Chartow, 15. Juni.
Auf Veranlaffung der Charfower Sowjets ist eine besondere Kommiffion mit der Untersuchung der furchtbaren Brandkatastrophe betraut worden, der gestern während einer Schülervorstellung in einem Kino 28 Kinder zum Opfer gefallen sind. Nach den bisherigen Feststellungen ist das Unglück dadurch entstanden, daß das Filmband während der Vorführung Feuer fing. Unter den 500 3uschauern, Eltern und Kindern, brach eine Panit aus. Trotz der Bemühungen einzelner Besonnener stürzte alles den Ausgängen zu. Die meisten der 28 Todesopfer wurden in dem Gedränge erdrädt. Sechs Kinder wurden schwer und fünf Kinder leicht verletzt. Den betroffenen Familien ist von den Behörden jede Unterstützung in Aussicht geftellt worden. Einige verantwortliche Beamte der Kommission für Boltsaufklärung, die die Schülervorftellung veranstattet hatte, sind ihres Postens enthoben worden.
Was die Firma Hagenberg in fich vereinigt. Die Hugenberg- Bresse ist seit dem Voltsentscheid bekanntlich stfamm für die Nationalsozialisten eingestellt und verteidigt die Braunhemden durch dick und dünn. Die Nationalsozialisten ihrer seits schwören, daß ihr Kampf dem Kapitalismus, ganz besonders aber dem jüdischen Finanztapital, gelte. Der Hugenberg Ronzern aber als ein durchaus finanzfapitalistisches Gebilde fann auf die Mitarbeit des jüdischen Finanzkapitals feinesfalls verzichten. So ergibt sich denn in der Hagenbeck, Pardon, in der HugenbergSchau ein reizender Gesinnungskuddelmuddel, der im heutigen ,, Montag" folgendermaßen aussieht:
Zunächst vier oder fünf Meldungen über Zusammenstöße 3mischen Rationalsozialisten mit politischen Gegnern, wobei die Blut taten der Braunhemden durchgeljend als Notwehratte" entschuldigt werden., Darunter dann folgende Notiz:
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Dr. Arthur Salomonsohn †( jawohl:[ Red. des Borm."])... Mit Salomonjohn ist einer der führenden Männer des deutschen Bankwesens von uns geschieden, einer von denen, die den schnellen Aufstieg der deutschen Wirtschaft vor dem Krieg an leitender Stelle miterlebt, an ihm erfolgreich mitgewirkt haben... Wenn sich die Disconto- Gesellschaft eine führende Stellung unter den deutschen Banten hat erkämpfen fönnen, so ist das nicht zuletzt seinem großen können, seiner Arbeitstraft und seinem Scharfblid in allen wirtschaftlichen Dingen zuzuschreiben.
Geschäft ist Geschäft. Hitler ist ein Geschäft für Hugenberg, Salomon
19 Theater und Musik. D
Linden- Oper.
Am Ende der Spielzeit und der Berliner Kunstwochen eine
Opernnovität: Hector Berlioz "" Trojaner ". Ein schönes Beginnen, doch leider nur halbes Gelingen. Das gilt von dieser Erstaufführung nach siebzig Jahren, und es gilt von diesem Hauptwert im Opernfchaffen des großen, mit Genie geschlagenen Franzosen.
Die„ Trojaner ", das sind zwei Opern:„ Die Einnahme Trojas" und„ Die Trojaner in Karthago ". Griechische Sage und römische Heldengeschichte im Hintergrund. Im Vordergrund stehen Den ersten Teil beherrscht die Seherin awei Frauengestalten. Kassandra ; den zweiten die farthagische Königin Dido. Ihre un glückliche Liebe zu Aeneas , unglücklich, weil die Pflicht, die ihn nach Italien treibt, ihn von ihr reißt, liefert den opernhaften Vorgang. Opernhaft im allerprimitivsten Sinn, so ist die Dichtung. Hector Berlioz war fein dramatischer Dichter: weil ihm im Zentrum seiner künstlerischen Inspiration, im musikalischen, das eigentlich Dramatische verjagt geblieben ist. Seine unglückliche Liebe zur Opernbühne bildet die Triebfraft und das tragischste Moment dieser verfehlten Operntragödie. Verfehlt im ganzen, aber die Partitur ist reich an seltenen, außerordentlichen Werten, die nicht nur den Musiker erfreuen. Die Liebesszene zwischen Dido und Aeneas , mit dem vorangehenden Septett, in ihrer Art gehört gewiß zum Schönsten, was je ein Mufiter auszusprechen gewußt hat.
Der erneute Versuch, dies Opernwert, das es nie und nirgends zu bleibenden Erfolg gebracht hat, für unsere Bühne zu retten, mußte mit einer gründlichen Tertbearbeitung beginnen; sie ist, dank der glücklichen Hand Julius Kapps, der bei weitem beste Teil dieser Wiedererweckung durch die Linden- Oper geworden. Die Inszenierung, ältestes, mittelmäßiges Operntheater, versagt in überraschendem Umfang troß den schönen Bühnenbildern, die Emil Preetorius geschaffen hat. Und auch Leo Blech bereitet uns diesmal eine Enttäuschung. Es mag wohl sein, daß er dieser Mufit, die gewiß nicht jedermanns Sache ist, innerlich nicht nabe tommt. Ihre dramatischen Schwächen werden durch eine Aufführung betont, die faum das Notwendigste tut, ihre dramatischen Möglich teiten zu erschöpfen. Und obendrein fehlt es in der Wiedergabe an der technischen Ueberlegenheit, die man erwarten durfte. Es hätte wohl mehr für das Werf geschehen können; ein Teil der fleineren Rollen ist taum zulänglich besetzt. In den Hauptrollen: Karin Branzell , die als Kassandra nur ihren schönen Mezzofopran einzusehen hat, aber der Gestalt alles schuldig bleibt. Groß und bedeutend die Dido der Frida Leider . Heinrich Schlus
john bzw. Disconto- Geſellſchaft ist ein anderes- wahrscheinlich weit Der Welttheaterkongreß in Hamburg .
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besseres Geschäft für unseren Zukunftsdiftator. Hitler plus Salomonsohn, doppelt genäht hält besser. Juden raus! Juden rein! Nieder das jüdische Finanzkapital! Heil Hitler! Hoch Salomonsohn!
Beamte gegen Regierung.
Auch bei ihnen hört die Freundschaft auf... Im Berliner Sportpalast war Sonntag vormittag eine viel tausendtöpfige Menge von Reichs, Staats- und Kommunalbeamten versammelt, die gegen die Absicht der Reichsregierung protestierten, versammelt, die gegen die Absicht der Reichsregierung protestierten, auf Kosten ihrer Gehälter den Reichshaushalt in Ordnung zu bringen. Flügel und Lenz, die Führer des Deutschen Beamten bundes, der zu dieser Kundgebung aufgerufen hatte, schilderten in bewegten Worten, wie die Regierung unter dem Deckmantel eines Ausgabensenkungs- und Spargefeßes, vor allem aber mit der sogenannten„ Reichshilfe" einen großangelegten Abbau der Beamtengehälter und Beamtenrechte vornehmen wolle.
Mit der Berbindlichkeitserklärung des Deynhauser Schiedsspruches habe die Regierung unzweideutig zu erkennen gegeben, daß fie
den Abbau der Löhne und Gehälter
der Arbeiter, Angestellten und Beamten als das wirksamite Mittel zur Wiederbelebung der Wirtschaft ansehe. Ehe man gegen die Arbeiter meiter jo verfahre wie in der Gruppe Nordwest, wolle man zuvor die Beamten anpaden, weil man von dieser Arbeit nehmergruppe den geringsten Widerstand erwarte.
Die Reichsregierung ziehe in tonfequenter Fortsetzung ihrer bisherigen Politif die Bevölkerungsfreise zur Behebung der Finanznai heran, von denen sie weiß, daß sie weder auswandern, noch ihre Gehälter fich durch schweizerische Treuhänder auszahlen laffen
fönne.
Unter einmütiger Zustimmung der Versammelten brachten beide Redner zum Ausdrud, daß auch der deutschen Beamtenschaft die Not der Erwerbslosen zu Herzen gehe und sie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit als eines der wichtigsten wirtschaftlichen sowie staatspolitischen und gesellschaftlichen Probleme ansehe. Einsparung von 300 Millionen Mart Beamtengehältern durch den verschleierten Gehaltsabbau tönne ein ernsthafter Mensch nicht als ein mirtfames Mittel zur Ankurbelung der Wirtschaft bezeichnen, denn diese 300 Millionen Mark fallen ja entweder als Kauftraft oder inhere Sparkraft für die Wirtschaft fort.
Die Maßnahmen der Reichsregierung, die teilweise auf einen Bruch der Verfaffung hinauslaufen, feien aber auch insofern von schwerwiegender Bedeutung, als fie
das Bertrauen der Beamten
zu dem neuen Bolksstaat erschüttern müssen, der von ihnen die Achtung der beschworenen Berfaffung verlangt, fie aber gegenüber Achtung der beschworenen Verfassung verlangt, sie aber gegenüber seinen Beamten selbst nicht mehr respektiert. Die Rede des Beamtenbundführers Benz flang aus in dem Mahnruf: Volksstaat, stehe auch du zu deinen Beamten.
In der einstimmig angenommenen Protest refolution heißt es u. a., die Versammelten erklären sich nach wie vor bereit, gemeinsam mit allen feistungsfähigen Volksschichten nach Maßgabe ihres wirtschaftlichen Könnens im Rahmen eines umfassenden Auf bauplanes zur Gesundung der Finanz- und Wirtschaftslage des deutschen Volkes beizutragen. Sie müßten aber eine Gonderbelaftung der Beamtenschaft ablehnen, bie, aus augenblidlicher Ber legenheit entstanden, feine Gewähr für eine weitsichtige, aufbauende Finanzpolitit bietet.
Berurteilung wegen Aufruhr. Vor dem Schöffengericht Dresden hatten sich die Arbeiter Wintler, Werm und Staude wegen Aufruhr zu verantworten. Die Genannten hatten sich am 6. März an den Demonstrationen in Birna beteiligt, bei denen es zu schweren 3ufammenstößen mit der Polizei gefommen war. Auf Grund der Beugenaussagen wurde Staude zu 8 Monaten, Wenn zu 6 Mo naten und Winkler zu 7 Monaten und 1 Woche Gefängnis nepurteilt.
Sonderbericht für den Abend".
Infolge der Absage der italienischen, spanischen und holländischen Delegierten beläuft sich die Sahl der auf dem Welt- Theatertongreß vertretenen Nationen nur auf zehn. Deutschland und Frankreich stellen das Hauptkontingent der Repräsentanten und Referenten, die zu ihren regelmäßigen Gigungen im akustisch und einrichtungsmäßig dafür höchst ungeeigneten Hörsaale der Hamburger Kunsthalle zu jammen tommen.
Im Mittelpunkte des ersten Berhandlungstages standen zwei vorzügliche deutsche Referate. Dorzügliche deutsche Referate. Eines hielt Rudolf von Laban über„ Das Ballett und die Erneuerung der Bewegungskunst", das andere Leopold Jeßner über„ Das Klassiter problem im Schauspiet". Beide Redner fanden mit ihren fortschrittlichen Ausführungen lebhaften Widerspruch bei den französischen Korreferenten und Distusfionsrednern. Bon den angekündigten französischen Vorträgen fiel der der Ballettmeisterin Mme. Chasles aus, so daß nur der bekannte Tanzkritiker André Levinson zu Worte tam.
Auf Jeßners Rede antworteten Gémier und Gaston Bety vom Standpunkt des Regiffeurs aus, während der Bürgermeister von Bichy, Henry Cleve, sich im Namen der französischen Autoren au Regieproblemen äußerte.
Nachdem die Sizungen der Regieabteilung des Welt- Theater bundes" durch den Ausfall des Piscatorfchen Referates über Dramaturgische Zusammenarbeit" eine empfindliche Einbuße erlitten und in einer praktisch nicht übermäßig fruchtbaren ästhetischen Diskussion beendet hatten, sorgten Tristan Bernard und Dr. Wenzel Goldbaum für eine weit fontretere Umgrenzung in den Berhandlungen der Bühnendichter und tomponisten. Eine durch Goldbaum eingebrachte Resolution gegen jedweden Versuch einer Kontingentierung der Bühnenproduftion, wie sie fürzlich in Italien und Frankreich geübt worden seien, fand einstimmige An nahme. Tristan Bernards Anregungen zum internationalen Ueber sehungsschutz und zur Bekämpfung des Handwerkes kunstfeindlicher Bühnenvertriebe, wiesen dem Welt- Theaterbunde eines der widy tigsten Felder für fruchtbringendes Eingreifen.
Im Rahmen der Festspiele fand die Aufführung von Debussys ,, Pelleas et Mélisande " durch das Ensemble der Bariser„ OpéraPelleas et Mélisande" durch das Ensemble der Pariser OpéraComique" verdienten, nachhaltigen Erfolg.
Die Eröffnung der Ausstellung„ Das moderne Bühnenbild in Deutschland ", 34 der der Hamburger Kunstverein seine neuen Räume zur Verfügung gestellt hatte, bildete für die auswärtigen Stongreßteilnehmer eine willkommene Ergänzung ihrer Eindrücke vom Stande des deutschen Theaters.
v. Malzahn.
Ein feltenes steinzeitliches Grab. Bei den Ausschachtungs. arbeiten für den Schulbau der Gemeinde Wengelsdorf( Provinz Sachfen) gelang es, einen sehr interessanten Fund zu bergen. Es muldenförmig in den Boden eingetieft und von ovaler Form. An handelt sich um die Bestattung in einem Hause. Das Haus war einer Querfette lag auf dem Boden der Tote. Er lag auf dem Rücken, die Unterarme unter dem Leib, die Beine leicht angezogen. Die Richtung war von Süden nach Norden, der Kopf im Süden. Beigaben fanden sich nicht, wohl aber geben Gefäßfunde aus dem Haufe die Möglichkeit, die Siedlungsstelle und das damit gleichzeitige Grab der Stichbandteramit der jüngeren Steinzeit zuzuweisen, fo daß die Anlage mindestens ein Alter von 4000 bis 5000 Jahren befigt.
Die ständig wachsende Zahl der Selbsthilfe der Musiker. engagementslojen Mufiter, verursacht durch den Abbau der städtischen Drchester, hat jetzt namentlich im Rheinland bezu geführt, daß fich erwerbslose Berufsmufiter zusammenschließen. Go haben sich jetzt Düsseldorfer Mufiter zu einem Düsseldorfer Sinfonieorchester vereinigt, das in Ensembles bis zu hundert Mann volkstümliche muſi talische Darbietungen veranstaltet. Die muujitalische Zeitung bes Orchesters hat Dr. Hans Baulig.
Eröffnung der Augsburger Bibelausstellung. Am gleichen Tage, an dem im Augsburger Rathaus die Reformationsausstellung eröffnet wurde, fand in der Aula des Collegiums bei St. Anna die Eröfnung einer Bibelausstellung anläßlich der 400- Jahr- Feier der Confessio Auguftana statt.
nus bewährt sich diesmal in einer wenig dankbaren Nebenrolle. Für den Aeneas war Fidesser versprochen. Helge Ros we enge weiß im ersten Teil mit der Figur nicht viel anzufangen, gibt aber im Liebesduett des zweiten Teils eine überragende Sängerleistung. So fällt mit dem Gipfel des Werks der kurze Höhepunkt der Aufführung zusammen. Das weitere fällt ein wenig ab, und auch ber Beifall des Premierenpublikums hält sich zum Schluß in mäßigen
Grenzen.
K. P
Wie werde ich reich und glücklich?" Das Notopfer der„ Komödie".
Selbst in den Hundstagen soll nicht erlaubt werden, daß sich Felig Joachimson, sonst ein patenter Theaterpfiffifus, am Kurfürstendamm über arme Leute lustig macht. Er verulft nämlich ein halbes Dugend Proleten, denen ein verrücktes Millionärsfräulein die Bettlerjuppe ferviert, als unverschämteste Faulenzer. Joachimson meint, die Kerls wären selbst zum Freffen zu träg, und nur, wenn ihnen noch ein Zwanzigmartschein neben den Teller gelegt wird, bequemen fie sich, das Maul aufzutun. So löst dieser Knabe im Notopfer- und Arbeitslosenjahr 1930 die soziale Frage. Er wird sich herausreden und sagen, daß er nur die reichen Leute und nicht die Berhungerten mit seiner Revue parodieren will. Aber seine Geschichte ist so dumm und unflätig eingefädelt, daß die Austede nicht gilt. Wer tommt hoch?. Der Lügner, der Hochstapler. Wer lügt und hochstapelt? Bei Joachimson der Prolet, der feine 16 Mart Monatsmiete für die Mansarde aufbringt. Immer nur wird auf den Proleten herumgehadt. Dant dem Proleten tann man sich jetzt am Kurfürstendamm über die absolute Gemeinheit des Stempelbrüderstands amüsieren.
Solche Revue auf dem Wedding oder in der Frankfurter Allee gespielt, und man würde das Theater demolieren. Doch in der ,, Komödie" fühlt sich alles fünstlerisch gefizelt und geschmeichelt, meil Spoliansty in den gemeingefährlichen Text Couplet schlager hineintomponiert. Ja, Spolianity, dieser elegante Nerven. masseur, ist auch, an dieser Stelle und für diesen 3med eine befondere Giftnummer. Er schläfert die Widerstandskraft des Berstandes ein. Er verdummt den Zuhörer, indem er ihn durch Musik windelweich und findisch macht. Je beffer, je bunter dieser Unsinn musikalisch und szenisch hergerichtet wird, je flotter Dstar Karimeis den proletarischen Hanswurst mimt, je rührender Blandine Ebinger das füße Mädel, je wabbliger Ballburg den fetten Millionär, desto abscheulicher und unwürdiger wirkt das alles.
Harems Zählung.
M. H.
In der Türkei soll jezt auf Befehl der Regierung eine Zähiung vorgenommen werden, um festzustellen, wie viele Familien noch mehrere Ehefrauen aufweisen. Als vor etwa vier Jahren das Gesetz erlassen wurde, das die Vielweiberei verbot, wurde den Leuten, die bereits mehr als eine Frau besaßen, die Fortdauer der Bielweiberei gestattet, falls die Ehen einige Monate vor der Ver fündung des Gesezes geschlossen waren. Man will nun heraus. bekommen, wie viele Harems es noch gibt, um daraus zu erkennen, wann etwa die Bielweiberei vollständig aus der Türkei verschwunden sein wird. Eine größere Anzahl von Harems dürfte es aber nur noch in den östlichen Provinzen des Reiches geben, wo noch die durch den Islam geheiligten Zustände ziemlich unverändert fort bestehen. Hier gibt es eine Reihe reicher Großgrundbesizer, deren Würde und Macht an der Zahl ihrer Frauen gemessen wird, doch ist durch die neue Regierung die Macht dieser Magnaten bereits vielfach gebrochen, und auch sie sind nicht mehr in der Lage, einen zahlreichen Harem zu erhalten. Im allgemeinen hat die in der Türkei herrschende Teuerung und die Berarmung seiner Bewohner die Bielweiberei von selbst beseitigt. In den größeren Städten gibt es taum noch Männer, die sich einen solchen Lurus gestatten tönnen; nur ganz fromme Leute halten noch an dem Brauche fest. In Konstantinopel dürfte es nur noch wenige 100 Familien geben, in benen zwei Ehefrauen vorhanden sind. Bei der Zählung muß das Alter der Frauen genau angegeben werden, und man wird sich auf diese Weise vergewissern können, wann die letzte diefer Chen durch den Tod ihr Ende erreicht hat.
Ein Löwe gefällig?
Billig ist er nicht, aber zu haben ist er. Das ist nämlich bas
Auerneueste, das sich die industriellen Amerikaner ausgedacht haben: eine Löwenfarm. Kalifornien hat das erste und bisher einzige Inftitut dieser Art, in dem Lömen zum Verkauf oder auch etwa 100 Ar und ist rings umgeben von einer hohen Einfriediguitg zum Bermieten gezüchtet werden. Die Farm hat eine Fläche von bon starken Heden. Gegenwärtig befinden sich etwa 100 Löwen und Löwinnen darin, für die man möglichst natürliche Bedingungen zu schaffen versucht hat. Freilich find es nicht stolze Könige des Urwalds, die man hierher verpflanzt hat, die meisten find bereits ben Tag. Im Laufe eines Jahres kann eine Löwin drei oder ver in der Gefangenschaft geboren und legen teine große Wildheit an gegeben, daß die Farm einen schwunghaften Handel treibt, denn Junge zur Welt bringen, und damit scheinen die Voraussetzungen der Preis eines solchen Löwenjungen beläuff sich auf etwa 800 Mart. Ein ausgewachsener Löwe ftellt dagegen ein Vermögen dar, bas je nach feiner Größe und Schönheit schwanft. Außer dem Ber lauf bietet sich aber ein gutes Geschäft durch das Vermieten; Filmzenen. Eine Löwin, die fürzlich in einem Film ,, auftrat", verdiente gesellschaften brauchen oft genug Löwen für ihre Jagd- und Urwaldfür ihren Befizer nicht weniger als 8000 Mart
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