F82-2461
Genossen!
Sind eure Frauen und eure wahlberechtigten Tochter schon Mitglieder unserer Partei? Wenn nicht, sagt ihnen, daß sie mithelfen müssen an dem Befreiungskampf des Proletariats Werbt sie für die Sozialdemokratische Partei !
Naturschutz im Spreewald.
Die Provinz Brandenburg hat in den letzten Jahren, veranlaßt durch die Hochwasserfatastrophen der Jahre 1925/27, durch ihr Wasserbauamt Lübben- Kottbus im Gebiet des Spreewaldes erhebliche Flußerweiterungen vornehmen lassen. Es wäre mun, wie uns der dem Berkehrsbund angeschlossene Proletarische Fährmannsverein in Alt- 3auche schreibt, sehr erwünscht, wenn die regulierten Wasserarme, die ihren schönen Uferbestand an Bäumen und Sträuchern haben opfern müssen und dadurch zur Zeit ein nüchternes, fanalähnliches Aussehen erhalteit haben, erneut mit Bäumen und Sträuchern be= pflanzt würden. In der letzten Zeit bemüht sich das Wasserfulturamt Rottbus sogar um eine Eindeichung eines Teiles des Spreewaldes. Das würde zweifellos eine Sicherung für die Be wohner, ihre Ländereien und ihr Bieh bedeuten. Auf der anderen Seite fann man, wenn das Projekt in der jezigen Form durchgeht, mit derselben Gewißheit mit einer weitgehenden Bernich tung der vorhandenen Naturschönheiten im Spreewald rechnen. So wenig man sich einer notwendigen Berbefferung entgegenstemmen darf, so wenig soll man aber auch verkennen, daß eine grundlegende Veränderung des lieb gewonnenen einzigartigen Spreewaldbildes binnen kurzem dem Fremdenverkehr im Spreewald den Todesstoß versehen muß, denn niemand wird künftig den Wunsch haben, sich durch langweilige öde Wiesentanäle rubern zu lassen. Der Fährmannsverein Alt- Bauche hält es des= halb für seine Pflicht, auf diese drohende Bernichtung eines der
zweifellos großartigsten deutschen Naturschutzgebiete rechtzeitig hin
zuweisen, um auf diese Weise die Kräfte, die sich für Erhaltung von Naturbenkmälern einsetzen, rechtzeitig zu warnen. Es muß sich im Verein mit den Wasserbaubehörden und Vertretern der Bewohner schaft des Spreewaldes ein Weg finden laffen, auf dem man dem Wunsch der Bevölferung nach Schutz gegen Hochwasser und anderer seits den Wünschen der deutschen Natur- und Heimatschutzfreunde auf Erhaltung eines einzigartigen Naturgebietes gerecht wird. Es darf auch nicht verkannt werden, daß an der Erhaltung des Spreewaldes als Fremdenverkehrsgebiet Taufende von Existenzen interessiert sind.
Go geschehen auf Bahnhof Bernsdorf..
-
Man schreibt uns: Ein höchst seltsamer Borfall spielte sich am vergangenen Sonntag abend auf dem Bahnhof 3ernsdorf( am Krüpelfee) zwei Stationen vor Königswusterhausen ab. Der von den Ausflüglern erwartete und für 19.54 Uhr fahrplanmäßig angesetzte Zug, der vom Scharmüßelsee tam, hielt nicht sondern fuhr einfach durch. Das Reichspost auto hatte pünktlich 10 Minuten vor Abgang des Zuges getutet vergeblich, alles wartet auf die Eisenbahn. Sechs Reichsbahnbeamte sind versammelt.„ Alles zu= rücktreten!" Der Zug fommt angebraust. Die Abteile sind leer er hält aber nicht. Der Stationsvorsteher winft verzweifelt mit der roten Müße, Alles winkt und schreit! Drei bewaffnete Bahnschutzbeante wiffen sich auch nicht zu helfen. Aus dem letzten Wagen des durchfahrenden Buges gudt ein Schaffner; der sieht das Malheur. Er springt in den Wagen zurüd. Er wollte die Notbremse ziehen, wie der Stationsvorsteher fagt. Die Notbremse funttionierte aber nicht oder war gar nicht vorhanden. Der Zug rollt weiter. Der Stationsvorsteher meint, es wäre fremdes Zugpersonal, das nicht weiß, daß der Zug zu halten hat. Im übrigen war das Signal auf Ausfahrt gestellt. Bahlreiche Ausflügler haben sich in Bernsdorf am Sontag abend den Schnupfen geholt und werden von nun an vom Krüpelfee bis Königswusterhausen das Post auto benutzen, denn auf der Reichsbahnstation Zernsdorf soll so etwas nicht zum ersten Male passiert sein.
Der Kleingrundbesik im Kampf.
-
Die Kleinsiedler, die sich in einem recht rührigen Verband zitsammengeschlossen haben, fühlen sich durch die verschiedenartigen Auslegungen und Anwendungen der Gesetze und Bauordnungen bedroht. In einer in den Mufiterfestfälen tagenden Bundesversammlung referierte Rechtsanwalt G. Israel über das Thema„ Reichsgericht und Entschädigungsfragen". Nach einer legten, Erkenntnis des Reichsgerichts- es handelt sich um einen Streit zwischen der Stadt Berlin und einem Siedler, dessen Grundstüc als Grünfläche ausgewiesen werden follte muß nach seiner Meinung bereits entschädigt werden, wenn die Fluchtlinienaufstellung eine Beschränkung der Eigentumsmugung ergibt. Oberverwaltungsgerichtsrat a. D. von Ennern sprach über das neue Reichsbaulandgesetz und das neue Städtebaugefeß. Die Forderungen der Siedler fassen sich in der Hauptsache in folgenden Punkten zusammen, die auch in einer Entschließung zum Ausdruck famen: Der Kleingrundbesitz darf nicht zu höheren Anliegerbeiträgen herangezogen werden, als es der Verkehr der Anlieger untereinander erfordert. Die Verteilung der Anliegerbeiträge soll nach der Flächenausnutzbarkeit und nicht nach der Straßenfrontlänge der Grundstücke erfolgen. Die Gemeinden müssen die gefeßliche Handhabe erhalten, fofort nach Festlegung eines Bebauungsplans fämtliche ausgewiesenen Baugrundstücke für die Anliegerbeiträge zu veranlagen und die An liegerbeiträge in Form von tragbaren Raten laufend einzuziehen. Die Gemeinden müssen verpflichtet werden, die eingezogenen Anliegerbeiträge nur für den Ausbau von Straßen und Plätzen zu verwenden. Die regionalen Vertretungen der Siedler müssen in allen die Siedler angehenden Fragen gutachtlich gehört werden.
Warum keine Kartenautomaten für Freibäder?
Man schreibt uns: Stolz registrieren die Badeverwaltungen der städtischen Freibäder die ersten Riesenbesuchsziffern. Für die Beteiligten selbst ist die sonntägliche Erholungstour mit vielerlei Mißlichkeiten verbunden. Ein schier endloses Schlange= stehen beginnt an der Bahnhofssperre und setzt sich dann am Eingang des Bades, an den An- und Auskleideräumen fort, und hat man es endlich mit viel Schweiß- und Nervenaufwand ge: schafft", dann erholt man sich erst mal von dieser Strapaze, um bei der Heimfahrt die gleiche Placerei in umgekehrter Reihenfolge mieber in Kauf zu nehmen. Daran läßt sich leider wenig ändern; eine der zahlreichen Leidensstationen bas Anstellen am Staffenschalter des Bades fönnte man aber den Sonntagsausflüglern durch Aufstellen von Automaten in den Bahnhofshallen und vor dem Babe felbft vielleicht doch ersparen. Dadurch würde eine wesentliche Entlastung der Schalterbeamten, eine raschere, reibungslofere Abfertigung des Bublifums und eine mirklich notwendige Schonung seiner arg verbrauchten Nervenkraft ergieft!
-
Die Budelmütter langweilen sich...
-
Eine pudelnärrische" Angelegenheit vollzog fich fürzlich nachmittag im Berliner Westen. Der Deutsche Pudelklub ver anstaltete einen Werbeumzug feiner zwei- bzw. vierbeinigen Mitglieder, von dem er sich laut Einladung eine überaus wertoolle
Förderung der Budelsache" verspricht. Bielleicht ist man als Außen Vorträge, Vereine und Bersammlungen.
seiter nicht so recht im Bilde, wo des ,, Pudels Kern" liegt und was die Herren Budelväter eigentlich mit dieser Propaganda bezwecken? Wenn der Mensch keine Sorgen hat, dann macht er sich eben welche und uns mit, denn man zerbrach sich vergebens den Kopf, marum und weshalb überhaupt und wenn, warum gerade die Pudels? Auf jeden Fall trabte eine recht vergnügte Gesellschaft brauner, schwarzer und weißer Rassevertreter, schleifengeschmückt und wohlfrisiert, tomisch kostümiert oder standartentragend durch den sonntäglichen Besten, flantiert von Kurbelkastenmännern, die Geisha" Bundesschule des ADOB. Treffpunkt Stettiner Bahnhof, Normaluhr. Char und Flotti" im günstigsten Moment auf die Platte bannten.
Das große Los.
Der Hauptgewinn der zweiten Klasse der Preußischen Staatslotterie in Höhe von 100000 mart fiel in die Kollette Grünauer Straße 21 im Südosten Berlins . Das Los, das in Achteln gespielt wurde, ist diesmal erfreulicherweise in die richtigen Hände gekommen und an Leute gefallen, die das Geld dringend gebrauchen. So bekommt ein junges 20jähriges Mädchen, das unlängst zur Waise geworden, außerdem verwachsen und schwer leidend ist, die hübsche Summe von 10 000 m. ausbezahlt; ferner erhält ein Raufmann, der vor wenigen Wochen in Konturs geraten ist und mittellos dasteht, 20 000 m., da er zwei Achtelteile befigt. Ein Reisender, der zwei Jahre ohne Stellung ist, zählt gleichfalls zu den von Fortuna Bedachten und befommt 10 000 m.; außerdem fallen je 10 000 m. auf zwei Arbeiter.
Verlegung des Arbeitsgerichts.
Zur Zeit wird das Gebäude des ehemaligen Kriegsministeriums in der Wilhelmstraße 83/87, in dem bisher Büros des räumt. Die Gebäude sollen vom 30. d. M. ab für die Zwecke Reichsverkehrsministeriums untergebracht waren, von diesem ge= follen dort Sigungsfäte mit Beratungszimmern sowie Geschäftsdes Arbeitsgerichts umgebaut werden. Im besonderen stellen eingerichtet werden. Die erforderlichen Mittel sind vom preuBischen Finanzministerium bereits zur Verfügung gestellt. Die Bauarbeiten sollen so beschleunigt werden, daß der Umzug noch im September d. I. beginnen fann.
Allgemeine Wetterlage.
28. Mai 1930, abds.EXP
755
760
756
3
бля
-9500
751
433
760
19
238
15
Qwarsch
16 19
M
OP
0. 0
$ 19
47
13
O Madrid
O₂ O
Owolkenlos, heirer. halb bedeckt wolkig, bedeckt, Regen, Graupeln Schnee, Nebel, GewitterWindstille
Das Schlechtwettergebiet, das am Dienstag und in der Nacht zu Mittwoch erhebliche Regenfälle in Ostdeutschland hervorries, ist Luftdruck ist in ganz Deutschland das Wetter heiter geworden. Nur jetzt schnell nach Nordosten abgewandert. Bei kräftig steigendem vereinzelt gab es noch Gewitter. Die Temperaturen überschritten im Binnenland 20 Grad Celsius um mehrere Grade. Da sich der Luftdruckanstieg fortsetzt, dürfte bei uns das Wetter beständig bleiben. Die fühleren maritimen Luftmassen, die England erreicht haben, fließen nicht schnell genug, um Mitteldeutschland schon am Donnerstag zu beeinflussen. Leichte Gewitterneigung dürfte aber noch bestehen.
etwas Gewitterneigung, am Tage warm. Wetterausfichten für Berlin . Teils heiter, teils wolfig mit Nordwesten des Reiches Uebergang zu fühlerem Wetter, im übrigen Für Deutschland . Im Reiche warm und ziemlich heiter; strichweise Gewitter.
Funkwinkel.z
Frauentag unter dem Titel Die Frau in der Politit" sagt, Was Hildegard Wegscheider über den Internationalea gibt die Essenz, die legte Formulierung, Hier hat fein Wort den Wert von Talmiglanz oder von einer spielerischen Arabeske. Im Gegenteil, während eines Minimums an Beit entwickelt die Sprecherin das Programm, legt die Richtlinien fest und vergißt feinen Augenblid, daß sie zu einem aus allen Gesellschaftsschichten zusammengefeßten Bublitum spricht, welches erst einmal an die Bro bleme herangeführt werden muß. hat man diefes Referat gehört, dann weiß man erst, wie sehr sich felix Holländer in seiner Lob hymne auf Mar Reinhardt, der sein 25jähriges Theaterjubiläum begeht, ins Breite, uferlose und nur fritiflos Berhimmelnde ver diesen Herold sprechen läßt? Holländer sucht neue Stimmlagen, um liert. 3ft es unbedingt notwendig, daß die Funtstunde ausgerechnet die lekten Möglichkeiten der Beweihräucherung auszufosten, und es wirft sonderbar, wenn nach diesem Krampf der Jubilar Mar Rein hardt selbst spricht. Hier spricht ein Großer von der ungeheuren Arbeit, die er im Laufe der Zeit geleistet hat, und vor dieser rein objektiven Feststellung verblaßt das Juchheigedudel seiner Gefolgs. mannen. Ueber das herrliche Toscanini- Konzert aus der Philharmonie wird hier an anderer Stelle geschrieben werden, E.Sch
Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin G. 14. Sebaftianfte. 37-38, Sof 2. Tr. Gauvorstand. Achtung, Magdeburg - Fahrer! Alle Kameraden, die nicht den Jugendfahrschein benuzen können, fahren auf Sonntagsrüdfahrkarte Berlin- Brandenburg und Brandenburg- Magdeburg. Meldung und Zahlung von 7,60. einschließlich Blakette bis 4. Juni beim Ortsverein oder bis 6. Juni an die Gaugeschäftsstelle. Donnerstag, 29. Mai. Friedrichs. hain, Jungbanner: 8 Uhr Fahrt nach Bernau . Dortfelbft Besichtigung der lottenburg( Ortsverein): Autofahrt nach Kremmen - Schwante. Abfahrt 8½ Uhr Edenplay. Spandau ( Ortsverein): Antreten 9 Uhr Rathaus, Borplaz. Fahrgeld 1 M. Erwerbslose Kameraden freie Fahrt. Musik und Fahnen zur Stelle. Steglig( Ortsverein): Sdywante- Fahrer 8 Uhr Stettiner Bahnhof. Abfahrt 8.36 Uhr. Freitag, 30. Mai. Webbing: 20 Uhr bei Silmann erweiterte Borstandssigung. Jungbanner: 19% Uhr alle Jungkameraden bei Silmann Aunt Stegui( Kameradschaft): Rua Düppel und Schildhorn 20 Uhr Versammlung bei Abrechnen. Die Fahrt nach Röntgental ant Gonnabend, 31. Mai, fält aus. Schellhafe, Whornstr. 15a. Sanitätsabteilung: 20 Uhr Sigung der Sanitätsführer im Gaubüro, Sebaftianstraße. Schöneweide- Johannisthal : Sonnabend, 31. Mai, ab 20 Uhr Seiterer Abend" mit Angehörigen in der Brüdentlause", Brücken Ede Spreeftraße. Gonntag, 1. Juni. Prenzlauer Berg : Antreten 14 Uhr Altersheim mit Mufit ohne Fahnen zum Schuß der Frauendemonstra tion. Mittwoch, 4, Juni, 20 Uhr, bei Burg, Prenzlauer Allee, erweiterte Borstandsfizung. Kameradschaftsführer wollen umgehend Material abholen laffen dan Kamerad Roſemann, Jablonskifte. 3. Kreuzberg : Tambourkorps ein): 14 Uhr Antreten Brunnenplay. 15 Uhr Pappelplak aur Frauenkundgebung der SPD . Reinidendorf( Ortsver Pflichtveranstaltung. Rameradschaft West: Antreten 13 Uhr Berkehrslokal. Nachajigler 14 Uhr Brunnenplag. Rameradschaft Oft: 14 Uhr Brunnenplatz. Meldungen für die Pfingstfahrt nach Magdeburg sind bis Connabend, 31. Mai, mit dem Fahrgeld bei. Kam. steutlein, Suftusftr. 48, abzugeben. Fahrpreis für Altlomeraden 7,60, M., für Junglameraden 5,80 m, einschließlich Festplatette. Für Jungkameraden und Sportler Pflichtveranstaltung. Sanitätsabteilung: Antreten der Sanitätstame. raben 8 1hr Bahnhof Beuffelstraße. Erscheinen der Magdeburg - Fahrer unbe-, dingt erforderlich. Marincabteilung: 8 Uhr Propagandafahrt nach Havelhausen. Lichtenberg : Achtung, Magdeburg - Fahrer! Die Kameradschaftsführer werden gebeten, die Teilnehmerliften möglichst am Sonnnabend, 31. Mai, abzuschließen. Das Fahrgeld ist in den Sigungen am Freitag, 6. Juni, zu sammeln, Rameraden anderer Ortsvereine, die mitfahren wollen, melden sich bis Sonnabend, 31. Mai, bei Kamt. Schige, Berlin- Lichtenberg , Krimhildstr. 5. Autofahrt inklusive Festplakette 3,50 M. Abfahrt Connabend, 7. Juni, 17% Uhr, vom Bahnhof Lichtenberg- Friedrichsfelbe, Standinavifde Straße. Wedding : Unser Kamerad Willi Cawodnn ist verstorben, Chre seinem Andenken! Sie Beerbigung findet am Freitag, 30. mai, 18% Uhr, auf dem Friedhof der NazarethGemeinde in Reinidendorf- West, Kögelstraße, statt. Rege Beteiligung erwünscht. Treptow ( Rameradschaft): Freitag, 30. Mai, 20 Uhr, bei Döhling. ElfenKreis Often: Connabend, 31. Mai, Straßburg - Fahrer, Abfahrt 17 Uhr Bahnhof Weißenfee( Grellstraße).
ftraße 100, Rameradschaftsversammlung.
1
Friedrichshain : Sonntag, 1. Juni, 18 Uhr, Antreten auf den Sammelplägen der
Rameradschaften in Bannerkleidung ohne Fahnen,
Interessenverband ber burch Automobil und andere Berkehrsunfälle Ge. schädigten, e. B. Geschäftsstelle: Berlin 9. 40, Nathenower Str. 5( am alten Rriminalgericht). Sprechstunden und kostenlose Auskunftserteilung täglich von 17-19 Uhr.
Die eigene Stimme im Kuvert.
Der Mensch muß alles lernen, warum nicht auch Grammophonplatten besprechen? Wer Lust und 1,50 M. übrig hat, fann in einem Warenhaus am Hermannplay seine rethorische Begabung tennen lernen. In einer mit dicen Teppichen schalldicht gemachten Belle befindet sich ein kleines Mitrophon, das einem Grammophonaufnahmeapparat angeschlossen ist. Der Sprecher faßt vor dem Mitrophon Posten, der Aufnahmeleiter bezeichnet ihm mit dem Handrücken die notwendige Luftlinie zwischen Mundhöhle und Lautfänger, er ermahnt ihn, langfam, deutlich und nicht zu leise zu sprechen, dann geht's los; der Debutant, ziemlich stark bibbernd, spricht natürlich, wie dies bei Anfängern einma! nicht anders der Fall ist, meist viel zu rasch und undeutlich. Wer im Stehgreif nicht fattelfest ist, triegt ein Büchlein in die hand gedrückt, daraus er: etwas ablesen soll, was natürlich das einfachere Verfahren ist. Die freie Rede, auch wenn sie nicht länger als drei Minuten währen darf, ist schwerer, als es sich solch Grammophonnovize vorgestellt hat, und schon nach wenigen Sefunden tritt die unvermeidliche und unfreiwillige Pause ein; hilfefuchend irren die Augen zu dem Mann zur Linken, der hilft aber, boshaft, wie er nun mal ist nicht etwa aus, sondern überläßt einen seinem Schicksal. Schließlich tommt doch noch irgendeine Erleuchtung, und die Galgenfrist ist auch glücklich um. Spaß hat's ja doch gemacht. Die Platte, die einem dann sofort spielfertig vorgeführt wird, fann man dann in einen Briefumschlag stecken und der Mitwelt vorführen.
Stettiner Sänger. Direttor Menfel hat burch Engagement des bekannten und beliebten Sumoriften und Parodisten Bitti 2ilie feinem an und für fich schon so reichhaltigen Brogramm eine erneute große Anziehungskraft gegeben. Ferner teilt die Direktion mit, daß auf allgemeines Verlangen des Familienpublikums am 1. und 2. Pfingstfeiertag Nachmittagsvorstellungen zu halben Preisen stattfinden.
Warum Togel? Mehr als 6000 Aerate, darunter viele bedeutende Bro. fefforen, anerkennen die hervorragende und zuverläffige Wirkung ber Togal. Tabletten bet gichtischen, rheumatischen und nervösen Schmerzen, fowie Ertaltungstrantheiten. Die Schmerzen werben sofort behoben!
03
?!
Wie man heutzutage Milch trinken soll?
" 9
mit Kathreiner gemischt sagen die Ärzte. Denn so wird sie dreimal leichter verdautals fonft!
Lind diese Mischung Milchkathreiner" schmeckt auch viel, viel beffer als Milch!
* Unsere ärztlichen Zeitschriften berichten jetzt gerade über dieses aufsehenerregende Ergebnis der neuesten Ernährungsforschung