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Frick und Ruge.

Das Schulgebet gegen die Juden.

fidge

Herr Frick hat im Thüringer Landtag   offen zugegeben, daß die von ihm als Gebete" bezeichneten Hezperse, die in der Schule allwöchentlich aufgejagt werden sollen, sich gegen die Juden richten. Das ist feine Ueberraschung. Herr Frid will ja auch den ehemaligen Heidelberger Privatdozenten Ruge an die Thüringer  Universität berufen, mit dem er während seiner putschistischen Tätig. feit in München   während des Jahres 1923 in enger Beziehung gestanden, hat. Herr Ruge, in dessen Umgebung sich allerhand Fememorde abspielten und der selber wegen öffentlicher Aus forderung zum Morde mit einem Jahr Gefängnis bestraft murde, spielte damals im ,, Blücherbund", enier rechtsradikalen Dr. ganisation, eine besondere Rolle. Wie gerichtlich festgestellt wurde, hat Herr Ruge in einer Ansprache an die meist sehr jugendlichen Blücherbündler folgendes erklärt:

Jeder Blücherbündler müsse vor dem Schlafengehen zu Gott befen, daß er ihm die Kraft gäbe, einen Juden totzuschlagen. Wir empfehlen Herrn Frick, doch dieses Gebet feines Freundes Ruge in Verse seßen und an den Thüringer   Schulen einführen zu lassen. Das wäre doch endlich eine deutliche und unzweideutige Geste!

Razis Steuerfurcht.

Das Vaterland retten" aber Steuern hinterziehen! Der Geschäftsordnungsausschuß der Hamburger Bürgerschaft beschloß, die Immunität des nationalsozialistischen Bürgerschaftsmitgliedes Hüttmann aufzuheben. Hüttmann wird von dem Amtsgericht Münster   wegen fünfmaliger Steuer­hinterziehung verfolgt.

Thüringer   Schulgebet

Ich glaube, du strafft unferes Landes Berrat Und segnest der Heimat befreiende Tat ( Aus einem der von Frid verordneten Gebete)

Ein verwachsener, fleiner Mulatte...

Anno deciso Von Hans Bauer. do 19s no Mus

Es tritt im Kabarett der Komiter eine Truppe auf, die| bevorzugten Arbeiters entspricht. Die Grenzen des möglichen dürf­fich Eddie Mayo und seine Harmonita- Bagabunden" nenni. ten damit erreicht sein. Was wäre billigerweise noch zu verlangen? Das find Harmonitafpieler, die eine ganze Menge Tempo und Welche Forderungen wären billigerweise noch zu stellen? Der Mu­Rhythmus haben und deren groteskester Bestandteil eine Mißge- fatte macht auch feineswegs den Eindruck der Bedrücktheit. Er wett burt von einem Mulatten ist. Dieser trummbeinige, grundhäßliche, wie ein Wiefel herum, bleckt grinsend die Zähne vervor, lacht über verwachsene Zwerg mit dem viel zu großen Kopf und den viel zu sein ganzes schwarzes Gesicht. Das ist äußerlich. läßt sich einwenden. turzen Beinen ist der Spaßmacher. Er wird hin und her gestoßen, Selbstverständlich ist das äußerlich. Sein Inneres wird mit Kom­wird über die Bühne gejagt, wird mit Büffen trattiert. Bum plegen erfüllt sein. Aber das ist unabänderlich Worauf es ihm Schluß tonzentriert er dadurch das Lachen auf sich, daß er in ankommen dürfte, ist dies: herauszuholen an Glücksgütern, was Brima- Ballerina- Toilette erscheint und mit seinen Watschelbeinen aus einem unter einem unglücklichen Stern stehenden Leben heraus­Tänzerin mimt. zuholen ist und vermutlich wird sich der Mulatte vor nichts mehr fürchten als vor jener Noblesse, die den Sput, der mit ihm getrieben wird, unwürdig findet, und ihn dadurch von dem Leid des Ver­höhntwerdens befreien möchte, daß es ihn in das ungleich größere Leid der Engagementslosigkeit schickt.

Ein Berliner   Blatt nimmt Anstoß an dieser Szene und findet es von den Veranstaltern seefenroh, aus dem Unglüd des armen Teufels den Honig der Heiterkeitsausbrüche zu saugen. Diese Meinung hat manches für sich. Tatsächlich kommen gute fünfzig Prozent der Wirkung, die die Nummer auslöst, auf das Konto der von der Natur verkortsten Gestalt des Mulatten. Es ist komisch, diese braunhäutige Zwergfigur herumwirtschaften und angeben zu fehen aber freilich geschmackvoll ist es nicht. Der Strititer hat recht: menschliches Beid wird hier gefchäftig zur Schau gestellt. Es wird Hotuspotus mit ihm getrieben und in Geld umgefeßt. Bir haben uns im täglichen Leben angewöhnt, förperliche Ge­bresten unserer Mitmenschen zu ignorieren, wir sehen über sie hin­weg, tun, als ob sie uns entgingen. Hier wird mit dem Zeigefinger auf einen Erzeß der Verunstaltung gewiesen, er wird ausgeschlachtet, rückt in den Mittelpunkt der Betrachtung, wird zum derben Jug degradiert. Nein, fein ist das ganz und gar nicht.

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distreten Behandlung dieses Falles einer verpakten Menschenfigur Eine zwiespältige Geschichte. Einmal möchte man sich zu einer betennen. Zum anderen aber wünscht man dem Mulatten recht gute Geschäfte. Es ist ein bißchen roh, über die massiven Späße zu lachen, denen er unterworfen wird, aber wären wir alle deli tate Naturen, so müßte der Mulatte wahrscheinlich ein erheblich härteres Brot essen, als er es heute tatsächlich ist. Ein Unter nehmer, der Truppenchef, beutet einen mit der Natur aus, einen fehr faulen und grausamen Wiz. Aber er gibt dem Objett dieses grausamen Biges der Natur Prozente von seinem Ausbeutungse gewinn ab... Das ist die Lage.

Es ließ mich ein Gedankengang nicht los, als ich im Kabarett der Komiker den fleinen Mulatten sah. Ich dachte an das Verhält zwischen Kapital und Arbeit. Ihrem Weser nach sind diese beiden Faktoren nicht weniger auf Gegnerschaft und Intereffen widerstreit abgestimmt, als der Mißwuchs des Mulatten und die 3ronisierung dieses Mißwuchses, Troßdem: wie die Dinge liegen, ist der Beiniger Kapital gleichzeitig der Brotgeber Kapital. Der Beiniger gibt Brot: und der Kampf gegen ihn muß deshalb be= dachtsam geführt werden. Der Brotgeber peinigt: und zu einem Freundschaftsverhältnis fehlt deshalb jeder Anlaß.

Aber die Sache hat eine Kehrseite. Es ist nicht sicher, daß dem Mulatten, der wahrscheinlich das Deutsche   nicht beherrscht, die mit leidigen Bemerkungen des feinsinnigen Menschenfreundes zu Gefichtnis gekommen find, aber es ist noch viel meniger sicher, daß, fämen es fie ihm zu Gesicht, er mit ihnen einverstanden wäre. Der Mulatte ist ein nur zu wenigen Berufen tauglicher Mensch. Unter nor­malen Berhältnissen würde er mit einem überaus beiseite gerückten, färglichen, von allen möglichen Daseinsfreuden entblößten Leben zu rechnen haben. Auch sein Leben bei der Truppe wird ihm nicht goldene Berge bringen und fein Honigleden sein. Immerhin: er ist Artist, darf sich auf die Bretter eines so bedeutsamen Kabaretts Anmer Kleiner Mulatte von den Eddie Mayo Harmonika- Bas ſtellen, wie es das der Komiter iſt, wird von Scheinwerfern ange- gabunden: bu haft Grund, die rohe Fröhlichkeit zu haffen, die dein strahlt, bekommt 2pplaus, hat eine verhältnismäßig leichte Arbeit mißratener Körper erwedt, aber du haft auch Grund, fie nicht all­zu leisten, wird ein Austommen haben, das mindestens dem eines zusehr zu hassen, denn du perdantst ihr deinen Erwerb.

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Amen, Amen! Schlagt ihm den Schädel ein!

Der Pariser Bilderfälschungsffandal.

Konzertschau.

Der Pariser Bilderfälschungsstandal nimmt immer größere Ausdehnung an. Der mit der Untersuchung beauftragte Polizei- Furtwängler für fünfzig Pfennig- fo hieß das tommiffar hat alle Hände voll zu tun, um die Fälschungen, die in Konzertereignis der letzten Woche; Sonntag mittags in der Phil­allen Teilen der Welt zerstreut find, zu ermitteln und, soweit dies harmonie. Bo find, haben wir türzlich an dieser Stelle gefragt, noch möglich ist, zu beschlagnahmen. In einer Pariser Kunsthandlung die versprochenen Volkskonzerte unter Furtwängler geblieben? Dank wurden jetzt 29 gefälschte Gemälde entdeckt und unter Siegel gelozialdemokratischer Initiative versprochen von der städtia legt. Der Kunsthändler sagte aus, daß ihm die Bilder von dem fchen Verwaltung, gelegentlich der lebernahme des Philharmo Hauptschuldigen, den Enfel des berühmten Waters Millet, zum Vernischen Orchesters. Nun also soll das Wort eingelöst werden. fauf übergeben worden seien. Ein anderer Gemäldehändler, dem von dem eigentlichen Bilderfabrikanten Cazeau 17 Kunstwerte anvertraut worden waren, wurde bei der Nachricht von der Auf deckung des Schwindels pon einem solchen Schrecken ergriffen, daß er die gefälschten Gemälde in der Seine versenkte.

Stegerwald und die Wanderarbeiter. finden, weil die namhaften Kunſthandlungen ſchon ſeit längerer Zeit

Der Minister hat keine Zeit.

18 Das Landespräsidium des Landes Lippe hatte sich vor furzem an das Reichsarbeitsministerium gewandt und um eine Unterredung mit dem Minister nachgefucht über die außerordentlich große Not­lage der Lippischen Wanderarbeiter, die infolge der schweren Wirt schaftsfrife zu 50 Prozent feine Arbeit finden können. Las Land Lippe ist das zweitfleinste Land im deutschen Reich. Seine Arbeiter schaft ist infolge des indrustriell wenig entwickelten Landes ge­zwungen, zum größten Teil außerhalb des Landes Arbeit zu suchen. Die lippischen Wanderziegler find im ganzen Reich bekannt und als Facharbeiter geschäßt. Aber die Millionenerwerbslosigkeit hat zur Folge, daß die Arbeitsämter darauf dringen, daß zunächst die Arbeitslojen des eigenen Bezirks Beschäftigung finden, che Arbeits­fräfte aus anderen Bezirken eingestellt werden. So kommt es, daß von den rund 9000 lippischen Wanderarbeitern nabezu 5000 in diesem Jahr feine Arbeit gefunden haben und auch teine Aussicht haben, noch Arbeit zu finden.

Eingehend hat der Vorsitzende des Landespräsidiums, Genosse Drate, dem Reichsarbeitsminister diese Notlage geschildert. Das Land selbst ist außerstande, aus eigenen Mitteln zu helfen, zumal durch Aenderung des Paragraphen 35 des Reichsfinanzausgleichs die Reichsüberweisungen um ½ Million Mart getürat werden. Das ist für das fleine Land eine Riefenfumme. Der Landespräsi dent wollte deshalb mit dem Reichsarbeitsminister darüber beraten, ob und welche Reichsmittel gegebenenfalls aur. Schaffung von Ar beitsgelegenheit zur Verfügung gestellt werden könnten.

Der Reichsarbeitsminister Stegerwald   antwortete darauf, er müsse bedauern, daß er infolge der bevorstehenden Etats­beratungen zu einer Besprechung nicht in der Lage sei und des. halb den lippischen Landespräsidenten nicht empfangen fönne! Die zuständige Abteilung des Ministeriums würde zu Berhandlungen zur Verfügung stehen.

Die Beigerung des Reichsarbeitsministers, mit dem Landes präsidenten persönlich zu verhandeln, hat im Lande außerordente lich erbitternd gewirkt.

Der getaufte Lump."

Noch einmal der Prozeß Klauber gegen Alimann. Der kommunistische Arzt Dr. L. Klauber schreibt uns 34 unferem Bericht über seinen Beleidigungsprozeß gegen die Rote Fahne";

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Die meisten Fälschungen sind ins Ausland gegangen. In Frankreich   permochten die Fälscher deshalb keinen großen Absatz zu Berdacht geschöpft hatten und die aus der Fabrik" in Maison Lafitte   stammenden Meisterwerke" ablehnten. Die Polizei stellte u. a. fest, daß das Museum in Edinbourgb für einen Millet- Cazeau nicht weniger als 1,5 Millionen Franken gezahlt hat und daß auch ein großes Londoner   Museum mit mehreren Fälschungen hinein gelegt worden ist. Neuerdings bringt man auch die por mehreren Monaten in Lille   aufgedeckten Bilderfälschungen mit dem neuen Schwindel in Zusammenhang, denn unter den in Nordfrankreich und Belgien   beschlagnahmten Nachahmungen befanden sich gleichfalls ge fälschte Millets und Corots. Der Verkäufer dieser Bilder stand in Verbindung mit dem Maler Cazean.

Wir hatten in Deutschland   einen ebenso berühmten Bilder fälschungsffandal: die Geschichte der gefälschten van Goghs, die gleichzeitig ein Standal der begutachtenden Stunsttenner war. Aber er scheint völlig versichert zu sein.

3ft der neue Planet  - ein Komet?

Der wissenschaftliche Streit der amerikanischen Aftronomen über den neuen Transneptun- Planeten, den die Beobachter auf dem Lowell- Observatorium   in Arizona   entdeckt haben wollen, ist noch immer nicht beendigt und nimmt zeitweise wieder sehr heftige Formen an, Dr. William Mac Millan- Chitago hat erklärt, daß es fich bei dem neuen Himmelstörper permutlich gar nicht um einen Planeten, sondern ganz einfach um einen Kometen handle, der eines Tages wieder verschwinden könne. Unter Umständen werde dieser Komet erst wieder in 3000 Jahren sich den mensch lichen Bliden darbieten,

Auch ein anderer Gelehrter, der Mathematitprofeffor an der Dale- Universität, Brown, hat zweifel in die Ankündigung des Lowell- Observatoriums gefeßt. Der jetzt entdeckte Himmelstörper befinde fich nicht in genügender Nähe des Uranus   und des Neptun  , um bei diesen Planeten die Abweichungen hervorzurufen, die man bei ihnen beobachtet hat. Der neue Planet tänne höchstens das Bolumen der Erde haben, während man in den Berechnungen der Astronomen gezwungen fei, einen Planeten mit einem dem Erd­volumen fiebenmal überlegenen Volumen anzunehmen, um aus diesen die Abweichungen in den Bahnen des Uranus   und des Nep­ tun   herzuleiten.

Das Deutsche Museum   in München   verzeichnete nach dem der Jahresversammlung vorgelgten Geschäftsbericht im abgelaufenen Jahr mit 621 565 Besuchern eine Rekordzahl. Das Erfreu: liche ist, daß die Steigerung von 43 000 hauptsächlich auch Arbeiter, Die Erklärung der Frau Altmann lautete nicht, wie Sie im Angestellte und Schüler trifft. Die Leitung führt das darauf zurüd, Abend berichteten: daß fie mit dem gekauften Lump nicht daß die Eintrittspreise gerade für diese Besucher start verbilligt Dr. Klauber persönlich gemeint habe, sondern die ganze Gruppe, zu wurden. Die Zahl der ausländischen Besucher aus allen Staaten ber er gehört. Richtig ist vielmehr, wie der demnächst be der Welt betrug rund 72 000. Die Bilanz ist mit 1 487 000 aus­flußgemäß auch in der..ahne" zu veröffentlichende Erflärungsgeglichen. Unter den Einnahmen sind die größten Bosten wiederuin tert aufweist, daß Frau Altmann erklärt, der beleidigende die Zuschüsse des Reichs und des Landes Bayern   mit ze 230 000 me, Ausdrud sollte nicht die persönliche Ehrenbaftig der Zuschuß der Stadt München   mit 300 000 m. An Eintrittsgelder teit des Dr. Mauber anzweifeln. Goweit er doch so hätte per wurden 270 000 m. eingenommen. Das Attienvermögen des standen werden können, wird er mit dem Ausdruck des Museum. bezifert sich auf rund 34 Millionen, wobei die vielfach toft Bedauerns zurüdgenommen. Gerichts- und Anwalts- baten Museumsgegenstände felbft mir zum Materialwert eingesetzt sind und ihr historischer Wert außer Anjay galaffen ist. foften werden von Frau Altmann übernommen."

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In der Bewältigung eines Programms, das die Namen Debussy  , Strauß, Brahms   und Wagner umfaßte, haben Dirigent und Di chester ihre Pflicht getan so, wie unter Künstlern das Wort Pflicht" zu verstehen ist: sie haben das Höchste und Aeußerste ge= geben, deffen fie mächtig sind. Das muß ihnen, das muß dem großen Musiker Furtwängler  , den dies Publikum bisher nur vom hörenjagen fannte, besonders gebantt werden. Seine herrliche Hin

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geriffenheit und Begeisterungsfähigkeit hat in zweitaufend Hörern das Wunder eines unvergeßlichen Musikerlebnisses ausgelöst. Nach der letzten Nummer, dem Meistersinger- Vorspiel, war es ein Jubel ohne Grenzen.

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Es hat noch ein paar Konzerte gegeben, die der Erwähnung wert sind. Sonatenspiel Geige und Klavier, im Grunde teine Sache für große Konzerthäte, wird in der Singakademie zum tünstlerischen Ereignis durch Adolf Busch   und Rudolf Sertin Man weiß, zwei Instrumentalisten von höchstem Rang, und jeder eine Künstlerpersönlichkeit von eigenem Wuchs. Doch das Besondere ist, wie sie im gemeinschaftlichen Mufizieren, einander ergänzend, zur vollkommensten Einheit verschmelzen. Sold innere lleber einstimmung der Persönlichkeiten fehlt wohl ein wenig dem Zu­fammenspiel Leonid Kreugers und Josef Wo1fsthals, die ich auch sie zwei ausgezeichnete Musiker im Rahmen der Bruckner  - Bereinigung zu einem Sonatenabend im Konzertsaal der Hochschule für Musik zusammengefunden haben. Man merkt es in César Frands A- Dur- Sonate die Hörer sind mit Recht dankbar, das schöne Werf im Programm zu finden der Pianist will es von seiner romantisch- überschwänglichen Seite nehmen, der Geiger, mehr Dom Geiste Klemperers und Hindemiths, drängt nach flarster Ge staltung und widerstrebt gefühlvollem Verweilen. Beide mögen Recht haben, nur nicht: beide gleichzeitig. Bon anderer Seite zeigt Leonid Kreuzer, der vielseitige Musiker, fich, als Klavierpädagoge und Dirigent, an einem Abend, den Bella Firle, aus seiner Schule hervorgegangen, mit dem philharmonischen Orchester gibt. Ein un gewöhnliches pianistisches Talent, schon nach der ersten Nummer, dem Klavierkonzert von Schumann, ist man sich darüber flar.

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Als dramatische Sängerin größten Stils präsentiert sich Florence East on in der Philharmonie, mit einem Programm von Mozart   bis Puccini  . Auch Maja von Spengler, die sich im Bechsteinsaal als Liedersängerin vorstellt, scheint mit ihren gewiß un­gewöhnlichen Mitteln eher für die Bühne prädeftiniert. In ihrem Programm finden wir auch ein paar neue Sachen, liebenswürdige Kleinigkeiten von E. Anders, zwei deutsche Volkslieder in reizpoller Bearbeitung von Walther Hirschberg, und, als Uraufführung aus dem Manuscript, zwei Lieder des jungen A. von Bederath. unter denen eins, Stadt am Morgen", durch die Prägnanz des musikalischen Einfalls aufhorchen läßt. Und als überlegener Musiker und feiner Pianist fällt der Begleiter auf, der junge Holländer Herman Kruyt, der am selben Abend den Geiger Anatol Snorre in einer Sonate des Bachzeitgenossen Heinr. J. F. Biber sekundiert. Der Name des Geigers begegnet uns nicht zum ersten Male; er wird bald zu den besten zählen.

K. P.

Elfenbeinfunde in der Nordsee  . Vor kurzem machten Schleppe netfischer in der Nordsee   Funde von Elfenbein, das die Neße vom netischer in der Nordsee   Funde von Elfenbein, das die Neße vom Meeresgrund mit heraufgebracht hatten. Die Untersuchung des Elfenbeins ergab, daß es sich um die Stoßzähne pon prähistorischen Didhäutern handelt, die einst das Land durchzogen, welches heute von der Nordsee   bedeckt iſt.

Rabelais   erhält ein Denkmal, Gelegentlich der 400. Wiederkehr des Tages, an welchem Francois Rabelais  ' Hauptwert Gargantua und Pantagruel" zur Beröffentlichung gelangte, foll im Jahre 1932 in Lyon   ein Monument des Dichters errichtet werden.