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(1. Fortsetzung� Ihnen ist Ihr Erfolg schlecht bekommen/ hott« die neunzehn- jährige Stenotypistin einmal den Mitredakteur im Prioatkontor rufen hören,zugegeben, daß Sie die Zeitschrift auk achtbare Höhe gebracht haben aber Sie haben einen oerdamniten Dünkel davon profitiert. Wie kommen Sie dazu, jnir in den TeilUnterhaltendes", den Sie ausdrücklich m i r übertragen haben, jedesmal hinein- zuklcckern" Weil Sie mehr Sinn für Langweilendes als für Unterhalten- de« haben," hatte Haminerschlag zur Antwort g�eben. Ach, jawohl, Sie," hatte der andere gerufen,und überhaupt, mir bei jeder möglichen Gelegenheit auf den Buckel zu hauen" Ja, so viel Kameradschaftlichkeit habe ich aber geglaubt, von Ihnen erwarten zu dürfen," hatte Hammerschlag mit literarischem Ernst geantwortet. Und der Mitredakteur war zum Ersten gegangen. Freu dich, Lolli," hatte Hammerschlag zu seiner neunzehn- jährigen Stenotypistin gesagt,wir sind das Ekel los, das wird dem Laiide nicht mehr schaden. Lolli, wollen wir beide nun mal alleine den Karren schmeihen? Willst du meine Sekretärin sein? Du kannst doch'n bißchen Englisch? ttow do you do, Lolly? Thank you, Mister Hanimelschlag, a Utile Zahnweh. Och, meine arme Lolli, Zahnweh hattu? Komm, laß Onkel mal in dein Mündchcn gucken." Lolli hatte über das ganze Gesicht geladsi Sie hatte braunes Haar und blaue Augen, hellblaue Augen... Hellblaue Augen, mit welchen sie Hammerschlag oft brennend, geradezu fanatisch ansah. Und«in« Gestalt gertenschlank, aber nid>t gertendünn, und von einem Wuchs, daß sie Hammerschlag überragte. Ja, er mußte sich ein Mal und auch das andere Mal wirklich in acht nehmen, um nicht zu viel Interesse zu verraten besonders wenn sie mit ihren Augen fanatisch blitzte. Uebrigens dauerte es bei Hammevschlag in solchen Fällen nicht länger als eine bis eineinhalb Sekunden, um mit sich selber fertig zu werden? und dann tonnten ihre Augen so fanatisch sein wie sie wollten anhaben konnten sie ihm nichts mehr. Er wußte genau, was er zu tun und was er zu lassen hatte. Cr durfte so viel Spaß machen, wie sein spaßsüchtiges Herz es oer- langte aber er hatte sich zu hüten, daß aus irgendeinem Einver- ftändnis her sei es durch ein Wort oder gar mehr noch seine Angestellt« eine Forderung,«ine offen« oder eine geheime, an ihn richten konnte. Ja, er wußte Bescheid. Diese Forderungen des Herzens! Zu welchen die Frauen ja eigentlich auch berechtigt sind, weil sie doch anders und mehr von ihrem Herzen leben als die Männer das tun. Und immer, wenn Hammerschlag fürchtet«, schon in seinen Spaßen des Ueberschäumenden zu viel geleistet zu haben, sagte«r plötzlich mit veränderter Stimm« und Miene: Fräulein Weinmeister, bitte, ich will diktieren." Lolli Weinnieister machte dann ein bitterlich enttäuschtes, hilf- loses Gesicht. Was war da nun plötzlich in ihn gefahren, welcher Teufel daß er plötzlich so anders zu ihr sein mußte? Ach, sie konnte sich wohl die Wahrheit denken, und während sie steno- graphierte oder indem sie klappernd fein Diktat gleich in die Ma- schine schrieb, überlegte sie b«t sich: So verhält e« sich und nicht,anders: Cr hat Angst, mein Max, daß er mir mit Haut und Haaren verfällt. Cr will ganz wo anders hinaus, viel höher will Max hinaus. Und da hat er ja auch Recht, ich gonn's ihm, ach ja. Und dann auch der Unterschied in den Jahren. Cr iiber vierzig ich erst neunzehn. Aber was das nur schaden soll! Das ist doch schon tausendmal dagewesen einmal hat es sogar einen fünfundsechszigjährigen Verlobten gegeben, und von Goethe habe ich einmal gelesen, daß er als' Siebziger noch Bräutigam werden wollte. Nein, mit den Jahren hat das nichts zu tun, dachte sie weiter, V�äxchen will wie gesagt höher hinaus und mich will er als seine Angestellte behalten. Da bin ich ihm gerade ain richtigen Platz. Mit vorzüglicher Hochachtung" diktierte Hammerschlag, und ging in sein Prioatkontor hinein. Wie richtig Lolli Weinmeister ihren Prinzipal kannte! Er war lustig, aber darum härte er nicht auf, vorsichtig und klug zu sein. Es war bewundernswert, wie er das Maß seiner Lebensfreude bis an den Rand aber niemals überschäumen ließ. Sie war seit einigen Wochen seine Sekretärin, das heißt, sie war alles in einem. Sie vereinigte in ihrer Person die beratende und die ausführende GewaU? sie saß an der Ecke des Doppelschreib- tisch» und hört« zu, wenn er Projekte machte und später schrieb sie die Briefe deswegen. Sie hatte doppelt soviel zu tun als früher, nein, dreifach soviel! Aber kein Seufzer war je zu hören, ihre Augen ladsten. Sie wollte sich schon hüten, ihn merken zu lassen, wie das Arbeitsmaß ihre physischen Kräfte überstieg. So wie es war, sollte es sein und bleiben. Bis in die Nacht saß sie manchmal unter dem grünen Glasschirm der Hängelampe an der Maschine dicht am Fenster. Denn außer all dieser geschästtichen Arbest hatte sie es auch noch übernommen, die Privatsachen ihres Prinzipals zu be- treuen. Sie schob ihm die Rechnungen hin, die zu bezahlen waren. sie erinnerte ihn an die Beantwortung oo» Briefen seiner Ver- wandten, sie wußte von fälligen Kupons Bescheid kurz, sie hatte in sein privates Leben Einblick genommen. Freilich gab es auch für sie«in« verschlossene Mappe eine Mappe, in die sie gar zu gern hineingeguckt hätte. Sie hatte sie in seinen Händen gesehen, aber leider nicht in ihre Finger bekommen können. Er behandelt« st« geheim. Lolli Weinmeister schloß daraus, daß diese Mappe seine ganz ganz geheim« Korrespondenz enthalten müßte und gerade diese ganz ganz geheim« Korrespondenz hätte sie sehr, sehr gern einmal durchgelesrn. Aber trotzdem sie an Pflichterfüllung bestimmt nichts zu wün- schen übrig ließ, hatte er ihr doch das w-ir nun einige Tage her die Eröffnung gemacht, daß es auf diese Art nicht weiter ginge. Alle Arbeit sollte nicht einzig auf ihr lasten. Sie war rot geworden, ihr Herz hatte geklopft. ..Warum denn nicht?" hatte sie gefragt. Ee wäre eben zuviel für einen einzelnen Menschen. Punktum. Was er nun wohl wieder hatte? Ob er wieder eine zu gefähr- liche Annäherung zwischen sich und seiner Sekretärin fürchtete? Ob
er lieber auf ihre Dienstwilligkeit verzichtete, nur um nicht in ge- wisser Hinsicht von ihr abhängig zu werden? Und am selben Tage mußt« Lolli mit eigenen Händen auf der Annoncen-Expedition eine Anzeige aufgeben. Er hatte es eilig. Ein« Anzeige in der illustrierten Zeitschrift, deren Redakteur er war, hätte ihm zu viel Zeit gekostet. Er will mich eben sobald wie möglich als Sekretärin los fein, dachte Lolli. Bäh!" sagte sie in der Annoncen-Expedition zu der Anzeige und spuckte wie aus Versehen darauf,olle Ziege. Komm nur meine Freundin wirst du nicht, daraus kannst du dich verlassen. Bin ja bloß gespannt, was er sich nun aussuchen will... Sie schob die Anzeige mit widerwilliger Hand den, Herrn hinter dem Tisch hinüber. ... Lolli war, wie immer, zuerst im Büro. Als Hammerschlag an diesem Morgen, der so wunderbar ver- däästig nach nahendem Frühling roch, in der Redaktion eintraf, be- grüßt« er Lolli in der Art, die sie seit einiger Zeit nicht mehr von ihm gewohnt war. Na, Lolli, Kleene, wie hast« jeschlafen?" Lolli gab vorerst keine Antwort. Mit dir werde ich gerade freundlich sein, dachte sie für sich, du hast mich als Sekretärin schon so gut wie abgesetzt. Ja ja, dachte sie bitter weiter, heute kommen gewiß die jungen Damen zwecks Vorstellung in Scharen zu uns ins Büro, um mir meinen Posten zu klauen. Da sie es jedoch auf keinen Fall übcr's Herz bradste, zu bocken, und nun gar noch gegen Max gab sie doch Antwort, aber gleich- sam in Arbeit vertieft, damit sie es nicht allzu freundlich zu sagen brauchte: Geschlafen Hab ich gut." Ach, als ob sie es fertig gebracht hätte, ihm eine unfreundliche Antwort zu geben. Wenn sie nur den Schatten seines kühnen breiten Seefahrergesichts sah, so zog stch's in ihr zusammen. Ihre Stimme war hoch und weich geivesen sie ärgerte sich, als sie den Ton, der eigentlich schon längst in der Luft oerhallt war, immer noch hört«. Biel   zu freundlich war der Ton gewesen! Er war schon in sein Privatkomptoir gegangen, um die Post durchzusehen. Die Mehrzahl der Briese bestand aus Einsendungen, Beiträgen für die Zeitschrift? und hiervon kamen die meisten von den Abonnenten. Hammerschlag sah das Wichtigste durch, er prüfte das Bankbuch. Später fing er an, von den Beiträgen aus dem Leserkreis, die sich in einem Korb linker Hand auf dem Schreibtisch stapelten, einiges zu mustern. Die Arbeit des Sichtens hatte früher der Mitredakteur zu erledigen gehabt, Hammerschlag hatte dann nur unter dem Besten auszuwählen brauchen. Die gesamte Fülle durchzusieben, kam ihn sauer an. Er hatte die Flut bedenklich anschwellen lassen, noch nicht ein einziges Mal nach dem Ausscheiden seine» Helfers hatte er sich daran gemacht. Für Lolli war diese Arbeit nichts. Die Prüfung
der Einsendungen war das einzig«, an das sie sich nicht hemittrcutt«- Sie fand alles, was sie las, gut, und fand alles wert, daß es ver- öffentlicht würde. Dieser ganze Schwung...1" murmelte Hammerschlag und hielt ein Stapelchen in den Händen so cüs ob er es zum Fenster hinausschmeißen wollte Mit einem der Manuskripte in der Hand kam er nach einer Weile aus seinem Raum in den andern herüberspaziert. Er machte seine Witze, er legte es darauf an, sie zu erheitern, aber Lolli lächelte nur schwach. lFortsetzung folgi.)
Nja Shrenburg:®a« Jßeben der Autos"'> GladkoffsZement" oder HampsFlachs" gestalten den Pro- duktionsprozeß. Der Zement und der Flachs sind die Heiden und nicht mehr der einzeln« Mensch. Das Individuum wird«ingereiht in den Ablauf eines wirtschaftlichen Geschehens und hat seinen Selbstzweck verloren. In diese Reihe gehört Ehrenburgs neues BuchDas Leben der Autos", dessen KapitelAm lausenden Band" imAbend" vor einiger Zeit abgedruckt wurde. Aber Ehren­burgs Problemstellung ist anders orientiert als die Gladkoffs und Hamps. EhreNburg   wählt die Autosabrikation mit sämtlichem Zubehör wie etwa Aktien, Gummibäumen, Bankiers, Kulis, ihm liegt jedoch nicht an der fachlichen Schilderung der Prvduttionsoorgänge, fon- dern wie imJuliv Jurenito" an der Enthüllung der menschlichen Hilflosigkeit und Dummheit. Man glaubt zu schieben, und man wird geschoben! Ehrenburg führt alle Wirrnisie, Gemeinheiten und Idiotien des modernen Lebens auf das Auto zurück. Mit derselben Berechtigung könnte er der Elektroindustrie, der Baumwolle oder dem Getreide die gleiche Ehr« antun. Aber dos entscheidet nicht. Das Auto ge- winnt für Ehrenburg   symbolische Bedeutung. Er braucht ein erdichtetes Zentrum der Wirtschaft um die Drähte bloßzulegen, an denen die Mächtigen der Welt baumeln. Die Schutzheiligen der Politik müssen Prosit rufen, wenn ein Wirtfchaftstapitän zufällig niest, und die großen Götter der Wirt- fchaft hängen wiederum von ihren Schöpfungen ab, die allmählich diktatorische Gewalt über sie gewinnen. Der Mensch, auch der mächtigst«, ist nur ein Rädchen in einer ungeheuer komplizierten Maschinerie, die er in ihrem rasenden Laus nicht mehr stoppen kann. Selbst ein Herr Citroen   vermag nichts auszurichten, wenn die Börse durchaus«ine Hausse seiner Aktien beschlossen hat. Die Börse wird zu einer mythischen Größe, aber auch diese Größe steht auf tönernen Füßen, denn die Trustmagnaten können sie erschüttern genau wie umgekehrt. Ehrenburg   mischt Wahrheit und Dichtung. Citroen Ford, Deterding, Rakowski, Churchill und Hoover, Matteotti  , Mussolini  und der Mörder Mestorino werden zu handelnden Personen m dieser Komödie menschlicher Beschränktheit und Ohnmacht. In kurzen Szenen reißt ihnen Ehrenburg   die Maske vom Gesicht. Das Auto beherrscht sie, und das Auto beherrscht auch die anderen, die vielen Namenlosen, die durch die Mechanisierung des Lebens zur Maschin« geworden sind. Eine Sehnsucht zum Individualismus macht sich bemerkbar, ein Wunsch, dem modernen, wirtschaftlichen System zu entrinnen. Dem Roman fehlt der Ausgleich, und das ist verwmcherlich bei einem Anhänger der Sowjetunion  . EhreNburg   vergißt, datz auch das Proletariat über einen starken Willen verfügt. Bon diesem Mangel abgesehen bildet das glanzvoll geschriebene, ironisch über- legen« Buch, das formal und inhaltlich Neuland bedeutet, einen Beitrag zur Analyse der Gegenwart. Keluc Scherret.
) Der Roman ist im Malik- Verlag   erschiene».
WAS DER T MiiiumiiinimnmimunniiinnimiuuiiiiinuiHUinmfflmuiiuiiuumiiiuiiininuiuu Die Presse auf der Stockholmer   Ausstellung. Der Chefarchitekt der gegenwärtig in Stockholm   stattfindenden Ausstellung für Kunstgewerbe und Heimindustrie hat der Press« einen erhabenen" Platz zugedacht. An einem etwa 73 Meter hohen Reklamemgst ist etwa 8 Meter über der Erde ein Pressezimmer«in- gebaut worden, das durch seine Glaswände den Blick nach allen Richtungen hin ermöglicht. Die Ausstellungshallen längs der Haupt- straße, die Vergnügungestadt, die Meeresbucht alles können die Journalisten von diesem Aussichtsturm aus beobachten. Selbst- verständlich sind Telephonzellen und was man sonst für den reget- rechten Pressedienst braucht, im Presseturm untergebracht. EinHalsorden" für schwarze Viehzüchter. Der zunehmende Reichtum der englischen Kolonie Kenya   in Ostafrika   an Weideoieh Hot das einst so blühende Land in der Nähe des Viktoriaseeg zu-einer Wüste gemacht. Die Londzerstörung greift mit großer Schnelligkeit um sich. Meilenweit ist aller Pflanzenwuchs durch die Büffel- und Ziegenherden abgefressen worden. Immer weiter müssen die Herden ziehen, um die zu ihrer Erhallung erforderliche Nahrung zu finden. Dadurch schreitet die Zerstörung stets weiter fort. Di« kümmerlichen Grasreste, die von hem weidenden Vieh auf seinen Zügen übrig gelassen worden sind. werden dann von der glühenden afrikanischen Sonne noch völlig verbrannt, so daß auf endlose Strecken jedes pflanzliche Leben er- starben ist. Da die Eingeborenen Reichtum und Machtstellung nach der Zahl ihrer Viehherden bemessen, versucht die Regierung, die Neger nochmal zur Verringerung der Viehbestände zu bewegen, indem st« an jeden Willigen einen Orden oerleiht, der auf der Vorderseite das Bild eines Büffels und auf der Rückseite das einer Ziege trägt. Je nach der Zahl der abgelieferten Tier« wird sich die Größe der Münze, also gewissermaßen die Klaff« des Ordens, richten. Jeder, der«ine solch« Münz  « erhall, darf sie an einer Kell« um den Hals tragen zur Befriedigung der eigenen Eit«l- keit und zum Aerger derer, die nur«ins klein« oder gor kein« Münze erhalten haben. Di« Engländer kalkulieren, daß die Ver- leihung einesHalsordens" die Eingeborenen eher zu der von der Regierung gewünschten Verkleinerung des Viehbestandes führen wird als vernünftige Vorstellungen. Ob sie recht behallea werden? Ein Verkaufswagen für Straßenhandel. Ein sindiger Händler hat sich einen praktischen Wagen für den Verkauf seiner Naschereien auf den Straßen und in Aueflugsorten gebaut, Die Grundlage bildet ein billig erstandenes Motorzweirad, auf dem der Verkäufer sitzt. Um seine» Platz ist aber ein Tisch aufgebaut, auf dem die lockende» Schätze aufgebaut mnbtn können,
AG BRINGT. uunimuimiiiiinmmmnniiimnuiuiiununinminuuiiiiuniiiufliuuiinuiiuiiiuuuiai und dieser Tisch wird links und rechts durch ein altes Automobilrad getragen. Ein leichtes Obergestell bietet noch Schutz bei etwaigen Regenfällen. Das vierräderige Fahrzeug kann sicher stehen, und wenn an einem Platz die Geschäftsmöglichteiten erschöpft sind, so läßt es sich leicht und schnell an eine neue Stelle schaffen, wo die Aussichten günstiger sind. Amerikas   Sehnsucht nach dem Leierkasten. Zu den vielen Erscheinungen einer früheren Zeit, die in den Vereinigten Staaten   jetzt so gut wie vollständig verschwunden sind, gehört auch der Leierkostenmann, und die wenigen vergilbten Gestalten, die heut« noch die Kurbel ihres Kastens drehen, passen mit ihren verdrossenen Mienen wenig zu den heiteren Weisen, die sie spielen. Mit dem Leierkasten dem Werkelmann, wie man ihn in Wien  , seiner ursprünglichen Heimat, nannte ist viele Heiterkeit und Fröhlichkeit aus den Wohnbezirken der ärmeren Bevölkerung und aus dem Leben der Kinder gewichen. Daher planen einzelne amerikanische   Städte, di« freilich mehr im Innern, als an den großen Verkehrswegen der Bereinigten Staaten liegen, den Leier- kastenmann wieder zu seinen früheren Ehren zu bringen. Wie zu Väterzeiten soll er mit seiner Orgel durch die Straßen und Gassen ziehen und«in Stück froher Vergangenheit ins Leben zurückrufen. Sprungtuch überflüssig! In London   wird zur Zeit ein« Borrichtung erprobt, mit deren Hilfe man sich bei Feuer an d«r Außenwand eines brennenden Hauses herablassen kann. Sie besteht aus einem Drahtseil mit Hand- griff? ein Ende dieses Drahifeiis wird am Fensterrahmen befestigt, während sich das andere, durch eine Sperrvorrichtung gebremst, langsam von einer Rolle abwickelt. Krankenhausbau für 17 Millionen. In Manhattan   wurde vor kurzem«me Privatklinkk eröffnet, deren Bau 4 2S0 000 Dollar vevfchungen hat. Me Aufenthaltskosten für Pattenten belaufen sich auf 10 bis 43 Dollar täglich. Di« Aus- stattung der Krankenräum« ist phantastisch luxiös, es gibt fast kein« Einzelzimmer, sondern meist nur komplette Appartements. Selbst- verständlich sind die Behandlungsräume mit alle« Errungenschaften der Nsuzeit ausgestattet. Gagennormierung In Rußland  . Das Arbeitskommtssariat In Moskau   Hot folgende Einhelts- gagen festgesetzt: für führend« Darsteller in der Oper und Operette 130 Rubel, im Schauspiel 110 Rubel je Vorstellung, für alle übrigen Schauspieler 90 bi» 110 Rubel. Künstler, die auswärtig« Gastspiele geben, können bis zu 50 Prozent Aufschlag«chatten und bekommen fnrit Fahrt L Klasse und voll« Spefenoergütung.