes Leben will ich vergessen." Er sprach ruhig und gefaßt. Merkwürdig, daß du so viel Angst vor dem Sterben hast." Ihre Worte fuhren peitschend aus ihn nieder.Oogulin, du bist noch immer der große Lügner. Du bist nur seiger geworden. Biel  - leicht wirst du auch schon alt." Genossin Swarsk, ich wünsche, daß du mich sofort verlätzt und zu mir kommst, wenn ich dich rufen lasie." Ich wünsche, daß ich bleibe. Ich bin zu dir gekommen, zu dir ganz allein." Oogulin wollte etwas einwenden. Mara trat auf ihn zu. Nahm ihm die Waffe, die ununterbrochen auf sie gerichtet war, aus der Hand. Oogulin fühlte ihre Hand. Sank in s«inen breiten Sitz zurück. Sagte matt: ,F)u kannst bleiben, Mara." Mara blieb vor ihm stehen. Rauchte seine Zigamten. Oogulin, du wirst deine Geschäft« aufschieben und dich mir widmen. Wir wollen vorerst frühstücken, hernach uns unterhalten. Aber eines versprich mir: den Mann" Meinen Sekretär?" Deinen Sekretär." Sie zog die Augenbrauen hoch. Du wirst ihn mir überlassen als Dessert. Du verstehst mich doch?" Si« zwinkerte ihm vielsagend zu. Oogulin sah sie unruhig und verwundert an. Du verstehst mich nicht mehr, m«in Freund. Das ist schade 'Er dich. Ja, ja. Es ist alles lange schon vorbei, lange, lang«, lange vorbei. Es ist alles so alt geworden. Und du verstehst mich nicht mehr." Sie sang die Worte. Wir wollen frühstücken", sagt« unvermittelt Oogulin; erhob sich und{(«leitete Mara in das Speisezimmer, in dem die Vorhänge -est zugezogen waren. Oogulin wollte dos elektrisch« Licht aufdrehen. Mara riß die Vorhänge auseinander, daß das Tageslicht voll hereinfluten konnte. ..Mehr Licht!" Und lacht«. Dieses Lachen griff dem Manne ans Herz. Die Frau erfüllte den Raum mit ihrer Persönlichkeit. Ihre Lebendigkeit wirkt« erfrischend. Oogulin überkam Hilflosigkeit vor ihr. Andererseits aber fühlte er Belebung. Sein Kopf, der ihm sanft bleischwer auf dem Nacken saß, wurde breit und frei. Sein Atem ging rasch und gleichmäßig. Seine Muskeln stählten sich wieder. Sie frühstückten, ohne ein Wort zu wechseln. Aber es war nicht mehr eine Wand, die zwischen ihnen stand, eher ein stilles Suchen nach einer verlorengegangenen Zeit. Diese« Schweigen wurde durch das unvermittelte Eintreten des Sekretärs unterbrochen.
eines C(uj$iam/s Oogulin fragte ihn schroff, was er wolle. Wünschte, daß man ihn nicht störe. Der Bucklige machte keine Miene zum Gehen. Sondern: zog den Revolver. Schoß auf Oogulin, ohne ihn zu treffen. Blitzschnell hatte Mara ihn am Gelenk gepacki. Die Waffe fiel zu Boden. Ebenso rasch hatte sie danach gegriffen und dem Attentäter in zwei rasch aufeinanderfolgenden Schüssen Herz und Hirn durchbohrt. Soldaten und Angestellte des Kommissärs stürzten, durch die Schüsse alarmiert, herein. Sahen ratlos auf Oogulin, der bleich,-n sich zusammengesunken, zur Hälfte faß und stand. In der ersten Verwirrung wollten sich die Anhänger Oogulins auf Mara stürzen. Oogulin winkt« energisch ab und zeigte, ohne seiner Sprache mächtig zu s«in, auf den Toten. Plötzlich brach seine Stimme nach langem Kampfe aus ihm heraus,«in« fürchterlich wilde, barbarische Stimme, die wie ein Orkan ächzte und brüllte: Hinaus mit dem Hund! Er hat mich töten wollen! Hinaus!" Er schrie sich heiser. Kalter Schweiß kam üb«r sein Gesicht. Fest nahm er Mara an der Hand Schleppte sie in sein Arbeitszimmer. Sperrte hinter sich die Tür ab. Maras Augen hingen an ihm. Das war d«r, den si««inmal liebte, für den sie gemordet hatte. Oogulin, dem nicht bestimmt war, durch die Kugel eines närri- schen Attentäters zu fallen, wird nun feine ganze Macht in ihrer Fülle nützen. In zwei Stunden wird die Tfcheka hundert Menschen verhaftet haben, in vierundzwanzig Stunden werden dies« hundert Menschen in einem Keller der Verwesung anheimfallen. Der Machl- haber aber wird für Minuten seine Ruhe finden und sich einem ausgleichenden Gefühl für kurze Zeit restlos hingeben können. Dann aber wird� dt« stet« Slngst um sein Leben in erhöhtem Maße von ihm Besitz ergreifen. 13. Mara:Du lebst in«iner schönen Umgebung, Fedor Nikvlaje- witsch. Was bist du für«in Mensch geworden! Genosie Oogulin, nicht Rußlands   Zeit ist gekommen, aber die deine. Du weitzt es ganz genau, weil du dich fürchtest Viele Menschen müssen sterben, damit man dich am Leben erhält"
OogußrnDu glaubst nicht mehr an mich, Mara. Ich filhfle es, als du damals von mir gingst und mich zurückließest. Ich hoffte lange, daß du wiederkommst. Da bin ich alt geworden, wie diese Stadt. Manchmal war ich krank. Da sing ich zu beten an. Ganz geheim; von keinem Auge erspäht." Zermürbt, ausgewühlt, ließ er sich auf«inen Stuhl fallen. Dann stützt« er den Kopf zwischen die Hände und starrte sinnend auf den Boden. Mara:Warum hast du die Briese, die ich dir durch den Kurier schickt«, nicht beantwortet? Ich habe dich an der Grenze er- wartet und du bist nicht gekommen." Oogulin sprang aus:Gewiß habe ich die Briese nicht beant- wartet. Nicht, daß ich sie nicht bekommen habe." Mit einem Satz war er beim Schreibtisch, wühlt« aufgeregt in einem Wust von Schriften: ergriff ein Paket und schwang es triumphierend in der Hand.Da da deine Brief«! Und an der Grenze.. Ein gellendes Lachen durchschnitt die Luft.Kommen hast du müsien, jetzt, wo ich dich haste!"(Fonsetzung jolgt.)
'eBueh
Stermann SteifeSlar&iB und ßoldmundn Der suchende Mensch, der zwischen Gefühl und Intellekt keinen Ausgleich findet wie etwa der große Heldenbariton Heinrich Muoth inGertrud", fft hier zweigespalten. Der Abt Narziß   soll als der geistig« Mensch gelten, als der Erkennende, Wissend«, Weise, und Goldmund ist der Suchende, der von seinen Wünschen und Trieben ruhelos Umhergeworfene. Zwei grundverschieden« Menschentypen stehen sich gegenüber, die erst oereinigt eine Art von Ideal bedeuten. Muoth oder der Bildhauer aus.Ltoßholde" scheitern nicht nur an ihrer inneren Gebrochenheit, sondern auch an einer bürgerlichen Zeit, die ihr heißes Temperament in ruhige und geordnet« Bahnen lenken will, Konventionen wirken erstickend. Hier in der großen ErzählungNarziß und Goldmund"(S. Fischer-Verlag) verlegt Hest  « die Handlung in das Mittelalter. Goldmund ist der Vagant, der sich ohne Schranken durch das Leben schlagen darf. Aber in diesem ewigen Abenteurer, Nr das gesicherte Leben ablehnt, der über wohlgeordnetes Bürgertum lacht, zeigt sich die Problematik des Typs, denn eine Komponente dieses Seins strebt nach Ordnung. und sei es nur im geistigen Sinne, nämlich um emen Kern des Daseins zu finden. Und die beiden Freunde, der Philosoph und der vagabondievende Künstter, treffen sich schließlich auf derselben Ebene, zu der sie auf verschiedenen Wegen gelangt sind. In beiden lebt das Gefühl der Verbundenheit mit dem All. Der«ine erfüllt es. der andere kommt dazu durch rein kontemplativ« Welterfassung. Wie überall, bisku- tiert hier Heste das Problem des schaffenden Menschen, der über das Handwerkliche hinaus, den inneren Visionen Leben geben möchte, der in dtesen Visionen zum Urgrund s«m«s Wesens durch- zubringen vermeint. Allerdings fehlt manchmal die lebendige Gestaltung. In langen, abstrakten Gesprächen wird die Bilanz der Erkenntnis gezogen. Es spricht weniger ein Dichter als ein Philosoph, der ganz klar den Generalnenner, auf den fein« Gestalten aufgehen, heraustristaDsieren möchte. t,
Rätsel-Ecke desAbend aumiuiiiiiiiiiiiiiiuuniiiiunmiiHiiiiiiiiiniiniiiiiiniiiiiiiiiiniiniiiiiuiiuiuninwiiaiiiuiiiQiiiiiuiiiniunuuoinnaiiiuuiuumiuuiiuiiiiuiunuiuimmiiiununiiiuinuuuiiiuim
Silbenrätsel.
Aus den Silben den der cal car dril eis eu ga ge gen gicht ha hon har i i le le len lie ling mann men»a»e re ro se fe sei sel tel teil ur vin sind 15 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und dritte Buchstaben, beide von oben nach unten geleien, ein Sprichwort ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Gehalt: 2. Deutscher   Maler; 3. Stadt in Mittel- deutschland  : 4. Weiblicher Vorname; 5. Reformator; 6. Borort von Berlin  ; 7. Richterspruch: 8. Sinnesorgack; 9. Jagdgewehr; 10. Krank- Herl; 11. Komponist; 12. Männlicher Dorname; 13. Berg bei Inns- brück; 14. Oper von Bizet  ; 15. Handturngerät. elcr.
Rösselsprung.
ab.
Verwandlung. Mitu" bin ich ein Teil von dir, Doch ninnnst dir dieses Zeichen mir, «ind wir zu schauen Als edle Frauen. Wörtersuchrätsel. Aus den Buchstoben aaaab bcdfffiikt l l I l m m in r r r j j j j t t t u u u z sind 18 aus vier Buch- stoben bestehende Wörter zu bilden, die samtlich mit den Buchstaben Ku lieginnen. Dir Wörter bedeuten: 1. Amerikanischer Insel- staat; 2. Malaicnstomm; 3. Bergvolk in Jugoslawien  ; 4. Antilopen- ort; 5. ehemals berühmt« Stadt am Euphrat  ; 8. Holländisches und Ems-Fahrzeug; 7. berühmter Sllavenmarkt in Innerafrika; 8. chi- nesischer Tagelöhner; 9. plötzliche Vertiefung eines Gewässers; 10. Bezeichnung für einen isolierten Berg; 11. gemeinsame Gottes- Verehrung; 12. kaukasischer Fluß; 13. Teil des Pferdegeschirrs; 14. Laufrichtung; 15. männlicher Dornaine; 15, deutsche Dichterin; 17. Liebesbezeugung; 18. Beuteltierart. dl.
Llmstellrätsel. Dos 1 2 3 4 in eines Mannes Hand Als Werkzeug(edem ist's bekannt. Das 1 4 2 3 entrinnt geschmolzenem Erz, Siloester dient es uns zum Scherz. Den 4 2 3 1 mußt du dir pflegen, Willst du nicht früh in» Grab dich legen. Und 4 3 2 1 hat dich dein Mädel. Nun rate das. du armer Schädel. Verwondlungsrätsel.
wl.
I«, Hab«, Dieb, Koste, Wand, Imme, Rinde, Fisch, Asche, Kind, Ost, Wurm, Ring. Ort, Miete, Ruß, Kurt, Tat, Igel, Egel, Laden, Oder, Wohl, Ohr, Post, Bter. Oder, Bank. Bei vor­stehenden Wörtern sind andere Anfangsbuchstaben zu suchen, wo­durch ein andsres Wort entsteht. Diese Anfangsbuchstaben ergeben dann eine gute Lehre. ps. Vifitenkarienrätsel.
T. BEUMER-A15
Welchen Beruf übt der Herr aus? Silben'Verbindungsrätsel.
12 ein weiblicher Vorname 13 eine Insel 23 ein sagenhaftes Königreich 3 4 ein Gewächs 2 4 eine Grenzlinie 56 ein Vogel 5 4 ein Maß 3 6 ein Badeort
(Auflösung der Rätsel nächsten Sonnabend.)
Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer. Kreuzworträtsel. Waagerecht: 1. Hase; 2. Lamm; 4. Ei; 6 Ostern; 8. und 9. Ei; 11. le; 12. da; 15. Teller; 18. Ei; 19 neun; 20. Lahn. Senkrecht: 1. Hall; 3. Mond; 4. et; 5. ie; 6. Orient; 7. nieder; 8. el; 10. ia; 13. Huhn; 14. Wein; 16. le; 17. Li. Dröhnen und Tönen: Waffen Schmied Waffen- schmied. Silbenrätsel: 1 Adnlar; 2. Liebermann; 3. Lira; 4. Elle; 5 Reihe; 6. Zech«; 7. Urheberrechi; 8. Seine; 9. Taemania; 10. Altenau  ; 11. Nautik, 12. Dinosaurier; 13. Indianer; 14. Save; 15. Tresor; 16. Geranie; 17. Urne; 18 Eause; 19. Diedenhofen  ; 20. Eunuch; 21. Referendar; 22. Tlalter; 23. Alibi; 24. Tagore.   ..Aller Zustand ist gut. der natürlich ist und vernünftig." Di« fehlende Mittelsilbe: Silbe no. Monopol, Spinoza  , Synode, Monokel, Banknote. Ignorant, Phonograph, Lanolin, Mennonit, Zinnober. Kanonier, Anode, Hannover  , Zinnowitz  . Perwandlungsaufgabe: Wolle, Welle, Weile, Weide, Werde, Würde, Bürde. Barde, Bark«.