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(16. Fortsetzung.) Warum jolltest du mich stören/ log ohne jede Sicherheit Marin. Dein Gast war ein sehr sonderbarer Mann. Als ich kam, lief er davon. Ihr wart gewiß in der besten Unterhaltung. Sogar das Souper , das du in so geschmackvoller Weise arrangiertest, wurde noch gar nicht eingenommen. Du hast aber auch sehr komische Bekanntschaften/ Marin griff sich an den Kopf. War vollständig aus dem Sattel geworfenWelches Souper, welche Bekanntschaften?" Lillian versucht« wieder zu lachen, um Marin zu täuschen. Wie du nur bist. Ich muß mich wundern. Du hast dir doch diesen Mann gewiß eingeladen?" Es ließ ihr kein« Ruhe, zu wissen, in welchem Verhältnisse die beiden Männer zueinander stünden. Marin lud doch auch ste ein, war sie der Meinung. Nun stellte er sich, als hätte er sie überhaupt nicht erwartet. Marius Geduld aber war erschöpft.Ich habe weder diesen Mann, noch dich erwartet." Auf dies« Erklärung allerdings war Lillian nicht gefaßt. Ihr Staunen und ihre Ueberrafchung waren dementsprechend. Wen also hatrt er erwartet? Hielt er sie zum besten? Die Person, die ich erwarte, ist noch nicht eingetroffen/ ergänzte Marin. Eine Dame," oersuchte Lillian zu ironisieren. Eine Dame," schrie Marin brutal. Lillians Stimme wurde laut, gellend: ,D-«se Dame kann nur ich sein. Du hast mich für heute abend telephonisch zu dir gebeten." Raffinement einer eifersüchtigen Geliebten," oersetzte er undelikat. Lillian aber beharrle auf der Richtigkeit ihrer Behauptung. Ihre Beharrlichkeit machte Marin stutzig. Und als sie nochmals ihr« Behauptung bekräftigte, er habe sie mittags telcphonisch für heute abend zu sich gebeten, war er der Ueberzeugung, daß es sich um eine Mystifikation handelte. E» bot sich ihm also die beste Gelegenheit, sich der für ihn anfangs peinlichen Situation elegant zu entziehen. Er brauchte ihr bloß zu gestehen, daß alles nur ein Scherz fei, und natürlich er nur sie erwartet habe. Daß aber hier andere Kräfte am Werke waren, machte ihn Scherzen unzugänglich, und er unterließ alles, was ihn in weitere Unklarheiten hätte versetzen können. Er erklärte jetzt Lillian alles Das Gespräch ging auf den Gast, auf Mister Smith über. Marin fiel wieder das lebhafte Interesse für diesen Mann auf. Don dem eigenllichen Inhalt des Gespräches zwischen dem Halbchinesen und. ihm schwieg er ihr gegenüber. Etwas hatte sich schwer aus seine Brust gelegt. Di« Worte dieses Mannes hämmerten in seinem Hirn. Er tonnte nicht darüber hinweg. Seinem Diener befahl er. niemanden vorzulassen. Inniger schloß er sich an Lillian an und versuchte, in einer leichten, oberfläck� lichen Unterhaltung bei Champagner und Trüfselpastete über alles, was ihn so schwer belastet«, hinwegzukommen Seine Gedanken aber setzten nicht aus. Er war nun der Ueber- zeugung, daß tatsächlich etwas in sein L-ben eingegriffen hatte, dessen Bedeutung für ihn noch unschätzbar war. Immer mehr ver- stärkten sich seine Vermutungen, die dahin ging«n, daß dies alles, was ihm heute passiert war, inszeniert worden war: dieDame", die ihm seinen Besuch meldet«, gar nicht existierte, Lillian von einer Person, die sich seiner Stimme bediente, angerufen und zu ihm eingeladen worden war, er selbst aber der Gelbe Mister Smith Eine hell« Flamme schlug in sein Hirn. Der Kampf Lillian der Gelb«. Er hatte mit ihr zusammentreffen wollsn. Es ging um die Frau, die an seiner Seile saß und ahnungslos ihre Zähne in das frische Obst grub. Marin ließ fein Glas zu Boden fallen. Lillian sprang erschrocken auf. Sah in sein verstörtes Gesicht. Hatte Angst vor ihm. Bestürmte ihn mit Fragen. Ehe er ihr noch' antworten konnte, klingelt« das Telephon. Marin ging rasch an den Apparat. Duval rief an: Er. Marin, möge heute noch ins Polizei- Präsidium kommen! Lillian war verstimmt. Marin in fieberhafter Erregung. Immer verworrener wurde ihr all«s, was sie heut« abend erlebte. Marin bat ste. ihn in seiner Wohnung zu«rwart«n. Allenfalls die Nacht hier zu verbringen. Machte sich schleunigst auf den Weg nach dem Poliieivräsidium. Lillian trank unterdessen die Champagnerflasch« leer. Sie fühlte sich vollkommen verstört, suchte nach einem psychischen Aus- gleich. 19. Marin betrat das Büro des Polizeichefs. Duval drehte sich auf seinem Stuhl herum, erhob sich matt ifnd schwer. Streckte Marin di« Hand entgegen. Sein Gesicht war grau. Die Stimme klang bedeckt.Verzeihen Si« mir. daß ich Sie nicht selbst aussuchte." Die beiden Männer standen schon seit längerer Zeit im engsten Kontakt. Vlleoten ihren nicht immer privaten Verkehr sehr diskret und unauffällig: häufig« nächtliche Zusammenkünfte, langatmige Unterhaltungen Nun war e» an der Zeit, diese Stellung aufzu- geben, aus der Reserve herauszutreten, mit offenen Karten zu spielen Duval wurde es nicht leicht. Wüßt« nur allzugut, daß er ein gewagtes Spiel trieb, sich mit dem Schritte, den er zu tun beabsichtigte, aufgab Hegte immerhin die stille Hoffnung, doch zu gew 'mnen. sollte sich alles programmäßig abwickeln. Senkte den greifen Kopf, verschränkte die Arme, sah unter halbgeschlossenen

JLtc/zffteßer Lidern zu Marin empor.Monsieur Marin! Ich halle Si« für einen fähigen und hochbegabten Mann. Ich hatte lange genug Gelegenheit, Sie als solchen kennenzulernen. Ich hoffe, daß uns«« Bekanntschaft die erwarteten Früchte bringt. Ich bin Ihr Freund." Marin streckt« die Bein« von sich. Duval fuhr fort:Es liegt in Ihrer Hand, alle Ihre Werte zu nützen, sich ein« Position zu erobern, die Ihrer würdig ist." Er war ein feiner, erfahrener Psycholog«, dieser Mr. Duval. Viel gewandter als Marin, der bereits einen roten Kopf bekommen hatte. Das wurde auch von seinem Gegen- über wohl bemerk! und mit Befriedigung aufgenommen. Marin sprach keine Silbe. Blickt« starr auf Duval. Kaute an seiner Zigarette, di« glutlos zwischen seinen Lippen hing. Der Polizeichef hielt den Augenblick für gekommen, sich offen und endgültig zu äußern Die Dinge' lagen ungefähr so: Lant Mol- düngen der Geheim-Telegraphen-Agentur, die über ganz China verbreitet ist, dürfte sich elwas im Lande vorbereiten. Insbesondere schien Schanghai der Herd dieser von langer Hand vorbereiteten Ereignisse zu sein. Die politische Lage hierzulande wckr gewiß von jeher ein« kritisch«. Nun aber setzte sich eine Bewegung in Gang, die keineswegs bestrebt war, den naiven Ahnenkult eines Voltes vor fremdländischen Einflüssen zu schützen, sondern eine dunkl« ge- heimnisvolle Bewegung, die in ihrem Grundprinzip den gänzlichen Abbruch und den Fall der zwilisierten Mächte im Aug« hatte. So weit die allgemeine politische Einleitung Duoals, di« Marin mit ziemlichem Gleichmut entgegennahm Denn worüber ihn der Polizeich«f unterrichtet«, war täglicher Gesprächsstoff neben anrüchigen Affären und Intrigen in allen Salons, Klubs und Halls der besten internationalen Gesellschaft Schanghais Selbst in den immer etwas nervösen und ängstlichen Finanzkreisen hatte man sich schon mit dieser latenten Gefahr abgefunden und verli«ß sich auf den ganzen Einfluß der zivifisierten Welt auf den äußersten Osten. Wie weit aber die Dinge bereits gediehen und welche Zuspitzung sie erfahren hatten, das wurde dem Skeptiker Marin«rst im Verlaufe des Gespräches mit Duval klar. Nun war sein Interesse geweckt und gefessell. Aber nicht allein die Situation der internationalen Politik in China war auf da» kritischste zugespitzt, sondert' auch di« des Chefs der Polizei. Der soignierte, gepflegte Herr befand sich in einem Konflikt, der ihm den Kragen eng und die Gedanken horizontweit machte. Es galt nämlich eine Bewegung im Keime lautlos, ohne Auf- sehen zu ersticken. Und das aus keinem anderen Grunde, als um die überempfindlichen Finanzkreise nicht zu erschrecken und die da- durch herbeigeführten Krisen zu vermeiden. Andererseits fühlte er sich verpflichtet, das Ansehen der verschiedenen Regierung«n z» wahren, wenn nicht anders möglich, mit Tanks, Geschützen und Maschinen-

gewehren. Das aber würde einen unvermeidlichen Zusammenbruch der gesamten Geschäftspolttik herbeiführen. Selbst im Fall« einer Niederwerfung der Dollar-Usurpatoren würden dl« Börsenpaläste bis zum Giebel erschüttert werden. Die daran Interessierten hatten sich in unzähligen Konferenzen mit dem Polizeichrf auseinandergesetzt, ihn an Hand einer statllichen Summe guten Geldes, das auch auf ihn nicht ohne Eindruck ge- blieben war. bestimmt, nach ihren Weisungen und nicht denen der an China interessierten Regierungen, die schärfstes und rückhalts- losestes Vorgehen gegen di« Feinde der Zivilisation forderten, zu handeln. Insbesondere eine dieser Konferenzen ließ den armen Mann nicht zur Ruhe kommen: die im Palais in der Peking-Road, die mit Mr. Kead Da Duval ein guter Geschäftsmann und über- dies Franzose also prädestiniert für eine internationale Politik war, tonnte er nicht umhin, sich für die weniger blutige, aber um so kompliziertere Lösung des schweren Falles zu entschließen. Er hatte aber auch seine Demission im Aug«, der er im Falle des Fehl- schlagens diefes Planes kaum entrinnen konnte. In Marius Gehirn arbeiteten noch die seltsamen, etwas auf­regenden Begebenheiten der letzten Stunden. In seinen Gedanken war ein« große Unordnung. Er hatte also gut auf sich zu achten. Wie stellte sich nun Duval die Lösung dieses gordischen Knotens vor? Mit dem Durchhauen war nicht viel gemacht. Der Polizei- chef hatte die Lösung schon gefunden. Marin war der Mann, den er haben mußt«, der ihn decken sollt«. Er schlug ihm vor, sich wieder in den Dienst der Polizei zu stellen, den Geheimdienst zu organisieren, alle geheimen Der- bindung«» und Sekten samt Führern und Anhängern ihm in die Hände zu spielen. Auf dies« Weise hoffte er, der gute alte Lebe- mann, die Wurzel des Baumes der Revolution auszuroden. Lockte Marin mit üppigen Aussichten. Wußte, wo der zu packen war: an der leicht verwundbaren Stelle seines Ehrgeizes, seines primitiven rohen Machtbedürsnisses.(Fortsetzung folgt.)

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SEum Steligionsprobtem Dr. Anna Siemsen.Religion, Kirche und Sozialismus". (Jungsozialistisch« Schriftenreihe.) 64 Seiten. Preis 1,19 M. E. Laubfche V erlagsbu chharidlu ng GmbH., Berlin W 39. Anna Siemsen will einen neuen grundsätzlichen Diskufsians- beitrag zum Problem des Verhältnisfes zwischen Arbeiterbewegung und religiöskirchlichen Erscheinungen geben. Sie saßt Religion bewußt als gesellschaftliche Erscheinung in der gefellfchafttichen Er- scheinungssorm der kirchlichen Organisation auf und lehnt es ab, sich mit sogenannterReligiosität" als indwiduell�ssychischer Grund- stinmmng einzelner Menschen auseinanderzusetzen. Ebenso kann bei wirklicher Diskussion niemals der Glaubensinhall ein«r Religion, wie es der Gläubig« will, als Absolutes, Unbegründvares, schlechthin zu Glaubendes angenommen werden, das in seiner göttlichen Ur- sprüngllchkeit jenseits aller mit Beweisen arbeitenden Diskussion steht und nur durch den Glauben.bewiesen" wird. Bei politischer und sozialer Auseinandersetzung mit der politischen und sozialen Machtorganisation der Kirchen muß aber der Sozialist mit Mitteln wissenschaftlicher Erkemrtnis arbeiten können, um die dem Sozialis­mus wss enseigen« Einheit von Theorie und Praxis herzustellen, oder aber, auf di« Auseinandersetzung verzichten. Gesellschaftliche Erscheinungen find geschichtlich geworden und wälzen noch ständig sowohl ihren Inhalt also auch ihr« Form um ein« Betrachtungsweise, die jede Religion in Anwendung auf ihren eigenen Inhalt, ablehnt. Anna Siemsen g«ht dem historischen Ursprung und der geschichtlichen Entwicklung der Religion nach und weist im gesellschaftlichen Leben, ja innerhalb der Religionen,«ine zunehmende Berwelllichung des Bewußtseins der Menschen nach. Sie fordert aus. hierKus die Konsequenzen zu ziehen, die für den Sozialisten, der bewußt die Gesellschaft umwälzen will, nach ihrer Ansicht klar sind. H. J.

WAS DER TAG BRINGT, «iiiinnimiiniMiiimuiiiiimimraiMmMiiiiiiiniinuiiiiniiiiitnimninuiiiiHiiiiiiiiuiniiiiiimttiiiwnnnmHiiiuiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiinimiiiiiiniiuiiRiimiiiunmniiiiiniiiiiiiia

Ein Milliardstel Sekunde. Ein« unvorstellbare kurze Zeitdauer kann durch ein von dem deutschen Forscher Professor Rogowski tonstuiertes Instrument nun- mehr genau bestimmt werden. Die Messung geht hierbei in der Weise vor sich, daß man di« in einer luftleeren Röhre befindlichen Elektronen durch elektrische Einwirkungen zu abnormen Bewegungen zwingt und sie gleichzeitig photographiert, so daß ste wie in einer Zeillupe wiedergegeben werden. Die Abstände ihrer Bewegungen kennzeichnen je ein Milliardstel Sekunde. Des Henkers Antwort. Di« kanadische Bereinigung zur Bekämpfung der Todesstrafe hat versucht, einen merkwürdigen Kronzeugen für ihre Bestrebungen zu erlangen. Sie sandte eine Postkarte mit Antwort an Artur Ellis, den offiziellen Henker von Kanada , und bat ihn. ihr seine Zustim- mung zu ihrer Arbeit mitzuteilen. Aber sie hatte zuviel erwartet und von dem Henker eine Entsagung verlangt, die er nicht aus- brachte. Seine Antwort lautete:Ihr neuerungssüchtigen Geister seid eine Quelle der Beunruhigung für jeden anständigen Menschen, der die Gesetze achtet. Aber wenn sich«in Gericht finden sollte, da» Euch einmal des Morde» für schuldig erklärt und ein Richter Euch zum Tode verurteilt, dann soll es mir ein besonderes Vergnügen sein, Euch zu hängen." Schutz vor weiblichen Kriegsministern! Der Londoner United Services Club" ist einer der vornehmsten englischen Klubs. Seine Mitglieder gehören fast ausnahmslos den höchsten mititärischen Kreisen an. Run haben diese hohen und zu- gleich auch alten Herrschosten, die fast durchweg Konservative sind, seit die Arbeiterpartei an der Macht ist, große Sorgen. Nach den Klubsatzungen darf die Schwell« des Klubhauses von keinem weib- lichen Wesen überschritten werden. Diese Bestimmung wurde bisher strengstens eingehalten. Aber in den Statuten gibt es auch noch einen anderen Paragraphen, nach welchem der jeweilig« Kriegs- und Marineminister während seiner Amtszeit Ehrenmitglied des Klubs ist. Dar einigen Wochen hat nun ein besonder« ängstliches Klub- Mitglied, ein schon längst pensionierter Admiral ein« schauerliche Eni- deckung gemacht. Er kam daraus, daß der Macdonald-Reglerung auch ein« Frau, die Arbeitsministerin Miß Bonfieid. angehört. Dieser Umstand gab dem Admiral zu denken,denn", erklärt« er dem übrigen Militär,letzt ist eine Frau, noch dazu ein Fräulein, Arbeitsminister geworden. Dies geht uns eigentlich recht wenig an. Aber was geschieht, wenn einmal«in« Frau Kriegs- oder gar Marineminister sein wird? So etwas ist zwar nicht wahrscheinlich, aber möglich. Und wenn ich an. solch eine Möglichkeit denke, stehen mir oll meine Haare gen Himmel". Den Mitgliedern leuchtete diese Beweisführung ein. Die Klubleitung trat daher schleunigst zu einer

, Sitzung zusammen und beschloß einstimmig, den betreffenden Para- graphen abzuändern. Bon nun ab werden also nur männliche Kriegs- oder Marineminister für die Dauer ihrer Amtszeit zu Ehrenmitgliedern des Klubs ernannt. Jetzt sind die Generäle und Admiräle beruhigt und können sich wieder dem ungestörten Studium der Rangliste widmen. Wieviel Radlosender gibt es in Europa ? Nach Feststellung derInternationalen Radiophonischen Rund- schau" gibt es in Europa 229 Radiosender. An erster Stell« steht Schweden mit 31, es folgen Deutschland mit 28, Frankreich mit 26, Rußland mit 24, Großbritannien einschließlich Irland mit 23, Nor - wegen mit 12, Spanien und Finnland mit je 9, Italien und Polen mit je 8, Oesterreich, Belgien und die Tscheche! mit je 6, die Schweiz mit ö, Jugoslawien mit 4, Rumänien mit 3, Dänemark , Ungarn und Albanien mit je 2 und Griechenland , die Türkei , Luxemburg , Danzig . Monako, Estland und Korsika mit je 1 Sender. Federmann in Paris . Federmann kann nicht französisch Trotzdem ist er nach Pari» gereist. Und alles hat ganz vorzüglich geklappt. Nur ganz zuletzt gab es einen kleinen Zwischenfall. F«beraann wollte mit dem Flugzeug nach Köln fliegen. Nehmen Sie ein Taxi", sagte der Portier,und sagen Sie dem Chauffeur:Le Bourget!" Das ist der Flughafen." Aber als Federmann sich ein Taxi nehmen wollte, hatte er den Namen vergessen. Er zog den Sprachführer. Aber der stammte aus der Zeit, als es Flugplätze noch nicht gab. Federmann sah auf di« Uhr. Die Zeit war knapp. Da winkt er einem Auto.Flugplatz", sagte er. Der Chauffeur zuckte die Achsel. Federmann überlegte. Dann breitet« er die Arm« aus, schlug sie um sich wie Windmühlenslügel und ließ ein tiefes, allmäh- lich höher werdendes Brummen hören. Dann senkt« er di« rechte 5)and und führt« sie, den Start eines Flugzeuges andeutend, in sanftem Schwünge nach oben. Triumphierend sah er den Chauffeur an. Aber der mochte ein steinernes Gesicht. Federmann wiederholte seine Bewegungen einmal, zweimal, dreimal, legte sein ganzes mimisches Können hinein. Der Chauffeur begann zu lächeln.Lj-v", sagte k und öffnete den Schlag. Befreit sank Federmann in die Polster. Al» de-- Wagen hielt, stieg er aus. Vor ihm lag ein graues, unscheinbares Haus.Eta- blissement hydrotherapique" stand auf einer kleinen weißen Tafel. Erst ein« ganze Zeit später, als das Flugzeug nach Köln end- gültig verpaßt war und Federmann resigniert im D.Zug faß, erfuhr er, daß das auf deutsch heißt: Kattwasser-Hellanstall".