Hanussen Zeugenaussagen,> Auf Antrag der Verteidigung sah sich der Versitzende in der heutigen Verhandlung genötigt, die Experten Dr. Forster und Pro- fessor Dr. Scheradsky durch die Berliner Neurologen Professor Dr. Zllbert Kröner und Professor Dr. Chistoff Schröder k o trollieren zu lassen. Fast unbemerkt betritt der Angeklagte den Saal. Er führt in seiner bekannten trägen Art im großen und ganzen das gieiche aus wie im ersten Prozeß. Er verteidige, so sagte er, nur die wisseirschaftlichen Grundlagen seiner Fähigkeiten und könne eigentlich den Zweck seiner Ausführungen in einen einzigen, lapidaren Satz fassen:„Für- Lackschuh« und Hellsehen kann man keine Garantie übernehmen." Schon die nächstfolgende Zeugenvernehmung erweist die unleug- bore Richtigkeit seiner drastischen Philosophie. Es erscheint Frau Rosa Exner aus Trautenau . Sie fühlt sich betrogen, da sie aus ge- wissen Mitteilungen Hanussens ihr gegenüber den baldigen Tod ihres Gatten herausgehört haben wollte, der sich aber noch heut« eines heiteren und ungetrübten Daseins erfreue.„Dafür habe ich schließlich nicht 200 Kronen gezahlt," schließt sie. Bitter beklagt sie sich auch über das wenig galant« Verhalten des Hellsehers. Sie habe bestritten, ein Kind zu besitzen. Hanussen habe sie angeschrien:„Wenn ich Ihnen sage, Sie haben Kinder, dann haben Sie Kinder." In die allgemeine Heiterkeit hinein meint die Zeugin weinerlich:„Ja, und dann hat er mir noch gesagt, daß ich Zwistigkeiten in meiner Ehe habe, die ober der liebe Himmel schon ordnen werde." Hanussen : Die Frau hat mich mißverstanden. Ich habe die Zwistigkeiten mit ihrem Manne gespürt und mich für verpflichtet gehalten, die Ehe zu retten. Der etwas getrübt« Glorienschein um das Haupt des Jan Hanussen beginnt in vollstem Glänze neu zu erstrahlen, als der Brief des Berliner Teppichhändlers Max Kretschmer zur Verlesung kommt. Max Kretschmer führt in seinem Schreiben folgerndes aus: Vor einiger Zeit faß ich in Aussig in einem Restaurant und unterhielt mich mit meinem Tifchnachbarn über einen Betrug, den zwei Nepper an mir begangen hatten. Plötzlich rief vom Nebentisch ein Herr zu uns herüber: Fahren Sie nach Marienbad , dort finden Sie die beiden Burschen am Rennplatz. Wie ich jetzt weiß, war das Hanussen . Ich bin nach Marienbad gefahren und konnte die beiden Betrüger tat- sächlich am Rennplatz verhaften lassen. Der Vorsitzende veranlaßt eine sofortige telegraphische Benachrichtigung der nächstgelegenen Gendarmerieftationen zwecks Ladung Kretschmers. Die weiteren Zeugenvernehmungen ergeben ein sich immer günstiger gestaltendes Bild für Hanussen . Der Prager Redakteur Hans Regina Nock und der Theaterdivektor Alexander Rotter treten mit bereits bekannten Vorkommnissen aus der Praxis Hanussens in stärkster Weise für ihn ein. Große Sensation ruft der Antrag der Verteidigung hervor, einen seit Jahren ungeklärten Raub- mord durch Hanussen aufklären zu lassen, um somit den schlagenden Beweis zu erbringen, daß in Hanussen kein Scharlatan, sondern ein Phänomen zu erblicken sei. Nach längerer Beratung lehnt das Ge-
hat Glück! ie ihm günstig sind. richt diesen Antrag ab und behält sich die Entscheidung über einen zweiten Antrag der Anwaltschost, nämlich ein öffentliches Experiment Hmtussens an Gerichtsstelle, bis zu End« des Beweisverfahrens vor. Eine große Bewegung geht durch die Menge, als der Händler Franz Dietz aus dem Böhmerwald feine Aussagen macht. Dietz, ein ruhiger, zurückhaltender Mann, berichtet, daß in einer Versammlung Hanussen von einer Frau ein verschlossener Brief ihres Sohnes überreicht wurde. Er, Dietz, der selber eine gewisse hellseherische Begabung habe, habe zu seinem Freund auf Grund des optischen Eindruckes von dem Brief gesagt: Der Sohn ist tot. Hanussen habe die Frau zu sich auf die Bichne gebeten und ihr leise etwas gesagt, woraus sie zu weinen begann. Später habe die Frau ihm, Dietz, bestätigt, daß Hanussen zu ihr gesagt habe, ihr Sohn habe infolge einer unglücklichen Liebe Selbst- inord begangen. Dann wurde der Kaufmann Josef Richter aus Trautenau vernommen, der in feiner ganzen Aeußerlichkeit auch nicht im ge- ringsten auf metaphysische Züge schließen läßt. Richter gibt an. sozusagen ein Schüler Hanussens zu sein. Es erweist sich, daß Richter sozusagen als beamleler kriminaltelephal in Trautenau kälig ist und mit warmen Empfehlungs- und Anerkennungsschreiben der dortigen Behörden bewaffnet für Hanussen eintritt. Trotz der ein- wandfreien behördlichen Anerkennung wird dieser sehr schwerwiegende Entlastungszeuge von dem Sachverständigen Dr. Forster einer eingehenden Experimenwlprüfung unterworfen werden. Landgerichtsdirektor A. H e l l w i g in Potsdam hatte dem Gericht das gesamte Material des früheren Hanussen-Prozesses zur Verfügung gestellt. Es kommt zur Verlesung, und als belastend für Hanussen erscheinen bestimmt« Vorgänge, die aus dem Jahre 1919 herstammen und die sich in Nürnberg abspielten. Der Vorsitzende oerliest daraufhin ein Schreiben des Nürnberger Polizeipräsidiums, das die Darstellung, die Landgerichtsdirektor Hellwig von jenen Borkommmssen gegeben hat, zumindest als oberflächlich recherchiert beweisen. Wie die Nürnberger Polizei aussagt, hat Hanussen im Jahre 1919 in durchaus einwandfreier Weise fn'Nürnberg gearbeitet. Auch die für Hanussen belastende Affäre mit dem Getreide- Händler Stern aus Lobofitz erfährt plötzlich ein anderes Bild. Nach einem erregten Zufannnenstoß zwischen Hairussen und dem Sachverständigen Dr. Förster erklärt der Vorsitzende, daß der Belaftungs- zeuge Stern seine Anschuldigungen zurückgenommen und noch vor seinem Tode dem Gericht mitgeteilt habe, daß seine Spekula- tion nie fehlgeschlagen wäre, wenn er dem Rate Hanussens sofort nachgekommen wäre. Er habe zu lange.überlegt und dadurch den richtigen Zeitpunkt versäumt. Der Prozeß wird heute fortgesetzt.
Oer Zmpstod in Lübeck . Oer 20. Todesfall.— 10 neue Erkrankungen. Die Lübecker Calmette-Kataftrophe ist«och immer nicht im Ab- klingen begriffen. Richt nur. daß von amtlicher Seite bereits der zwanzigste Todesfall zugegeben wird, hat sich auch die Zahl der Erkrankungen allein am Donnerstag um zehn neue Sä lle vermehrt: sie betrögt jetzt 66. Ein Teil der kranken Kinder schwebt In absoluter Lebensgefahr. Impfungen in Berlin ohne Schaden. OaS Ealmette-Verfahren trohdem eingestellt. Das furchtbare Unglück, das sich in Lübeck ereignet hat, gibt der„Roten F a h n e" Veranlassung, zu behaupten, daß Reu- köllner Kinder ohne Wissen des Dezernenten Dr. Schmincke jebenfalls als Versuchskarnickel zu Impfzwecken benutzt worden find. Tatsächlich sind seit dem Jahre 1927 in der Neuköllner Tuberkulosefürsorge 42 Kinder mit dem Calmette-Ver- fahren behandelt worden: Die Behandlung begann 1927. In der„Deutschen Medizinischen Wochenschrift" Nr. 39 von 1929 hat der Leiter der Fürsorgestelle Dr. Zadel einen Artikel veröffentlicht, in dem er schrieb, daß das Ealmette- Verfahren seit Jahren in Neukölln angewandt wird. Die„D. M. W." wird im Gesundheitsamt Neu- kölln gehalten, und es ist anzunehmen, daß der kommunistische Dr. Schmincke einen Artikel, der von einer ihm unterstehenden Stelle ausgegangen ist, gelesen hat. Als die ersten Nachrichten aus Lübeck kamen, hat Dr. Zadel sofortangeordnet, daßCalmette- Serum nicht ausgegeben werden darf. Am Nachmittag desselben Tages ordnete auch Dr. Schmincke an, daß die Impfung «inzustellen ist. Diese Anordnung hätte er schwerlich treffen können, wenn er nicht gewußt hätte, daß sie angewendet wird. Der Neu- köllner Impfstoff wurde im Robert-Koch -Jnstitut hergestellt und dort ständig kontrolliert. Es ist niemals eine Schädigung in Neukölln beobachtet worden. Es ist also festzustellen, daß das Perfohren mit Wissen des kommunistischen Dezernenten seit Iahren angewendet wurde unter verantwortlicher Leitung von Dr. Zadel, rchne daß ein Unglücksfall eingetreten ist. Es ist ferner festzu- stellen, daß die sofortige Einstellung des Verfahrens von Dr. Zadek angeordnet wurde, als die ersten alarmierenden Nachrichten kamen. Dr. Schmincke war gestern in Lübeck , um die Bevölkerung über das schädliche Verfahren aufzuklären. Er hätte gut getan, in seinem eigenen Amt die Konsequenzen zu ziehen, wenn er bereits vor dem Unglück in Lübeck von der Gefährlichkeit des Verfahrens über- tzeugt war. Das Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin teilt ausdrücklich mit, daß mit Ausnahme des einen Neuköllner Falles das Calmette-Verfahren m Berlin ollgemein nicht zur An- Wendung gelangt ist. Zehntausend Mark Belohnung. Iuwelendiebe erbeuten für 100000 Mark Edelsteine. Auf der Reise von Frankfurt a. M. nach Berlin ist ein Pforzheimer Juwelenhändler im D.-Zug schwer b e. stöhlen worden. Als der Zug in Berlin eintraf, entdeckte der Mann zu seinem Schrecken, daß seine Lede rtaf che aufgeschnitten war. Zahlreiche Etuis, die kostbare Perlen, Edel- und Halbedel- steine enthielten, waren geraubt worden. Der Verlust beträgt nach einer vorläufigen Schätzung weit über 100000 Mark. Der Verbrecher, wahrscheinlich Angehöriger einer internationalen Ko- lonne, die ihre Opfer ausschließlich in D.-Zügen suchen, ist so geschickt zu Werke gegangen, daß der Juwelenhändler nicht das geringste bemerkt hat. Der Beraubte ist Mitinhaber einer Psorzheimer Juwelen- firma rnld befand sich mit einer ausgewählten Kollektion auf der Reife nach England, wobei ihn sein Weg auch über Berlin führte. In dem Abteil II. Klasse waren in Frankfurt a. M. ein Herr und ein« Dame mit eingestiegen. Der Juwelenhändler beachtete beide aber kaum. Ihm fiel nur auf, daß das Paar sehr lebhaft miteinander sprach, und anscheinend bemüht war, ihn in ein Gespräch zu ziehe». Seinen braunen Lederkos je r, der die Juwelen enthielt, hatte er in das Gepäcknetz über seinem Platz zu liegen. Während der Fahrt nach Berlin oerließ der Juwelier zweimaldas Abteil, um im Speisewagen etwas zu genießen. Er wählte dabei jedoch vorfichtigerweise immer Zeiten, zu denen der Zug auf freier Strecke war. Den Diebstahl merkte der Juwelen- Händler überhaupt erst, als er in seinem Hotel in Berlin angelangt war. Die Halteriemen der Tasche hatte der Dieb gelockert und nach dem Diebstahl wieder so fest angezogen, daß bei dem übereinander- geschlagenen Loder der Schlitz , durch den Juwelen entwendet wurden, nicht zu sehen war. Die Versicherungsgesellschaft hat 10000 Mark Belohnung für die Ergreifung der Diebe oder Wiederbeschaffung des gestohlenen Gutes ausgesetzt.
Wie Blenkle aus dem Gleichgewicht kam Kommunistischer Reichstagsabgeordneter verurteilt. Der kommunistische Reichstagsabgeordnete Blenkle hatte am 15. Januar d. I. an einer kommunistischen Demonstration teilge- nommen. Der Zug von etwa 300 Personen bewegte sich vom Her- mannplatz in Neukölln bis in die Gegend des Rathauses. Hier hielt der Angeklagte eine Rede. Der Aufforderung der Polizei, die Demonstration aufzulösen, kam B. nicht nach, worauf seine Fest- nähme erfolgte. Da er t»r Verhaftung Widerstand entgegensetzte, wurde er gewaftsam auf em Polizeiauto gebracht, von dem er jedoch sofort wieder heruntersprang. Blenkle gab vor Gericht zu, sich gegen das Demonstrationsverbot vergangen zu haben, bestritt aber den Widerstand gegen die Staatsgewalt. Absichtlich sei er nicht vom Wogen gesprungen, vielmehr habe er das Gleichgewicht verloren. Das Gericht gewann aber eine andere Ueberzeugung auf Grund der Zeugenaussagen und verurteilte Blenkle zu zwei Monat Gefängnis entsprechend dem Antrage des Staatsanwaltes.
Wohnungsbau kommt in Gang. Hypotheken für 7000 Kleinwohnungen bewilligt. Im Haushaltsjahr 1930(bis 31. Rlärz 1931) stehen insgesamt für 22 500 Wohnungen Hauszins st euer Hypotheken zur Verfügung. Soweit hieran die Gemeinnützigen Gesellschaften beteiligt sind, werden außerdem städtische Zusatzhypolheken zur Verbilligung der Wohnungsmieten bewilligt. Nachdem in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag die Ausnahme einer Anleihe in höhe von 15 Millionen Mark bei der Reichsversicherungs- anstatt für Angestellte zur Hergabe städtischer Zusatzhypolheken für den Wohnungsbau für Minderbemittelte im Haus- Haltsjahr 1930 grundsätzlich beschlossen worden ist, hat bereits am Freilag der Arbeitsausschuß der Wohnungssürsorgegesellschasl die Verleitung der Iahreskonligente auf die gemeinnützigen wohnnngs- bangefellschaften vorgenommen. Es wurden für rund 7 0 0 0 K l e i n- Wohnungen Zusatzhypolheken und hauszinssteuer- Hypotheken grundsätzlich bewilligt. Damit ist die Verteilung des auf den gemeinnützigen Wohnungsbau entfallenden Anteils an Hauszinssteuermitteln für das haushaltsjcchr 1930 beendet. Für dieprlvateBautätigkeit bleiben noch etwa 4 000 Haus- zinssteuerhypotheken zur Verteilung übrig, über die in den nächsten Wochen Beschluß gesaßt werden soll.
Der neue Berliner Droschkentarif. Der neue Berliner Krastdroschkentarif tritt mit der Beröffent- lichung im Amtsblatt sür den Landespolizeibezirk Berlin am heutigen Sonnabend in Kraft; er unterscheidet sich von dem bisherigen ledig- lich dadurch, daß für jede Fahrt ein Sonderzuschlag von 20 Pfennig zu entrichten ist.
/ unkwinK&ii/' „Revolution in China ." Hörspiel von Otto Zoff . Pom Breslauer Sender auf Königswusterhausen übernommen. Eine Stunde Geschichtsunterricht, von einem klugen Kopf und einem warmen Herzen erteilt. Flüchtige Skizzen von starker Leuchtkraft, die dos Erwachen Chinas schildern. Die«ingeschalteten Dialoge, die das Spiel betrachtend begleiteten und die Fragen des Hörers dis- kutieren sollten, waren überflüssig.— Berliner Abendprogramm: ein populäres Orchesterkonzert des Berliner Konzertvereins 1930, aeleitet von Alexander Michael Szenkar. Sauber gespielt« Musik. Ludwig Hardts Vortrogsstunde„Von Schelmen und Vaganten" wurde nur im letzten Rest erhascht. Die vor dem Mikrophon nicht immer fügsame Stimm« des Vortragsmeifters schien sich diesmal besser anzupassen. Tes.
4�2 Mekkapilger verbrannt. Katastrophe des französischen Dampfers„Asia". Auf dem im Hasen von Djedde sMekko) liegenden mit l 5 0 0 mohammedanischen Mekkapilgern besetzten franzö sischen Dampfer„A s i a" brach kurz vor seiner Ausreise noch Französisch-Somali-Land ein Großfeuer aus, das so spät bemerkt wurde, daß dos Entstehen einer furchtbaren Panik nicht mehr zu verhindern war. Ein großer Teil der Passagiere sprang voller ver- zweiflung über Bord, während andere Pilger um Hilfe schreiend oder Gebete lallend und singend durch das Schiff rasten, hilssschifse waren in der Lage, an die tausend Passagiere zu über- nehmen, von den über Bord gesprungenen Pilgern konnte fich ein Teil durch Schwimmen gleichfalls retten. Aber 112 werden vermißt, und es ist zu fürchten, daß siesämtllchverbrannt oder ertrunken sind. Das Feuer hat einen große» Teil des Schiffes vernichtet.
pfingstreife mit der Sonniagsrückfahrkarte. Wer zu Pfingsten einen mehrtägigen Ausflug mit der billigen Sonntagsrückfahrkarte(ein Drittel Fahrpreisermäßigung) unter- nehmen will, kann drei volle und einen hälben Tag unterwegs bleiben, da die Gültigkeitsdauer auf die Tage vom Freitag vor Pfingsten bis zum Dienstag nach Pfingsten erweitert ist. Zu Pfingsten gelten die Sonntagsrückfahrkarten zur Hinfahrt am Freitag, dem 6. Juni, ab 12 Uhr mittags, am Sonnabend,» dem 7. Juni, und an den beiden Feiertogen, 8. und 9. Juni, während des ganzen Tages; die Rückfahrt kann angetreten werden an den beiden Feiertagen zu jeder Stunde und am Dienstag nach Pfingsten, dem 10. Juni, bis 9 Uhr vormittags. Dieses Entgegenkommen der Reichsbahndirektion Berlin ist außerordentlich dankenswert. Wir möchten ober aus diesem Anlaß erneut die Bitte an die Berliner Direktion richten, die Gültigkeit der Sonntags- bzw. Wochenendtarten auf die Sonn- abend-Frühzüge auszudehnen. An und für sich macht das Fahren in den langsamen Personenzügen keinen Spaß und nimmt die schönsten Stunden des Sonnabendnachmittags. Viele Personen werden aber in diesem Jahre gezwungen sein, ihren Urlaub nur auf Stottern zu nehmen. Eineinhalb Tage, durch die Bahnfahrt verkürzt, lohnen sich nicht; zwei ganze freie Tage veranlassen schon eher, die Ausgabe für eine Wochenendkarte zu riskieren.
Marinemotorboot in Flammen. In der Nacht zum Freitag brach auf einer Marinemotorjolle. die eine auf der Fahrt von Flensburg nach Kiel befind- liche Marinejacht in den Hafen einschleppen wollt«, in der Nähe von Labö ein Feuer infolge Vergaserbrand aus. Di« Besatzung der Jolle mußte wegen Explosionsgefahr das Boot verlassen. Sie wurde von einem vorüderfahrenden Motorschoner aufgenommen.