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Beilage zum Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Nr. 151.

Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten

Donnerstag, den 2. Juli 1891.

mittel wie Bandagen, Bruchbänder und andere Apparate eine Preissteigerung unseres Wiffens nicht erfahren haben, so bleibt also nichts Anderes übrig, als die Ursache der Kostenerhöhung in der Vertheuerung der Lebensmittel zu suchen.

Gegen die Erhöhung der Verpflegungskosten ist ja nun nichts mehr zu machen, wohl aber empfiehlt es sich, bei dieser Gelegenheit auf Mißstände in der Verpflegung der Kranken hin­zuweisen, die von verschiedenen Seiten laut geworden ist.

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8. Jahrg.

sich nicht so leicht helfen konnten, als die Ice Cream" und Candy" naschenden Damen, sireikten, d. h. sie aßen nicht mehr zu Hause, sondern hatten des Abends dringende Geschäfte in der Stadt zu besorgen, die Zahl der Küchen­Abonnenten wurde immer geringer und bestand zuletzt nur veröffentlicht im Reichs- Anzeiger" folgende Bekanntmachung: noch aus der Frau Bürgermeisterin und ihrem Gemahl, so Bei Gelegenheit des vor dem königlichen Landgericht in Essen daß jetzt, nach etwa fünfmonatlichem Bestehen, die Koope anhängig geweſenen Strafverfahrens gegen den Redakteur Fusangel rativfüche geschlossen werden mußte. Ob sich bis zum ist Seitens der Vertheidigung gegen den Bochumer Verein die Das gynäkologische Institut( Entbindungsanstalt) der hiesigen Jahre 2000 eine Heerde um den gemeinsamen Herd sam­Anschuldigung erhoben worden, sich bei der Lieferung von Schienen Universität, unseres Wissens eine ebenfalls unter der Verwaltung meln wird, muß nach den gemachten Erfahrimgen für und anderem Eisenbahnmaterial grober und für den Eisenbahn  - der Königlichen Klinik stehende Anstalt, nimmt auch zu höheren Hartwell mindestens als recht zweifelhaft gelten."- betrieb gefahrbringender Unregelmäßigkeiten schuldig gemacht, Verpflegungskosten Krante auf, meist Frauen, die dann dort zu- Die Notiz ist so dumm, daß sie von dem kostspieligen Wander­namentlich fehlerhafte, sogenannte" geflicte" Schienen unter gleich Gelegenheit finden, die Produtte einer Roch kunst apostel Fräntel geschrieben sein könnte. Der Mann veiß nicht, Anwendung nachgemachter nachgemachter Stempel fälschlich als probe- zu studiren, die weder für den Magen eines Gesunden noch für daß in den Vereinigten Staaten   bei der außerordentlichen Billigkeit mäßig gekennzeichnet und unter das von der Eisenbahn  - den eines franken Menschen dienlich sein können. Daß die Koch- der Nahrungsmittel, die Auswahl der Speisen selbst in den be­verwaltung abgenommene Material geschafft zu haben. In- tunst in diesem Institut bereits so weit gediehen ist, daß man dort scheideneren Hotels eine für uns Europäer erstaunlich große ist, wieweit diese Anschuldigungen begründet sind, wird die Milchreis ohne Milch herstellen zu können scheint, wäre noch das daß nach amerikanischer Regel jeder Gast oder Kunde für sein gerichtliche Untersuchung ergeben. Dagegen erscheint es gegen Wenigste; völlig ungenießbar und von widerlichem Geschmack Geld das Recht erwirbt, von jeder Speise nach Belieben zu essen, über der Beunruhigung, welche anläßlich der in jenem Straf- aber waren diejenigen gebratenen Fleischspeisen, die und daß die Kooperativküche" in den kleinsten amerikanischen  verfahren stattgehabten gerichtlichen Verhandlungen weite Kreise auf dem Dampfapparat zubereitet waren. Selbst Landstädtchen bereits thatfächlich durch das Hotel verwirklicht der Bevölkerung in Bezug auf die Sicherheit des Eisenbahn  - die Krankenpflegerinnen mußten zugeben, daß diese Speifen ist, welches auch den am Ort wohnenden Familien" Board" betriebes ergriffen hat, sowie Angesichts der Versuche, das von oftmals ungenießbar waren. Thee existirt merkwürdiger Weise Koft gegen eine bestimmte feste und vergleichsweise sehr deutschen   Werken gelieferte Eisenbahnmaterial an Schienen, Achsen, in der Vorrathskammer dieser Anstalt gar nicht. Frauen, die niedrige Tare giebt. Die Küche der Zukunft" ist bei den prat­Rädern u. s. w. dem In- und Auslande gegenüber zu ver- gerade in leidendem Zustande sich an dies Getränk gewöhnt haben, tischen Amerikanern keine Zukunftsmusik mehr. dächtigen, geboten, auf Grund des zur Verfügung stehenden amt- müssen es hier in der Anstalt entbehren. lichen Zahlenmaterials schon jetzt flar zu stellen, welche Er­fahrungen bezüglich der Sicherheit des Betriebes bei der preußi­schen Staatseisenbahn- Verwaltung bisher mit den gelieferten Schienen gemacht sind.

Nach den vorliegenden statistischen Aufzeichnungen find

im Jahre:

bei einer Gesammt zahl der verlegten Schienen von rund:

-

Berlin  .

-

Wir

Nicht viel besser steht es mit anderen Vorrichtungen, die in Der Verkehr in Berlin   und seine Opfer" betitelt sich feinem anderen Krankenhause fehlen. Die bekannten, mit Luft eine Reihe beachtenswerther Auffäße, die von offenbar zuständiger oder Wasser gefüllten Gummi Ringe, welche solchen Seite jetzt im Reichs- Anzeiger" veröffentlicht werden. Kranten untergelegt zu werden pflegen, die infolge langen haben aus denselben bereits die amtlich ermittelten Zählungs­Liegens mit Wunden an der Oberfläche des Körpers bedeckt sind, ergebnisse über den Umfang des Fußgänger- und Wagenverkehrs fehlen hier, und den leidenden Frauen, die sich nach längerem in den Hauptstraßen Berlins   mitgetheilt und entnehmen ihnen gegenüber der Zahl Unfälle ein- Krantenlager durchgelegen hatten, konnte diese einfache Erleichte jetzt die folgenden Angaben über den Pferdebahnverkehr in Daß diese Uebelstände so tief einreißen konnten, liegt wohl der überhaupt vorgetreten, bei rung nicht zu Theil werden. gekommenen Unfälle, den. Schienen- hauptsächlich daran, daß die einzelnen weiblichen Kranken ge­Entgleisungen und brüche stattgewöhnlich nur wenige Wochen sich in der Anstalt befinden und Zusammenstöße von: funden haben: dann froh sind, wenn später von dem Aufenthalt in derselben wegen der vielen unangenehmen Erinnerungen, die sich daran fnüpfen, möglichst wenig gesprochen wird. Hoffentlich schafft die Verwaltung, nachdem sie die Pflegefäße erhöht hat, nun auch in diesen geschilderten Uebelständen Wandel.

1885/86 10 min. 400 000 1886/87 10 Mill. 600 000

400

409

1887/88 11 Millionen

435

1888/89 11 Mill. 200 000

421

1889/90 11 Mill. 650 000

435

568

1890/91 etwa 12 Millionen

-

58221

-

hat sich von 172 470 Meter im Jahre 1881 auf 285 648 Meter im Die Gesammtlänge der Pferdebahngeleise in den Straßen Berlins  Jahre 1888, d. h. um 113 178 Meter oder 65,6 pst. vermehrt und sich zu einem Neze gestaltet, welches in den übrigen Großstädten Europas   sowohl in Bezug auf seine Anordnung als auch hin­sichtlich seiner Länge seines Gleichen kaum findet. Denn wenn auch Paris   und London   bezüglich der absoluten Länge ihrer Straßenbahnen Berlin   vielleicht noch übertreffen, im Vergleich zu der Fläche, über welche dieselben sich ausbreiten, und zu der Einwohner­Das ,, Berliner Tageblatt", so schreibt man uns, beschäf- zahl stehen jene weit hinter der deutschen   Reichshauptstadt zurück. tigte sich vor einigen Tagen mit dem sozialdemokratischen Antrag Ganz besonders aber zeichnet sich Berlin   dadurch vor jenen Riva­auf Verstaatlichung der Apotheken. Das Endresultat ist: Es linnen aus, daß hier die Schienenstränge bis in den innersten Die Zahl der Unfälle, bei welchen Schienenbrüche statt- lei zwar bei der heutigen Lage der Pharmazie manches nicht Kern hineingeführt sind und so einen schnellen, möglichst kurzen ganz in der Ordnung, aber die Mißstände seien nicht derart, daß und wohlfeilen Wechselverkehr von allen Theilen des äußersten gefunden haben, ist hiernach im Verhältniß zu der Zahl der ver- der Staat Veranlassung habe einzugreifen, und außerdem berührten Umkreises der Stadt aus nach dem Herzen derselben und von legt geweſenen Schienen eine außerordentlich geringe. Dabei hat sie in keiner Weise das große Publikum, sondern höchstens die diesem wiederum nach dem entgegengesetzten Punkte der Weich­durch die stattgehabten behördlichen Untersuchungen keineswegs Apotheker als solche. bildgrenze und selbst über diese hinaus ermöglichen, während dort mit Sicherheit festgestellt werden können, daß die Schienenbrüche Dagegen müssen wir entschieden Verwahrung einlegen. Wir das Zentrum der Stadt von den Geleisen nicht erreicht wird. in allen Fällen die Ursache der betreffenden Unfälle gewesen und haben in allen unseren Ausführungen stets das Interesse der Bereits im Jahre 1885 wo von den durch das Zentrum der nicht etwa erſt infolge derfelben eingetreten sind. Außerdem fele arzneitaufenden Bevölkerung betont und überall nur aus diesem Stadt führenden Durchgangsverkehr vom Norden nach dem es bekanntlich weder ausschließlich noch auch nur vorzugsweise Gesichtspunkte heraus die Verstaatlichung der Apotheken gefordert. Süden( Gesundbrunnen- Kreuzberg, Weddingplatz- Kottbuser­Fehler der Walztechnik, welche durch das sogenannte Flicken der Die Angabe des Berliner Tageblatts", daß sich der Durchschnitts- thor, vom Osten nach dem Westen( Andreasplatz und Gör­Schienen unsichtbar gemacht werden sollen, sondern sonstige Ursachen mannigfachster Art, auf welche die vorkommenden or stellt, ist ung ärztlicher Berordnung bereiteten Arznei auf liter Bahnhof  - Zoologischer Garten  , Schlefischer Bahn­85 Pf. ungefähr richtig. Wenn aber ferner behauptet wird, hof- Lützowplay), vom Nordwesten nach dem Südosten daß sich der Selbstkostenpreis dieser Arznei inkl. Arbeitslohn auf u. f. w.( Moabit- Küstrinerplay, Schlesisches Thor- Bülowstraße Die Abnahme der von den Werken zu liefernden Schienen ungefähr 50 pCt., also auf 40-45 Pf. ftellt, so ist das ein Unsinn. u. f. w.) größtentheils noch nichts vorhanden war stellte sich erfolgt bei der preußischen Staatseisenbahn- Verwaltung in der Der Selbstkostenpreis beträgt höchstens 15-20 Pf. Die Arznei- die durchschnittliche Zahl der von einem Einwohner im Jahre Regel durch besonders ausgewählte, technisch vorgebildete höhere taxen datiren ohne wesentlichen Aenderungen aus einer Beit, unternommenen Fahrten auf der Pferdebahn in Berlin   auf Beamte. Die dabei zur Kennzeichnung des probemäßig befundenen wo dem Apotheker eine bedeutend größere Mühe bei der An- 87,3, dagegen in London   auf 30,9, in Wien   auf 42,6, in Materials gebrauchten stählernen Stempel werden ausschließlich

Schienenbrüche zurückzuführen sind.

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in den eigenen Werkstätten der Verwaltung oder durch besonders fertigung der Arzneien zufiel. Die fortschreitende wirthschaftliche Amsterdam   auf 38,1, in Budapest   auf 37,1 u. f. w. Seitdem ist amten bei jeder Entsendung zum Zwecke der Abnahme aus- chemische und pharmazeutische Großindustrie, alles das hat das eingetreten, wie folgende Zahlen erkennen lassen. Es betrug die damit beauftragte Graveure angefertigt und den betreffenden Be- Entwickelung mit ihrem Streben nach Zentralisation, die aber in Berlin   eine sehr erhebliche Steigerung des Verkehrs

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funden haben, weil andere Eisenbahnverwaltungen, von einer

Apothekenwesen von Grund aus umgestaltet, das Apotheken- Anzahl

der beförderten Personen

1881

58 675 576

.

1884

80 049 710

1885

87 293 825

1886

96 704 786

1887 1888

107 119 716 117 009 010

der zum Betriebe erforderlichen Wagen

Pferde

558

2424

689

3176

767

3323

868

4198

924

4359

966

5192

Die meisten Wagen

gehändigt. Allerdings haben bei den verwaltungsfeitig an- laboratorium zum Paradeſtück für die sogenannten Revisionen, im gestellten Erhebungen einzelne Fälle bis jetzt drei- fest und die Apotheke zur Dispenfiranstalt für die Fabritate der Jahre gestellt werden können, in denen die mit der Abnahme von Großindustrie gemacht. Und es ist unmöglich eine Reduzirung Schienen betrauten Beamten, zum Theil schon vor Jahren, ohne der Taxe, den modernen Verhältnissen entsprechend, ein­Wissen der Verwaltungsbehörden bei der Benutzung unbrauch­ohne daß eine eine solche Maßregel den 10= zuführen, bestehenden Apotheken nach eigenmächtig fortigen Banterott fast aller bar gewordene Stempel auf den Werken Die Wogen der fapitalistischen Entwicke selbst haben neu anfertigen oder ausbessern lassen. In einem sich ziehen würde. folchen an und für sich nicht zu billigenden Verfahren dürften lung haben trotz alles Schutzes durch Privat- Monopole Diese Beamten vielleicht um deshalb etwas unzulässiges nicht ge- und Privilegien das Eiland der Pharmazie überfluthet. Und Siernach ist vom Jahre 1885-1888 die Zahl der beförderten anderen Auffassung ausgehend, kein Bedenken getragen haben, die das, was früher der Apotheke zum Nußen war, das wird ihr Personen um rund 30 Millionen, die der Wagen um 200, die für ihre Zwecke erforderlichen Stempel regelmäßig auf den jetzt zum bitteren Schaden. Die Preise sind schwindelhaft hoch der Pferde um mehr als 1800 gestiegen. Werken herstellen zu laffen. Einzelne ausländische Verwaltungen geworden, und der Umfang tann unter den gegebenen Verhält folgen in 3 wischenräumen von 6 Minuteu auf einander; einzelne da, wo ein raffinirter haben sogar den Werken zugleich mit der Lieferung des Materials betrieb unter günstigen Bedingungen eingreift. Da ist die Straße- Moritzplatz bezw. Kreuzberg  , Gesundbrunnen  - Kreuzberg  ) auch die Anfertigung der zu dessen Abnahme erforderlichen Signatur der heutigen Apothekenzustände. Nicht die gewissenhafte werden aber alle 3 bezw. 4, noch andere alle 5 Minuten be­Staats- Eisenbahnverwaltung, wenn sie als solche erkannt sind, Vorzüglichkeit bedingen heute die Eristensfähigkeit der Apotheke, jene Geleisstrecke gemeinsam benußen, so zeigt sich an gewissen Sogenannte geflickte" Schienen werden von der preußischen Anfertigung der Arzneien, nicht die wissenschaftliche und technische fahren. Da die Wagen der verschiedenen Touren bald diese, bald solche Weise mit zur Abnahme gelangen können, ist immerhin pillen, der Safe Cure und wie sie alle heißen mögen, unter dem Dick im Eisenbahnverein zu Berlin   am 12. März 1887 gehalte­ungeachtet aller Vorsicht gelegentlich unbemerkt bleiben und auf allen möglichen schwindelhaften Geheimmitteln, den Schweizer   Oberingenieur der Großen Berliner   Pferde- Eisenbahn, Fischer­ehrwürdigen Schilde der deutschen   Apotheke der Bevölkerung das nen Vortrage wurde damals in der Charlottenstraße zwischen möglich. Ob und in welchem Umfange dies bei dem Bochumer   Geld aus den Taschen lockt. Herr Woffe hat sein begreifliches Leipziger- und Kronenstraße jedes Geleis in Abständen Gußstahlwert etwa der Fall gewesen ist, dürfte die schwebende Interesse daran, daß dieser Schwindel fortwuchere. Die Annoncen von je 56 Sekunden einmal befahren. Es folgten ferner gerichtliche Untersuchung ergeben. Dagegen iſt es völlig aften der Richard Brandt und Konsorten bringen Geld, schweres Geld. sich die Wagen in der Kochstraße zwischen Friedrich- und geschloffen, daß etwaige Flickarbeiten bei Achsen und die wir aber möchten doch ernstlich es ist unzweifelhaft, baß die rottenstraße in 64, in der Leipzigerstraße zwiſchen Jeruſalemer­unoch einer besonderen Zurichtung in den Werkstätten be­unentdeckt bleiben, da diese letzteren vor ihrer Verwendung stets deren Seite anzusehen.

überhaupt niemals abgenommen.

erst

dürfen. Inwieweit das Verfahren bei der Abnahme von

Nach einem von dem

Denn straße und Spittelmarkt in 66, in der Leipzigerstraße zwischen

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Schienen und anderem Eisenbahnmaterial etwa fünftig zur heutigen System in absehbarer Zeit bedenklich schwanken könnte. und Charlottenstraße in 84, in der Gertraudtenstraße zwischen möglichsten Wahrung der Interessen der Eisenbahnverwaltung Helfen, durchgreifend helfen kann nur der Staat mit der Ver- Molten und Spittelmarkt in 86 Sekunden u. s. w. Noch viel anderweitig geregelt werden kann, unterliegt gegenwärtig der staatlichung der Apotheken und der Einführung der größtmög- stärker ist der Pferdebahnverkehr an gewiſſen Kreuzungspunkten.

näheren Erwägung.

Lokales.

Eine Erhöhung der Kur- und Verpflegungskosten findet vom 1. Juli d. J. ab für die in dem hiesigen Königl. Klinifum verpflegten Kranten statt. Die Verwaltungsdirektion der genannten Anstalt versendet mit dem Datum vom 5. Juni cr. an die An­gehörigen der dort untergebrachten Kranken, sowie an die Kaffen­vorstände und an die intereffirten Gemeindebehörden folgendes Rundschreiben: Die Herren Ressortminister haben bestimmt, daß die Kur- und Verpflegungskosten des Königl. Klinikums hierselbst zu erhöhen sind und zwar: a) für Kranke, welche des klinischen Intereffes wegen oder für Rechnung der Stadtgemeinde Berlin  oder anderer Armenverbände oder auf Kosten behördlich an­erkannter Krankenkassen oder Berufsgenossenschaften aufgenommen werden, von bisher 1 Mart 75 Pf. auf zwei Mart pro Tag, b) für Kinder unter zwölf Jahren, welche für Rechnung der Stadt Berlin   oder anderer Armenverbände aufgenommen werden, von bisher 1 Mart 25 Pf. auf eine Mart fünfzig Pfennige pro Tag. Diese erhöhten Sätze gelangen vom 1. Juli d. J. ab zur Berechnung.

Diese Erhöhung der Preise ist kaum anders zu verstehen, denn als eine Folge der gegenwärtigen Lebensmittel­vertheuerung. Vor Kurzem hieß es noch, die Verpflegungs­gelder sollten nicht erhöht werden; auch eine Aeußerung des Ministers bei der Etatsberathung ist in diesem Sinne vielfach verstanden worden. Da die Medikamente und andere Heil­

lichen Zentralisation des Apothekenbetriebes.

sicher, und zwar in folgender Gestalt:

Diejenige Kreuzung, welche am stärksten befahren wird, ist die an 18 Sekunden von einem Wagen passirt. Es folgen alsdann die der Ecke der Leipziger  - und Charlottenstraße; dieselbe wird alle Kreuzungen am Spittelmarkt mit 21, am Potsdamer Platz   mit 22, an der Koch- und Charlottenstraße mit 23, an der Charlotten­und Französischenstraße mit 28, am Morigplatz mit 29 Se tunden u.. w. Da feit 1887 fowohl die Zahl der Touren wie die der beförderten Personen erheblich gewachsen ist, die Wagen aber auch in kürzeren Zwischenräumen auf einander folgen als damals, so ist der Verkehr an vielen der genannten Stellen und anderwärts gegenwärtig sicherlich noch viel bedeutender.

Ein ,, alberner Wit", der offenbar in die Kategorie der geistigen Waffen" gehört, macht die gegnerischen Blätter un­Die Kooperativküche. Eine von Bellamy's phan­tastisch- sozialen Theorien ist in ihrem Heimathlande jüngst hin einer ernsten, praktischen Prüfung unterworfen wor­ben, hat aber das Examen herzlich schlecht bestanden. Hartwell ist ein hübsches Städtchen im Staate Ohio   un­weit Cincinnati   und der Wohnort einer großen Anzahl von wohlhabenden Geschäftsleuten, die in der großen Handelsstadt ihre Etablissements besitzen. Die Haus- Wenn es als ein gewisses Vorrecht der Armuth frauen von Hartwell hatten es längst als lästig empfun- angesehen wird, die Kinder im Sommer barfuß gehen zu den, selbst mit dem Kochlöffel zu hantiren, und da dort, lassen, so sind andererseits die Kinder der Reichen, die ihre Füße wie überall in der Nähe der größeren Städte, gute wohlverpackt auch während des heißen Sommers in Schuh und Köchinnen und Dienstmädchen zu den Seltenheiten gehören, Strümpfen haben, doch nicht deswegen zu beneiden; denn gefünder der die zum Verband gehörigen Familien ihren Mittags- die Gesundheit vortheilhaft, wenn der Fuß, so lange es die tisch und ihr Abendessen billiger, geschmackhafter und Witterung irgend erlaubt, unbedeckt bleibt und so ordentlich aus­vor Allem bequemer beziehen könnten, als bei der dünsten kann. Dies trägt ungemein viel zur allgemeinen Ab­Einzelzubereitung in den verschiedenen Haushaltungen härtung des Körpers und zur Erzielung eines richtigen Blut­Selbstverständlich wurde die Frau Bürger- umlaufs bei. Wissen dies die reichen Fabrikbefizer und Rentiers möglich. Da nicht, oder aber geniren sie sich, die Waden ihrer Sprößlinge meisterin auch Präsidentin der Kooperativküche. selbst und vielleicht ihr und allzu sehr den Blicken Anderer auszusetzen? Letzteres ist wohl Herr Gebieter gern Hammelbrühe mit Schneidebohnen und anzunehmen, wenn es auch unter dem Alles verdeckenden Mantel ähnliche Delikatessen genossen, so kamen diese fast täglich des Das schickt sich nicht" verborgen wird. Dasselbe gilt vom auf den Speisezettel und auf den Tisch der Kooperativ- Korsettragen. Man sehe doch einmal bei der Hitze die Jammer­Effer. Eine Zeit lang ließen diese sich die Sache gefallen; gestalten unter den höheren Töchtern" mit den Taillen wie' ne schließlich revoltirten aber ihre, vielleicht etwas empfindlich Biene" an! Daß solche fest geschnürten Damen in dem Küraß fonstruirten Gaumen und Magen: die Hausherren, welche überhaupt existiren können, bleibt das größte Wunder.

fie