fnapp.
Der verhängnisvolle Mangel an Gebrauchsartiteln des täglichen Lebens, der sich mit jedem Tage mehr bemerkbar macht, hat nach Meldungen aus Moskau das Boltshandelstommiffariat dazu ver. anlaßt, eine neue Rationierung dieser Artikel durchzuführen. Es ist eine neue Verkaufsordnung festgelegt, die am 10. Mai in Kraft tritt. Danach werden alle Waren und Artikel des täglichen Gebrauchs in drei Gruppen eingeteilt. Zur ersten Gruppe ge. hören Woll, Baumwoll- und Leinenwaren, Garne, Wirtschaftsfeife u. a.; zur zweiten fertige Kleider, Trikotagen, Schuhe, Gummischuhe u. a., und zur dritten alle übrigen Gebrauchsartikel. Das Bezugsrecht auf die Erzeugnisse der ersten Gruppe besitzen nur Arbeiter auf Grund der auch für die Lebensmittel bestehenden Bezugskarten. Die Artikel der zweiten Gruppe werden in Badenordnung" verkauft, d. h. sie können, soweit vorhanden, frei erworben werden, wobei aber die ausgesprochenen Arbeiterviertel in den Großstädten bzw. die Arbeiterstädte in erster Linie berücksichtigt werden. Das sind also die Gebrauchsartifel, nach denen der sowjetrussische Bürger wird ,, anstehen" müssen. Lediglich die dritte Gruppe der Waren( das sind also in erster Linie die Luruswaren, die sehr teuer sind und die nur einen geringen Absatz aufweisen) ist für den Berkauf vollkommen freigegeben.
Der Neu- Barismus.
Politische Gefangene werden gemartert.
Die Berliner Zeitschrift ,, Die Attion" teilt mit: Im Werchne
Uralsfer Gefängnis, wo 160 Anhänger Tropfis fonzentriert sind, wurde, wie erst jetzt bekannt wird, am 5. und 23. Februar über die Gefangenen die Prügelstrafe verhängt. Am 23. Februar
Montag, den 12. Mai, 19%, Uhr
Sprechen in der neuen Welt die
Vertreter der Sozialistischen
Arbeiter Internationale:
Vandervelde, Belgien Vorsitzender der Exekutive der SA9, Albarda, Niederlande Abramowitsch, Rußland Otto Bauer , Oesterreich Crispien, Deutschland
möller, Schweden
Soukup, Tschechoslowakei Wels , Deutschland
forcie Genoffen aus England und Polen .
Erscheint in Massen!
Treffpunkt der Sozialistischen Arbeiterjugend: 17 Uhr Camphaufenstraße, am Untergrundbahnhof Hafenhelde.
murden die Gefangenen troß furchtbarer Kälte mit etstaltem Wasser besprigt. Den Anlaß dazu bildeten Beschwerden ber Gefangenen über das unerträgliche Gefängnisregime. Diese Nach richten, die erst jetzt bis Moskau und Leningrad gedrungen sind, sollen in einzelnen großen Betrieben starte Empörung ausgelöst haben.
Bücher und Schreibzeug fehlen. Magim Gorki ruft in der„ Prawda" zur Sammlung von
Die Stunde des Tonfilms.
Kombination Reinhardt- Staatsoper.
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Die Tonfilmwelt ist in Aufruhr seit ein paar Tagen. Den| funft zu stellen. Damit eröffnen sich Perspektiven, die für den Film Anstoß hat eine geschäftliche Transaltion gegeben; ein Aktienverkauf, so neu find wie für die Oper. gewiß nichts Ungewöhnliches in unserer Zeit. Die Mehrheit einer Film- AG., der Terra", ist von einer Hand in die andere gegangen. Die eine Hand hieß 3. G. Farben. Die andere ist Mag Reinhardt ; hinter ihm steht, wie man hört, eine mächtige Rapitalistengruppe. Max Reinhardt , der Direktor des Deutschen Theaters, Künstler und Regisseur von Beltruf, mun an der Spize eines großen deutschen Filmunternehmenstein Wunder, daß die Nachricht sensationell gewirkt hat. Noch fragte man sich in interessierten Kreisen, was von der überraschenden Wendung zu erwarten sei. da gab es eine zweite, nicht weniger überraschende Neuigkeit: Opernfilme, Filmopern will Reinhardt produzieren, er selbst als Regiffeur mit den Kräften und dem Apparat der Berliner Staatsoper. Und zur Bekräftigung, daß es sich nicht nur um vage Pläne und Projekte handelt, wurde gemeldet: Generalintendant Tietjen tritt mit Zustimmung des Ministeriums als Vertreter Preußens in den Aufsichtsrat der Gesellschaft.
Zunächst ist flar, daß es für die Aufführung der Oper eine ungeahnte und noch kaum vorstellbare Bereicherung bedeuten kann, wenn sie die wahrhaft unbegrenzten Möglichkeiten der Filmaufnahme gewinnt. Daß die gefilmte Oper etwas durchaus anderes als leben| diges Operntheater sein und dieses niemals ersetzen wird, daß also auch feine Gefahr besteht, es werde durch sie verdrängt werden, ist nicht minder einleuchtend. Aber diese Idee der gefilmien Oper nimmt Gestalt an, in einem Zeitpunkt, da der Bestand des Operntheaters
es ist leider kein Geheimnis in vielen deutschen Städten ernstlich bedroht ist. Die Filmoper tritt nicht auf, um das Operntheater zu verdrängen; eher ist es so, daß sie rettend erscheinen wird, wo der Opernbetrieb aus finanziellen Gründen nicht mehr aufrechterhalten werden kann. In anderer Form allerdings als das lebendige Operntheater wird sie berufen sein, die hohen Werte großer Opernfunst zu verbreiten. Auch in kleinen Städten wird es möglich werden. Opernaufführungen in fünstlerischer Bollendung zu erleben. Wobei wir, bei dem Tempo, in dem sich die Tonfilmtechnik bisher entwickelt hat, erwarten dürfen, daß das optische und akustische Bild der ge= filmten Oper dem Hörer in der Tat ein getreues Bild der Oper ver. mitteln wird.
Also, wir stehen vor einer vollendeten Tatsache. Auch wenn vorläufig nicht mehr vollendet ist als sozusagen ein bindender Aft der Willenserklärung; um den Willen in die Tat umzusetzen, dazu wird es wohl noch eingehender Verhandlungen, Beratungen und Borbereitungen bedürfen. Genau genommen, sind es zwei Tatsachen, An das neue Unternehmen knüpfen fich um so höhere Er. vor denen wir stehen. Die eine, das ist die Verbindung Staat- Ton- wartungen angesichts der Gesamtfituation, in der es auf dem Plan film. Die andere: die Berbindung Reinhardt- Staatsoper. erscheint. In musikalischer Hinsicht hat die Tonfilmindustrie in einem Ausmaß versagt, das noch vor ein bis zwei Jahren unvor stellbar schien. Während im Tonfilm endlich ein Instrument gegeben schien, im Zusammenwirken von Film und Mufit neue Kunstformen zu finden und neue Kunstwerke zu schaffen, find bisher auch die allerbescheidensten Hoffnungen in dieser Hinsicht enttäuscyt worden; die Musik im Tonfilm ist ein Faftor geworden, der künstlerisch nicht zählt. Das muß und soll mun also anders ist von der künstlerischen Initiative Mag Reinhardts zu erwarten, daß er zwischen heutigem Film und heutiger Mufit eine fruchtbare Verbindung schaffen, und daß hier im Tonfilm eine neue FilmBereitschaft.
fichtlich der fünstlerischen Möglichkeiten und Absichten ergibt. Dar- werden. Und wenn mit alten Opern der Anfang gemacht ist, so
so
Die Verbindung von Staat und Tonfilm ist einstweilen wesentlich repräsentativer Art. Der Staat übernimmt gewissermaßen das Batronat auf einem Gebiet, deffent fulturelle Bedeutung für die Zukunft nicht abzusehen ist. Db und wieweit daraus auch realere Folgerungen, insbesondere Konsequenzen wirtschaftlicher Natur gezogen werden sollen, darüber läßt sich zur Stunde noch nichts aus sagen. Deutlicher sichtbar wird schon das Zukunftsbild, das sich hin über hat Dr. Kurt Singer , ber stellvertretende Intendant der Städtischen Oper, gestern in der Bossischen Zeitung" intereffante und aufschlußreiche Ausführungen gemacht. In nüchternen Worten", Opernfilme, beffer Filmopern, aufnehmen, Reinhardt betätigt sich als Opernfilmregisseur, der Staat stellt Haus, Einrichtung, Orchester, Künstler, kurz ben Gesamtapparat der leibhaftigen Operndarstellung, zur Verfügung." Es wäre wohl verfrüht, zu fragen, ob sich die Beteiligung auf die Kräfte der Staatsoper beschränken foll, folange die Stadt Berlin noch nicht Gelegenheit genommen hat, sich bezüglich der Angliederung ihres Instituts in irgendwelcher Form zu äußern. Das sind erst Fragen der weiteren Organisation. Das Wichtigste und ein wenig Alarmierende scheint zu sein, daß nun ernstlich) und mit den besten Kunstkräften der Zeit ein Versuch gemacht werden soll, eine Verbindung von Film und Oper herzustellen, ein Verfuch, an großen Opernwerfen der Vergangenheit die neue Erfindung ,, Tonfilm" zu erproben und zugleich diese in den Dienst der Opern
Tefen wir,„ heißt der neue Plan: die Terra- Film- Geſellſchaft wird tonkunft entſtehen wird. Die beſten Muſiker der Zeit find in
Melodie der Welt."
Univerfum.
Die Patin aller Filmkunft ist die Bewegung. Und Walter Ruttmann erfaßt den Rhythmus in der Einzelbewegung und in der Bewegung der Massen, und so verfilmte er den Rhythmus
der Welt.
Walter Ruttmann ist ein Starter, ein Eigenwilliger, ein Rünft ler von Reiz. Von der Betrachtung der Natur tommt er zur Be tradhtung der Menschen und ihrer Bauwerke. Eigenes, beglüdies Gehen ist der Baustoff dieses schon bekannten Filmes, der immer wieder wie eine Offenbarung wirkt. Er öffnet manchem Zuschauer die Augen, und die große Bielfältigkeit der Lebensgebräuche in der Welt fließt zur ungeahnten Einheit zusammen.
Heute, wo man sich langsam rüstet, den stummen Film zu be erdigen, wird Ruttmanns Filmwert zur Mahnung. Auch es ist eine Art von Tonfilm, doch verwendet Ruttmann nur Geräusche. Er läßt teinen Leinwandschatten Liebeslieder girren. Er weiß das flächige Sehen wird niemals zum Theater-, Operetten- oder Opern- Erfah; denn die Schwarz- Weiß- Kunst der Filmphotographie Pann einzig den Gefeßen der Optit gerecht werden.
Es wäre nicht der Mühe wert, vom Wechsel in der Leitung und den Besitzverhältnissen der Terra- Film- Gesellschaft viel Worte zu machen, wenn es sich, wie sonst in der Branche, nur um eine geschäftliche Angelegenheit handelte. Die Persönlichkeiten, die jetzt an die Spitze treten, und die Mächte, die dahinter stehen, bürgen dafür, daß es an ernstesten fünstlerischen Absichten so wenig fehlt wie an den Kräften, sie durchzuführen. Wir begrüßen das neue Unternehmen nicht nur mit frohen Hoffnungen, wir haben auch ein Recht, zu erwarten, daß diese Hoffnungen als Forderungen erfüllt werden: als Forderungen, die wir an die Zeit haben, und für die diese reif geworden. Klaus Pringsheim .
Die Weltkraftfonferenz in Berlin .
Die Internationale Weltkrafttonferenz, die vom 16. bis 21. Juni
in Berlin tagen wird, ist mit einer Sorgfalt vorbereitet wie faum je eine internationale Veranstaltung. Sechsundreißig Länder haben schon jetzt Vertreter angemeldet, und fast alle steuern wertvolle wissenschaftliche Beiträge zu den Verhandlungen bel, so daß nicht weniger als 400 Berichte schon jetzt vorliegen. Man hat sie bereits Belt übermittelt, damit die Aussprache unter den Fachmännern der in gedruckter Form den vielen Tausenden von Interessenten in aller verschiedenen Energieversorgungszweige so fruchtbar wie mög
lich wird.
Diese 400 Berichte werden nun auf der Berliner Tagung nicht einzeln vorgetragen werden, sondern zu 34 Generalberichten zu fammengefaßt, die von deutschen Berichterstattern, hervorragenden Bertretern ihres Faches, in deutscher Sprache erstattet werden. Um das Verstehen dieser Generalberichte, vor allem aber der an sie wird in den für diese Stzungen bestimmten Festfälen von Kroll anschließenden mehrsprachig geführten Diskussionen zu erleichtern,
eine besondere Sprachenübertragungsanlage eingebaut.
Spenden zur Anschaffung von Lefebüchern und Schreibmaterial im fein wird und die Reform des stummen Films einfegt, dann follte artige Anlagen, die für insgesamt 1000 Hörer eingerichtet sind und
Kampf gegen das Analphabetentum auf. Die etwa 8 Millionen Männer und Frauen, die gegenwärtig unterrichtet werden, feien feineswegs ausreichend mit Behrmaterial versorgt.
Neue Offiziere.
Zum Abschluß der Maifestlichkeiten wurden 360 neue Offiziere in die Armee und Flotte eingestellt. Es sind 3öglinge der Frunfe Kriegsakademie, der Tolmatschew Kriegsschule, der Marine und der Kriegsflieger- Akademie. Im Georgsfaal des Kreml wurden die neuen Offiziere von Kalinin im Namen der Regierung und vom Bizekriegskommissar Unschlicht im Namen des Oberkommandos der Armee begrüßt.
Freilaffung des flämischen Soldaten. Belgische Regierung hatte Angst vor dem Sturz. Brüffel, 10. Mai( Eigenbericht.) Der vom Lütticher Kriegsgericht wegen Gehorsamsverweigerung verurteilte Flämische Soldat de Leeuw wurde auf Veranlaffung des Justizministers auf freien Fuß gefeßt. Die Anordnung des Justizministers ist als Erfolg der Protest tundgebungen gegen die Verhaftung Leeuws in den flandrischen Städten zu werten und nicht zulezt auf die außerordentlich heftigen Protefte der Sozialisten in der Kammer zurückzuführen.
Wenn der Film dem gegenwärtig üblichen Experiment entrückt man die Melodie der Welt" zum Unterrichtsgegenstand erheben, bamit die Filmschaffenden nicht nur den Rhythmus eines echten films fühlen, sondern auch die Montage eines Films erlernen. e. b.
"
Dieser amerikanische Tonfilm ist nachträglich mit deutschem Dialog versehen, und man kann feststellen, daß dies Wagnis zum erstenmal gelungen ist. Die Mundstellung der amerikanischen Dar steller past zwar nicht immer zu den deutschen Worten, dafür kommt aber der deutsche Dialog recht fauber und deutlich hervor. Amerikanische Fliegerfilme, die für Uncle Sam Armee- Propaganda betreiben und natürlich die gottgewollte Ueberlegenheit der Ameri taner auch auf diesem Gebiete beweisen sollen, haben wir schon öfter bei uns gesehen. Es ist also nur der Tonfilmdharakter neu bei der Sache. Da die Werbungsabsicht hierzulande ausfällt, fragt es sich, was wir überhaupt mit solchen Filmen sollen. Die Handlung ist immer dieselbe: der raubbeinige Sergeant, der ein so gutes Herz hat, der Fliegerschüler und das Mädchen, das von beiden umworben wird, sind auch immer dieselben. Auch der Ausflug des Geschwaders nach Nikaragua bietet nichts Neues. Wieder einmal werden Aufständische, die als Gesindel behandelt werden, vom Flug zeug aus durch Bomben erledigt. Ein frischfröhlicher Krieg wird verherrlicht. As einziger Reiz bleiben also die Aufnahmen ver elfernen Bögel, die photographisch hervorragend gelungen sind und leuchtet, bald fliegen sie über oder in den Wolken, bald stürzen sie in rasendem Fluge in die Tiefe und immer gewähren sie im geschloffenen Geschwader oder einzeln, einen wunderbaren Eindruck. aber man darf nur nicht daran denten, daß dieser ganze Triumph der Technik im Dienste des Mordes steht, wovon ja erbauliche Beispiele gezeigt werden. Die beiden Hauptdarsteller, Jad Holt und Ralph Graves, werden ihren Aufgaben recht gut gerecht. Wenig interessant ist dagegen Lila Lee .
Sie kommt in der vorliegenden Form zum ersten Male zur Anwendung und gestattet ein gleichzeitiges Abhören jeder Rede in den drei Kongreßsprachen Deutsch , Englisch und Französisch. Drei derentsprechend ebenso viele Umschaltkästen und Kopfhöreranschlüsse an jedem Platz aufweisen, werden in Betrieb sein. Man hat in den letzten Monaten auf der Berliner Geschäftsstelle der Konferenz eine solche Anlage versuchsweise eingerichtet, und sie hat allen Erwartungen entsprochen.
Auch bei den öffentlichen Veranstaltungen der Weltkrafttonferenz ist die internationale Note gewahrt. Unter anderem finden eine amerikanische und eine italienische Stunde statt. Im Anschluß daran wird Edisons berühmter Glühlampenverfuch in einem Sprechfilm gezeigt werden.
Albert Einstein hat für die Konferenz, die nach sechsjähriger Bause in Berlin ihre zweite Bolltagung veranstaltet, folgenden Beitspruch geschrieben: Es ist sicher, daß der große Gedanke der internationalen politischen Organisation unferes Planeten durch die Entwicklung der Technik aus dem Reiche der weltfernen Spekulation in das ber realen Biele getreten ist. Der internationale Bedanke wirkt auch wieder auf die Technik befruchtend zurück So sehen wir in der Weltkraftkonferenz gleichzeitig eine verheißungsvolle Manifestation tulturellen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeitens der Nationen."
Der neue englische Hofdichter. Das Amt des Poeta Laureatus, des englischen Hofbidters, das in allen übrigen Staaten längst aus gestorben ist, wurde dem englischen Dichter John Masefield übertragen. Masefield wird der Nachfolger des vor wenigen Wochen oerstorbenen 80jährigen Dichters Dr. Robert Bridges, der es verstanden hatte, durch die Unabhängigfei feines Urteils auf Verhaltens die auf Ramsay Macdonald zurückzuführen ist, wird von allen Seiten lebhaft begrüßt.
Die Stimmung im Abgeordnetenhaus war anläßlich des Borherrliche Schauspiele barstellen. Bald sind sie von der Sonne bebem Amie eine neue Würde zu verleihen. Die Wahl Mafefields, falls fo gereizt, daß die Regierung befürchten mußte, bei der Abstimmung über den Mißtrauensantrag in die Minderheit zu geraten. Außer den Sozialisten standen anfänglich auch zahl reiche flämische fatholische Abgeordnete im Begrift, für den Antrag zu stimmen. In diefer Lage en schloß sich die Regierung zur Freilaffung de Leeums. Nur dadurch fonnte sie die Annahme des Mißtrauensantrags verhindern.
Der Golbat hatte sich geweigert, Befehle in französischer Sprache auszuführen. Vor dem Kriegsgericht erklärte De Leeuw, er verstehe wohl französisch, es tönne ihn jedoch niemand zwingen, die ihm in einer fremden Sprache gegebenen Befehle auszuführen.
Neuer Bilderfälscherstandal. Im Zusammenhang mit dem Bilderfälscherskandal Millet ist eine andere Sache wieder aufgerodt worden, die im letzten Jahre bereits viel Staub aufgewirbelt hat. Es handelt sich um die beiden im Jahre 1927 im Louvre für den Preis von 1,5 Millionen Franten getauften Watteaus„ Die Mai Plantage" und Dorftanz oder Dorffest". Die Sachverständigen find sich darüber einig, daß diese beiden Bilder lediglich aus der 5. M. Elfenftein, der berühmte ruffifche Realffeur, der Schöpfer des Schule Watteaus stammen. Die Verwaltung des Louvre verlangt Botemfin wurde für die Paramount nach Hollywood verpflichtet. nun ungültigkeitserklärung des Bertaufsvertrages und Zurüd fagt Moslau dazu? erstattung der 1,5 Millionen Franken.
S.
r.
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Bas