Einzelbild herunterladen
 
  

stalt tennen wir genau. Unsere Arbeit gilt dem Ausbau des demo. tratischen. Deutschlands   zu einem Voltsstaat, in dem sich jeder wohlfühlt.( Bravo bei den Soz.)

Nach dem sozialdemokratischen Redner sprach noch der Demokrat Dr. Heuß, der die Erfüllungspolitit als die einzige Mög­lichkeit des Wiederaufstiegs tennzeichnete. Zum Schluß redet noch einmal der Nationalsozialist Engel. Als er das Rednerpult betritt, verläßt die sozialdemokratische Graftion demonstrativ den Saal. Bei der Abstimmung erhält der nationalsozialistische Antrag nur die Stimmen der Antragsteller. Der fommunistische Antrag wird gleichfalls mit großer Mehrheit gegen die Stimmen Der Nationalsozialisten abgelehnt. Die anschließende Debate brachte nichts. Bemerkenswertes mehr. Gin Nationalsozialist und Kommunist stritten sich vor bereits geleertem Hause wegen Abha tung eines Bolfstrauertags. Dr. Lippert( Mat.- S03.) ver­tündete dabei den erstaunten Stadtverordneten, daß es Friedrich dem Großen so schlecht gegangen sei, daß der Kammerdiener bei seinem Tode nicht einmal ein ungeflictes fönigliches Hemd vorfand. Schluß der Sigung gegen 21% Uhr.

Wie die Burschen, arbeiten".

Bir veröffentlichten vor einigen Tagen den Tert einer Post­larte, die von Hakenkreuzlern an die Gastwirte in der von ihnen

|

besonders heimgesuchten Gegend am Görlizer Bahnhof ver­sendet wurde: Der Adressat wurde mit der Demolierung jeines, Lofals bedroht. Heute bringen wir eine Postkarte zur Kenntnis, die an mehrere Reichsbannertameraden in der gleichen Stadtgegend gerichtet wurde.

,, Durch deine Mordüberfälle an Politisch anders denkende und dein Tierisches Betragen bist du jetzt von Dutzenden Vorgemerkt und kommt die Generalabrechnung bald, sobald das geringjie von dir Strolch uns betaunt witd. Ein Denkjettet mit deinen anderen Banditen steht Euch bevor. Das nennt Ihr Deutsche   Freiheit? Bald kommi es anders, 6 Millionen sind wir bereits start. Einige aufrichtige Deutsche  ."

leber die Postkarte selbst ist tein Wort zu verlieren: sie ist Stück vom ungeist der Hakenkreuzler. Etwas anderes ist wichtiger. Die Nationalsozialisten haben, wie wir feststellten, die Adresse des Reichsbannerkameraden erfahren, als sie nach einem der alltäglichen hatenfreuzlerischen Ueberfälle auf Andersdenkende mit ihm auf der gleichen Polizeimache vernommen wurden. Es ist im Interesse von Leben und Gesundheit staatstreuer Bürger dringend erforderlich, daß das Polize: präsidium dafür Sorge trägt, daß in Zukunft Hakenkreuzler und Anders­denkende getrennt vernommen werden.

Entscheidender Tag im Potsdamer Prozeß

Hilde Frenzel entlastet den Vater.

Endlich die entscheidende Aussage der Hilde Frenzel. Früher, als sie ihren Vater noch alles Schlechte nachsagte, erklärte sie ihn auch für ihre Kühle Männern gegenüber für verantwortlich. Se ute entlastet sie ihn in jeder Beziehung. Und doch ist die Aussage in mancher Hinsicht belastend. Mit aller Entschiedenheit aber bestreitet sie irgendwelche Zudringlichkeiten seitens des Baters. Der Borsigende hält ihr die Aussagen beim Staatsanwalt vor Da pußte sie manches zu erzählen, was nicht ganz unbedenklich schien. Sie habe das alles gejagt, behauptete sie jetzt, um nicht als Lügnerin dazustehen, da sic Frau Schenk noch ganz andere Dinge über den Bater erzählt hatte. Als dann der Onkel Emil Frenzel sie in Be­gleitung des Detektivs Gerhardt auf der Insel Fehmar, wo sie in Stellung war, aufgesucht und sie von dem Anwalt eine Rechts­belehrung über die strafrechtlichen Folgen der Blutschhande erhalten habe, da habe sie es als ihre Pflicht erkannt, endlich die Wahrheit

zu sagen. Weshalb fie aber der Frau Pfarrer all die schlechten

Dinge über den Vater erzählt hat, fragt der Vorsitzende. Aus Ra che und weil sie gehofft habe, Frau Pfarrer würde ihr zu einer Rache

Stellung nach auswärts verhelfen. Als sie von Gertrud bei Frau Pfarrer Schent eingeführt worden war, habe diese fie und ihre Schwester als die armen Mädchen bedauert" und das Gespräch auf den Bater gebracht. Ein anderes Mal habe sie dann der Frau Pfarrer gegenüber alles, was sie sonst mit jungen Männern getan

"

zusammen getrieben, die auch sonst unter jungen Mädchen vor­lommen und wenn der Vater fich irgendwelche harmlose Berührungen ihnen gegenüber gestattete, so deuteten sie diese später bei ihren gemeinsamen Unterhaltungen als sexuelle Berührungen aus. Bapa wollte schon wieder was machen," sagte Gertrud. Ueber den Lebens wandel des Vaters wüßten beide Bescheid. Als die Zeugin Einzel­heiten über ihr abnormales Sexualleben schildern soll, wird die Deffentlichkeit ausgeschlossen. Nach Wiederherstellung der Deffent­lichkeit findet man Gertrud in Tränen und man erfährt aus der weiteren Verhandlung, daß sie bei der Gegenüberstellung mit der Schwester bei ihren belastenden Aussagen geblieben ist. Der Ein­druck von den Aussagen Hildes ist, daß

der Angeklagte Frenzel zweifellos in seinem erotischen Spiel mit den Töchtern ziemlich weit gegangen iff,

und daß dieses Spiel vielleicht zum Ausgangspunkt für Gertruds Sexualphantasien wurde, in denen der Vater die Hauptrolle spielt.

Die Aussagen der vielen Zeugen, die noch vernommen wurden, lassen den Angeklagten nicht in besonders günstigem Lichte erscheinen. Eine Schreibhilfe, mit der Frenzel gleichfalls geschlechtliche Dinge vorgehabt haben soll, wollte gehört haben, daß Hilde der Else gesagt habe, die Gertrud könne den Vater jetzt anzeigen. Auch eine junge

Berliner   Sommerschau.

Altes Berlin  " am Kaiserdamm.

Die Berliner   Sommerschau Aites Berlin", die am heutigen Freitagvormittag in den Funkturmhallen am Kaiserdamm eröffnet wird, wurde am gestrigen Donnerstagnachmittag in einer Presse­vorbefichtigung gezeigt.

In einer Begrüßungsansprache betonte Stadtrat Czeminski, daß eine solche Schau gerade in diesen Tagen, in denen mancher zu Unrecht an der inneren Gesundheit der Reichshauptstadt zweifele, in ihrer Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Es gehe deshalb an alle objektiv eingestellten Kritiker im Reich und außerhalb seiner Grenzen die herzliche und dringende Bitte, sich in den kommenden Tagen und Monaten von dem gesunden Urgrund Berlins   an Hand dieser Schau zu über­

zeugen. Mit besonderem Dant gedachte Stadtrat Czeminski der Verdienste des Direktors des Märkischen Museums  , Dr. Stengel, um das Zustandekommen des großen Werkes. Sodann sprach Direktor Stengel und erläuterte an Hand des Katalogs in längeren Ausführungen die Ausstellung und ihre Abteilungen. Zum Schluß sprach der neue Direktor der Staatlichen Porzellanmanufaktur, Pro­feffor Dr. von Pechmann über die Sonderschau Berliner  Porzellan. Die fürstliche Kunstpflege, die der Manufaktur zum Aufblühen verholfen hat, gehört, so sagte der Redner, der Vergangen­heit an. An die Stelle der Fürsten   als Mäzene treten die Men= fchen aus allen Verbrauchertreisen, die sich mit edlen Dingen umgeben wollen. Von ihrem Interesse, ihrem Verständnis und ihrer Anteilnahme hängt es ab, ob die Staatliche Porzellan­manufaftur auch in Zukunft weitermirten fann. Niemals werde ein solches Unternehmen Gewinn erzielen. Erhalten kann es nur werden, wenn die Stadt und ihre Menschen im Geist prat­tischer Hilfsbereitschaft ihr zur Seite stehen.

Es schloß sich ein Rundgang durch die Ausstellung an. Die ver blüffend naturechte Wiedergabe der Brüderstraße und der Parochialstraße aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, die alte Berliner   Gerichtslaube, das Arbeitszimmer Alexander von Humboldts, die Werkstätten der alten Berliner   Handwerker und die ausgezeichnete Sonderausstellung sämtlicher 20 Berliner   Bezirke sind die Hauptpunkte der Ausstellung, die sich in folgende Hauptabteilungen gliedert: 1. Werkstätten des Geistes; 2. Vom Mühlendamm zum Kaiserdamm; 3. Alt- Berliner Kulturwille; 4. Berliner   Porzellan; 5. Volksleben, Presse, Verkehr, Bost, Polizei; 6. Von der Spree zur Havel  . Schließlich sei des von Stadtbaurat Dr. Wagner und Professor Poelzig   neu ge­stalteten Funfgartens, in dessen Mitte jetzt der Funkturm steht,

rühmend gedacht.

Die Ausstellung ist, weil sie die Erwerbsmotive hintenan stellt, aus diesem Grunde eine ungewöhnlich sehens- und beachtenswerte Kulturschau, die Berlin   zum höchsten Ruhm gereicht.

Go werben die Frauen!

hatte, dem Bater angedichtet. Daß sie nur das alles hat glauben Hausangestellte behauptete, gezwungen worden zu sein, mehrere Male Ueberall in Groß- Berlin glänzend besuchte Bersammlungen.

fönnen, Pfui Teufel!

Bon Frau Pfarrer Schenk will die Jeugin auch zum erstenmal über den angeblichen Geschlechtsverkehr zwischen dem Vater und Gertrud erfahren haben.

Gertrud selbst hatte nie davon etwas erzählt. Ihre erste seruelle Aufflärung hat jene von ihr erhalten. Auch haben sie gemisse Dinge

dem Amtsvorsteher zu Willen zu sein. Hilde soll gefagt haben: Ja, ja, mir geht es so wie dir." Auch eine dritte Zeugin befundet, Hilde habe ihr Aehnliches anvertraut. Es fommt zu erregten Szenen, der Angeklagte erklärt, die Zeugen behaupteten das alles aus Rache. Hilde will die Dinge nur erzählt haben, um Mitleid für sich zu erwecken.

Die Berhandung wurde schließlich auf heute vertagt.

Hellseher Hanussen   vor Gericht.

3ft er ein Phänomen oder ein Schwindler?

Ceitmerih, 22. Mai.( Eigenbericht.) Gegen den Hellseher und Telepathen Jan Hanusfeu wird heute der monatelang unterbrochene Betrugs. prozeß wieder fortgesetzt.

Hanussen, der mit seinem bürgerlichen Namen Hermann Steinschneider   heißt, hat in zahlreichen großen Barietés ver­blüffende Experimente auf dem Gebiete des Gedankenlesens und der Prophezeiung von zufünftigen Ereignissen vorgeführt und große Stargagen bezogen. Seine Produktionen haben leidenschaftliche Rontroverfen für und wider entfesselt. Aber Hanussen  , dem die An­flage jetzt vormirft, er habe eine Reihe von tschechoslowakischen Staatsbürgern um namhafte Beträge erleichtert, indem er ihre Leichtgläubigkeit und ihren Schwachsinn" in grotester Weise aus­nüßte, begnügte sich nicht mit bloßem Artistenruhm. Wallfahrten Don Hilfesuchenden, die in Privatangelegenheiten Hanusfens Rat hören wollten, bildeten sich in der Tschechei. Sogar die Polizei­behörden verschmähten es nicht, sich in aller Stille des Rates des Hellsehers zu bedienen. In dem Prozeß soll nun Hanussen   seine Kunst gerichtsordnungsmäßig erweisen. So will es Hanussen   und jeine Verteidigung, und es hat den Anschein, als ob dieser Straf­Wahrsagerexperimente und der angeblich überfinnlichen

prozeß tatsächlich eine wissenschaftliche Erörterung der Hellseher und

Fähigkeiten einzelner Menschen bringen sollte.

Erit Jan Hanussen   trat zum erstenmal als Hellseher im Jahre 1915 in den Ruinen von Gorlice   auf. Unter den Trümmern der zerschossenen Stadt im zerschossenen Kasino gab er seinen ersten Abend. Dieses Auftreten war entscheidend für seine weitere Karriere. Er wurde von den österreichischen Militär­behörden angefordert und betätigte sich zunächst mit Erfolg als Wünschelrutengänger nach Wasser in den Karstgebieten. Bald aber machten sich die Militärbehörden seine eigentlichen Fähigkeiten zu­nute. Hanussen   trat fast in sämtlichen bedeutenden Städten der Monarchie zugunsten des Kriegswitwenfonds mit seinen Experimenten auf und führte diesem Fond ungeheure Beträge zu, was auch durch verschiedene Auszeichnungen anerkannt wurde. Nach dem Umsturz nüßte er seine Fähigkeiten für seine eigene Tasche aus. Da war es zunächst Wien  , wo er mit seinen Vorführungen Aufsehen erregte. Nach seiner Ausweisung trat er hauptsächlich in Deutschland   und der Tschechoslowatei auf. In Tepliza Schönau ereilte ihn sein Geschick. Er wurde wegen Betruges verhaftet. Ein Gendarmeriefapitän war es, der gelegentlich eines Vorführungsabend Hanujen absichtlich irreführte. Dieser Borfall brachte die Betrugsaffäre ins Rollen. Nahezu zwei Jahre währte es. bis die Sache im Dezember vorigen Jahres verhandlungsreif war. Da waren endlich 34 Personen gefunden, von denen der Staats­anmalt behaupten fonnte, daß Hanuffen ihren Schwahfinn durch abergläubische und hinterliffige Verblendung zu ihrem Schaden mißbraucht habe.

|

getauft und dabei zweitausend Kronen verloren hat. Dann eine auswanderungsluftige Frau, der Hanussen   gegen zweihundert Kronen den Rat gab ,,, bleibe im Lande und nähre dich redlich". Oder ein Geschäftsmann, dem Hanussen für dreihundert Kronen die Frage, was er tun solle, menn das Geschäft nicht gut gehe, mit dem einen Wort ,, Auslassen" beantwortete. Die Anflage gegen Hanussen   aber mußte auf ein Gutachten von Sachverständigen gestützt werden, über die das Leitmerizer Gericht nicht verfügte. Die Uni­versität Brag empfahl als Fachmänner der Psychometrie den Prof. Dr. Scheradsky, Borstand des Psychometrischen Institutes der Masaryk- Akademie und Dozent Dr. Forster, Leiter des psycho­logischen Institutes des Nationalverteidigungsministeriums.

Diese zwei Männer wurden auf einmal Fachmänner für ein Gebiet, mit dem fie fich bis dahin überhaupt nicht beschäftigt hatten.

Sie untersuchen Hanussens Fähigkeiten nach den Methoden, wie man Flieger, Chauffeure, Eisenbahner usw. auf ihre Eignung prüft. Hanussen   erhielt 159 Gutpunkte und wurde reif für das Hochschul­studium erflärt. Im übrigen erklärten die Sachverständigen, daß sie auf Grund des Studiums der Aften zur lleberzeugung gefommen feien, daß Hanussen   ein Schwindler ist. Die Senjation des ersten Prozesses, die wohl ausschlaggebend für den Beriagungs beschluß war, war aber die Aussage des Professors Dr. Albert Kröner aus Charlottenburg  , Borstandsmitglied der Gesellschaft für wissenschaftlichen Offultismus in Berlin   und Sachverständigen bei dem bekannten Insterburger Hellseherprozeß. Er schloß damals seine fast zweistündige Zeugenaussage mit den Worten: Hanussen  ist für mich kein Glaube, sondern ein Wissen. Er ist ein Phänomen, er ist der Hellseher, den wir kennen. Ich kann nur sagen, daß er für mich das Medium ist, wie ich ein besseres und stärkeres noch nicht gefunden habe. Hanussen   hat eine große Mission zu erfüllen, nämlich die, das Bolt mit einem Gebiete bekanntzumachen, um das die Wissenschaft noch kämpft."

Der Schuß im Kommunistenfofal. Eine merkwürdige Schießaffäre, die zur Zeit noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen ist, spielte sich gestern in einem fom­munistischen Verkehrslokal in der Görliger Straße ab.

Der 31jährige Willi Rückert aus der Eorauer Straße 30 hatte sich einige Beit in einem hinteren Raum des Lokals auf­gehalten und eine Zeitung gelesen. Dann erschienen drei junge Leute, die angeblich niemand fennen will, und nahmen an einem Tisch in der Nähe des Lesenden Play. Einer von ihnen zog einen Revolver hervor und hantierte mit der Waffe. Blößlich frachte ein Schuß und Rückert sprang auf und stürzte mit dem Schrei: Ich bin angeschossen worden!" auf die Straße. Die Polizei fahnbet nach den bisher unbekannten Tätern. Ob es sich um einen Rache aft handelt oder ob Rückert das Opfer grober Fahrlässigkeit ge­

Was für Leute waren darunter? Da war zunächst unter an berem ein Getreidespetulant, der auf den Rat Hanussens hin Getreide I worden ist, konnte noch nicht festgestellt werden.

Die Frauen- Werbeveranstaltungen zum Infernationalen Frauentag nehmen in Berlin   einen Verlauf, wie er nicht beffer, nicht harmonischer, nicht erfolgreicher gedacht werden fann. Die vielen Berichte, die uns zugehen, sprechen alle von cinem besonders starten Besuch und zahlreichen Neuaufnah­men in die Sozialdemokratische Partei  . Leider sind wir nicht in der Lage, von allen Berjammlungen zu berichten; wir geben einen Auszug.

Die Frauenveranstaltung des 6. Kreises Kreuzberg   in Rabes Festsälen, Fichtestraße, war lange vor Beginn überfüllt, so daß nicht alle Einlaß finden konnten. Der Saai war festlich geschmückt mit roten Fahnen und Standarten. Henny Rewald eröffnete den Abend und gab der Referentin Dr. Käthe Frankenthal das Wort, die einleitend das geschichtliche Werden und die Bedeutung der Frauenbewegung erörterte. Leider seien heute noch die ehemaligen Gegner des Frauenstimmrechts seine Nuznießer. Die für alle Prole­tarierinnen bedeutsamen Probleme des ,, Nie- wieder- Krieg", die aktuellen wirtschaftlichen Fragen der Gegenwart, die fatastrophale Lage des Arbeitsmarktes, der§ 218 wurden von der Referentin an Hand statistischen Materials in packender Weise behandelt. Hieran schloß sich die Vorführung des erschütternden Films Giftgas über Berlin  ". Dann sprach Gertrud Ellert vom 3dA. über die Stellung der Frau im Produktionsprozeß. Attive Anteilnahme der Frau an den Arbeiten der Partei und der Gemertschaften sei not­wendig, um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen.

-

Die Lichtenberger hatten ihrer Frauenwerbeveranstaltung einen mehr familiären Charakter veríiehen. Schon des Nachmittags zogen meist von Karlshorst   die Genoffinnen mit ihren Kindern nach dem Jägerheim in Kaulsdorf  - Süd. Der starke Gemitterregen ver­mochte zwar die Kleidung zu durchnässen ein Schaden, der sich am Herdfeuer des Restaurants leicht und mit viel Amüsement repa­rieren ließ, nicht aber die Stimmung zu trüben oder abzukühlen. In dem großen Saal vergnügten die Kinderfreunde die Kleinen bei Spiel und Tanz. Gegen abend folgte in der mit Rot ausgeschmückten Turnhalle der neuen Schule in der Ulmenstraße die

politische Kundgebung für die Großen". Genoffin Landtagsabgeord nete Gertrud Hannah sprach zu den Frauen und zeichnete ihre unzulängliche Stellung in der heutigen Gesellschaftsordnung auf. Ge­offin Hannah schloß mit dem Mahnruf: Tretet ein in die Sozialdemokratische Partei  ! Werbet Mitglied der freien Gewerbschaften!

Flugzeug stürzt in Schülergruppe. Zwei Schüler vom Flugzeug begraben. Raffowih, 22. mai. Am Donnerstag nachmittag fanden auf dem Kallowitzer Flug­plah im Rahmen der polnischen Flugpropagandawoche Schauflüge vor mehreren hundert Schulkindern statt. Bei Ausführung eines Coopings stürzte plötzlich der Lemberger Flieger Biala mit seinem Eindeder, anscheinend infolge Berjagens des Motors, aus etwa 50 Meter Höhe, in unmittelbarer Nähe des Flugfeldes ab. 3 wei Schulfuaben wurden von dem Flugzeug begraben; einer der Knaben war auf der Stelle tot, der andere ist schwer ver­letzt worden. Das Flugzeug wurde vollständig zertrümmert.

mus

29

Schöne Haare:

PIXAVON­Shampoon

in Beutel 30

29esid es