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einer in der Weltgeschichte für sein Bolt gekämpft und ge-! litten hat, verhaftet wird oder gar umgebracht würde, so merden aus seiner Asche oder seinem Kerfer hundert größere und fleinere Propheten seines Namens und seiner Lehre ans Licht steigen und der Märtyrer wird dem Weltreich gefährlicher werden, als der in Freiheit wandelnde es war.

Inter bestimmten Umständen hätte sein diesmaliger Feldzug vielleicht noch lokalisiert werden fönnen. Abgesehen von dem schon erwähnten ,, liberalen" Schwamm, der in teiner Sache eine entschiedene Stellungnahme wagt, hat er diesmal auch nicht, wie 1922, die kalifattreuen Mohammedaner auf seiner Seite. Sein Vorstoß von 1922 fiel mit der Ver­stümmelung der Türkei und der Vernichtung des Kalifats durch England zusammen. Damals waren die orthodox mohammedanischen Brüder Mohammed und Mulana Ali seine eifrigen Kampfgenossen. Heute stehen sie seinem Kampfe fern und nennen ihn unloyal, doch würde es bei der Besensart des impulsiven Mulana Ali nicht überraschen, menn er übermorgen den Mahatma nicht für radikal genug erflärte. Auch hört man während dieser ganzen Zeit nie, daß die gläubige Mohammedanerbevölkerung über die Neu­tralität hinausgehend den Hindu in den Rücken fiele, ja die jungen Mohammedaner der großen Städte( in denen Indiens , Geschickt sich entscheidet), stehen Schulter an Schulter mit dem Hinduvolte. Bollends lächerlich sind jene Breffe geschichten, wonach, die Parias gegen Gandhi " auftreten, weil es den Behörden von Buna gelingt, die unwissenden Bewohner eines armseligen Lumpensammlerdorfes durch Berteilung von Hirjetörnern zu einer Erklärung" gegen den besten Freund und Schirmer dieser Unterdrückten, den Mahatma, zu veranlassen.

In bedeutungsvoller Weise wirfte aber zugunsten Gandhis ein Ereignis, durch das die indische ,, Bourgeoisie" in sein Lager getrieben wurde, wie 1922 die Mohamme­daner durch die Zerstörung des Kalifat, ein Ereignis, das troß seiner weltwirtschaftlichen Bedeutung in Deutschland so gut wie gar nicht beachtet wurde.

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Bor anderthalb Monaten hatte England, ohne in der Breffe viel Aufhebens davon zu machen, den Indern für die Einfuhr von Baumwollwaren die sogenannte Imperial Breference" ausgezwungen, d. h. eine 3ollerhöhung auf Baumwollwaren aus allen Ländern mit Aus­nahme von England. Die Inder sahen in dieser seit langem befürchteten aber von England bisher nicht gewagten Maß­nahme eine Berhöhnung der Finanzautonomie ihres Parlaments" und einen 3011tampf der ettg= lischen Wirtschaft gegen Japan , Amerika , Deutschland , Italien auf Kosten des indischen Konsumenten. Von der indifchen Bourgeoisie fanden sich mit dieser Maßnahme nur die Baumwollindustriellen von Bombay ab, die mit der er­wünschten Zollerhöhung, wenngleich fnutrend, auch die eng Iliche Importbevorzugung in Kauf nahmen. Die übrigen Kapital und Mittelschichten gerieten in helle Empörung: Bolitische Bergewaltigung", Unfug des Scheinparlaments", Imperialistischer Wirtschaftsbetrug" braufte es wochenlang durch die Leitartikel der Swaraj- Presse. Hervorragende Bar lamentarier wie Malaviya, und sogar der Parlaments­präsident Patel legten ihr Mandat nieder und erflärten öffentlich, fortan bedingungslos in den Reihen der populären Maffenbewegung bes Mahatma stehen zu wollen. Der stein. reiche Motilal Nehru unterstrich seinen engeren An fchluß an Gandhis Boltsbewegung noch dadurch, daß er Diefer filr ihre 3mede seine imposante Villa schenkte. Ge fchäftsleute in Lahore , Bombay, Kaltutta, die bisher die Ber hindung mit der Gandhi - Bewegung aus Borsicht mieden, nerpflichteten fich, teine englischen waren mehr au pertaufen und nach den Telegrammen zu schließen, bie jetzt von Indien nach England gehen mit dem Ersuchen, feine Baren nach Indien zu senden, da sie dort liegen blieben, scheint auch diese Seite der Bontottbewegung größere Aus maße anzunehmen. In einer Reihe von Städten bontottieren Die beffergestellten Inder diejenigen ihrer Landsleute, die noch als Beamte in englischem Dienste stehen, und Händler verweigern den letteren Warenabgabe. Da und dort haben indische Ortsvorsteher ihr Amt niedergelegt. Alles dies sind Beigerungs- und Boykotthandlungen im Sinne Gandhis , die, planmäßig und im ganzen Lande durchgeführt, allein ermög­lichen würden, den fremden herrschaftsapparat Iahmzulegen. Aber die eben genannten bourgeoisen" Boltsschichten hätte er wohl faum in diesem Ausmaße zu folchem Opfer zu bewegen vermocht, ohne die Propofation des indischen Parlaments durch eine der englischen Wirt­schaftstrife entsprungene Verzweiflungsmaßnahme zu so un­geeigneter Beit. Mit diesen Schichten find Gandhis Bewe­gung auch Führerpersönlichkeiten zugefallen, die an rein real­politischen Qualitäten nicht hinter dem Mahatma zurück fteben. Man sieht: diese Bewegung hat selbst für den lebel wollenden aufgehört, jo etwas wie eine ,, lächerliche Komödie" zu sein. Sie ist eine Boltsbewegung in bisher nie ge­fehenem Ausmaße geworden, und eine solche reißt schließlich dant ihrer Eigenstärke und massenpsychologischen Eigengesetz­lichfeit meitere Waffen und auf kurz oder lang das ganze Bolt mit. Die Geschichte ist nicht arm an Beispielen wie innere Gegensäge in einem Bolte in entscheidenden Zeiten verbleichen unter der Bucht eines zentralen Problems, das ein Bolt mit dämonischer Macht beherrscht. So mag auch Gandhi fühlen, und man weiß nicht genau, ob es Nazarener milde ist oder Bolitikerflugheit, mit der er soeben seinen zweihundert Millionen Hindu fagte: gebt den mohammeda­nischen Minderheiten in euern Städten und Dörfern soviele Rechte wie sie fordern, der Kampf geht einzig und ausschließlich gegen die fremdherrschaft Mit iherer Ueberwindung löst ihr auch dieses Problem."

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Mit solchem Anschwellen der Gandhi - Bewegung durch Die verschiedenartigsten Elemente wächst diese allerdings auch ( im guten wie im nachteiligen Sinne) über den Kopf des Führers hinaus und hört auf, dessen Wesenszüge bis ins einzelne aufzuweisen. Schon heute fönnte ber Mahatma es sich wohl nicht mehr wie 1922 leisten, den Bontott und die Gehorsamsverweigerung" auf ihrem Höhe­nunft mit einem Machtwort abzubrechen, weil seine An hänger in einem einzelnen Falle eine von ihm abgelehnte Gewalttat begingen. Er versucht das Unmögliche auch gar nicht mehr, wenngleich er mit all seiner großen Autorität davor warnt, von den Streit- und Weigerungsaktionen zu aussichtslosen Gewalttaten überzugehen. Seine Gefolgschaft hefteht längst nicht mehr nur aus Jüngern", die jede Weisung des Meisters befolgen. Unter seinem ist ungestüme hegeisterte Jugend, find Revolutionäre der verschiedensten Art, und das rücksichtslose Borgehen der Polizei gegen alle Ansammlungen von Eingeborenen trägt ein übriges dazu bei, örtliche Zusammenstöße unvermeidlich zu machen. Die

Neuer Reichstag im Herbst?

Reden von Stegerwald und Brüning in Dortmund .

Auf dem westfälischen Provinzialparteitag in Dortmund | beinahe 2,5 milliarden. Hier kann durch Schuß gegen Mißbrauch haben der Reichsarbeitsminister Stegerwald und der Berbilligung erreicht werden. Bei der Unfallberfierung Reichstanzler Brüning Reden gehalten, denen angesichts ist verstärkte Mitmirfung der Arbeiter an den Berhütungsvorschriften der ausschlaggebenden Stellung, die das Zentrum im Reiche Jahren vor einer Krise, vann sind ihre Ausgaben höher als ihre zu fordern. Die 3nvalidenperficherung steht in einigen einnimmt, befondere Bedeutung zufommt. Einnahmen. Man muß Mittel und Wege finden, um besonders in Stegerwald wies in seiner Rede auf die Verschiedenheiten der Stranfen- und Arbeitslosenversicherung die Verantwortlichkeit des Balutastandes in den verschiedenen europäischen Ländern hin, des einzelnen zu stärfen. Ungerechtfertigter Unterstützungsbezug die zur Folge habe, daß in Belgien , Frankreich , Italien , der Tschecho- ist unsozial. In den nächsten Boshen, schloß der Minister, müssen slowakei usw. die Lebenshaltung billiger sei als in Deutschland der Etat und das kleine Ostprogramm erledigt werden. Für den und in England. Dazu komme die Rationalisierung, und dies alles Herbst steht bevor ein großes Steuerfenfungs- und Sparprogramm, habe die Folge, daß es sowie das große Ostprogramm, das aber bis auf weiteres nur auf Ostpreußen und den Grenzgürtel am diesseitigen Korridor gedrängt

in Amerita, England und Deutschland zusammen 10 Milonen Arbeitslofe

gibt. Die beweglichen Zölle, die soeben beschlossen wurden, müssen sehr vorsichtig gehandhabt werden, damit nicht Schaden für den Export entsteht. Von den schätzungsweise 70 Milliarden jährlichen deutschen Bolfseinkommens werden etwa 23 Milliarden von Reich, Ländern, Gemeinden, Kirchen und Sozialversicherung verbraucht. Davon entfallen auf äußere und innere Kriegslasten 3,8 Milliarden, auf Schuldendienst 1,1 Milliarden, auf kulturelle Zwede und Kirchen 2,9 Milliarden, auf den Sozialetat ohne Sozialversicherung 1,4 Mil­liarden, auf die Sozialversicherung 6 Milliarden.

3m ganzen entfallen auf foziale Zwede und Pensionen 12,2 Mil­liarden Mart.

Bei rechtem Zupaden tann man vom Ganzen 1 Milliarde und beim Bereinfachen der Staatsorganisationen 1 bis 1,5 milliarden sparen. Stegerwald beschäftigte sich dann mit der Frage des soge nannten Notopfers und erklärte sich persönlich für eine weitere Er höhung der Biersteuer zur Deckung der Ausgaben für die Arbeitslosen. Das Problem der Arbeitslosenversicherung will er nach folgenden Gesichtspunkten behandelt wiffen:

1. Wie verschaffen wir den Arbeitslosen Arbeitsgelegenheit. 2. Wie fann für die regelmäßigen und immer wieder tehrenden Besucher des Arbeitsamtes, soweit fie antifozial sind, der Bezug der Arbeitslosenunterstügung er­schwert werden.

3. Wie kann die Arbeitsvermittlung ausgebaut und wirksam gefördert werden?

4. Wie fann offen erkennbaren Schäden und arbeitsmora­1ischen Gefahren entgegengewirft werden?

5. Wie lassen sich Ersparniffe bei der übrigen Sozial versicherung erzielen, damit die Wirtschaft im ganzen nicht über Gebühr belastet zu werden braucht und den im Produktionsprozeß stehenden Arbeitern nicht untragbare Lohnabzüge aufgebürdet werden müssen?

merden fann.

Reichstag erledigt werden kann oder mit einem neuen durchgeführt Es steht noch nicht fest, ob dieses Gesamtprogramm mit diesem werden muß.

Der Reichskanzler Dr. Brüning polenifierte in feiner mehr allgemein politischen Rede gegen die Sozialdemokratie mit dem alten Argument, sie hätte doch selber den Regierungswechsel ver­ursacht. Ueber die Panzerschiff- Frage ging er mit der Bemerkung hinweg, daß die Regierung schwerere Sorgen habe. Sie sei auch feineswegs eine Rechtsregierung. Der ewige Regierungswechsel fönne das Ansehen des Parlaments nicht hetien. Im Osten sei feine einseitige Bevorzugung des Grundbesitzes beabsichtigt, aber die Landratschaft müsse gehoben werden. Subventionen für unhalt­baren Großgrundbesitz seien nicht beabsichtigt. Sparpolitik sei not­wendig, auch in den Gemeinden, das erfordere vielleicht 3wangsmaßnahmen, aber davor werde die Regierung nicht zurückschrecken. Er habe den ehrlichen Willen, mit Hilfe des par­lamentarischen Systems das Notwendige für die Wirtschaft und für die Erhaltung der Demokratie durchzuführen.

Bon diesen Beiden Ministerreden ist die des Reichsarbeits­ministers die fonfretere und wie uns scheint, auch die ge­schicktere. Herr Stegerwald übersieht aber gefliffentlich die Tatsache, daß unter dieser Regierung eine Reform der Sozialversicherung und des Arbeitsrechts in sozialem Sinn unmöglich ist. Wir müssen unter diesen Umständen allen Reformankündigungen mit dem stärksten Mißtrauen gegenüberstehen.

Was die Rede des Herrn Reichsfanzlers Dr. Brüning betrifft, so sind wir der Meinung, daß das parlamentarische System in Deutschland feines Retters bedarf, am menigsten eines solchen, der es selber in Gefahr bringt, um sich nachher rühmen zu fönnen, er habe es gerettet. Kommt es bis zunt Herbst, wie Herr Stegerwald angedeutet hat und wie wir wünschen, zu Neuwahlen, so wird es bei ihnen darum gehen. 6. Wie fann insbesondere in ber Kranten- und Arbeits der Arbeiterschaft mit ihrem demokratischen und sozial ge­Losenversicherung die Selbstverantwortung des einzelnen verrichteten Willen einen entscheidenden Einfluß im neuen stärkt und ausgebildet werden? Reichstag und in der neuen Regierung zu erobern. Es wird dann um die Wahl eines Reichstags gehen, in dem eine Regierung wie die gegen= wärtige nicht mehr möglich ift.

In der Arbeitslosenversicherung haben mir aber nur noch ein schweres Jahr vor uns, dann dürfte es mesentlich besser werden. Die Rrantenversicherung hat die Höchsten Ausgaben, nämlich

täglichen Maffenverhaffungen, die feit Monalen schon statt. finden und die Einferterung und Berbannung verehrter und angesehener Führer, sind ebenfalls nicht geeignet, Bolts malfen, die nicht aus lauter Mahatma" bestehen, beim rein passiven Widerstand verharren zu laffen. Und wer ist nicht alles in diesen Monaten ins Gefängnis gewandert! Bürger­meister großer Städte, Stadträte, Barlaments- und Provin­zialabgeordnete, Führer wie Gupta, Bose, Malaviya, der junge Nehru, Patel, der Sohn des Präsidenten und Adjutant Gandhis , Dejai, der gewerkschaftliche Bertrauensmann des Mahatma, Gandhis Sohn, seine engsten Freunde, Scharen von Studenten und Redakteuren und schließlich fast alle nam­haften Gewerkschaftsführer, die ich einst im Lande fennen­lernte, und deren einer mir furz vor seiner Festnahme noch ichrieb: Es werde allmählich zu einer Schande, als an ständiger Inder, der sein Land liebt, noch auf freiem Fuße zu sein! Wer einmal Gelegenheit hatte, indische Ge­fängnisse zu sehen, dem flingt in diesen Tagen ein ver­tausendfachtes Geläut jener Ketten, Schellen, Gewichtsfugeln in den Ohren, welche die dürren braunen Knochen dieser in den Ohren, welche die dürren braunen Knochen dieser Freiheitskämpfer zur Erde drücken, ohne ihren Geist und ihre Begeisterung mit in den Staub zu zerren. Daß selbst die indischen Dschungelliberalen, diese urtomische Raritatur eines europäischen Konstitutionalismus, für den Indien jede Grundlage fehlt, fich jüngt aufrafften, gegen Grundlage fehlt, sich jüngt aufrafften, gegen Máffen­erschießungen und die Marter der Gefangenen zu pro­testieren, läßt ahnen, was das Land derzeit leidet.

Es bleibt beim Stahlhelmverbot. Bündige Erklärung des preußischen Ministerpräsidenten.

Im Hauptausschuß des Preußischen Landtags erklärte der preußische Ministerpräsident am Montag, daß zu einer Aufhebung des Berbots der Stahlhelm- Organisation in Rheinland und Westfalen fein Anlaß vorliege. Mit dieser fürzen abor bündigen Erklärung sind zugleich alle Behauptungen widerlegt, nach denen sich der preußische Ministerpräsident bereits vor Wochen für die Aufhebung des betreffenden Verbots aus­gesprochen haben soll.

Beamtenkabinett in Sachsen . Cinigung aller bürgerlichen Parteien.

Dresden , 5. Mai...( Eigenbericht.)

1. Sämtliche bürgerlichen Parteien des Sächsischen Landtages find am Montag in einer interfrattionellen Sigung übereingekommen, ein unpolitisches Beamtentabinett zu- bilden. Nati. onalsozialisten und Attfozialisten haben sich ihre end­gültige Erklärung noch vorbehalten. Stimmen fie der Bildung eines unpolitischen Kabinetts zu, dann wird der interfraktionelle Ausschuß am Dienstag wieder zusammentreten, um die erforder lichen Beschlüsse zu fassen. Ministerpräsident foll, wie vorläufig verlautet, entweder der gegenwärtige fächsische Innenminister Richter oder der Präsident des Berwaltungsgerichtshofes Schied werbest.

Schweine- Schmid tommt wieder. Treviranus beruft ihn.

Effen, 5. Mat.( Tehmton)

Nach einer Erklärung bes Reichsminifters für die besezten Ge biele, Treviranus, ist die Frage der Wiederaufnahme der Tätigkeit des Staatssetretärs Schmid im Reichsministerium für die befeßten Gebiete dahin geflärt, daß Staatssekretär Schmid am 8. Mai von dem Minister wieder in sein Amt zurüd berufen wird.

Erfundene Zufchriften".

Für den deutschnationalen Zettelfasten.

In der deutschnationalen Presse wird eine Buschrift aus Reichs­bannerfreisen" wiedergegeben, die vom Soz. Breffedienft" ver­breitet worden sein soll und in der nad) ber beutschynationalen Presse- ,, den bürgerlichen Reichsbannermitgliedern Hipp und flar Presse­auseinandergesetzt wird, daß sie ihr Bündel schnüren und auf Rimmerwiedersehen abmarschieren können".

Der Soz. Preffedienst" teilt hierzu mit, daß er eine derartige Jufchrift niemals verbreitet hat und ihm eine derartige Jufchrift niemals zugegangen ist.

Blut fließt in Madrid . Studenten in der Universität verschanzt.

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Polizei schießt. Paris , 5. Mai.

Nach einer Havasmeldung ist es heute vormittag in der Madrider Universität zu neuen 3mischenfällen gekommen. Die Boli zei ging gegen Studenten vor, die durch aufrührerische Rufe die Ruhe störten. Einige Studenten erstiegen das Dach des Uni­versitätsgebäudes und hißten dort drei rote Fahnen. Bor der Universität soften die Studenten Passanten belästigt haben. Eine weitere Meldung besagt, daß sich zwischenfälle auch in der Medizini schen Fakultät ereignet haben. Hier machte die Polizei von der Waffe

Gebrauch Ein Student wurde getötet, mehrere andere verletzt.

,, Havas" meldet aus Madrid , daß im ganzen 17 Bersonen als verlegt gemeldet worden sind. Es handle sich hierbei nicht nur um Studenten. Unter anderem soll auch der fommandierende Oberst des in Madrid llegenden Husarenregiments bei den Zwischen fällen zu Schaden getommen fein. Für heute nachmittag ist ein bringender Ministerrat einberufen worden.

Der 1. Mai in England. Rann noch nicht zum Staatsfeiertag erhoben werden. London , 5. Mai. ( Eigenbericht.)

Der Arbeiterabgeordnete Mills fragte Ramsay Mac donald am Montag im Unterhaus, ob es der Regierung nicht möglich wäre, an Stelle des Ostermontag oder des Pfingstmontag den 1. mai zum öffentlichen Feiertag zu machen. Aus Macdonalds Antwort ging hervor, daß der Ministerpräsident diefe Anregung prattilo sigt für burgführbar häft