Berghohe Feuersäule.

4500 Ausbrüche des Vulfans Krafatau.

Amsterdam , 25. Juni. ( Eigenbericht.) Ein neuer, gewaltiger Ausbruch des Bulkans tafafau ( Sunda- Inseln ), der schon seit einiger Zeit unruhig war, erfolgte am Dienstag. Unter schweren Erdstößen fladerten mächtige Feuer. jäulen hoch auf, während ein gewaltiger Aschenregen in der ganzen Umgebung niederging. 4500 Ausbrüche wurden in diesen Tagen gezählt, von denen die höchste Eruption bis 300 Fuß( etwa 100 Meter) über dem Meeresspiegel sich erhob. Die neugebildete vulkanische Insel hat schnell an Umfang zugenommen.

Ein Pazifist vor 6000 Jahren.

Von Essad- Bey.

,, Soldaten der Feder, sechs Jahrtausende blicken von der Spizze der Pyramide der Literatur auf euch nieder."

Der alte Heinrich Brugsch , der diesen schönen Sah aussprach, war gewiß zu Uebertreibungen geneigt, in diesem Falle hatte er aber recht. Die Weltliteratur ist tatsächlich 6000 Jahre alt, und ihre ältesten Spuren finden sich im Lande der Pyramiden. Seit 6000 Jahren wird gedichtet, kritisiert, polemisiert und sogar Pazifismus gepredigt. Jawohl, Pazifismus.

Leider ist uns der Name des ersten pazifistischen Literaten der Welt nicht erhalten geblieben. Man weiß nut, daß er zu Zeiten des

Merkwürdigerweise wurde diese schöne Antikriegspropaganda vom kriegerischen Ramses geduldet. Die Zensur war damals augen= scheinlich noch nicht erfunden. Vielleicht aber überließ es der Pharao den jungen Literaten, sich gegen die Angriffe zu wehren, denn das alte Aegypten kennt nicht nur Belehrungen, sondern auch polemische und fritische Arbeiten. Diese ältesten Kritiken der Welt, die vielleicht von demselben pazifistischen Literaten stammen, sind auch erhalten geblieben, und zeigen, daß die Grundsäge der literarischen Kritik sich in Jahrtausenden nur wenig verändert haben. Zwar wird in einer Kritif die Sprache eines Bertes mit der Süßigkeit des Honigs ver. fammengestoppelt. Sehr unbedeutend ist es, was über deine Zunge läuft, und ganz verwirrt sind deine Säge, und dazu kommt noch ein Ballast von Fehlern. Du zerreißt die Worte und bemühft dich nicht, ihre Kraft herauszufinden." Um aber den Kritisierten nicht end­gültig zu beleidigen, heißt es weiter: Besänftige dein Herz und laß dir deinen Appetit nicht vergehen, denn immerhin find deine Worte auf meinen Lippen fißengeblieben, wenn jie auch sonst eint unverständliches Durcheinander sind."

Sturmangriff gegen die Pressefönige. Triegerischen Ramjes lebte und mit Entfeßten feststellte, daß der glichen, in einer anderen heißt es aber:„ Dein Werk iſt allzu zu

Baldwin gegen die stinkenden Wahlkandidaten".

London , 25. Juni.

Baldwin griff auf der Bersammlung von 400 tonservativen Mitgliedern des Unterhauses, die den Auseinandersetzungen im Schoße der Partei galt, die Prefselords Rothermere und Beaverbrook salt, the Preffefords Rothermere un aufs schärfste an.

„ Die britische Breſſe iſt im großen und ganzen die beſte, fairſte ,, Die britische Presse ist im großen und ganzen die beste, fairste und reinste Presse in der Welt. Es gibt jedoch Ausnahmen. Es gibt nichts Seltsameres in der modernen Evolution als die Benutzung rasch erworbener riesiger Vermögen und die Kontrolle eines eigenen Blattes. Die drei schlimmsten Fälle sind Hearst in Amerika und Lord Rothermere und Lord Beaverbrook in England. Die publizis flische Macht steigt in den Kopf wie Wein und in allen diesen Fällen sind Versuche gemacht worden, das Gebiet des Journalismus zu ber­lassen, um zu diftieren, zu beherrschen und zu erpressen. Searst hat seit Jahren versucht, die amerikanische Politit zu beherrschen. Jedesmal ist er gescheitert. Im letzten Sommer hat Hearst mich ges beten, für seine Bresse zu schreiben. Ich habe aber abgelehnt. Im Oktober hat Hearst dann einen gemeinen Artikel über mich geschrieben, der weit verbreitet wurde. Hearst hat auch Macdonald beschimpft ,, wie einen Taschendieb". Er werde den Beweis da für liefern, wie oft Beaverbrook und Rothermere ihre Meinungen geändert haben. Ihr könnt, rief er aus, eure Politik nicht von Männern wie diesen machen lassen. Man sagt uns, daß sie ihre eigenen Kandidaten im ganzen Lande aufstellen werden. Lloyd Georges Kandidaten, bei den letzten Wahlen waren etwas anrüchig - diese werden st inten. Man fagt uns, daß wir diesmal ohne Handschuhe in den Ring treten. Gut, wir werden sehen, wer die schmuzigsten Hände hat. Ich nehme die Herausforderung zum Kampf an. Wir werden den Bluff der Gegner aufbecken.

Zum Schluß teilte Baldwin mit, daß sowohl Lord Beaverbrook als auch Lord Rothermere verlangt hätten, in Zukunft bei der Bildung einer etwaigen fonservativen Regierung zu Rate gezogen zu werden, und erklärte: Niemals ist an den Führer einer politischen Bartei eine unverschämtere Forderung gestellt worden. Ich weise sie mit Berachtung zurück und werde diesen Bevormun­dungsversuch bis zum Ende bekämpfen.

Der Faschist als Arbeitervertreter. Die Arbeitergruppe rückt von ihm ab.

A

Genf, 25. Juni.

In der Vollversammlung der Internationalen Arbeitskonferenz am Dienstag stand, wie alljährlich, der Einspruch des Internationalen Gewerkschaftsbundes gegen die Sulaffung des Vertreters der faschistischen Gewerkschaften Italiens zur Entscheidung. Der franzö= fische Gewerkschaftsführer Jou haur begründete als Vertreter der Arbeitergruppe in der Mandatsprüfungskommission den Einspruch mit Belegen aus italienischen offiziellen Dokumenten und Erklärun gen von italienischen Regierungsmitgliedern, aus denen hervorgeht, daß der faschistische Gewerkschaftsverband eine staatliche Inftitution ift, in der die Arbeiter keine Unabhängigkeit genießen. Das steht mit dem Geist und Wortlaut der Internationalen Arbeitskonferenz in Widerspruch. Nach einer Erwiderung des Vertreters der italienischen Regierung Michelis, des Vertreters der italienischen Unternehmergruppe Olivetti und des faschistischen Gewerkschaftsver treters Razza wurde die Zulassung Razzas mit 38 gegen 29 Stimmen für gültig erklärt.

Gespannte Lage in Sevilla . Gouverneur droht mit Belagerungszustand.

Paris , 25. Juni. ( Eigenbericht.)

Der Generalfireit in Sevilla hat am Dienstag immer bedroh­lichere, beinahe revolutionäre Formen angenommen. 3m Laufe des Tages tam es zu zahlreichen schweren Zusammenstößen zwischen den Streitenden und der Polizei. Man zählt bisher 2 Tote, 15 Schwer­verletzte und über 100 Berhaftungen. Die Bewohner der Ar­beitervororfe haben sich verschanzt und ihre Siedlungen durch Barrikaden verriegelt.

literarische Nachwuchs seiner Zeit immer weniger Sinn für die schönen Künste aufbrachte, dafür immer mehr zu begeisterten An­hängern der Kriegstaten wurde. Die jungen Literaten wollten nicht mehr arbeiten, bezeichneten die literarischen Schulen als Häuser der Büchtigung" und den angehenden Literaten als einen Mann, dessen Ohren auf dem Rücken fizen". Dafür strömten fie aber in Scharen zum Militärdienst, wurden fesche Leutnants und zogen mit den großen Pharaonen nach Syrien in den Krieg.

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Der entrüstete alte Literat konnte diese verderblichen Neigungen nicht mit ansehen. Er setzte sich hin und schrieb ein polemisches Buch gegen die moderne Jugend, von dem einzelne Bruchstücke bis heute erhalten geblieben sind, weil sie dieses sei zum Lobe der alten Aegypter gefagt später in die Schulbücher aufgenommen wurden. ,, Werde nicht Offizier, mein Sohn," schreibt der alte Literat, ,, wer zum Offizier geboren wird, liegt, faum aus dem Leibe der Mutter gekommen, schon hingestreckt vor seinem Vorgesetzten. Man bringt ihn in die Kaserne uno prügelt ihn, damit er stramm steht. 3ft er durchs Prügeln zerschlagen, dann schickt man ihn nach Syrien , Ist und unterwegs stehlen ihm die Diebe die warmen Sachen, die ihm die Mutter auf dem Weg mitgab. Er friert und hungert. Seine Vorgesetzten lachen ihn aus. Die Generäle, die Obersten und die Kriegsschreiber gehen alle beim Könige ein und aus und sagen ihm du kannst arbeiten". Auf dem Wege in der Wüste trägt ber Offizier selbst seine Sachen wie ein schwerbeladener Efel, denn sein Sklabe ist ihm weggelaufen. Sein Getränk ist stinkendes Wasser; ist er mit dem Marsche zu Ende, muß er fofort Wache halten, und kommt er endlich vor den Feind, so zittert er vor Angst und hat keine Straft in seinen Gliedern. Kommt er endlich heim nach Aegypten , fo fehlt ihm ein Auge oder ein Bein, teiner achtet auf ihn, er ist frant, man bringt ihn auf einem Esel an. Er ist tot, während er noch lebt. D, mein Sohn, wende dich ab von dem Glauben, daß der Offizier es besser habe als der Literat".

Nun folgt ein Loblieb auf den Literaten.

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Auch eine Antwort auf solche Kritiken ist erhaiten geblieben, fie lautet schlicht:„ Du hast vor allen Menschen meinen Namen stinkend gemacht."

Das pazifistische Buch, die Kritiken und Gegenkritiken sind zwar vor vielen Jahrtausenden verfaßt worden: hat sich aber seit jener 3Zeit wirklich wesentliches geändert? Bei den Literaten und Pazifisten ganz bestimmt nicht, höchstens, daß inzwischen eine Zensur er funden wurde.

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Wiederentdeckung einer russischen Meisteroper. Das größte Ereignis der abgelaufenen Saison der russischen Staatsoper in Moskau war die Wiederbelebung der letzten Oper mufsorgitys. Dieser Schwanengesang des großen Komponisten, tierung durch Rimsky- Korsakom vollendet wurde, hat den Titel an dem er noch auf seinem Totenbette arbeitete und dessen Instrumen Rowan ft fchina", so genannt nach den Fürsten Kowanfty, Bater und Sohn, die in dem Wert die Hauptrollen spielen. Dieses Meister­wert, das Mussorgsths berühmtester Oper Boris Godunom" an Straft und Reichtum der Melodien, an dramatischer Spannung und Darstellung der russischen Bergangenheit mindestens ebenbürtig ist, war in Rußland selbst vollkommen vergessen und ist im übrigen Europa bisher ganz unbekannt( es soll in der nächsten Saison auch in der Republiloper herausgebracht werden). Als das Werk im Winter zuerst in Moskau gegeben wurde, war zwar der Beifall größ, es wurde aber plötzlich vom Spielplän abgesetzt, und zwar geschah das wohl aus politischen Gründen. Eine der bedeutendsten Arien, die von dem Bojaren Schatlowity gesungen wird, ist nämlich ein Gebet, daß ein göttlicher Bote erscheinen möge, um das so lange leidende fo lautet der alte Name für Rußland zu retten. Jeden­falls wurde die Oper einige Monate nicht gegeben, aber im Juni ist fie wieder auf dem Spielplan erschienen.

Werde ein Literat, mein Sohn," heißt es dort, der Literat arbeitet wann er will, und seine Arbeit bringt ihm Ruhm und Ehre ein. Alle benötigen ihn, jeden ehrt der Umgang mit ihm, und selbst der Pharao hat alle Literaten von Steuern befreit. Der Literat ,, Rus" braucht keine Abgaben zu zählen, er beschäftigt sich mit schönen Dingen. Werde ein Literat, mein Sohn," usw.

Die Sammlung Mar Böhm. Ausstellung in der Akademie.

Der Akademie am Pariser Play verdankt man die Bekannt­

schaft mit der Sammlung Böhm; ein bißchen spät: Zeit wäre dazu gewesen, als die Deffentlichteit sich genug darüber unterhalten hat, Ende 1928. Man erinnert sich: die Aera Böz bekam es mit dem Kunst- Appell und wollte, weil man sich vor Geldüberfluß nicht zu lassen wußte, die Sammlung in Bausch und Bogen für 3 Millionen ankaufen; und Justi schrieb einen langen und wohlbegründeten Ar­tifel gegen diese Absicht, worauf der Ankauf unterblieb. neuer Sachlichkeit betrachten, sondern muß immer daran denken! Nun kann man sich natürlich diesen Zantapfel nicht gut mit neuer Sachlichkeit betrachten, sondern muß immer daran denken: also das sollte der Grundstock der Städtischen Gemäldegalerie werden. Und dazu, d. h. daß man sie in diesem Zusammenhang be: greife, wurde sie nun nach 1% Jahren ja wohl auch ausgestellt.

wert. Es sind gute Sachen darunter, und ganze Kollektionen von Alls Privatsammlung eines reichen Berliners ist sie aller Achtung Trübner, Karl Schuch, Mag Liebermann, Thoma, Menzel, Spigweg bei Trübner sind es fast zwei Dußenb, von Liebermann sind 19 Bilder da, darunter der frühe ,, Bauernhof in Barbizon "" von 1874, den man die Perle der Sammlung nennen

tönnte.

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Aber man erkennt doch wohl schon aus der Namensaufzählung die Achillesferse der Sammlung. Sie ist zwar nicht antiquarischen Geistes, aber auch nicht modern; mit Ausnahme von Liebermann, Slevogt und Orlit findet sich dort tein lebender Künstler. Es find Slevogt und Orlit findet sich dort tein lebender Künstler. Es find alles tunsthistorisch und tunsthändlerisch sicher abgestempelte Werte, alles tunsthistorisch und tunsthändlerisch sicher abgestempelte Werte, firierte Börjetpapiere des deutschen Kunstmarktes. Das Kleinzeug um die Hauptmeister verstärkt diesen Eindrud noch nach der Seite des tünstlerisch Zweifelhaften:

Liechtenstein , ein neues Monaco .

Liechtenstein , die fleinste europäische Monarchie, was die Be­völkerungszah! anbetrifft das souveräne Fürstentum Liechtenstein berfügt nur über 11 000 Bewohner hat vor furzer Zeit den Ent­Liechtenstein ist bisher tröß seiner landschaftlichen Schönheiten von den Fremden arg vernachlässigt worden. Die Nähe der Schweiz hat ihm geschadet. Während die andere Zwergmonarchie Europas , das Fürstentum Monaco , ungefähr 23 000 Einwohner bei einer Größe von 1,5 Quadratkilometer aufweist, hat Liechtenstein nur die Hälfte der Einwohner bei einer hundertfachen Größe voit gen und Wäldern gebildet; ber Fremdenverkehr war bisher arg ver­159 Quadratkilometer. Der größte Teil des Landes wird von Ber­gen und Wäldern gebildet; der Fremdenverkehr war bisher arg ver­Liechtenstein, deken Haupt Dr. Joseph Hoop ist, tam auf den nicht nachlässigt. Nun soll das alles anders werden. Die Regierung von sehr fernliegenden Gedanken, hier einen Kursaal mit einem großen Hotel und einer Spielbank zu errichten.

Da das ganze Fürstentum Liechtenstein nur so viel Einwohner hat wie eine deutsche Kleinstadt und die Hauptstadt Baduz nuk 3000 Einwohner zählt, so ist selbstverständlich bei dem Mangel eines großen Fremdenverkehrs auch das Hotelwesen nicht in der Weise organisiert wie in anderen Fremdenländern. Vaduz wird gl ichzeitig zu einem Kurort erhoben, und der neu zu schaffende Kursaal, der die Spielbank beherbergen soll, wird der Mittelpunkt des gesellschaft­lichen Lebens und Treibens werden. Von der Spielbank in Monte Carlo wird sich Liechtenstein dadurch unterscheiden, daß es hier nicht rot und schwarz", sondern rot und blau geben wird. Gonst dürfte aber das Spiel ungefähr dieselbe Entwicklung annehmen wie in den anderen Spielbanken. Das System selbst ist übrigens auf Gewinn machen und den Leim erst merken, wenn sie bereits gerupft sind.

Ter, Knaus, Spert, Kaufenbach, Feuerbach , od gleichgültig, die Hauptsache für Sie Spieler ist, daß sie sich Hoffnung

ler, Knaus, Spert, Raulbach, Bodlin( von dem allerdings zwei sehr reizende Biedermeierporträts überraschen) usw. drücken das Niveau beträchtlich, selbstverständlich nicht mit ihren Namen, sondern mit der Qualität der ausgewählten Werte.

Der Gouverneur von Sevilla hat die Streifenden ultimativ auf­gefordert, die Arbeit am Mittwochmorgen wieder aufzunehmen, widrigenfalls er den Belagerungszustand verhängen werde. dem Anlauf dieser Dinge warnte. Ein Privatmann darf seine Lieb Und von hier aus ertennt man, wie recht Justi hatte, als er oor dem Ankauf dieser Dinge warnte. Ein Privatmann darf seine Lieb­Die Regierung hat dem Gouverneur alle Vollmach- haberei haben und Werte zweiten bis britten Ranges aufspeichern; ten zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung gegeben. Nach ein öffentliches Museum niemals. Das wird freilich manchmal den lehten Nachrichten foll er am Dienstag spät abends eine Delega - gern vergessen; im besonderen ist es den Berliner Stadtgewaltigen tion der Streitenden zu Verhandlungen empfangen haben. bisher noch in feinem Falle aufgegangen.

Amtlich wurde bekanntgegeben, daß der Tod der Arbeite rin, der den Anlaß zu dem Generalstreit gegeben hat, nicht, wie zuerst verlautete, auf Säbelhiebe der Bolizei, sondern auf eine Fehlgeburt zurückzuführen sei. Das mag richtig sein, doch hat es nicht überzeugend gewirkt. Ist die Fehlgeburt eine Folge der Säbelhiebe, dann waren die Säbel hiebe die eigentliche Todes ursache. Der Todesfall spielt übrigens in dieser Bewegung nur die Rolle des Tropfens, der das Faß zum Ueberlaufen brachte.

Mischt die Polizei sich in einen Lohnstreit, dann bleiben„ 3u fammenstöße nicht aus.

Schließung Neuköllner Schulen. Nachdem die letzte Bezirksversammlung sich in eingehender Beise mit der Schließung der Reutöllner Schulen be­schäftigt hat, ist es der Schulverwaltung gelungen, mit bringendster Befürwortung durch das Bezirksamt und dem Einverständnis mit dem Provinzialschulkollegium auch die 25. Schule zu schließen Mit der Schließung ist dem Wunsche der Elternschaft Rechnung ge­tragen. Diefelbe erfolgt mit dem heutigen Tage bis zum Schluß der Sommerferien. Es ist zu hoffen, daß die Stadt Berlin die an­geforderten Mittet bewilligt, damit die Schulen mit Beginn des Unterrichts wieder ihrer Bestimmung übergeben werden können.

Paul F. Schmidt,

Der Schuh der musikalischen Aufführungsrechte. Die Haupt­versammlung der Genossenschaft Deutscher Tonseger hat die vorbereitende Arbeit des Vorstands zur Schaffung einer ein­hat die vorbereitende Arbeit des Vorstands zur Schaffung einer ein­heitlichen Einziehungsstelle für die musikalischen Aufführungs­gebühren in Deutschland gebilligt und ihn beauftragt, mit der Gema und der österreichischen Autorengesellschaft( AKM.) den angestrebten Zentralverband zum Schuze musikalischer Aufführungsrechte in Deutschland " ins Leben zu rufen.

Erfolge der Tierzucht. Im 14. Jahrhundert bejas ein vier­jähriger Schlachtochse ein Durchschnittsgewicht von 200 Kilogramm; heute wiegt ein Tier desselben Alters mindestens 700 Kilogramm Die englischen Trabrennpferde erreichten vom Jahre 1796 bis 1818 eine Marimalgeschwindigkeit von drei Minuten für die englische eine Maximalgeschwindigkeit von drei Minuten für die englische meile. Im Jahre 1848 war die Bucht der Renner schon so weit fort­Meile. Im Jahre 1848 war die Bucht der Renner schon so weit fort geschritten, daß sie die gleiche Strede bereits in 2 Minuten und 29 Sekunden zurücklegten, zwanzig Jahre später in 2 Minuten und 17 Gefunden und wiederum zwanzig Jahre später in 2 Minuten und 8 Gerunden. Gegenwärtig wird die englische Meile von einem Rennpferd mindestens in anderthalb Minuten durchlaufen.

3th Internationalen Berein für Individualpsychologie spricht am Dont nerstag, 20 Uhr, D. Mittag über Mehriathe Pubertät⭑ von Karl Schmeing in der Leibniz- Oberrealschule, Charlottenburg , Schiller ftraße 126( Nähe Stnie). Unkostenbeitrag 0,50 Mart

Berufung Tauts an die Berliner Hochschule. Das preußische Kultusministerium hat Bruno Taut an die Technische Hochschule in Berlin- Charlottenburg berufen: seine Ernennung zum ordentlichen Professor für Baukunft in der Architekturabteilung steht unmittelbar bevor. Der Lehrtörper von Charlottenburg , dem schon so anerkannte Meister der Bautunft wie Boelzig und Tessenow angehören, erhält burch Taut eine bemerkenswerte Berjüngung, eine künstlerische Kraft von starter Prägung. Taut, der fürzlich sein 50. Lebensjahr vollendete, Ostpreuße von Geburt, steht feit zwanzig Jahren in der Reihe der Führer der deutschen Baukunst. Seine Ausbildung hat er hauptsächlich als Mitarbeiter Theodor Fischers in Stuttgart er­halten. Vor dem Kriege schuf er u. a. das Monument des Eisens, den Ausstellungspavillon auf der Leipziger Baufachausstellung, und bann auf der Kölner Werkbundausstellung von 1914 das vielbe. sprochene Glashaus, den ersten Bau, der mit der Ersetzung der Bände ernst machte. Nach dem Kriege, als es nichts zu bauen gab, war Laut hauptsächlich literarisch tätig: er fchrieb das schöne Buch von der Stadttrone", und seine Architektenphantafie erging fich in der Alpinen Architektur" und dem Weltbaumeister" 1920 ging er als Stadtbaurat nach Magdeburg , er schuf dort u. a. die Halle für Stadt und Land und wirkte für die farbige Gestaltung des Stadt bildes. Wieder in Berlin , hat er sich hauptsächlich dem Wohn- und Siedlungsbau zugewandt: von Laut ist u. a. die Miethausgruppe am Schillerpart, und gemeinsam mit Salvisberg entwarf er die Fischtal- Siedlung in Zehlendorf .

Berichtigung. In unser gestriges Steferat über Sturt Weils Shut I. oper" Der Rafager" haben sich bei ber telephonischen Uebermittlung mehrere finnentſtellende orfehler eingeschlichen. Die Musit sollte hidht ais räumlich", sondern als einlich inspiriert, und die Wirkung des Ganzen nicht als zart", sondern als start gekennzeichnet werden.