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Vertonte V« Von Max Auf der nassen Leinwand im Zirkuszelt die große Sensation für einen Groschen: DerSingende Film*: Unter einer Eiche ein Mann mit einer Laute im Arm, Ständchen. Die Stirnlocken des Sängers flattern wie die Blätter in den Baumzweigen. Immer Leben, Bewegung auf der Bildfläche, keine Landschaft ohne Wind« stärke neun. Die Regie ist ängstlich darauf bedacht, Verwechslungen mit dem toten Bilde einerLsterna niagica* vorzubeugen. Der Sänger greift in die Saiten,«in prächtiger Harfenakkord ertönt. Äer Sänger öffnet die Lippen, hebt den Brustkorb und hinter der Kulisse leiht mit artistischem Geschick ein Mensch dem Filmbild seine Stimme... Im Grunde findet heute diese schlicht« Methode der Berstimm- lichung bei der sogenanntenSynchronisierung* stummer Film« dieselbe Anwendung. Dank dem technischen Fortschritt wird diese nachträgliche, akustische Verlebendigung aber auf eine einmalige Höchstleistung beschränkt. Unter Ausnützung des neuen Tonfilm- aufnahmeverfahrens, dos di« Gleichzeitigkeit der optischen und akustischen Aufnahmen gewährleistet, kopiert man hinterher die gewünschte Tonwelle in das bereits vorhanden« Filmwerk ein. Di« Uebereinftimmung der photographischen Mimik mit dem Tonlaut darum handelt es sich ja bleibt aber bei der Vertonung von stummen Filmen noch irnmer dem individuellen Geschick dieser nach- träglichen Tonaufnahme vorbehalten. Zu ihrem Gelingen ist ein« außerordentliche PrözisionÄeistung der nachträglichen Tonhelden erforderlich, sie stehen genau so hangend und bangend wie seinerzeit der erste geheimnisvoll« Imitator hinter der Kulisse, mit Stopp- uhren bewaffnet vor der Leinwand und dem Mikrophon... Auf der Suche nach alten Bildstreifen, die brauchbar« Ver- tonungsmotive bargen, machte man eine unangenehme Entdeckung. Die Sünde desStummen Films* kam lächelnd zum Borschein, es war zuvielgefilmt* und zu wenigTheater gespielt* worden. Es fehlte das, wenn auch unhörbare, jedoch ehrlich von den Lippen fließende Wort.... Eingeweihte wissen, daß es vor der Kamera einmal ein« Zeit gab, in der es als besondersroutiniert* galt, sich einen eigenen, vollkommen sinnlosen Text für größere Dialogszenen zurechtzulegen. Aber auch das markierte Filmwort ist noch keim natürlich gesprochenes Wort. An allem das haarsträubendste jedoch man weih heute nicht mehr, was der Filmschauspieler von da- mals sagte. Man kann ihm also auch nichts in den Mund legen. Manchmal gibt ja der Zwischentext Aufklärung, manchmal der Sinn der Handlung. Manuskript und Regiebuch aber sind schon längst zu Staub zerfallen.... Ist endlich ein verwendbarer Film gefunden, wird für ihn nach­träglich ein Manuskript angefertigt! Zerschnitten, mit eingegliederten Neuaufnahmen oersehen, stellt er sich dem Tonfilmregisseur als ganz veränderter und durch die entfernten Zwischentexte auch Verständnis- loserRohfilm* vor. Jetzt erst beginnt im Atelier die eigentlich« Arbelt, dem stummen Filmband soll neues Leben eingehaucht werden. Ununterbrochen läuft dieser Filmstreifen im Aufnahmeraum vor den Augen der neuen Stimmdarsteller ab. Sie müssen sich mit jeder kleinsten Einzelheit der Handlung, dem Tempo und der sich akustisch
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Bernardi. auswirkenden Bewegungen im Jrlmband sorgfältig vertraut machen. Nicht nur di« Sänger oder Sprecher harren auf ihren Einsatz, ein« neue Truppe hat sich aus dem Heer der schweigenden Komparserie hochgearbeitet, dieGeräuschmacher". Hinzu tritt das Orchester, ein tobender Kapellmeister, aufgeregte Hilfsregisseure, nicht aus der Ruhe zu bringend« Kameraleute und hellhörige Mikrophonsachverständige. Ueber dem Ganzen wie ein Diktator, der Ansnohmeleiter. Im Hintergrund aber der Mann, durch dessen Hände die tausend unsicht- baren Fäden laufen, an denen gleich Marionetten die vom Film- teufel Besessenen baumeln. Nicht der Dichter der Herr Film- Verleiher... Achtung, Aufnahme!" Dieselbe Nervosität, dieselben Korn- mandos wie beim stummen Film. Nur eine vielleicht noch gesteigertere Neroenanspannung, es kommt auf Bruchteile von Sekunden an. Auf der Flimmerwand irgendein Filmliebling von anno dazumal vielleicht gar Max Lindner in Erwartung beim Stelldichein. Er summt vergnügt ein Liedchen vor sich hin, kaum daß er die Lippen öffnet, man sieht es deutlich in der Großaufnahme. SeineStimme* steht am Mikrophon und summt den Schlager in den Tonaufnahmeapparat. Ein Auto wird sichtbar, dieGeräusch- macher* starren gespannt auf di« Bildfläche und lassen«inen Motor kunstgerecht anspringen, aus der Ferne heranknattern. Aus dem Wagen die Karosserie scheint etwas altertümlich streckt sich ein weißbehondschuhtes Damenhändchen. Großaufnahme: Die Hand greift nach der Hupe, preßt den Gummiballtüt-tüt*, quetscht es sich prompt ins Mikrophon, dieGeräuschmacher* waren auf dem Posten. Weiter... Ein Sprecher bekommt seinegroße Szene*. Der Gentleman auf der Leinwand buchstabiert die Nummer des wieder abfahrenden Autos, akzentuiert kommt eine sechsstellige Zahl von seinen Lippen. Sie ist wichtig für den Sinn der ganzen. späteren Handlung und ersetzt mit dem gesummten Schlagerlied den zum Verständnis nötigen ZwifcheMext. Dann rollt der Film stumm weiter ab, bis das Tonfilmmanuskript wiederf>alt* ruft und das Mikrophon wieder Stimme, Musik und Geräusch gierig in sich aussaugt. Eine unendlich mühevoll« Arbeit, wenn auch nur ergänzend und ohne große Kosten. Die Produktion holt sich für billiges Geld die anonymen Stimmittel zur Beseelung ihrer alten Stargrößen aus den neugegründeten Tonfilmbörsen. Eine ganz neue Aera bricht für di« namenlose Mass« in der Filmbmnche an brauchbare Mikro- phonftimmen werden verlangt. Noch mehr: Die Stimmbänder ver- gangener und gegenwärtiger Filmgrößen werden gesucht! Aus dem verführerischen Mündchen der gefeierten Diva wird ein namenloses, ja vielleicht sogar häßliches Mädchen, mit zu Herzen gehender Innigkeit singen. Irgendein armer Teufel wird seinen mikrophongefälligen Tenor in den tauben Kel�kopf eines inter  - nationalen Filmhelden zaubern. Ungeahnt« Perspektiven tun sich auf, ungeahnte Möglichkeiten für das streikend«Double*... Schon wird es gehätschelt und gepflegt, sein Schatten hebt sich gefährlich oerdunkelnd über seinen Herrn... O Kinotechnik, zum ersten Male ausgleichende Naturgerc
Paragraph 218 im Rundfunk. Volkswirt und Lesuitenpater disputieren. lieber den Paragraphen 218 unterhielten sich im Berliner Rundfunk Geheimrat Professor Dr. Julius Wolf und Dr. Her- mann Muckermonn. Das Gespräch wurde durch die Persönlich- leiten der beiden Diskussionsredner, di« sich gegeimberstanden, be- sonders interessant, allerdings nur für Eingeweiht«: denn der Rund- funk verriet den Hörern mit keiner Silbe, daß Geheimrat Wolf ein ongesthencr Staatsrechtler und Bolkswcrt ist und Dr. Muckermann I e s u i t e n p a t e r. Gehennrat Wolf steht seiner wissenschaftlichen Einstellung nach durchaus nicht im Lager derer, die eine Freigab« der Abtreibung unbedingt befürworten. Er sieht naturgeinäß viel weniger als ein Arzt mit einer Proletarierpraxis die Einzelschicksale, die der furchtbar« Paragraph zerschy, eitert: es fehlt bei ihm das Mitleid von Mensch zu Mensch, das ein Gesamt- urteil oft sehr fubjelttiv beeinflussen kann. Aber hier braucht es kein gefühlsfeeliges Pathos. Zahlen klagen an, Menschen- s ch i ck s a l e! Schätzungsweise eine Million Abtreibungen werden in Deutschland   im Jahre vorgenommen: wahrscheinlich sind es sehr viel mehr, denn man kann bei dem heutigen Stand der Dinge natür- lich nur einen Bruchteil der Aborte statistisch erfassen. Mindestens 100 000 Frauen jährlich büßen den Eingriff mit dauerndem Siechtum, mindestens 4000 mit dem Tode. Denn die abtreibenden Frauen sind heute all« auf Selbsthilfe oder auf Kurpfuscherei angewiesen, so daß jeder Abort ein Spiel mit dem Tode bedeutet, während er, bis zum dritten Monat von einem Arzt eingeleitet, beinahe völlig ungefährlich ist. Ueber diesen Frauen, die ihr Leben aufs Spiel setzen müssen, schwebt der Zuchthausparagraph, der die Mutter und Hausfrau hinter Gefängnismauern fetzen kann und damit den armen, verelendeten Familien oft den letzten Halt raubt. Geheimrat Wolf stellt die Forderung, bis zum dritten Monat den Eingriff straffrei zu lassen, wenn er vom Arzt aus sozialen oder medizinischen, vor allem aus eugenischen Gründen vorgenommen wird. Dr. Mucker- mann entfaltet« jene wohlklingende B«redtsamkeit, die der Jesuiten  - orden bei seinen Mitgliedern so weise zu entwickeln und zu pflegen weiß. Aber man erschüttert die Herzen gehetzter Proletarierfrauen nicht, indem man das ZitatDu sollst nicht töten" aus das wenige Zentimeter groß«, höchstens einige Gramm schwer« Zellengebilde anwendet, das die Leibesfrucht bis zum dritten Monat darstellt. Wenn Dr. Muckermabn mit schwungvollem Pathos fragt«, ob das im achten Monat im Mutterleibe befindliche Kind wenigerMensch* sei als di« sieben Monat« alte Frühgeburt, so ging sejn Glaub« an di« Naivität der Hörer etwas weit: denn welcher normale Mensch käme auf den Gedanken, daß man ein« acht Monate alt« Leibesfrucht abtreiben kann? Nein, meint« Herr Dr. Muckerinann, nicht di« Aufhebung des§ 218 kann dos Proletariat vor weiterer Verelendung bewahren, sondern eine Festigung der Lebensauffassung. Und er enthüllte den staunenden Hörern:Der wahre Grund für das große Elend liegt in der Notlage, die über uns gekommen ist.* Wie sagte Fritz Reuter  :Die Armut kommt von der Powerteh her.*
Die Lasten der Krisenfürsorge. Abwälzung auf die Gemeinden. Der Haushaltsausschuß des Reichstages hat, wie wir bereits kurz meldeten, zwei sozialdemokratische Anträge ab- gelehnt, die di« Erhöhung des Gesamtbetrages für die Krisen- Unterstützung von ISO auf 225 Millionen und der wert- schaffenden Arbeitslosensürsorge von SS auf 80 Millionen vorsahen. Bekanntlich verlangt das Gutachten des Vorstandes der Reichs- anstalt für Arbeitlosenvermittlung und Arbeitslosenversicherung, für das auch di« Unternehmer gestimmt haben, die Ausdehnung der Krisenfürforg« aus sämtliche Berus  «. Die vorgesehenen ISO Millionen für die Krlsenfürsorge werden wahrscheinlich nicht ausreichen, die KriseuunterftützluNg auch nur in dem gegenwärtigen Umfang« zu zahlen. Wenn die bürgerlichen Parteien, die samt und sonders gegen den sozialdemokratischen Antrag gesttmnrt haben, somit also die Ausdehnung der Krisenfürsorge ablehnen, so bedeutet das praktisch die Abwälzung der Lasten der Wirtschaftskrise aus die Gemeinden. Die Gemeinden haben jetzt schon vielleicht «ine halbe Million Arbeitslose zu unterstützen, die weder aus der Reichsanstalt noch aus Mitteln der Krisensürforge unterstützt werden. Nach der Abstimmung im Haushaltsausschuß scheinen also die bürgerlichen Parteien sich di« Sanierung der Reichsfinanzen durch di« Abwälzung der Lasten auf die Gemeinden vorzustellen. Es wird gut fein, wenn die Genieinden rechtzeitig gegen dies« Plön  « mobil machen._ Dummdreist. Gedächtnisschwäche bei derRoten Jahne". Das Berliner   Bolschewistenorgan tut sehr ausgeregt, wie meist, ohne jeden Grund. Bekanntlich hatte der ehemalige Grundstücks« dezernent Busch ausgesagt, daß er aus der 75 OOO-Mark-Provision mehreren politischen Fraktionen" Zuwendungen gemacht habe, er hatte sich aber vor dem Staatsanwalt geweigert, diese Fraktionen zu bezeichnen. Um nun der Sache auf den Grund zu gehen, hatt« der Generalstaatsanwalt durch Vermittlung des Genossen W u tz k y, der gegenwärtig den Bürgermeister vertritt,«ine Anfrage an alle Frak- tionen gerichtet, ob sie von Busch Geld erhalten hätten. Wutzky hat diese Anfrage weitergeleitet,«in völlig korrektes und einwandfreies Verfahren. Trotzdem tut dieRote Fahne* furchtbar aufgeregt, weil Wutzky diese Anfrage(auftragsgemäß) an all«, also auch an die kommunistische Fraktion, weitergegeben hat. Das Bolschewistenblatt bezeichnet dies als«ineFrechheit" und bemerkt weiter in besonders großem Druck: Es gehött schon eine ganz erhebliche Dummdreistigkeit dazu, sich bei der Kommunistischen Partei zu erkundigen, ob sie von dem Grundstücksschieber Busch Geld erhalten habe. Es H« diesem Schreiben zuviel Ehre anzutun, um auch nur mit einem Wort darauf zu antworten.... Man sucht keinen hinter dem Busch, wenn man nicht selbst dahinter gesessen hat! Allerdings! Es hat nämlich niemals einen komniunistischen Stadtrat Degner, niemals einen kommunistischen Stadtrat Gäbet gegeben, die von den Sklareks laufende Monatsnenten an- genommen haben. Es hat niemals«inen Hamburger Kommunisten- Häuptling Wittorf gegeben, der Tausende aus der Parteikasse unterschlagen hat. und es gibt heute noch in der KPD. keinen Teddy Thäl mann, der dem Wittorf natürlich in völliger Ahnungs- losigkeit de» Ursprungs bei derFlüssigmachung* dieser Summen in Wein und Kognak geholfen hat. Dummdreist ist lediglich die Frechheit, mit der dieRote Fahne* auf die Vergeßlichkeit ihrer Anhängerschaft spekuliert.
ver polnische Sejm ist aus Verlangen seiner Mehrheit vom Naotsxräjidentea auf den 22. Mai eintxrMf«« worden.
Fortführung der Republikoper gesichert. Von eln paar Tagen hat der Hauptausschuß des Land- tages einen sozialdemokratischen Antrag angenommen, der für das Schicksal der Republikoper von entscheidender Bedeutung sein wird. Der zum Beschluß erhobene Antrag besagt: der Zuschuß für die Landesbühnenorganisation soll um 400 000 M. erhöht und diese Summe im Etat der Berliner   Staatstheater«ingespart werden. Wie wir dazu erfahren, ist damit in der Tat die Fortführung der Republikoper auch für das nächste Jahr gesichert. Man erinnert sich an den Vorstoß, den im vorigen Monat die bürgerlichen Fraktionen im Plenum des Landtages unternommen haben. Sie forderten, daß der Zuschuß der Landesbühnenorganisation von 1.2 auf 1,8 Millionen Mark erhöht werde; dieser Betrag sei im Etat der Berliner   Staatstheater zu ersparen, und zwar sei di« entsprechende Kürzung bei den Ausgaben der Republikoper vorzunehmen. DerVorwärts* hat damals sogleich gegen diesen Versuch, in die Kompetenzen des Kultusministeriums und der diesem unterstell- ten Staatstheateroerwaltung einzugreifen, Einspruch erhoben.Man sollt« doch*, schrieben wir,erst die Frage prüfen, ob es nicht mög- lich wäre, aus dem Gesamtetat der vier Staatstheater bei zweck- mäßiger Umorganisierung die gedachte Summe herauszunehmen. Unverständlich, warum das innerhalb eines«inzigen unter vier Theaterbetrieben geleistet werden soll, und gerade in dem Opern- betrieb, der ohnehin schon auf dem Grundsatz möglichster Sparsam- keit aufgebaut ist. Die Unklarheit des Spiels, das da getrieben wird, ist allzu durchsichtig.* Diesen Standpunkt hat in erfreulicher Uebereinftimmung mit unserer Auffassung nunmehr Genosse König im Hauptausschuß. dem der bürgerliche Antrag zu weiterer Beratung überwiesen wor- den war, vertreten und durchgesetzt. Seine Argumente wurden vom Generalintendanten Tietj«n wirksam unterstützt. Es sollen nun also im Gesamtetat der vier Berliner   Staatstheater 400000 M. er- spart werden, und zwar je 200 000 M. durch Erhöhung der Ein- nahmen und Senkung der Ausgaben. Damit ist der bürgerlich« An- griff gegen die Republikoper abgewehrt, für den die Landesbühnen- organifation wohl nur«inen Vorwand gebildet hat. Daß für diese für ihre sozial-kulturellen Aufgaben und finanziellen Röte es bei der Sozialdemokratie nicht an Verständnis und Interesse fehlt, hat keines erneuten Beweises bedurft. Im übrigen läßt das Abstimmungs- ergebnis im Hauptausschuh vermuten, daß auch bei den bürgerlichen Regierungsparteien unser Appell an ihre Einsicht vielleicht nicht ganz vergeblich gewesen ist und es ist sicher zu hpffen, daß die dritte Lesung im Plenum dieses Ergebnis bestätigen wird. Hamburg   Mailand   Autostraße. Für den deutschen   Teil der Strecke wird gegenwärtig von einem Initiativkomitee Propaganda gemacht. Hamburg  , Bremen  , Essen, Köln  , Frankfurt  , Vastl. Natürlich unter weiter Umgehnnz ixv genannten und aller anderen Städte. Der italienische Teil ist bekanntlich seit Jahren schon im Betrieb: Logo Maggior« Mai­ land  . Der schweizerische Teil ist zur Zeit m der Strecke Basel  - Zürich   in der Projektierung. Man sieht 120 Kilometer Geschwindig» keit vor. Man rechnet, daß je 100 Kilometer der gesamten Straß« im Durchschnitt jährlich S Millioner. Franken an Zins und Betrieb erfordern, bei täglich S00 Wagen je 100 Kilometer muß jeder Wogen rund 2S Franken zahlen, bei 800 Wogen(wie es das Schweizer  Komitee annimmt) nur etwa 15 Franken. Immerhin beträgt das Strahengeld Hamburg   Mailand   180 Franken. Erst wenn täglich 2000 Wagengaus je 100 Kilometer Straßenlänge fahren, kann die Straßenabgabe aus etwa 70 Franken für 1300 Kilometer Hamburg  bis Mailand   herabgesetzt werden.
Erdkunde auf Briefmarken. Eine Sonderausstellung des Postmuseums. Es schenrt unmöglich, die 20 000 bunten Postwertzeichen, die das Reichspostmuseum besitzt, in einem einigermaßen erschöpfenden Ueberblick zu erfassen. Es wird daher neuerdings versucht, den De- suchern die Sammlungen aus neuartige Weise nahezubringen. So steht«ine zur Zeit stattsindende Sonderschau unter der DeviseErd- künde aus Briefmarken*. Sie zeigt Entdecker und Landkarten auf Markenbildern aus ollen Ländern der Welt. Nicht nur di« Namen von Columbus und Vasco da Gama erscheinen auf den Postwert- zeichen, sondern auch die anderer Forscher, die. der großen Masse längst aus dem Gedächtnis entschwunden sind. Gerade die portu- giestsche Postverwaltung gibt zahllose solche Erinnerungsnrarken aus. Dasco da Gama ist sogar schon in zwei Serien gefeiert worden. Christoph Columbus   ist viele Jahrzehnte hindurch die Lieblings- sigur der chilenischen Postverwaltung gewesen. Peru   ehrte in farbenfreudigen Marken den Entdecker des Jnka-Reiches, Francisco Pizarro  . Brasilien   gab zu Ehren seines Entdeckers, des Porw- giesen Cabral, wenige Jahre vor dem Weltkrieg eine Marke mit seinem Bilde heraus. Der Italiener Giovanni Caboto  , der 1497 Neufundlalnd aufgefunden hat, erschien 1897 auf den neufundlän- bischen Marken. Der Portugiese Fernando be Magalhaes, der in spanischen Diensten das Weltmeer befuhr, ist noch heute auf einer Marke der Philippinen zu sehen. Als erster Europäer kam der Franzose Jacques Cartier   im Jahr« 1534 nach der Ostküste Kanadas  und zum St. Lorenzstrom: Samuel de Champlain   pflanze an den großen kanadischen Seen das Lilien banner auf. Diesen beiden zu Ehren hat die kanadische Postverwaltung Marken ausgegeben. Der englische   Weltfahrer James Cook  , der die Inselwelt des Stillen Ozeans erschloß. England zum Besitz Australiens   verhalf, kehrt auf oevschiedenen Marken der einzelnen australischen Staaten wieder. Von neueren Entdeckern erscheint Stanley auf dm Marken von Belgisch-Kongo. Die sogenannten Landkartenmarken der Sonderschau haben mancherlei Bedeutung. Sie vermitteln einmal geographische Kennt- nisse, wirken danebm aber auch propagandistisch. Das gilt Haupt- sächlich für die kleinen mittel- und südamerikanischen Republiken. Das Wachsen eines Staatsgebietes bringen Marken von Kanada  . Jtalienisch-Somali, Nordamerika  , Australien   und Griechenland   zum Ausdruck. Ganze Erdteile erscheinen auf den von Mexiko   und Kuba   her- ausgegebenen Erlnnerungsmarken zu dm in Havanna   und Mexiko  1926 uüb 1928 abgehaltenen Panamerikanischen Kongressm. Di« Vereinigten Staaten   benutzten den Flug Lindberghs, um auf eigener Flugpoftinarke die überflvg«ne Strecke New Bork Paris zu zeigen. Von stärkster propagandistischer Wirkung endlich ist ein« blaue Marke zu 14 Kopeken, aus der di« Sowjetunion   in roter Farbe ihr rie- siges curastsches Gebiet in setner ganzen Ausdehnung zeigt*
DerBerliner Tonkünstler-verein" veranstaltet Donnerstag, 8 Uhr in der Kasser-Wilhelm-SedächtniSklrihe einen Reznieek-Abend. itu«- führende: Fritz Heilmann und Albert Fischer. ZubilSum-anffuhnivge« der Reinhardl- Sühnen. In den Kammer« spielen findet Sonnabend die 7b. Aussührung der KomädieDie liebe Feindin* statt. In der Komödie wird Montag ShawS Komödie »Soll man heiraten?* zum LS. Mal ausgestthrt. Ilansen» Gehirn für dl« Universität Oslo. Bei Fridtjos Nansens Beziät- nis wurde dag Gehirn aus dem Körper entfernt. ES wird der medizi- Nischen Falultät der Osloer   Universität zu Ewdienzloecken zur Berjügung gefteA werden.