Wissell gegen Stegerwald.
Aufruf an die Arbeiterschaft zur Einigkeit.
die Löhne find zu niedrig, die Preise aber viel zu hoch.
tion wie leberproduktion sollen durch Lohnsenkung behoben werden. Aber es ist doch wirklich nicht schwer, zu begreifen, daß eine Berbesserung der Wirtschaftslage nur durch gleichzeitige Produktions- und Konsumsteigerung eintreten fann.
Auf dem Verbandstag der Schuhmacher in Magdeburg hielt gestern der Vorgänger des gegenwärtigen Reichsarbeitsministers, Immer wieder will man dasselbe Rezept anwenden: UnterprodukReichstagsabgeordneter Wissell, eine Rede über die Sozialpolitik, in deren Verlauf er sich mit großer Schärfe gegen die Abbaupläne zur Sozialversicherung feines Amtsnachfolgers wandte. Wissell gab zunächst einen historischen Abriß der Entwicklung der Sozialpolitik in Deutschland , und fuhr dann fort: Die Sozialversicherung muß sich weit über die der Vorkriegszeit entwickeln. Wir verteidigen sie aufs äußerste. Wir sagen
Hände weg von der Sozialpolitik!
Die Unternehmer reden von dem Versorgungsstaat. Bissell zeigte an den traurigen Renten, wie es mit diesem Versorgungsstaat in Wirklichkeit aussieht.
Mißstände müssen selbstverständlich beseitigt werden. Aber es braucht sich nicht nur um die Arbeitslosenversiche rung zu handeln, Mißstände gibt es auch in jeder größeren Einrichtung des Bürgertums, ohne daß der Vorwurf erhoben werden würde, die Gesamtheit derselben sei forrumpiert. Das Ergebnis des vorjährigen Kampfes gegen den Leistungsabbau ist bei der Schärfe des Angriffs der Unternehmer und bei der unficheren Haltung des Zentrums ein Erfolg.
Die Arbeitslosigkeit ist furchtbar. Wenn wir uns für die Er höhung der Beiträge auf 4 Prozent erklärt haben, so aus dem Gedanken der Solidarität heraus. Der Arbeitende wird gern etwas opfern wollen für den, der cuf der Straße liegt. Die Unternehmer freilich sehen es viel lieber, wenn die Not die Arbeitslosen dazu treibt, ihre
Arbeitskraft noch billiger
anzubieten. Den Angriffen auf die Arbeitslosenversicherung sind einige Bücher vorausgegangen, die aber von der Wissenschaft ab= gelehnt wurden.
Wie steht es mit den Ergebnissen der Rationalisierung? Die Unternehmer steden ungeheure Summen in die Verbesserung der Betriebe. Die Produktionsstätten werden vermindert, die Produktion selbst aber gesteigert. Und was muß festgestellt werden? Das investierte Rapital fann faum verzinst werden. Eine Prüfung ergibt für die Technik, das Prädikat„ gut“, für die Wirtschaft aber ,, glänzend durchgefällen".
Eine neue Arbeitsordnung zu machen, ist die Aufgabe der wirtschaftlichen Organisationen.
Borübergehend mag es möglich sein, daß die herrschenden Gewalten hier und da Hand an die Sozialversicherung legen können. Aber die Zeit selbst arbeitet für das Vordringen der Sozialversiche rung. Dort, wo fein Eigentum besteht, sichert sie dem Arbeiter die Existenzmöglichkeit. Das ist auch für die Unternehmer ein Vorteil, Eristenzmöglichkeit. Das ist auch für die Unternehmer ein Vorteil, den sie mehr und mehr erkennen werden. Es ist
ein ungeheuerliches Unrecht,
wenn man von den Unterstützungsfäßen der Arbeitslosenversiche. rung in der höchsten Klasse wöchentlich 6 Mart abziehen will. Das ist ein Notopfer, gegen das das der Beamten und Festangestellten faum erwähnenswert ist. Und soviel steht fest: die Arbeiter werden gewiß nicht vergessen, daß der beabsichtigte Preisabbau von ihnen bezahlt werden soll.
Ernsten Zeiten gehen wir entgegen. Die Arbeiter haben den Rampf nicht heraufbeschworen, aber wenn er notwendig ist, scheuen Die Dentschrift der Unternehmer sieht eine Einsparungsmöglich| fie ihn nicht. Wenn die Millionen fich einig sind, feit von 500 Millionen Mart vor. Die Einsparungen sollen dadurch| stellen sie eine unüberwindliche Macht dar und werden die Sieger erzwungen werden, daß man die Reichszuschüsse streicht in diesem Kampfe sein. Mit diesem Aufruf an die Arbeiterschaft zur und die Leistungen der Versicherung her abseßt. Der Absatz Einigkeit schloß Wissell seinen Vortrag, der von den Tagungsteilder Produkte ftodt, denn nehmern mit begeisterter Zustimmung aufgenommen wurde.
Hand in Hand.
Mansfeld A.-G., bürgerliche und Kommunistenpresse.
Auf Grund der Mitteilungen der Direktion der Mansfeld A.-G., die ein handgreifliches Interesse daran hat, die feste Streiffront zu erschüttern, veröffentlichte ein Berliner Blatt die Mitteilung, in einem Wert der Mansfeld A.-G. sei die Arbeit wieder aufgenommen worden, da sich Streitbrecher gefunden hätten.
genügend
Daran war fein Wort wahr. Die Meldung mußte wieder dementiert werden. Was macht das offizielle Organ der KPD . aus dieser Falschmeldung? In Fettdruck auf der ersten Seite meldet es:
Die 3urüdschlagung der Streitbrecher im Meifingwert Hettstedt der Mansfeld A.-G. durch das Maffen dufgebot der Streitposten wird jetzt auch von der bürgerlichen Presse bestätigt."
Wir haben vor einigen Tagen vor der Massenentsendung von Landjägern nach dem Streifgebiet gewarnt, die überflüssig und gefährlich ist. Als eine grobe Taftlosigkeit bezeichneten wir die Unterbringung und Verpflegung in den Werken der Mansfeld A.-G.
Die kommunistische Presse beeilt sich, durch ebenso erfun bene Meldungen der Direktion der Mansfeld 2.-G. Hilfs dienste zu leisten. Kommunisten und Scharfmacher werfen einander die Bälle zu. Aber Schwindel bleibt trotzdem Schwindel. Im Messingwerk Hettstedt ist die Arbeit nie aufgenommen worden, und zwar, weil sich zu den Bedingungen der Direktion Lohnabbau von 15 Proz. Arbeiter nicht finden. Folglich bedurfte es auch feiner ,, Zurückschlagung" der nicht vorhandenen Streitbrecher.
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Donnerst., 26.6. Donnerst., 26.6.
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Staats- Oper Staatl. Schausph.
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verkaufte Braut
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amnestiert?
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Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.
20 Uhr
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Tägl. 5 u. 8, Uhr. B 5 Barb. 9256 Pr. 1-6 M. Wochentg. 5 U. 50 Pf.- 3 M.
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Das große Programm!
Dönhoff- Brett und Garten
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Winter Garten⭑
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8.15 Uhr Zentr. 2819 Rauchen erlaubt
81 Uhr
8 Uhr
8 Uhr
Landjäger im Dienste derMansfeld A.G.
Die Lage im Mansfelder Streitgebiet hat sich in den letzten Tagen verschärft. Gerüchte, die am Sonnabend und Sonntag auftauchten, daß die Mansfeld - Verwaltung das Messingwerk in Hett stedt wieder in Betrieb nehmen wollte, beruhten auf das Anwerben von Arbeitswilligen in den einzelnen Ortschaften. Auch das Aufmarschieren starter Landjägerkommandos vor dem Messingwert zeigte, daß hier ohne Zweifel von seiten der MansfeldDirektion mit aller Kraft der Versuch unternommen werden sollte, diesen wichtigen Betrieb in Gang zu bringen. Die Versuche sind restlos gescheitert.
Ausbau des Rettungswesens fut not.
Nicht fostspielige und falsche Rationalisierung".
Die Alarmnachrichten über eine Angliederung des Fuhrparts des Berliner Rettungsamts an die Feuerwehr, auf die wir gestern im„ Abend" eingingen, hatte den Betriebsrat des Rettungsamts veranlaßt, zu heute nacht eine Versammlung des dienstfreiem Fahrpersonals einzuberufen. Sowohi von dem Betriebsrat wie auch von den Vertretern der Feuerwehrmänner wurde gegen den Antrag der deutschnationalen Stadtverordnetenfraktion auf' An= gliederung des Fuhrparks des Rettungsamts an die Feuerwehr Stellung genommen. Für eine solche Angliederung sprächen weder Rentabilität nocy 3weckmäßigkeitsgründe.
Anstatt sich mit solchen Anträgen zu beschäftigen, sollte man lieber daran gehen, das Berliner Rettungswesen so auszubauen, daß es auch in den schwierigsten Situationen jeder Anforderung ge= recht werden könne. Dazu gehöre in erster Linie die Vermehrung des Wagenparts, deffen jezige Unzulänglichkeit die Ursache ist, daß sich die Bevölkerung oftmals über Verzögerun gen des Kranfentransports beflagte.
Von den Vertretern der Feuerwehr wurde besonders darauf hingewiesen, daß auf den Feuerwehrwachen die Räume für tie Fahrzeuge und das Personal schon heute völlig unzu reichend seien.
Der Vertreter der sozialdemokratischen Stadtverordnetenfration, Robinson, erklärte, daß sich der Stadtmedizinalrat gegen eine Ueberführung des Krankentransports an die Feuerwehr schon aus ärztlichen Bedenken wende und auch der Dezernent für das Feuerlöschwesen, Stadtrat Ahrens, diesen Plan ablehne. Die fozialdemokratische Stadtverordnetenfraftion werde sich der Interessen des Fahrpersonals des Rettungswesens annehmen. Die Ausführungen Robinsons hinderten den fommunistischen Stadtverordneten Lange jedoch nicht, sich in persönlichen Anrempeleien gegen ihn und die sozialdemokratischen S.adtverordneten und Stadträte zu ergehen. Diese Anpöbeleien wurden leider von dem versammlungsleitenden Betriebsrat nicht unterbunden und fanden auch noch den Beifall eines Teils der Versammelten! Bon den fast hundertprozentig freigewerkschaftlich fast hundertprozentig freigewerkschaftlich organisierten Arbeitern fann man erwarten, daß sie in einer solchen Versammlung Disziplin wahren.
RUNDFUNK
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AM
ABEND
Donnerstag, 26. Juni.
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2. Pergolesi:
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6. Zwei Arien.
16.05 Alte Musik. 1. Schein: Suite für Streichorchester. Orchestertrio G- Dur. 3. Zwei Arien. 4. Händel : Concerto grosso Nr. 10, G- Moll. 5. Locatelli: Trauersinfonie. 7 Corelli: Concerto grosso G- Moll.. 17.30 Dr. Ueberall erzählt. 17.50 Dr. W. Pohl: Sozialpolitische Umschau. 18.10 Deutsche und französische Geisteshaltung in der Literatur. Gespräch zwischen Henri Guilbeaux und Herbert Ihering . 18.40 Mendelssohn- Rubinstein: 1. Rondo capriccioso, E- Dur. 2. Etude C- Dur ( am Flügel: Karl Keidel). 19.00 Dr. Werner Hegemann : Wie wird der Berliner in Zukunft wohnen? mis a'i dod m Anschließend: Arbeitsmarkt. 20.00 Wovon man spricht.
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971 012
20.15.Die Hasenpfote", Tragikomödie in einem Akt von Hans Brennert . 20.45 Tanzmusik. Nach den Abendmeldungen bis 0.30: Von Budapest : Zigeunermusik. Königswusterhausen.
Streifgebiet in den legten Tagen Uebergriffe zuschulden komBedauerlicherweise haben sich die Polizeiorgane im 19.30 Chorgesänge. men lassen, die unbedingt abgestellt werden müssen. Einzelne Landjäger scheinen die Nerven vollkommen verloren zu haben, denn anders ist ihr Benehmen den Streifenden und dem Publikum gegenüber nicht zu erklären. In Hettstedt hat man wahllos auf das Publikum, teilweise Frauen und Kinder, mit dem Gummitnüppel eingeschlagen. In Groß- Dehrner bei Hettstedt sind die Polizeibeamten, die nach dem Ort tamen, vom Wagen heruntergesaust und haben ebenfalls mit dem Gummitnüppel auf die Menge eingeschlagen. Vereinzelt sind sie auch in Wohnungen der Arbeiter eingedrungen, haben dort Leute herausgeholt und mißhandelt.
17.30 Alfred Tschentscher: Praktischer Raumlehreunterricht. 17.55 Maximilian Müller- Jabusch : Weltpolitische Stunde. 18.20 Dr. Theodor Knothnerus- Meyer: Aus dem Leben eines Tiergärtners. 18.40 Prof. Dr. Jumpertz: Die wirtschaftliche Bedeutung der Meeresströmungen. 19.05 Spanisch für Fortgeschrittene.
19.30 Ob.- Landw.- Rat Meisel: Zeitgemäße Betriebsumstellung bäuerlicher Wirtschaften.
20.15 Von Breslau : Deutscher Abend. 21.00 1. Ditters v. Dittersdorf : Sinfonie. Ein Rektor,
Dr. Donner, sowie ein Hütten vogt der Mansfeld A.-G. bestätigten durch ihre Unterschrift, daß diese Vorgänge ohne jeden Grund von den Polizeibeamten provoziert wurden. Hier muß der Minister des Innern nach dem rechten sehen.
Barnowsky- Buhnen
Theater in
Täglich 8 Uhr
der Stresemannstr. Mit Dir allein auf einer einsamen
8% Uhr
8 Uhr
Meine Schwester und ich
Der Traum Die Komödie
ein Leben
Bismck.2414/ 7516
82 Whr
Wie werde ich reich
Theater d. Westens und glücklich?
Täglich 8 Uhr:
Der
Ein Rursus in 11 Abteilungen von Felix Joachimson . Musik von Mischa Spoliansky . Regie: Erich Engel Ludwig Kainer
Bettelstudent Bühnenbilder.
Direktion Dr. Robert Klein Deutsches Künstler- Theat. Barbarossa 3937 Täglich 8 Uhr ,, Ich tanze um die Welt mit dir" von Marcellus Schiffer Musik: Friedrich Holländer Regie: Hans Brahm
Kammerspiele
D2 Weidendamm 5201 Täglich 9 Uhr Gastspiel der Spielgemeinschaft Berliner Schauspieler Krach um Leutnant Blumenthal von Alfred Herzog. Sommerpreise
Theater i. d. Behrenstr. 53-54
81% U. A 4 Zentrum 926-927 8% U. Direktion Ralph Arthur Roberts Mein Vetter Eduard Schwank in 3 Akten von Fred Robs
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Heideröslein'
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