Tornado am Miſſiſſippi  .

Bisher 16 Einwohner getötet und 100 verletzt. New Borf, 19. Mai.

3n. Memphis  ( Tennessee  ) wurden durch einen Tornado 16 eger getötet und 100 verlegt. Der Tornado dehnte sich über Helena( Arkansas  ) und Texarkana nach Texas   aus. Nähere Nachrichten über den angerichteten Schaden und über die weitere Zahl der Opfer fehlen noch.

In Eldorado( Arkansas  ) hat eine Riefenflut 30 Quadrat meilen Land unter Wasser gesetzt. Uebertausend Personen find ob da chlos.

Aus Greenwood( Missouri  ) wird gemeldet, daß der Vazoo im Laufe der letzten Tage um etwa 6½ Meter gestiegen ist, und daß infolge von Dammbrüchen große Strecken Ackerland überschwemmt wurden.

Schlußbericht Parker Gilberts.

Das Berliner   Büro in Liquidation.

Mit dem von der Reparationsfommission und der Kriegslaften­fommission erstatteten Bericht ist der Neue Plan, wie in der Haager Vereinbarung vom 20. Januar 1930 vorgesehen, in Kraft getreten. Das Transfer- Komitee ist in Berlin   zusammengetreten und hat die abschließenden Transfers unter dem Dawes- Plan   autorisiert. Der Generalagent für die Reparationszahlungen hat dementsprechend folgende Transfers vorgenommen, die mit Geschäftsschluß am

Mussolini   wieder auf dem Kriegspfade. 17. Mai effektiv werden.

Provokatorische Rede in Florenz  .

Der Generalagent für die Reparationszahlungen veröffentlicht über die Uebergangsperiode geprüft und den Generalagenten für folgenden Bericht: Reparationszahlungen benachrichtigt, daß die Abrechnung mit Deutschland   für die fragliche Zeit geprüft, in Ordnung befunden und gebilligt worden ist. Reichsschahscheine im Rennbetrage von 361 Millionen Mart, die der Generalagent gekauft hat, find von der deutschen   Re­gierung eingelöst worden und der Ertrag auf das Konto des Generalagenten bei der Reichsbant eingezahlt worden. In Aus­führung des Beschlusses des kleinen Spezialfomitees hat der General­agent mit Abschluß seiner geschäftlichen Tätigkeit am 17. Mai 1930 an Deutschland   zurückgezahlt: 1. die Summen, die Deutschland   wäh­rend der Uebergangsperiode über die von Deutschland   während 1. An die Bant für internationalen Zahlungs. dieser Periode geschuldeten 362 Millionen Mart, und 2. den Netto­ausgleich zu Basel   nach Maßgabe der besonderen Instruktionen Mark. der Reparationstommiffion und der entsprechend bevollmächtigten sertrag, der Deutschland   zugewiesen wurde, rund 7.2 Millionen Vertreter der Gläubigermächte das Bargeld und die Investierungen, Gesamtbetrag der vom Generalagenten derart an Deutschland  die Ueberschüsse darstellen, die dem Konto Mächte" bei Geschäfts zurückgezahlten Beträge rund 369,2 millionen Mark, und mit abschluß am 17. Mai 1930 gutgeschrieben waren, aus den Fonds, die dieser Zahlung find die Konten zwischen dem Generalagenten der Generalagent unter dem Dames- Plan und während der Ueber­und der deutschen   Regierung endgültig geschloffen. ,, Nichts hätte beleidigender sein, nichts hätte den Stolz gangsperiode fraft der Haager Vereinbarungen erhalten hat. Die des italienischen Boltes mehr verlegen können, als die Verdäch derart überwiesenen Spizenbeträge beliefen sich in runden Ziffern Die Konten, die der Generalagent bisher bei der Reichsbant, tigung, unser neues Floitenprogramm werde nie vermirt. auf 73,7 Millionen Marf bei der Reichsbank in Berlin   und 109 Mil- der Bank von England  , der Bank von Frankreich und der Federal licht werden. Ich erkläre daher hier noch einmal, daß dieses Pro- lionen Mark in fremden Währungen bei der Bank von Frankreich, Reserve Bank   von New York   unterhalten hat, sowie alle anderen gramm durchgeführt werden wird, Tonne für Tonne, und daß die der Bank von England   und der Federal Reservebant von New York  . auf den Namen des Generalagenten laufenden Konten sind am 29 neuen Einheiten vom Stapel laufen werden, weil die Ent 2. An die französische   Regierung nach Maßgabe der 17. Mai 1930 geschlossen worden. Die Büros des General­Jalonenheit des Faschismus mcht nur eine eiserne und entschie= von der Reparationsfommission und den entsprechend autorisierten dene, sondern auch eine mathematische ist, und weil unser Wille Bertretern der beteiligten Gläubigermächte erhaltenen Inftruttionen agenten und aller anderen durch den Dames- Plan geschaffenen Or­durch Hindernisse nicht gehemmt, sondern angesparnt wird. Ich den verbleibenden Ueberschuß aus dem Reservefonds für die Be- ganisationen sind nun in Liquidation. Die endgültige Abwick­bin mir gewiß, daß das italienische Volt auch zu außer jagungskosten wie in Artikel 1 des Annexes IV zum Haager Pro- lung der Geschäfte dieser Organtationen ist dem Liquidator Mr. ordentlichen Opfern fähig sein würde, um nicht Getofoll vom 31. August 1929 vorgesehen, 14,1 millionen Mart. F. A. Colenutt übertragen worden, der bis jetzt im Büro für fangener des Meeres bleiben zu müssen." Reparationszahlungen als Sekretär tätig war.

Mussolini   hat in Florenz   eine Rede gehalten, die in der französischen   Bresse nicht zu Unrecht als eine der kriege risch sten bezeichnet wird, die er feit Jahren gehalten hat. Da bet führte er u. a. aus:

Nach einigen scharfen Ausfällen gegen die Demokraten und Ba­sififten jenseits der Grenze, die Italien   moralisch iso lieren möchten und die der Faschismus ,, vor der Tür erwarte", verstieg sich der staatsmännische" Raufbold zu folgenden Propo.

tationen:

" Wenn sich ähnliches an den Grenzen ereignen sollte, dann wären wir Volk der Schwarzhemden und das Heer auf unserem Boften bereit, mit einem Ungestüm ohne gleichen den törichten und eitlen Versuch zu zerj chmettern. Das faschisti iche Italien   ist heute derart geschlossen und einig in allen jeinen Kraftquellen, daß man es nicht ohne Todesopfer angreifen fann. Borte sind eine schöne Sache, aber Gewehre, Maschinengewehre, Schiffe und Flugzeuge find noch schöner, denn das Recht bleibt ein leeres Wort, wo es nicht von der begleitet wird. Die unbewaffneten Propheten, so hat Machiavelli  gefagt, gehen alle unter Diese Lehren der Geschichte sind über­zeugend. Heute stellt das mächtige bewaffnete Italien  folgende Wahl: Entweder unsere wertvolle Freundschaft oder unfere unerbittliche Feindschaft."

leberflüssig zu sagen, daß diese Tiraden und Drohungen von der Menge mit to jendem Beifall aufgenommen wurden, und daß diese Rede wieder einmal als eine historische" gepriesen wird.

So hat es der Duce wieder einmal verstanden, Europa   am Tage des Infrafttretens des Young- Plans und der Ueberreichung des Briandschen Memorandums in höchste Unruhe zu stürzen. Seit Wilhelm II.   hatte man derartige Töne nicht mehr pernommen, Das Echo wird auch dem entsprechen.

Fort mit Hugenberg  !

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Ein Borstoß des Landbundführers v. Richthofen. Die Zustände, die augenblicklich im deutschnationalen Lager herrschen, spiegelt ein Bericht der Deutschen Zeitung" über eine Rede, die der deutschnationale Reichstagsabgeordnete v. Richt­hofen Boguslawit im Kreise Sternberg   gehalten hat. Das zum Hugenberg- Flügel haltende Organ entlädt seine Entrüstung in fol genden Sägen:

Herr v. Richthofen, der zu den Führern der Ja- Sager bei ben letzten Abstimmungen gehörte, hat es für zweckmäßig ge= halten, den Parteiführer Dr. Hugenberg nicht nur persönlich scharf anzugreifen, sondern im Gegensatze zu der einmütigen Kundgebung des Parteivorstandes von sich aus die Forderung zu erheben, daß ugenberg sofort zurücktretem" müsse. Graf 23 e starp, sei der einzig mögliche Bar teiführer.

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Im einzelnen ließ sich der Abg. v. Richthofen someit hin reißen, daß er die nicht ganz verständliche Forderung erhob, es müsse über die Vorgänge bei der Bildung des Kabinetts Brüning „ Klarheit geschaffen werden, damit man erfahre,„ wer ges logen habe, ob Brüning und Schiele oder Hugenberg  und Oberfohren".

Das genannte Blatt erhebt gegen Richthofen den Vorwurf, daß er durch seine persönlichen Angriffe das Ansehen der Deutsch­ nationalen   Partei auf das schwerste herabgesetzt" habe.- Immer­hin ist v. Richthofen der anerkannte Führer des Landbundes in der Provinz Schlesien  .

Tardieu appelliert an alle Franzosen. Frontdienst für Frieden und Gesundung.

Paris  , 19. Mai.  ( Eigenbericht.) In einer großen politischen Rede vor dem Berband ehemaliger Kriegsteilnehmer in Lyon   entwickelte Ministerpräsident Tardieu seine Zukunftspolitik wie folgt:

" Friede nach innen und außen, Organisation des Rechts für den Einzelnen wie für die Völker, soziale und internationale Ge­rechtigkeit, Entwicklung der Sicherheit und der nationalen Reichtümer, Berteidigung der öffentlichen Finanzen gegen jeden partikularistischen Egoismus, das sind die nationalen Ziele, für die alle Franzosen während der nächsten 15 Jahre fämpfen müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, müffe man nicht nur alle materiellen, sondern auch alle moralischen Kräfte mobil machen und rationalisieren. Die ehemaligen Kriegsteilnehmer müßten dabei wieder in der Front stehen. Auch die Frauenarbeit dürfe man Diesmal nicht vernachlässigen, zumal die Frauen den Wert ihrer Mitarbeit im Kriege bewiesen hätten. Endlich müsse man auch die Jugend erziehen. Die Toten des Krieges haben alles fürs Baterland gegeben, auch die Lebenden müssen geben, was sie in fich haben. Gegen die Mächte der Unordnung, des Berfalls und der Trägheit im Inland wie im Ausland müssen wir die Schlacht geminnen, auf den Schlachtfeldern einen würdigen, stolzen und zu­gleich brüderlichen Frieden."

Luther   und die Tägliche Rundschau". Wie wir erfahren, ent­behrt die Meldung, daß Reichsbantpräsident Luther hinter der neugegründeten ,, Täglichen Rundschau" stehe, jeder Begründung. Der Reichsbankpräsident hat erst ganz furz vor der Gründung des Blattes von dieser Tatsache Kenntnis erhalten.

3. An die deutsche Regierung nach Maßgabe der In struktionen der intereffierten Gläubigermächte rund 1,5 Millionen Mart, den Betrag der deutschen   Exportfirmen mit Rück­ficht auf noch nicht zur Einlösung gekommene Belegscheine ge= schuldet wird, die von der französischen   und der britischen   Regie­rung fraft der entsprechenden Reparation Recovery Acts ausgegeben murden.

4. An den Liquidator des Amtes für Reparationszahlungen der Restbetrag des Fonds für Verwaltungskosten, etwa 750 000 m. Die nachgeprüften Abrechnungen für den Zeitabschnitt vom 1. September 1920 bis 31. März 1930, der die erste Annuität des Young- Blanes umfaßt, sind der Reparationskommission bereits unterbreitet worden. Die nachgeprüften Abrechnungen über die Tätigkeit des Generalagenten für Reparationszahlungen vom 1. April bis zum Abschluß seiner Tätigkeit am 17. Mai 1930 mit Einschluß der abschließenden Transfers, die heute vorgenommen wurden, werden der Reparationskommission innerhalb der nächsten Tage umgehend zugeleitet werden.

Das kleine Spezialfomitee nach Maßgabe von Anner II zu der Haager Vereinbarung vom 20. Januar 1930 hat die Abrechnung

Bisher 18 Milliarden gezahlt.

Paris  , 19. Mai.

Am Schluffe der Sigung der Reparationsfommiffion gab der Vorsitzende Senatur Chapfal- Frankreich einen historischen Rückblic über die zehnjährige Tätigkeit der Reparationskommission. Als rechnerischen Abschluß gab er bekannt, daß die Reparationsfommiffion von Deutschland   insgesamt 18 Milliarden Goldmart erhalten und unter die Gläubiger verteilt habe, und zwar 2½ Milliarden Wert abgetretener Staatsgüter, 9% milliarden Sachlieferungen oder ähn­liches und 6 Milliarden Bareinnahmen, Senator Chapsal drückte zum Schluß den Wunsch aus, daß das Young- Plan- System einen ebenso günftigen Verlauf nehmen möge wie der Dawes- Plan  . Die Pazifierung der Welt und die Ausföhnung in Europa   fönnte nur durch gegenseitige Zugeständnisse erreicht werden.

Rongreß für Paneuropa.

Internationale Rundgebung in der Gingakademie.

Im Saale der Singafademie, der neben der blauen Paneuropa. Flagge die Fahne aller europäischen   Staaten zeigte, ward gestern der Baneuropäische Kongreß durch eine Ansprache des Reichsinnen ministers Dr. Birth als Vertreter der Reichsregierung eröffnet. Wirth führte aus:

Im Namen des Reiches und vor allem auch im Auftrage des Reichsaußenministers Dr. Curtius heiße ich

die Vertreter Europas   in der Reichshauptstadt der Deutschen Republik willkommen.

Bir Vorfämpfer der paneuropischen Einigung haben in den letzten zehn Jahren erfahren, wie schwer es ist, für die Berständigung und Kongresses von hervorragenden Männern aus ganz Europa   beweist, Versöhnung der europäischen   Völker zu wirken. Der Anblick dieses daß wir vorwärts gekommen sind, obschon wir uns erinnern, daß die Borkämpfer des Friedens oft geradezu verfemt und geächtet schienen. Deutschland   stellte einen hervorragenden Borkämpfer des Völkerfriedens in dem allzu früh verstorbenen Gustav Strefe mann. Sein Wirken für die Bölferversöhnung, feine staatsmän­nische Leistung wird ebenso unvergänglich sein wie die der drei anderen toten deutschen   Staatsmänner, die ihr Leben für den Frieden einsekten: der erste Reichspräsident Friedrich Ebert  , Walther Rathenau   und Mathias Erzberger.  ( Die Versammlung hat fich erhoben.) Es ist vielleicht mehr als ein historischer Zufall, daß ihre Tagung in der Stunde zusammentritt, wo den Regierungen

Europas  

das denkwürdige geschichtliche Dokument des französischen  Außenministers Briand  

über die europäische Zusammenarbeit überreicht wird. Als Innen minister habe ich dazu nicht ausführlich Stellung zu nehmen, aber fie werden mir zugeben, daß keine fruchtbare Außenpolitik der Ver­ständigung möglich ist, wenn nicht im Innern eines Volkes die politischen und seelischen Kräfte vorhanden sind, diese Politik au stüßen. Der französische   Außenminister meist mit Recht auf die schweren wirtschaftlichen Sorgen Europas   hin und ich bedauere, Ihnen sagen zu müssen, daß Sie zu uns fommen in einer Beit schwerster wirtschaftlicher Depression.

In diesem Monat Mai ist die Zahl der Erwerbslosen höher als je und wir wissen noch nicht, wie wir die krisen der nächsten Zeit überwinden sollen.

Berhängnisvolle politische Strömungen werden leicht durch wirt­schaftliche Not in einem Volte hervorgebracht. Als Innenminister sehe ich die kommunistische Gefahr und jene ertrem­nationalistische Gruppen, die den Kampf gegen einzelne Bollsschichten und Religionsgruppen der eigenen Nation führen. In feiner Mehrheit ist das deutsche Volt für den Frieden, aber mir wollen, daß die Verwirklichung der paneuropäischen Idee auch unserem Bolte das Recht und die Freiheit bringt, auf die es Anspruch hat: Zusammenschluß im Notwendigen, Freiheit im Umstrittenen, Liebe in allem. Unter diesem Geleitwort heiß ich

Sie willkommen.

Graf Coudenhove- Kalergi   erklärte nach der Verlefung eines Telegramms des Ehrenpräsidenten der Baneuropäischen Union, Aristide Briand  , die Tagung für eröffnet. Zahlreiche Be­grüßungstelegramme, u. a. von Albert Thomas  . Genf  , aut  Boncourt Paris   und Karl Renner   Wien  , wurden ver lesen. Coudenhove   schloß seine kurze Ansprache:

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Wählen Sie zwischen Chaos und Ordnung, zwischen Untergang. und Auferstehung!

Der frühere englische   Kolonialminister Amery deutete die eng 11sche Mitarbeit in einem kommenden Baneuropa dahin, daß es weder für die britische   Commonwealth   noch für Europa   gut sein

werde, wenn England einen Teil von Europa   bilde. Ein Zusam mengehen Englands mit dem Rontinent in rein europäischen Fragen scheine ihm aber durchaus möglich. Der frühere jugoslawische Außenminister Professor Nintschitsch sprach über das Thema: Pan­europa und der Völkerbund  ": Die beiden Institutionen werden sich nicht etwa widersprechen, sondern sich vielmehr ergänzen. Die europäische Organisation soll Hand in Hand mit dem Volterbund arbeiten, um den Frieden und gute internationale Beziehungen zu fichern.

Profeffor Barthélemy- Paris sprach über" Paneuropa und den Souveränitätsbegriff":

,, Ist Souveränität das Recht, alles zu tun und auch wider das für Baneuropa. Ist aber Souveränität das Recht auf kulturelle Recht zu handeln, so ist diese Art Souveränität ein Hindernis und innerpolitische Selbständigkeit, dann wird dieser Begriff die Grundlage für Paneuropa bilden. Unsere Bemühungen fennen nur ein einziges Ziel, den Frieden, den Frieden und noch­mals den Frieden!

( Stürmische Zustimmung.) Die Verständigung Frankreichs   und Deutschlands   ist die wertvollste Etappe auf dem Wege zu Paneuropa. Briands Memorandum ist ein weiterer Schritt vorwärts, aber wenn ich seiner Arbeit für den Weltfrieden gedente, so muß ich mich zuvor beugen vor dem großen Menschen, Deutschen   und Euro­päer, der ein Wegbereiter war: vor Gustav Stresemann  , ( Langanhaltender Beifall.)

Thomas Mann   schloß seinen Vortrag über„ Europa   als Kulturgemeinschaft" mit dem Wort Friedrich Nietzsches Ein wenig reine Luft! Dieser absurde Zustand Europas   soll nicht mehr lange dauern!"

Zugkatastrophe in Paris  .

13 Personen schwer verletzt.

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Paris  , 19. Mai.

3m Bahnhof von St. Cazare in Paris   ereignete jich ein schweres Eifenbahnunglüd. Ein Personenzug fuhr mit großer Geschwindigkeit gegen einen Prellbod, wobei mehrere Wagen zertrümmert wurden. 13 Personen wurden schwer verletzt.

400 verhaftete Salzstürmer.

Das Ringen um Wadala.

New Delhi, 19. Mai.  ( Eigenbericht.) Der Versuch der Anhänger Gandhis  , vom staatlichen Salzwert Wadala Besitz zu ergreifen, ist nach einem beinahe 24stündigen unblutigen Kleinfrieg gescheitert. Um sich die besondere Lage des Solzwerkes Wadala zunuze zu machen, war nicht in geschlossener Front auf der Straße vorgestoßen worden, sondern Gruppen sollten sich von allen Seiten heranpirschen. Das begann am Sonnabend nachmittag mit dem Ausmarsch der Freiwilligen aus dem Kongres­gebäude in Bombay  . Sämtliche Gruppen stießen auf ihrem Marsch früher oder später auf die Polizei, wobei es zu mehr oder minder ernsten Durchbruchsversuchen der Freiwilligen und zu Massenverhaftungen fam. 50 Verhafteten gelang es, wieder auszubrechen und in das Salzwert vorzubringen. Hier wurden sie wieder festgenommen, ehe sie von den Salzpfannen Besiz ergreifen konnten. Insgesamt wurden 400 Personen ver­haftet.