Cms
Nr. 256 47. Jahrgang
es
2. Beilage des Vorwärts
Weltreich aus Kugellagern.
Die Macht ist unter wenig Gruppen verteilt.- Monopol noch nicht effektiv.
Die ununterbrochene Ausdehnung des schwedischen KugelIagertonzerns SKF. hat dazu geführt, daß er in vielen europäischen Ländern der fast ausschließliche Lieferant von Kugelund Rollenlagern geworden ist. Im Verlauf von zwei Jahren ist ihm gelungen, die hauptsächlichsten Kugellagerproduzenten Deutschlands und Frankreichs unter seine Kontrolle zu bringen und rundet eben in diesen Tagen seinen französischen Interessen bereich so ab, daß er jeßt eine monopo! artige Stellung erlangt, zweifellos nicht zur Freude derer, die Kugellager brauchen. Der Weltverbrauch an Kugel- und Rollenlagern kann heute auf 120 bis 150 millionen Stüd jährlich geschätzt werden, ihr Wert nur um Anhaltsziffern zu geben- auf sielleicht 800 oder 900 Millionen Mart. Seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts wurde das Prinzip des Kugellagers in größerem Umfang angewandt; der Fahrradbau, dann der Bau von Maschinen, Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Automobilen, Motorrädern usw. veranlaßte die Entftehung zahlreicher Kugellagerfabriken in allen Industrieländern.
Das Rugellagerprinzip hat vielfache Vorteile: dadurch, daß die unmittelbare Reibung der Achsen, Wellen usw. fortfällt, daß statt dessen Kugeln oder Rollen eingeschaltet werden, erhöht sich die Leistung erheblich, wird unnötige Erhizung vermieden, und auch an Schmiermaterial fann start gespart werden. Die vielseitigen 3mede, zu denen Kugel- und Rollenlager benutzt werden, führten dazu, daß zahllose Typen erforderlich sind; Voraussetzung ist guter Spezialstahl und vor allem bei der Kugelherstellung eine sehr präzise Arbeit.
Von monopolistischen Tendenzen war vor dem Kriege feine Rede, wenn auch die Konzernbildung damals begann. Die schwedische Gesellschaft( Svenska Kugellagerfabriken = SK.) trat mit Fabrikationsfilialen in Deutschland , Frankreich , Rußland und England schon damals hervor.
Die SKF.- Herrschaft in Deutschland .
Noch 1925 waren neben der SKF.- Norma, der Untergesellschaft des SKF- Konzerns, in Deutschland 10 selbständige Rugellagerfirmen tätig, die zusammen etwa 80 Proz. des deutschen Bedarfs deckten! 1927 begann der SchwedenKonzern seine großangelegte Expansion, wobei er sich hauptsächlich auf zweierlei ſtützte:
1. auf die eigene Verfügung über die Rohstoffe: Beteiligung an Erzbergwerfen, Besitz an Hochöfen und Stahlwerken hierdurch billigeren Rohstoffbezug;
-
Friedr. Hollmann A.-G., Wetzlar , Maschinenbaufabrik Rheinland , Düsseldorf , Riebewerte 2.-G., Berlin ,
G. und J. Jäger A.-G., Elberfeld ,
Erste Automatische Gußstahlkugelfabrik Fried. Fischer, Deutsche Kugellagerfabrik, Leipzig ,
pidlumbing ston
Milkwoch, 4. Juni 1930
jahr 1929/30 nach Durchführung verschiedener Rationalisierungs maßnahmen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr mehr als ver. doppelt und auch laufende Betriebsüberschüsse erzielt wurden. Eine tragfähige Grundlage für eine gesunde Weiterentwicklung in größerem Rahmen sei geschaffen. Der Bericht verspricht sich viel von den günstigen Rentabilitätsaussichten des Tonfilms. Das wirs abzuwarten sein.
Profitable Rüftungsindustrie.
Schneider- Creusot und Stoda- Werte- Frankreich in der
sind heute nur noch die drei legten als selbständige Firmen Nach dem durch den verlorenen Krieg erzwungenen Auszu nennen; nur noch ein Fünftel des deutschen Bescheiden Krupps als Weltrüstungsfabrikant haben zwei eurodarfs wird von ihnen gedeckt, während den Rest hauptsächlich die| päische Unternehmen in der Rüstungsindustrie Europas eine fast deutsche SKF.- Gruppe, heute unter dem Namen ,, Vereinigte Kugel- monopolartige Stellung erlangt: die französische Firma Schnei lagerfabriken A.-G."( 40 Millionen Mart . Attienkapital) organisiert, der Creusot und die tschechoslowakischen Stoda- Werte liefert. Die Haupterpansion fällt in die Jahre 1928 und 1929. Schneider- Creusots Machtstellung ist um so größer, als die Hälfte des Stoda Attienkapitals sich in Händen der Union Européenne befindet, einer von Scheider- Creusot kontrollierten Dachgesellschaft.
Aehnlich ist die SKF.- Machtstellung in anderen Ländern, so in Standinavien, Rußland , Osteuropa , Frantreich, teils durch Produktionsfilialen, teils durch Export. Auch in England und den Bereinigten Staaten unterhält SKF. Fabrikationsfilialen, ohne jedoch in diesen Ländern an erster Stelle zu stehen. Wie SKF. in Europa , so ist in den Bereinigten Staa. ten die Timten Gesellschaft als großer Konzern zu nennen; sie stellt lediglich Rollenlager her, verfügt ebenfalls über eigene Hochöfen und Stahlwerte und auch einige ausländische Pro duftionsstüßpuntte( so in England). Die Rollenlagerproduktion von Timten ist schäzungsweise ebenso groß wie die gesamte Kugel- und Rollenlagerproduktion des SKF.- Konzerns.
Weitere Fabrikationsgruppen.
Neben diesen vertikal aufgebauten Großfabrikanten gibt es eine zweite Gruppe von Kugellagerproduzenten; solche, die sich in Händen der Rohstoffgruppe( Lieferung von Edelstahl) befinden. hierzu gehört die größte englische Firma( Hoffmann Mamifacturing Co.), die der Sheffielder Stahlfirma Brown- Baylen gehört. Auch die oben erwähnte Maschinenbaufabrit Rheinland( fon trolliert von Rödner und Thyssen) gehörte hierher.
Eine dritte, sehr umfangreiche Gruppe stellen die großen Automobilfonzerne dar, die den Bau von Kugel lagern in eigener Regie betreiben: in den Vereinigten Staaten die General Motors Corp . und die Auburn Automobile Co., in Italien die Fiat, in Desterreich die Steyr- Werke. Außenseiter.
-
Berpaßte Gelegenheiten.
N
Der Geschäftsabschluß der Stoda Werte für das Jahr 1929 zeigt eine Fortsetzung des Aufschwungs, der bereits einige Jahre anhält. Bei einem Aktienkapital von unverändert 200 Millionen Kronen( 100 Tschechotronen= 12,42 M.) ftieg der Rein gewinn von 40 Millionen Kronen 1926 auf 54 Millionen Kronen 1928 und 67 Millionen Kronen 1929. Der Umsatz des Konzerns, der 1927 rund 800 Millionen Kronen betrug, belief sich 1929 mit 1,5 milliarden Kronen auf etwa das Doppelte. Allerdings scheint sich in den letzten Monaten die Lage etwas verschlechtert zu haben, denn von den rund 37 000 Arbeitern und Angestellten, die die Gesellschaft Ende 1929 beschäftigte, wurden etwa 2000 ent laffen. Teilweise dürften diese Entlassungen mit Rationalisierungsmaßnahmen zu erklären sein, die die in der letzten Zeit ver Schärfte Ronkurrenz notwendig machte.
=
W
Diese Konkurrenzverschärfung ist auf international be. deutsame Vorgänge zurückzuführen. Im vergangenen Jahre wurden einige Monate lang zwischen den Stoda- Werken und einer anderen tschechischen Gesellschaft, der Kolben Danet 2.= G. Verhandlungen gepflogen, die eine Zusammenarbeit beider Gesellschaf ten ins Auge faßten. Die Stoda- Werke stellen nämlich außer Rüstungsmaterial auch zahlreiche andere Fertigprodukte her, so u. a. Maschinen cller Art, Automobile, Lokomotiven, Eisenbahnmaterial, elektrische Maschinen usw. Eine Verständigung tam deswegen nicht zustande, weil tschechischerseits ein noch größerer Einfluß der französischen Kapital. gruppe befürchtet wurde. Hinter der Kolben- Danet- Gesellschaft steht nämlich die 3ivnostenska Bant, eine schon vor dem Kriege start nationalistische Bank, die zwar kurz nach Kriegsausgang und Errichtung der tschechoslowakischen Republik die Mitarbeit des Schneider- Creusot- Konzerns begrüßte, aber heute die dabei erfolgte lleberfremdung wieder vermindert sehen möchte. Sie hat scheinbar segar den Versuch gemacht, die Union Européenne( Schneider- Creusot) zu einer Verkleinerung ihres Besizes an Stoda- Attien zu bewegen. ein sehr heftiger Wettbewerb zwischen beiden Gruppen einNachdem alle Verständigungsversuche scheiterten, ist nunmehr getreten. Er wird teilweise auf Kosten der Uttionäre geführt, mie denn der Generaldirektor der Kolben- Danet- Gesellschaft eine„ vor fichtige Dividendenpolitit" auf Grund dieses Konkurrenztampfes anAnkündigte. Teilweise geht dieser Kampf natürlich wie meist auf Kosten der Belegschaften; es ist nicht ausgeschlossen, daß Stoda noch weitere Arbeiterentlassungen vornehmen wird.
2. rationellere Gliederung der Produktion: Herstellung der marttgängigsten Rollen und Kugellagertypen in den ausländischen Fabrikationsfilialen, während alle übrigen Spezialtypen mur in den schwedischen Anlagen hergestellt werden- hierdurch starte Berringerung der sonst sehr hohen Lagerhaltungsbewerbsbedingungen. Doch scheinen angesichts der Tatsache, daß sich tosten;
3. meitmashige Absazorganisation: Schaffung eines die Erde umspannenden Neges von Absatzgesellschaften, die heute insgesamt etwa 200 Niederlassungen haben, teilweise zusammen mit anderen schwedischen Konzernen( insbesondere Afa, der größten starfstromtechnischen Gesellschaft Schwedens ) hier durch gute Anpassung an den individuellen Bedarf in allen Ländern und erleichterte Marktbearbeitung.
-
Diese Ueberlegenheit wirfte fich in immer größerem Umfang aus. Von den 10 Firmen, die 1925 außer der SKF.- Gesell schaft Mitglieder der deutschen Kugel. und Rollenlager. Ronvention waren:
Gegenüber diesen großen Konzerngruppen scheinen heute die fleinen selbständigen Firmen feine, sehr große Rolle mehr zu spielen, doch verhindert ihre Existenz in erster Linie eine Monopolbildung, die bei dem ausgedehnten Anwendungsgebiet des Rugel- und Rollen lagersystems allgemein- wirtschaftlich von recht unangenehmer Folge fein müßte. Nachdem diese Firmen den Zeitpunkt, fich ihrerseits zu fammenzufchließen, um die günstigen Konzernvorteile zu genießen, offenbar verpaßt haben, arbeiten fie oft unter erschwerten Bettimmer noch neue Anwendungsgebiete für Kugel- und Rollenlager finden, die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten auch für diese Firmen noch feineswegs verbaut. Auch kann der Weg zu einer Zusammen arbeit dieser Firmen untereinander oder zu einem engeren schluß an wichtige Verbrauchergruppen beschritten werden.
#
Wie start die Konzentrationsentwicklung in den letzten Jahren vor sich gegangen ist, geht daraus hervor, daß von der Weltproduttion an Augel- und Rollenlagern heute mehr als ein Viertel auf den SKF. Konzern, ebenfalls ein reichliches Viertel auf Timten, ein weiterer beträchtlicher Teil auf die General Electric Gruppe ( Syatt und Nem Departure) entfällt. Alle übrigen Firmen der Erde ( insgesamt etwa 15 Firmen in Deutschland , England, der Schweiz , Italien , den Bereinigten Staaten, Desterreich und Japan ) decken kaum noch etwa ein Drittel des Weltbedarfs.
Wachsendes Geschäft für Linoleum.
Aber Konsumdroffelung durch höhere Preise.
Im europäischen Linoleuntrust, der unter der Führung der Deutschen Linoleumwerte A.-G. steht und in dem neben den deut schen die französischen, holländischen, schweizerischen und nordischen Fabriken zusammenarbeiten, haben sich im Jahre 1929 gegen über dem Vorjahr die Umsätze noch gehoben. Für das im Konzern vereinigte Gesamtkapital fonnte eine Dividende von 15 Pro3. verteilt werden. Die Konzerngewinne stiegen auf gut, und die bisherigen Umfaßziffern haben die der entsprechenden Beit des Vorjahres noch übertroffen.
Starfer Geldbedarf Ende Mai fammlung stimmte der 7prozentigen Dividende auf das 165- Mill. 8,62 Mill. M. Im Jahre 1930 war der Geschäftsgang bisher
Reichsbantbericht zum Monatsschluß.
Zum Ende Mai haben sich bei der Reichsbank die Wechsel bestände um 354,1 auf 1873,8 mill. und die Lombarddarlehen um 134,4 auf 187,7 Mill. erhöht. Bei Reichsschatzwechseln ergab sich ein Zugang von 84,5 mill. Die unverzinslichen fremden Gelder verringerten fich hauptsächlich durch Abzug öffentlicher Gelder- um 279,1 auf 401,1 mill. m. Diese Entwicklung verrät einen ziem lich atuten und starten Geldbedarf der Wirtschaft und der Banken zum Monatsschluß. Das stimmt mit der Beobachtung überein, daß der Zinssatz für tägliches Geld auch nach dem 31. Mai teilweise 6 Proz. noch überschritt. Immerhin fann vermutet werden, daß bei den Banten, wenn auch noch nicht bei der Reichsbant, die Inanspruchnahme neuer Kredite etwas wädyst.
Der Notenumlauf stieg naturgemäß sehr beträchtlich und zmar um 766,7 auf 4812,5 mill. M. Die Deckungsverhält nisse haben sich aber relativ noch gebessert: die Goldbestände find um 5,3 auf 2591,1, die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 8,1 auf 350,8 Mill. gestiegen. Absolut ergab sich natürlich ein Rückgang im Dedungsverhältnis und zwar gegen die Borwoche Don 72,4 auf 61,4 Proz. bei Gold- und Deckungsdevisen zusammen. Die Beschäftigung der Reichsbant bleibt trotz der relativ zum Maiende starken Inanspruchnahme rekordmäßig niedrig. Das Wechselportefeuille liegt noch um rund 60 bzw. 180 Mill. unter dem Bestand von Ende April bzw. Ende März dieses Jahres. Die Deckung ist für den Monatsultimo refordmäßig hoch.
Mannesmann- Röhren ist optimistisch. Zweckoptimismus zur Verteidigung der Kartellpreise? Auf der Generalversammlung der Mannesmann- Röhrenwerte 21.- 3. fprach fich Generalbirettor Biermes optimistisch über die kommende Wirtschaftsentwicklung aus. Im zweiten Halbjahr 1930 fei eine Befferung der Konjunktur zu erwarten und zwar deshalb, weil die Befriedigung des Eisenbedarfs sich nicht mehr hinausschieben laffe und weil der Erlös der Young- Anleihe die Kapitalversorgung Deutschlands befruchten merde. Trotz der ungenügenden Beschäftigung der Hüttenwerte in den vier Monaten dieses Jahres sei gegenüber der gleichen Zeit des Borjahres, die allerdings durch die Kälte eine gebroffelte Produktion
aufwies, noch fein Rückgang eingetreten. Die GeneralverRapital zu.
Wie weit man den Optimismus des Herrn Bierwes ernst nehmen darf, steht dahin. Auch Mannesmann- Röhren hat ein Intereffe sowohl an der Verteidigung der überhöhten Eisen preise als auch an den übermäßig hochgehaltenen Röhren preisen. Von guten Konjunkturhoffnungen reden, tann hier auch 3wedoptimismus sein, um die öffentliche Meinung über die Unabweisbarkeit der Kartellpreissenfungen zu täuschen.
Orenstein fetzt 83 Millionen um.
In der Generalversammlung der Orenstein u. Koppel 2.-G., Berlin , bezifferte Direktor Orenstein in Beantwortung einer Anfrage den legtjährigen Umsatz auf rund 83 Mill, M. Der Wert der 1930 bis Ende April erledigten und noch abzuwickelnden Aufträge fei um etwa 5 Pro3. niedriger als im April 1929. Die Zahl der Angestellten und Arbeiter sei gegen das Vorjahr um rund 500 auf 800 Mann zurückgegangen. Die Aussichten für das Lokomotivgeschäft merden weiter als ungünstig erklärt.
Zuversicht in der neuen Terrafilm.
Bei Berlusten von fast einer Million Mart. Die in der Generalversammlung der Terrafilm A.-G. endlich bekanntgegebene Bilanz für das am 30. Juni 1929 abge schlossene Geschäftsjahr zeigt offiziell einen Berlust von
590 000. Da ein Reservejonds von 346 000 m. vorweg aufgelöst
wurde, ergibt sich mindestens ein Gesamtverlust von 942 000 m. Der Verlust ist aber offenbar noch höher, da der bisherige Großattionär( 3. G. Farben) noch Zuschüsse geleistet hat. Wie das Jahr 1929/30 ausfallen wird, steht sicher schon fest; höchst wahrscheinlich alles weniger als gut, denn sonst hätte J. G. Farben die Terrafilm nicht aufgegeben. In der Generalversammlung waren die neuen Großafiionäre folgendermaßen vertreten: Curtis Melnig mit 1,75 Millionen, Deutsche Länderbant( für J. G. Farben) mit 0,30 Millionen und R. von Hoffmanns. that mit 0,15 Millionen, zufammen rund 2,20 von 3,00 Millionen Gesamtkapital.
Im Geschäftsbericht wird gefagt, daß im neuen Geschäfts.
So die Meldungen aus dem Linoleumtrust, der früher einmal die europäische Deffentlichkeit damit irreführen wollte, die Bildung des Trust erfolge ausdrücklich, um die Preise senten zu können. Die Umfäße des Konzerns steigen noch während der schwersten Krise, die Europa seit Jahrzehnten zu verzeichnen hatte. Dennoch hat der Trust es fertig gebracht, die Linoleumpreise zweimal während der start absintenden Ronjunttur zu erhöhen.
Ufa- Anschluß in England. Die Ufa hat mit der Londoner Filmverleih - Gesellschaft Bardour einen Vertrag ab. geschlossen, nach dem die Ufa- Sprech- und Tonfilme in Großbritan nien von der Wardour Films Ltd. vertrieben werden sollen.
15 Proz. Dividende meldet die Deutsche Steinzeugwarenfabrik in Friedrichsfeld- Baden für ihr Attienkapital von 4,45 Mill onen Mart. Die Gesellschaft beschäftigt über 1000 Arbeiter und Ange. ſtellte und beliefert hauptsächlich Kommunen für Kanali. sationszwede. Deffentliche Aufträge scheinen immer noch die beste Grundlage für hohe Dividenden zu sein.
Gebrüder Bing bildet Reserven. Die Bingwerfe vorm. G. brüder Bing A.-G. Nürnberg, die in der Haup sache Haushaltsartikel fabriziert, meldet nach einem Gewinn on 215 000 m. im Jahre 1928 für das vergangene Jahr 1929 wieder einen Berluft Don 279 000 m. Falls die Umsäge nicht sehr stark zurückgegangen find, beweist die Bilanz, daß der Ringkonzern start an der Bildung stiller Reserven arbeitet, so daß der Verlust nicht viel zu be= meisen braucht. Der Wert der Vorräte ist gegen das Vorjahr nämlich nur mit 4,99 ftatt mit 7,19 millionen ausgewiesen, die
laufenden Schulden find von 3 auf 2,30, die Bankschulden von 3,16
auf 4,01, die Akzeptschulden von 0,95 auf 0,75 Millionen gesenkt und die Bewertung der Maschinen ist von 0,89 auf 0,74 millionen herabgefeßt. Die Bilanz ist also ganz erheblich verbessert..
Die Maschinenbau A.-G. Balde in Bochum , die QualitätsWärme und Kältemaschinen erzeugt und die in ihren vier Werfen rund 1000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, tann auf das Kapital von 3,2 Millionen Mart wieder die sehr respektable Dividende von 10 Proz. verteilen.
Jm Deutschen Verein der Gas- und Waffer- Fachmänner wurde Direttor Müller Hamburg zum 1. Borfizenden gewählt, außer ihm traten Dr. Nübling Stuttgart und Direttor Kirchner in den Vorstand ein. Der nächstjährige Tagungsort ist Breslau .
S